Larry Brent – 11. Der Dämonenbeißer
Larry Brent – 10. Das Pestmädchen
Larry Brent – 13. Megarosh
In den bewaldeten Gebirgen der Appalachen wird ein Mann gefunden, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat und immer nur einen Namen vor sich hin stammelt: Larry Brent. Natürlich erfährt auch der Geheimagent von diesem Vorfall und reist selbst in die USA, um den Vorfall zu untersuchen – und stößt auf ein Geheimnis, das nicht nur sein Leben in Gefahr bringt...
„Megarosh“ ist die definitiv letzte Episode der WinterZeit-Serie „Larry Brent“, die neue Abenteuer des in Hörspielkreisen sehr geschätzten Geheimagenten mit übernatürlichem Hintergrund. Immerhin konnte die 13. Episode mit einiger Verspätung noch auf den Markt gebracht werden, einen wirklichen Abschluss, ein rundes Ende ist jedoch nicht vorhanden – aber schließlich gab es auch die Pläne einer dauerhaften Umsetzung. Dafür liegt eine sehr starke Episode vor, was es umso bedauerlicher macht, dass es hier nicht weiter geht. Das oben beschriebene Setting ist nämlich nur der Einstieg in eine geheimnisvolle und ziemlich düstere Folge. Die Umgebung der Appalachen mit ihren Hängen und der dichten Bewaldung kommt dabei ebenso gut zur Geltung wie die unheimliche Inszenierung eines machtvollen Steins mit außergewöhnlichen Kräften. Dabei ist die Rolle der einzelnen Charaktere lange nicht klar, sodass eine Wendungen und Überraschungen auf den PSA-Agenten zukommen. Der Gruselfaktor ist hoch, ebenso wie auch immer wieder Actionszenen für eine erhöhte Dynamik sorgen. Zwar gibt es dabei zu Anfang einige Momente, die ein wenig in die Länge gezogen wirken, insgesamt ist „Megarosh“ aber eine der stärksten Episoden der leider bereits abgeschlossenen Serie.
Tim Moeseritz übernimmt natürlich auch hier wieder die Rolle des Larry Brent, was er mit der richtigen Portion Energie, aber auch Coolness umsetzt und den Spannungsbogen der Handlung dabei mit seiner Stimme nachzeichnet. Andrea Wick ist für die Rolle der Morna Ulbrandson ebenfalls eine gute Wahl, die hätte aber manchmal noch ein wenig betonter und lebendiger sprechen können. Gabrielle Pietermann hat einen gelungenen Auftritt als Madame Roquette, sie fühlt sich in der Rolle hörbar wohl und hat Spaß an deren Umsetzung. Weitere Sprecher sind Asad Schwarz, Sven Dahlem und Björn Schalla.
Akustisch ist wieder eine sehr saubere Leistung abgeliefert worden, die hier besonders durch die vielfältige Musikuntermalung punktet. Die einzelnen Szenen werden dafür geschickt eingekleidet, um jeder ihre eigene Wirkung zu verleihen. Das geht Hand in Hand mit den Geräuschen, die sorgsam eingebaut sind und mehr Leben in die Dialoge bringen – besonders in den Actionszenen.
Auch das Cover zu der Folge gefällt mir sehr gut, der darauf abgebildete Baumdämon passt nicht nur sehr gut zur Handlung, sondern ist auch detailreich und kreativ umgesetzt. Durch die düstere und rötliche Einfärbung bekommt das Titelbild auch gleich noch einen unheimlichen Ausdruck. Im Inneren des kleinen Booklets verliert Markus Winter noch einige warme Worte für Fans und Mitwirkende, die das Projekt Larry Brent so lange begleitet haben.
Fazit: Kein klassischer Abschluss der Serie, aber eine dichte Inszenierung mit einer spannenden Handlung, die nur am Anfang etwas schwer in Gang kommt. Doch die unheimliche Atmosphäre und die vielen kleinen und großen Wendungen im späteren Verlauf sorgen gemeinsam mit dem intensiven Setting für sehr gute Unterhaltung. Schade, dass die Serie nun doch ihr Ende gefunden hat.
