Eifel-Krimi – 4. Eine Reise nach Genf
Eifel-Krimi – 3. Der letzte Agent
Eifel-Krimi – 7. Eifel-Schnee
Mitten in der Nacht, kurz vor Weihnachten, bekommt Reporter Sigi Baumann einen Anruf: Eine Scheune in der Gegend steht lichterloh in Flammen. Schnell ist klar, dass die beiden Jugendlichen, die darin Unterschlupf gefunden haben, bei dem Brand ums Leben gekommen sind. Doch hat es sich um einen schrecklichen Unfall gehandelt, oder sind Betty und Ole einem Brandanschlag zum Opfer gefallen? Sigi Baumann beginnt sofort mit den Ermittlungen und begibt sich dabei erneut in große Gefahr…
In seiner Reihe „Eifel-Krimi“ um den ermittelnden Journalisten Sigi Baumeister hat Autor Jacques Berndorf auch immer wieder gesellschaftliche Themen angesprochen, doch im siebten Band „Eifel-Schnee“ ist das so früh wie noch nie geschehen. Natürlich wurde dieser Band nach der Reihenfolge der Veröffentlichung nun auch von Markus Winter als Hörspiel umgesetzt. Sigi Baumeister wird schnell mit dem Drogenkonsum und -handel der beiden verstorbenen Jugendlichen konfrontiert und erfährt im Laufe seiner Ermittlungen immer mehr über deren Leben, Pläne und Beziehungen. Mir gefällt, wie sich so auch die Zuhörenden ein Bild von dem Schicksal von Betty und Ole machen können, in deren Leben bei weitem nicht alles so verlaufen ist, wie sie sich das gewünscht haben. Darüber nähert er sich dann auch langsam den Hintergründen des Brandes, hinter dem deutlich mehr steckt, als anfangs angenommen. Wie für die Reihe üblich, gerät Sigi Baumeister dabei auch immer wieder selbst in Gefahr und muss sich geheimnisvollen Gegnern stellen, was die Spannung und die Dramatik der Episode noch weiter erhöht. Das Lokalkolorit dieser Geschichte ist nicht so ausgeprägt wie in den vorigen Teilen, der guten Unterhaltung tut das aber keinen Abbruch.
Matti Klemm überzeugt einmal mehr in der Rolle des Sigi Baumeister und spricht die Rolle authentisch, markant und spontan wirkend. Dabei gibt er die Stimmung der verschiedenen Szenen gekonnt wieder und kann auch den ironischen Witz des Ermittlers treffend einbauen. Uschi Hugos prägnante Stimme ist hier als Gerlinde zu hören, auch sie passt sich gekonnt an die vorherrschende Szenerie an und klingt sehr glaubhaft und energiegeladen. Auch Bianca Krahl hat als Ema einen überzeugenden Auftritt, sie setzt ihre markante Stimme zielgerichtet und sehr sicher ein. Auch Christin Marquitan, Sebastian Fitzner und Hans-Eckart Eckhardt sind zu hören.
Das Hörspiel lebt von den Stimmen und den Dialogen, dennoch sind auch die akustischen Elemente gelungen eingebunden und sorgen für eine passende Atmosphäre. Dabei wirkt die Musik meist eher entspannt, kann in den aufregenderen Szenen aber auch dynamischer wirken. Die Geräuschkulisse begleitet die Dialoge mit vielen passenden Sounds und erzeugt so passende Szenerien, die authentisch und greifbar wirken.
Das Cover ist mit seinem schwarzen Rahmen und dem wie immer monochromen Bild wieder recht schlicht, aber ansprechend gehalten. In dunklen Violetttönen und weißen Elementen ist eine Holztür zu sehen, die auf einer schneebedeckten Ebene mit einigen Tannenbäumen in Flammen steht. Im Inneren gibt es neben den üblichen Informationen auch eine selbstgeschriebene Kurzbiographie des Autoren.
Fazit: „Eifel-Schnee“ setzt die Reihe um Sigi Baumeister mit einem weiteren starken Fall fort. Mir gefällt, wie der Journalist zunächst auf einer sehr persönlichen Ebene ermittelt und viel über die Opfer herausfindet, später aber einem viel größeren Fall gegenübersteht als zunächst gedacht. Spannend und mit gesellschaftspolitischen Kommentaren versehen ist so eine hörenswerte Produktion mit einer gelungenen Stimmung entstanden.
