Gordon Black – 9. Inferno in der Schattenwelt
Gordon Black – 8. Gefangen in der Schattenwelt
Gordon Black – 7. Angriff aus der Schattenwelt
Gordon Black – 5. Eine Braut für Dracula
Gordon Black – 4. Der Monstermacher
Gordon Black - 3. Friedhof der Hexen
Gordon Black - 2. Die Augen des Dämonen
Gordon Black – 9. Inferno in der Schattenwelt
Gordon Black, der weiterhin in der Schattenwelt gefangen ist, entdeckt in der infernalischen Umgebung ein junges Mädchen, das ich um Hilfe bittet. Sie berichtet von ihrer Ankunft in der Parallelwelt, doch dann kommt eine unheimliche Gestalt zu ihnen – eben jene, die das Mädchen dorthin gebracht hat. Währenddessen geht Hanako einen folgenschweren Handel ein, um Gordon zu sich zurückzuholen und bringt sich dabei selbst in große Gefahr…
Mit „Inferno in der Schattenwelt“ wird der erste Dreiteiler bei der Geisterjäger-Serie Gordon Black abgeschlossen, wobei in den beiden Vorgängern natürlich bereits eine umfangreiche Szenerie aufgebaut wurde. Und so wird auch hier schnell eine dynamische Stimmung erzeugt, in dem die Handlung zwischen den verschiedenen Schauplätzen wechselt. Dass dabei ganz unterschiedliche Intensitäten und Atmosphären aufkommen, lässt die Spannung schnell nach oben schnellen. Dabei gibt es Verzweiflungstaten ebenso wie heftige Kämpfe gegen monströse Gestalten oder unerwartete Begegnungen, also wirklich eine große Bandbreite. Während sich die Handlungsstränge zunächst noch parallel zueinander entwickeln und eigene Dynamiken entwickeln, steuern diese natürlich irgendwann aufeinander zu. Das ist spannend geraten, und steigert sich immer weiter, was in einem sehr gelungenen und in einigen Aspekten durchaus unerwarteten Finale endet. Dass den einzelnen Szenen durchaus Zeit gelassen wird, um sich zu entwickeln, ist ein weiterer gelungener Aspekt der Episode. Gut gefällt mir dabei, dass dabei viele Hintergrundinformationen zu Gordon Black und den mystischen Aspekten der Serie geliefert werden. Diese Episode ist sicherlich ein Schlüssel für weitere Episoden, die Informationen sind aber eben in einer spannenden und vielseitigen Handlung verpackt.
Die Episode ist mit einigen bekannten Namen aus der aktuellen Hörspielwelt besetzt, einige Nebenrollen sind dabei aber mit Stimmen besetzt, die mich nicht vollkommen überzeugen konnten. Götz Otto ist in der Rolle des Herren der Schattenwelt aber sehr dramatisch und ein wenig pathetisch, was seinen Szenen viel Ausdruck verleiht. Schön, dass er sich in dieser Rolle hörbar wohlfühlt und ihr eine passende Ausstrahlung verleiht. Kai Helm baut um seine Figur eine mystische Aura auf, er verleiht seiner Stimme einen leicht gebrochenen Klang und bietet lebendige Facetten an, sodass die Überraschungen seiner Szenen gut funktionieren. Erzähler Christopher Jablonka führt mit seiner recht neutral wirkenden Stimme gelungen durch die Handlung, was zudem einen passenden Kontrast zu Marcus Off bildet, der als Gordon Black ebenfalls einige Erzähltexte übernimmt. Eric Schäffler, Jannik Endemann und Tim Knauer sind ebenfalls zu hören.
Die Dialoge stehen in dieser Produktion nur selten für sich allein, meist werden sie durch leise Hintergrundmusik ergänzt. Diese wirkt mystisch und wabernd, was für einen eingängigen Effekt sorgt. Aber auch eine stimmige Geräuschkulisse ist eingebunden, was die Handlugen der Figuren illustriert und den Hintergrund weiter ausbaut.