VÖ: 10. August 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-960660-99-6
Larry Brent – 12. Die Insel
Erster Eindruck: Dämonen und Medien
Gerade noch mit letzter Not kann sich ein Schiffbrüchiger auf eine einsame Insel retten und trifft dort auf weitere Überlebende des Unglücks. Doch ihr Überleben wird nicht nur durch die Wildnis bedroht, auch andere Wesen sorgen für einen harten Überlebenskampf. Währenddessen versucht Larry Brent weiterhin, die spurlos verschwundenen medial begabten Menschen zu finden...
Larry Brent ist ein wahrer Klassiker unter den Hörspielen für Erwachsene, mittlerweile gibt es gleich mehrere Umsetzung, die auf den Heftromanen aufbauen. Mit der zwölften Folge endet nun aber die Serie aus rechtlichen Gründen – was äußerst schade ist, wie diese Episode beweist. Denn die zu schnelle und lückenhafte Vorgängerfolge ist einem gut strukturierten und spannendem Verlauf gewichen, die wieder richtig Spaß macht. Sicherlich sind auch hier Vorkenntnisse der bisherigen Handlung unerlässlich, man sollte einige Details noch sehr präsent haben, um der Handlung wirklich folgen zu können. Die die verschiedenen Erzählebenen funktionieren sehr gut miteinander, sind dynamisch eingebracht und werden auch wieder zusammengeführt, sodass ein stimmiges Ganzes entstanden ist. Dabei schaffen insbesondere die Szenen auf der Insel nach dem Schiffbruch sehr unheimliche und stimmungsvolle Momente, die sich im Laufe der Zeit immer weiter steigern. Schön für Fans der Serie ist es dann, dass dann doch so etwas wie ein abschließendes Ende gefunden wurde, auch wenn noch einige Teilbereiche offen gehalten sind. Schade, dass diese starke Larry Brent Serie nur wegen rechtlicher Querelen eingestellt werden muss.
Timo Moeseritz ist in der Rolle des Larry Brent auch hier sehr gut besetzt. Seine Stimme hat ein gewisse Anziehungskraft, er zieht damit die Hörer auf seine Seite und lässt sie mit der Titelfigur mitfiebern. Andrea Wick ist als Morna zu hören, sie passt sehr gut in die Szenerie der Serie und setzt mit ihrer Stimme immer wieder kleine Akzente. Erzählerin Brigitte Carlsen hat mir sehr gut gefallen, sie schafft in ihren Szenen eine intensive Stimmung und hält dabei die Spannung aufrecht. Weitere Sprecher sind Herbert Schäfer, Vera Teltz und Tommi Piper.
Akustisch hat sich die Serie von der inszenierten Lesung zum reinen Hörspiel entwickelt und überzeugt auch hier mit einer lebendigen Geräuschkulisse. So bekommt jede Szene einen eigenen Klang und kann so seine Wirkung noch besser entfalten. Auch die Musik ist stimmig dazu eingebaut und steigert die Dramatik und die Spannung der Szenen, auch die Szenenwechsel werden flüssiger gestaltet.
Das Cover ist sehr nostalgisch gestaltet und ist in leicht verschwommenen Zeichenstil gehalten. Zu sehen ist eine Szenerie mit einem abgestürzten Flugzeug, einem Mann mit Aktenkoffer und einem der Schlangendämonen vor einem angedeuteten Urwald. Das Innere ist wieder übersichtlich gestaltet, enthält als kleinen Bonus noch einen lesenswerten Text zum Ende der Serie auf dem Platz hinter der CD.
Fazit: Larry Brent von Winterzeit verabschiedet sich mit einer starken Folge, die mit zwei Handlungssträngen, die am Ende geschickt zusammengeführt werden, und einer flüssig erzählten Geschichte überzeugt. Zwar gibt es hier und da noch kleine Stolpersteine, doch insgesamt wird eine hörenswerte und kurzweilige Episode entstanden.
VÖ: 7. Juli 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-943732-99-3
Larry Brent – 11. Der Dämonenbeißer
Erster Eindruck: Handlung auf zwei Kontinenten
Iwan Kunaritschew, Agent der PSA, ist weiterhin auf der Suche nach medial begabten Menschen und begibt sich dafür in die Sümpfe Louisanas. Tatsächlich trifft er dort auf eine junge Frau, doch sein Einsatz entwickelt sich schon bald ganz anders als geplant, und schon bald wird Iwan vom Jäger zum Gejagten. Und auch Larry Brent muss sich den bösen Mächten Stellen – allerdings auf einem anderen Kontinent...
