Die Karlsbande – 6. Der Rückwärts-Traktor

Die Karls-Bande - 5. Das Kuddel & Muddelweihnachten

Die Karls-Bande – 4. Die Rutschen-Rettung

Die Karlsbande – 3. Die Kräuter-Kutsche

Die Karlsbande – 2. Die Helden-Höhle

Die Karlsbande – 1. Die Strumpel-Pumpe



Die Karlsbande – 6. Der Rückwärts-Traktor



Ausgerechnet am Tag des Traktorrennens auf dem Karlshof hat Karlchen verschlafen. Dabei ist noch so viel zu tun: Die Heuballen müssen zu einem Parcours aufgestellt werden, ein Treppchen für die Siegerehrung muss her, und geübt muss auch noch werden. Nur Karina ist frustriert, da sie als jüngste nicht selbst fahren darf. Und so beschließt sie, dass die ihrer Familie einen Streich spielen will – und der geht im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los…

„Die Karls-Bande“ dreht sich um die Karls-Erlebnis-Dörfer und lässt eine fiktive Familie auf einem Bauernhof samt Erdbeerfeldern spielen, ebenso wie den niedlichen und tapsigen Bären Karlchen, der ebenfalls als Erzähler der Episoden dient. „Der Rückwärts-Traktor“ ist als sechste Folge der Serie erschienen und stellt eine weitere Attraktion aus den Dörfern in den Mittelpunkt: Ein Traktor, die in diesem Hörspiel eine Panne hat und bei einem wichtigen Rennen nur rückwärts fährt. Das sorgt nicht nur für einige turbulente Szenen und witzige Momente, aber auch für eine einfühlsam erzählte Geschichte um das Erkennen der eigenen Schuld und dem Umgang damit. Wichtige Themen, die gelungen und nicht zu einfach aufgelöst werden. Die Erzählweise ist dabei sehr langsam, die eigentliche Handlung könnte sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Doch die wunderbaren Figuren und die herzige Szenerie sorgen durchgängig für gute Unterhaltung, zumal die Gefühlslage von Karina über mehrere Dialoge immer weiter verfeinert wird. Ergänzt um ein Lied, das extra auf die Episode abgestimmt ist, wird so eine hörenswerte Geschichte erzählt, die mir wieder gut gefallen hat.

Karina wird auch in dieser Episode von Sophia Viktor gesprochen, ihre leicht trotzige, durchsetzungsstarke Art kommt gut zur Geltung, wobei sie aber auch ruhigere Momente und spätere Einsicht überzeugend einbringt. Tobias Kluckert sorgt als Karlchen wieder für eine sehr niedliche Figur, die Tapsigkeit, Gefräßigkeit und die leicht naive Art bringen einige Lacher und eine herzige Atmosphäre mit ein. Klaus-Peter Grap hinterlässt trotz vergleichsweise wenigen Szenen mit ihm als übellaunigen Kater Magnus einen sehr markanten Eindruck, auch er bringt eine wundervolle Figur in die Handlung ein. Weitere Sprecher sind Matthis Langbehn, Luisa Wietzorek und Magdalena Turba.

Das Hörspielstudio Stil ist auch hier wieder für die Umsetzung der Geschichte verantwortlich und hat erneut eine sehr stimmige Szenerie geschaffen. Dabei gibt es viel Musik zu hören, die fröhlich und lebendig wirkt, sodass der angenehme Grundton der Geschichte sowohl in den Dialogen als auch in den Erzählteten gut zur Geltung kommt. Und auch die Geräuschkulisse ist vielseitig und sehr gut auf die Handlung angepasst.

Karina mit verwegenem Gesicht, Karlchen halb erschrocken, halb freudig, beide auf dem Traktor, der mit scheinbar hohem Tempo die Hühner verscheucht – ein gelungenes Titelbild in witzigem Zeichenstil. Die Gestaltung ist insgesamt sehr gelungen und kindgerecht bunt, wobei es im Inneren einige weitere Informationen zum Thema Traktor und den Erlebnis-Dörfern der Karlshöfe gibt, aber auch die Liedtexte sind abgedruckt.

