Twilight Mysteries - 1. Fluch der Unsterblichkeit
Erster Eindruck: Der Unsterblichkeit auf der Spur
Unvermittelt landen der Professor Morten Zephyre und seine beiden
Assistenten Dave Edwards und Nina Salenger in einem mysteriösen
Fall: Der Mann, den sie angefahren haben, steht völlig unverletzt
und vor allem lebend wieder auf, als wäre nichts geschehen. Dafür
wird fast zeitgleich ein Passant von einem Heckenschützen
erschossen. Nina glaubt nicht an einen Zufall, und so analysiert
sie die Videoaufnahmen der Nachrichtensendungen. Können die drei
die merkwürdigen Ereignisse aufklären?
Mit "Twilight Mysteries" ist die neue Rough Trade-Produktion bei
Dramland erschienen, die schon jetzt zwei Nachfolger angekündigt
haben. Aus dem interessanten Ansatz entwickelt sich schnell eine
spannende Hetzjagd, in der immer wieder unerwartete Wendungen und
Ereignisse für die ein oder andere Überraschung sorgen und somit
die Spannung des Hörers aufrecht erhalten. Schnell kristallisiert
sich das Thema Unsterblichkeit heraus, was in dieser Form zu
einigen interessanten, fast schon philosophischen Gedankengängen
führt. Immer wieder werden kleine, lustige Anspielungen oder coole
Sprüche eingebaut, was für zusätzliche Unterhaltung sorgt. Ob die
Serie jedoch genügend eigene Elemente aufweist, um die Hörer des
hart umkämpften Mystery-Marktes dauerhaft zu fesseln, wird allein
die Zukunft zeigen. Zu wünschen wäre es!
Morton Zephrye wird vom vielbeschäftigten Thomas Nero Wolff
gesprochen, der wie immer professionell und glaubhaft bleibt. Auch
wenn Kellina Klein etwas braucht, um sich in ihre Rolle der Nina
Salenger einzufinden und anfangs etwas hölzern wirkt, ist dieses am
Ende wie weggeblasen und sie liefert eine gute, eine sehr gute
Leistung ab. Toll ista uch Tobias Kluckert als Jason Sanders, der
sich in seiner Bedrohlichkeit und seinem Irrsinn immer weiter
steigert und die Rolle dynamisch und interessant hält. Weitere
Sprecher sind Kim Hasper, David Nathan und eine hervorragende
Birgit Bockmann.
Mit schönen Szenenübergängen und leisen Klängen während der
einzelnen Szenen erfüllt die Musik ihren Zweck, einen roten Faden
durch die Handlung zu bilden und an den richtigen Stellen den Hörer
zu manipulieren. Auch die Geräusche sind gut eingefügt und
unterstützen die Glaubwürdigkeit der Handlung. Auch wenn die
Produktion nicht auf höchstem Niveau ist, wurde mit wenigen Mitteln
viel erreicht.
Leider daneben gegangen ist das Cover. Ein beliebiges,
austauschbares Bild, eine nicht ganz optimale Aufteilung und eine
zu schlichte Aufmachung im kleinen Booklet unterstützen nicht
gerade den Eindruck eines professionellen Hörspiels. Eine
Überarbeitung für die - hoffentlich kommenden - nächsten Folgen
wäre wünschenwert, um es von anderen Produktionen abzuheben.
Fazit: Ein gelungener
Auftakt zu einer neuen Serie mit einer tollen, abwechslungsreichen
Story. Mal schauen, was die Zukunft bringt.