Death Note - 12. Spitzenprädator
Death Note – 10. Karma-Polizei
Death Note – 3. Geliebter Feind
Death Note - 12. Spitzenprädator
Nachdem Misa ihr DeathNote aufgegeben und Light sie verlassen hat, ist die junge Frau völlig verwirrt und steht oben am Rand auf einem Hochhaus. Detective Masuda versucht, sie davon abzuhalten, doch scheinbar kann nur die Versöhnung mit Light sie dazu bringen, den entscheidenden Schritt nach hinten zu gehen...
„Superprädator„ stand von Anfang an als Abschluss der zwölfteiligen Hörspielserie „DeathNote„ fest, bis zu diesem Punkt hat der Hörer zahlreiche verschiedene Verwicklungen miterlebt - persönliche, politische und gesellschaftliche. Dieser Abschluss konzentriert sich aber wieder stärker auf die Hauptfigur des Light Yagami, der in einer der ersten Szenen seine ehemalige Freundin Misa vom Selbstmord abzuhalten versucht, später in seinen Beziehungen in diverse Konflikte gerät und dann immer weiter in Bedrängnis gerät. Die Gliederung des Hörspiels ist hier sehr viel klarer und gradliniger als in den vorigen Episoden, einfach weil manche Handlungsstränge schon zu Ende erzählt wurden und so die Konzentration auf das Wesentliche ermöglicht wird. Genau das ist sehr packend geraten und schließt den Kreis der Serie, die Stimmung ist oft ähnlich wie in der ersten Folge der Serie. Natürlich steht der große Showdown an, der hier ganz im Stil der Serie eine kühle, berechnende Wirkung ausübt und die verschiedenen Parteien ihre eigenen Ziele verfolgen lässt. Die Zwänge, die sich daraus ergeben, sind ebenso wie die vielen kleinen Überraschungen gekonnt zusammengestellt und sorgen für einen intensiven Ausdruck. Und auch wenn man das Ende aus dramaturgischen Gründen schon vorausahnen konnte, ist es nicht minder eingängig geraten - zumal am Ende dann doch noch eine sehr unerwartete Wendung die Serie sehr gekonnt abschließt. Der flüssige Verlauf dieser Episode ist sehr gelungen und unterstreicht noch einmal die Qualität der ganzen Serie.
Als Misa Amane ist natürlich wieder Yesim Meisheit zu hören, deren helle und klare Stimme die große Verletzlichkeit der Figur unterstreicht und die dramatischen ersten Szenen damit sehr nahbar wirken lässt. Maximilian Artajo überzeugt mit seinem markanten Klang und glaubhafter Betonung, was die Rolle des Mello mit einer gelungenen Ausstrahlung versieht. Auch Fabian Hollwitz ist sehr überzeugend, er passt sich gekonnt der vorherrschenden Stimmung an und verstärkt diese mit seinem treffenden Ausdruck. Weitere Sprecher sind Marlin Wick, David Wittmann und Ulrike Stürzbecher.
Mir gefällt, wie die akustische Gestaltung immer die Dialoge in den Fokus stellt und dabei oft recht nüchtern klingt, aber auch mit kleinen prägnanten Musikstücken die Atmosphäre der Szenen unterstreicht und zusätzliche Dramatik verleiht. Die Geräusche sind auch eher dezent im Hintergrund eingesetzt, funktionieren insgesamt sehr gut.
Ein Doppelpack ist dieses Mal auf dem Cover zu sehen, neben dem diabolischen Gesicht eines jungen Mannes ist auch ein Totenkopf zu sehen, dessen schwarze Flügel und die rot leuchtenden Augen ihren Effekt nicht verfehlen. Das gesamte Titelbild strahlt eine düstere und unheimliche Aura aus, was sehr gut zum Hörspiel passt. Im Inneren des Booklets gibt es dieses Mal kein Sprecherfoto, sondern ein paar Informationen zu Autor und Zeichner der Serie.
Fazit: Die vielschichtige Serie verstärkt in diesem letzten Teil noch einmal des Fokus auf Light und schließt so den Kreis über die gesamten Folgen. Das ist mit einigen Dramen, weiteren Intrigen und vielen intensiven Momenten geschehen, was die Charaktere noch einmal hervorhebt und auch die düstere Faszination der tödlichen Notizbücher gekonnt aufgreift. Ein sehr gelungener Schluss dieser außergewöhnlichen Reihe.
VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757970
DeathNote – 11. Flamme
Fünf Jahre lang hat Kira die Welt verändert, und immer noch wurde er nicht geschnappt. Während sich Experten nicht sicher sind, ob sein Einfluss gut oder schlecht ist, lenken die Ermittler den Verdacht in ihre innersten Kreise - bis es weitere Todesfälle gibt und sich die Schlinge um den Hals von Light immer wieder zuzieht...
