Die Elfen – Die Schlangenkönigin
Die Elfen – Der Blick in den Himmel
Die Elfen – 14. Die Verräterin
Die Elfen – 13. Der Klan der Lutin
Die Elfen – 12. Der schwarze Ritter
Die Elfen – 9. Tod in der Nachtzinne
Die Elfen – 8. Die Schlacht am Mordstein
Die Elfen – 7. Die Bibliothek von Iskendria
Die Elfen – 6. Die goldenen Pfade
Die Elfen – 4. Der Fluch des Schicksalswebers
Die Elfen – Der Weg zurück
Zwar hat die Lutin Ganda tapfer gegen die Herrschaft der Elfen gekämpft und hat schließlich gesiegt, doch immer noch gibt es einen dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit, den sie nicht ergründen kann: Ihre Mutter hat sie noch als Kind verlassen. Um endlich zu wissen, ob sie von ihr geliebt wurde, macht sie sich auf zu der Knochenhexe Salma, die so manche Zauber in petto hat...
In erfreulich regelmäßgen Abständen wird die Hörbuchreihe um „Die Elfen“ von Bernhard Hennen weitergetrieben, neue Folgen mit jeweils in sich abgeschlossenen Geschichten, die losgelöst von der Haupthandlung angesiedelt sind, werden veröffentlicht. Die zeitliche Einordnung ist dabei immer sehr unterschiedlich, mal während der Serienhandlung, mal davor oder – wie im Fall von „Der Weg zurück“ danach. Dieses mal ist es die pfiffige Lutin Ganda, ein Kobold mit Fuchsgesicht, die im Mittelpunkt steht und eine weitere Facette des Charakters beleuchtet. Dabei fokussiert sich die Erzählung sehr auf die Szenerie bei der Hexe und baut zunächst eine sehr dichte Atmosphäre auf, beschreibt beide Charaktere sehr eindringlich und leitet später zu dem sehr interessanten Zauber über, mit dem Gandas Erinnerungen geweckt werden. Dies geschieht mit sehr klaren und nachvollziehbaren Bildern, wobei viele Szenen durch aus der Sicht von Ganda erzählt werden, später aber zu einem allwissenden Erzähler überschwenken und tiefer in die Vergangenheit eintauchen. Dabei erfährt man so einige Überraschungen, und eine sehr dynamische, spannende Szene, aber eben auch gefühlsbetonte Momente. Besonders gelungen ist das eine Entscheidung von Ganda am Ende dieser tollen Erinnerungsszene, die fast schon philosophisch wirkt. Doch dann setzt Autor Bernhard Hennen noch einen drauf und rückt Salma noch einmal in den Fokus, was sehr eindringlich und mit einem Schockmoment zu einem richtig guten Finale führt.
Bei den bisherigen Episoden der Hörbuchreihe war immer der Sprecher des Hauptcharakters zu hören – hier ist das anders. Bernd Rumpf hat diesen Part übernommen und erzeugt schnell eine sehr dichte Atmosphäre, die sich auf die mysteriösen Elemente konzentriert, aber auch die Charaktere gekonnt in Szene setzt. Er verleiht den verschiedenen Szenen durch treffende Modulierungen seiner Stimme einen ganz anderen Klang, setzt gekonnt Schwerpunkte oder Pausen, sodass eine sehr lebendige Stimmung entsteht. Eine starke Leistung!
Auf dem Cover, das nicht Ganda, sondern Salma zeigt, wird für meinen Geschmack schon deutlich zu viel von der Handlung verraten, gerade die krasse Wendung am Schluss ist darauf zu sehen Das ist aber sehr detailreich und mit einem gelungenen Licht-Schatten-Spiel versehen, sodass die Fantasy-Welt der Elfen um eine weitere Facette bereichert wird. Im Inneren gibt es einen sehr lesenswerten Einleitungstext von Autor Bernhard Hennen, in dem einige Besonderheiten der Folge aufgegriffen werden.
Fazit: Die in sich abgeschlossenen Geschichten zeigen noch mehr, was alles in der von Hennen erdachten Welt steckt und hat hier sehr magische, aber auch psychologische Ansätze, was in klaren Bildern und mit einer hervorragenden und dichten Stimmung versehen ist. Im Mittelteil mag es nicht die spannendste Folge sein, doch gerade diese Art der Erzählung fasziniert mich umso mehr, zumal am Ende gleich mehrere Überraschungen eingebaut sind.
VÖ: 1. Juni 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-999-0
Die Elfen – Die Schlangenkönigin
Erster Eindruck: Alathaias Bewährungsprobe...
Alathaia, eine junge Adelige Elfe, bekommt von Königin Emerelle höchstpersönlich den Auftrag, eine alte Stadt der Elfen zu reinigen. Denn dort hat sich die berüchtigte Schlangenkönigin ihr Nest eingerichtet, was Emerelle unter keinen Umständen dulden möchte. Und so hat Alathaia eine Schar mutiger Kämpfer ausgebildet, doch um nicht entdeckt zu werden, können sie zunächst keine Magie einsetzen...
Nach dem Abschluss von zwei Staffeln als Hörspiele sind „Die Elfen“ aus der Feder von Bernhard Hennen als Hörbuch gestartet, wobei eher in sich abgeschlossene Geschichten erzählt wurden, in denen die Hauptcharaktere von einer anderen Seite beleuchtet wurde. In „Die Schlangenkönigin“ ist dies Alathaia, die man in einer sehr spannenden Episode aus ihrem Leben begleiten kann. Auch hier wird wieder viel auf ihre Hintergründe eingegangen, auch hier bekommt man einen sehr guten Eindruck von den intriganten Machtspielen der Elfen, von der Durchtriebenheit und kalten Vorausplanung von Emerelle. Doch „Die Schlangenkönigin“ kann noch viel mehr und erzählt auch eine packende Geschichte, die anfangs vom Lauern der Angreifer um Alathaia geprägt ist, vom leisen Anschleichen an ihre Gegner, später von einem heftig tobenden Kampf um die Stadt, bis der große Höhepunkt ansteht, auf den die Folge die ganze Zeit hingelaufen ist: Ein einsames Duell zwischen Alathaia und der Schlangenkönigin. Hierfür hat sich Autor Bernhard Hennen wieder viele sehr kreative und beeindruckende Momente geschaffen, eine psychologische Ebene eingebaut und zwei gleichwertige Kontrahenten gegenübergestellt, was sehr packend umgesetzt wurde. Ein würdiges Finale für eine packende Geschichte aus dem Elfen-Kosmos. Die Umsetzung als Hörbuch mit nur sehr wenigen Musikstücken zur Untermalung ist ebenfalls gelungen.
Alexandra Lange-Baer setzt die Tradition fort, dass der Sprecher des Charakters in der Hörspielserie auch das Hörbuch zu dieser Rolle spricht. Hier zeigt sie einmal mehr, dass sie eine sehr versierte Sprecherin ist, die sehr eng am Spannungsbogen der Geschichte agiert und mit nur wenigen veränderten Parametern in ihrem Klang eine ganz andere Stimmung erzeugen kann. Sie kann hier alle auftretenden Szenen sehr gekonnt darbieten und auch den verschiedenen Charakteren Leben einhauchen. Ein sehr gelungener Auftritt!
Das Cover ist wieder fantastisch um typischen Fantasy-Stil gezeichnet und überzeugt mit vielen Details. Zu sehen ist der Kampf von Alathaia gegen ein wahrhaft monströses Wesen, bewaffnet mit einer riesigen Keule und spitzen Zähnen. Auch das Lichtspiel, das von Alathaias Fackel ausgeht, ist dabei sehr gut intergiert und macht das Titelbild zu einem echten Hingucker.
Fazit: Wieder hat es Bernhard Hennen geschafft, einen einzelnen Charakter aus den bekannten Geschichten herauszugreifen und eine neue, eigenständige Geschichte um diese zu schaffen. Diese ist packend, atmosphärisch und sehr spannend geschehen und bietet zudem weitere Einblicke in die Welt der Elfen. Sehr hörenswert!
VÖ: 2. März 2018
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6998-3
Die Elfen – Der Blick in den Himmel
Erster Eindruck: Ein Bild vor Augen...
Von ihrem Volk vertrieben schlägt sich das junge Trollweibchen Skanga gemeinsam mit ihrem Vater und ihren beiden Brüdern mehr schlecht als recht durch die Wildnis. Und auch wenn Skanga unter den Attacken ihrer Geschwister leidet und bei der Verteilung von Essen oft zu kurz kommt, ist ihr Vater ihr zugetan – insbesondere, weil sie in Visionen immer wieder in die Zukunft sehen kann. Doch seit einem Besuch bei einer Schamanin ist ihr diese Fähigkeit nicht mehr gegeben...
Die greise Schamanin der Trolle, Skanga mit Namen, ist wohl eine der faszinierendsten Figuren aus den Romanen von Bernhard Hennen und hat oft an wichtigen Scheidewegen für einen bestimmten Ausgang der Situation gesorgt und so den Verlauf der Geschichte maßgeblich geprägt. Grund genug für den Autor, ihr ihre eigene Kurzgeschichte zu widmen, die in der Hörbuchreihe mit in sich abgeschlossenen Folgen natürlich von Luise Lunow gesprochen wird. Erzählt wird, die die Wandlung von einem jungen, nicht sonderlich bemerkenswerten Trollmädchen zur größten Magierin des Volkes begonnen hat – wohlgemerkt tatsächlich nur der Beginn, das Schlüsselerlebnis, die Steigerung ihrer magischen Fähigkeiten wird hier völlig außer acht gelassen, sodass der Hörer immer noch viel eigenen Interpretationsspielraum hat, wie die Figur ihr Leben weiter führt. Eine wirkliche Handlung ist hier nicht vorhanden, es ist vielmehr eine Momentaufnahme von Skangas aktueller Situation, wobei auch thematisiert wird, wie sie in die schwierige Situation gelangt ist. Ein tiefer Einblick in das Volk der Trolle und in deren gesellschaftliche Struktur wird dabei gewährt, doch noch mehr steht eben Skanga im Vordergrund. Erst nach einiger Zeit kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem mächtigen Wesen, welches der Kern dieser Folge ist. Die Erzählweise ist langsam, viele Gedanken werden öfter wiederholt oder später noch genauer ausgeführt, dennoch habe ich mich trotz der langen Laufzeit zu keinem Zeitpunkt gelangweilt – im Gegenteil, „Der Blick in den Himmel“ ist eine sehr kurzweilige Geschichte mit einem berührenden Ende, welche eine weitere Facette in das Gesamtkonstrukt einfügt.