Larry Brent, ein wahrer Hörspielklassiker, hat bei Winterzeit sein neues zu Hause gefunden, bereits die elfte Folge ist nun erschienen und setzt den bereits aufgebauten Handlungsbogen weiter fort. Vorkenntnisse sollten dabei schon vorhanden sein, ohne diese wird man sich kaum in der Handlung zurecht finden können, zu viele Details und Zusammenhänge werden hier wieder aufgegriffen. Die Handlung von „Der Dämonenbeißer“ spielt dabei parallel auf mehreren Handlungsebenen, wobei Iwan Kunaritschew hier im Mittelpunkt steht. Der ebenso bodenständige wie harte Ermittler kommt dabei gut zur Geltung und sorgt mit seiner Suche nach übernatürlich begabten Menschen für Spannung und einige sehr eindrucksvolle Momente. Daneben ermitteln auch Larry und Morna weiter, doch genau dort liegt der Stolperstein der Folge: Die Szenen sind zu eng aneinander getaktet, zu knapp hintereinander erzählt, sodass man immer das Gefühl bekommt, nicht mit der Handlung mitzukommen. Statt geschmeidiger Übergänge gibt es harte Schnitte, was manchmal etwas wirr wirkt. Die einzelnen Szenen sind sehr gut gestaltet, atmosphärisch und spannend, aber die Zusammenstellung verhindert, dass der positive Eindruck der letzten Folgen nahtlos fortgeführt wird. Das Ende ist dann recht dramatisch und bringt Änderungen in der Konstellation der Serie mit sich, sodass auch hier die Rahmenhandlung weiter fortgeführt wird.
Tilo Schmitz hat mir als Iwan Kunaritschew sehr gut gefallen. Nicht nur, dass er mit sehr glaubwürdigem russischen Akzent spricht, er verleiht seiner Figur auch den notwendigen Charme. Die Stimme von Helmut Krauss kommt auch hier wieder bestens zur Geltung, zumal er ihr eine zum Hörspiel passende Attitüde verleiht. Auch Thomas Petrou ist hier in einer kleinen Rolle zu hören, die er wie immer mit viel Nachdruck und seinem markanten Klang umsetzt. Weitere Sprecher sind Mario Hassert, Daniela Molina und Anita Hopt.
Gut hat mir wieder die akustische Umsetzung der Folge gefallen, die einige düster-dräuende Momente bietet und damit die Mystery-Faktor der Serie steigert, aber auch mit Nachdruck einige dramatische Szenen in den Vordergrund rückt. Dafür sorgen neben vielen Geräuschen auch zahlreiche Musikstücke, die sich auch mal mehr in den Vordergrund stellen dürfen.
Das Covermotiv hat mir dieses mal sehr gut gefallen, weil es trotz des schlichten Motivs viel Stimmung der Handlung wiedergibt. Zu sehen ist eine junge Frau, die beide Hände vor dem Gesicht geschlagen hat. Der typische Zeichenstil der Serie und die Rotfärbung der Szenerie sorgen dabei für das gewisse Etwas. Im Inneren sind alle Mitwirkenden aufgelistet, auch wenn nicht allen Sprechern ihre Rollennamen zugeordnet sind.
Fazit: „Der Dämonenbeißer“ bietet einige sehr starke und gehaltvolle Szenen und dramatische Entwicklungen, kann diese aber nur stockend aneinanderreihen, was sich störend auf den Hörfluss auswirkt. Die vielen Sprünge haben der Handlung nicht wirklich gut getan, auch wenn die einzelnen Szenarien durchaus reizvoll sind und auch die Charaktere wieder gut dargestellt wurden.
VÖ: 24. Februar 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-943732-96-2
Larry Brent – 10. Das Pestmädchen
Erster Eindruck: Ein Schrecken aus der Vergangenheit
Eine Gruppe von Frauen macht sich – nicht mehr ganz nüchtern – an den Aufstieg eines alten Vulkans, doch schon bald bricht ein eine der jungen Damen zusammen, ihr Zustand ist sehr ernst. Doch auch die anderen Mitglieder der Gruppe weisen bald starke Anzeichen einer Krankheit auf. Als Larry Brent auf den Fall aufmerksam wird, wittert er einen neuen übersinnlichen Fall, ahnt aber nicht, wie sehr er sich mit weit entfernter Vergangenheit aussetzen muss...
