Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 59. Der Besucher von Gutt’s Hill
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 58. Sport ist Mord
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 57. Die Raben von London
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 56. Das Geheimnis von Hamblin Court
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 55. Ewiger Schlaf
Mimi Rutherfurt und die Fälle… 54. Bei Zustellung Mord
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 53. Gefährliche Rarität
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 24. Schwarze Blüten
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 23. Das Haus der Dämmerung
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 22. Der Heilige der Insel
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 21. Tod eines Tyrannen
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 20. Nasses Grab
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 19. Der Fuchs ist tot
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 18. Diebe in der Nacht
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 17. Die Ruhe der Toten
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 16. Galgenfrist
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 15. Flammentod
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 14. Sein oder Nichtsein
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 13. Tödliches Rot
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 12. Der Kreis der Literaten
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 11. Treu bis in den Tod
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 10. Spuk im Herrenhaus
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 9. Schwarze Rache
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 8. Das indische Kind
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 7. Priestermord
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 6. Flucht im Dunkeln
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 5. Buckingham Palace
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 4. Todesliste
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 3. Puppenspielerin
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 2. Nacht-Express
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 1. Alte Zeiten
Mimi Rutherfurt ermittelt... - 6. Wachs oder Wirklichkeit
Mimi Rutherfurt ermittelt - 5. Mord in der Kathedrale
Mimi Rutherfurd ermittelt... - 4. Im Schatten von Stonehenge
Mimi Rutherfurt ermittelt - 3. Skandal auf dem Luxusliner
Mimi Rutherford ermittelt... - 2.Die Vergangenheit ruht nicht
Mimi Rutherfort ermittelt... - 1.Der Todesengel von Salisbury
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 24. Schwarze Blüt
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 59. Der Besucher von Gutt’s Hill
Auf einem Acker im kleinen Dörfchen Gutt’s Hill landet ein unbekanntes Flugobjekt, das scheinbar einem Außerirdischen transportiert. Mimi Rutherfurt ist da natürlich direkt neugierig, kann den Irrtum aber bereits auf den ersten Blick erkennen. Doch das Rätsel ist dadurch noch lange nicht gelöst: Der Pilot hat sein Gedächtnis verloren, sodass die Umstände der ungeplanten Landung im Dunkeln bleiben…
Auch wenn in dieser Episode von „Mimi Rutherfurt und die Fälle…“ zunächst eine Science-Fiction-Thematik eingebracht wird und mit der Idee von Außerirdischen gespielt wird: Natürlich ist auch diese Folge logisch und ohne übernatürliche oder extraterrestrische Elemente aufgebaut. Der Einstieg gerät dadurch aber sehr atmosphärisch und lebendig, bevor Mimi Rutherfurts Beobachtungsgabe für eine klarere Sicht auf die Dinge wirft. Mir gefällt diese Art der Überleitung sehr gut, da der unterhaltsame Einstieg einige Zeit nicht vermuten lässt, in welche Richtung der Fall gehen könnte. Die Idee mit dem Gedächtnisverlust ist nicht vollkommen neu, hier aber mit gelungenen Ideen und einer gewissen Würze angereichert wurde. Allein die ungewöhnliche Ankunft ist ein sehr gelungener Ausgangspunkt, der durch die langsamen, aber stetigen Ermittlungen von Mimi ausgebaut wird. Wie immer wieder kleine Informationen einfließen und das Geschehen dabei spannend halten, der Blick auf das große Ganze aber lange verwehrt bleibt, ist kurzweilig erzählt. So entsteht eine sehr solide Episode der Serie, die wieder mit vielen charmanten Charakteren zusätzlich punktet.
Katharina Thalbach bringt die liebenswerte, aber auch hartnäckige Art von Mimi Rutherfurt gelungen zum Leben und schafft mit ihrer kratzigen Stimme eine sehr angenehme Atmosphäre. Schön, wie sie dabei immer wieder sehr warmherzige Momente einbringt. Uwe Büschken ist in der Rolle des Dr. Christopher Hays zu hören und hinterlässt einen prägnanten Eindruck. Mir gefällt, wie authentisch er auf die verschiedenen Situationen reagiert. Auch Deborah Mock macht als Betty Evans eine gute Figur, sie passt sehr gut in die nostalgische Atmosphäre und gestaltet einen weiteren interessanten Charakter. Auch Matti Klemm, Detlef Tams und Peter Kirchberger sind zu hören.
Akustisch ist die Episode erneut recht zurückhaltend umgesetzt, sodass die Dialoge zu weiten Teilen für sich alleinstehen und sich alles auf die Stimmen fokussiert. Das funktioniert gut, dennoch ist es auch schön, wenn beispielsweise die anfängliche Szene mit Geräuschen und passenden Sounds unterlegt ist. Auch die eingesetzte Musik ist sparsam, aber passend zu den Stimmungen ausgewählt.
Auch wenn beim Zuhören schnell klar wird, dass es sich bei der seltsamen Erscheinung nicht um ein UFO handelt, ist ein ebensolches auf dem Titelbild zu sehen und sorgt so ebenfalls für eine geheimnisvolle Stimmung. Dieses fliegt gerade über ein Waldstück und leuchtet von der Unterseite die Bäume an. In Kombination mit dem olivgrünen Rahmen wirkt die schwarz-weiße Fotografie nostalgisch.
Fazit: „Der Besucher von Gutt’s Hill“ überrascht zunächst mit der ungewöhnlichen Science-Fiction-Thematik in einigen sehr einprägsamen Szenen, bietet danach aber einen gelungen erzählten Kriminalfall. Von der spärlichen Ausgangslage entwickeln sich die Ermittlungen kurzweilig weiter und bietet einen gut konstruierten Handlungsbogen. Das passt alles gut zusammen und ist mit dem typischen Charme der Serie versehen.
VÖ: 11. August 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824365
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 58. Sport ist Mord
Eigentlich wollte Mimi Rutherfurt nur gemütlich einen Kriminalroman lesen, doch das laustarke Gespräch ihrer Nachbarinnen macht sie auf einen Mord aufmerksam, der in einem nahegelegenen Hotel verübt wurde. Dort wurde ein Teammitglied einer Rudermannschaft umgebracht. Natürlich macht sich die neugierige Rentnerin sofort auf den Weg, doch der Fall scheint durch Inspector Wingate aufgrund eindeutiger Hinweise bereits aufgeklärt. Doch Mimi hat so einige Zweifel an der Korrektheit der Beweise…
Mimi Rutherfurt stolpert mal mehr, mal weniger zufällig in die diversen Kriminalfälle, die sie mit ihrem festen Willen zu lösen gedenkt. In der 58. Episode der Maritim-Reihe ist dies auch mehr eine kleine Randnotiz, sodass sich die Handlung schnell auf ihre Ermittlungen konzentriert. Dabei ist sie schon bald mitten im Geschehen, wie sie sich selbst in dem Hotel einschleicht und dabei alle Möglichkeiten ausschöpft, sich mit Zeugen, Personal und Verdächtigen auszutauschen, sorgt für eine sehr unmittelbare Stimmung. Die Informationen setzten sich dabei langsam zu einem Gesamtbild zusammen, immer wieder gibt es stückchenweise neue Hinweise, falsche Fährten und spannende Momente. Auch der verbissene Kampf mit dem aufbrausenden Inspector Wingate und die liebevolle Bindung zu einer anderen Hotelangestellten sorgen für viel Abwechslung. Besonders gelungen ist jedoch, dass Mimi Rutherfurt einige Tricks anwendet und dabei auch selbst in große Gefahr gerät, was dem Fall eine gewisse Schärfe verleiht. Eine Episode, hinter der wesentlich mehr steckt, als man zunächst gedacht hätte.
Jaron Löwenberg ist wieder in der Rolle des Inspector Wingate zu hören und sorgt mit seiner aufbrausenden und besserwisserischen Art einen sehr prägnanten Charakter ein, der die Reibung mit der detektivischen Seniorin gekonnt zur Geltung bringt. Als Robert Skull ist Rainer Fritzsche zu hören, der seine markante Stimme vielseitig einsetzt und in seinen Szenen sehr präsent wirkt und eine authentisch wirkende Sprechweise einbringt. Friedel Morgenstern steht als Peggy Clark den vielen markanten Männerrollen als sanfterer Kontrast entgegen und gestaltet ihre Rolle lebendig, spontan wirkend und sehr einfühlsam. Auch Andrea Aust, Marcel Mann und Sebastian Fitzner sind zu hören.
Die Musik erfüllt hier einen sehr klassischen Zweck und ist besonders in den Szenenwechseln im Einsatz. Dort wird eine fast schon verspielt wirkende Szenerie geschaffen, die gut auf die verschiedenen Stimmungen angepasst ist. Die Geräusche sind treffend und nicht übermäßig eingeführt, manchmal hätte der Hintergrund ruhig noch mehr herausgearbeitet werden können.
Das Ruderteam, um das dieser Fall aufgebaut ist, dient auch dem Titelbild als Inspiration. Aus der Vogelperspektive sieht man diese über ein Gewässer fahren, was in der schlichten Schwarz-Weiß-Fotografie durchaus ansprechend wirkt. Ergänzt wird dies um den typischen Rahmen in gedecktem Grün und eine schlichte restliche Gestaltung.
Fazit: „Sport ist Mord“ ist ein klassisch erzählter Fall für Mimi Rutherfurt, der sehr schnell bei den Ermittlungen ankommt und danach mit immer neuen Erkenntnissen für einen flüssigen Verlauf sorgt. Das ist spannend erzählt, insbesondere wenn die rüstige Ermittlerin selbst in große Gefahr gerät. Schön, dass die Charaktere hier auch bis in die Nebenrollen eine markante Wirkung haben und für noch mehr Reiz sorgen.
VÖ: 31. März 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824358
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 57. Die Raben von London
Gemeinsam mit ihren Freundinnen aus Schulzeiten macht Mimi Rutherfurt einen Ausflug nach London. Doch es bleibt nicht beim Schwelgen in Erinnerungen, denn einer der Raben des Towers wird von einem jungen Mann mit einem Stein attackiert. Als die drei rüstigen Damen ihn zur Rede stellen, berichtet er wutentbrannt von einer Attacke des Vogels und schwört auf Rache an dem Tier. Und tatsächlich wird nur wenig später einer der traditionsreichen Raben getötet aufgefunden…
Das gemütliche Kleinstadtleben steht häufig im Fokus bei der langlebigen Hörspielreihe „Mimi Rutherfurt und die Fälle…“. Nicht jedoch in der 57. Episode, in der die Hauptfigur nebst ihren Freundinnen Jessica Tucker und Sophie Faller Großbritanniens Hauptstadt besucht und in einen Fall nationaler Tragweite hereingezogen wird – schließlich sind die Raben im Tower symbolträchtig und gehören nach London wie Big Ben oder die Kronjuwelen. Dies wird auch immer wieder gern betont, sodass der Folge ein wenig mehr Dramatik verliehen wird. Auch das Spiel mit den grausigen Praktiken, die früher im Tower vollzogen wurden, verleiht der Geschichte mehr Reiz. Der wie immer eher langsam erzählte Krimi ist abwechslungsreich geraten, da die drei Damen mal getrennt voneinander, mal gemeinsam neue Hinweise entdecken, Spuren folgen und kombinieren. Das ist insgesamt unterhaltsam, stellenweise aber auch etwas in die Länge gezogen. Bald stellen sich Verdachtsmomente ein und alles scheint in eine Richtung zu deuten, dennoch gibt es einige Überraschungen, insbesondere in der Auflösung. Leider gibt es bei der Betonung einiger Sätze Anschlussfehler, die unnatürlich wirken und mich ein wenig aus dem Erzählfluss gerissen haben. Das hält sich insgesamt aber in Grenzen, sodass insgesamt eine hörenswerte Produktion entstanden ist.
Ulrike Möckel ist in der Rolle der Jessica Tucker zu hören und spricht die quirlige, aber vorsichtige alte Dame sehr charmant und bringt dabei viele liebenswerte Momente mit ein, insbesondere die Spötteleien der drei Freundinnen wirken überzeugend. Marc Schülert spricht die Rolle des Charles Wiggins sehr eingängig und baut eine dichte Ausstrahlung auf, der gut in die Szenerie passt und für einige Rätsel sorgt. Brian Sommer gefällt mir als Joel Hutchinson ebenfalls sehr gut, er spricht authentisch und betont seine Sätze auf natürliche Weise, bringt aber auch viel Energie in die Handlung ein. Auch Dirc Simpson, Erich Räuker und Tanja Fornaro sind zu hören.
Die akustische Gestaltung hält sich insgesamt sehr zurück, sodass die Dialoge im Vordergrund stehen und nur sanft begleitet werden. Mal gibt es leises Gemurmel im Hintergrund oder ein paar Geräusche, die die Szenerie untermalen. Ich hätte mir aber beispielsweise deutlich mehr Gekrächze der Raben vorstellen können. Die Musik ist lebendig und klassisch, sodass sie sehr gut zum Hauptcharakter der Serie passt und die vorherrschende Stimmung unterstreicht.
Einer der Raben, die der Episode ihren Titel verleihen haben, ist auch auf dem Titelbild zu sehen. Während er klar am unten Rand zu sehen ist, ist der Hintergrund mit der bekannten Tower Bridge verschwommen zu sehen. Die schwarz-weiße Fotografie bringt das nostalgische Flair der Serie mit ein und sorgt zudem für einen leicht düsteren Hauch.
Fazit: „Die Raben von London“ ist ein klassischer Krimi, bei dem es aber um einen Mordfall ganz anderer Art geht. Dabei ist viel Hintergrundwissen eingebunden, aber auch die Spitzzüngigkeit der Hauptfigur kommt wieder gut zur Geltung. Die Ermittlungen sind manchmal etwas langsam erzählt, fördern aber interessante neue Aspekte und eine durchaus überraschende Auflösung zutage.
VÖ: 30. September 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962824341
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 56. Das Geheimnis von Hamblin Court
Die neu gewählte Direktorin des altehrwürdigen Internats von Hamblin Court sieht sich direkt nach Amtsantritt vor einer großen Herausforderung: Sie hört des nachts unheimliche Geräusche aus den Wänden und ist sich sicher, dass etwas nicht richtig läuft. Sie ruft Mimi Rutherfurt zur Hilfe, die sich als Handarbeitslehrerin einschleicht und den Fall unter die Lupe nimmt…
Rätselhafte Vorgänge in den altehrwürdigen Hallen eines Internats sind ein wahrer Klassiker in diversen Krimis, auch die 56. Episode der langlebigen Serie um die rüstige Rentnerin „Mimi Rutherfurt“ ist mit diesem Thema bestückt. Doch anders als viele andere Vertreter dieses Genres hält sich die Episode mit unheimlichen Momenten zurück, die merkwürdigen Geräusche sind nur ein kurzer Aufhänger für die Episode – und schon ist klar, dass ein verzwicktes Rätsel vorliegen muss. Nach einem launigen Intro, in dem die Hauptfigur wieder ihren Charme ausspielen kann, werden verschiedene Vorgänge innerhalb des Internats betrachtet – und das ziemlich ausführlich. Viele Szenen wirken nicht nur in der Rückbetrachtung, sondern auch beim ersten Hören nicht sonderlich relevant für die Handlung und blasen diese unnötig auf. Ich hätte mir einen stärkeren Fokus auf die Haupthandlung gewünscht – und auch mehr auf Mimi Rutherfurt als Ermittlerin. Denn viele Dialoge finden außerhalb ihrer Kenntnis statt. Dieser Wissensvorsprung der Zuhörenden gefällt mir in dieser Folge leider nicht und passt nicht so recht zu der Handlung. Die Auflösung ist zwar trickreich und mit interessanten Gedanken versehen, aber für meinen Geschmack ebenfalls zu langsam erzählt.
Arianne Borbach ist in der Rolle der neuen Direktorin Darlene D’Arcy zu hören und spricht sehr solide und gradlinig, sodass eine authentische Ausstrahlung der Figur entsteht. Als Wilbur Kaufman ist Hans-Eckart Eckhardt zu hören, der eine kantige Figur formt. Seine prägnante Sprechweise und das markante Auftreten schaffen einen gelungenen Charakter, der gut in die Stimmung der Episode passt. Werner Wilkening spricht die Rolle des Ambrose Tickle mit einer geheimnisvollen Wirkung, ohne dies jedoch zu überzeichnen. Das wirkt stimmig und bringt eine gelungene Aura in die Handlung ein. Auch Ingo Abel, Gabrielle Pietermann und Felix Strüven sind zu hören.