VÖ: 12. August 2022
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661269
Eifel-Krimi – 6. Eifel-Filz
Ein Doppel-Mord auf einem Golfplatz ist für Siggi Baumeister eine scheinbar sichere Möglichkeit, einen neuen Artikel zu schreiben und an den Mann zu bringen. Doch nach dem Leichenfund und den ersten Ermittlungen merkt er, dass trotz Fremdgeh-Affäre und privaten Animositäten mehr hinter den Morden stecken muss. Doch er kann kaum an allen Stellen gleichzeitig ermitteln, weswegen er die Bekanntschaft einer jungen Soziologin, die ebenfalls als Journalistin arbeiten möchte, direkt ausnutzt und sie in eine abgelegene Waldhütte schickt…
Die Bücher von Jaques Berndorf um Siggi Baumeister sind in der Eifel angesiedelt (wie der Titel „Eifel-Krimi“ ja bereits vermuten lässt) und spielen dort an vielen real existierenden Orten. Auch die Hörspielumsetzung des sechsten Bandes „Eifel-Filz“ greift die vielen Orts- und Wegbeschreibungen auf, durch welche Dörfer man wohin gelangt oder wie die speziellen Gegebenheiten der Spielorte sind. So werden Einheimische und Besuchende viel Bekanntes wiederentdecken, während alle anderen sich gut in die jeweilige Situation hineinversetzen können. Und auch der Fall selbst ist wieder stark und komplexer, als es am Anfang scheint. Mir gefällt, wie immer mehr Informationen über das Privatleben der Toten ans Tageslicht kommen, wie langsam die Spuren klarer werden und mal in die eine, mal in die andere Richtung zeigen. Die dabei eingebrachte Themenwelt ist vielfältig und zeichnet ein sehr vielfältiges und eingängiges Bild von den Toten, wobei immer wieder gelungene Facetten eingebunden wurde. Verpackt ist das in eine Handlung mit vielen Action-Elementen, hinterlistigen Todesarten, akuten Bedrohungen für Siggi Baumeister, aber auch zahlreichen trocken-humorigen Momenten. Ich mag den rauen Charme der Serie sehr gerne, deren Figuren allesamt etwas verkorkst sind und auch hier wieder neue Seiten zeigen. Ein erneut sehr starker Teil der Reihe.
Matti Klemm ist als Siggi Baumeister wieder hervorragend, ich mag seine spröde Art und den teilweise etwas derben Humor gepaart mit Engagement und einer gewissen Ernüchterung der Welt gegenüber – all das lässt er gelungen in seine facettenreiche Sprechweise einfließen. Auch Manja Döring hat mir als Monika sehr gut gefallen, ihre Szenen wirken durch ihre lebendige Sprechweise sehr gelungen, zumal sie sich mit Matti Klemm sehr gut ergänzt und sich die beiden immer wieder die Bälle zuspielen. Frank-Otto Schenk spricht die Rolle des Charlie mit seinem markanten Klang ebenfalls eingängig und vielseitig, sodass ein überzeugender Charakter geformt wird. Weitere Sprecher sind Antje von der Ahe, Julius Jellinek und Detlef Bierstedt.
Musikalisch ist das Ganze gelungen umgesetzt, da wird nicht die üblich bekannte, wabernde Hintergrundmusik verwendet, sondern durchaus markante und auffällige Zwischenspiele, die noch einmal eine interessante Note einbringen. Auch die Geräuschuntermalung ist vielfältig und passend, allerdings nie zu sehr im Vordergrund, sodass die Umsetzung insgesamt trotz der temporeichen Handlung entspannt und sehr rund wirkt.
Die Fahne des 16. Lochs eines Golfplatzes ist auf dem Titelbild zu sehen und spielt damit natürlich auf den Fundort der Leichen an, ist mit seinen dunklen, olivgrünen Tönen aber recht unauffällig, insbesondere auch durch den schlicht schwarzen Rahmen. Im Inneren gibt es neben einer Kurzbiographie zum Autor und den üblichen Sprecherangaben auch einen Hinweis auf das Jahr, in dem die Handlung spielt.
Fazit: „Eifel-Filz“ bringt die Spielorte sehr lebendig ein und lässt auch die Handlung abwechslungsreich und aufregend wirken. Durch den stetigen Fluss an neuen Informationen zum Leben der Opfer, aber auch den privaten Aspekten in Siggis Leben ist eine sehr unterhaltsame Episode gelungen, die neben Spannung auch wieder viel Platz für den Humor der Serie bietet. Eine starke Geschichte, die mit etwa 170 Minuten Spielzeit durchgängig interessant geraten ist.