Die Idee der Notizbücher, die jeden töten, dessen Name hineingeschrieben wird, wurde in den ersten zehn Episoden von DeathNote auf vielerlei Weise beleuchtet, was in der elften Folge „Flamme“ weiter ausgebaut wird. Und da schon seit Beginn der Serie auch der Einfluss der Medien eine wesentliche Rolle gespielt hat, passt es umso besser, eine Diskussion um die Veränderung der Gesellschaft im Fernsehen zu verfolgen, was der eingängigen Szenerie noch mehr Tiefe verleiht. Auch ansonsten ist die Handlung vielschichtig durchdacht und greift Themen wie Ehrgeiz oder Eifersucht auf, was die bereits bekannten Charakteren noch mehr Facetten verleiht. Die Szenen sind dabei sehr vielschichtig, die Handlung entwickelt sich auf ganz verschiedenen Ebenen weiter. Kernelement ist dieses Mal jedoch der Verdacht, dass Light Yagami Kira sein könnte. Auch wenn dem Hörer dies seit der ersten Folge bekannt ist, bekommt die Handlung dadurch noch mehr Schärfe, zumal er sich auch selbst offenbart und ziemlich viel Bewegung in seinem Umfeld stattfindet. Das ist sehr unterhaltsam geraten, was durch den letzten Track der CD aber noch einmal verstärkt wird. Dort wird es einerseits emotional, andererseits wird auch ein packender Cliffhanger präsentiert, der die Neugier auf die kommende (und vorerst letzte) Episode verstärkt. Wieder eine richtig starke Folge der Serie, die sich vielseitig, intensiv und mit vielen markanten Szenen präsentiert.
Ryuk wird wie auch in den vorigen Episoden von David Turba gesprochen, wobei der leichte Verzerreffekt seine prägnante Sprechweise mit dem immer leicht ironischen Unterton sehr gut unterstützt. Teru Mikami wirkt durch die ausdrucksstarke Stimme von Rainer Fritzsche sehr gelungen, wobei der Anwalt mit seiner markanten Sprechweise viel Ausdruck verliehen bekommt. Yara Blümel spricht die Rolle der Kyyomi Takada sehr vielseitig und treffend, sodass die verschiedenen Facetten der jungen Frau gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Peter Lontzek, Liane Rudolph und Yasim Meisheit.
Die Ausstattung der Geräuschkulisse ist sehr treffend geraten, wobei deren Einsatz sehr effektiv ist. Auf die Gestaltung des Hintergrunds wird dabei weitestgehend verzichtet, sodass der Fokus stark auf die Dialoge gelenkt wird. Die moderne Atmosphäre wird durch den Einsatz kurzer Musikstücke als Szenentrenner gut ergänzt und bekommt eine düstere Atmosphäre.
Das Cover dieser Episode wird von der Zeichnung von Kiyomi Takada geziert, die mit leicht spöttischem Ausdruck den Betrachter direkt anzusehen scheint und die Faszination für die junge Frau dabei verständlich macht. Im Inneren des kleinen Booklets ist dann auch in der bereits bekannten Aufmachung eine Übersicht der Mitwirkenden zu sehen, wobei natürlich auch hier wieder ein Foto und ein paar kleine Infos zu einem Sprecher zu finden sind, dieses Mal ist es Yara Blümel.
Fazit: Wieder führt die Folge in eine andere Richtung, der Druck auf Light wächst in gleichem Maße wie sein Einfallsreichtum, was die Handlung sehr spannend wirken lässt. Das Erzählen auf mehreren Ebenen ist die große Stärke der Serie und wird hier besonders gut fortgeführt, wenn sich private mit gesellschaftlichen Themen verbinden. Besonders gegen Ende nimmt die Intensität noch einmal deutlich zu und schließt diese sehr starke Folge gekonnt ab.
VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757901
Death Note – 10. Karma-Polizei
Die ganze Welt hat sich verändert, die Angst vor dem immer noch nicht enttarnten Kira hat die Menschen zu mehr Liebe und Respekt geführt - doch auch zu mehr Angst. Und so ist es an der Zeit für die Todesgötter, noch stärker in das Geschehen einzugreifen und ihr Gesicht zu offenbaren – und das, während Light Yagimi einen weiteren Schachzug in seinem großen Spiel plant...
Mit der zehnten Episode von DeathNote wird der letzte Abschnitt der Hörspielserie eingeläutet, die nach den erfolgreichen japanischen Mangas vertont wurden. Die Handlung präsentiert sich dabei zunächst eher konventionell - sofern man bei dieser Serie überhaupt von konventionell sprechen kann. Denn die Szenerie mit den Todesgöttern und den tödlichen Notizbüchern ist natürlich immer noch sehr ungewöhnlich und prägt die Serie mit einem markanten Ausdruck. Die Erzählweise ist aber im üblichen Stil umgesetzt, die verschiedenen Charaktere spielen ihre eigenen Karten aus, planen die Zukunft auf ihre eigene Weise und versuchen einander zu übertrumpfen und sich mit ihren Intrigen einen Vorteil zu verschaffen. Doch in einer intensiven Szene wird ein Wendepunkt der Serie eingeläutet, ein wichtiger Charakter verlässt die Bühne und verändert damit einige Grundpfeiler der Handlung. Und auch danach geht es noch abwechslungsreich weiter, die Folge wird wieder auf eine politische Ebene gehoben. Unerwartete Entscheidungen und Andeutungen, die die ganze Welt verändern könnten, sorgen noch einmal für einen anderen Ausdruck. Bei den vielen schnellen Schnitten und den zahlreichen Charakteren mit ihren eigenen Hintergründen braucht der Hörer wieder viel Aufmerksamkeit, um die Szenerie ganz erfassen zu können, Quereinsteiger werden mit „Karmapolizei“ überfordert sein. Hörern der Serie werden aber wieder zahlreiche hörenswerte Entwicklungen geboten, die gerade im zweiten Teil noch einige Überraschungen bietet.