Viele Dialoge des Hörspiels stehen für sich allein und lassen den Fokus vollkommen auf den Figuren und ihren Dialogen. Das Musik eingespielt ist, kommt eher selten vor, ist dann aber verspielt und erinnert an klassische Kriminalfile. Die Geräuschkulisse hätte durchaus noch ausgefeilter sein können, besonders im Hintergrund hätten mir ein paar Sounds mehr gut gefallen, um die Szenerie lebendiger wirken zu lassen.
Die alten, hoch aufragenden Gemäuer von Hamblin Court sind auf dem Titelbild zu sehen, sodass man direkt einen Eindruck des alten Internats bekommt. Die schwarz-weiße Fotografie des weitläufigen Gebäudes wirkt ansehnlich und wird von dem mattgrünen Rahmen ergänzt. Ebendieser Farbton zieht sich auch durch die restliche Gestaltung, die schlicht und übersichtlich wirkt.
Fazit: „Das Geheimnis von Hamblin Court“ ist leider etwas zu aufgebläht, um wirklich punkten zu können. Viele Elemente wirken aufgesetzt, zu viele Nebenschauplätze lenken von der eigentlichen Handlung ab. Die Idee hinter allem gefällt mir allerdings gut, die Auflösung bietet noch einige Überraschungen, zumal lange nicht bekannt ist, was eigentlich der Kern der Handlung ist. Insgesamt bleibe ich aber mit gemischten Gefühlen zurück.
VÖ: 22. Juli 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823887
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 55. Ewiger Schlaf
In Gutt’s Hill gab es in letzter Zeit gleich mehrere Selbstmorde, allesamt scheinen sich mit einem Betäubungsmittel getötet zu haben. Dr. Hays, der Landarzt des kleinen Dorfes, macht seine gute Freundin Mimi Rutherfurt auf diese Umstände aufmerksam. Gemeinsam wollen sie die Hintergründe der Todesfälle ergründen und müssen dabei einige Tricks anwenden, vor denen nicht einmal Mimis geliebter Kater verschont bleibt…
Die Todesrate in dem kleinen Dorf Gutt’s Hill scheint durchgängig recht hoch zu sein, immerhin muss Mimi Rutherfurt in der gleichnamigen Hörspielserie häufig Todesfälle aus ihrer Heimat lösen. In der 55. Episode sind es gleich mehrere merkwürdige Leichen, die aufgefunden wurden. Der Ausgangspunkt ist ein recht ruhiges Gespräch zwischen Dr. Hays und der neugierigen Rentnerin, das in dem locker-charmanten Stil der Serie gehalten ist. Die nachfolgenden Ermittlungen bauen danach sinnvoll und konsequent aufeinander auf. Mir gefällt, dass Mimi dabei eben nicht nur durch Befragungen oder Beobachtungen auf die Lösung kommt, sondern selbst einige Fallen auslegt und dabei auch in einige gefährliche Situationen erleben muss. Die Spannung wird auch durch die nur sehr zurückhaltende Position der Polizei weiter gesteigert. Insgesamt ist das Tempo recht langsam, aber immer sehr flüssig. So kann man den verschiedenen Spuren gut folgen und das durchaus komplexe Geflecht gegen Ende gemeinsam mit der Ermittlerin lösen. Das passt alles gut zusammen und bringt den Charme der Figuren wieder gut zur Geltung. Interessant ist ein abschließender Kommentar zu einem gesellschaftlich brisanten Thema, welches hier allerdings etwas unpassend wirkt – zu Zeit von Mimi Rutherfurt dürfte der gesellschaftliche Konsens noch weit von der dargestellten Position der Ermittlerin abweichen.
Als Dr. Hays ist Uwe Büschken zu hören, der mit seiner engagierten und freundlichen Art schnell die Sympathie der Zuhörenden gewinnt und eine grundsolide Leistung abliefert, indem er auf die verschiedenen Szenen authentisch reagiert. Maria Koschnys ausdrucksstarke Stimme passt als Lindsay Handerson ebenfalls gut in die Stimmung der Episode, sie formt einen interessanten und nicht direkt durchsichtigen Charakter. Auch Kevin Kasper hinterlässt als Donald Douglas einen positiven Eindruck, indem er sich gekonnt an die Energie der jeweiligen Szene anpasst und dabei sehr glaubhaft klingt. Auch Deborah Mock, Kim Hasper und Magdalena Höfner zu hören.
Die meisten der Szenen kommen ohne akustische Begleitung aus und lassen den Charakteren den Vortritt. Ab und an wirkt das jedoch ein wenig zäh, ein paar mehr Klänge hätten dem Ausdruck der Handlung gutgetan. Die eingebauten Melodien sind jedoch stimmig, und auch die Geräusche hinterlassen einen passsenden Ausdruck und verleihen in einigen Momenten eine passende Atmosphäre.
Ein Tablettenröhrchen liegt umgekippt auf dem Boden, einige Pillen sind herausgerutscht. Im Hintergrund liegt ein Mensch offensichtlich bewusstlos, die Hand noch nach den Medikamenten ausgestreckt. Durch die schräge Perspektive und die schwarz-weiße Optik erhält das Titelbild eine etwas aufgemöbelte Wirkung, während die restliche Aufmachung ebenfalls schlich und aufgeräumt wirkt.
Fazit: In „Ewiger Schlaf“ muss Mimi Rutherfurt mit Hilfe ihres ärztlichen Freundes gleich mehrere Todesfälle aufklären und dabei ihr ganzes Geschick einsetzen. So sind viele abwechslungsreiche Szenen geboten, die die ruhige Erzählweise mit Humor und Spannung ergänzen. Durch die ausdrucksstarken Figuren kommt die Handlung noch besser zur Geltung.
VÖ: 13. Mai 2023
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823870
Mimi Rutherfurt und die Fälle… 54. Bei Zustellung Mord
Eigentlich wollte Mimi Rutherfurt nur einige Medikamente aus der örtlichen Apotheke in Gutt’s Hill abholen. Als auch einige Zeit nach der eigentlichen Öffnungszeit noch geschlossen ist, wendet sie sich an die neue Nachbarin, die einen Zweitschlüssel hat. Sie können den Apotheker nur noch tot vorfinden, gestorben an einem Brief, der mit Blausäure versetzt war. Doch wer hatte ein Motiv – und wer die Möglichkeit, an den gefährlichen Stoff zu kommen…?
Die 54. Episode von „Mimi Rutherfurt in die Fälle…“ spielt erneut ausschließlich in Gutt’s Hill, dem beschaulichen Heimatort der kriminalistisch interessierten Hauptfigur. Und so wird in „Bei Zustellung Mord“ viel Kleinstadtflair eingebunden, bei dem die Verflechtungen zwischen den Bewohnenden vielseitig sind, eine bäuerliche Umgebung vorhanden ist und jeder irgendeine wichtige Beobachtung gemacht zu haben scheint. Dabei ist der anfängliche Mord bereits reizvoll in Szene gesetzt, die Idee mit der Blausäure und dem anonymen Brief sorgt direkt für einige Rätsel. Diese werden immer mehr ausgeweitet, einige Aspekte aufgeklärt, während neue Fragen aufkommen. Dabei ermitteln Mimi Rutherfurt in ganz verschiedene Richtungen, lernt zahlreiche Menschen kennen, die auf die eine oder andere Art mit dem Mord zu tun haben könnten. Wie sie ihre Befragungen gestaltet und auch scheinbar unwichtige Details mit einbezieht, ist gelungen gelöst. Allerdings ist die Folge mit über 70 Minuten Laufzeit zu lang für den Fall geraten, der Spannungsbogen geht immer wieder verloren. Der Handlungsbogen kann leider nicht durchgängig fesseln, auch wenn die Auflösung samt Überführung des Täters gut gelungen ist.
Die wundervolle Arianne Borbach ist in der Rolle der Darlene D’Arcy zu hören und lässt ihre Stimme sanft und warmherzig klingen, wobei sie sehr gut in die kleinstädtische Szenerie passt und besonders in der direkten Interaktion mit Rutherfurt punktet. Als Tess Fawcett ist Mia Diekow zu hören, deren prägnante Stimme auch hier wieder einen anderen Klang annimmt. Mir gefällt, wie wandlungsfähig wie dabei ist und wie präzise sie ihre Rolle zur Geltung bringt. Torsten Münchow ist als David Ridge überzeugend, er findet einen gelungenen Sprechrhythmus und stellt die Figur authentisch dar. Auch Jörg Pintsch, Dotothea Lott und Susanne Meikl sind zu hören.
Natürlich sind auch in dieser Episode einige Melodien eingebaut, beispielsweise in den Szenenwechseln oder besonders markanten Momenten. Auch einige Geräusche sind eingefügt und lassen die Handlungen der Figuren authentischer wirken, als Kulisse sind diese weniger im Einsatz. So stehen viele Dialoge für sich allein, was manchmal etwas zu statisch wirkt.
Passend zur kreativ erdachten Mordmethode mit den vergifteten Briefen wird auf dem Titelbild gerade eine Postsendung aus einem Briefkasten genommen, was aus interessanter Perspektive in schwarzweiß festgehalten wurde. Die restliche Gestaltung ist schlicht und eher nüchtern gehalten. Man kann die Sprecher und ihre Rollen aber schon auf dem Backcover nachlesen.
Fazit: „Bei Zustellung Mord“ bietet eine reizvolle Mordmethode, viel Kleinstadtflair und eine stimmige Auflösung mit einigen markanten Momenten. Leider wirken viele Szenen in der Handlung zu langgezogen oder führen die Handlung nur sehr langsam fort. So kann der Spannungsbogen leider nicht die gesamte Laufzeit über halten und lässt immer wieder deutlich nach, sodass kein vollkommen überzeugender Eindruck der Episode entsteht.
VÖ: 18.März 2022
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823863
Mimi Rutherfurt und die Fälle… - 53. Gefährliche Rarität
Beim Durchsuchen ihres Dachbodens stößt Mimi Rutherfurt auf einen alten Revolver. Sofort ahnt ihr Schulfreundin Jessica Tucker den enormen Wert der Antiquität und überredet sie, an einer bekannten Trödelshow teilzunehmen und die Waffe dort meistbietend zu verkaufen. Das Interesse der Bietenden ist zwar enorm, dennoch endet der Tag für die beiden alten Damen in einer Katastrophe – und auch für das gesamte Team der Show…
„Gefährliche Rarität“ ist als 53. Episode der Krimireihe „Mimi Rutherfurt und die Fälle…“ erschienen, natürlich spielt sie wieder bei der kriminalistisch veranlagten, betagten Hauptfigur in England. Die Bezüge auf eine erfolgreiche Trödelshow sind allerdings sehr auf Begebenheiten aus Deutschland zugeschnitten, aufmerksame Zuschauende der Sendung dürften einige Figuren wiedererkennen und ein paar kurzweilige Witze verstehen, die eingebunden sind. Der Fund des Revolvers, die Entscheidung zur Show zu fahren, die Aufzeichnungen und Verhandlungen – das nimmt recht viel Zeit in Anspruch. Das ist zwar alles vergnüglich, der eigentliche Fall rückt dadurch aber zeitlich deutlich nach hinten. Mir gefällt jedoch, dass die Zuhörenden dadurch auch unmittelbar dabei sind und den Fall von vorne bis hinten mitbekommen, ohne dass es Nacherzählungen oder Rückblicke geben müsste. Es handelt sich dabei um keinen klassischen Krimi, der Täter ist direkt bekannt. Es geht vielmehr um die Rettung einiger Personen und die Aufklärung der Hintergründe. Das ist durchaus charmant geraten, zumal die Figuren wieder gut zur Geltung kommen. Die Folge konnte mich dennoch nicht wirklich mitreißen, dazu fehlte mir eine Spur Geheimnis oder Rätsel. Eine solide Episode ist dennoch entstanden.
Katharina Thalbach ist in der Rolle der Mimi Rutherfurt zu hören, ihre prägnante und kratzige Stimme sorgt für eine sehr präsente Ausstrahlung der Figur, die sie zudem lebendig und treffend umsetzt. Christin Marquitan spricht die Händlerin Lady Felicia Vane mit viel Energie in der Stimme und präziser Aussprache, sodass ihre charmante Art gut zur Geltung kommt. Auch Thomas Nero Wolff spricht ein Mitglied aus dem Team der Trödelshow, Lewis Parker wirkt durch ihn lebendig und sorgt für einige prägnante Momente Auch Tobias Kluckert, Jens Wendland und Bodo Wolf sind zu hören.
Die akustische Gestaltung der Episode ist eher dezent geraten, sodass die Dialoge vollkommen im Fokus liegen. Natürlich gibt es aber eine Geräuschkulisse, die die Szenen lebendiger wirken lässt. So wird beispielsweise die Atmosphäre bei den Filmaufnahmen gelungen ausgestaltet. Auch einige Melodien sind eingebaut, aber ebenso wie die Sounds hätten diese stellenweise prägnanter ausfallen können.
Der antike Revolver, der der Anstoß zu dieser Episode ist und eine wichtige Rolle spielt, ist auch auf dem Titelbild zu sehen. Mit verschnörkelten Ornamenten verziert ist er in Nahaufnahme abgebildet und liegt zwischen anderen Gegenständen auf einer alten Landkarte. Das ist schlicht, aber treffend geraten – ebenso wie auch die restliche Gestaltung.
Fazit: „Gefährliche Rarität“ ist mit einem launigen, aber sehr weit gefassten Intro nicht gerade temporeich erzählt. Die Bezüge auf eine bekannte Trödelshow sorgen aber für heitere Momente. Der Fall an sich hätte komplexer und vielschichtiger sein können, wird aber sehr unmittelbar erzählt, was zu einer eindringlichen Ausstrahlung führt. Eine solide Episode, die gut in die Serie passt.
VÖ: 3. Dezember 2021
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783962823856
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 24. Schwarze Blüten
Erster Eindruck: Neuer Inspektor, neuer Mord
Eigentlich wollte Mimi Rutherfurt nur die preisgekrönten Orchideen von William Cosgrove bewundern. Doch am Abend, als sie ankommt, findet sie nur ein leeres Haus vor, selbst die Angestellten sind nicht dort. Am nächsten Tag findet sie ein Polizeiaufgebot vor, denn der begeisterte Züchter ist tot aufgefunden worden. Der ermittelnde Inspektor will die Rentnerin abwimmeln, doch da hat er die Rechnung ohne sie gemacht...
Ein guter Ermittler in einer Krimiserie muss genügend Charme haben, um den Hörer zu begeistern, im Mittelpunkt stehen, ohne den Fall in den Hintergrund treten zu lassen. Genau dies trifft auf Mimi Rutherfurt zu, die auch im 24. Fall der Serie einen noch oftmals schmunzeln lässt, sei es, wegen eines treffenden Kommentars oder ihres selbstbewussten Umgangs mit der Polizei. „Schwarze Blüten“ heißt die Geschichte und ist das Highlight der achten Box, präsentiert einen schnörkellos erzählten Kriminalfall, der mit einigen sehr interessanten Details unterhält. Nur am Anfang unterläuft ein kleiner Stolperstein, denn trotz der Erklärung, sie wolle von der Polizei nicht wieder belächelt werden, ist ihr fehlenden Eingreifen in der ersten Nacht nicht wirklich glaubwürdig, passt nicht zu der mutigen und engagierten Person. Danach werden aber in kleineren Rückblenden immer mehr Details des Falles offenbart, die langsam ein komplettes Bild zusammensetzen. Dies ist geschickt erzählt und hält das Interesse immer groß, da stetig neue Informationen fließen. Besonders gelungen ist hier wieder das Zusammenspiel zwischen Rutherfurt und dem auf den Fall angesetzten Inspektor, was auch mit dem missmutigen und sarkastischen Wesen von Sykes zu tun hat, der im krassen Gegensatz zu der stets freundlichen und liebenswerten Rutherfurt steht. Die Auflösung des Falles kann nach diesem guten Mittelteil eine sinnvolle und überraschende Antwort auf alle Fragen bieten. Eine sehr gelungene Folge der Serie, bei der alles nahtlos ineinander greift.