Larry Brent war eine der ersten Hörspielserien im Bereich Horror, und auch heute noch ist die Figur des übersinnlichen Ermittlers X-Ray 3 äußerst beliebt. Die bei Winterzeit erscheinende Neuproduktion ist mittlerweile schon bei Folge 10 angekommen, die den Titel „Das Pestmädchen“ trägt. Zunächst einmal geht es gar nicht um die Hauptfigur, sondern es wird in mehreren Szenen in Vergangenheit und Gegenwart das Thema eingeführt, bis schließlich Larrys bereits bekannte Kollegin die Bühne betritt. Das ist schon recht kurzweilig und gut mit der eigentlichen Handlung verknüpft, die jedoch eine ganz andere Stimmung aufgreift und damit für Abwechslung sorgt. Denn in seinen Ermittlungen wird Larry immer wieder mit dem Mittelalter konfrontiert, ein schreckliches Einzelschicksal wird hier aus einer interessanten Perspektive beleuchtet. Das ist zudem hübsch gruselig inszeniert, auch wenn die Figur des Pestmädchens noch ein bisschen unheimlicher und wuchtiger wünschenswert gewesen wäre. Immer tiefer dringt der Hörer hier in die Geschichte ein, wird mit vielen spannenden Szenen und kleinen Wendungen sehr gut unterhalten. Das alles endet in einem Finale, das sehr pointiert erzählt ist und die Geschichte gekonnt abrundet.
Tim Moeseritz ist in der Titelrolle des Larry Brent zu hören, seine ausdrucksstarke Stimme zeichnet dabei den Spannungsbogen der Geschichte sehr gut nach. Zudem kann er hier verschiedene Facetten von sich zeigen, ist mal der coole Actionheld, mal der einfühlsame Ermittler, beides passt gut zusammen. Frank Röths Stimme verleiht der Rolle des David Gallun eine intensive Art, die immer wieder die Aufmerksamkeit auf die Figur lenkt und sie so gekonnt zur Geltung bringt. Erzählerin Brigitte Carlsen ist eher die neutrale Beobachterin und führt mit ihrer angenehmen Stimme passend durch die Handlung. Weitere Sprecher sind Andrea Wick, Eva Kurz und Mario Hassert.
Akustisch ist diese Folge sehr intensiv umgesetzt worden, was insbesondere als der vielfältigen Musik liegt, die hier im Einsatz ist. Diese ist sehr stimmungsvoll und passt sich sehr eng an die jeweiligen Szenen an, due dadurch viel an Atmosphäre hinzugewinnen. Die Melodien mit klassischen Instrumenten sind oft auch während der Dialoge zu hören, lenken aber nicht zu sehr von ihnen ab. Auch die Geräusche sind sehr präzise und effektvoll eingebaut.
Ein schreckliches Spinnenmonster ist auf dem Cover abgebildet, ein dicker schwarzer Körper mit robusten, haarigen Beinen, der Kopf mit schwarzen, pupillenlosen Augen und einem Maul mit spitzen Zähnen – das stimmt sehr gut auf die Handlung ein, weil sich noch weitere dieser Wesen im Hintergrund tummeln. Die düstere Gestaltung setzt sich auch im übersichtlich gestalteten Inneren fort.
Fazit: Sehr schön, wie sich Ereignisse aus der Vergangenheit mit dem aktuellen Geschehen verknüpfen, wie die Geschichte von den gut erzählten Introszenen seine ganz eigene Bahn einschlägt, wie knisternde Action mit stillen, nachdenklichen Momenten kombiniert wird. „Das Pestmädchen“ setzt die Reihe um Larry Brent mit einer sehr starken Geschichte fort.
