Moldin



Erster Eindruck: Fantastische Welt mit niedlichem Drachen

Moldin ist Zauberlehrling bei seinem Meister Ranok und kümmert sich mit ihm um die Drachenzucht. Seit ein Ei zu viel ausgebrütet wurde, hat er im frechen Drachen Feurio einen guten Freund gefunden. Doch eines Tages stiehlt ein böser Zauberer das Buch von Ranok, und Moldin ist der einzige, der es zurück holen kann. Und so bricht er mit zusammen Feurio auf und erlebt so einige Abenteuer...

Neben den Hörspielproduktionen der großen und bekannten Labels gibt es auch immer noch begeisterte Hörspielfreunde, die mit kleinerem Bekanntheitsgrad, aber umso größerer Leidenschaft eigene Projekte stemmen. „Moldin“ ist ein solches und stammt aus der Feder von Niels Loewenhardt, seine Liebe zu dieser Geschichte ist deutlich anzumerken. Die lockere Fantasyunterhaltung richtet sich sowohl an ältere Kinder wie auch an Erwachsene und erschafft eine ganz eigene Welt mit vielen Eigenheiten und einer ganzen Mythologie. Dabei bleibt Loewenhardt aber oft nur an der Oberfläche, um die Lockerheit beizubehalten und die Geschichte auch für Kinder noch zugänglich zu halten. Die Hauptcharaktere sind sehr liebevoll dargestellt, neben dem mutigen und pfiffigen Moldin stellt sich schnell Feurio als kleiner Star der Handlung heraus, der mit seiner frechen Art für jede Menge Spaß sorgt. Die vielen Stationen auf Moldins Reise zeugen von großer Kreativität und guten Einfällen, sind aber insgesamt zu viel, sodass die einzelnen Ideen leider etwas untergehen. Die Reise scheint von Station zu Station zu stolpern, ohne einen richtige Faden zu bilden, oft wird die Wirkung von mehreren aneinandergereihten Episoden erzeugt. Manche dieser Einfälle sind richtig gut und wurden unterhaltsam umgesetzt, während andere nicht so richtig bei mir zünden wollten. Ein Spannungsaufbau ist nicht zu erkennen, nur das Finale, in dem schließlich gegen den bösen Endgegner gekämpft wird, nimmt etwas mehr an Tempo und Dynamik an. Hier merkt man immer die Liebe zum Projekt aller Beteiligten, trotzdem wären noch einige Verbesserungen möglich gewesen.

Die meisten der Sprecher sind bisher eher unbekannt, insgesamt können sie aber doch einen positiven Eindruck hinterlassen. Dirk Petrik ist als Moldin zu hören und hat damit einen sehr großen Sprechanteil. Er wirkt sympathisch, pfiffig und kann die Figur gut transportieren, in einigen Szenen neigt er jedoch zu Übertreibungen, die ein wenig zu kindlich wirken. Dennis Mohme ergänzt ihn als Feurio sehr gut und kann den Drachen sehr putzig wirken lassen, er bereitet dem Hörer viel Freude, auch in seiner zweiten Besetzung als Ranok ist er überzeugend. Eine gute Leistung liefert Olive Siebeck als Erzähler ab, seine Passagen wirken dank seiner angenehmen und fröhlichen Stimme kurzweilig. Weitere Sprecher sind Anita Hopt, Karin Buchholz und David Turba als Kater.

Musik ist nur sehr wenig eingesetzt, und das ist ein wenig schade. Denn die eigens komponierten Melodien passen durchaus zu der Geschichte und vermitteln ein wenig Stimmung. Zur Unterteilung der einzelnen Passagen hätten schon ein oder zwei kleine Ausschnitte geeignet, sodass alles lebendiger und stimmiger gewirkt hätte. Auch Geräusche sind eher wenige eingefügt worden, diese passen aber gut in die Handlung.

Das Titelbild ist gut gelungen, Moldin und Feurio sind darauf abgebildet, viele Details der Landschaft und der dunkle Himmel ergänzen das Bild. Die gedeckten Farben harmonieren mit der Stimmung des Hörspiels. Das zieht sich durch die gesamte Aufmachung, die eine ausführliche Übersicht über die Tracks der 3 CDs bereit hält. Gerade für ein Erstlingswerk eine überzeugende Aufmachung.

Fazit: Viele gute Ideen mit einer langen Laufzeit, unterhaltsam und vielseitig, aber durch die etwas ungünstige Aneinanderreihung der Episoden gehen die einzelnen Elemente unter.

VÖ: 25.Mai 2012
Label: Highscore Music
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