Natürlich wird die violette Farbgebung der bisherigen Covergalerie auch hier eingesetzt, kombiniert mit dem weiß entsteht so eine interessante Optik. Zu sehen ist ein weitläufiges, düster wirkendes Schloss – und auch wenn dieses eine Rolle in der Handlung spielt, wirkt das Motiv etwas beliebig. Neben einer ausführlichen Übersicht der Mitwirkenden gibt es im Inneren auch eine Trackübersicht inklusive Titeln und Länge.
Fazit: Als Abschluss der Trilogie setzt „Inferno in der Schattenwelt“ die aufgebaute Szenerie zunächst gekonnt fort, fördert einige Überraschungen und viele intensive Momente zutage. Wie sich die Stränge später ergänzen und zusammenführen, ist spannend und aufregend umgesetzt. Eine starke Episode, insbesondere da einige Hintergründe der Serie mystisch und spannend ausgefüllt wurden.
VÖ: 8. Dezember 2023
Label: Saphir Tonart
Bestellnummer: 9783862123865
Gordon Black – 8. Gefangen in der Schattenwelt
Gordon Black ist in der Schattenwelt verschollen. Ob der Geisterjäger dort überleben kann, ist die bange Frage. Und werden in der realen Welt alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu retten. Seine Verbündeten Mac und Hanako sind dafür auf verschiedenen Kontinenten unterwegs, und sogar das britische Militär wird aktiviert…
Der Dreiteiler um die „Schattenwelt“ aus der Gruselkrimiserie „Gordon Black“ ist mit der siebten Episode schon einmal stark gestartet, mit „Gefangen in der Schattenwelt“ ist der Nachfolger zum Glück recht zeitnah danach erschienen. Die Grundsätze sind hier natürlich schon gegeben, sodass die Handlung dann auch recht schnell starten kann. Besonders, dass direkt verschiedene Szenerien und mehrere Stränge vorhanden sind, sorgt direkt für eine aufregende Dynamik. Dafür sollte man aber natürlich die Ereignisse noch recht präsent haben, da es ansonsten ziemlich unübersichtlich und verwirrend wirken kann. Doch wie sich die verschiedenen Elemente miteinander verbinden, ist sehr überzeugend erzählt. Dabei werden die verschiedenen Ebenen gelungen genutzt, irgendwo ist die Spannung immer sehr hoch und hält das Interesse durchgängig sehr hoch. Natürlich ist aber auch zu merken, dass hier der mittlere Teil einer Trilogie vorliegt, die Ereignisse werden teilweise recht schnell vorangetrieben und einige Möglichkeiten für unheimliche Stimmung ungenutzt gelassen. Interessant ist, dass die Episode ohne den Protagonisten auskommt und dennoch sehr rund wirkt. Das hätte der Dramatik und dem Ausdruck der Handlung sicherlich gutgetan, aber auch so ist ein hörenswerter und kurzweiliger Teil der Serie entstanden.
Tanja Dohse ist natürlich wieder als Hanako Kamara zu hören, sie trifft dabei eine gelungene Mischung aus ruhiger, aber kraftvoller Ausstrahlung. Zudem kann sie die Spannungsbögen der Handlung mit ihrer Stimme nachzeichnen und spielt mit verschiedenen Intensitäten. Auch Nicolas König ist als Mac Kinsey sehr überzeugend. Sein markanter Klang passt wunderbar in die Atmosphäre der Serie und sorgt auch hier für viel Aufmerksamkeit für seine Szenen. Frank Röth spricht die Rolle des Major Harris ebenfalls rund und setzt sie mit viel Energie um. Auch Nico Rogner, Anja Knauer und Jannik Endemann sind in dieser Episode zu hören.
Die akustische Gestaltung der Episode ist überzeugend geraten, hätte stellenweise aber für meinen Geschmack ruhig etwas kraftvoller sein können. Die Melodien sind aber passend ausgewählt und unterstreichen besonders in den Szenenwechseln die vorherrschende Stimmung. Die Geräuschkulisse ist vielseitig und treffend, sodass die Dialoge einen passenden Hintergrund bekommen und lebendiger wirken.
Die Schrecken, die Gordon Black in der Schattenwelt erleiden muss, sind auf dem Titelbild ansehnlich umgesetzt. In der typischen, dunkelblauen und kaltweißen Farbgebung sind mehrere riesige Geisterwesen zu sehen, deren Gesichter schrecklich verzerrt sind. Das Innere ist wie immer schlicht, aber übersichtlich umgesetzt.