Inspektor Sykes wird von Jürgen Thormann gesprochen, dessen markante Stimme hier wieder eine andere Färbung annehmen kann, besonders den trockenen Humor des Mannes kann er wunderbar transportieren. Michael Pan spricht in den angesprochenen Rückblenden den William Cosgrove, er setzt hier gekonnt Akzente und lässt den Charakter trotz der wenigen Passagen sehr lebendig und glaubhaft wirken. Hanna Schwab kann in der Introszene mit ihrer angenehm weichen Stimme die wichtigsten Ereignisse kurzweilig zusammenfassen. Marcus Pfeiffer, Joachim Kerzel und natürlich Gisela Fritsch sind auch dabei.
Die Serie hat auch hier ihren mittlerweile unverwechselbaren Klang beibehalten. Das fängt bei dem beschwingten Titellied an, das sehr gut die Stimmung der Serie zusammenfasst, und wird auch bei den kleinen, verspielten Melodien fortgeführt, die die Handlung unterbrechen und Szenenwechsel sanfter gestalten. Die Geräusche sind wie immer zahlreich und glaubhaft eingefügt.
Auch diese 3 CD-Box kommt in eher unauffälligem Design daher. Verwendet wird eine dicke Plastik-Hülle, es liegt lediglich ein dünnes Booklet bei, in dem jeweils nur die Sprecher der einzelnen Folgen und die nötigsten Produktionsinformationen abgedruckt sind. Das gedeckte Grün ist omnipräsent, auch als Rahmen für das Coverfoto, das wieder einem Miss Marple-Film entnommen ist.
Fazit: Ein sehr gelungener Fall der Serie, die mit einer starken Geschichte und herrlichen Charakteren überzeugt.
VÖ: 9.Mai 2011
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-358-5
Diese Folge ist nur in der achten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 22-24 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 23. Das Haus der Dämmerung
Erster Eindruck: Drei Damen sorgen für Atmosphäre
Adeliger Besuch für Mimi Rutherfurt, die Rentnerin mit dem Gespür für das Verbrechen: Lady Cynthia Craven fühlt sich in ihrem Anwesen nicht mehr wohl und ist der festen Überzeugung, dass dort Geister ihr Unwesen treiben. Zusammen mit ihrer Freundin Audrey Montgomery besichtigt Mimi das alte Haus und stellt gleich merkwürdige Dinge fest...
Zugegeben, wirklich innovativ klingt die 23. Folge der „Mimi Rutherfurt und die Fälle...“-Serie vom Dortmunder Label Maritim, dass uns regelmäßig mit neuen Geschichten der Krimireihe versorgt, nicht gerade. Eine reiche Dame, die in ihrem herrschaftlichen Anwesen von Geistererscheinungen geplagt wird – zahlreiche Hörspiele, Bücher und Filme haben bereits diese Idee aufgegriffen. Und so ist auch hier der Verlauf der Geschichte nicht sonderlich überraschend, auch das Ende ist vorhersehbar und die Auflösung des Ganzen dürfte den meisten Hörern schon früher bekannt sein. Dennoch wurden hier einige feine Nuancen gesetzt, die diese Produktion dennoch hörenswert machen – was nicht nur an den wunderbaren Damen liegt, die das Geschehen mit viel Leben füllen. So wurden einige wirklich unheimliche Szenen eingebaut, die den Schrecken von Lady Cynthia Craven verdeutlichen und auch dem Hörer Kurzweil bieten. Auch die Konstellation der Protagonisten ist hier anders, sodass trotz des ähnlichen Ausgangspunktes ein anderer Verlauf ermöglicht wird. Autorin Maureen Butcher hat sich hier nach Kräften bemüht, der Geschichte eigene Facetten abzugewinnen und hat mit wenigen Figuren eine kurzweilige Handlung geschaffen, die mich trotz des bekannten Themas gut unterhalten konnte.
Drei ältere Damen, allesamt gestandene Hörspielsprecherinnen, bringen ihre Stimmen hier wunderbar ein und lassen ihre Figuren ungemein lebendig erscheinen. Zum einen wäre da die grandiose Gisela Fritsch in der Hauptrolle der Mimi Rutherfurt, die sich mit Witz und Warmherzigkeit durch die Fälle ermittelt und immer wieder Akzente setzen kann. Viola Sauer ist als Audrey Montgomery nicht so häufig zu hören, kann aber mit ihrer kratzigen Stimme ebenfalls ihre Rolle zu etwas Einzigartigem erheben. Als Gastsprecherin macht Marianne Groß mit ihrem voll tönenden Klang das Damentrio gehobenen Alters komplett und versprüht auch hier jede Menge Charme. Weitere Sprecher sind David Riedel, Thomas Arnold und Sarah Riedel.
Hier konnten die Macher der Serie auch mal ein wenig den Klang der Serie variieren und verpassen den gruseligen Szenen im alten Gemäuer gleich den richtigen Klang, sodass auch den Zuhörern ein wohliger Schauer über den Rücken läuft. Hier wurde sehr viel über die Atmosphäre erreicht, wozu auch die wohl platzierten Geräusche nicht wenig beitragen.
Auch diese 3 CD-Box kommt in eher unauffälligem Design daher. Verwendet wird eine dicke Plastik-Hülle, es liegt lediglich ein dünnes Booklet bei, in dem jeweils nur die Sprecher der einzelnen Folgen und die nötigsten Produktionsinformationen abgedruckt sind. Das gedeckte Grün ist omnipräsent, auch als Rahmen für das Coverfoto, das wieder einem Miss Marple-Film entnommen ist.
Fazit: Ein bekanntes Thema, dass hier ein mit den drei wunderbaren Sprecherinnen Fritsch, Sauer und Groß zu einem unterhaltenden Hörspiel wird.
VÖ: 9.Mai 2011
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-358-5
Diese Folge ist nur in der achten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 22-24 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 22. Der Heilige der Insel
Erster Eindruck: Zwei Leichen an einem Tag
Eine unruhige Zeit steht Mimi Rutherfurt bevor: Inspektor Brewster ruft sie zu einer zerstückelten Leiche im Wald, der Regen hat die meisten Spuren fortgespült. Ein Finger des Ermordeten mit einem Ring gehört zu den wenigen Beweisstücken. Und kurz darauf gibt eine zweite Leiche Rätsel auf – denn wer sollte einen Groll gegen den ortsansässigen Malermeister haben?
Inspektor Brewster ist in der Serie Mimi Rutherfurt zwar keine Rolle, die in jeder Folge vorkommt, sorgt aber immer wieder für interessante Fälle. Seine enge Zusammenarbeit mit der Hobbydetektivin, die ihn meist auf die richtige Fährte führt, verschafft auch dem Hörer vertrauliche Informationen aus der Polizeiarbeit und ermöglicht so eine andere Herangehensweise an die meist tödlichen Kriminalfälle. Dies ist auch in der 22. Folge der Serie der Fall, die als erste CD in der achten Box der Serie erhältlich ist. Nur leider ist die Erzählweise hier etwas holprig: Anfangs muss sich das sympathische Duo aus Brewster und Rutherfurt mit sehr wenigen Hinweisen zufrieden geben, was zu wilden Spekulationen führt, aber den Fall nicht voran bringt – zumal sich kurze Zeit später die wenigen brauchbaren Informationen als falsch herausstellen, die Ermittlungen von neuem beginnen. Da sieht es beim zweiten, parallel laufenden Fall schon anders aus, aber auch hier will nicht so recht Fahrt aufkommen, erst am Ende wird für viel Tempo gesorgt. Die Auflösung des Ganzen ist sehr gelungen und vermag auch geübte Krimihörer zu überraschen, ohne unlogisch und zu sehr an den Haaren herbeigezogen zu wirken. Schade, wäre nicht fast die ganze Geschichte ins letzte Drittel gepresst worden, wäre aus „Der Heilige der Insel“ ein echter Hit werden können, so bleibt kurzweilige Unterhaltung dank der wunderbaren Figuren und ein fantastischer Schluss.
Bernd Vollbrecht ist natürlich auch hier wieder als Inspektor Brewster zu hören, seine eingängige Stimme verleiht dem gutmütigen Mann etwas sehr Lebendiges, macht ihn immer wieder zu einem gern gehörten Gast in der Serie. Michael Pan ist als schlecht gelaunter Gerichtsmediziner Dr. Plummer zu hören. Zwar ist diese Rolle etwas klischeebeladen, mit seiner unterhaltsamen Art macht er dies aber locker wieder wett. David Riedel fällt als Patrick Anderson hier eine kleine Nebenrolle zu, die er souverän meistert. Weitere Sprecher sind Oliver Feld, Marcus Pfeiffer und Christian Rode.
Die atmosphärische Gestaltung der Serie hat sich seit ihren Anfängen, damals noch unter leicht anderem Titel, stark verbessert. Durch viele Hintergrundgeräusche werden die verschiedenen Szenarios plastisch dargestellt, sodass man sich leicht in die Handlung hineinversetzen kann. Die melodiöse Musik ist flott und angenehm locker, heischt nicht um jeden großen Effekt. Ein gelungenes Zusammenspiel dieser verschiedenen Faktoren.
Auch diese 3 CD-Box kommt in eher unauffälligem Design daher. Verwendet wird eine dicke Plastik-Hülle, es liegt lediglich ein dünnes Booklet bei, in dem jeweils nur die Sprecher der einzelnen Folgen und die nötigsten Produktionsinformationen abgedruckt sind. Das gedeckte Grün ist omnipräsent, auch als Rahmen für das Coverfoto, das wieder einem Miss Marple-Film entnommen ist.
Fazit: Zum Auftakt der Box wird nicht die stärkste Folge präsentiert, die sich aber durch einen durchdachten Fall auszeichnet.
VÖ: 9.Mai 2011
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-358-5
Diese Folge ist nur in der achten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 22-24 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 21. Tod eines Tyrannen
Erster Eindruck: Keine Trauer um den Toten
Dass das Mitglied des Oberhauses Lord Ofton mit einer Heugabel in der Brust tot aufgefunden wird, schließt eine natürliche Todesursache tatsächlich sicher aus. Deswegen wird Mimi Rutherfort zu dem pikanten Fall hinzugezogen, die bereit für die Auflösung pikanter Fälle bekannt ist. Leider bieten sich viele potenzielle Mörder an, denn der Lord war keineswegs ein beliebter Zeitgenosse...
Drei Folgen umfasst eine Box der ermittelnden Rentnerin Mimi Rutherfurt, mittlerweile sind sieben dieser kleinen Sammlungen erschienen. „Tod eines Tyrannen“ schließt diese Box ab und hat wiederum eine andere Einfärbung als ihre beiden Vorgänger. Die Grundstimmung ist jedoch immer die gleiche, ist geprägt von den Geheimnissen, die den Tod umgeben und besonders von der charmanten und liebenswerten Hauptfigur, die auch gerne mal einen kleinen Witz zum besten gibt. Die Geschichte hangelt sich an den Ermittlungen entlang, die Mimi Rutherfurt und Inspektor Brewster, ein immer wiederkehrender Charakter, zusammen führen, immer mehr Puzzlestücke ergeben mit der Zeit ein umfassendes Bild der Lage. Diese Folge wirkt ein wenig gedrückter als seine beiden Vorgänger, was viel mit dem unsympathischen Ermordeten und den Hass etlicher Menschen auf ihn zu tun hat. Doch auch eine weitere angekündigte Ermordung sorgt für zusätzlichen Reiz und neue Ansätze für die weiteren Nachforschungen. Die Auflösung ist dann zwar keine allzu große Überraschung mehr und kann von geübten Krimihörern selbst entschlüsselt werden, ist aber unterhaltsam erzählt und schließt den Fall sinnvoll ab. Diese Box mausert sich zu einer der stärksten der kompletten Serie, denn auch diese dritte Folge hat alles, was ein guter Kriminalfall haben muss.
Viel vom Charme der Serie rührt auch von der wunderbaren Gisela Fritsch als Mimi Rutherfurt, die neben all dem Scharfsinn eine große Portion Humor nicht vermissen lässt – eine immer wieder gelungene Interpretation! Christian Rode mimt hier den übellaunigen Gerichtsmediziner Dr. Bale in einer gut angelegten Nebenrolle, so würde ich ihn aufgrund des großen Unterhaltungswertes gern des öfteren hören. Karen Schulz-Vobach spricht die Witwe des Verstorbenen und kann ihren Charakter mit vielen Facetten glaubhaft und nachvollziehbar darstellen. Tammo Kaulbarsch, Uschi Hugo und Lutz Riedel sind in weiteren Rollen zu hören.
Die Serie wird hier von der Gestaltung der Musik nie in ein Korsett gezwungen, sondern passt sich immer wieder auch dem Fall an sich an. Neben vielen kleinen heiteren Stücken, wie beispielsweise den beschwingten Titelsong, fließen hier auch etwas düstere Klänge mit ein und geben den Ermittlungen ein intensiveres Gesicht.
Die Aufmachung ist auch hier wieder äußerst schlicht, wie es bereits aus den vorangegangenen Boxen bekannt ist. Das dunkle, kräftige Grün ist mittlerweile zum Markenzeichen der Serie geworden und rahmt nicht nur das Coverbild ein – ein Foto aus einem Miss Marple-Film – sondern zieht sich auch durch die Rückseite und das kleine Booklet, das lediglich die nötigsten Informationen enthält.
Fazit: Die charmente Hauptfigur kommt hier besonders gut zur Geltung, während auch der Fall einen großen Unterhaltungswert bietet.
VÖ: Mai 2011
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-351-6
Diese Folge ist nur in der siebten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 19-21 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 20. Nasses Grab
Erster Eindruck: Hinter den Kulissen
Selbst in seiner Kur findet Inspektor Brewster keine Ruhe. Er beobachtet zufällig einen Streit zwischen einem Paar der darin endet, dass die Dame von der nahen Klippe gestoßen wird – leider kommt er zu spät, um einzugreifen. Als Mimi Rutherfurt davon erfährt, macht sie sich sofort auf den Weg, schließlich kann sie unmöglich allein der Polizei diese Angelegenheit überlassen...
Mimi Rutherfurt, eine sympathische und intelligente Rentnerin, stolpert immer wieder in rätselhafte Mordfälle – und das auf vielfältige Weise. In der 20. Folge der Serie mit dem Titel „Nasses Grab“ zahlen sich ihre auch privaten Kontakte zur örtlichen Polizei aus, denn darüber erfährt sie von dem oben beschriebenen Fall. Hier bekommt man als Hörer schon recht schnell eine heiße Spur, kann aber nicht auf alle Hintergründe der Tat schließen – was mit dem Beruf des Verdächtigen zu tun hat, denn er ist nicht nur ein beliebter Polizist, sondern auch der Bruder des auf den Fall angesetzten Inspektors ist. Eine Verwicklung, die durchaus frischen Wind in die Handlung bringt. Hier ist die Suche nach dm Motiv und den merkwürdigen Andeutungen beim tödlichen Streit der Knackpunkt der Serie, die Verschleierungen und die Gefahr, in die Mimi Rutherfurt und Inspektor Brewster geraten staffieren das Ganze sinnvoll aus und bringen zusätzliche Spannung in die Handlung. Auch hier wird wieder ein eher ruhiges Tempo angeschlagen, was ermöglicht, besser zu reflektieren und die schöne Grundstimmung zu genießen. Die Auflösung bringt dann einen gewissen Aha-Effekt mit sich und schließt die kurzweilige Handlung gekonnt ab. Wieder ein hörenswerter Fall für die wunderbare Hauptfigur.
Hanna Schwab spricht als Janice Corben die Frau des Verdächtigen, die ziemlich heruntergekommene und desillusionierte Frau mit viel Leidenschaft darstellen kann. Will Corben wird von Thomas Kästner mit einer großen Härte in seiner Stimme gesprochen, die die Skrupellosigkeit seines Charakters unterstreicht. Auch Johannes Berenz kann als Frank Corben mit einer glaubhaften und eingängigen Sprechweise überzeugen. Weitere Sprecher sind Volker Brandt, Anita Hopt und Uschi Hugo.
Die Handlung wird hier durch viele kleine Melodien aufgelockert, die das angenehm gemütliche Tempo der Folge unterstreichen und es nicht nötig haben, mit donnernden Klängen in der Vordergrund zu treten. So wird entspannter Krimigenuss garantiert. Auch die Geräusche sind hier gut eingefügt und lassen die Szenen realistischer wirken.