Fazit: Ein wenig mehr Tempo hätte „Der Rückwarts-Traktor“ zwar vertragen, dafür ist die Szenerie aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und wird durch die liebenswerten Charaktere lebendig und unterhaltsam erzählt. Schön, dass der Umgang mit der eigenen Schuld lehrreich, aber nicht mit erhobenen Zeigefinger eingebaut wurde.

VÖ: 14. Januar 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504223069

Die Karls-Bande - 5. Das Kuddel & Muddelweihnachten



Weihnachten steht vor der Tür, und wie alle Kinder sind auch die Mitglieder der Karlsbande aufgeregt, was der Tag alles mit sich bringen wird. Gemeinsam mit Erdbär Kalrchen und dem übelgelaunten Kater Magnus wird noch ein Weihnachtslied geprobt, als sie eine Hiobsbotschaft erreicht: Mama Karl ist wegen des heftigen Schneefalls am Bahnhof gestrandet, ihr Zug kommt nicht mehr durch – nicht die einzige Katastrophe, die bewältigt werden muss…

Weihnachtsgeschichten in Hörspielserien für Kinder haben eine lange Tradition, die in der niedlichen Kiddinx-Serie „Die Karls-Bande“ schon recht früh aufgegriffen wird: Bereits die fünfte Episode „Das Kuddel & Muddelweihnachten“ spielt am Heiligen Abend und zeigt die Aufgeregtheit der Kinder und die letzten Vorbereitungen vor dem Fest – aber natürlich im Stil der Karlsbande. Und das bedeutet, dass es wunderbar turbulent zugeht und viele verschiedene Ideen miteinander kombiniert werden. Dabei ist keine durchgängige Geschichte entstanden, sondern eher viele einzelne Herausforderungen und Szenen, die sehr abwechslungsreich wirken. Von einer Chorprobe über einen defekten Herd und einer Horde an merkwürdigen Gestalten, die mit ihrem exzentrischen Auftreten für Aufsehen sorgen – nicht alles passt vollkommen zusammen, ist aber sehr unterhaltsam erzählt. Die Stimmung ist lebendig und witzig, ideenreich und fantasievoll, was durch die wunderbaren Figuren noch verstärkt wird. Toll ist auch, dass wirklich ganz nebenbei in Nebensätzen noch mehr Diversität als bisher eingebaut wird und völlig selbstverständlich dargestellt wird oder der Nachhaltigkeitsgedanke immer wieder Einzug in die Handlung hält. Schön, dass dabei die trubelige Geschichte mit einer großen Prise weihnachtlicher Stimmung kombiniert wird, was „Das Kuddel & Muddelweihnachten“ zu einer weiteren sehr hörenswerten Episode macht.

Magdalena Turba ist in der Rolle von Mama Karl zu hören und bringt die Herzenswärme der Figur sehr gut zur Geltung, passt sich aber auch den anderen ausdrucksstarken Figuren an und schärft das Profil der Mutter der Karlsbande. Gerald Schaale und Viola Müller sorgen als Duo mit ihrem krächzenden und markanten Klang für zwei sehr gelungene und aufgedrehte Figuren, die viel kindgerechten Witz mit einbringen. Joachim Kaps ist als Graf von Mottenklump zu hören, auch er spricht fröhlich, charmant und mit witzigem, norddeutschem Dialekt – sehr liebenswert! Weitere Sprecher sind Jürgen Wolters, Axel Lutter und Gabriele Blum.

Die fröhlich-aufgeweckte Stimmung der Episode kommt auch durch die akustische Gestaltung gut zur Geltung, für die zahlreiche Geräusche eingefügt wurden, die mal authentisch, mal ein wenig comichaft wirken und die Dialoge überzeugend untermalen. Auch die Musik ist witzig und flott geraten, besonders die gesungen Passagen machen Spaß und punkten mit witzigen Texten.