Fazit: Mit „Gefangen in der Geisterwelt“ wird die Trilogie überzeugend fortgesetzt, insbesondere weil direkt verschiedene Erzählstränge vorhanden sind. Die Szenerie wirkt so direkt sehr lebendig und aufregend. Allerdings werden manche Szenen etwas zu schnell erzählt, was den Gruselfaktor zu kurz kommen lässt. Doch die Neugier auf den abschließenden Teil wird definitiv geweckt.
VÖ: 27. Oktober 2023
Label: Saphir Tonart
Bestellnummer: 9783862123858
Gordon Black – 7. Angriff aus der Schattenwelt
Beim Versteckspielen im Haus verschwindet die junge Linda spurlos, ihr Vater ist kurze Zeit später ebenfalls nicht mehr auffindbar, als er im Keller nach ihr gesucht hat. Doch das sind nicht die einzigen Vorkommnisse dieser Art, die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Gordon Black wird mit den Ermittlungen beauftragt und stellt bald einige interessante Gemeinsamkeiten fest. Doch die Hinweise deuten in eine ungewöhnliche Richtung: Der Ausgangspunkt scheint ausgerechnet Black Castle zu sein…
„Gordon Black“ startet mit der siebten Episode eine Geschichte, die sich über drei Folgen erstrecken wird. „Angriff aus der Schattenwelt“ stellt dabei zunächst den Ausgangspunkt gelungen und ausführlich dar. So wird in einigen gelungenen Introszenen das Verschwinden des Vater-Tochter-Gespans gezeigt, was direkt für unheimlichen Schauer sorgt. Auch danach gibt es zahlreiche weitere übernatürliche Momente, die sich zunächst lange nicht erklären lassen. Die Stimmung ist so durchgängig sehr mysteriös und bedrohlich, die eingebaute Furcht vor der Dunkelheit ist ein präsentes Motiv und überzeugend dargeboten. Langsam wird die Szenerie dann aufgeklärt, zahlreiche Nachforschungen, Untersuchungen und andere Momente untermauern die Vorkommnisse. Aber natürlich bleiben zahlreiche Mysterien offen, die erst in den kommenden Episoden aufgeklärt werden. Der Verlauf ist dabei eher langsam, die verschiedenen Szenen werden so wie durch eine Lupe betrachtet – und genau das macht die Handlung so reizvoll. Sicherlich wartet man an einigen Stellen auf neue Erkenntnisse, das Auskosten der düsteren Stimmung ist aber ein gelungener Bestandteil der Episode. Gut gefällt mir, dass die Handlung eng mit dem Familiensitz der Blacks und damit auch mit der Hauptfigur verbunden ist, da die Hintergründe der Seire damit noch mehr untermauert werden. Natürlich ist das Ende sehr offen, die Neugier auf die kommende Episode ist jedenfalls geweckt.
Christoph Jablonka ist ein überzeugender Erzähler für die Serie. Er behält seine ruhige, ausdrucksstarke Stimme konsequent bei, spielt aber mit verschiedenen Intensitäten und klingt mal weich, mal scharf und schneidend, sodass eine sehr lebendige Szenerie entsteht – auch bei dem von ihm erzählten Actionszenen. Nicolas König hat mir als Mac Kinsey ebenfalls gut gefallen, er passt sich gelungen dem Spannungsbogen der Handlung an und setzt die verschiedenen Szenen eingängig um, besonders in der direkten Interaktion mit Gordon Black habe ich ihn als stark empfunden. Katharina Wackernagel hätte als Clara O’Donnell stellenweise ruhig noch mehr Energie in ihre Stimme legen können. Die Trauer um die verschwundenen Familienmitglieder hätte eingängiger ausfallen können, um ihre Verzweiflung greifbarer zu machen. Ebenfalls zu hören sind Tim Knauer, Cindy Walther und Patrick L. Schmitz.