Die Aufmachung ist auch hier wieder äußerst schlicht, wie es bereits aus den vorangegangenen Boxen bekannt ist. Das dunkle, kräftige Grün ist mittlerweile zum Markenzeichen der Serie geworden und rahmt nicht nur das Coverbild ein – ein Foto aus einem Miss Marple-Film – sondern zieht sich auch durch die Rückseite und das kleine Booklet, das lediglich die nötigsten Informationen enthält.
Fazit: Eine gradlinig erzählte und mit interessanten Finessen ausgestattete Folge, die den sehr positiven Eindruck dieser Serie unterstreichen kann.
VÖ: Mai 2011
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-351-6
Diese Folge ist nur in der siebten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 19-21 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 19. Der Fuchs ist tot
Erster Eindruck: Schnörkelloser Krimi
Bei einer Führung durch das Oak-Moor entdeckt Mimi Rutherfurt die Leiche eines Mannes. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um den Gutsbesitzer Masterson handelt, Inspektor Thorndike vermutet einen Selbstmord. Doch Mimi Rutherfurt ist davon nicht überzeugt und beginnt, Thorndike bei seinen Ermittlungen zu unterstützen – um auf ein gut gehütetes Geheimnis zu stoßen...
Mimi Rutherfurt ermittelt weiter. Mittlerweile sind schon stolze sechs Boxen mit je drei Geschichten erschienen, nebst einer Vorgängerserie, die es ebenfalls auf einige Folgen gebracht hat. Die siebte Box wird durch „Der Fuchs ist tot“ eröffnet, auch hier wird auf klassische Kriminal-Kost gesetzt. Der Aufbau ist dabei nichts besonderes, nach der raschen Entdeckung der Leiche geht es sofort mit der Aufklärung des Mordes los. Zunächst tappt man völlig im Dunkeln, folgt aber der Theorie der rüstigen Rentnerin, dass ein Selbstmord ausgeschlossen werden kann. Durch Nachforschungen, aber auch den ein oder anderen Zufall werden immer mehr Details der Hintergründe des Todes aufgedeckt, trotzdem hat man es als Hörer schwer, alles von allein aufzudecken. Einige Rückblenden lassen vergangene Ereignisse lebendig werden und bietet einen umfassenderen Einblick als bloße Nacherzählungen. Das ist gut erzählt und bietet genügend Kurzweil, um mit Freude an der Sache zu bleiben. An dem Fall ist nichts besonderes, nicht das heraussticht, und gerade das macht „Der Fuchs ist tot“ zu einem so guten, klassischen Krimi mit der wunderbaren Hauptfigur und einer angenehm ruhigen Atmosphäre – also alles die positiven Eigenschaften, die diese Serie ausmachen.
Udo Schenk ist wieder als Thorndike zu hören. Seine markante Stimme verleiht dem Inspektor eine sehr einprägsame Note, sodass er neben der auffällugen Mimi Rutherfurt bestehen kann. Daniel Faust spricht Alex Masterson und kann den Sohn den Verstorbenen mit seinen vielen Sorgen gut darstellen. Lutz Riedel ist in den verschiedenen Rückblenden als Mr. Masterson sen. mit dabei, er kann wieder einmal eine weitere Facette seines Könnens zeigen. Weitere Sprecher sind Anita Hopt, Kai-Henrik Möller und Thomas Kästner.
Besonders gelungen ist dieses mal die akustische Gestaltung dieser Folge. Vielfältige Musikstücke lockern das Geschehen auf, nicht nur während der Szenenwechsel, sondern teilweise auch als Hintergrundbemalung für die Dialoge. Auch die Geräusche sind sehr treffend eingefügt, die Szenen im Moor sind beispielsweise mit vielen Tiergeräuschen unterlegt.
Die Aufmachung ist auch hier wieder äußerst schlicht, wie es bereits aus den vorangegangenen Boxen bekannt ist. Das dunkle, kräftige Grün ist mittlerweile zum Markenzeichen der Serie geworden und rahmt nicht nur das Coverbild ein – ein Foto aus einem Miss Marple-Film – sondern zieht sich auch durch die Rückseite und das kleine Booklet, das lediglich die nötigsten Informationen enthält.
Fazit: Ein klassischer, gut durchdachter Kriminalfall, der entgegen dem momentanen Trend durchgängig ruhig bleibt – eine gelungene Folge!
VÖ: Mai 2011
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-351-6
Diese Folge ist nur in der siebten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 19-21 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 18. Diebe in der Nacht
Erster Eindruck: Eine Nacht im Kaufhaus
Zusammen mit Audrey Montgomery macht Mimi Rutherfurt einen Wochenendausflug nach London. Begeistert von der Stadt statten sie auch dem berühmten Kaufhaus Harrods einen Besuch ab – und werden prompt nach Ladenschluss eingeschlossen. Doch ein freundlicher Sicherheitsmitarbeiter kümmert sich um sie, muss aber auch auf die Jagd nach Einbrechern gehen...
Eine Nacht lang eingeschlossen in ein Kaufhaus – der Traum von vielen entwickelt sich in der dritten Folge der sechsten Mimi Rutherfurt-Box für die Hobbydetektivin zum Albtraum. Und so entsteht eine Folge, die recht ungewöhnlich ist, da dieses mal kein Verbrechen aufgeklärt, kein Mörder gefasst, kein Beweis untersucht werden muss. Die Geschichte bietet also durchaus innovative Ansätze und ist mit einer spannenden Handlung versehen. Denn die Nacht ist turbulent und hält etliche gefährliche Situationen bereit. „Diebe in der Nacht“ geht eher in Richtung Abenteuer denn Krimi und lebt von seiner geladenen Atmosphäre sowie der wunderbaren Hauptfigur. Dennoch wäre ein schnellerer Einstieg und ein etwas temporeicherer Verlauf sinnvoll gewesen, an einigen Stellen zieht sich das Hörspiel leider etwas. Ansonsten eine für die Serie ungewöhnliche Geschichte mit etlichen sehr atmosphärisch-spannenden Momenten.
Lediglich fünf Sprecher sind in dieser Folge zu hören, umso mehr Gewicht fällt der zauberhaften Gisela Fritsch als Mimi Rutherfurt zu. Ihre warmherzige, stets ein wenig freche Stimme lässt diese Serie leben und bildet auch hier den Mittelpunkt der Handlung. Michael Iwannek spricht Mr. Boyle und kann dabei mit sicherem Ausdruck und glaubhaftem Auftreten überzeugen. Erich Räukers einprägsame Stimme passt wunderbar zu der Rolle des Carl Maxwell, er setzt immer wieder gekonnt Akzente. Die beiden anderen Sprecher sind Viola Sauer und Michael Tietz.
Solide produziert und mit passender Musik ausgestattet ist in diesem Bereich alles gut gelaufen. Die akustische Ausstattung des Hörspiels ist auf das Wesentliche reduziert und lockert lediglich mit einigen Melodien und Geräuschen das Ganze auf. Das passt sehr gut zum Charakter der Serie und rückt Geschichte und Sprecher noch weiter in den Fokus.
Sehr schlicht ist die Aufmachung der Box mit den drei Folgen. Grundton ist ein gedecktes Grün, welches gut zu der Serie passt, auf dem Cover ist erneut ein Foto aus einem Miss Marple-Film zu sehen. Das kleine Booklet enthält wirklich nur die notwendigsten Angaben und kommt zudem ohne jede optische Spielerei daher.
Fazit: Eine ungewöhnliche Grundlage für diese Serie, woraus eine spannende, wenn auch manchmal etwas langatmige Folge entstanden ist, die durch die Figur der Mimi Rutherfurt zu etwas Besonderem wird.
VÖ: Dezember 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-310-3
Diese Folge ist nur in der sechsten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 16-18 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 17. Die Ruhe der Toten
Erster Eindruck: Colonel Rollins in Gefahr
Zwei Friedhofsarbeiter machen einen grausigen Fund: In einem Grab liegen gleich zwei unbekannte Leichen. Dieses Rätsel ruft auch Mimi Rutherfurt in Begleitung ihres Freundes Colonel Rollins auf den Plan. Doch das ist erst der Anfang: Weitere Morde scheinen mit dieser Tat zusammen zu hängen. Und um diese aufzuklären, muss Mimi tief in der Vergangenheit graben...
Es ist mittlerweile die sechste Box, die in dieser Form von den Fällen der Hobbydetektivin Mimi Rutherfurt erzählt. Auch hier sind drei Folgen enthalten, den Mittelteil bildet hier „Die Ruhe der Toten“. Und der Titel der Geschichte wird zumindest vorerst ernst genommen, über weite Teile des Hörspiel herrscht Ruhe und Gemächlichkeit. Es vergeht schon einige Zeit, bis die ersten ernstzunehmenden Hinweise eingebaut werden, die den Rand des Konstrukt streifen. Immer tiefer wird dann in den mehrere Verbrachen zählenden Fall getaucht, immer mehr Details setzen sich zusammen und ergeben gemeinsam eine interessanten, wenn auch nicht immer ganz logisch durchdachten Hintergrund. Das Potenzial zu einer guten Folge wäre also vorhanden gewesen, doch wurde zu weitschweifig und auch ein wenig zu an Kleinigkeiten verkantet erzählt. So bleibt die Folge gutes Mittelmaß und überzeugt mit ihren charmanten Charakteren.
Neben Audrey Montgomery ist auch Colonel Rollins eine immer mal wieder vorkommende Nebenfigur, gesprochen von Peter Groeger. Sein sehr authentisch und spontan wirkendes Auftreten überzeugt auch hier wieder, zumal seine angenehme Stimme immer wieder gern gehört wird. Udo Schenk ist hier als Atkins zu hören und kann sein Talent für undurchsichtige Rollen einmal mehr unter Beweis stellen. Andreas Fröhlich kann als Reilly ebenfalls mit glaubhafter Ausrucksweise überzeugen. Doch auch ansonsten ist diese Folge hervorragend besetzt, beispielsweise mit Bernd Vollbrecht, Stefan Kaminski und Anke Reitzenstein.
Fröhlich und beschwingt ist größtenteils die musikalische Unterlegung des Hörspiels, wobei während der Dialoge lediglich die Sprecher und einige ausgesuchte Geräusche eingebaut sind. Während der Szenenübergänge ist sie jedoch heitere Abwechslung, schlägt aber gegen Ende zu spannenderen Eindrücken um.
Sehr schlicht ist die Aufmachung der Box mit den drei Folgen. Grundton ist ein gedecktes Grün, welches gut zu der Serie passt, auf dem Cover ist erneut ein Foto aus einem Miss Marple-Film zu sehen. Das kleine Booklet enthält wirklich nur die notwendigsten Angaben und kommt zudem ohne jede optische Spielerei daher.
Fazit: Ein interessanter Hintergrund, leider etwas zu langatmig erzählt. Eine Verknappung an einigen Stellen hätte einen guten Fall entstehen lassen können.
VÖ: Dezember 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-310-3
Diese Folge ist nur in der sechsten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 16-18 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 16. Galgenfrist
Erster Eindruck: Geheimnisse vor zehn Jahren
Shawn Mayfield soll für den Mord an seiner gesamten Familie nach 10 Jahren im Gefängnis nun hingerichtet werden. Doch Audrey Montgomery will nicht an seine Schuld glauben und bittet ihre Freundin Mimi Rutherfurt, den Fall erneut zu untersuchen. Wird es ihr gelingen, vor Ablauf der Frist Shawns Unschuld zu beweisen?
Mimi Rutherfurt, die rüstige Rentnerin mit Sinn fürs Kriminalistische, arbeitet in ihrem Fall „Galgenfrist“ gegen die Uhr, die Lösung muss vor der Hinrichtung des Mannes aufgeklärt sein – und das ist das Besondere an dieser Geschichte: Nicht nur die Entlarvung des Täters, sondern auch die Rettung des unschuldig Verurteilten steht auf dem Spiel. Um dieses Motiv wird eine spannende Geschichte gestrickt, die so einige Überraschungen zu bieten hat und dem Hörer bis zum Ende nicht ganz klar ist, wer denn nun aus welchem Motiv der Täter war. Auch das Ermitteln in der Vergangenheit wertet diese Folge auf und fügt einen weiteren interessanten Aspekt hinzu. Die Personen agieren glaubwürdig und sind gut dargestellt. Eine wirklich gelungene Folge um die charmante alte Dame.
Viola Sauer ist mal wieder als Audrey Montgomery zu hören, der besten Freundin von Mimi Rutherfurt. Mit ihrer angenehmen Stimme und ihrem Talent, Gefühle und Stimmungen hörbar zu machen, lauscht man ihren Worten auch hier sehr gern. Johannes Berenz ist als Shawn Mayfield zu hören und ist mit seiner überzeugenden Art eine gute Wahl für die Rolle. Jürgen Kluckert gefällt mir als Cedric Adams sehr gut, hier zeigt sich, dass er auch schlichtere Rollen überzeugend darbieten kann. Weitere Sprecher sind Anita Hopt, Walter von Hauff und Melanie Fouche.
Musikalisch wird dieses Hörspiel wieder mit dem beschwingten Titelsong gestartet, der wunderbar zu der passt und mit dem Charme der Hauptfigur harmoniert. Auch ansonsten ist die Folge mit passenden Stücken unterlegt worden, die die Dialoge auflockern und Szenenübergänge sanfter zu gestalten wissen. Auch bei der Ausstattung mit Geräuschen gibt es nichts zu bemängeln.
Sehr schlicht ist die Aufmachung der Box mit den drei Folgen. Grundton ist ein gedecktes Grün, welches gut zu der Serie passt, auf dem Cover ist erneut ein Foto aus einem Miss Marple-Film zu sehen. Das kleine Booklet enthält wirklich nur die notwendigsten Angaben und kommt zudem ohne jede optische Spielerei daher.
Fazit: Die neue Box startet gut, „Galgenfrist“ hat einen interessanten Hintergrund und einen kurzweiligen Verlauf. Besonders gut: Der Kampf gegen die Zeit.
VÖ: Dezember 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-310-3
Diese Folge ist nur in der sechsten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 16-18 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 15. Flammentod
Erster Eindruck: Mimi ermittelt in eigenen Kreisen...
Zwei Scheiterhaufen brennen, auf ihnen zwei Männer gefesselt. Der grausame Tod der beiden Mitarbeiter einer Baufirma schockiert nicht nur die Polizei, auch Hobbydetektivin Mimi Rutherfurt will den Fall aufklären. Was hat der Tod der beiden mit den umstrittenen Bauplänen zu tun, gegen die auch Rutherfurt selbst protestiert?
Drei Folgen "Mimi Rutherfurt" werden immer zusammen in einer Box veröffentlicht, die schneller vorübergehen als man denkt. Denn "Flammentod" bildet schon den Abschluss der fünften Box und krönt diese mit einem richtig guten Fall. Die ruhige Atmosphäre der Serie ist auch hier wieder vorhanden, ebenso wie der unabsprechbare Charme, der von der wunderbaren Hauptfigur ausgeht. Schnell schließt man die alte Dame ins Herz, und auch de Gestaltung der anderen Charaktere ist gelungen. Hier ist jedoch der Fall noch einen Tacken besser als bei den beiden Vorgängern, recht viele Verdächtige kommen in Frage und offenbaren den wahren Täter erst relativ spät. Die Stimmung in der kleinen Stadt Gutts Hill wird sehr treffend eingefangen und verleiht der Folge so einen glaubhaften Hintergrund. Die Personen agieren glaubhaft, die Atmosphäre ist angenehm, das Erzähltempo ideal. Eine sehr gute Folge der Serie, die sich im Laufe der Zeit immer weiter gesteigert hat.
Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt, jeder verleiht seiner Figur das gewisse Etwas. Christine Pappert ist beispielsweise als Monika Shelldrake zu hören und kann ihre warme Stimme sehr variabel und treffsicher einsetzen. Manfred Erdmann ist als Dr. Flemming zu hören und kann mit fester Stimme und gelungener Betonung einen sehr glaubhaften Eindruck hinterlassen. Ole Pfennig spricht einen Constable und kann ebenso sehr überzeugen. Weitere Sprecher sind unter anderem Sabine Bohlmann, Peter Buchholz und Andreas von der Meden.