Die Karls-Bande – inklusive Kater Magnus – sind auf dem Cover vor einem festlich geschmückten Weihnachtsbaum mit Glas-Erdbeeren zu sehen, überall glitzert und funkelt es, was die weihnachtliche Stimmung gelungen wiedergibt. Im Inneren gibt es wieder eine hübsche Gestaltung inklusive eines Blicks auf die niedlichen Besucher des Karlshofs.

Fazit: Ein wenig weihnachtliche Stimmung – insbesondere aber auch eine turbulente Geschichte mit vielen einzelnen Stationen, die immer wieder neue Elemente mit einbringt. Die niedlichen Figuren kommen gut zur Geltung und bekommen noch sehr exzentrischen Besuch, Nachhaltigkeit, Respekt und Inklusion werden wieder wie nebenbei thematisiert. Eine witzige und hörenswerte Episode.

VÖ: 5. November 2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504223052


Die Karls-Bande – 4. Die Rutschen-Rettung



Huhn Henrietta hat einen ganz eigenen Kopf, sodass der Vater von Kasimir damit beschäftigt ist, sie vom Dach zu locken. Und so bittet er seinen Sohn, die Kühe zu füttern. Stolz macht er sich an die Arbeit, doch der Verschlag mit dem Heu ist leer. Und so sucht er nach passendem Ersatz – doch ob die Kühe mit Erdbeerkuchen und Katzenfutter zufrieden sind? Und dann ist auch noch Kater Magnus unterwegs und sorgt für zusätzliches Chaos…

„Die Karls-Bande“, eine noch recht junge Hörspielserie für Kinder ab drei Jahren, ist in seinem Aufbau natürlich nicht sonderlich komplex, der Zielgruppe entsprechend sind eher kleine Alltagsgeschichten thematisiert. Dennoch kommt auch in der vierten Episode „Die Rutschen-Rettung“ durchaus Spannung auf, und nicht nur weil in einer kurzen Introszene die Mitglieder der Karls-Bande über die Geschichte sprechen und so einige gefährliche Momente anteasern. Danach folgen nach dem fröhlichen Titelsong einige wunderbar humorvolle und leicht skurrile Szenen, beispielsweise wenn Papa Karl ein Huhn zur Umkehr überreden will oder die Kühe mit Erdbeerkuchen gefüttert werden sollen. Dabei kommen auch die Figuren wieder sehr gut zur Geltung und jeder kann seinen eigenen Charme einbringen – insbesondere natürlich der tapsig-schusselige Bär Karlchen, der immer wieder für Lacher sorgt. Und zwar nicht, weil es immer albern sein muss, sondern weil er mit cleveren Wortspielen oder witzigen Kommentaren für Kurzweil sorgt. Und auch wenn die Geschichte nicht sonderlich ausschweifend ist: Es ist immer etwas los, sodass der Verlauf der Handlung kurzweilig und stellenweise durchaus spannend geraten ist. Und immer wieder wird nebenbei auch eine kleine Moral vermittelt, beispielsweise wenn Kasimir aus seiner Hörbehinderung durchaus auch Vorteile ziehen kann oder die Kinder nur gemeinsam die Lösung eines Problems finden können.

Tobias Kluckert schafft mit seiner gemütlichen und sehr charmanten Sprechweise eine wundervolle Kinderfigur, die deutliche Anleihen an die bekannten Hörspiele der 80er Jahre hat und dennoch auch mit der Zeit gegangen ist – sehr liebenswert! Tetje Mierendorf bringt als Vater Karl in seinen kurzen Szenen ebenfalls viel Humor mit ein und bringt eine leicht verschrobene Sprechweise mit sein, was ich sehr zum Lachen gebracht hat. Und auch Sophia Viktor bringt als Karina eine ganz eigene Note mit ein, mit ihrer energischen und glaubhaften Sprechweise wirkt das Mädchen ebenso präsent wie authentisch. Weitere Sprecher sind Luisa WIetzorek, Matthis Langhorn und Klaus-Peter Grap.