Natürlich gab es keine andere Wahl einer passenden Sprecherin als Luise Lunow, die die Rolle der Skanga auch schon in der ursprünglichen Serie so unvergesslich gemacht hat. Interessant ist hier besonders der Perspektivwechsel, da sie statt einem greisen Troll hier über ein junges Mädchen berichtet. Dabei setzt sie ihre Stimme handwerklich brillant ein, lässt sie mal schneidend, mal peitschend, mal warm und mal bedrohlich klingen, sodass eine sehr dynamische Aura entsteht – und das, obwohl Frau Lunow völlig davon absieht, ihre Stimme zu verstellen. Ihr wunderbar kratziger Klang, dem ich immer sehr gern lausche, passt zudem bestens zu dieser Geschichte.
Nach dem Konzept dieser Nachfolgeserie sind in der Umsetzung keinerlei Geräusche zu hören, auch Musik erklingt nur äußerst selten – am Anfang, am Ende und bei einer handvoll Szenenwechsel. Dann ist sie hervorragend eingesetzt und transportiert das Ambiente des Volkes sehr gut. Dennoch liegt der Fokus stetig auf Luise Lunow, die die Stimmung auch allein wunderbar ausgestaltet.
Natürlich geht es in dieser Folge nicht nur im Trolle, auch die titelgebenden Elfen haben ihren Auftritt – was auf dem Cover auch gleich aufgegriffen wird. Eine in dunkles Grün gewandete Gestalt, deren Kapuze tief ins Gesicht gezogen ist, steht schwer bewaffnet über der am Boden liegenden unförmigen Gestalt eines Trolls. Die fantasievolle Gestaltung ist wieder sehr detailliert gelungen und passt sehr gut in die bisherige Covergalerie der Serie.
Fazit: Wieder hat es Bernhard Hennen geschafft, einer Figur aus seinem Universum deutlich mehr Tiefe zu verleihen, denn nach dem Genuss dieses Hörbuchs kann man zumindest erahnen, wie sich das zurückhaltende Trollweibchen zur mächtigen Magierin entwickelt hat. Dabei konzentriert sich die Erzählung ganz auf den einen Moment, auf das Hier und Jetzt und bietet gegen Ende einen erstaunlichen Kniff in dem intensiven Finale. Und: Luise Lunow ist hier schlicht und ergreifend wunderbar!
VÖ: 1. Dezember 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6997-6
Die Elfen - Farodin
Erster Eindruck: Die Wandlung eines Elfen...
Als Farodin auf dem Schlachtfeld seine sterbende Gefährtin Aileen in den Armen hält und sich sein ganzer Zorn gegen Emerelle richtet, die beide im Stich lässt, erinnert er sich an die erste Begegnung mit Aileen. Als er noch ein friedfertiger Elf war, der abgeschieden in den Bergen lebte, bekommt er Besuch von der scharfzüngigen Fremden und geht mit ihr eine fatale Wette ein...
Weiter geht es mit den Hörbüchern von „Die Elfen“, die auf Kurzgeschichten von Autor Bernhard Hennen basieren. Der zweite Teil trägt den Titel „Farodin“ und dreht sich dann wenig überraschend um den gefährlichen Kämpfer und Mörder, der schon in der Hörspielserie für Aufsehen gesorgt hat. Hier ist nun nicht nur eine sehr emotionale Rahmenhandlung um seinen Abschied von Aileen auf dem Schlachtfeld zu hören. Der eigentliche Kernpunkt ist nämlich die erste Begegnung der beiden, bei der Farodin noch eine ganz andere Einstellung zum Leben hatte. Es ist spannend, auch diese ganz andere Seite von ihm zu entdecken, zumal die ganz besondere Beziehung von ihm und Aileen sehr reizvoll dargestellt ist. Es ist ein Spiel, auf das sich beide einlassen und sich dabei näher kommen, was mit verschiedenen Wendungen gespickt ist. Wie beim direkten Vorgänger sind nur wenige Schauplätze ausgewählt, die Handlung spielt sich zudem in einem begrenzten Zeitrahmen ab, was der Geschichte einen zusätzlichen Reiz verlieht. Auch hier ist nur wenig Musik im Einsatz, nur bei einigen Übergängen erklingt etwas Musik, sodass auch hier eher ein klassisches Hörbuch vorliegt. Als einzelne Folge ist „Farodin“ schon einmal gelungen, aber natürlich ist sie im Kontext des ganzen Elfen-Universums umso interessanter, um die Ursprünge des zwiespältigen Charakters zu entdecken.
Dietmar Wunder ist als Sprecher dieser Folge ausgewählt worden und kann die verschiedenen Szenerien sehr gekonnt zur Geltung bringen. So wirken sowohl die Rahmenhandlung um die sterbende Aileen als auch deren idyllisch startende Romanze sehr stimmig, und auch in der wörtlichen Rede kann er unterschiedliche Stimmungen schaffen, ohne dabei albern oder unglaubwürdig zu klingen. Eine sehr stimmige Leistung.
Die Aufmachung ist wie bei der Hörspielserie gestaltet, sodass auch hier wieder ein kleiner, einleitender Text zu finden ist, der sich natürlich um die Hauptfigur dieser Folge dreht. Farodin ist auch unbekleidet auf dem Cover zu sehen, wobei die idyllische Landschaft den Hintergrund ansehnlich gestaltet. Die Szene aus dem Hörspiel ist dabei gekonnt umgesetzt worden.
Fazit: Auch der zweite Teil der Reihe an Lesungen um Hennens „Die Elfen“ kann mit einer Vertiefung einer der Figuren punkten. Farodin steht dabei immer im Mittelpunkt, wobei der Hauptteil ein kurzweiliges Kennenlernen zwischen ihm und Aileen ist. Das bietet keine großartige Handlung, aber viele Erkenntnisse über die Figur und einige gelungen plazierte Überraschungen.
VÖ: 29. September 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-996-9
Die Elfen – Kinder der Nacht
Erster Eindruck: Dunkelheit im Winterwald...
Emerelle und ihr Zwillingsbruder Meliander sind im nächtlichen, eisigen Wald ganz auf sich allein gestellt. Denn ihre Mutter, mit der sie auf der Flucht vor den Drachen sind, ist seit Stunden verschwunden. Doch diese hat ihre Kinder nicht etwa mutwillig verlassen, sondern sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus ihrer Situation. Eine eine ganz spezielle Begegnung bringt sie dabei einen Schritt voran.
14 Folgen lang hat die Hörspielserie um Bernhard Hennens „Die Elfen“ mit ihrem klassischen Fantasy-Thema Hörspielfreunde gut unterhalten. Doch nach den beiden Staffeln ist nicht ganz Schluss, die Serie wird in veränderter Form fortgeführt. Denn statt einem durchgehenden Handlungsstrang werden nun einzelne Themen noch einmal näher beleuchtet, doch auch die Form der Darbietung ist nun eine andere: Hörbuch statt Hörspiel ist nun die Devise. Der Start mit „Kinder der Nacht“ dreht sich um eine Episde aus den Jugendtagen der späteren, mächtigen Elfenkönigin Emerelle, die hier mit ihrer Mutter und ihrem Zwillingsbruder auf der Flucht vor den wütenden Drachen ist. Auch wenn die Eröffnungsszene den Fokus auf Emerelle legt, die eigentliche Hauptfigur ist hier ihre Mutter Nandalee, die ihre Kinder beschützen will und dabei ungewöhnliche Wege gehen muss. Gespickt mit kleineren Rückblicken, unheimlichen Begegnungen und natürlich auch mehr Hintergrund von Emerelle entsteht aus dieser kleinen, nur wenige Stunden umfassenden Handlung eine sehr dichte Atmosphäre, die mit ihrer kühlen und düsteren Ausstrahlung zu überzeugen weiß. Die Handlung ist spannend – auch wenn man die übrigen Folgen bisher nicht kennt. Sicherlich ist es interessant, die weiteren Hintergründe der bekannten Figuren zu erfahren, doch auch ohne dieses Extra funktioniert „Kinder der Nacht“ prächtig.
Wer könnte diese Episode besser sprechen als Daniela Hoffmann, die bereits in der Hörspielserie der Figur der Emerelle vertont hat? Ihr heller Klang nimmt immer wieder unterschiedliche Facetten an, sie geht sehr gut auf die (wenigen) Charaktere ein und schafft mit ihrer Stimme eine sehr dichte Atmosphäre. Dabei kann sie auch den Spannungsbogen der Folge gekonnt aufgreifen und nachzeichnen, sodass sie einen sehr runden Eindruck hinterlässt.
Geräusche spielen in dieser Vertonung gar keine Rolle, und auch Musik ist nur bei einigen Szenenübergängen zu hören. Dann klingt sie orchestral und mystisch, was die vorherrschende Stimmung gut unterstützt. Ansonsten konzentriert sich die Umsetzung voll auf die Stimme von Daniela Hoffmann, die die Handlung aber auch voll und ganz tragen kann.