Thomas Schmuckert spricht auch hier wieder Soichiro Yagami und setzt die Rolle sehr treffend und glaubwürdig um, sein leicht nüchterner Ton passt sehr gut in das Ambiente der Folge. Auch Traudel Sperber ist als Mrs. Sugai eine gute Wahl, mit viel Energie und einer prägnanten Sprechweise schafft sie einen präsenten Charakter, der in der harten Atmosphäre gut zur Geltung kommt. Als Sidoh ist Constantin Lücke zu hören, der seine eigene Note in die Handlung einbringt und mit einer überraschend sanften Stimme umsetzt. Weitere Sprecher sind David Wittmann, Mario Hassert und Simon Jäger.
Die Umsetzung der bisherigen Serie wird natürlich auch hier wieder angewendet, sodass man die gewohnte Mischung aus einigen Geräuschen und kurzen Musikstücken zu hören. Die Dialoge stehen dabei aber immer im Vordergrund und stehen oft auch für sich allein, was die Stimmung der Serie unterstreicht.
Der tiefschwarze Untergrund und der dazu kontrastreiche rote Schriftzug wirken auf dem Cover wieder gut zusammen, wobei eine weitere Mangafigur der Serie in der typischen Optik zu sehen ist. Im Inneren gibt es neben reichlich Werbung für andere Produkte von DeathNote und den üblichen Produktionsangaben wieder das Foto eines der Sprecher, dieses Mal ist es Rainer Fritzsche.
Fazit: Die erste Hälfte der Handlung präsentiert sich weiterhin im bereits bekannten Stil der Serie mit den vielen verschiedenen Intentionen der Charaktere. Doch dann gibt es einige neue Wendungen auf privater wie auf politischer Ebene, die eine packende Szenerie schaffen und den Druck der Handlung noch einmal erhöhen. Auch neue Erkenntnisse um die DeathNotes haben mir gefallen und tragen zum Gelingen des Hörspiels bei.
VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757895
Death Note – 9. Erbschulden
Fünf Jahre sind vergangen, seit Japan von einer Welle des Todes heimgesucht wurde. Seitdem ist Ruhe um Kira eingekehrt, Hauptermittler Soichiro Yagimi geht in den Ruhestand, sein Sohn Light übernimmt die Verantwortung über die Enttarnung. Doch während dieser Zeit war das Death Note keinesfalls unbenutzt, sodass nun auch internationale Mächte auf das Phänomen aufmerksam werden...
In der achten Episode von „Death Note“, der ungewöhnlichen Mystery-Hörspielserie von Lübbe Audio, hat ein recht langer Handlungsstrang um die tödlichen Notizbücher ein kleines Finale gefunden. In Nummer 9 der auf japanischen Mangas basierenden Reihe ist dann entsprechend auch ein deutlicher Umbruch in der Serienhandlung eingebaut, der die Charaktere einige Jahre in die Zukunft versetzt und so von völlig neuen Gegebenheiten berichtet. Es ist sehr unterhaltsam in dieser sehr verdichteten Form zu hören, wie sich alles weiterentwickelt und welche Wendungen das Leben der Protagonisten genommen hat. Doch auch die Handlung der Episode kann sich hören lassen, die Jagd auf Kira wird noch einmal auf eine andere Ebene geführt. Auch wenn es natürlich sehr utopisch ist, dass ein unfähiger und begriffsstutziger Mann Präsident der USA werden kann, wird durch diese Figur eine große Portion Humor mit eingebracht. Ansonsten ist die Handlung aber durchaus ernster als zuvor, Tod und Vernichtung sind auf überraschende Art eingebaut. Und wieder ist der Zeitdruck auf die Figuren gekonnt eingebunden und sorgt für viel Spannung. Das Finale der Geschichte endet dann keineswegs in einer dramatischen Actionszene, sondern in einem ruhigen Gespräch, das viele Fragen der Serie beantwortet und dabei einige überraschende Erkenntnisse bietet. Das ist sehr gelungen gelöst und zeigt einmal mehr, welches Potenzial in der Serie steckt, welche geschickten Winkelzüge für neue Machtverhältnisse sorgen und wie individuell die Charaktere gestaltet sind. Eine weitere packende Episode, die aber auch wieder die Aufmerksamkeit des Zuhörers fordert.
Mello wird von Maximilian Artajo gesprochen, der mit glaubhaftem Ausdruck von Gefühlen überzeugt und gerade seine Wut gut zur Geltung bringt, diese Energie aber in einigen Szenen nicht ganz halten kann. Constantin Lücke spricht die Rolle des Sidoh mit treffendem Ausdruck und passt sich sehr gut an die mysteriöse und harte Atmosphäre der Episode an. David Turba ist natürlich immer noch als Light Yagimi zu hören, der die erwachsene Version des Mannes auch akustisch gekonnt umsetzt und eine lebendige Figur schafft. Weitere Sprecher der Folge sind Fabian Hollwitz, David Wittmann und Hans-Eckart Eckhardt.
Der Bruch in der Geschichte ist auch in der akustischen Umsetzung bemerkbar. Einige Szenen sind kaum mit Musik oder Geräuschen unterlegt, was ernsthafter wirkt als zuvor. Auch die restliche Gestaltung ist nicht mehr so comichaft, sondern ruhiger und dennoch sehr geschliffen und vielschichtig. Das ist sehr stimmig umgesetzt und bringt die Dynamik der Handlung gekonnt zur Geltung.