Die Musik wurde eigens für das Hörspiel komponiert und ist deswegen perfekt auf die Handlung abgestimmt. Sie ist lebendig, kindgerecht und fröhlich, was sowohl für die Zwischenmelodien wie auch für den eingebauten Song mit dem witzigen Text und auch für das Titellied gilt. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und bringt die Stimmung des Bauernhofs mit verschiedenen Tier- und Naturklängen gut zu Geltung, aber auch die Handlungen der Charaktere werden gekonnt unterstrichen.

Karlchen, der Bär, rutscht auf dem Titelbild freudig die selbstgebaute Konstruktion herunter, wie immer im witzigen Erdbeerlook. Der Comicstil passt gut dazu und stellt auch den Heuboden im Hintergrund und die ebenfalls freudige Käthe überzeugend dar. Im Inneren gibt es kleine Infos zu den Figuren, den Songtext des Titellieds und einige andere hübsch gestaltete Extras.

Fazit: „Die Rutschen-Rettung“ ist äußerst charmant und kurzweilig erzählt, wobei die liebevolle Szenerie und die witzigen Charaktere sehr gut zur Geltung kommen. Die Handlung bietet zwar nicht sonderlich viele Entwicklungen, ist aber durchgängig sehr witzig und unterhaltsam, zumal sehr viel Humor und einige spannende Szenen eingebunden sind. Eine starke Episode der Serie!

VÖ: 06.August.2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504223045


Die Karlsbande – 3. Die Kräuter-Kutsche



Der Erdbär Karlchen stellt mit Erschrecken fest, dass die Erdbeerpflanzen auf dem Karlshof angefressen wurden. Sofort holt er seine Freunde zur Hilfe, doch der altbewährte Kräutersud von Opa Karl ist ausgegangen. Und so muss die Karlsbande eine andere Möglichkeit finden, die Raupen zu verscheuchen. Aber Gift wollen sie auf keinen Fall einsetzen…

Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit, in Einklang mit der Natur leben – wichtige Themen auch schon für die jüngere Generation, die auch in der noch neuen Hörspielserie „Die Karlsbande“ von Kiddinx aufgegriffen werden. Und so werden zu Beginn der dritten Episode „Die Kräuter-Kutsche“ erst einmal verschiedene Methoden thematisiert, wie man schädliche Insekten entfernen oder vertreiben kann – von naturnahen Einfällen bis hin zu deutlich rabiateren Ideen. Ich mag, mit welchem Einsatz die Kinder den Einsatz von giftigen Substanzen ablehnen und keinem Tier schaden wollen, wie aber dennoch die Notwendigkeit betont wird, die Raupen zu vertreiben. In diesem Tonfall geht es auch in der übrigen Handlung weiter, die recht langsam erzählt wird – und nur wenige Entwicklungen beinhaltet. Vielmehr gibt es einige Diskussionen um insektenfreundliche Ideen und die Wichtigkeit der Tiere, insbesondere von Bienen. Das ist liebevoll erzählt und spricht auch die charmanten Figuren gut zur Geltung, hat aber auch ein paar Szenen, die etwas langwierig werden und in denen nicht allzu viel passiert. Dennoch ist „Die Kräuter-Kutsche“ eine hörenswerte Episode der Serie und kann mit liebevoller Ausstrahlung überzeugen.