VÖ: 24. Mai 2022
Label: Full Cast Audio
Bestellnummer: 9783960660170
Eifel-Krimi - 5.2 Eifel-Gold
Noch immer ist der Millionenraub in der Vukaneifel ungeklärt, Reporter Sigi Baumeister hat sich völlig in die Recherchen vertieft. Als Elsa von Rodenstock ebenfalls auf den Fall angesetzt wird und unerwartet bei Sigi Baumeister ein Quartier bezieht, bekommen ihre Ermittlungen neuen Schwung. Doch Sigi Baumeister sorgt sich auch um den Gemütszustand der sanftmütigen Fotografin, sodass er bald wieder an seine Grenzen kommt…
WinterZeit hat sich bei der Umsetzung der „Eifel-Krimis“ nach den Vorlagen von Autor Jacques Berndorf nicht gerade kurzgehalten und hält sich eng an die Vorlagen, ohne viel heraus zu kürzen. Und das sorgt dafür, das Eifel-Gold auf ganze vier CDs verteilt werden musste, die immer noch bis zum Rande gefüllt sind. Veröffentlicht wurde die Umsetzung in zwei Folgen mit je zwei Discs, sodass zu Beginn des zweiten Teils mitten in der Handlung angesetzt wird – und das ist wörtlich zu nehmen, fast wird ein gerade begonnener Dialog fortgesetzt. Die Ereignisse aus dem vorigen Teil sollten dementsprechend noch recht präsent sein, da keine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse vorhanden ist und viele Details aus dem ersten Teil noch eine wichtige Rolle spielen. Der Schnitt an dieser Stelle ist aber durchaus sinnvoll, da mit dem Auftauchen von Elsa tatsächlich noch einmal eine kleine Wendung in der Handlung eingebaut ist. Die Recherchen zu dem Fall sind in einigen ausführlichen Dialogen aufbereitet, was zwar die Informationen sehr detailliert wiedergibt und einen sehr vielschichtigen Überblick über den Fall gibt, aber einige Passagen auch etwas langwierig wirken wird. Zwar bessert sich dieser Eindruck im Laufe der Zeit und besonders im letzten Viertel, das noch einmal spannender geraten ist. Doch leider wirkt der Fall eben stellenweise zu langsam. Gut eingebunden ist aber auch die Stimmung im Haus von Sigi Baumeister, bei dem sich zahlreiche andere Figuren eingenistet haben und das zu einer Art Kommandozentrale geraten ist. Hier ist jede Menge Stimmung und Humor eingebaut, das Beziehungsgeflecht und die flotten Sprüche sorgen für Auflockerung und ein paar skurrile Momente. Die Themenwahl ist nicht nur politisch, sondern auch mit vielen gesellschaftlichen Themen gespickt, was mir sehr gut gefallen hat und sehr gut recherchiert ist – besonders, da kein einseitiger Blick auf die Dinge gewährt wird, sondern verschiedene Blickwinkel eingebunden sind. Die Verknüpfung zu dem Raub ist essentiell für die Lösung des Falles und keine bloße Kulisse, und genau das macht den Reiz der Handlung aus.
Die Sprecher gefallen mir insgesamt sehr gut, wobei die wunderbare Giuliana Jakobeit als Elsa wieder eine ganz besondere Stimmung mit einbringt. Sie verleiht ihrer markanten Stimme einen mal gefühlsbetonten mal engagierten Klang und bringt viel feinen Humor mit ein. Jannick Endemann spricht die Rolle des Daun ebenfalls sehr vielseitig, aber immer passend und authentisch, wobei er in den verschiedenen Szenen unterschiedliche Ausdrücke vermitteln kann. Cathrin Omlohr hat mich in der Rolle der Bettina leider nicht sonderlich überzeugt, sie spricht etwas schleppend und wirkt so recht hölzern, was die Szenen mit ihr nach unten zieht. Weitere Sprecher sind Bernd Egger, Eva Kurz und Stefan Krause.
Akustisch ist die Episode insgesamt sauber umgesetzt. Einige der eingebauten Melodien sind bereits aus den vorigen Folgen der Serie bekannt und bilden einen gelungenen Wiedererkennungswert, andere sind neu und gut an die Handlung angepasst. Die Geräusche sind passend eingefügt und illustrieren die Handlungen der Charaktere, nur manchmal ist das zu plakativ geraten. Zudem habe ich den Eindruck, dass einige Stimmen lauter abgemischt sind als andere, was das Zuhören anstrengender macht.
Ein dickes Bündel Geldscheine ist das schlichte Motiv auf dem Titelbild, was dennoch effektvoll geraten ist. Die gelbe Einfärbung sorgt für einen ansehnlichen Effekt. Der CD-Käufer bekommt dazu noch ein wertiges Booklet aus Papier mit Glanzüberzug, in dem einige Informationen gesammelt sind und einen ersten Entwurf des Covermotivs zeigt – und ein Blick auf die kommenden Episoden wird auch gewährt.