Der machtvolle Drache, der gerade am Ende der Folge eine so wichtige Rolle spielt, ist auf dem Cover zu sehen. Mit spitzen Zähnen, geschuppter Haut und kräftigen Hörnern macht er einen sehr gefahrvollen Eindruck, der durch die Elfen und dem Berg im Hintergrund gut ergänzt wird. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben Fotos von Autor und Sprecherin auch einen kleinen, einleitenden Text zur Handlung.
Fazit: Eine in sich abgeschlossene Handlung, die für sich allein stehen kann, aber eben auch viele Bezüge zu den Elfen-Hörspielen hat. Das fügt sich alles gut zusammen und überzeugt mit der auf den Punkt gebrachten und atmosphärisch sehr dichten Handlung, die von Daniela Hoffmann ganz wunderbar gelesen wurde.
VÖ: 30. Juni 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-995-2
Die Elfen – 14. Die Verräterin
Erster Eindruck: Zurück bei den Elfen
Der Angriff auf den Klan der Lutin, in dem auch Ganda aufgenommen wurde, ist gerade erst vorbei, da offenbart sich, wer wirklich das Ziel des Hinterhaltes war. Und so begibt sich das fuchsköpfige Wesen wieder in die Fänge der Elfenfürstin Emerelle, doch dieses mal selbst in Gestalt einer Elfin. Dabei lernt sie nicht nur neue Freunde kennen, sondern erfährt auch einiges über die Pläne von Emerelle...
Hat mich die 13. Folge von „Die Elfen“ noch begeistert, was insbesondere an der dichten Atmosphäre lag, fällt der direkte Nachfolger „Die Verräterin“ leider etwas ab – und das obwohl nahtlos weitererzählt wird und der Fokus wieder auf dem wunderbaren Charakter Ganda liegt. Doch die Geschichte hat es nicht geschafft, mich zu packen, auch weil sehr viel Erzähleranteil vorhanden ist. Da werden ganze Zeitabschnitte in wenigen Worte abgehandelt, da werden die Begebenheiten erzählt statt sie in Dialogform dem Hörer näher zu bringen. So fehlt es auch an Dynamik, die Wechsel zwischen den einzelnen Stationen Gandas tragen leider auch nicht zur Abwechslung bei. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat ist die Verknüpfung zu den früheren Folgen, Ereignisse werden hier noch einmal aus einer anderen Perspektive erzählt und erscheinen so in neuem Licht. Das unterstreicht den Aspekt der Reihe, das niemand komplett gut oder komplett böse ist, sondern dieses jeweils vom eigenen Standpunkt aus gesehen werden muss. Das Ende ist dann recht düster aufbereitet und zeigt die melancholische und kämpferische Seite der Lutin, was dem Charakter noch einmal neue Facetten abgewinnt. Doch leider kann Folge 14 die hohen Erwartungen nach dem hervorragenden Vorgänger insgesamt nicht halten, sie konnte mich nicht so sehr in ihren Bann ziehen und lässt die einzelnen Elemente nicht so gut zur Geltung kommen.
Natürlich steht Laura Maire als Ganda wieder im Mittelpunkt der Folge, sehr schon kann man ihre Wandlung innerhalb der Geschichte ausmachen: Anfangs unbeschwert und spitzzüngig wird sie im Laufe der Folge durch Enttäuschungen und Verrat immer abgehärmter, was Maire mit ihrer Stimme sehr lebensnah nachzeichnet. Daniela Hoffmann ist als Emerelle mal wieder etwas länger zu hören, hier kehrt sie den eigensinnigen Charakterzug der Elfenherrscherin noch mehr in den Fokus, eine sehr gelungene Leistung. Konstanze Aullmer hat als Mondblüte einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und gibt dem Hörer so die Möglichkeit, einen weiteren interessanten Charakter kennen zu lernen. Weitere Sprecher sind Hannes Stelzer, Rasmus Borowksi und Markus Stollberg.
Musikalisch wird auch hier wieder eine blitzsaubere Leistung geboten, sodass auch die Erzähltexte stimmungsvoll untermalt werden und so lebendiger wirken. So schmiegen sich die verschiedenen Melodien eng um die jeweilige Stimmung und verstärken diese noch weiter. Auch die Geräusche sind erneut sehr treffend eingesetzt und hinterlassen einen vielfältigen Eindruck.
Das Cover hat eine sehr düstere Ausstrahlung und trifft damit die Grundstimmung des Hörspiels. Im Mittelpunkt steht dabei Ganda in kämpferischer Pose mit einem Buch in der Hand, während sich eine düstere Gestalt mit großem Schwert aus dem Hintergrund nähert. Der felsige Untergrund und die spärliche Beleuchtung ergänzen dieses ansehnliche Cover. Im Inneren gibt es wieder einen kleinen Text von Bernhard Hennen, der einige Zusammenhänge klarer werden lässt.
Fazit: Der Sprung zurück in der Zeitleiste der Serie sorgt für einige spannende Einblicke und Zusammenhänge, die jedoch wegen der Erzählweise nicht so recht zur Geltung kommen. Das Tempo ist zu hoch, um alles gut zur Geltung zu bringen, zudem sind die Erzähltexte oft zu lang und lassen Dynamik vermissen. Das sehr gut geschilderte, düstere Ende dieser Folge entschädigt jedoch für kleinere Macken.
VÖ: 2. Dezember 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6974-7
Die Elfen – 13. Der Klan der Lutin
Erster Eindruck: Gandas Rückkehr
Die Lutin Ganda ist unter Elfen aufgewachsen und war so immer in keinem der beiden Völker ganz heimisch. Als sie von Gromjan in einen Lutin-Clan aufgenommen wird, lernt sie die Sitten und Gebräuche noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen – und erfährt einige Dinge aus ihrer Vergangenheit, die sie an der Aufrichtigkeit der Elfen zweifeln lassen...
Ganda war schon zu Anfang der Serie „Die Elfen“ nach den Büchern von Bernhard Hennen ein äußerst spannender Charakter und hat sich über die bisherigen Folgen immer weiter entwickelt. Die 13. Episode widmet sich nun ganz dem fuhsköpfigen Geschöpf, setzt sie als Erzählerin ein und verfolgt ihren Weg bei ihrem eigenen Volk, dem sie mittlerweile sehr fremd geworden ist. Schön ist dabei, dass wie nebenbei zahlreiche neue Informationen über das gering geschätzte Volk eingebracht werden, die neue Facetten mit einbringen und einige scheinbar festzementierte Fakten aushöhlen. Und auch die Geschichte um Ganda ist interessant erzählt, nach einer kurzen Zusammenfassung ihres bisherigen Lebens – was den Einstieg deutlich erleichtert und es einem auch ermöglicht, diese Folge losgelöst vom Rest zu hören – wird ihre Eingewöhnungsphase bei den Lutin erzählt, was kurzweilig und locker geraten ist. Erst später kommt dann eine fortlaufende Handlung zustande, dann nimmt die Folge auch Fahrt auf und überzeugt mit einigen Wendungen. Die dichte Atmosphäre und die vielen Informationen, die die Rahmenhandlung zwar nicht weit vorantreiben, aber der Welt noch mehr Intensität verleihen, machen „Der Klan der Lutin“ zu einer sehr hörenswerten Folge.
Laura Maire ist natürlich ans Ganda mit dabei, wobei ihr Redeanteil deutlich erhöht wurde. Dabei lässt sie nicht nur in den Dialogen, sondern auch in den zahlreichen Erzähltexten eine sehr gekonnte Mischung aus Pfifigkeit und einem Hauch Melancholie einfließen, was einen spannenden und facettenreichen Charakter erschafft. Gromjan, der Anführer des Klans, wird von Hannes Stelzer gesprochen, der mit seiner tiefen und angenehmen Stimme schnell das Vertrauen der Zuhörer weckt und die Rolle geschickt ausstaffiert. Regina Lemnitz hat einen sehr gelungenen Auftritt als Zita, ihre raue Stimme lässt sie immer etwas hinterhältig klingen, aber nie wirklich boshaft – eine tolle Mischung! Weitere Sprecher sind Rasmus Borowski, Peter Kirchberger und Asad Schwarz.
Wieder hat es das Team von Dennis Ehrhardt geschafft, dieser Folge einen eigenständigen Soundtrack zu verpassen, der sich sowohl gut in die bisherige Reihe einfügt, als auch die Besonderheiten dieser Folge unterstreicht. So sind gerade die anfänglichen Szenen bei den Lutin sehr atmosphärisch gelungen und sorgen mit vielfältigen Hintergrundgeräuschen für einen lebendigen Ausdruck.
Der Angriff auf die Lutin wird auf dem Cover thematisiert, zwei der fuchsköpfigen Wesen werden darauf mit Pfeilen beschossen, auch eine der Echsen liegt im Hintergrund getroffen am Boden. Die hügelige Landschaft im Hintergrund wird dabei von einem wolkenverhangenen Himmel ins rechte Licht gerückt. Schön auch, dass wieder ein kleiner Text zu der Folge von Autor Bernhard Hennen zu lesen ist.
Fazit: Eine ungewöhnliche Folge, da sie sich nicht auf den Fortlauf der Serie konzentriert, sondern ein fast schon in sich abgeschlossenes Abenteuer von Ganda erzählt. Dabei bekommt die Hintergrundgeschichte der vielen Völker der Welt nicht nur mehr Substanz, sondern wird auch mal aus einer anderen Sicht erzählt. Es ergänzen sich Informationen über das Volk der Lutin mit einer flüssigen und am Ende spannenden Handlung.
VÖ: 2. September 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-973-0
Die Elfen – 12. Der schwarze Ritter
Erster Eindruck: Neuanfang in ferner Vergangenheit
Ganda, die eine entscheidende Rolle bei dem Sieg über die Yingiz gespielt hat, ist spurlos verschwunden. Bei der Suche nach der jungen Lutin entdeckt Ollowain ihr Tagebuch und beginnt zu lesen. Und er entdeckt erstaunliches über die geheimnisvolle Ganda, die bereits in ihrer Kindheit und Jugend ein wahrhaft bewegtes Leben hatte...