Am Coverdesign der Serie hat sich auch bei dieser Episode nichts geändert. Auf tiefschwarzem Untergrund ist der mit japanischen Elementen versehene Schriftzug in roten Lettern aufgedruckt, das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Manga-Figur, die mit Schokolade, Pistole und überheblichem Gesichtsausdruck ziemlich prägnant geraten ist.
Fazit: Die neunte Episode der Serie setzt noch einmal an einem anderen Punkt an und setzt bekannte und neue Protagonisten in einen anderen Kontext, was spannend zu erkunden ist. Aber auch die Handlung ist wieder dynamisch, aber auch etwas ernsthafter geraten. So gibt es viel zu entdecken, sodass die Zeit alles andere als langweilig ist. Toll, wie auch neue mystische Elemente eingebunden sind.
VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757796
Death Note – 8. Live-Sendung
Als in einer live TV-Ausstrahlung die Identität des geheimnisvollen Serienmörders Kira enthüllt werden soll, zieht sich die Schlinge um Higuchi immer weiter zu. Um dies zu verhindern, will er das Death Note einsetzen und ihn so in letzter Minute töten. Doch dafür benötigt er den richtigen Namen des Moderators - und der ist ihm weiterhin unbekannt. Nur Misa kann ihm helfen...
Death Note hat von der ersten Episode an immer neue Schwerpunkte gesetzt, sodass auch die achte Episode „Live-Sendung“ einen anderen Ausdruck hat als ihre Vorgänger. Dabei steuert alles auf den großen Knall, die Enttarnung von Kira zu und konzentriert sich zunächst auf das Spiel zwischen Täter, Ermittlern und Medien. Der Druck der Erzählung nimmt dabei noch einmal zu und entlädt sich in einem packenden Finale, das auch gut der Abschluss der Handlung sein könnte, weil er so dramatisch erzählt wurde. Doch danach schließen sich noch weitere Entwicklungen um Light, Misa und die anderen Hauptfiguren der Serie an, in der die verschiedenen Parteien wieder ihre jeweilige Rolle spielen, einander täuschen, was mit geschickten Winkelzügen geschehen ist. Dabei kommt auch die interessant erdachte Rolle der Todesgötter und ihren unheilvollen Abmachungen und Kräften sehr gut zur Geltung, was für einige packende Momente sorgt. Die sprunghafte Erzählweise der Serie wird hier noch einmal verschärft, was die Aufmerksamkeit des Zuhörers noch mehr fordert, um den Überblick zu behalten und die teilweise eingebauten kleinen Sprachfetzen richtig einzuordnen. Das ist ungewöhnlich und packend erzählt und treibt die Serienhandlung immer weiter voran, füllt sie mit neuen Wendungen an und überzeugt mit der flotten Erzählweise.
Kyosuke Higuchi wird von Oliver Bender gesprochen, der den gehetzten Ausdruck des momentanen Death Note-Besitzers mit viel Ausdruck um und sorgt damit für zusätzliche Atmosphäre. Todesgöttin Rem bekommt durch Gabriele Blum einen ebenso trockenen Humor wie eine berechnende Art verliehen, was den Reiz der Figur bereichert und ihr eine gelungene Aura in den verschiedenen Szenen verleiht. Thomas Schmuckert überzeugt erneut mit seiner markanten Stimme als Soichiro Yagami, der gerade am Ende noch einmal eine andere, weichere Seite von sich zeigt. Weitere Sprecher sind Fabian Hollwitz, Marlin Wick und Urs Remond.
Akustisch wird von Lübbe Audio wieder eine sehr saubere Leistung abgeliefert, die die Handlung gekonnt unterstützt und bei den vielen kleinen Brüchen und Szenenwechseln geschickt verschiedene Elemente einsetzt. So wird das Verständnis der Folge erleichtert und zugleich noch eine moderne und lebendige Szenerie geschaffen, die gut aufeinander abgestimmt ist.
Das Booklet der Folge bietet im Inneren nicht nur wieder ein Foto sowie ein paar Informationen zu einem der Sprecher – hier David Wittmann – sondern hat auf dem Schriftzug des Covers wieder einen hübschen Glanzlack zu bieten. Dieser setzt sich ebenso wie die typische Zeichnung im Manga-Stil gut von dem rein schwarzen Hintergrund ab.
Fazit: Death Note verfolgt hier wieder stark die Serienhandlung und präsentiert dabei eine Handlung, die wie ein kleines Finale wirken und dann doch nur das Vorspiel zu einem packenden Machtkampf, einem intriganten Spiel um die Identität des Serienmörders wird, bei dem die Figuren noch einmal glänzen können. Das ist spannend und sehr unterhaltsam geraten, sodass eine starke Episode der Serie entstanden ist.
VÖ: 31. März 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757888
Death Note – 7. Doppelagenten
Misa Amane soll als neues Werbegesicht in der Firma von Kyosuke Higuchi eingeschleust werden, doch noch muss sie bei dem Bewerbungsgespräch überzeugen. Gar nicht so einfach, denn L und Light wollen, dass sie möglichst authentisch herüberkommt, aber nichts von ihrer Rolle als Doppelagentin weiß. Doch Kyosuke begeht einen fatalen Fehler – und prahlt mit seinen tödlichen Fähigkeiten...