Akustisch wurde eine stimmige Szenerie geboten, die verschiedenen Elemente passen gut zusammen. So sind viele Dialoge mit passenden Geräuschen unterlegt und wirken so lebendig, während besonders spannende oder dramatische Momente mit dräuender, unheilvoller Musik unterlegt sind. Auch der Gruselfaktor wird durch den gelungenen Mix unterstrichen, besonders das Ende bekommt dadurch mehr Ausdruck verliehen.
Natürlich ist das Titelbild wieder in dem kalt-weißen und blauen Farbschema der vorigen Cover gehalten, der Schriftzug mit der Fledermaus darf natürlich auch nicht fehlen. Zu sehen in einer zur Klaue verkrümmte Hand, die sich aus einem nebeligen Spiegel herausgreift – ein passendes Motiv. In dem beiliegenden Booklet sind nicht nur die Mitwirkenden aufgelistet, es gibt auch eine übersichtliche Trackliste mit passenden Überschriften.
Fazit: „Angriff aus der Schattenwelt“ ist ein gelungener Einstieg in den Dreiteiler. Der Aufbau der Handlung ist langsam, aber stetig und startet mit zahlreichen unheimlichen und rätselhaften Szenen. Lange tappt man im Dunkeln, wie alles zusammenhängen könnte, was für einen angenehmen Gruselfaktor sorgt. Doch auch mit etwas mehr Klarheit ist die Handlung noch kurzweilig und spannend geraten, sodass die List auf die beiden kommenden Teile geweckt ist.
VÖ: 18. August 2023
Label: Saphir Tonart
Bestellnummer: 9783862123841
Gordon Black – 0. Der Fall Hanako Kamara
Trotz seines jungen Alters hat sich Gordon Black bereits einen hervorragenden Ruf als Strafverteidiger erarbeitet. Sein Terminkalender ist voll, doch als Hanako Kamara auftaucht und von ihrem Fall berichtet, sagt er direkt alles ab und widmet sich ihr. Sie wird beschuldigt, einen Mann ermordet zu haben, besteht aber darauf, dass es sich um einen Vampir gehandelt hat. Und dabei kommen Erinnerungen an seinen Vater auf, mit denen Gordon nicht gerechnet hat…
Als Saphir Tonart vor einigen Jahren die Reihe um den Geisterjäger „Gordon Black“ begonnen hat, war die Hauptfigur schon ein gestandener Kämpfer gegen Dämonen, Vampire und andere Kreaturen der Hölle. Ebenso war sein Team schon in Grundzügen geformt. Nun wurde mit der „Episode 0“ eine besondere Geschichte vertont, die seinen ersten übersinnlichen Fall erzählt. Dabei wird den Zuhörenden mit einem Teil der Gerichtsverhandlung zunächst der Mund wässrig gemacht, da sie einige markante Eckpunkte direkt erfahren. Der Schritt zurück in die Szene, in der Hanako Kamara um seine Hilfe bittet, hat dadurch schon eine gewisse Portion Spannung, dennoch kann hier die Szenerie sorgsam aufgebaut werden, ohne dass es langweilig wird. Auch danach geht es sehr abwechslungsreich weiter – nicht nur, dass der Hintergrund um Hanako Kamaras angeblichen Mord weiter aufgeklärt wird, man bekommt auch zahlreiche Informationen zu Gordon Black und seiner Rolle im Kampf gegen das Böse. Ebenso wird die Handlung immer weiterentwickelt. Viele spannende und bedrohliche Szenen wechseln sich mit ruhigeren Momenten ab, was für eine gelungene Dynamik sorgt.
Die Sprecher machen insgesamt einen soliden Eindruck, wobei Marcus Off in der Hauptrolle des Gordon Black positiv hervorsticht. Ich mag, wie er eine gelungene Balance aus Coolness, Engagement und trockenem Witz hinbekommt und dabei sowohl die Dialoge als auch seine Erzähltexte lebendig umsetzt. Auch Tanja Dohse hat mir als Hanako Kamara gut gefallen, sie bringt an den richtigen Stellen viel Intensität ein, hat ein sicheres Gespür für das richtige Timing und schafft einen reizvollen Charakter. Rainer Schöne hat als Richter McGuiness einen sehr interessanten Part, den würdevollen, aber auch kühlen und zynischen Eindruck des Mannes wird durch ihn deutlich verstärkt. Auch Sascha Rotermund, David Bargiel und Agnes Hilpert sind zu hören.