Tobias Kluckert bringt den brummigen Unterton von Erdbär Karlchen sehr gut zur Geltung und schafft dabei eine klassisch wirkende Kinderfigur, mit seiner gemütlichen und freundlichen Art und seinem Engagement ist er ein gelungener Mittelpunkt der Serie. Anja Rybiczka ist in dieser Episode als Gastsprecherin zu hören, die kleine Raupe mit dem nicht ganz abwegigen Namen Raupi wird von ihr mit Energie und einer herrlich empörten Art umgesetzt, was durch den Verzerreffekt ihrer Stimme noch unterstrichen wird. Auch Tetje Mierendof bereichert die Episode mit seiner ruhigen und angenehmen Sprechweise, Papa Karl hat dadurch eine warmherzige, aber auch etwas tollpatschige Ausstrahlung. Weitere Sprecher sind Luise Wietzorek, Axel Lutter und Matthis Langbehn.

Die akustische Umsetzung ist kindgerecht und lebendig geraten. Dabei ist die Musik recht präsent und sorgt im Hintergrund für eine entspannte Stimmung, beispielsweise bei den Erzähltexten. Aber auch ein gesungenes Lied um die Nützlichkeit von Bienen ist gelungen, ebenso wie die vielen Geräusche und Effekte, die die Dialoge lebendig klingen lassen.

Erdbär Karlchen ist auf dem Cover wieder im Mittelpunkt, liebevoll hält er die kleine, ebenfalls erdbeerrote Raupe in seinen Händen, während auf den Feldern im Hintergrund auch das kreative Gefährt zu sehen ist, das die Karlsbande in dieser Episode zusammenbaut. Die farbenfrohe und liebevolle Gestaltung zieht sich auch durch den Rest der Aufmachung, auch die kleine gezeichnete Karte vom Karlshof ist zu sehen.

Fazit: „Die Kräuter-Kutsche“ ist wieder mit der liebevollen und niedlichen Grundstimmung der Serie ausgestattet, sodass die eingebauten Umwelt- und Naturschutzthemen authentisch und ohne erhobenen Zeigefinger wirken. Die Charaktere treten etwas in den Hintergrund, Insektensterben und das Wirtschaften im Einklang mit der Natur stehen im Fokus. Ein wichtiges und gut umgesetztes Thema, auch wenn die Handlung etwas mehr Schwung vertragen hätte.

VÖ: 4. Juni 2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504223038


Die Karlsbande – 2. Die Helden-Höhle



Karina hat einige Funkgeräte modifiziert und das Signal verstärkt, sodass sie sich mit dem Rest der Karlsbande besser verständigen kann. Doch bei einem Test dringen unheimliche Geräusche aus dem Tiefen Wald, die Kate und Kasimir sehr erschrecken. Doch die Neugier der Kinder ist geweckt, sodass sie mit dem Erdbären Karlchen dem Rätsel auf die Spur kommen wollen…

Zum Start der neuen Kiddinx-Serie „Die Karlsbande“ wurden gleich drei Episoden veröffentlicht, sodass man sich gleich an die verschiedenen Figuren und die fantasievolle Umgebung gewöhnen kann. Während in der ersten Folge die Charaktere in einem kindgerechten Kriminalfall vorgestellt wurden, sind diese zu Anfang der zweiten Episode „Die Helden-Höhle“ nur kurz beschrieben, die Handlung startet dadurch nicht nur deutlich schneller, sondern bietet auch noch einmal eine ganz andere Stimmung. Durch die unheimlichen Geräusche kommt ein kleiner Mystery-Effekt auf, die Wanderung durch den Wald bietet abenteuerliche Elemente, ein geheimnisvolles Serum aus Erdbeeren sorgt für eine magische Komponente. Doch es gibt noch einen weiteren Handlungsstrang um Kasimir und seine Mutter, bei dem sich der Junge seinen Ängsten stellen muss – keine große Entwicklung und ohne viel Aufregung, aber einfühlsam und gut verständlich erzählt. Trotz dieser Gegensätze passt die Handlung gut zusammen, zumal beides eine gelungene Auflösung findet. Mit 46 Minuten Laufzeit wird zudem die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder nicht überanstrengt, zumal die Entwicklung in gut nachvollziehbaren Schritten und nicht zu schnell vonstattengeht. „Die Helden-Höhle“ gefällt mir sogar noch ein wenig besser als der Vorgänger und bietet Szenen zum Lachen, Gruseln und Mitfühlen.