„Die Elfen“ sind zurück! Fast 2 Jahre nach der Veröffentlichung der elften Folge, die die zweite Staffel abgeschlossen hat, geht es nun mit „Der schwarze Ritter“ weiter. Dafür muss natürlich erst einmal ein neuer Handlungsstrang gefunden werden, wobei ein interessanter Kniff gewählt wurde: Die Serie macht einen Zeitsprung um mehrere Jahre – nur um dann weit in die Vergangenheit zurückzukehren und den Charakter der Ganda näher zu beleuchten. Die junge Lutin hat bereits in den vorigen Folgen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aus ihrer Sicht werden aber neue und intensive Aspekte aus dem Volk der Lutin geschildert, auch ihre Sonderrolle innerhalb der Gemeinschaft wird dabei sehr gelungen thematisiert. Da über große Teile des Hörspiels von der Kindheit und Jugend von Ganda im Zeitraffer berichtet wird, ist der Erzählanteil dieser Folge verhältnismäßig hoch, viele Szenen werden von der Hauptfigur dieser Folge im Monolog erzählt. Das ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig und etwas starrer als gewohnt, doch durch viele kleine Kniffe hat das Produktionsteam dennoch eine lebendige Atmosphöre geschaffen: Kleine eingebaute Monologe, eine spannende Actionszene direkt zu Beginn, ein plötzlicher Schnitt zu Ollowain. Zudem gefällt mir diese charakterlastige Betonung dieser Folge, die einige Frage aus den vorigen Episoden beantwortet, Lücken schließt und so eine runde und hörenswerte Geschichte erzählt.
Laura Maire ist wieder als Ganda zu hören. Sie schafft dabei wieder einen sehr interessanten Kontrast zwischen ihrer weichen und angenehmen Stimme und dem harten Leben, das die Lutin führt und führen musste. In ihrer jüngeren Version wird sie von Christina Staats gesprochen, die viel Energie und Enthusiasmus in ihre Sprechweise legt und die Entwickling vom Kind zur jungen Frau nachvollziehbar macht. Udo Schenk spricht den titelgebenden schwarzen Ritter, wie immer mit rauen und hartem Klang, was eine sehr stimmungsvolle Szenerie generiert. Weitere Sprecher sind Philipp Drager, Daniela Hoffmann und Helmut Zierl.
Gerade weil die Actionsequenzen hier deutlich zurückgefahren sind, ist eine stimmige akustische Umsetzung umso wichtiger. Hier sind die Produzenten deutlich feinsinniger und subtiler vorgegangen und haben statt knalliger Geräusche leise, melodische Töne im Gepäck. Das ist sehr atmosphärisch gelungen, bietet aber immer noch ab und an dramatischere Szenen voller packender Momente.
Neben den beiden fuchsartigen Wesen auf dem Cover in mittelalterlicher Kleidung ist auch der sie jagende schwarze Ritter zu sehen, der dynamisch sein Schwert schwingt. Die sehr passende Fantasy-Optik setzt sich auch im Hintergrund fort, sodass es viele Details zu betrachten gibt. Lobenswert ist auch wieder der kleine, aber sehr informative Text im Inneren des kleinen Booklets.
Fazit: Die Geschichten aus der Jugend von Ganda füllen nicht nur einige Lücken, sondern sind auch sehr interessant aufbereitet. Es deutet sich ein neuer, spannender Handlungsstrang an, die Geschichte wird schon einmal in diese andere Richtung geführt – mit einer recht monologlastigen Folge, die dennoch sehr kurzweilig gelungen ist.
VÖ: 3.Juni 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6972-3
Die Elfen – 11. Elfenlicht
Erster Eindruck: Ungewöhnliches Finale der zweiten Staffel
Der Krieg zwischen den Elfen und Trollen hat die heftigsten Zeiten hinter sich, doch noch taktiert Emerelle mit ihren Kämpfern auf dem Schlachtfeld. Und sie gibt die Hoffnung nicht auf, die Trolle auf ihre Seite zu ziehen und mit ihnen gemeinsam gegen einen weitaus größeren Feind zu kämpfen, die das ganze Land bedroht: Die Yingiz, die Albenmark mit aller Macht überrennen könnten...
Mit der elften Folge von „Die Elfen“ endet die zweite Staffel der Fantasy-Hörspielserie nach den Buchvorlagen von Bernhard Hennen, die den Krieg zwischen den Elfen und Trollen thematisiert. Viele der vorigen Folgen hatten große Schlachten und heftige Kämpfe zum Thema, doch diese Folge setzt stattdessen voll auf die taktischen und politischen Überlegungen. Besonders gelungen ist dabei der häufige Perspektivwechsel, zahlreiche Charaktere fungieren hier auch als Erzähler, sodass man die Handlung aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erlebt. Vor allem die letzten Szenen sind hierauf ausgerichtet und sorgen für viel Spannung – zumal die Handlung hier eine sehr mystische und bedrohliche Einfärbung bekommt. Die mittelalterliche Welt wird dabei sehr gekonnt in den Mittelpunkt gerückt, die verschiedenen Verstrickungen zwischen den Völern und die mythische Einbindung kommen trotz der recht vollgepackten Handlung sehr gut zur Geltung. Alle Fäden laufen zusammen und präsentieren ein überraschend ruhiges und ungewöhnliches Finale, dass gerade deswegen so stark und packend ist.
Seit dem Start der Serie lebt diese auch durch ihre hervorragenden Sprecher, die den Fanatsy-Charakter unterstreichen und die unterschiedlichsten Rollen zum Leben erwecken. Einige von ihnen waren in dieser Staffel besonders prägnant und sind natürlich auch zum Asbchluss wieder mit dabei. Dabei gefällt, dass die wunderbare Luise Lunow als düstere Troll-Schamanin Skanga eine sehr große Rolle spielt und ihre dunkle, raue Stimme effektiv einsetzt. Daniela Hoffmann kann mit ihrem hellen, klaren Klang dazu einen gelungenen Gegenpart bilden und die taktische und kluge Elfenkönigin bestens umsetzen. Und eine weitere webliche Sprecherin setzt hier Akzente: Laura Maire spielt als Ganda wieder sehr facettenreich und gefühlsbetont. Weitere Sprecher sind Tilo Schmitz, Wolf Frass und Bernd Rumpf.
Herausragend auch hier wieder die akustische Umsetzung, die wegen der etwas ruhigeren und dialogbetonteren Handlung zwar nicht mehr die ganz schweren Geschütze auffährt, dafür aber jede Szene absolut passend und intensiv umsetzt. Aufwändig gestaltete Musikarrangements und eine stimmige und vielfältige Geräuschkulissen sorgen für ein perfektes Klangerlebnis.
Und auch für das Cover bin ich wieder voll des Lobes, es ist sehr ansprechend gestaltet, erinnert an die Bucheinbände der Vorlagen und lockt wegen des besonderen Zeichenstils Fantasy-Fans an. Zu sehen ist eine hohheitsvolle Elfe, schön und herrisch zugleich, gekleidet in weite, fließende Gewänder, mit goldenem Schmuck geziert und mit einem langen Schwert in der Hand, das sie weit von sich streckt. Dazu der schlichte Schriftzug und im Inneren wie immer ein kleiner, aber sehr lesenswerter Text zu der Folge.
Fazit: Ein Finale, das eben nicht auf den großen Knalleffekt setzt, sondern auf taktische Überlegungen, mächtige und eindrucksvolle Erscheinungen und sehr gut inszenierten Schlüsselszenen. Mich konnte die dynamische Handlung voll packen und in diese fantastische Welt mitnehmen. Das Ende schließt gekonnt die Staffel ab, lässt aber auch genügend Platz für weitere Entwicklungen und eventuell kommende Folgen.
VÖ: 15.August 2014
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537579327
Die Elfen – 10. Totenfeuer
Erster Eindruck: Im Kreuzfeuer des Krieges
Der Formarsch der Trolle scheint kaum zu stoppen, nur mit knapper Not können die Elfen den Angriffen standhalten, doch die Bedrohung wird immer größer, und so trifft Königin Emerelle eine folgenschwere Entscheidung. Doch an anderer Stelle bleiben die Trolle ungeschützt, und so beginnt ein grausames Massaker an den zurückgebliebenen Frauen und Kindern…
Der epische Kampf der Elfen und der Trolle geht weiter. „Totenfeuer“ setzt die High-Fantasy-Serie „Die Elfen“ nach den Büchern von Bernhard Hennen mit der mittlerweile zehnten Folge fort. Die Handlungsstränge wurden sorgfältig in den früheren Folgen ausgelegt, sodass sich der Hörer gleich mitten in der Geschichte wiederfindet – dementsprechend sind natürlich Vorkenntnisse aus den Vorgängern unerlässlich. Diese Folge hat eine ganz andere Ausstrahlung als gewohnt, hier wird der Fokus weder auf Intrigen oder die Schicksale der Einzelpersonen noch auf die magischen Fähigkeiten der Völker gelegt. Der Ton wird bestimmt durch die vielen Schlachten, den strategischen Zug der einzelnen Heere, die taktischen Winkelzüge der Personen. Das ist interessant aufbereitet und spannend erzählt, hat aber auf mich nicht die gleiche, fast schon hypnotische Wirkung auf mich. Sehr gut gelungen ist die Darstellung der Kentauren, deren außergewöhnliche Riten fesselnd und faszinierend sind und die eine große Bereicherung für die gesamte Szenerie sind. Insgesamt eine gelungene und hörenswerte Folge, die ihren Schwerpunkt auf ganz andere Dinge legt als gewohnt.