Fazit: Die Handlung des ersten Teils wird ebenso vielschichtig und abwechslungsreich erzählt, wobei der Fokus auf einige gesellschaftliche und politische Entwicklungen gelenkt wird. Das sorgt gemeinsam mit der besonderen Stimmung im Ermittlerteam für den Reiz der Episode, auch wenn manche Dialoge etwas zu lang geraten sind und an Spannung verlieren. Der umfassende Blick auf die Zusammenhänge ist aber interessant und hörenswert geraten.
VÖ: 21. August 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960663119
Eifel Krimi - 5.1 Eifel Gold
Obwohl er den Tag eigentlich in Ruhe mit seiner Katze Krümel verbringen will, muss Journalist Sigi Baumeister seiner Arbeit nachgehen, als er einen anonymen Hinweis auf zwei an einen Baum gefesselte Männer bekommt. Diese entpuppen sich als Fahrer eines Geldtransporters, die nach einem fingierten Unfall überfallen wurden. Und da die Polizei mal wieder die falschen Schlüsse zieht, mischt sich auch Sigi Baumeister in die Ermittlungen mit ein…
Mit der fünften Episode des „Eifel-Krimis“ betritt WinterZeit mal wieder neues Terrain und hat den Roman in über 300 Minuten Laufzeit umgesetzt – so lang wie keine andere Geschichte um Sigi Baumeister zuvor. Ganze vier CDs wurden dafür gebraucht, wobei dies auf zwei Teile gesplittet wurde – „Eifel Gold“ startet also in Episode 5.1. Sowohl das Intro als auch die gesamte Episode sind durchzogen von dem wunderbar trockenen Humor von Sigi Baumeister, der sich auch als Erzähler einige sehr gelungene Sprüche leistet und seine Gesprächspartner mit seiner Dreistigkeit oftmals verdattert zurücklässt, genau dadurch aber auch wieder die Sympathien des Zuhörers weckt. Der Fall nimmt durch den frühen anonymen Anruf schnell an Fahrt auf, es wird keine Zeit vergeudet, um die Folge in Fahrt zu bringen. So ist bereits nach wenigen Minuten Laufzeit nicht nur die oben beschriebene Grundsituation geschildert, sondern auch gleich noch die ersten Widersprüche aufgedeckt sowie die Unfähigkeit der örtlichen Polizei recht überspitzt in Szene gesetzt. Schon dabei ist die sehr genaue Beobachtungsgabe der Hauptfigur wichtig, die sich im Laufe des Hörspiels als sehr essentiell herausstellt. Durch die gelungene Erzählweise bekommt auch der Hörer all diese Informationen mitgeteilt, sodass man sehr nahe an der Geschichte ist und mit Sigi rätseln und kombinieren kann – was wegen der großen Komplexität der Handlung gar nicht so einfach ist. Sicherlich ist alles einfach nachzuverfolgen, es kommen aber immer weitere Details und Handlungsbögen hinzu, die erst einmal sinnvoll miteinander verbunden werden wollen. Schon am Ende dieses ersten Teils ist man an einem Punkt angelangt, den ich zu Beginn niemals erwartet hätte und der dennoch sehr stimmig erzählt wurde. Und da noch viele Fragen offen sind, ist der zweite Teil der Episode obligatorisch für Freunde ruhig erzählter und dennoch spannender Krimis.
Die Sprecher machen ihre Sache wieder sehr gut und lassen ihre Rollen lebendig wirken, allen voran natürlich Matti Klemm als Sigi Baumann, der nicht nur den trockenen Humor und die Hartnäckigkeit des Journalisten gekonnt darstellt, sondern auch die Spannungskurve der Geschichte stetig hochhält und den Druck in seiner Stimme nie abfallen lässt. Die wunderbare Giuliana Jakobeit ist als Elsa zu hören und setzt ihren hellen und freundlichen Klang sehr gekonnt ein, verleiht der Figur aber auch viele weitere Facetten und bleibt so sehr positiv im Gedächtnis haften. Konrad Bösherz hat einen ebenfalls sehr überzeugenden Auftritt als Unger, bei dem er seine ganze Professionalität einfließen lässt, aber auch die nötige Leidenschaft nicht vermissen lässt. Weitere Sprecher sind Bodo Wolf, Bernd Egger und Magdalena Turba.