VÖ: 4.November 2016
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-943732-95-5
Larry Brent – 5. Mütter des Todes
Erster Eindruck: Fressattacken und Models
Seltsame Ereignisse rufen die PSA in Texas auf den Plan, wo die Teilnehmerin einer Miss-Wahl sich plötzlich sehr verändert. Statt wie sonst nach strengem Diätplan zu leben, stopft sie sich mit ungesunden Lebensmitteln voll und verhält sich auch ansonsten sehr merkwürdig. Morna Ulbrandson schleicht sich Undercover in die Veranstaltung ein und erhält von den anderen Kandidatinnen wertvolle Hinweise…
Larry Brent erfreut sich einer Neuauflage mit neu vertonten Geschichten. Durch rechtliche Gegebenheiten sind diese zwar als Hörbücher deklariert und haben auch einen etwas erhöhten Erzähleranteil, sind an sich aber doch eher als Hörspiele einzuordnen. Mit „Mütter des Todes“ wird im Prinzip ein Dreiteiler abgeschlossen, der sich um den gleichen Bösewicht und das gleiche Thema dreht – wenn hier auch etwas versteckter. Denn vorrangig geht es hier um die oben beschriebenen Vorkommnisse bei der Miss-Wahl, die Geschichte schwenkt erst später um. Während anfangs eine leise bedrohliche Stimmung vorherrscht, die eher verstörend als wirklich beängstigend ist, dreht sich die Handlung später zu einer Horror-Szenerie, die es dann aber auch in sich hat. Hier herrscht eine beklemmende und beunruhigende Atmosphäre, die durch gelungene Soundeffekte noch deutlich verstärkt wird. Das Finale ist wirklich sehr gut erzählt und sehr spannend, der Aufbau bis dahin enthält aber einige Längen, was bei der ungewöhnlich langen Laufzeit aber auch wenig verwundert. Dadurch wird aber auch eine komplexere und vielschichtige Handlung ermöglicht, die gerade gegen Ende sehr gut unterhalten kann.
Heidi Schaffrath bekommt hier als Morna einen recht großen Part angedacht. Mit ihrer einprägsamen Stimme und den lebhaften Spiel kann sie die durchsetzungsfähige Agentin sehr gekonnt wirken lassen. Rüdiger Schulski ist als David Gallun ebenfalls eine gute Wahl und kann mit einer glaubwürdigen und ausdrucksstarken Betonung punkten. Tom Jacobs sorgt als Dr. Tschang-Fu und seiner tiefen Stimme für die notwendige Gruselstimmung. Weitere Sprecher sind Magdalena Schmitz, Hildegard Meier und Sandra Klaas.
Die akustische Gestaltung des Hörbuches/ -spieles ist wieder gelungen und vielseitig gelungen. Die einzelnen Szenen bekommen durch den passenden Einsatz von atmosphärischen Musikstücken ihre ganz eigene Note, und auch die Geräusche sind passend eingefügt und tragen ihren Teil zum gelungenen Gesamtwirken bei. Dabei wird aber eher auf die Sprecher gesetzt, die angesprochenen Stilmittel sind eher leise im Hintergrund angebracht.
Eine leicht bekleidete Schönheit räkelt sich auf dem Cover auf einem weißen Bettlaken, lediglich ein langes Tuch bedeckt einen Teil ihres Körpers. Neben ihr steht eine düster beleuchtete Figur mit einem Skalpell in der Hand, wodurch das Bild eine hübsch unheimliche Note bekommt. Die drei CDs befinden sich wieder in einer dicken Plastikbox, im kleinen beiliegenden Booklet sind noch Infos zu einigen Mitwirkenden zu finden.
Fazit: Auch wenn sich die Folge an einigen Stellen in die Länge zu ziehen droht, ist auch hier wieder ein spannendes und gegen Ende sehr gruseliges Hörspiel entstanden. Ich habe mich gefreut, dass Morna mal einen deutlich größeren Teil übernommen hat, ansonsten können der gelungene Spannungsbogen und die geschickte Aufklärung des Ganzes ebenso überzeugen wie das packende Finale.