Martin Keßler ist als Orimedes vom Volk der Kentauren zu hören. Auch hier liefert er mit seiner eindringlichen Stimme eine sehr gelungene Performance ab und kann seinen Teil zur Atmosphäre beitragen. Gerrit Schmidt-Foß zeigt, dass er auch in düsteren und vielschichtigen Produktionen glänzen kann, Ulric wird durch ihn sehr gekonnt und eingängig dargestellt. Tim Knauer spricht die äußerst zwiespältige Rolle des Elodrin, den er mit kalter Leidenschaft und seiner etwas knarzigen Stimme gelungen in Szene setzt. Weitere Sprecher sind Kai-Henrik Möller, Cathlen Gawlich und Jürgen Thormann.
Hervorragend auch die akustische Gestaltung des Hörspiels, die sehr opulent, aber nicht überladen produziert wurde. Zahlreiche klassische Musikstücke sorgen für die passende Stimmung, doch während der Schlachtszenen wird natürlich auf voluminöses Schwergeklirre und viel Hintergrundgeschrei gesetzt. So wird die Serie mal wieder dem Ruf gerecht, Kino für die Ohren zu setzen und jede Szene passend umzusetzen.
Ein riesiger Troll wird auf dem Cover gezeigt, eine ebenso riesige Keule schwingend, das Maul mit den spitzen Zähnen gefährlich aufgerissen und den unförmigen Körper in Kampfstellung gebracht. Auch einer der Kentauren hat hier seinen Platz gefunden, in dynamischer Pose kniet er auf dem Boden, hat das Schwert über den Kopf erhoben und schaut mit intensivem Blick über die Schulter.
Fazit: Statt Intrigen und Magie gibt es dieses Mal Schlachten und strategische Überlegungen, was einen ganz anderen, aber ebenfalls sehr großen Reiz ausstrahlt. Die einzelnen Handlungsstränge werden weiter verfolgt, die Story weiter verdichtet, überraschende Wendungen eingebaut. Eine weitere starke Folge der Serie.
VÖ: 16.Mai 2014
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537579303
Die Elfen – 9. Tod in der Nachtzinne
Erster Eindruck: Dem Geheimnis auf der Spur
Die Schlacht am Mordstein ist vorüber, die Menschen sind vor den Trollen geflüchtet, die Aufräumarbeiten haben begonnen. Während die Koboldin Ganda den Tod eines Gefährten beklagt, begegnet ein Königssohn einem unheimlichen Mitglied eines Geheimbundes und erhält dabei drei kleine Statuen – die ihm offenbar die Zukunft weisen können…
Ein altes Klischee über Mehrteiler aller Art lautet, dass der vorletzte Teil stark auf das Finale vorbereitet und lediglich die Figuren in Stellung für das große Finale bringen will. Dass dies nicht immer der Fall sein muss, beweist eindrucksvoll die neunte Folge der Hörspielserie „Die Elfen“ nach den Büchern von Bernhard Hennen – in Teil 10 soll die zweite Staffel beendet sein. Und hier wird so viel Mystik, so viel Unheimliches und auch so viel Spannung aneinandergereiht, dass man völlig gebannt ist, völlig von der dunkelschwarzen Handlung gefangen genommen wird, dass es sich zu keiner Zeit so anfühlt, als würde irgendetwas vorbereitet werden, sondern dass eher alles hierauf hinauslaufen sollte. In recht regelmäßigen Abständen werden Szenen eingebracht, die von unglaublich dichter und unheimlicher Stimmung sind, beispielsweise ein recht früh erzählten schwarzmagisches Ritual, bei dem mir wirklich der Atem gestockt ist. Aber auch später wird in Anlehnung hieran eine packende Stimmung erzeugt, die sich rund um eine geheime Bruderschaft und einen skrupellosen und machthungrigen Magier drehen. In anderen Erzählsträngen geht es um die Kobolde Ganda und Nicodemus, die schon in den vorigen Folgen vorgestellt wurden, sowie um das mutige und kämpferische Menschenmädchen Kadlin, die ihren ganz eigenen Platz in diesem sehr komplexen Gefüge aus verschiedenen Rassen, offenen Kämpfen, Schlachtplänen und Intrigen einnimmt. Durch die strukturierte und sehr klare Erzählweise kann man das Hörspiel dennoch leicht verfolgen, sofern man die Vorgeschichte kennt. Immer wieder schaffen es die Macher der Serie, neue Höhepunkte zu schaffen und den Hörer in noch andere Stimmungen zu versetzen – hervorragend!
Kadlin wird von der wunderbaren Ranja Bonalana gesprochen, deren normalerweise heller und fröhlicher Klang sich mal deutlich ernsthafter, aber eben auch gewitzt und sehr kämpferisch präsentieren kann und auch hier vollkommen überzeugt. Laura Maire beweist einmal mehr als Ganda, welch treffende Stimmungen sie schaffen kann und wie nahbar sie ihren Charakter präsentieren kann. Und auch Jürgen Kluckert hat mir hier äußerst gut gefallen, mit seiner bedeutungsschwangeren Stimme kann er wieder andere Facetten seines Könnens darstellen. Weitere Sprecher sind Dennis Schmidt-Foß, Gerd Rigauer und Patrick Güldenberg.
Auch beim Sound kann dieser Produktion nur höchstes Lob ausgesprochen werden. Satte Musikarrangements legen sich wie ein enger Mantel um die Geschichte, leiten Szenenübergänge ein oder verpassen einer Szene eine noch intensivere Stimmung, während die Geräusche gleichwertig danebenstehen und die Handlung plastischer, greifbarer machen und noch mehr Atmosphäre erzeugen.
Auch ein passendes Titelbild wurde gefunden, das noch einmal düsterer wirkt als einige seiner Vorgänger. Im Hintergrund ist die Nachtzinne zu sehen, die mit ihren schwarzen Steinen und den spitzen Auswüchsen sehr bedrohlich wirkt – was durch den Elfen im Vordergrund mit der langen Klinge in den Händen und der kühlen Beleuchtung in eisigem Blau noch deutlich verstärkt wird.
Fazit: Verfolgt werden drei Handlungsstränge sowie einige Nebenschauplätze, was wegen der guten Erzählweise jedoch gut nachvollziehbar aufbereitet wurde. In Erinnerung bleiben zahlreiche unheimliche, sehr düstere Szenen, die den Hörer dem Geheimnis dieser Staffel sehr nahe kommen lassen, sowie interessante und vielseitige Charaktere, die die Handlung bestimmen. Eine sehr, sehr starke Folge.
VÖ: 14.Februar 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537390298
Die Elfen – 8. Die Schlacht am Mordstein
Erster Eindruck: Vorbereitungen auf den Krieg
Die Elfenkönigin Emerelle bereitet sich weiter auf die entscheidende Schlacht mit den Trollen vor, als Ollowain in Begleitung von Ganda aus der Bibliothek von Iksander zurückkehrt – ein machtvolles Buch im Gepäck. Doch auf den Diebstahl steht die Todesstrafe, sodass sie sich bald mit ihren Verfolgern herumschlagen müssen. Doch auch dann schlägt ihnen die Zeit ein Schnippchen…
Halbzeit bei der zweiten Staffel der Fantasy-Hörspielserie „Die Elfen“, die auf den Büchern von Bernhard Hennen basieren: Mit der insgesamt achten Folge strebt die Handlung deutlich auf das große Finale in Folge 10 zu. Die Handlung ist mit vielen verschiedenen Ebenen ausgestattet und durchaus komplex, wird aber sehr gut erzählt, wenn man den vorigen Folgen zugehört hat, kann man der Geschichte ohne große Schwierigkeiten folgen – auch wegen einiger geschickt eingebauter Wiederholung der vorigen Ereignisse, die sehr organisch eingebunden sind. Zudem sind die einzelnen Stränge gut miteinander verknüpft und laufen am Ende wieder zusammen. Die Handlung konzentriert sich auf Ollowain und Ganda, lange Zeit begleitet der Hörer dieses interessante und reizvolle Gespann. Doch auch andere Charaktere werden in das richtige Licht gerückt und können gut wirken. In Sachen Stimmungen wird eine sehr breite Palette geboten, von kriegerischen, archaischen Szenen zu dem intriganten und ränkischen Verhalten von Emerelle, Magie, fantastische Wesen und zauberhafte Momente, viele eindrucksvolle Szenen reihen sich hier aneinander. So wird das Interesse sehr hoch gehalten. Die Handlung ist sehr dicht und treibt die Serie deutlich nach vorne, ohne einen eigenen Charakter vermissen zu lassen. Eine weitere sehr gute Folge der Serie.
Der energische Schwertkämpfer Ollowain wird von Bernd Rumpf gesprochen, der wieder einen starken Charakter formt und mit seiner markanten Stimme eine vielfältige Gefühlswelt zusammensetzen kann. Torsten Michaelis hat als Breitnase einen recht außergewöhnlichen Auftritt, das magische Geschöpf bekommt durch ihn einen starken Ausdruck und eine sehr gelungene Aura. Besonders gefallen hat mir Laura Maire als Ganda, die ihre helle und zarte Stimme sehr variabel einsetzen kann und die zwiespältige Koboldin mit sehr interessanten Eigenschaften ausstattet. Weitere Sprecher sind Karin Rasenack, Martin Keßler und Patrick Bach.
Sehr positiv ist hier auch wieder die akustische Umsetzung des Hörspiels zu bewerten, die mit ihren vielfältigen und eindrucksvollen Klangbildern überzeugen kann. Dafür wurden zahlreiche Geräusche eingesetzt, die an den passenden Stellen auch schon mal recht laut sind und den Dialogen so eine gewisse Dramatik verleihen. Der Wechsel zu ruhigeren Szenen mit Betonung auf den Gesprächen bildet dazu einen dynamischen Kontrast.
Passend zum Titel wird hier eine Kampfszene gezeigt, in hellem Licht steht ein Elfenkämpfer auf freiem Feld, sein Schwert in den Boden gesteckt, während ein nur spärlich beleuchteter, bedrohlich wirkender Troll weit sein Maul aufreißt. Der Hintergrund mit dem stimmungsvollen Sonnenuntergang und den Schemen weiterer Kämpfer ist dabei ebenso gelungen. Im Inneren gibt es wieder einen kleinen Einführungstext von Bernhard Hennen.