Akustisch ist die Episode wieder sehr sicher umgesetzt, was die Wirkung der Handlung gekonnt unterstützt. Dafür sorgen zahlreiche Geräusche, die passgenau in die Dialoge eingebaut wurden und diese in Szene setzen – mal einer dezent im Hintergrund, in einigen Szenen aber auch deutlich markanter, beides ist sehr wirkungsvoll. Die Musik ist sicherlich ungewöhnlich für ein Hörspiel, fügt sich mit der ruhigen Machart aber gekonnt ein und gefällt mir wieder sehr gut.
Wie immer ist das Cover zu der Episode recht dunkel geraten, was die Stimmung der Geschichte gut zur Geltung bringt. Als Motiv wurde dunkelblau eingefärbtes, dickes Bündel Geldscheine, wie immer umrahmt von der schwarzen Rahmengestaltung mit den schlichten Schriftzügen. Im Inneren des Booklets, das wieder auf hübschem Hochglanzpapier gedruckt wurde, gibt es neben der üblichen Auflistung der Mitwirkenden noch eine ausführliche Biographie von Autor Jacques Berndorf und Sprecher Matti Klemm und einem ersten Coverentwurf.
Fazit: Sigi Baumeister überzeugt auch in diesem bislang längsten Fall mit seiner robusten und ironischen Art. Die Geschichte nimmt schnell an Fahrt auf, wird dennoch ruhig und wie immer ohne große Actionelemente erzählt. Zudem ist die verschachtelte Handlung mit den vielen Elementen und überraschenden Wendungen wieder sehr gradlinig und spannend erzählt, was bereits diesen ersten Teil der Geschichte sehr hörenswert erscheinen lässt.
VÖ: 1. Mai 2020
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 9783960661252
Eifel-Krimi – 4. Eine Reise nach Genf
Die Berichte über den toten Politiker, der in einem Hotelzimmer scheinbar Selbstmord begangen hat, reißen nicht ab. Und so wird auch das Interesse von Sigi Baumeister geweckt, der in die Schweiz reist und nicht nur auf der Suche nach der nächsten Schlagzeile ist, sondern die Hintergründe aufdecken will. Bei seinen Recherchen wird er von der engagierten Minna begleitet, wobei sich beide in ungeahnte Gefahr begeben...
In den ersten drei Folgen von „Eifel-Krimi“, der Hörspielserie von WinterZeit nach den Romanvorlagen von Michael Preute, wurde bereist die Marschrichtung der Serie gezeigt: Erzählt werden jeweils in sich abgeschlossene Fälle, in denen der Journalist Sigi Baumeister mit Hartnäckigkeit, flotten Sprüchen und intensiven Recherchen komplexe Verstrickungen aufklärt. Das Konzept alleine könnte auch die vierte Folge tragen und zu einem starken Hörspiel werden lassen, aber damit ist es in „Eine Reise nach Genf“ nicht getan, die Handlung hat neben dem noch einige Elemente zu bieten, die sie besonders machen. Zum einen wäre da der Bezug zu den höchsten Kreisen der Politik, in der finstere Machenschaften angedeutet werden, die man sich auch in der Realität zumindest vorstellen kann. Zum anderen wirken die gefährlichen Situationen noch eine Spur schärfer, besonders eine Szene um Minna geht unter die Haut und ist sehr intensiv umgesetzt. Aber auch organisierte Kriminalität, illegaler Waffenhandel und viele andere Themen werden eingebunden, während sich die Handlung mit eher ruhig gehaltenen Szenen weiterentwickelt, sodass man trotz des Themenmixes allem gut folgen kann. Die Folge macht richtig Spaß, vor allem auch weil sich einige Bezüge zu einem realen Fall wohl nicht ganz leugnen lassen. Diese Folge hat mich noch mehr davon überzeugt, Fan der Serie zu sein.
Julia Stoepel hat mich als Minna Tenhövel mit ihrer zarten Stimme überzeugt, die hier aber auch einen sehr entschlossenen und druckvollen Klang annehmen kann und die die oben beschriebene Szene so intensiv wirken lässt. Tommi Pipers eindrucksvolle Stimme sorgt als Dr. Kroner für die nötige Aufmerksamkeit für seinen Charakter, er passt wunderbar in die Szenerie, die hier geboten wird. Matti Klemm hat mich einmal mehr als Sigi Baumeister völlig überzeugt, ist mal cool, mal brennt er für seine Ermittlungen, hat einen lockeren Spruch ebenso gekonnt drauf wie einfühlsame Gesten und scharfen Verstand, was ihn authentisch und lebendig wirken lässt. Weitere Sprecher sind Tim Moeseritz, Tobias Nath und Frank Schaff.