Musikalisch gesehen ist diese Folge auf dem gleichen Niveau wie die vorherigen, kleine Melodien erzeugen ein wenig zusätzliche Spannung oder lockern die Situationen etwas auf, sorgen aber in jedem Fall für eine angenehme Grundstimmung. Auch die Geräusche sind passend wie immer eingesetzt.
Auf dem Cover ist ein Szenenfoto aus einem Miss Marple-Film zu sehen. Thematisch zwar durchaus passend, besteht hierbei aber große Verwechslungsgefahr, da die Reihe nur an die Kultfigur angelehnt ist. Die restliche Aufmachung ist sehr reduziert, enthält aber die wichtigsten Informationen.
Fazit: Für mich die beste Folge dieser Dreierbox, kurzweilig und mit einem interessanten Fall.
VÖ: 6. August 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-275-5
Diese Folge ist nur in der fünften "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 13-15 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 14. Sein oder Nichtsein
Erster Eindruck: ...das ist nicht nur hier die Frage
Mimi Rutherfurt will in Ruhe das Theaterstück genießen, das ihr in der Premiere am vorigen Tag so gut gefallen hat. Doch der Hauptdarsteller stirbt unter tragischen Umständen auf der Bühne. Sofort ist ihr kriminalistischer Spürsinn geweckt, und sie sucht fieberhaft nach dem Täter - nicht ohne der Polizei in die Quere zu kommen...
Weiter geht es bei Mimi Ruthefurt, der älteren Dame mit kriminalistischem Spürsinn, die ihre Fälle mit Verstand und Charme zu lösen weiß. Das gilt auch in der zweiten Folge der fünften Box, die im typischen Stil der Serie recht ruhig und beschaulich beginnt. Hier kann die Hauptfigur schon einiges von ihrem Flair versprühen, die "normalen" Krimigeschichten das gewisse Etwas verleiht. Auch der Verlauf der Folge ist eher ruhig und bildet somit besonders für Krimifans eine wohltuende Abwechslung zu den vielen knalligen Produktionen. Dass es dabei trotzdem nicht langweilig wird, dafür sorgt die gut durchdachte Geschichte, die dem Hörer immer weitere Hinweise gibt und ihn auch mal auf eine falsche Fährte lockt. Zwielichtige Figuren, nette Herrschaften und der anscheinend leicht überforderte Inspektor Brewster lassen die über 60-minütige Produktion sehr kurzweilig und unterhaltsam werden, bevor ein gut geschriebenes Finale die Geschichte abschließt. Das alles macht auch "Sein oder Nichtsein" zu einer erfreulich unterhaltsamen Folge der Serie.
Neben der großartigen Gisela Fritsch als Mimi Rutherfurt überzeugt hier insbesondere Bernd Vollbrecht als Inspektor Brewster. Hier kann er seine lockere und witzige Ader hervorholen und eine sehr angenehme Interpretation vollbringen. Helen Simkins wird von Ingebord Christiansen gesprochen, deren angenehme Stimme eine gewisse Ruhe verbreitet. Michael Habeck ist als Jonathan Standish zu hören und macht seine Sache sehr professionell. Weitere Sprecher sind Walter von Hauff, Claudia Burges und Torsten Münchow.
Die Musik ist passend zu den jeweiligen Szenen ausgewählt, drängt sich aber niemals zu weit in den Vordergrund. Sie erzeugt eher sachte Stimmungen und gestaltet Szenenübergänge weicher. Auch die Geräusche sind nicht übermäßig eingesetzt, sind aber dafür an den richtigen Stellen platziert.
Auf dem Cover ist ein Szenenfoto aus einem Miss Marple-Film zu sehen. Thematisch zwar durchaus passend, besteht hierbei aber große Verwechslungsgefahr, da die Reihe nur an die Kultfigur angelehnt ist. Die restliche Aufmachung ist sehr reduziert, enthält aber die wichtigsten Informationen.
Fazit: Interessante Charaktere und eine unterhaltsame Geschichte - "Sein oder Nichtsein" ist ruhige, kurzweilige Krimiunterhaltung.
VÖ: 6. August 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-275-5
Diese Folge ist nur in der fünften "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 13-15 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 13. Tödliches Rot
Erster Eindruck: Ein Überraschungspaket...
Ein gemütlicher Abend unter Freunden sollte es für Mimi Rutherfurt werden, als das Haus von Museumsdirektor Charles Meredith betritt. Doch es kommt anders, als ein geheimnisvolles Paket geöffnet wird, das eigentlich einen seltenen roten Diamanten enthalten soll. Und dann ist nicht nur die gewitzte Hobbydetektivin in Gefahr...
Der beim Dortmunder Label Maritim stark ausgebaute Krimisektor wird unter anderem von der charmanten Rentnerin Mimi Rutherfurt repräsentiert, deren Fälle in Dreierpacks veröffentlicht werden. Die fünfte Box wird von "Tödliches Rot" eröffnet und legt somit gleich einen gelungenen Start hin. Insbesondere die Charakterdarstellung kann wieder einmal überzeugen, was nicht nur für die Hauptfigur, sondern auch für alle Nebencharaktere gilt. Niemand dümpelt hier an der Oberfläche, sondern jede Figur bringt eine eigene Nuance mit in die Handlung ein. Diese ist gefällig und kann über die Spielzeit locker unterhalten, Langeweile kommt hier nicht auf. Interessante Situationen und durchaus spannende Momente bestimmen das Bild, auch wenn keine wirklich neuen Elemente zu finden sind. Die Verlauf ist kurzweilig, die Auflösung sinnvoll und nicht unbedingt voraus zu ahnen. Ein typischer Fall für die rüstige Rentnerin, der sehr rund wirkt.
Mit lediglich sechs Sprechern kommt diese Geschichte aus, und alle machen ihre Sache gut. Allen voran natürlich die wunderbare Gisela Fritsch als Mimi Rutherfurt, die viel Charme und Wärme in den Charakter legt und so grundsympathisch, aber auch scharfsinnig wirkt. Helmut Krauss' warme und einprägsame Stimme passt sehr gut zu der Rolle des Charles Meredtith, den er professionell wie immer intoniert. Als Betsy Slater, eine Freundin von Mimi Rutherfurt, ist Karen Schulz-Vobach zu hören, die ebenfalls sehr glaubwürdig wirkt. Erich Räuker, Stefan Staudinger und Michael Iwannek komplettieren das Sextett.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels wirkt sehr rund. Nichts, was besonders hervorstechen würde, sondern kleine, nette Melodien, die das Geschehen auslockern und die Sprecher angenehm begleiten. Keine um Aufsehen heischende Sounds, sondern gezielt platzierte Geräusche, die einige Situationen besser erklären.
Auf dem Cover ist ein Szenenfoto aus einem Miss Marple-Film zu sehen. Thematisch zwar durchaus passend, besteht hierbei aber große Verwechslungsgefahr, da die Reihe nur an die Kultfigur angelehnt ist. Die restliche Aufmachung ist sehr reduziert, enthält aber die wichtigsten Informationen.
Fazit: "Tödliches Rot" ist ein typischer Fall für die Serie mit eher ruhigem Grundton und interessanten Situationen.
VÖ: 6. August 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-275-5
Diese Folge ist nur in der fünften "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 13-15 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 12. Der Kreis der Literaten
Erster Eindruck: Abgeschieden von der Welt...
Zusammen mit ihrer Freundin Audrey Montgomery reist Mimi Rutherfurt auf ein schottisches Schloss, wo in einer kleinen Gruppe das verschollene Manuskript eines berühmten Schriftstellers gelesen werden soll. Doch das Schloss schneit zu, wird von der Außenwelt abgeschnitten, und ein Mord erschüttert die wenigen Anwesenden. Der Täter mus direkt unter ihnen sein...
Eine kleine Gruppe Menschen, von der Außenwelt abgeschnitten, unter ihnen ein Mörder. Bekannte Zutaten für ein kriminalhörspiel, doch immer wieder entfaltet sich ein ganz besonderer Reiz dieser Konstellation, so auch in der 12. Folge der Serie "Mimi Rutherfurt und die Fälle...", die die vierte Box abschließt. Um das bekannte Motiv wurde eine interessante Geschichte gestrickt, rund um ein verschollenes Schriftstück und eine geheime Liebschaft. Auch nicht gerade die innovativten Themen, trotzdem kann mich der Fall überzeugen. Das liegt zum einen an der unglaublich charmanten Hauptfigur, die mit Witz und Scharfsinn, aber auch unüberhörbarer Freude am Ermitteln den Fall aufklärt. Zum anderen sind auch die Beziehungen zwischen den anderen Charakteren durchaus interessant. Und immer, wenn der Täter zuschlägt, erfährt die Spannung einen deutlichen Schub. Für mich persönlich die beste Folge dieser CD-Box, pfiffig kombiniert und mit einer sinnigen Auflösung.
Der mittlerweile bekannte Stammcast des Labels Maritim ist auch hier wieder in verschiedenen Rollen zu hören. Beispielsweise die wunderbare Viola Sauer als Audrey Montgomery, die mit ihrer reifen und warmen Stimme die Haauptfigur gut ergänzt, aber auch eigene Facetten zeigen kann. Als Sir Winston Gray ist Udo Schenk zu hören, dessen einprägsame Stimme auch diesen Charakter gut gestaltet. Als John McKenzie ist Christian Rode mit dabei, der ebenfalls eine gelungene Darbietung abliefert. Weitere Sprecher sind Arianne Borbach, Melanie Fouché und Dietmar Wunder.
Musikalisch wird mehr geboten, als man es von Kriminalhörspielen des Labels gewohnt ist. Immer wieder tauchen kleinere Musikstücke auf, die das gesprochene Wort begleiten und so lebendiger wirken lassen. Auch die Geräusche sind wieder gut eingefügt, wenn sie auch recht wenige sind.
Die Gestaltung der 3 CD-Box ist wieder extrem schlicht. Ein Foto aus einem Miss Marple-Film ziert das Cover, ansonsten kann man sich nur auf die dunkelgrüne Farbe und Text in weiß und gelb einstellen. Sogar das kleine Booklet enthält nur die Sprecherinformationen zu den einzelnen Folgen.
Fazit: Ein sehr guter Abschluss dieser Box, auch wenn die Themen allesamt bekannt und lediglich neu zusammengestellt wurden.
VÖ: April 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-274-8
Diese Folge ist nur in der vierten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 10-12 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 11. Treu bis in den Tod
Erster Eindruck: Das Leben des Verstorbenen
Eine grausam zugerichtete Leiche wird im idyllischen Waldsee von Gutts Hill aufgefunden. Zähneknirschend bittet Inspector Brewster Mimi Rutherfurt um ihre Mithilfe in dem Fall, denn seine Arbeitsstelle ist in Gefahr. Die Rentnerin stürzt sich auf das Privatleben des Verstorbenen und entdeckt einige interessante Informationen...
Nach der eher gruseligen Vorgängerfolge steht in der zweiten Folge der vierten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..."-Box eher das gefühlsbetonte Privatleben einiger Figuren im Mittelpunkt. Immer wieder tauchen neue Informationen aus dem Leben des Ermordeten auf, die sich nach und nach zu einem kompletten Bild seines Lebens zusammensetzen. Leider geht der Folge mit der Zeit die Puste aus, der durchaus interessante Anfang zieht sich immer weiter in die Länge, ohne dass der Hörer das Gefühl hat, etwas Entscheidendes zu hören. Die Dialoge habe ich streckenweise als zu langwierig empfunden, eine Kürzung um etwa 10 bis 15 Minuten wäre sinnvoll und der Spannung zuträglich gewesen. Dabei ist der Kern des Falles durchaus ansprechend, und besonders das dramatische Ende hat mir ebenso wie das Thema sehr zugesagt. Aufgrund dessen ist "Treu bis in den Tod" keine wirklich schlechte Folge, aber eben auch keine, die mich vom Hocker gerissen hat.
Die Sprecher agieren wieder einmal auf hohem Niveau. Erneut als Inspector Brewster mit dabei ist Bernd Vollbrecht, dessen äußerst lebendige Darstellung des Polizisten ein Lob verdient. Andreas Borcheding ist als Charles Young zu hören, auch er vollbringt eine gute Leistung und spiegelt die Gefühlswelt seines Charakters wieder. Arianne Borbach setzt ihre leicht rauchige Stimme als Gail Vaughan wieder sehr gut in Szene. Weitere Sprecher sind unter anderem Gertie Honeck, Niels Clausnitzer und Susanne Meikl.
In Sachen Akkustik wird mit relativ wenigen Mitteln ein gutes Ergebnis erzielt. Durch den Einsatz von beschwingten Melodien, darunter auch das erneuerte Titelstück, wird auch die insgesamt lockere Art der Hörspiele eingegangen, ohne die Spannung dabei zu untergraben. Auch Geräusche sind nicht sonderlich reichlich eingefügt, die vorhandenen sind aber völlig ausreichend.
Die Gestaltung der 3 CD-Box ist wieder extrem schlicht. Ein Foto aus einem Miss Marple-Film ziert das Cover, ansonsten kann man sich nur auf die dunkelgrüne Farbe und Text in weiß und gelb einstellen. Sogar das kleine Booklet enthält nur die Sprecherinformationen zu den einzelnen Folgen.
Fazit: Leider ein zu lang geratener Mittelteil - ansonsten ein interessanter und gefühlsbetonter Fall mit gelungenem Abschluss.
VÖ: April 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-274-8
Diese Folge ist nur in der vierten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 10-12 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 10. Spuk im Herrenhaus
Erster Eindruck: Neues von der Hobbydetektivin
Der treue Hund eines harmlosen Schäfers wird in einer finsteren Nacht umgebracht. Als sich die detektivische Mimi Rutherfurt für den Fall interessiert erfährt sie, dass der Hund von einem animalischen Wesen umgebracht worden sein soll. Natürlich ermittelt sie weiter und wagt sich sogar in das Haus, bei dem die schreckliche Tat geschehen ist...
Es ist wieder soweit, gleich drei neue Folgen der Maritim-Krimi-Serie "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." werden zusammen in einer Box veröffentlicht, sodass über 3 Stunden Hörspiel mit der pfiffigen Detektivin bevorstehen. Den Anfang macht "Spuk im Herrenhaus", welches mit einer düsteren und temporeichen Introszene Lust auf das Folgende macht. Tatsächlich entpuppt sich die Folge rund um das alte, mysteriöse Anwesen als spannender und grundsolider Fall, der durch einige geschickte Züge der Autorin Maureen Butcher lange interessant bleibt. Das Erzähltempo ist nicht sonderlich hoch, man kann problemlos folgen, und auch nach einer kleinen Abwesenheitspause findet man sich gut wieder in die Handlung ein. Dabei kommt nur sehr selten Leerlauf auf, die meiste Zeit wird kurzweilig und durchaus spannend der Fall voran getrieben. Am besten haben mir die Szenen um das Herrenhaus gefallen, die eine sehr düstere Stimmung und die Spannngskurve angehoben haben. Ein gelungener Fall.
Die sympathische Hauptrolle der Mimi Rutherfurt wird von der wunderbaren Gisela Fritsch gesprochen, deren reife und überaus freundliche Stimme immer wieder ein Highlight ist. Zudem ist ihre Darstellung präzise und vielseitig. Norman Matt ist als Peter Fitzmichael zu hören und kann mal wieder eine ganz andere Seite seines Könnens zeigen. Frank-Otto Schenk, der als Arthur Mullins dabei ist, kann seine Rolle ebenso gekonnt interpretieren. Weitere Sprecher sind unter anderem Viola Sauer, Eberhard Prüter und Lutz Riedel.
Die Titelmelodie hat ein kleineres Update erfahren. Der Grundton und die kleinen melodischen Spielereien sind geblieben, klingen nun aber anders. Eine schöne Variante des Bekannten, der etwas Frische hereinbringt. Ansonsten ist die Atmosphäre vor allem der Musik zu verdanken, die jede Situation gut untermalt.
Die Gestaltung der 3 CD-Box ist wieder extrem schlicht. Ein Foto aus einem Miss Marple-Film ziert das Cover, ansonsten kann man sich nur auf die dunkelgrüne Farbe und Text in weiß und gelb einstellen. Sogar das kleine Booklet enthält nur die Sprecherinformationen zu den einzelnen Folgen.
Fazit: Ein guter Auftakt der Box, mit vielen unheimlichen Stellen und einem interessanten Fall.