Fazit: Präsentiert wird eine spannende und packende Geschichte, die viel Abwechslung und verschiedene Stimmungen bietet. Der Fokus auf Ollowain und Ganda bildet dabei den Hauptteil, werden aber durch interessante weitere Szenen ergänzt. Dabei schafft es die Geschichte, sowohl eigenständig zu wirken als auch die Handlung der Serie weiter voran zu treiben. Wieder eine sehr gekonnte Folge der Serie.
VÖ: 15.November 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537390281
Die Elfen – 7. Die Bibliothek von Iskendria
Erster Eindruck: Das Geheimnis des Bücherturms
In Gestalt eines hübschen Mädchens und in Begleitung von Ollwain ist die Koboldin Ganda auf dem Weg zur geheimnisvollen Bibliothek von Iskendria, um dort machtvolle Schriftrollen für die Elfenkönigin Emerelle zu suchen. Auf der gefahrvollen Schiffsreise weiß sie sich noch allein zu helfen, doch nachdem sie an dem magischen Ort angekommen ist, ist sie auf die Hilfe der dort Angestellten angewiesen…
Eine Invasion der Trolle und die drastische Maßnahme Emerelles, einen der goldenen Pfade zu zerstören – so endete die sechste Folge der Folgenreich-Serie „Die Elfen“, was den Start eines neuen Handlungsbogens innerhalb der Reihe bildete. Nummer sieben mit dem Titel „Die Bibliothek Iskendria“ spielt darauf am Anfang allerdings nur an, kurz wird eine Szene bei den Trollen eingespielt, bis ein krasser Szenenwechsel vollzogen wird. Hier wird wieder eine komplett andere Grundstimmung geschaffen, und auch die Konzentration auf diese eine Szenerie in und um die Bibliothek ist eher ungewöhnlich. Schon zu Beginn, der Schifffahrt, wird mit einer sehr intensiven und auch mal witzigen Szene eröffnet. Danach konzentriert sich alles auf die Bibliothek von Iskendria, die mit verbotenen Bereichen und magischen Ein- und Ausgängen eine geheimnisvolle Stimmung verströmt. Und trotz der fehlenden dynamischen Szenenwechsel (oder gerade deswegen) wird hier eine sehr spannende Handlung erzählt. Die mysteriöse Stimmung und die markanten Charaktere sorgen hier nicht nur für ein interessantes Grundgerüst, sondern auch für einen temporeichen und kurzweiligen Verlauf. Immer weitere Geheimnisse des Ortes werden aufgedeckt, neue Konstellationen und Aufdeckungen sorgen für zusätzlichen Zündstoff. Zum Ende hin spitzt sich die Situation immer weiter zu, zahlreiche Geheimnisse werden gelüftet, ein eindringliches Finale schließt die Folge dann gekonnt ab. Die dichte, atmosphärische Handlung ist hier äußerst gut gelungen und stellt eine weitere, hervorragende Folge der Serie dar.
Laura Maire kommt hier als Ganda die Hauptrolle dieser Folge zu. Mit ihrer sanften, aber dennoch kräftigen und ausdrucksstarken Stimme kann sie sowohl die listige wie auch die kämpferische Seite der Koboldin bestens darstellen kann. Santiago Ziesmer spricht mit Qualbam ebenfalls einen Kobold, der in der Bibliothek arbeitet. Sein auffälliger und einprägsamer Klang formt einen spannenden und geheimnisvollen Charakter, der für interessante Momente sorgt. Bernd Stephan hat als Chiron einen kurzen, aber auffälligen Auftritt, den er mit Bravour meistert. Weitere Sprecher sind Rüdiger Kuhlbrodt, Ulli Krohm und Bernd Rumpf.
Hier hat Dennis Ehrhardt wieder alle Register gezogen, um den Hörern ein intensives Hörspielerlebnis zu bieten. Dabei sind es nicht einmal die lauten, auffälligen Töne, die so effektvoll wirken, sondern die leisen Zwischenmelodien und kleine Effekte, die eine derart eingängige Atmosphäre erzeugen, dass man sich fast selbst in der großen Bibliothek von Iskendria wähnt.
Passend zu dem hochwertig produzierten Hörspiel ist auch die Aufmachung ansehnlich und hübsch gestaltet. Das Cover mit dem dezenten, aber durchaus gelungenen Schriftzug und dem phantastischen, detailliert designten Titelbild weckt die Neugier und spricht insbesondere Fantasy-Fans an. Im Inneren gibt es neben einer übersichtlichen Darstellung der Produktionsdaten einen interessanten Text von Autor Bernhard Hennen.
Fazit: Auf die Ereignisse der letzten Folge wird nur kurz eingegangen, danach entwickelt sich eine ganz eigene Handlung mit einer völlig anderen Atmosphäre. Auch hier gibt es eine abwechslungsreiche Geschichte mit vielen spannenden Elementen, die sowohl mysteriös als auch bedrohlich wirken. Fantasy-Fans werden sich zudem an der intensiven Atmosphäre erfreuen, die eine enge Einheit mit der Handlung eingeht. „Die Elfen“ präsentieren sich hier wieder in Hochform.
VÖ: 16.August 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537253968
Die Elfen – 6. Die goldenen Pfade
Erster Eindruck: Der Auftakt zu einer neuen Handlung
Die Trolle ziehen in die alles entscheidende Schlacht gegen die verfeindeten Elfen. Deren Königin Emerelle hat ihr Heer ausgesandt, um sich den wilden Horden entgegenzustellen. Doch dies ist nur eine Finte, damit das königliche Schloss unbewacht ist. Gerade noch rechtzeitig kann Emerelle gewarnt werden, doch die muss ein hohes Risiko eingehen, um die Trolle noch aufhalten zu können…
Nach einem furiosen Fünfteiler, der den ersten Band der Buchvorlage von Bernhard Hennen zum Inhalt hat, geht es mit „Die goldenen Pfade“ nun mit der Fortsetzung der Geschichte der Hörspielserie „Die Elfen“ weiter. Doch Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, durch eine kurze Zusammenfassung der Grundsituation und der wichtigsten Charaktere kann man der Handlung auch so bestens folgen. Wieder werden – wie schon in der ersten Staffel – verschiedene Erzählstränge behandelt, deren Grundsteine hier gelegt werden. Noch ist nicht klar, wie alles zusammenhängt, und auch am Ende der Folge kann man dies nur erahnen. Dennoch ist diese Folge weit davon entfernt, nur die Ausgangspunkte aufzuzählen, es gibt einige sehr stimmungsvolle Szenen, insbesondere der Marsch der Trolle durch ein unheimliches Geisterland ist phantastisch umgesetzt und bringt viel Spannung in die Folge mit ein. Die dynamischen Wechsel zwischen den verschiedenen Szenen sorgen immer wieder für Abwechslung und einen interessanten, kurzweiligen Erzählfluss. Eine sehr gelungene Auftaktfolge zur neuen Staffel, die viel Lust auf mehr macht.
Zahlreiche Sprecher der ersten Folgen sind auch hier wieder zu hören, wieder zeigt sich dabei, wie wohlbedacht diese Auswahl getroffen wurde. Daniela Hoffmann beispielsweise kann als Elfenkönigin Emerelle mit genau der richtigen Mischung aus Zartheit und Durchsetzungsvermögen diesen interessanten Charakter erschaffen. Für viele unheimliche Momente sorgt erneut Luise Lunow als Trollmagierin Skanga mit ihrer dunklen, knarzigen Stimme, sie passt sehr gut in das düstere Ambiente der Folge. Gut gefallen hat mir auch Konstanze Ullmer in der kleinen Nebenrolle als Fee Mondblüte, die sehr aus sich herausgeht und so eine lebendige Rolle schaffen kann. Weitere Sprecher sind Marion Elskis, Douglas Welbat und Cathleen Gawlich.
Hervorragend wieder die Produktion, die eine dichte und düstere Atmosphäre zu schaffen weiß. Besonders gelungen sind die Szenen in der geisterhaften Zwischenwelt, die mit dem monotonen Stampfen von Skangas Stab, den verzerrten Stimmen der Geister und dräuenden Hintergrundgeräuschen sehr intensiv und unheimlich wirken. Und auch die restlichen Szenen wurden mit zahlreichen Geräuschen und stimmungsvoller Musik versehen.
Eine Augenweide ist wieder beim Cover gelungen, das mit seiner kühlen Farbgebung und dem hellen Orange als Akzent sehr ansehnlich ist. Zu betrachten gibt es Elfenkönigin Emerelle, die von hinten gebieterisch ihren Arm hebt, um einen Zauber zu wirken, unter ihr ein magisches Leuchten, doch der Blickfang sind zwei schwarze Schlangen, die sich vor Emerelle erheben. Im kleinen Booklet findet sich wieder ein kleiner Zusatztext von Autor Bernhard Hennen.
Fazit: Der Auftakt zur neuen Staffel stellt neue Handlungsstränge vor, kann aber auch mit zahlreichen intensiven Szenen überzeugen und ist mit seinen dynamischen Wechseln kurzweilig erzählt. Sehr gelungen!
VÖ: 31.Mai 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537253944
Die Elfen – 5. Elfenwinter
Erster Eindruck: Der finale Kampf
Auf der Suche nach der verschollenen Elfenkönigin Emerelle hinterlassen die Trolle eine Spur der Verwüstung, die ansässigen Siedlungen der Menschen werden geplündert und zerstört. Alles läuft auf eine finale Schlacht von Menschen und Trollen hinaus. Dass der mutige kleine Ulric, der seine Schwester aus der Gefangenschaft befreien will, eine große Rolle spielen wird, hätte wohl keiner im Fjordland gedacht...