Die akustische Umsetzung der Folge ist eher ruhig gehalten, was bestens zu der vorherrschenden Stimmung passt. Geräusche sind reichlich eingefügt, ohne die Dialoge zu überdecken, doch der Hintergrund wirkt immer sehr lebendig. Musik gibt es auch, diese greift die passende Atmosphäre auf und sorgt für einen flüssigen Verlauf der Handlung.
Das Cover ist auch bei dieser vierten Folge eher schlicht und unaufgeregt gehalten, in dunklen Blautönen und viel Schwarz wird die Hand eines Mannes gezeigt, die kraftlos herunterhängt. Im Inneren des Booklets gibt es eine Kurzbiographie des Autors und des Hauptsprechers, dazu einen Hinweis auf die „Schwesterserie“ Sonja Senger und den ersten Coverentwurf.
Fazit: Schade, dass die Serie nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt, denn diese vierte Folge bestätigt den positiven Eindruck ihrer Vorgänger. Dieses mal wird ein politisches Komplett aufgedeckt, das weite Kreise zieht und Sigi in einige gefährliche Situationen bringt, aber auch recht komplex geraten ist und viele verschiedene Themen sehr stimmig vereint. Sehr hörenswert und mit vielen kleinen Spannungsbögen versehen.
VÖ: 9. März 2018
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-945624-59-3
Eifel-Krimi – 3. Der letzte Agent
Erster Eindruck: Sigi wieder im Einsatz...
Bei einem gemütlichen Waldspaziergang stolpert der Journalist Sigi Baumeister unversehens in einen neuen Kriminalfall. Denn er findet eine ziemlich entstellte Leiche, deren Bauch mit einer Art Kunststoff ausgefüllt wurde. Da er sich keinen Reim darauf machen kann, beginnt er mit seinen Recherchen und stößt tatsächlich auf ähnliche Fälle...
Mit „Eifel-Krimi“ hat WinterZeit eine neue Krimireihe auf den Markt gebracht, die sich in Atmosphäre und Setting angenehm von den übrigen Produktionen abhebt. Nun ist auch die dritte Episode erschienen, die wieder einen verzwickten Fall behandelt, der sich im Laufe der Zeit als deutlich komplexer erweist als anfangs gedacht. Das Thema ist dabei sehr gut gewählt und bestimmt die Atmosphäre der Folge, die einen etwas düsteren Anklang hat als die beiden Vorgänger. Auch die Recherchen von Sigi sind dabei spannend erzählt, da durch einen stetigen Informationsfluss eine dynamische Atmosphäre entstanden ist. Doch auch der private Anteil der Folge ist sehr gelungen, was besonders durch die wunderbare Figur der Tante Anni gewährleistet ist. Diese taucht unvermutet auf und bringt eine leicht aufgedrehte, aber auch geheimnisvolle Stimmung mit sich. Toll, wie sich dieser Teil in den eigentlichen Fall einfügt und beides einander sehr gut ergänzt. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz, der insbesondere durch die trockenen Sprüche der Hauptfigur eingebracht werden. Erneut ist eine sehr hörenswerte Folge der Serie entstanden, die mich wieder wegen ihrer Kreativität vollkommen überzeugt hat.
Auch die Sprecher der Folge haben mir seht gut gefallen, vor allem da die wunderbare Daniela Hoffmann als Clara Gütt mal wieder eine große Rolle in einem Hörspiel hat. Ihre ebenso markante wie ausdrucksstarke Stimme zieht viel Aufmerksamkeit auf die interessante Figur. Tom Jacobs ist als Doktor Naumann zu hören, den er mit viel Charme und einer eingängigen Sprechweise vertont. Richtig toll ist auch Hildegard Meier als Tante Anni, die mit ihre aufgedrehten Art viel Schwung in die Handlung bringt und dabei direkt Bilder vor dem Auge des Hörers weckt. Weitere Sprecher sind Bert Stevens, Edda Fischer und Helmut Winkelmann.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist passend zu der Atmosphäre der Geschichte eher zurückhaltend gehalten, wird aber immer wieder durch stimmige Melodien begleitet. Und auch die Geräusche fügen sich sehr passend in die Dialoge ein und werden meist für eine lebendige Hintergrundgestaltung eingesetzt, machen aber auch die Handlungen der Protagonisten verständlicher.
Die Gestaltung des Hörspiels ist vor allem in schlichtem Schwarz gehalten, was durch den verwendeten Glanzüberzug noch verstärkt wird. Das Cover hat noch einige violette Elemente, was nicht nur für den Folgentitel, sondern auch für das eigentlich Motiv genutzt wird. Hier hebt sich die Silhouette eines Manns mit Pistole und weitem Mantel vom Hintergrund ab und hinterlässt eine mysteriöse Atmosphäre.