VÖ: 21.Februar 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-064-1
Larry Brent – 4. Parasitentod
Erster Eindruck: Weitere Begegnung mit manipulierten Insekten…
Die Entführung eines ägyptischen Wächters einiger Pyramiden entwickelt sich für den Mann zu einem wahren Alptraum, gefesselt findet er sich auf einem Operationstisch mit zahlreichen Schnittwunden wieder, in die ihm lebendige Würmer eingesetzt wurden. Nur knapp kann er entkommen. Dieser Fall ruft die PSA und ihren Agenten Larry Brent auf den Plan – und dieser schöpft bald den Verdacht, dass nicht nur einer ihrer Gegner involviert ist…
Die neue Serie um Larry Brent, die von Romantruhe Audio veröffentlicht wird, hat zwar die gleichen Figuren und das gleiche Thema wie die ursprüngliche Hörspielserie, unterscheidet sich aber in wesentlichen Details von dieser. So ist spätestens in der vierten Folge mit dem Titel „Parasitentod“ klar, wie ausführlich die Rahmenhandlung angelegt ist. Die Überschneidungen zu den drei vorigen Folgen sind stark, viele Rollen finden wieder Erwähnung, ein deutlicher roter Faden kristallisiert sich heraus und macht neugierig auf den weiteren Verlauf der Serie. Gleichermaßen präsentiert die Folge auch eine einzigartige und stimmige Handlung, die schnell Spannung aufbaut. Schon in den ersten Minuten wird diese ganz spezielle, eindringliche Stimmung aufgebaut, die Raum für die unglaublichen Phänomene schafft und ab und an zwar etwas trashig, aber doch stimmig wirken lassen. Die Einbindung gleich mehrerer bösartiger Superschurken ist die eine Seite dieser Folge, die gut gelungen ist. Doch auch die daraus resultierende Komplexität und ein sehr interessanter Charakter auf Seiten der PSA sind passende Elemente, die sich gut in das Gesamtgefüge einpassen. Schnell werden einige Höhepunkte der Handlung eingebracht, sodass sie insgesamt kurzweiliger und schneller wirkt als ihr direkter Vorgänger. Hier wirkt keine Szene überflüssig, sondern ist wichtig oder zumindest interessant für den Gesamtkontext. Eine gut erzählte Folge, die sehr gut in die bisherige Serie passt.
Bei den Sprechern wird ein gelungener Mix aus neuen, unverbrauchten Stimmen sowie einigen jahrelangen Vollprofis präsentiert von denen einige sogar schon in der Vorgängerserie mitgesprochen haben. So ist Rainer Schmitt wieder als Larry Brent mit dabei, den er mit seiner deutlich reiferen Stimme und dem prägnanten Ausdruck gut umzusetzen weiß. Auch Bert Stevens ist hier zu hören, er spricht den Tamer Shawky mit seiner typischen Stimme, der er jedoch auch hier eine leicht andere und variable Färbung verleiht. Gut gefallen hat mir Lena Sabine Berg als Soyara, die sie mit fester und eindringlicher Klangfarbe in Szene setzt. Weitere Sprecher sind Rüdiger Schulski, Michael Ojake und Tom Jacobs.
Die Serie wird als interessante Mischung aus Hörspiel und Lesung umgesetzt, immer wieder hat der Erzähler hier längere Passagen und übernimmt auch kleinere Dialoge alleinständig. Um diese Weise trotzdem spannend und atmosphärisch wirken zu lassen, ist der Einsatz von Musik und Geräuschen sehr geschickt mit den Sprechern verwebt und sorgt mit ihrem dichten, atmosphärischen Klang für den nötigen Gänsehautfaktor.
Passend zu der eingangs geschilderten Szene ist auch das Titelbild gestaltet, in düsteren und fahlen Farben sieht man den gefesselten Mann und den weiß gekleideten Arzt bei der schrecklichen Arbeit, im Hintergrund kräuseln sich einige der Würmer. Der bekannte Schriftzug mit der zur Klaue verkrümmten Skeletthand ergänzt das Titelbild, das aufgrund zahlreicher Schriftzüge etwas unruhig wirkt.
Fazit: Eine düstere und teilweise actionbetonte Handlung präsentiert sich hier in Hochform, sorgt schon gleich zu Anfang für die passende Atmosphäre mit einer sehr unheimlichen Szene. Der weitere Verlauf punktet mit zahlreichen Verstrickungen und Querverweisen zu früheren Folgen, dazu einige phantastische und fantasievolle Elemente – eine sehr gelungene Folge der Serie.