Dass es Hörspielversionen von Büchern gibt, ist keine Seltenheit. Stammen diese aber aus dem Bereich Fantasy, ist das schon ein kleine Kuriosum. Und wenn ein Buch dann gleich als fünfteilige, in sich abgeschlossene Miniserie produziert wird, dass durch weitere Bände trotzdem eine Fortsetzung möglich macht, dann ist man bei den Elfen von Bernhard Hennen gelandet. Mit „Elfenwinter“ endet nun der Handlungsstrang um die verschwundene Emerelle, doch bis dahin gibt es noch allerlei zu erzählen und zu hören. Vorab gesagt: Ohne Kenntnis der vorhergehenden Teile wird man hier nicht viel verstehen, zu viele Ereignisse werden aufgegriffen. Dafür ist die Handlung hier wesentlich klarer strukturiert, das etwas wirre Gefühl der Vorgängerfolgen ist hier nicht mehr vorhanden. Die Handlung spitzt sich immer weiter zu und führt zu einem grandiosen Finale, dass die Miniserie sinnvoll und mit einem Paukenschlag beendet. Besonders gefällt hier die Zusammenführung einzelner Personen, sodass „Die Elfen“ noch einmal eine ganz andere Tiefe bekommt. Natürlich darf es auch hier an Schlachten und dem fantastischen Umfeld der Serie nicht fehlen, nur krönt dieser fünfte Teil die vorigen vier mit einem wunderbaren Abschluss. Bleibt zu hoffen, dass die Serie mit einem weiteren Fünfteiler doch noch eine Fortsetzung findet...
Als Asla, die zum Volk der Menschen gehört, ist die wunderbare Dagmar Dreke zu hören, deren eindrucksvolle Stimme die alte Dame markant und vielfältig klingen lässt, eine sehr gute Leistung! Philipp Draeger, der nicht zuletzt aufgrund seines Nachnamens in Hörspielkreisen bekannt sein dürfte, hat hier als Ulric einen ganz großen Auftritt, denn er sehr souverän und glaubhaft meistert. Tilo Schmitz, prädestiniert für die etwas boshaften Charaktere, ist als Orgrim sehr gut besetzt und kann den Troll mit dröhnender Stimme lebendig wirken lassen. Weitere der zahlreichen prominenten Sprecher sind Sascha Rotermund, Daniela Hoffmann und Martin May.
Unter der Regie von Dennis Ehrhardt ist hier ein sehr beeindruckendes Hörspiel entstanden, in Sachen Musik und Geräusche spielt es unumstritten in der obersten Liga mit. Wuchtige Sounds, die besonders bei den heftigen Schlachten zur Geltung kommen, und atmosphärische und passende Musik drängen den Begriff „Kino für die Ohren“ förmlich auf.
Mehrere große, fast farblose Trolle bilden den Hintergrund für die einsame und gut in Szene gesetzte Frau auf dem Cover, das mit seinem ansprechenden Fantasylook sehr gut zu der Folge passt. Auch das Vorwort im Booklet von Autor Bernhard Hennen und die nach Völkern aufgeteilte Sprecherliste sind positive Aspekte der durchdachten Gestaltung der CD.
Fazit: Vier Folgen Vorlauf und hier endlich ein grandioses Finale, dass die Serie gekonnt abschließt und noch so einige Überraschungen bereit hält.
VÖ: 27.April 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772912
Die Elfen – 4. Der Fluch des Schicksalswebers
Erster Eindruck: Auf der Flucht
Die Elfenfestung ist gefallen, ihre Bewohner auf der Flucht vor den kräftigen Trollen. Doch diese sind besonders an der Elfenkönigin Emerelle interessiert, um ihren Stand zu festigen. Emerelle findet Zuflucht in einem kleinen Dorf der Menschen, in dem sie aufgenommen wird. Doch die Schamanin Skanga beschwört mächtige Wesen, um ihrer habhaft zu werden...
Nach einigem Warten auf den vierten Teil der Fantasy-Serie „Die Elfen“ nach dem Erfolgsromanen von Bernhard Hennen ist dieser nun erschienen, und hier geht es dann auch schon schnell richtig zur Sache. Die anfängliche Phase, in der die Umstände der Charaktere erklärt werden, fällt hier recht kurz auf, sodass schon kurz nach Beginn mit dem Aufbau des Spannungsbogens begonnen wird. Und dieser zieht seinen Reiz insbesondere aus den vielen unterschiedlichen Stimmungen und Situationen, die teilweise abrupt wechseln. Und so wird immer wieder an spannenden Stellen unterbrochen, dennoch bekommt jeder Erzählstrang genügend Aufmerksamkeit und bleibt dem Hörer so im Gedächtnis – was wichtig ist, denn auch hier ist der Anspruch recht hoch, die komplexe Fantasywelt will ein wenig „erarbeitet“ werden. Hat man sich aber erst einmal eingefunden, ist „Der Fluch des Schicksalswebers“ beste Unterhaltung, die verschiedenen Kulturen und Völker kommen sehr gut zur Geltung. Besonderes Lob verdient eine Szene, die die Flucht der Menschen durch eisige Temperaturen beschreibt und dabei alles andere als zimperlich umgeht, die Formulierungen und Ereignisse sind schon recht heftig und treffend gewählt. Kurz vor dem Ende des ersten Zyklus zeigen sich die Elfen hier sehr stark und eingängig.
Wieder sind es hier die Sprecher, die die Geschichte zum Leben erwecken helfen und den Hörer für sich einnehmen. Bis in die kleinste Nebenrolle wurden hier fähige und engagierte Schauspieler gefunden. Andreas Mannkopff beispielsweise spricht den Menschen Ole Ragnarsson mit seiner einzigartigen Stimme so lebendig, dass man ein sehr umfassendes Bild von ihm präsentiert bekommt. Martin May spricht Kalf und klingt sehr eingängig und flüssig, wie man es von ihm gewohnt sein kann. Besonderes Lob verdient allerdings Dagmar Dreke, die so intensiv und der jeweiligen Situation angepasst spricht, dass man ihr jede Gefühlsregung voll abnimmt. Weitere Sprecher dieser Folge sind Tilo Schmitz, Simona Pahl und Helmut Zierl.
Das Sounddesign der Serie spielt in der obersten Liga der momentan auf dem Markt befindlichen Hörspiele mit. Wuchtig inszeniert, ml feinfühlig und leise, mal so laut, dass die meiste Konzentration auf den Effekten liegt. Dabei ist die Musik eher klassisch inspiriert und von einem Orchester eingespielt, während die Geräusche den hohen Standards des Labels entsprechen.
Das düstere Titelbild ist sehr ansprechend und zeigt dem Hörer gleich, in welche Richtung die Produktion geht. Ein Spiel aus Licht und Schatten umgibt den Menschen, der in eine ansehnliche Rüstung gekleidet ist. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben – die Sprecher sind hier in ihre jeweiligen Völker aufgeteilt – noch einen kleinen Text von Autor Bernhard Hennen als Gimmick.
Fazit: Bedrückend, wuchtig, spannend – auch der vierte Teil der Elfen präsentiert sich in Bestform.
VÖ: 17.Februar 2012
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772905
Die Elfen – 3. Königstein
Erster Eindruck: Die Lage spitzt sich zu
Das Menschenheer rund um ihren Führer Alfadas sind in Königsstein angekommen, einer Festung, die die Elfen von den Trollen übernommen haben. Doch in seiner Hochmut lehnt Fürst Landoran ihre Hilfe ab. Doch die Trolle sind listiger als gedacht und setzten nicht auf ihre enorme Kampfstärke, sondern auf die Zauberei ihrer Schamanin Skanga...
Reine Fantasy-Serien sind im Hörspielbereich eher die Ausnahme als die Regel, besonders wenn es sich um High-Fantasy handelt – obwohl dieses Genre seit einiger Zeit einen neuen Boom auf dem Büchermarkt erlebt. Ganze Welten werden hier erdacht, mit Völkern, die ganz individuelle Charaktereigenschaften haben. Zu diesem Bereich gehört auch Bernhard Hennens „Die Elfen“, das nun auch in der Umsetzung von Folgenreich den Sprung zum Hörspiel geschafft hat. Die beiden Handlungsstränge – der Trolle auf der einen Seite und des Menschenheers auf der anderen – werden in der dritten Folge „Königstein“ wieder zusammengeführt, die Elfen waren bisher in beiden Teilen stark vertreten. Nun werden also in dynamischen Wechseln, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen, beide Seiten recht gleichmäßig beleuchtet, wobei man sich als Hörer weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen möchte. Die Spannung resultiert hier nicht aus zahllosen Überraschungen, sondern auf dem ständig drohenden Unheil, das über den Protagonisten schwebt. Die Kentauren, die bisher eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben, bekommen hier mit Orimedes einen ebenso wichtigen wie interessanten Vertreter. Im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen wird hier direkt mit der Handlung begonnen, sofort befindet man sich mitten im Hauptteil und kann der spannenden und abwechslungsreichen Geschichte folgen. Auch der dritte Teil konnte mich mit seiner dynamischen Handlung und der fantastischen Atmosphäre überzeugen.
Martin Keßler, der in der Vergangenheit immer wieder mit seiner markanten Stimme überzeugen konnte, setzt diese hier wieder genauso treffend und akzentuiert ein, dass der Kentaur Orimedes einen sehr genauen Eindruck hinterlässt. Tilo Schmitz kann als Troll Orgrim seine raue Seite zeigen und charakterisiert somit sowohl seine Rolle als auch das ganze Volk sehr genau. Celine Fontanges hat als Elfin Lyndwyn immer wieder sehr eindrucksvolle Passagen, die einen hohen Unterhaltungswert haben. Weitere Sprecher sind Andreas von der Meden, Dirk Hardegen und Simona Pahl.