Fazit: Auch diese dritte Folge der Serie hat mir sehr gut gefallen, was nicht nur an dem herrlichen Humor und den prägnanten Figuren liegt, sondern auch an dem komplexen und geheimnisvollen Fall, der über die gesamte Laufzeit der Folge von über zweieinhalb Stunden sehr gut unterhalten kann, da immer neue Wendungen das Geschehen interessant gestalten.
VÖ: 27. Oktober 2017
Label: WinterZeit
Bestellnummer: 978-3-945624-58-6
Eifel-Krimi – 2. Requiem für einen Henker
Erster Eindruck: Der zweite Fall für Siggi Baumeister
Siggi Baumeister soll eigentlich ein etwas pikantes Interview über die scheinbar eingekaufte asiatische Frau eines Forschers führen, gerät aber unversehens in einen anderen Fall, als ein Obdachloser tot aufgefunden wird. Baumeister will sich nicht mit der recht einfachen Erklärung des diensthabenden Ermittlers abfinden und stößt bei seinen Recherchen bald auf erste Ungereimtheiten...
Winterzeit hat mit der „Eifel-Krimi“-Serie die äußerst erfolgreiche Buchreihe von Jacques Berndorf als Hörspiel umgesetzt, schon kurze Zeit nachdem der erste Teil erschienen ist, wurde nun auch „Requiem für einen Henker“ veröffentlicht. Die Romanvorlage ist schon etwas älter und ist erstmals 1990 erschienen, der Umsetzung ist dies aber nur in Spuren anzumerken. Schon hier ist viel Lokalkolorit mit eingebaut, die winterliche Landschaft und die leicht schrullige Art der Menschen prägen die Stimmung des Hörspiels mit und verleihen ihm diese besondere Aura, die mir auch im ersten Teil schon so gut gefallen hat. Die Story kann da glücklicherweise mithalten und baut sich von einem fast alltäglichen Todesfall immer weiter auf, fügt neue Facetten hinzu, bringt Baumeister mal wieder ordentlich in Bedrängnis und spart nicht mit actiongeladenen Szenen, die jedoch niemals den Vortritt vor der Handlung erhalten, sondern diese nur in ihrer Wirkung unterstützen. Toll auch, dass ein ernstes Thema, fast schon eine Verschwörung, so pointiert und realistisch dargestellt wird. Die vielen Eigenheiten des Hautcharakters, wie seine Liebe zu Katzen und die vielen flotten Sprüche, sorgen für eine sehr gelungene Grundstimmung, sodass mir auch diese Folge sehr gut gefallen hat.
Santiago Ziesmers Stimme ist unverkennbar und sticht hier als Kommissar Guttmann deutlich heraus, aber es ist unglaublich, welche Wandlung seine Stimme hier genommen hat. Er streicht große Teile seines Witzes heraus und lässt sie dunkel, abgeklärt und kühl wirken, was er sehr authentisch zu vermitteln versteht. Die wunderbare Giuliana Jakobeit ist als Elsa zu hören, auch sie steigert die Atmosphäre der Folge und sorgt mit ihrem starken Ausdruck für einige gelungene Momente. Torsten Sense ist als Rolf Schmitz zu hören, auch er verleiht seiner Stimme eine eigene Dynamik und schafft so einen sehr individuellen Charakter. Weitere Sprecher sind Bert Stevens, Tobias Nath und Anke Reitzenstein.
Akustisch ist die Folge sehr sorgfältig umgesetzt worden, insbesondere die vielen eingebauten Geräusche sorgen für mehr Lebendigkeit in den Szenen, überdecken aber auch nie die Dialoge. Musik ist vorrangig während der Szenenübergänge im Einsatz, doch auch einige besonders dramatische Momente sind mit stimmungsvollen und dynamischen Melodien umgesetzt.
Nach dem kühlen Blau der letzten Folge ist das Cover – mit Ausnahme des schwarzen Rahmens natürlich – in Rottönen gestaltet, die die schlichte Darstellung einer Statue in den Mittelpunkt rückt. Das ist ebenso schlicht wie passend. Die beiden CDs befinden sich in einer einfachen Doppel CD-Hülle, das zudem noch ein Booklet mit vielen weiteren lesenswerten Informationen enthält.