VÖ: April 2010
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-274-8
Diese Folge ist nur in der vierten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 10-12 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... 7. Priestermord
Erster Eindruck: Ein Todesfall folgt dem nächsten...
Gutts Hill feiert seinen 800 Jahrestag - zu den Feierlichkeiten reist sogar Presse aus London an. Doch bei seiner Rede bricht Pater Vendrell tot zusammen, schnell stellt sich heraus, dass es ein Giftmord war. Inspector Brewester sieht in Daniel und Joanne Coldter die Mörder, doch Mimi Rutherfurt ermittelt weiter...
Weitere drei Folgen erwarten dn Hörer in der dritten Box der "Mimi Rutherfurt und die Fälle..."-Box von Maritim, und dieses mal sind alle Folgen von ein und der selben Autorin, Maureen Butcher. "Priestermord" macht als siebte Folge den Anfang und ist ein gut erzählter und durchaus spannender Krimifall. Gefallen hat mir, dass wieder einmal nicht der offensichtlichste Verdächtige der Täter ist, durch einen zweiten Mord werden die Coldters eindeutig entlastet, und auch der Hintergrund der Tat kann mit einem grausamen Gesamtbild überzeugen. Die Ermittlungen der liebenswerten Rentnerin sind logisch aufgebaut und lassen eine spannende Schlusssequenz zustande kommen. Leider ist geübten Krimihörern schnell klar, wer der Täter ist, auch wenn das Motiv anfamngs nicht greifbar scheint. Auch an der Verwendung der Sprache hätte noch gefeilt werden können - gerade die Monologe von Mimi Rutherfurt wirken gekünstelt. Insgesamt aber eine durchaus ansprechende Folge der Reihe, der ich gern gelauscht habe.
Kai-Hendrik Möller spricht den Pater Vendrell und gestaltet in der kurzen Zeit seinen Charakter sehr glaubwürdig. Eckart Dux kann die Aufregung seines Charakters Daniel Coldter gut mimen und liefert auch danach eine überzeugende Darstellung ab. Seine Tochter Joanne wird von Melanie Fouché ebenso sympatisch wie realistisch gesprochen. Bernd Vollbrecht, Andreas von der Meden und Claudia Burges sind ebenfalls zu hören.
Solide gestaltet ist die akkustische Untermalung der Geschichte. Kein übermäßiger Einsatz von Musik, aber angenehme Übergänge sorgen für die Begleitung, währen die Geräusche einen Großteil der Hintergrundatmosphäre gestalten und dabei immer sehr passend sind. Für einen Krimifall absolut angemessen.
Extrem schlicht ist die Aufmachung der Box geraten. In einer dicken Plastikhülle findet sich neben den drei CDs lediglich ein kleines Booklet mit den Sprecherangaben. Keine weiteren Infos, alles in dem selben Grün gehalten, und das Cover ziert ein Bild aus einem Miss Marple-Film.
Fazit: Ein gut durchdachter und interessanter Kriminalfall mit ansprechenden Charakteren. Solide.
VÖ: 2. Dezember 2009
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-263-2
Diese Folge ist nur in der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 7-9 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... 8. Das indische Kind
Erster Eindruck: Amal in Gefahr...
Mimi Rutherfurt beobachtet, wie ein Junge beinahe bei einem Autounfall umgekommen wäre, der Fahrer des Autos ist flüchtig. Sie begleitet den freundlichen und aufgeweckten Amal nach Hause und wird von seinem Ziehvater Sir Henry Shcroft dankbar empfangen. Doch als ein weiteres Attentat auf den Jungen verübt wird, ist ein Zufall ausgeschlossen...
"Das indische Kind" ist der zweite Fall in der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..."-Box und beginnt erst einmal nicht sonderlich Aufsehen erregend, ein Autounfall ist schließlich nichts Weltbewegendes. Erst im Laufe der Zeit baut sich Spanung auf, indem sowohl neue Ereignisse ihren Lauf nehmen als auch die Vergangenheit des Jungen stückchenweise ans Licht kommt. Diese Kombination ist die große Stärke der Geschichte und sorgt für einige spannende Momente. Erst nach und nach kann man das ganze Ausmaß des Geschehens erfassen und fiebert so immer mehr mit den Charakteren mit. Die grundsymhatische Haupfigur der Mimi Rutherfurt wird dabei durch den mürrischen Inspector Brewster, den aufgeweckten Amal und den gutherzigen Sir Henry Ashcroft wunderbar ergänzt, die Charaktere wirken vielseitig und glaubwürdig. Bis zum spannenden Ende darf der Hörer sich also über gut produzierte und unterhaltsame Minuten freuen, denn dieser Fall gehört zu den besten der Reihe.
Bernd Vollbrecht spricht wie in den anderen Folgen auch den Inspector Brewster und wird dabei trotz allen Widerwillens der Hobbydtektivin gegenüber sehr sympthisch und bleibt zu jedem Zeitpunkt beherrscht in seiner Rolle. Heltmut Krauss spricht den Sir Henry Ashcroft mit viel Wärme in der Stimme und stellt auch diesen Charakter punktgenau dar. Anton Sprick steht seinen älteren Kollegen als Amal dabei in nichts nach. Weitere Sprecher sind Ingeborg Christiansen, Christian Tobernetz und Michael Iwannek.
Die Geräuschkulisse des Hörspiels geht auf die verschiedenen Situationen gut ein und schafft glaubhafte Stimmungen. Anzumerken ist allerdings, dass die gewählten Musikstücke innerhalb der Serie immer wieder auftauchen und mit der Zeit zwar für einen Wiedererkennungswert sorgen, aber auch etwas einförmig wirken.
Extrem schlicht ist die Aufmachung der Box geraten. In einer dicken Plastikhülle findet sich neben den drei CDs lediglich ein kleines Booklet mit den Sprecherangaben. Keine weiteren Infos, alles in dem selben Grün gehalten, und das Cover ziert ein Bild aus einem Miss Marple-Film.
Fazit: Eine spannende Folge der Mimi Rutherfurt-Reihe, die durch die Verknüpfung mit Amals Vergangenheit eine sehr interessante Verknüpfung mit der Vergangenheit bietet.
VÖ: 2. Dezember 2009
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-263-2
Diese Folge ist nur in der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 7-9 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... 9. Schwarze Rache
Erster Eindruck: Dunkelheit unter Tage
Bei einem Preisausschreiben hat Mimi Rurtherfurt eine Besichtigung in einem stillgelegten Bergwerk gewonnen, den sie zusammen mit ihrem Freund Colonel Rollins in Anspruch nimmt. Dass die anderen Mitglieder der Tour sich alle kennen, kommt den beiden rüstigen Rentnern schon merkwürdig vor. Und als der erste der Truppe das Leben verliert, steckt Mimi mitten in einem neuen Fall...
Zugegeben, der Ausgangspunkt der dritten Folge der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..."-Box mit dem gewonnenen Preisausschreiben wirkt etwas konstruiert, auch im Laufe der Zeit ändert sich nicht an diesem Eindruck. Dennoch ist "Schwarze Rache" zu einem äußerst spannenden Fall geworden, der düsterer und bedohlicher als bisher ist. Die Atmosphäre in den unterirdischen Tunneln ist bedrückend, die Reihe von Todesfällen wird durch den Ausfall der Elektrik noch intensiver dargestellt. Schnell wird der Hörer in den Fall hereingezogen und fiebert mit, ob das nächste Opfer entkommen kann. Dass die Auflösung des Täters dann recht konventionell ist und völlig offensihtliche Tatsachen den handelnden Personen erst spät klar zu wrrden scheinen, kann aufgrund des Nerven aufreibenden Mittelteils getrost vernachlässigt werden. Hier kommt es auf die Atmosphäre an, auf die Frage, wann und wie der nächste umkommen wird, und das ist hier grandios gelöst werden und macht "Schwarze Rache" so lohnenswert.
Wie immer stellt Gisela Fritsch die besonnene Mimi Rutherfurt mit viel Charme und Witz dar, kann aber auch in den ernsteren Szenen vollkommen überzeugen. Erich Räuker spricht den Mr. Ben Fagean, einen der Mitglieder der Besichtigungstruppe mit fester Stimme und gekonnter Betonung. Gleiches gilt für Arianne Borbach als Dr. Eleonore Hargreave, die insbesondere in den letzten Szenen ihre Stimme voll zur Geltung brigen kann. Außerdem kann man sich auf Peter Groeger, Klaus Dieter Klebsch und Dietmar Wunder freuen.
Auch wenn mit einer aufwändigeren Produktion die düstere Stimmung des Bergwerkes besser hätte eingefangen werden können, ist die gewählte eher schlichte akkustische Gestaltung gut gelungen, die eingesetzten Geräusche unterstützen die Sprecher in ihrer Wirkung. Bei der Musik wäre etwas mehr Abwechslungsreichtum wünschenswert gewesen.
Extrem schlicht ist die Aufmachung der Box geraten. In einer dicken Plastikhülle findet sich neben den drei CDs lediglich ein kleines Booklet mit den Sprecherangaben. Keine weiteren Infos, alles in dem selben Grün gehalten, und das Cover ziert ein Bild aus einem Miss Marple-Film.
Fazit: Ein hochspannender und dramatischer Mittelteil kann über kleinere Schwächen hinwegtäuschen. Insgesamt eine gelungene Folge.
VÖ: 2. Dezember 2009
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-86714-263-2
Diese Folge ist nur in der dritten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 7-9 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - Box 2
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 4. Todesliste
Erster Eindruck: Ein Massenmörder und die Detektivin
Ein mysteriöser Mörder treibt sein Unwesen und schlachtet seine Opfer regelrecht ab. Einziger Hinweis ist ein mit Blut gemalter Schriftzug, der immer gleich lautet: "The Demonic" Durch Zufall stolpert auch Mimi Rutherfurt über den Fall und greift der Polizei gleich kräftig unter die Arme...
Nach dem Neustart der Mimi Rutherfurt-Reihe, jetzt mir dem Nachsatz "und ihre Fälle..." versehen, gibt es auch gleich schon die zweite Box mit drei Episoden zu erstehen, bei der "Todesliste" von Ellen B. Crown den Auftakt macht. Bei der Art der Todesfälle kann man deutlich die Handschrift der Autorin herauslesen, die recht brutal ausgeführt werden. Ansonsten ist sie aber redlich um einen typischen Fall für die rüstige Rentnerin bemüht - was ihr vorzüglich gelingt. Das Tempo ist recht gemächlich, trotzdem wirkt das Hörspiel an keiner Stelle langsam oder zurückgenommen. Im Gegenteil, neben der privaten Entwicklung der liebenswerten Dame ist dieses mal auch der Fall sehr gelungen. Lange tappt der Hörer im Dunkeln, in welche Richtung sich das Motiv entwickelt, hat nur ab und an eine kleine Ahnung, somit ist dieser Fall prädistiniert zum Miträtseln und in die geschickt gelegten Ablenkungsmanöver tappen. Ein Fall der Spaß macht und Krimifans überzeugen dürfte.
Auch in diesem Fall überzeugt als Mimi Rutherfurt die wunderbare Gisela Fritsch mit unüberhörbarer Freude an der Figur, treffenden Stimmfärbungen und durchaus trockenem Humor. Auch Peter Weis ist als ihr Freund Milow Chisholm wieder mit dabei und gestaltet seine Rolle dabei genauso glaubwürdig wie beim letzten mal. In dieser Folge überzeugt Christine Pappert als Monika Livingstone und kann dabei ihre ganzes Können zeigen. Weitere Sprecher sind unter anderem Peter Buchholz, Wolf Frass und Udo Schenk.
Musikalisch gesehen ist diese Folge nicht sonderlich auffällig. Die Arrangements halten sich deutlich im Hintergrund, sind aber immer stimmungsvoll und der Situation angepasst. Die häufige Verwendung des Titelthemas sorgt für einen gelungenen Wiedererkennungseffekt.
In einem satten Grün ist die Gestaltung der Box gehalten. Ein schlichter Schriftzug und die Verwendung eines schwarz-weißen Fotos sind nicht zu aufdringlich, können im Hörspielregal aber auch leicht untergehen. Im kleinen Booklet sind die Sprecher aufgelistet, außerdem ist der jeweilige Autor der Folge zu finden.
Fazit: Eine sehr solide Folge, die einen gelungenen Spannungsbogen hat und auch das private Leben der Hauptfigur nicht außer Acht lässt.
Diese Folge ist nur in der zweiten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 4-6 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 5. Buckingham Palace
Erster Eindruck: Königsfamilie in Aufruhr
Alte Beziehungen haben die Hobbykriminalistin Mimi Rutherfurt in eine ganz besondere Lage gebracht: Getarnt als Küchenhilfe ermittelt sie nirgendwo anders als im berühmten Buckingham Palace, in dem ein tückischer Mord Queen Mum in Besorgnis gebracht hat. Denn die Krönungsfeier ihrer Tochter Elizabeth II. steht kurz bevor. Kann Mimi den Fall rechtzeitig aufklären?
Auch die fünfte Folge der "Mimi Rutherfurt und ihre Fälle..."-Reihe, die nahtlos an die Vorgängerserie mit derselben Hauptperson anschließt, stammt aus der Feder von Ellen B. Crown, die sich damit für die Hälfte der bisher erschienenen Fälle verantwortlich zeigt. Auch hier versteht sie es wieder, Mimi Rutherfurt sehr liebevoll und facettenreich darzustellen. Leider simmt das Tempo der Folge nicht so ganz: Aus der gemächlichen, aber immer interessanten Erzählweise der anderen Folgen ist hier ein langatmiges Hörstück herausgekommen, dass kaum Spannung aufbauen kann. Eine Kürzung um 15 bis 20 Minuten hätte "Buckingham Palace" sicherlich gut getan. Sehr gelungen hingegen ist die Darstellung der Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen, die durch Rückblicke und Erinnerungen hervorgerufen wird. Ein interessantes Element, dass frischen Wind in das Hörspiel bringt. Insgesamt eine nicht ganz so starke Folge wie ihre Vorgänger, was die anderen beiden Folgen der Box aber wieder wett machen.
In dieser Produktion wirken ungewöhnlich viele Sprecher mit, insgesamt sind es zwölf. Dabei ist Stefan Staudinger als genervter und aufbrausender Koch Mr. Dupont grandios und bringt eine große Portion Humor in das Hörspiel ein. Frank-Otto Schenk ist als Mr. Ephram das genaue Gegenteil, ernst und sachlich, aber ebenso glaubwürdig und überzeugend. Als Queen Mum ist Ingeborg Christiansen zu hören, die den hohen Stand ihrer Figur würdevoll zum Audruck bringt. Weitere Sprecher sind Stephan Schwartz, Thomas Karallus und Peter Buchholz.
Auch hier hält sich die Musik eher im Hintergrund und tritt in keiner Szene wirklich in den Vordergrund, kann aber immer wieder geschmeidige Übergänge und schöne Stimmungen vermitteln. Hinzu kommen Geräusche, die passgenau eingesetzt wurden und durchweg glaubhaft klingen.
In einem satten Grün ist die Gestaltung der Box gehalten. Ein schlichter Schriftzug und die Verwendung eines schwarz-weißen Fotos sind nicht zu aufdringlich, können im Hörspielregal aber auch leicht untergehen. Im kleinen Booklet sind die Sprecher aufgelistet, außerdem ist der jeweilige Autor der Folge zu finden.
Fazit: Aufgrund von zu langen Dialogen etwas holprig ist diese Folge eine der schwächeren der Serie, kann aber mit dem interessanten Thema noch etwas herausholen.
Diese Folge ist nur in der zweiten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 4-6 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 6. Flucht im Dunkeln
Erster Eindruck: Mysteriöses in Stonehenge
Zusammen mit ihrer Freundin Helen Silmkins hat sich Mimi Rutherfurt der Verschönerung eines ganz besonderen Ortes verschrieben: Stonehenge. Denn dort soll das Sommerfest ihres Denkmalschutzvereines stattfinden. Bald stößt ein eifriger Helfer hinzu, der ihnen den ganzen Tag lang hilft. Doch Mimi Rutherfurt ist er nicht ganz geheuer...