VÖ: 15.November 2013
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-063-4
Larry Brent – 3. Zombie-Insekten
Erster Eindruck: Hilfe von X-Girl G
Derek und Danielle sollte es ein romantischer Abend im dunklen und einsamen Park werden – auch wenn der Casanova leicht andere Vorstellungen vom Verlauf des Abends hat als seine Begleitung. Doch das Idyll wird jäh gestört, als merkwürdige Insekten-Menschen auftauchen und den jungen Mann schwer verletzen, während seine Freundin von ihnen entführt wird. Das ruft Larry Brent auf den Plan, der ohne die Hilfe von X-Girl G alias Su Hang nicht weiterkommt…
Larry Brent kennen die meisten wohl noch als Hörspielserie aus den 80ern, doch auch nach den Heftromanen von Dan Shocker gehen die Erzählungen weiter. Die auditiven Umsetzungen stammen nun allerdings von Romantruhe Audio und sind als Hörbuch deklariert, auch wenn es im Endeffekt ein Hörspiel oder zumindest eine inszenierte Lesung ist. Neben dem Sprecher des Larry Brent wurde auch viel von der Atmosphäre übernommen, doch auch die Unterschiede sind deutlich. Die Geschichte entwickelt sich hier recht langsam und wirkt damit gerade im Mittelteil recht bedächtig. So gibt es einige Szenen, die auch hätten der Schere zum Opfer fallen können, ansonsten lässt man sich aber die Zeit, die Geschichte langsam auszuloten und auch Details zu beleuchten. So kommt beispielsweise die Gefangenschaft von Danielle gut zur Geltung, der sich immer weiter verbreitende Schrecken durch die seltsamen Insektenwesen dominiert die Handlung und verleiht ihr die richtige Würze. Auch das Zusammenspiel der Charaktere wird deutlich besser herausgestellt, die interessante Rolle von X-Girl G sorgt für Zündstoff. Zum Ende hin spitzt sich die Lage immer weiter zu, sodass auch hier Tempo und eine gewisse Dynamik entstehen. Besonders hervorzuheben ist allerdings der herrlich altmodisch wirkende Trash-Faktor der Serie, alles wirkt hier auf positive Weise Old-School und kann damit sicherlich die meisten Fans der bekannten ersten Serie ansprechen. Der Erzählanteil ist hier zwar verhältnismäßig hoch, trotzdem kann das Produkt noch als Hörspiel bezeichnet werden, die Dialoge nehmen immer noch viel Raum ein. Hinzu kommt, dass die Texte des Sprechers meist recht kurzweilig und atmosphärisch gehalten sind.
Rainer Schmitt ist wie schon in der Ursprungsserie wieder als Larry Brent zu hören. Seine Stimme klingt zwar deutlich älter und reifer, trotzdem kann er wieder mit Charme und einer großen Portion Coolness den smarten Agenten darstellen. Jens Wendland übernimmt als Derek hier eine wichtige Nebenrolle und kann die verschiedenen Facetten des jungen Mannes glaubhaft darstellen, besonders die Wandlung im Laufe des Hörspiels mit steigender Bedrohung wirkt authentisch. Besonders gut gefallen hat mir die wunderbare Maria Koschny als X-Girl G, ihre einprägsame Stimme nimmt hier wieder mal eine andere Färbung an, sodass sie weitere Seiten von sich zeigen kann. Auch Rüdiger Schulski, Tom Jacobs und Corinna Riegner sind zu hören.
Die akustische Untermalung des Ganzen ist insgesamt gelungen. Die eingebaute Musik, die meist als Trennung zwischen den einzelnen Szenen und nicht als Begleiter für Dialoge fungiert, fängt den Charme der 80er Jahre ein und transportiert so das Gefühl von Larry Brent auch in diese Produktion. Die Geräusche sind zwar passend eingebaut, wirken aber manchmal etwas monoton, dies gilt insbesondere für das ewige Grillenzirpen in der ersten Szene im Park.
Ein entstellter Totenschädel mit gruseligen Pupillen und seltsamen Knochenfortsätzen prangt groß auf der linken Seite des Covers, während rechts eine Szene mit den Zombie-Insekten zu sehen ist. Diese wirken wunderbar gruselig. Das beiliegende kleine Booklet enthält gleich zu vier mitwirkenden Sprechern ein Foto in schwarz-weiß sowie eine kurze Information zu diesen. Verpackt ist das Ganze in einer dicken CD-Box, hier hätte auch gern auch eine schlankere Alternative zurückgegriffen werden können.
Fazit: Larry Brent, der übersinnliche Kult-Ermittler, ist hier in einem neuen Abenteuer zu hören, das nichts an Charme verloren hat. Zwar zieht sich die Handlung wegen sehr ausführlicher Dialoge und Beschreibungen gerade in der ersten Hälfte etwas, doch auch dies ist unterhaltsam und beleuchtet die Geschichte sehr genau. Im weiteren Verlauf kommt dann mehr Spannung und Tempo auf, sodass insgesamt eine hörenswerte Produktion entstanden ist.
VÖ: 11.Oktober 2013
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-062-7