Fazit: Auch der zweite Teil der Eifel-Krimis konnte mich nicht nur wegen der interessanten Charaktere und dem fein eingewobenen Humor überzeugen. Vielmehr hat mir auch die Handlung sehr gut gefallen, die sich in immer weitere Höhen schraubt und eine durchaus politische Aussage trifft, die in eine spannende Handlung eingebettet ist. Sehr hörenswert!
VÖ: 14. Juli 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-57-9
Eifel-Krimi – 1. Eifel-Blues
Erster Eindruck: Ruhiger Krimi mit Lokalkolorit
Zunächst wird der Tod eines Bundeswehrsoldaten und zweier Frauen als Eifersuchtsdrama abgetan, aber der Journalist Siggi Baumeister wittert eine größere Geschichte und stellt einige Recherchen an. Dass er dabei eine heiße Spur verfolgt, wird ihm schmerzlich bewusst, als er krankenhausreif geschlagen wird. Und so muss er seine restlichen Ermittlungen aus dem Krankenhausbett erledigen...
Als Bücher sind die Eifel-Krimis aus der Feder von Jacques Berndorf schon seit Jahren sehr erfolgreich und erreichen eine große Leserschar. Und so hat sich Winterzeit nun entschieden,die Romane als Vorlage für ihre neue Hörspielserie zu nutzen. Und so ist „Eifel-Blues“ als erster Teil vertont worden – und macht richtig Lust auf mehr. In fast drei Stunden Laufzeit wird ein atmosphärisch dichter Krimi präsentiert, der sich von einem recht harmlosen Start immer weiter hochschraubt und den Hörer immer tiefer in eine Verschwörung führt. Es werden zahlreiche Nebenplätze aufgemacht, um den vorerst wenigen Spuren nachzugehen, wobei die Handlung mit zunehmender Dauer auch komplexer wird und dank der sehr gut gestalteten Charaktere dennoch eine gewisse Lockerkeit nicht vermissen. Denn durchzogen mit feinem Witz kann die Geschichte auch auf anderen Ebenen überzeugen: Allen voran natürlich mit Hauptfigur Siggi, der einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat und mitten aus dem Leben gegriffen scheint. Die Erzählweise ist insgesamt recht ruhig und kommt ohne knallige Actionszenen aus, und dennoch ist Spannung von der ersten bis zur letzten Minute zu spüren. Ein sehr gelungener Auftakt zur neuen Serie, bei der ich mich jetzt schon auf die weiteren Geschichten freue.
Matti Klemm ist für die Hauptrolle des Siggi Baumeister ausgewählt worden, er passt wunderbar zu der Rolle und kann diese mit Leben erfüllen. Dabei schafft er es perfekt, den Bogen von lockerer und natürlicher Sprechwiese zu dem durchaus ernsten Hintergrund zu schlagen, beides hat er fest in seiner Stimme verankert. Die wunderbare Giuliana Jakobeit steht ihm in der Rolle der Elsa zur Seite, ihre ausdrucksstarke und freundliche Stimme passt sehr gut zur der jungen Frau, die so einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Bert Stevens setzt nicht nur seine ganze Professionalität, sondern auch viel Engagement ein, um den Alfred gekonnt wirken zu lassen. Weitere Rollen werden von Till Hagen, Tom Jacobs und Anke Reitzenstein.
Auch von Winterzeit ist man mittlerweile einen gewissen Sound gewohnt, der hier gekonnt variiert wird. So liegt der Fokus immer auf den Sprecher und ihren Dialogen, dazu werden zahlreiche Geräusche eingebaut, die im Hintergrund für die richtige Atmosphäre sorgen. Auch die eingesetzten Melodien kommen gut zum Tragen und beeinflussen die Stimmung der einzelnen Szenen noch weiter.
Anstatt die Cover der Buchausgabe zu übernehmen, wurde eine eigene Optik entwickelt. Neben einem schwarzen Balken am oberen und unteren Ende mit dem Logo und den anderen Angaben, während in der Mitte ein eigens entworfenes Motiv zu sehen ist. Hier ist ein stilisierter Stacheldraht vor düsterem Nachthimmel zu sehen, was eine recht dramatische Wirkung erzielt und gut zur Handlung passt. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben einer Biographie des Autors noch weitere zusätzliche Informationen.
Fazit: Ein sehr guter Start in die neue Reihe, die mit einer recht komplexen Geschichte gut unterhalten kann. Dabei wird dank der ruhigen Erzählweise alles gut verständlich erzählt, sodass man einer spannenden Verschwörung auf die Spur kommt. Die sehr gut angelegten Charaktere bringen noch einen zusätzlichen Reiz mit ein. Sehr hörenswert.
VÖ: 28. April 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-32-6