Musik und Geräusche gehen hier eine enge Symbiose ein, um die Sprecher in ihrem Wirken zu unterstützen und die Geschichte noch intensiver wirken zu lassen. Die Musik ist dynamisch eingesetzt und stellt wichtige Passage mit eindrucksvollen Arrangements in den Vordergrund. Die Geräusche sind dabei vielfältig und machen die Szenen glaubhafter und lebendiger.
Im Inneren des kleinen Booklets ist wieder eine unterhaltsame und kurzweilige Einführung von Autor Bernhard Hennen zu lesen, die zwar nur am Rande mit der Produktion zu tun hat, aber umso erheiternder ist. Auf dem Cover ist erneut ein Elf zu sehen, dieses mal in ziemlich kühlen Farben, während im Hintergrund erstmals Trolle zu betrachten sind.
Fazit: Der schnelle Einstieg in die Handlung und die dynamische und kurzweilige Geschichte machen diese Folge zu einer mehr als gelungenen Produktion.
VÖ: 30.September 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772899
Die Elfen – 2. Firnstayns Kinder
Erster Eindruck: Tolle Fortführung mit anderem Ansatz
Zwar ist die Elfenkönigin Emerelle dank ihres Schwertmeisters Ollowain dem Angriff der Trolle entkommen, ist aber weiterhin auf der Flucht. Sie landen in einem Menschendorf, das überrascht auf die Ankunft der Fremden reagiert, den Elfen aber beim Kampf helfen will. Doch auch die Trolle ruhen nicht und führen ihren Rachefeldzug fort...
„Die Elfen“ ist einer der bekanntesten deutschen Fantasy-Romane der letzten Zeit. Das Werk von Autor Bernhard Hennen hat eine ganze Welle neuer Geschichten rund um fantastische Völker nach sich gezogen. Dass nach der Umsetzung als Hörbuch nun eine Hörspielserie folgt, kam dann aber doch eher überraschend. Verantwortlich hierfür ist Dennis Erhardt unter dem Label Folgenreich, das in der ersten Folge die Grundstruktur festgelegt, die wichtigsten Charaktere vorgestellt und einige weitere Entwicklungen auf der Seite der Trolle erzählt hat. Die zweite Folge „Firnstayns Kinder“ bricht nun schon etwas mit diesem Verlauf und führt mit der Menschensiedlung ein drittes klassisches Fantasy-Volk und einen völlig neuen Schauplatz ein – für Abwechslung und einen dynamischen Verlauf ist also gesorgt. Dennoch sind Vorkenntnisse aus dem erstem Teil nötig, um die Handlung in vollem Maß erfassen zu können, und spätestens hier zeigt sich, was nach dem ersten Teil zu erahnen war: „Die Elfen“ ist eine vielschichtige und durchaus anspruchsvolle Geschichte, die etwas an Aufmerksamkeit erfordert. Belohnt wird man hier mit einer sehr detaillierten Charakterdarstellung, die typisch für die einzelnen Völker sind, sich aber keinesfalls immer am typischen Prototyp des Genres orientieren. Die Handlung ist anfangs noch etwas behäbig, kommt aber nach etwa einem Drittel richtig in Fahrt und kann dann packen. Und das liegt neben der spannenden Handlung auch an der grandiosen Atmosphäre, die einen in die fantastische Welt eintauchen lässt. Eine gelungene Fortsetzung, die aber erst im Laufe der Zeit richtig spannend wird.
Helmut Zierl fungiert in der Serie als Erzähler, der als Alvias auch durchaus seinen Platz in der Handlung hat. Seine sehr markante Stimme setzt immer wieder Akzente, vermittelt die Inhalte seiner Passagen sehr intensiv und sorgt für zusätzliche Stimmung. Eckart Dux spricht den Menschenkönig Horsa Starkschild mit der ihm eigenen Sprechweise und einer eingängigen Rhythmik, lässt ihn so sehr präsent wirken. Auch Sascha Rotermund kann in der Rolle des Menschen Alfadas eine glaubwürdige Vorstellung abliefert, die wunderbar mit dem Szenario harmoniert. Weitere Sprecher sind Cathlen Gawlich, Annette Gunkel und Christian Schult.
Das Sounddesign ist es, was aus dieser interessanten und spannenden Geschichte ein eindringliches, dynamisches und unterhaltsames Hörspiel macht – natürlich neben den fantastischen Sprechern. Die Musik ist sehr atmosphärisch und passt sich eng an die jeweilige Situation an, tritt mal völlig in den Hintergrund, um an anderer Stelle umso imposanter zurückzukehren. Auch die Geräusche machen einen sehr abwechslungsreichen Eindruck.
Auch hier ist die Covergestaltung sehr gelungen, die Zeichnung wurde extra für diese Hörspielserie angefertigt. Ein Elfenkrieger hält sein Schwert in die Höhe, sein Gesicht bleibt völlig verborgen und ist dem Betrachter abgewandt. Der Hintergrund passt hierzu sehr gut und ist hübsch anzusehen. Im Inneren ist eine interessante Anekdote von Bernhard Hennen zu lesen, die einen Bezug zu der Geschichte hat.
Fazit: Die Handlung des ersten Teils wird an einer ganz anderen Stelle fortgeführt, was die Serie für den Hörer noch reizvoller macht. Die Folge braucht allerdings etwas bis sie Fahrt aufnimmt.
VÖ: 30.September 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772882
Die Elfen – 1. Der Untergang von Vahan Calyd
Erster Eindruck: Bernhard Hennens bekannter Roman als Hörspiel
Es sollte ein feierlicher Tag werden in Vahan Calyd, der Hauptstadt der Elfen. Doch die Zeremonie zur erneuten Wahl der Herrscherin Emerelle wird durch den Überfall einer Horde Trolle gestört, die zahlreiche Gefangene nehmen. Emerelle und ihr Schwertmeister können allerdings fliehen und versuchen, die Hintergründe der Tat zu erkunden – hatten die Trolle etwa Hilfe aus den eigenen Reihen?
Folgenreich gehört momentan zu den angesehensten Labels der Hörspiellandschaft und haben einige sehr erfolgreiche und beliebte Serien verschiedenster Genres im Programm. Da ist die Erwartung an eine neue Reihe natürlich dementsprechend groß, und die Verkündung, dass Bernhard Hennens Roman „Die Elfen“ in einer Mini-Serie vertont wird, hat für einige Aufregung gesorgt. Nun liegt endlich die erste Folge vor – und die Aufregung war sehr gerechtfertigt. Die Geschichte ist beeindruckend und opulent in Szene gesetzt, die Sprecher engagiert und präzise. Die anfänglichen Szenen beschäftigen sich insbesondere mit Emerelle und ihrer geplanten Wiederwahl als Herrscherin, geprägt durch Intrigen und heimliche Absprachen. Diese Zeit wird intensiv dargestellt, das Volk der Elfen in ihren wichtigsten Zügen charakterisiert, zahlreiche Grundsteine für den weiteren Verlauf gesetzt. Der darauf folgende Überfall der Trolle mit der Zerstörung der Stadt ist dann der erste heftige Knall und ein actionreiches Spektakel, bei dem gezeigt wird, was für ein gutes Gespür Regisseur Dennis Erhardt für den richtigen Moment hat. Der spätere Verlauf wird von den Handlungen um die Trolle dominiert, die von Szenen aus Emerelles Flucht unterbrochen werden. Interessant ist, dass sich Hennen nicht auf die Seite eines Volkes schlägt, sondern sowohl bei Elfen wie auch Trollen Fehler und Vorzüge aufzeigt. Die kurzweilige Handlung bietet so allerlei Neuerung innerhalb der Hörspiellandschaft und bereichert das wenig vertretene Genre Fantasy. Die Vorfreude auf die weiteren Teile, von denen Nummer zwei und drei zeitgleich erschienen sind, ist geweckt – und dort ist nochmal eine Steigerung der Spannung zu erwarten. Ein großartiger Start für diese neue Serie!
Zahlreiche namhafte Sprecher wurden verpflichtet, um die Geschichte zum Leben zu erwecken. Als Emerelle ist die zauberhafte Daniela Hoffmann zu hören, die mit ihrer klaren, hellen Stimme mal einen eher zwielichtigen Charakter spricht – ein reizvoller Kontrast, den sie sehr gut löst. Ihr Schwertmeister Ollowain wird von Bernd Rumpf gesprochen, dessen markante Stimme den durchsetzungsfähigen Mann gekonnt darstellen kann. Wunderbar gefällt mit Luise Lunow als blinde Trollmagierin Skanga. Ihre Stimme wurde leicht verzerrt, was mit ihrer einzigartigen Stimme einen wunderbaren Effekt ergibt. Weitere Sprecher sind Tilo Schmitz, Douglas Welbat und Celine Fontanges.
Die Produktion ist opulent und setzt den bekannten Roman gekonnt in Szene. Die Musik von Andreas Meyer setzt gekonnte Akzente, überlässt an vielen Stellen aber auch den Sprechern allein das Feld. Eingesetzt in entscheidenden Szenen kann sie hier Spannung und Dramatik noch einmal steigern. Die Atmosphäre wird aber insbesondere durch die zahlreichen, glaubwürdigen Geräusche erzeugt, die bei den Schlachtszenen auch mal richtig laut krachen dürfen.
Auf dem Cover ist Emerelle zu sehen, die in ihrem königlichen Gewand und dem Schwert in der Hand melancholisch in die Ferne sieht. Der Hintergrund mit einem Gebäude der Elfen fällt bei diesem starken Motiv nicht sofort ins Auge. Ergänzt wird das Cover durch schlichte Schriftzüge in goldener Farbe. Im Inneren ist neben ausführlichen Produktionsangaben ein einleitender Text von Bernhard Hennen zu finden.
Fazit: Ein beeindruckender Erstling der Serie mit vielen spannenden Szenen und sehr guter Charakterdarstellung. Eine fantastische Geschichte, gekonnt umgesetzt.
VÖ: 30.September 2011
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602527772875