Für die verschiedenen Szenerien wurden klanglich passende Hintergründe geschaffen, die die Dialoge lebendiger klingen lassen. Dabei werden nicht nur viele authentisch wirkende Geräusche eingefügt, sondern beispielsweise auch aufgeregtes Stimmgemurmel im Hintergrund. Die musikalische Begleitung ist etwas zurückhaltend, aber durchaus stimmig eingesetzt.
Natürlich wurde auch für diese besondere Episode das bekannte Coverkonzept verwendet, sodass sich kühle Blau- und dunkle Violetttöne mit dem schwarzen Hintergrund und hellweißen Elementen verbinden. Die stimmige Szenerie zeigt stilisierte Fledermausflügel vor einer kühlen Industriekulisse, was stimmig und unheimlich wirkt.
Fazit: „Der Fall Hanako Kamara“ ist nicht einfach nur eine simple Erzählung der Vorgeschichte zu Gordon Black, sondern auch an sich eine sehr stimmige und komplex erzählte Episode. Die Zeitsprünge, die vielen reizvollen Hintergrundinformationen und eine spannende Entwicklung sorgen für ein gelungenes Hörspiel, das für Neueinsteiger wie Kenner gleichsam empfehlenswert ist.
VÖ: 7. Juli 2023
Label: Saphir Tonart
Bestellnummer: 9783862123834
Gordon Black – 5. Eine Braut für Dracula
Erster Eindruck: Hoher Besuch in New York...
Unheimliche Fledermauswesen greifen in New York einen Streifenpolizisten an, doch mit seiner Geschichte stößt er bei seinen Kollegen auf Unglauben. Gordon Black erfährt jedoch auch von der Sache und ist sofort alarmiert. Denn die mächtigen Fähigkeiten der Angreifer lassen nur einen Schluss zu. Und zwar, dass der König der Vampire aus Europa auf den Kontinent gefunden hat: Graf Dracula...
Bei Saphir Tonart geht es weiter mit „Gordon Black“, der sich auch mit der fünften Folge wieder in das Genre des klassischen Geisterjägers einreiht. Und genauso klassisch ist auch der Gegner in dieser Episode, Dracula gehört zu den bekanntesten Romanfiguren überhaupt und stattet hier seinen Besuch ab. Bereits in der ersten Folge wird dieser in einer actionlastigen und unheimlichen Szene vorgestellt. Auch die ersten Szenen mit Gordon Black und seinen Ermittlungen können gefallen, die Kombination aus der übersinnlichen Szenerie und Krimielementen entwickelt eine reizvolle Atmosphäre. Doch leider verstrickt sich die Handlung in einigen zu langwierigen Szenen und einer zu langsamen Entwicklung, sodass es eher gemächlich denn wirklich spannend wirkt. Hinzu kommt, dass sich auch Handlungsmuster einige male wiederholen und so die vielen guten Ansätze nicht wirklich zur Geltung kommen lassen. Mit einer gestraffteren Handlung und einen stärkeren Fokus auf die unheimlichen Elemente hätte hier ein noch stärkeres Hörspiel entstehen können. Denn die sonst so prägnante Figur des Dracula verwischt hier etwas und kommt nicht so recht zur Geltung, besonders gegen Ende hätte man noch mehr aus seinem Auftreten herausholen können.
Robert Missler ist natürlich wieder in der Rolle des Gordon Black zu hören und gibt eine sehr standfeste Leistung des Geisterjägers ab, mal cool und abgeklärt, mal wie unter Feuer, sodass er die Dynamik der Folge auch mit seiner Stimme nachzeichnet. Jan Reinartz ist in dieser Folge als Captain Lamsky zu hören und klingt insgesamt solide, könnte aber auch mehr Wucht in seine Stimme legen und so das Profil des Ermittlers stärken. Sascha Rotermunds Auftreten als Dracula ist ziemlich gelungen, seine sehr prägnante Ausstrahlung kommt sehr gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Hartmut Neugebauer, Gabriele Libbach und Lisa Sturmann.