Matthis Langbehn ist als Kasimir sehr überzeugend und kann nicht nur den Humor der Figur lebendig darstellen, sondern auch seine anderen Gefühle mit viel Energie umsetzen. Ich mag, wie er den Jungen dabei sehr abwechslungsreich und authentisch spricht. Magdalena Turba spricht Mama Karl mit ebenso warmherziger wie resoluter Stimme, sodass eine sehr sympathische Figur entsteht – und ihren Gesangspart absolviert sie ebenfalls sehr souverän und humorvoll. Und auch der wundervolle Tetje Mierendorf bringt seine volltönende Stimme überzeugend mit ein, als Papa Karl hat er zwar wenige, dafür aber sehr gekonnte Momente. Weitere Sprecher der Episode sind Josi Gassen, Benjamin Plath und Marius Claren.

Die akustische Umsetzung, für die Stil verantwortlich ist, ist wieder hervorragend auf die Handlung angepasst und mit vielen passenden Elementen versehen. So sind die Geräusche aus dem Wald tatsächlich unheimlich, ohne zu gruselig für Kinder zu wirken, während beispielsweise auch die Geräusche und Stimmverzerrer der Funkgeräte sehr gut integriert sind. Sehr gut gefällt mir auch die Musik, die lebendig, fröhlich und stimmungsvoll eingebaut ist und so die Stimmung der Geschichte aufgreift – insbesondere wenn die Charaktere dabei auch ein witziges Lied zu ihrer aktuellen Situation singen.

Natürlich ist Karlchen auch auf diesem Titelbild zu sehen, gemeinsam mit Kasimir und seinem Funkgerät steht er vor dem Hintergrund des Waldes – und das in einem witzigen und ansprechenden Comicstil. Im Inneren sind viele weitere Zeichnungen zu sehen, die Gestaltung wirkt locker und kindgerecht. Wie in der ersten Folge liegt auch hier wieder eine kleine Karte der Karlswelt bei, die bezeichneten Orte wurden allerdings an diese Geschichte angepasst, sodass man sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten machen kann.

Fazit: Die Charaktere kommen hier wieder sehr gut zur Geltung und bringen ihren ganz eigenen Charme mit ein, wobei die Zweiteilung der Handlung für ein wenig Dynamik und Abwechslung sorgt. Beide Stränge gefallen mir gut und haben eine individuelle Ausstrahlung, wobei einige gelungene Themen für die zuhörenden Kinder geboten werden. „Die Helden-Höhle“ macht Spaß und ist kurzweilig geraten.

VÖ: 4. Juni 2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504223021


Die Karlsbande – 1. Die Strumpel-Pumpe



Karlchen ist total verrückt nach den Erdbeeren, die auf dem Hof angebaut werden. Umso mehr freut er sich natürlich auf den Erntetag, doch dieser wird ihm gründlich vermiest: Der Wasserturm ist defekt und die Erdbeeren vertrocknen auf den Felden. Ein erster Reparaturversuch scheitert kläglich, sodass Karlchen und seine Freunde von der Karlsbande von Sabotage ausgehen. Und so forschen die vier nach, wer dem Hof schaden möchte…