Immer komplexer wird die Handlung um das tödliche Notizbuch, in der siebten Episode von „Detah Note“ spielen schon zahlreiche unterschiedliche Charaktere das Spiel mit, wobei jeder seinen eigenen Plan verfolgt. Durch die geschickte Erzählweise und den Fokus auf einzelne Handlungsstränge verliert der Hörer zwar nie so recht den Überblick, es ist dennoch einiges an Aufmerksamkeit erforderlich. Glücklicherweise erscheinen die Folgen recht eng aneinander getaktet, sodass der Wiedereinstieg nicht schwerfällt. „Doppelagenten“ konzentriert sich dabei zunächst auf die Vorbereitungen von Misa auf ihre Rolle als Maulwurf bei Kyosuke, was den herrlichen Humor der Serie unterstreicht. Die recht exzentrischen Charaktere und Misas unbeholfene und arrogante Art sind hier treffend umgesetzt und sorgen für einige Lacher, später nimmt dann eher die dramatische Seite der Serie überhand, sodass für Abwechslung gesorgt ist. Die anderen Handlungsstränge sind ernster umgesetzt und verlieren wegen des nicht allzu Tempos die Charaktere nicht aus den Augen, deren persönliche Schicksale gut mit der Serienhandlung verwoben sind. Auch die Todesdämonen haben natürlich wieder ihre Finger im Spiel und geben der Folge ihre eigene Note. Die Serie wird in „Doppelagenten“ gelungen fortgeführt, der Fokus auf die verschiedenen Absichten der Charaktere und die eingängige Handlung ist wie immer unterhaltsam umgesetzt und sorgt für den typischen Flair der Serie.
Yesim Meiheit überzeugt wieder in der Rolle der Misa und bringt ihr komödiantisches Talent gut zur Geltung, ihre Szenen wirken so unterhaltsam und witzig, ohne vom spannenden Grundton der Serie zu untergraben. David Turba ist als Light Yagimi natürlich wieder eine Bank, seine markante Stimme und die ebenso glaubhafte wie eingängige Sprechweise sorgen für einen sehr treffenden Eindruck seines Charakters. Gabriele Blum hat hörbaren Spaß an ihrer Rolle an Rem, die von ihr eine sehr intensive Aura verliehen bekommt und für einen interessanten Charakter sorgt. Weitere Sprecher sind Mario Hassert, Oliver Bender und Urs Remond.
Akustisch wird das bisherige Sounddesign natürlich fortgeführt, was den modernen und ungewöhnlichen Klang der Serie unterstreicht. Alles klingt sehr klar und wird von nicht übermäßigen, gut platzierten Geräuschen begleitet, die die Handlung lebendiger wirken. Auch die eingesetzte Musik sorgt für eine eingängige Atmosphäre.
Natürlich wird auf dem Cover auch hier wieder ein rein schwarzer Hintergrund in Kontrast zu dem knallroten Logo der Serie gesetzt. Und auch ein neues Gesicht wird wieder auf dem Cover gezeigt, der junge Mann mit dem hintergründigen Lächeln ist natürlich wieder im Manga-Stil gezeichnet. Im Inneren wird neben den üblichen Angaben wieder ein Sprecher kurz vorgestellt, dieses Mal Urs Remond.
Fazit: Die Handlung der Serie wird nahtlos fortgesetzt, der Fokus auf Misas Rolle als Doppelagentin gelegt. Aber auch einige andere Charaktere bekommen Aufmerksamkeit gewidmet, das Tempo ist gelungen gewählt und lässt alle Szenen gut zur Geltung kommen. Die starken Charaktere mit ihren ganz eigenen Absichten sind wieder gekonnt umgesetzt.
VÖ: 28. März 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757871
Death Note – 4. Treuebeweis
Seit Wochen werden die Medien von nichts anderem als Kira dominiert, der geheimnisvolle Mörder, der aus dem Dunkeln agiert und immer noch nicht gefasst werden konnte. Staunend verfolgt Light Yagami, dass sich Kira öffentlich äußert und weitere Todesfälle ankündigt – dabei steckt er selbst hinter dem Täter. Und auch L, der Light immer noch auf der Spur ist, ist von dem plötzlichen Richtungswechsel von Kira völlig überrascht...
Bisher wurde der Mystery-Hörspielserie in jeder Folge eine neue Nuance hinzugefügt – mindestens. Da macht auch die vierte Episode keine Ausnahme und widmet sich zu Beginn stärker den Medien und deren Reaktion auf die aktuelle Situation mit Kira. Da steckt (wie im Rest der Geschichte auch) jede Menge Sozialkritik hinter und fragt nach moralischen Grenzen, die hier von einer Seite aus deutlich überschritten werden. Dass in dieser äußerst unterhaltsamen Serie auch solche Themen behandelt werden, ist nicht nur lobenswert, sondern auch reizvoll. Und während sich der erste Teil von „Treuebeweis“ mit diesem Thema beschäftigt, schwenkt die Handlung später nach und nach auf einen weiteren neuen Charakter um. Dieser wird ebenso geheimnisvoll, undurchsichtig und markant in Szene gesetzt wie auch Light, sodass es sehr interessant ist, seine Motive, seinen Hintergrund zu erkunden. Das wird sehr gekonnt in die Szenerie eingebunden und auf ebenso vielen Ebenen wie bisher fortgesetzt. Sehr gelungen, zumal das Tempo wieder gesteigert, die Erzählweise abwechslungsreich und dynamisch ist. Auch diese Episode ist wieder sehr packend geraten und überzeugt mit der intensiven Atmosphäre, den Anschluss sollte man hier aber nicht verlieren – die vielen neuen Informationen in jeder Folge würde zu einem komplizierten Wiedereinstieg führen.