Wie seine Vorgängerfolge spielt sich auch Nummer sechs der "Mimi Rutherfurt und ihre Fälle..." an einem sehr berühmten Ort ab. Die Beschätfigung mit real existierenden Begebenheiten ist für den Hörer immer ein besonderer Anreiz, der auch hier seine Wirkung nicht verfehlt. Da wohl fast jeder ein Bild von Stonehenge im Kopf hat, kann man sich schnell in die Handlung hineinversetzen. Der Fall an sich beginnt mit einem interessanten, amüsanten und unterhaltsamen Gespräch, bei dem dem Hörer erst am Ende die Bedeutung für die Folge klar wird, und zwar als Mimi Rutherfurt ihre Sicht auf die Dinge erläutert. Aus dieser Beobachtungsgabe entwickelt sich ein spannender Fall, mit dessen Ausgang zu Anfang wohl niemand gerechnet hätte. Ben Sachtleben hat es verstanden, sowohl den Geist der Serie einzufangen als auch neue Elemente hinzuzufügen und somit in die von ihm angedachte Richtung zu lenken. Die Reduzierung auf das Wesentliche und glaubhafte Dialoge machen diese Folge zu einer sehr guten, die mich vollkommen überzeugt hat.
Lediglich fünf Sprecher sind für das Erzählen dieser Folge notwendig. Ingeborg Christiansen ist als Helen Simkins die ideale Ergänzung für Gisela Fritsch als Mimi Rutherfurt, indem sie eine ebenso liebenswerte alte Dame darstellt. Als Professor Glenn Davison, der geheimnisvolle Helfer, ist Peter Weis zu hören und gestaltet seine Rolle abwechslungsreich, indem er eine große Bandbreite in seiner Stimme zulässt. Stephan Schwartz als Lennard Frazer und Thomas Karallus ergänzen das Quintett mit ebenso überzeugenden Leistungen.
Während der Dialoge hält sich die Musik weitgehend zurück, sodass sie nur während der Szenenübergänge Einfluss hat. Hier wird aber mit der Verwendung der Filmmusik der Miss Marple-Filme einer gelungener "Aha-Effekt" erzeugt, der mit zusätzlichen Melodien für Abwechslung und eine gelungene Stimmung sorgt.
In einem satten Grün ist die Gestaltung der Box gehalten. Ein schlichter Schriftzug und die Verwendung eines schwarz-weißen Fotos sind nicht zu aufdringlich, können im Hörspielregal aber auch leicht untergehen. Im kleinen Booklet sind die Sprecher aufgelistet, außerdem ist der jeweilige Autor der Folge zu finden.
Fazit: Eine äußerst gute und unterhaltsame Folge rund um die liebenswerte rüstige Rentnerin. Auch hier zeigt sich der positive Effekt des Neuanfangs.
Diese Folge ist nur in der zweiten "Mimi Rutherfurt und die Fälle..." Box erhältlich, die die Folgen 4-6 enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 1. Alte Zeiten
Erster Eindruck: Mimi Rutherfurt reloaded
An einem kalten Winterabend möchte Mimi Rutherfurt ihren alten Freund Mr. Crawford besuchen, findet ihn jedoch tot in seinem Haus auf. Alles deutet auf einen Selbstord hin, doch die kriminalistische Dame will daran nicht glauben, weswegen sie der neue Inspector nicht ernst nimmt. Doch ein altes Foto enthält wichtige Hinweise...
Einen Neustart legt eine der Maritimen Krimiserien in diesem Jahr hin: Aus "Mimi Rutherfurt ermittelt..." wird "Mimi Rutherfurt und ihre Fälle...". Hinter diesem Namenswechsel steht eine Reihe von Veränderungen. So werden die Folgen zukünftig nicht mehr einzeln erhältlich sein, sondern in Boxen zu je drei CDs veröffentlicht. Auch ist nicht mehr nur ein Autor verantwortlich, in dieser ersten Box sind gleich drei verschiedene vertreten. In "Alte Zeiten" beschreibt Maureen Butcher den Tod eines alten Freundes von Mimi Rutherfurt - und kann dabei den ganzen Charme der Hauptperson erfassen. Auch storytechnisch hat dieser Wechsel äußerst gut getan, denn diese ersten Folge ist nicht nur spannend und unterhalsam, sondern weist auch die Fehler der letzten Folgen - wie die teils unverständlichen Szenenwechsel und den unlogischen Aufbau einiger Folgen - nicht mehr auf. Vielmehr kommt ein auf das Wesentliche reduzierte und interessanter Kriminalfall heraus, der mit seinen recht langen, aber kurzweiligen Dialogen von meist nur zwei Personen einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Großes Lob, hier wurde vieles richtig gemacht!
Gisela Fritsch ist uns als Mimi Rutherfurt erhalten geblieben und spricht weiterhin mit ihrer warmen, kratzigen Stimme die sympatische und exzentrische Dame voller Gefühl und Humor. Der neue Inspector in ihrem Bezirk heißt Brewster und wird von Bernd Vollbrecht ebenso professionell wie engagiert gesprochen. In einigen Szenen ist auch Peter Groeger als Colonel Rollins zu hören, der Mimi Rutherfurt bei ihren Recherchen hilft. Auch er bringt seine warme Stimme wunderbar zur Geltung und hinterlässt einmal mehr einen positiven Eindruck. Weitere Sprecher sind Arianne Borbach, Klaus-Dieter Klebsch und Christian Tobernetz.
Die Titelmelodie ist weiterhin eine Hommage an die großartigen Miss Marple-Filme, an die schließlich auch die Serie angelehnt ist. Trotzdem besteht hier immer noch große Verwechslungsgefahr. Ansonsten ist die Musik ein angenehmer Faktor im Hintergrund, der die Sprecher unterstützt ohne sie wegzudrängen.
Optisch hat sich die Serie deutlich verändet. Zwar ist wieder ein schwarz-weißes Foto aus einem der Miss Marple-Filme zu sehen, die Farbgebung hat allerdings von einem Gelb zu einem gedeckten Grün gewechselt, was wesentlich ruhiger wirkt. Die Aufmachung des Booklets ist weiterhin sehr schlicht und listet lediglich die Sprecher auf.
Fazit: Neustart geglückt, "Alte Zeiten" ist ein klassischer und spannender Kriminalfall mit liebenswürdigem Hauptcharakter geworden.
Diese Folge ist nur in der ersten "Mimi Rutherfurt ermittelt..." Box erhältlich, die die ersten drei Folgen enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 2. Nacht-Express
Erster Eindruck: Mord auf Schienen
In einem Zugabteil lernt Inspector Thorndike seine Mitfahrerin, die rüstige und Krimiinteressierte Rentnerin Mimi Rutherfurt, eher unfreiwillig kennen. Doch eine weitere unangenehme Überraschung wartet auf ihn, denn in einem anderen Abteil findet Miss Rutherfurt eine Leiche. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn in ein paar Stunden hat der Zug sein Ziel erreicht und der Täter kann sich aus dem Staub machen...
Auch die zweite Folge nach dem Neustart der Reihe um Mimi Rutherfurt des Dortmunder Labels Maritim entpuppt sich als kleine Perle innerhalb der Krimilandschaft. Verantwortlich für das Buch ist Ben Sachtleben, der es sehr gut versteht, eine interessante Situation für einen Mord zu schaffen und diese konsequent und unterhaltsam weiterzuführen. Schon zu Beginn der Folge, in der sich Inspector Thorndike und Mimi Rutherfurt kennen lernen, ist mit witzigen Stellen und einer genauen Darstellung der Charaktere absolut gelungen. In gemütlichem Tempo - dabei niemals langweilig - wird danach die Ermittlungsarbeit erzählt, in der sich Thorndike und Mimi Rutherfurt immer wieder ergänzen, die alte Dame aber immer wieder auftrumpfen kann. Ein interessanter Aspekt ist, dass einige Szenen eher aus der Perspktive von Thorndike erzählt werden, Mimi Rutherfurt dabei nie in den Hintergrund tritt. Auch Nummer zwei nach dem Neustart stellt also eine wesentliche Verbesserung dar und ist absolut empfehlenswert.
In der Rolle des Inspector Thorndike ist Udo Schenk zu hören, der den genervten Polizisten besonders in der Anfangsszene mit trockenem Humor versieht, aber auch ansonsten eine tadellose Leistung abliefert. Auch Arianne Borbach spricht als Miss Hendrix mit und versieht ihre einprägsame Stimme mit neuen Nuancen, um ihrem Charakter gerecht zu werden. Der Part des Schaffners wird von Michael Iwannek übernommen, der eine ebenso hohe Qualität abliefert. Weitere Sprecher sind Daniela Hoffmann, Christian Tobernetz und Klaus-Dieter Klebsch.
Musikalisch hält die Serie am Standart der ersten Episoden fest, was durchaus kein Nachteil ist: Die Musik ist harmonisch und passt gut zu der vermittelten Stimmung. Positiv anzumerken ist, dass die Szenenübergänge sanfter und fließender gestaltet sind, nicht mehr negativ auffallen oder sogar für Verständnisschwierigkeiten sorgen.
Optisch hat sich die Serie deutlich verändet. Zwar ist wieder ein schwarz-weißes Foto aus einem der Miss Marple-Filme zu sehen, die Farbgebung hat allerdings von einem Gelb zu einem gedeckten Grün gewechselt, was wesentlich ruhiger wirkt. Die Aufmachung des Booklets ist weiterhin sehr schlicht und listet lediglich die Sprecher auf.
Fazit: Hier gibt es nichts zu kritisieren, Mimi Rutherfurt und ihr Fall im Nacht-Express ist ruhige Krimiunterhaltung mit Pfiff.
Diese Folge ist nur in der ersten "Mimi Rutherfurt ermittelt..." Box erhältlich, die die ersten drei Folgen enthält.
Mimi Rutherfurt und die Fälle... - 3. Puppenspielerin
Erster Eindruck: Karibischer Voodoo-Zauber
Ein ganz spezieller Fall wartet auf Mimi Rutherfurt, die Rentnerin mit dem Hang zur Detektivin: Ein Mitarbeiter des Secret Service bittet sie um Mithilfe in der Karibik, wo ein Agent verschwunden ist. Denn dort treibt eine unheimliche Voodoo-Königin ihr Unwesen...
Die erste Dreierbox der "Mimi Rutherfurt und ihre Fälle..." komplettiert die Geschichte um die "Puppenspielerin". Mit einem furiosen Intro wird dem Hörer die Folge schmackhaft gemacht - die Voodoo-Königin findet in dem Agenten des Secret Service ein neues Opfer. Sehr atmosphärisch und gruselig ist diese Szene ein sehr gelungener Opener. Die nachfolgende Szene beginnt dann recht ruhig, steigert sich aber zu einem amüsanten Abstecher, in dem die liebgewonnene Hauptfigur wieder mit ihrer Persönlichket glänzen kann. Schön, dass auch Ellen B. Crown den Charme der Mimi Rutherfurt einfangen konnte! Immer weiter kann die Folge begeistern und lässt auf ein spannendes Finale hoffen - bis zu dem Zeitpunkt, in dem Mimi Rutherfurt in die Karibik fliegt, denn dann ist alles recht schnell vorbei, die aufgebaute Spannung fällt in sich zusammen, die Geschichte kann sich nicht vollends entfalten. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es sich um ein Krimihörspiel handelt, da keinerlei Recherchen betrieben werden. Diese Folge ist also nicht ganz so stark wie die anderen beiden der Box, überzeugt aber trotzdem mit einem extrem starken Anfang und einer schönen Atmosphäre.
Als Mr. Elphram, dem hilfesuchenden Inspector, ist Frank-Otto Schenk zu hören, der mit markanter Stimme für eine glaubhafte Gestaltung des Charakters sorgt. Als Voodoo-Göttin Shawna Diluvienne steht Karin Eckhold in dieser Folge für gruselige Stimmung und lässt ihren Charakter mächtig und gnadenlos erscheinen. Einen herrlich komischen Auftritt hat Michael Iwannek als überforderten Postbeamten, der sehr abwechslungsreich geworen ist. Weitere Sprecher sind Udo Schenk, Peter Weis und natürlich die fabulöse Gisela Fritsch als Mimi Rutherfurt.
Die Musik in diesem Hörspiel kann besonders an den Stellen mit der Voodoo-Zauberin überzeugen. Dank glaubhafter Klänge fühlt man sich in die Karibik versetzt und spürt förmlich die Bedrohung, die von ihr ausgeht. Ansonsten ist wieder die altbekannte Atmosphäre zu hören, die so herrlich schrullig klingt wie Mimi Rutherfurt selbst.
Optisch hat sich die Serie deutlich verändet. Zwar ist wieder ein schwarz-weißes Foto aus einem der Miss Marple-Filme zu sehen, die Farbgebung hat allerdings von einem Gelb zu einem gedeckten Grün gewechselt, was wesentlich ruhiger wirkt. Die Aufmachung des Booklets ist weiterhin sehr schlicht und listet lediglich die Sprecher auf.
Fazit: Leider hat mich diese Folge nicht vollends überzeugen können, die gebotene Atmosphäre und die liebenswerten Charaktere machen es dennoch hörenswert.
Diese Folge ist nur in der ersten "Mimi Rutherfurt ermittelt..." Box erhältlich, die die ersten drei Folgen enthält.
Mimi Rutherfurt ermittelt... - 6. Wachs oder Wirklichkeit
Erster Eindruck: Mehr Schein als Sein...
Mimi Rutherfurt ist zu Gast bei ihrer Nichte Lillian in London, wo sie zusammen ein Wachsfigurenkabinett besuchen. Doch schon bald stolpert die rüstige Dame in den nächsten Kriminalfall, denn plötzlich ist eine der Wachsfiguren verschwunden, und gleich zwei junge Frauen werden vermisst. Selbstverständlich will Mrs. Rutherfurt die üblem Machenschaften aufdecken...
Die neue "Mimi Rutherfurt ermittelt..."-Folge entführt uns in die Welt eines Wachsfigurenkabinetts - und nicht nur der Hörer hat es schwer, zwischen "Wachs und Wirklichkeit" zu unterscheiden. Leider sind viele Szenenübergänge nicht ganz so geglückt, wirken bruchstückhaft und unzusammenhängend. Mit dem Einsatz eines Erzählers hätte hier vieles klarer sein können. Der Fall an sich ist durchaus spannend und hat weniger Leerlauf als andere Folgen der Serie, die Ereignisse folgen in einem recht hohem Tempo aufeinander. Da nicht alles gleich zu durchschauen ist, kann auch der Hörer miträtseln, wer der Täter sein könnte. Mir gefällt besonders, dass auch Lillian nun ein stärkeres Profil entwickeln konnte und auch, dass die sympathische Rentnerin wieder auf den unbeliebten Inspektor Palmer trifft. Insgesamt also ein gutes und unterhaltsames Hörspiel, dass leider durch einige Schwächen in der Produktion getrübt wird.
In der Rolle als Lillians Freundin Isabeelle Fouché hören wir Veronika Neugebauer, die zwar eine insgesamt gute Leistung vollbringt, nur ab und an einen Hang zur Übertreibung hat. Ihre Mutter und Besitzerin des Wachsfigurenkabinetts wird von Cornelia Meinhardt gesprochen, die hier ihre Wandlungsfähigkeit beweist und im Gegensatz zur vorigen Folge ihre unsympatische Seite ausleben kann. Der wunderbare Hans Georg Panczak spilt sich in dieser Folge einmal mehr als Highlight heraus. Melanie Marnstein, Gernot Endemann und Garhard Acktun komplettieren das Ensemble um "Mimi Rutherfurt" Gisela Fritsch-Pukaß.
Die eingesetzte Musik sorgt für einen angenehmen Hörgenuss. Meist hält sie sich im Hintergrund und setzt nur stellenweise gezielte Akzente, die dem Hörer die Geschichte näher bringen. Gemeinsam mit den Sprechern wird so eine schöne und für die Story passende Atmosphäre aufgebaut. Nur die schon erwähnten Szenenübergänge könnten insgesamt weicher sein.
Bei der Covergestaltung hätte man noch einige Sachen ändern können, so finde ich es nachwievor keine besonders gute Idee, als Titelbild eine Szene aus einem Miss Marple-Film zu verwenden, da sich die beiden Konzepte zwar ähneln, aber dann doch verschieden sind. Was ich allerdings wirklich unverständlich finde, ist dass an der Seitenlasche weder Folgentitel noch -nummer genannt werden und man bei der Suche nach einer bestimmten Folge keinerlei Anhaltspunkte hat wenn man sie nicht unbedingt in der Reihenfolge nach im Regal stehen hat.