Der traditionsreiche Hörspielverlag Kiddinx hat sich an eine neue Serie gewagt und von „Die Karls-Bande“ zum Start direkt drei Episoden veröffentlicht. Den Start macht „Die Strumpel-Pumpe“, wobei sich anfangs natürlich Zeit gelassen wird, um die Charaktere vorzustellen und die Situation zu schildern – und schon dort gibt es einiges zu entdecken. Im Fokus steht dabei Karl, eine Mischung aus sprechendem Bär und Erdbeere, was einige witzige Assoziationen zu den klassischen (und immer noch sehr unterhaltsamen) Kinderserien der 70er und 80er Jahre aufkommen lässt. Moderner wird es mit den anderen Mitgliedern der Karlsbande, die drei Kinder Käthe, genannt Kate, Karina und Kasimir, die jeweils mit sehr individuellen Eigenschaften ausgestattet wird. Aber auch andere Figuren wie Opa Karl, die Dosenfabrikantin Daniela Deppner oder der sprechende Kater Magnus haben ihren ganz eigenen Charme und sorgen für eine angenehme und lebendige Grundstimmung. Die Geschichte entwickelt sich später dann aber auch schneller weiter, wobei sich klassische Ermittlungen, geheime Beobachtungen und auch einige Reibereien und witzige Momente für einen lebendigen und energiegeladenen Eindruck sorgen. Schön, dass dabei immer auch negative Gefühle zugelassen werden und nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, aber auch der Aspekt des Umweltschutzes und der Naturbelassenheit werden gekonnt angesprochen und kindgerecht aufbereitet. Das macht Kindern Spaß, es gibt viel zum Miträtseln und -lachen, sodass ein guter Start in die Serie samt überraschender Auflösung präsentiert wird.

Karlchen, der Erdbär, wird von Tobias Kluckert gesprochen, der eine tapsige, brummige und liebenswerte Ausdrucksweise fällt und trotz seiner Gemütlichkeit nicht langweilig oder langsam wirkt, traurige und fröhliche Stimmungen gleichermaßen vermittelt und auch in den Erzähltexten sehr überzeugend ist. Luisa Wietzoreck ist als Kate sehr energiegeladen und robust, sie wirkt dabei sehr authentisch und passt sich gut an die liebevolle Atmosphäre der Serie an. Matthis Langbehn sorgt als Kasimir für zusätzlichen Humor, wirkt aber auch lebendig und sympathisch. Weitere Sprecher sind Sophia Viktor, Klaus-Peter Grap und Axel Lutter.

Für die Umsetzung des Buches von Jenny Alten und Johannes Disselhoff zeichnet sich STIL verantwortlich, wobei Christian Hagitte und Simon Berteling wieder eine lebendige und vielseitige Szenerie aufgebaut haben. Da gibt es fast durchgängig eine Begleitung mit Geräuschen, die das Leben auf dem Hof mit Naturlauten unterstreichen und auch ansonsten sehr lebendig geraten sind. Auch Musik ist stimmig und atmosphärisch eingebaut und sorgt einerseits für einen typischen Eindruck von Stil, aber eben doch mit einer eigenständigen Wirkung. Und neben dem fröhlichen Titelsong gibt es noch ein weiteres gesungenes Stück, was gut integriert ist.

Auf dem Cover gibt es zur ersten Folge der neuen Serie einen ersten Eindruck der Figuren, neben dem Erdbären Karlchen mit typischen Attributen eines Bären und eben erdbeerfarbener Haut und grünem Haarblättern sind auch Kate, Karina und Kasimir samt Katze Magnus zu sehen, alles in cooler Pose und im witzigen Comicstil gezeichnet. Neben einem Booklet mit Songtext und Vorstellung der Figuren liegt auch ein kleines Poster bei, mit einer Zeichnung des Karlshofs und einigen weiteren Informationen. Die Mitwirkenden sind schon auf der Rückseite der Hülle zu sehen.

Fazit: Der Start der neuen Kiddinx-Serie ist lebendig und witzig geraten, beinhaltet viele fröhliche und spannende Momente, aber auch ein paar traurige Szenen. Es gibt viel zu entdecken und ein paar ungewöhnliche Figuren kennenzulernen, wobei viele gelungene Einfälle eingeflossen sind. Das mach Spaß und sorgt für eine gute Stunde lebendige Unterhaltung. Schön, dass Themen wie Diversität und Umweltschutz so lebendig umgesetzt werden können.

VÖ: 06.2021
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504223014

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