Arianne Borbach ist auch in dieser Episode wieder als Lights Mutter Sachiko Yagami zu hören, ihre dunkle Stimme setzt sie hier sehr geschickt für einige humorvolle Szenen ein, die ihr Verhältnis zu ihrem Sohn näher beleuchten. Yesim Meiheit ist als Misa Amane eine echte Bereicherung für die Folge, sie setzt einige sehr gelungene Akzente und spricht lebendig, hätte sich aber ab und an noch etwas mehr trauen können (wofür ihr scheinbar in den kommenden Folgen noch Gelegenheit bleibt). Gabriele Blum hat als Rem ebenfalls markante Momente und fügt der Mythologie hinter der Serie so sehr gekonnte Elemente hinzu. Weitere Sprecher sind Christian Holdt, Mario Hassert und Simon Jäger.
Das Sounddesign der Serie funktioniert auch hier wieder bestens und unterstützt die Handlung in ihrer Wirkung. Dafür gibt es wieder einige Melodien mit Elektro-Gitarrenriffen und einem harten Klang, die aber auch schon teilweise bekannt sind. Die Geräusche sind sorgsam eingefügt und sorgen für mehr Lebendigkeit während der Dialoge.
Eine junge Frau, deren mädchenhafte Zopffrisur in gelungenem Kontrast zu ihren roten Augen und dem schwarzen Gothic-Outfit steht, ist dieses Mal auf dem Cover zu sehen. Detailreich im typischen Zeichenstil umgesetzt gefällt mir das wieder sehr gut, zumal es auffällig genug ist, um potenzielle Käufer anzulocken. Im Inneren gibt es Foto und Infos, dieses Mal zu Yesim Meiheit.
Fazit: „Treuebeweis“ macht wieder alles richtig und betont die Stärken der Serie, setzt die Handlung auf vielen Ebenen fort und überzeugt durch das hohe Tempo und die abwechslungsreiche Dynamik. Doch es werden auch neue Elemente hinzugefügt, die das Hörspiel bereichern und neue Facetten hinzufügen. Sehr hörenswert!
VÖ: 30. November 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5774-1
Death Note – 3. Geliebter Feind
Weiterhin steht Light als einer der Hauptverdächtigen fest, der geheimnisvolle unbekannte Kira zu sein, der Menschen scheinbar spurlos umbringt. Und da sein Vater die Ermittlungen in dem Fall leitet, stimmt er einer Überwachung seines Sohnes zu. Und dieser muss sich neue Wege einfallen lassen, um dennoch über die Verbrechen im Land informiert zu werden...
Zum Start von „Death Note“, der Hörspielserie um ein Notizbuch, das töten kann, sind gleich mehrere Folgen erschienen, wobei man aber auch schon in der dritten Episode auf ziemlich viele Details zurückblicken kann, die man beim Hören von „Geliebter Feind“ parat haben sollte. Der Fokus liegt darauf, wie sich der Verdacht gegen Light verändert, wie er weiter ins Visier der Ermittler der merkwürdigen Morde gerät, wie er es schafft, sich daraus zu befreien. Das sich daraus entwickelnde Katz- und Maus-Spiel wird dabei in neue Dimensionen getrieben. Sehr gut gefällt mir, wie die Taten von Light oft erst im Nachhinein Sinn ergeben, wie er sich immer neue Winkelzüge überlegt, um seinen Gegnern einen Schritt voraus zu sein und dennoch seine selbst gewählte Mission mit dem Death Note ausführen zu können. Und dann betritt noch ein weiterer wichtiger Charakter die Bühne, der Light zumindest ebenbürtig scheint: Der clevere L gehört zu der Gruppe der Ermittler, fordert Light direkt heraus und spielt ihm gegenüber mit vollkommen offenen Karten. Die Gespräche zwischen den beiden sind sehr intelligent, der Hörer lauert ebenso wie die beiden auf den Fehler des anderen, auf den einen Moment, in dem sich Light versehentlich offenbart oder L einen schwerwiegenden Fehler begeht. Gegen Ende spitzt sich das Ganze natürlich wieder zu, das Ende ist aber erneut offen gehalten und bietet einige Ansätze für die Fortführung der Serie. Ganz so temporeich und abwechslungsreich wie die beiden Vorgänger ist „Geliebter Feind“ allerdings nicht.
Fabian Hollwitz ist als L Lawliet eine sehr gute Wahl, da er den scharfsinnigen und vorstrebenden Charakter sehr treffend intoniert, was einen vielschichtigen und lebendigen Eindruck hinterlässt. Marlin Wick ist natürlich wieder als Ryuk zu hören und bringt den sarkastischen Humor des Totengottes ebenso gut zur Geltung wie seine eigensinnige Art, was einen sehr prägnanten Eindruck hinterlässt. Thomas Schmuckert ist wieder als Lights Vater Soichiro Yagami dabei, wobei er den Zwiespalt zwischen liebendem Familienvater und knallhartem Ermittler sehr eingängig herausarbeitet. Weitere Sprecher sind Arianne Borbach, Gabriele Blum und Jürgen Wolters.