Fazit: Nicht wirklich überragend, aber auch keine schlechte Folge der Serie.
Mimi Rutherfurt ermittelt - 5. Mord in der Kathedrale
Erster Eindruck: Die Vergangenheit und ihre Folgen...
Wieder stolpert die schon etwas ältere Hobbydetektivin Mimi Rutherfurt unversehens in einen neuen Fall: Als sie Gast auf einer Feier zu Ehren von Militärs ist und die Stimmung bei einer festlichen Rede ihren Höhepunkt hat, wird einer der anderen Gäste ermordet. Natürlich fängt die rüstige Rentnerin sofort mit ihren Ermittlungen an, und trotzdem wird es wieder brenzlig...
"Mimi Rutherfurt" vom Dortmunder Label Maritim orientiert sich deutlich an den klassischen Miss Marple-Büchern von Agatha Christie über eine in Kriminalfällen erfahrene Hobbydetektivin. Diese Folge ist recht typisch für die Serie und bietet Krimifans solide Hörspielunterhaltung. Die Ermittlungen, die bei der Vergangenheit des ermordeten Soldaten ansetzen und an ein komplexes System aus Wut und enttäuschten Gefühlen heranführen, weisen zwar wieder einige längerwierige Stellen im Mittelteil auf, enden aber in einem spannenden und wunderbar umgesetzten Showdown, der den Fall mit allen Einzelheiten logisch aufzuklären weiß. Auch wenn die Serie auf bekannten Motiven basiert, konnte sie mich bisher immer überzeugen, woran sich auch bei dieser Folge nichts ändert.
Neben der liebenswerten Gisela Fritsch-Pukaß, die ihre Rolle der Mimi Rutherfurt wieder mit Witz und Leidenschaft vertont, konnte mich in dieser Folge besonders Michael Schertaner überzeugen, der als Inspektor Blend eine glaubwürdige Leistung vollbringt. Toll waren auch Hartmut Neugebauer und Cornelia Meinhardt als Ehepaar Henderson, die in jeder Situation den passenden Ton angeschlagen haben. Weitere Rollen werden von Veronika Neugebauer, Klaus Dieter Klebsch und Michael Habeck übernommen.
Nur wenig Musik oder Geräusch kommen hier zum Einsatz, aber diese passen sehr gut in die Geschichte und halten es mit wenigen Mitteln dynamisch. Durch diesen minimalistischen Einsatz von akustischen Stilmitteln entsteht ein Fokus, der unbestritten auf den Sprechern liegt.
Auch die Gestaltung des Covers und der Aufmachung ist eher schlicht. Das Foto aus einem Miss Marple-Film ist zwar passend, fördert aber die Verwechslungsgefahr mit einem O-Ton-Hörspiel. Kritisieren möchte ich, dass auf der Seitenlasche weder Nummer noch Titel der Folge steht, sodass man unter Umständen etwas im Regal suchen muss, um zur gesuchten Folge greifen zu können.
Fazit: "Mimi Rutherfurt" läuft hier zwar nicht auf Hochtouren, kann aber wieder gute und spannende Krimiunterhalttung bieten.
Mimi Rutherfurd ermittelt... - 4. Im Schatten von Stonehenge
Erster Eindruck: Mord mit Kulthintergründen?
Mimi Rutherfurd ist erschüttert: Die Nachbarsfamilie ist brutal ermordet worden, alle drei haben als Lehrer in der Schule von Gutt's Hill unterrichtet, satanistische Symbole sind mit dem Blut der Toten gemalt worden. Doch die Tochter des Ehepaars, von der sich die Hobbydetektivin neue Erkenntnisse erhofft, ist aufgrund einer Depression in einer Nervenheilanstalt und darf nicht gesprochen werden. Doch Mimi Rutherford hat eine Idee...
Mimi Rutherfurd, die Maritim-Serie über eine Rentnerin, die Kriminalfälle löst, geht mit der vierten Folge ein heikles Thema an. Die Auflösung des Falls ist für den Hörer recht erschüttert. Doch von Anfang an: Wie immer stolpert die rüstige Dame eher zufällig in einen Mordfall und ist von da an Feuer und Flamme für die Auflösung. Ihre Ermittlungen führen sie immer weiter ein in das Geflecht der Familie, und schließlich findet die Geschichte einen spannenden Höhepunkt, bei dem lange Zeit nicht klar ist, ob die Geschichte noch ein gutes Ende nimmt oder nicht. Dieser entschädigt die kleineren Längen im Mittelteil, denn obwohl ich das ruhige Erzähltempo der Serie sehr schätze, hätte es hier ruhig etwas schneller gehen können. Ansonsten ist dies eine tadellose Folge, wie immer mit einigen Verwicklungen und liebenswerten Charakteren. Toll gelöst ist wieder die Tatsache, dass die Geschichte völlig ohne Erzähler auskommt und die trotzdem logisch und ohne Lücken ist.
Die depressive Ginevra Wetherby wird phänomenal von Daniela Hoffmann umgesetzt, der man den entschwundenen Lebenswillen absolut abnimmt und die beim Hörer immer mehr Mitleid erweckt. Als Nichte von Mimi Rutherfurd ist wieder Melanie Manstein zu hören, die in der etwas kleineren Rolle vollkommen überzeugen kann. Inspektor Palmer, der auf unsere liebgewonnene Hauptfigur nicht sonderlich gut zu sprechen ist, wird von Gernot Endemann mit der passenden Portion Unsymphatie ausgestattet. Weitere Rollen übernehmen Jens Wawrczeck, Eckart Dux und natürlich Gisela Fritsch-Pukass.
Die Titelmusik ist den Miss Marple-Filmen entnommen und auch durchaus passend, allerdings wäre eine eigene Komposition wünschenswert gewesen. Die restliche akkustische Gestaltung ist wie das Erzähltempo eher ruhig und passt so wunderbar zu der Geschichte. Auch Geräusche sind eher wenig zu finden, und so wird das Hörspiel fast komplett von den Sprechern getragen.
Das Cover stammt wie die der Vorgängerfolgen aus den Miss Marple-Filmen und weckt so direkt die richtigen Erwartungen beim potenziellen Käufer. Die restliche Aufmachung ist auch eher schlicht, enthält aber alle notwendigen Informationen.
Fazit: Die neue Mimi Rutherfurd-Folge aus der Feder von Sylvia Krupicka spielt mit dem schockierenden und emotionalen Ende über einen etwas länglichen Mittelteil hinweg. Krimifans sollten sich dieses Hörspiel ruhig zu Gemüte führen.
Mimi Rutherfurt ermittelt - 3. Skandal auf dem Luxusliner
Erster Eindruck: Ermittlungen auf hoher See
Inspektor Blend bittet die Hobbydetektivin Mimi Rutherfurt um ihre Mithilfe auf einer Kreuzfahrt auf dem Luxusliner Queen Mary, der gemeinsam mit dem Schwesternschiff Queen Elizabeth den Atlantik überquert. Und auf einem der beiden Schiffe werden wertvolle altägyptische Kunstschätze transportiert, die laut eines Informanten gestohlen werden sollen. Und die rüstige Seniosrin trifft überraschenderweise auf gleich zwei bekannte Gesichter: Ihr Neffe Frank Wetherby arbeitet unter falschen Namen auf dem Schiff, um Steuern zu sparen, und ihr guter Freund und MeisterdiebJohn Feddington, der mit seiner frisch angetrauten Frau Lisa die Kabine nebenan bewohnt. So einige Informationen kann Mimi Rutherfurt zusammentragen, doch dann gibt es eine Leiche...
Die Krimiserie "Mimi Rutherfurt ermittelt", die Anleihen an die kultigen Miss Marpel-Filme hat, geht mit "Skandal auf dem Luxusliner" in die dritte Runde. Die eigensinnige Ermittlerin hat dieses mal - so scheint es zunächst - nicht im unangenehmsten Fall, denn schließlich hat sie auf einem Luxusliner zu tun. Doch schnell wird es alles andere als angenehm, dafür sorgt schon ein Menu mit Schnecken. Schön, dass hier auch an die komische Seite gedacht wurde! Ansosnten braucht das Hörspiel etwas, um in Gang zu kommen, die ersten Kapitel dümplen vor sich hin, ohne dass großartige Spannung aufkommen würde. Doch dann stellen sich einige interessante Fragen (z.B. auf welchem der beiden Schiffe sich die Schätze verbergen oder warum die unverkaufbaren Stücke überhaupt gestohln werden sollen), die auf charmante Art von der liebenswerten Rutherfurt ermittlet werden, sodass insgesamt eine gute Stunde Unterhaltung geboten wird.
Gisela Fritsch-Pukaß ist mit ihrer deutlich gealterten Stimme und der leicht aufgedrehten Art die ideale Besetzung für die kauzige Rentnerin. Auch Michael Schertaner und Jens Wawrczek als Inspektor Blend und Segeant Floyd überzeugen mit eine guten und diffferenzierten Sprachqualität. Als Ehepaar Feddington hören wir Lutz Riedel und Marianne Groß, die ebenfalls zu überzeugen wissen. Weitere Rollen bekleiden Eberhard Prüter, Mogens von Gadow und Philipp Brammer.
Die Titelmelodie ist aus den Marpel-Filmen entnommen worden, was einige Verwechslungen auslösen könnte, da es sich um unterschiedliche Serien handelt. Hier hätte etwas Neues seinen Sinn besser erfüllt. Die sonstige Klanggestaltung ist eher schlicht, aber gelungen.
Auch das Titelbild ist aus den Filmen entnommen worden. Eine wirklich unglückliche Lösung, hätte doch ein schlicht gezeichnetes Cover, beispielsweise der beiden Schiffe, seinen Sinn wesentlich besser erfüllt und keine Erwartungen geweckt, Miss Marpel ermitteln zu hören.
Fazit: Eine solide Folge der noch recht neuen Serie, die mit Charme und einem interessanten Fall zu überzeugen weiß.
Mimi Rutherford ermittelt... - 2.Die Vergangenheit ruht nicht
Erster Eindruck: Mord um 16 Uhr 50?
Sergeant Ethan Floyd sucht die Hobbykriminologin Mimi Rutherfort auf, um ihren Rat in einem verzwickten Fall einzuholen. Auf dem Landsatz Paddington Hall resiediert die Familie Carpenter. Vor 22 Jahren war die Hausherrin Alice Carpenter in einen Mordfall verwickelt, wie sich jedoch herausgestellt hat war sie unschuldig und wurde frei gesprochen. Nun, Jahre später, wird die Familie mit diesem Wissen erpresst und bekommen Drohbriefe. Mimi Rutherfort nimmt die Ermittlunegn auf und schleußt Mr. Headington als Spion auf dem Anwesen ein. Kurze Zeit später kommt es zu einem tragischen weiteren Mord: Die Tochter der Carpenters wird tot im See gefunden, genauso wie das Opfer vor 22 Jahren. Nun heißt es handeln. Wird Mr. Rutherford den Täter finden und was hat der Gutsverwalter mit der Sache zu tun?
In ihrem zweiten Fall führt es Mimi Rutherford an einen Ort, den man schon aus einem Film kennt: Paddington Hall. Das hier nochmal aufzugreifen finde ich eine eher mäßige Idee. Hier kommt langsam der Eindruck auf, dass man hier immer mehr Parrallen zwischen Miss Marpel und der Titelheldin des Hörspiels schaffen will. Die Story an sich ist auch diesmal wieder mit einem guten Spannungsbogen aufgebaut, einige wirre Wendungen machen einem die vorschnelle Lösung des Falls nicht einfach. Obwohl diese Episode fast 80 Minuten läuft, ist es doch recht kurzweilig.
Giesela Fritsch ist als Mr. Rutherford die Idealbesetzung, sie verleiht dem Charakter das nötige Kauzige, das es braucht um der Rolle die nötige Ernsthaftigkeit zu verleihen. Alice Carpenter wird hier von Dagmar Dempe gesprochen, ihren Ehemann hat Mogens von Gadow seine Stimme geliehen. In einigen weiteren Rollen sind Eckard Dux, Sabine Bohlmann und Helmut Krauss dabei.
Die Musik stammt, sofern ich mich richtig erinnere, komplett aus den Miss Marpel Filmen aus den 60er Jahren. Die Geräusche, die hier verwendet worden sind, sind solide in das Hörspiel eingesetzt.
Das Cover zeigt wie auch schon bei der ersten Folge eine Szene aus einem der Filme mit der Darstellerin Margreth Rutherfort. Die Idee, das Coveer so zu gestalten, finde ich nach wie vor keine gute Lösung, etwas eigenes wäre besser gewesen. Ansonsten ist das in Grün gehaltete Layout gelungen.
Fazit: Die zweite Folge aus der neuen Krimiserie von Maritim bietet 80 Minuten beste Unterhaltung, leider werden hier zu viele Verbindungen zu Miss Marpel gestrickt. Diese Vorgehensweise sollte man eventuell nochmal überdenken.
Mimi Rutherfort ermittelt... - 1.Der Todesengel von Salisbury
Erster Eindruck: Sherlock bekommt Konkurrenz
Mimi Rutherford, eine ältere Dame aus dem kleinen Dorf Gutt’s Hill, beherbergt momentan ihre Nichte, die sich leider ein Bein gebrochen hat. Kurzerhand engagiert die rüstige Pensionärin eine Pflegeschwester, die schon nach kurzer Zeit nicht vollkommen den Vorstellungen entspricht. Als Mimi Rutherford dann erfährt, dass viele der von Schwester Agathe Gepflegten versterben, handelt sie und nimmt einen Job in einem Bestattungsunternehmen an. Und schon bald kommt sie einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Doch hätte sie nicht lieber besser auf ihre Nichte acht geben sollen?
Mit "Mimi Rutherfort ermittelt" legt Maritim eine weitere Hörspielserie aus dem Krimigenre vor. Die Umsetzung der Story ist durchaus gelungen mit viel Charme, Spannung und liebenswerten Charakteren. Und trotz der schon bekannten Struktur der Krimifälle aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts schafft es die Serie, mit neuen Elementen aufzuwarten. So kommt auch der Humor in Form von einigen deftigen Kommentaren des Hauptcharakters nicht zu kurz. Besonders hat mir die Darstellung der Mimi Rutherford mit ihren Ecken und Kanten gefallen, die trotz allem eine sehr liebenswerte Person ist. Die erste Folge hat mich wirklich vollkommen überzeugt.
Die Hauptrolle der Marie Magdalena Rutherfort bekleidet die tolle Gisela Fritsch, die vielen aus den Kinderserien Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg als Karla Kolumna bekannt sein dürfte. Durch ihr fortgeschrittenes Alter klingt ihre Stimme reifer und ihrer Rolle entsprechend. Sie macht ihre Aufgabe ganz wunderbar, hier merkt man, dass sie jahrelange Erfahrungen in Sachen Hörspiele und Synchronarbeit (Krystel Carrington - Denver Clan) hat. In der weiteren Besetzungsliste hat Martim auch ganze Arbeit geleistet, vor dem Mikrofon haben sich u.a. auch Jens Wawrczeck, Klaus Dieter Klebsch und Eckard Dux versammelt. Alle Sprecher sind mit vollem Einsatz dabei.
Die Musik und die Geräusche sind ganz im Stil von Maritim sehr minimalistisch gehalten, das tut dem Hörspaß aber keinerlei Abbruch. Als Titelmusik hat man sich hier für das allseits bekannt Miss Marpel Thema entschieden, das kann man so machen, muss man aber nicht unbedingt. Ich hätte etwas Eigenständigeres schöner gefunden.
Das Cover ist wie ich finde recht ungünstig gewählt. Die Idee Margret Rutherfort, die Darstellerin der 4 kultigen Miss Marpel Filme auf dem Bild zu zeigen vermittelt erstmal den Eindruck, dass es sich bei dem Ganzen um ein O-Ton Hörspiel handelt (was aber nicht der Fall ist). Ich denke hier hätte sich Maritim durchaus Originelleres ausdenken können, vielleicht etwas schlichtes wie man es schon bei der Sherlock Holmes Serie gemacht hat. Das Grün, mit dem das Cover schon gestaltet ist, hätte man hier durchaus auch aufgreifen können.
Fazit: Mit Mimi Rutherfort schickt das Label Maritim einmal mehr eine Krimiserie ins Rennen, die voller Charme spannende Geschichten erzählt und die Charakterdarstellung nicht vernachlässigt.