Die Dialoge dieser Folge sind etwas länger als in den vorigen Episoden, was auch den Einsatz von Musik etwas zurückfährt. Dennoch wirken auch hier die Szenenübergänge lebendig und passen sich gut der vorherrschenden Stimmung an. Auch der Einsatz von Geräuschen ist wohl dosiert und unterstützt die Szenen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
L steht als wichtiger Charakter dieser Folge auch auf dem Cover im Mittelpunkt, er kauert sich mit nackten Füßen und fahler Haut auf dem Boden zusammen, der Gesichtsausdruck ist konzentriert und überlegt. Ansonsten ist natürlich auch hier wieder der schwarze Hintergrund mit dem auffälligen roten Schriftzug im Einsatz.
Fazit: Das Spiel zwischen Light als geheimnisvollem Mörder und seinen Jägern nimmt hier neue Dimensionen an und ist wieder sehr lebendig und unterhaltsam, wenn auch tempoärmer als zuvor umgesetzt. Das Herzstück dieser Episode, die Dialoge zwischen Light und L, sind sehr scharf und clever erzählt, was der Serie noch einmal neue Elemente zufügt.
VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5773-4
Death Note – 2. Kollateralschaden
Light Yagimi ist noch nicht bereit, die Macht des Deatk Note aufzugeben, weswegen er sich den übrig gebliebenen Ermittlern der Polizei und der Geheimdienste in den Weg stellen muss – selbst wenn dies Todesfälle verursacht, die zu Anfang eigentlich vermeiden wollte. Und so stellt er seinen Jägern einige Fallen und nutzt das todbringende Notizbuch immer geschickter...
So richtig auf ein Genre beschränken lässt sich „Death Note“ nicht. Die neue Hörspielserie von Lübbe Audio nach der international erfolgreichen Anime-Serie beinhaltet Elemente aus Krimi, Mystery und Agententhriller. Auch in der zweiten Episode funktioniert dieser Mix hervorragend, wobei die Ereignisse aus dem ersten Teil nahtlos fortgeführt und dabei verfeinert werden. So lernt der Hörer mehr über die Hintergründe des Todesdämonen, über die Vorgehensweise der Ermittler, die selbst aus kleinsten Details ihre Schlüsse ziehen, über die manchmal ermüdende Arbeit mit den Hinweisen aus der Bevölkerung. Die Erzählweise ist dabei wie in der ersten Folge sehr schnell und wird in kurz hintereinander geschnittenen Szenen, teilweise extra gelassenen Wissenslücken der Hörer und vielen eingestreuten sarkastischen Kommentaren sehr unterhaltsam dargeboten. Die Handlung konzentriert sich dabei auf Light im Fokus der Ermittler, der einige überraschende Tricks anwendet und sich aus der sich zuziehenden Schlinge herauswinden kann. Das ist sehr treffend, spannend und kurzweilig dargeboten, sodass mir auch diese zweite Episode äußerst gut gefallen hat. Schön, dass die entstandene Szenerie erst einmal weiter verfeinert wird, anstatt sie mit immer neuen Elementen zu überfrachten – der sehr interessante Grundgedanke reicht, um hier richtig viele spannende Szenen zu erzeugen.
Das Sprechensemble macht seine Sache auch hier wieder richtig gut, allen voran David Turba in der Hauptrolle des Light Yagimi. Er kitzelt hier noch weitere Facetten aus dem kühlen und planvollen Charakter heraus. Vera Teltz hat als Naomi Misora einen sehr interessanten Auftritt einer Geheimagentin, die in einer starken Szene gekonnt und treffend agiert. Auch Andi Krösing ist als Raye Penber überzeugend, ein weitere bemerkenswerter Charakter bekommt durch ihn seine eigene Note. Weitere Sprecher sind Lutz Mackensy, Mario Hassert und Felix Isenbügel.
Durch die vielen Szenenwechsel ist eine präzise akustische Umsetzung umso wichtiger. Dabei ist die Musik zwar häufig präsent, beeinflusst die Stimmung aber eher aus dem Hintergrund. Auch die Geräusche drängen sich nie in den Fokus, schaffen aber glaubhafte Atmosphären und trennen so die einzelnen Szenen voneinander. Gut gemacht, lebendig aber nicht aufdringlich.
Auf dem Cover zu dieser Folge sieht man den Totengott Ryuk, gemeinsam mit weiteren fantasievoll dargestellten Vertretern seiner Art. Alle sind sehr individuell gestaltet und natürlich im typisch japanischen Zeichenstil gehalten. Im Inneren bekommt man dieses Bild noch einmal in einem leicht größeren Format zu sehen, dazu noch Hinweise auf andere Produkte der Geschichte sowie einige Infos und ein Foto zum Sprecher von Ryuk, Martin Wick.
Fazit: „Kollateralschaden“ überzeugt mit einem sehr kurzweiligem Verlauf, der Fortführung gleich mehrerer Handlungsstränge und cleveren Einfällen. Das Spiel zwischen Light und den Ermittlern spitzt sich weiter zu, was mit hohem Tempo und cleverer Erzählweise sehr lebendig geraten ist. Auch diese zweite Episode ist hervorragend und setzt die Serienhandlung gekonnt fort.
VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5772-7
Death Note – 1. Mustererkennung
Obwohl erst im Teenageralter, ist Light Yagami schon zutiefst von der Welt enttäuscht, in der nur noch Gier, Brutalität und Eigensinn herrschen. Eines Tages findet er auf dem Schulhof ein kleines Notizbuch, welches ihm schnell sein Geheimnis offenbart: Sobald er einen Namen in das Buch schreibt und das Gesicht dieser Person vor Augen hat, stirbt dieser Mensch. Das funktioniert allerdings nicht bei Ryuk, einem Dämonen, der Light schon bald in seinem Zimmer besucht...
„Death Note“ heißt die neue Mystery-Serie, die bei Lübbe Audio erschienen ist. In Anime- und Manga-Kreisen hat diese Geschichte längst Kultstatus erreicht und versucht dies nun auch bei Hörspielhörern zu erreichen. Dafür hat man mit Simon Berteling und Christian Hagitte zwei ebenso erfahrene wie geschätzte Hörspielproduzenten an Bord geholt. Ich kannte die Geschichte um Light Yagami zuvor nicht und konnte somit gespannt, aber ohne spezielle Erwartungen an den ersten Teil „Mustererkennung“ herangehen – und wurde nicht enttäuscht. Zunächst wird die Idee des tödlichen Notizbuchs eingeführt und Hauptfigur Light mit seiner erstaunlich bitteren Einstellung vorgestellt, auch der erste Einsatz des Buches wird beschrieben und bringt eine gelungene Überleitung zum anderen Teil des Hörspiels mit ein. Hier wird nicht Lights persönliches Schicksal beschrieben, sondern die Wirkung der Todesfälle auf die Medien, die Ermittlungen in den Fällen, die Politik. So löst sich „Death Note“ vom reinen Teenie-Mystery-Spektakel und wird ernster, geerdeter und realistischer. Dabei gefällt mir besonders, wie passend zum Titel der Folge erste Profiling-Methoden eingebunden sind, um die Schlinge um den Täter weiter zuzuziehen. Das ist alles sehr pointiert erzählt, die Informationsdichte ist sehr hoch, jede Szene hat ihren festen Platz und bringt das Hörspiel auf seine eigene Art weiter. Beispielsweise ist dazu auch der Dämon Ryuk zu nennen, der sein Spielchen mit Light treibt und seinen langsamen moralischen Verfall kommentiert und wichtige Fragen stellt, dabei aber auch eine sehr ironische und sarkastische Art mit einbringt. Das passt alles sehr gut zusammen und überzeugt mit einer sehr starken Handlung – das Interesse an den weiteren Folgen ist bei mir auf jeden Fall geweckt!
Die Sprecherauswahl ist ebenfalls sehr geglückt, viele bekannte und einige neue Stimmen sind hier zu hören und sind sehr gut auf die jeweiligen Charaktere zugeschnitten – übrigens vollkommen unabhängig von der Synchronisation des Animes. So spricht David Turba die Rolle des Light Yagimi mit genau der richtigen Portion Verbitterung, um seine Taten glaubhaft wirken zu lassen, und auch den Spagat zwischen einer gewissen Arroganz und Sympathie meistert er sehr gekonnt. Sein Vater wird von Thomas Schmuckert gesprochen, dessen markante Stimme in der düsteren Szenerie sehr gut zur Geltung kommt und die er geschickt einsetzt, um der Figur glaubhafte Facetten zu verleihen. Marlin Wick ist als Ryuk zu hören, der nicht nur eine machtvolle Aura ausstrahlt, sondern auch den diabolischen Spaß an dem Spiel mit Light sehr treffend inszeniert. Weitere Sprecher sind Arianne Borbach, Mario Hassert und Liane Rudolph.
Sehr vielfältig ist nicht nur die Handlung mit verschiedenen Bausteine, sondern auch deren akustische Untermalung. Da sind mal viele Geräusche im Einsatz, dann leitet eine kleine Melodie einen Szenenwechsel ein, mal sind Stimmverzerrer zu hören und dann wiederum sind die Stimmen ganz auf sich allein zu hören – alles perfekt aufeinander abgestimmt. Da ist es sogar verzeihlich, dass eine unkenntlich gemachte Stimme manchmal nur schwer zu verstehen ist, einfach, weil es gut auf den geheimnisvollen Charakter zugeschnitten ist und so die Wirkung dieser Szenen unterstreicht.
Light Yagami ist auf dem Cover im typischen Manga-Stil zu sehen, schlicht in Pose gesetzt mit schwarzem Hemd wirft locker er einen Apfel in die Höhe (Achtung, Symbolik) und zeigt einen leise lächelnden Gesichtsausdruck. Vor dem schwarzen Hintergrund wirkt das sehr ansprechend, zumal sich der auffällige Schriftzug in Rot gut davon absetzt. Das Innere zeigt nicht nur die Mitwirkenden an dem Hörspiel, sondern auch ein Foto von David Turba und einige Produkthinweise der Serie.
Fazit: Mit „Death Note“ startet eine sehr interessante Umsetzung, die nicht nur Fans der Mangas ansprechen wird. Denn die mystische Handlung mit dem sehr bodenständigen Kern wird mit vielen gelungenen Elementen angereichert. So wird zwar Lights Weg gut beleuchtet und mit Ryuk auch gekonnt hinterfragt, aber auch Polizei und Regierung werden als Gegenpart mitverfolgt. Alles passt sehr gut ineinander und bereitet eine Stunde sehr gute Unterhaltung.
VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5771-0