Das 70-minütige Hörspiel ist meist stimmig umgesetzt, auch wenn die ganz große Stimmung auch nicht nur den Einsatz von Musik und Geräuschen erzeugt wird. Zwar passt alles gut zusammen und gibt ein in sich passendes Gesamtbild ab, wirklich mitreißend ist das aber nicht gestaltet. Die Geräusche sind treffsicher eingesetzt und sorgen für einen lebendigeren Eindruck der Dialoge.
Der Fokus des Covers liegt auf einem weiblichen Gesicht mit ziemlich spitzen Reißzähnen, die Augen scheinen auf einer schreienden und davonlaufenden Frau gerichtet zu sein. Und eine Fledermaus ist dabei nicht nur im Logo der Serie eingebaut. Die violette Einfärbung ist dabei das prägnanteste Stilmittel der Covergestaltung.
Fazit: Die Geschichte, wie Dracula sein Unwesen in New York treibt, ist in vielen Grundsätzen gut gelungen, hätte aber prägnanter und dynamischer erzählt werden können. Etwas zu lang geraten kommen weder Spannung noch Gruselfaktor wirklich zur Geltung, wenngleich einige unterhaltsame Szenen für gute Unterhaltung sorgen.
VÖ: Januar 2018
Label: Saphir Tonart
Bestellnummer: 978-3-9433-5324-2
Gordon Black – 4. Der Monstermacher
Erster Eindruck: Rückkehr des Geisterjägers
Professor Ruskin will in Begleitung seines Assistenten Albert einen alten Freund in der walisischen Kleinstadt Hillbroke besuchen. Doch ein heftiges Unwetter lässt sie Schutz bei Familie Keever suchen, die ihnen von unheimlichen Vorgängen im Dorf berichten: Ein brutales Ungeheuer hat nun nach mehreren Rindern auch eine junge Frau getötet. Auch Gordon Black wird auf den Fall aufmerksam, muss sich jedoch mit einigen Vorurteilen der Bewohner herumschlagen...
2009 erschienen die ersten drei Hörspiele zu Gordon Black, danach wurde es wieder ruhig um den „Gruselkrimi aus der Geisterwelt“. Und so ist Nocturna Entertainment durchaus eine kleine Überraschung gelungen, dass fünf Jahre später mit „Der Monstermacher“ eine vierte Folge auf den Markt gebracht wurde. Die Geschichte startet dabei recht gemächlich und lässt auch erst einmal die Titelfigur außen vor, berichtet wird von der Stimmung in Hillbroke, worüber sich langsam die ersten übernatürlichen und durchaus gut platzierten Gruselmomente platzieren. Doch es braucht hier einfach zu lang, bis die Handlung richtig in Schwung kommt, die Dialoge sind zu lang geraten und so bleibt die Dynamik auf der Strecke. Auch mit dem Auftauchen von Gordon Black bleibt ein zwiespältiger Eindruck: Auch hier gefällt mit die Atmosphäre in dem kleinen Dorf sehr gut, doch auch hier dauert es lange, bis die Geschichte zum Punkt kommt. Erst das letzte Drittel wirkt spannender und packender, der Kampf gegen das Ungeheuer ist gut beschrieben. Gut gefällt auch der Rückblick in Gordons Vergangenheit, hier werden weitere Details um die Rahmenhandlung offenbart. Und so können durchaus einige Schwächen der ersten drei Folgen ausgebügelt werden, besonders die Atmosphäre wurde gelungen weiterentwickelt, eine knackiger erzählte Handlung hätte der Folge aber gut getan.
Robert Missler ist hier wieder als Gordon Black mit von der Partie und kann seine markante Stimme effektvoll einsetzen, um eine düstere Aura um den Geisterjäger zu schaffen. Auch Tanja Dohse ist erneut als seine Mitstreiterin Hanako Kamara zu hören, die intelligente Japanerin ist ebenso gelungen dargestellt. Ingrid Steeger ist in einer Gastrolle als Dawn Kneever zu hören und kann mit ausdrucksstarker Stimme und glaubhaftem Agieren überzeugen. Weitere Sprecher sind Tim Knauer, Horst Janson und Jannik Endemann.
Atmosphärisch werden hier recht düstere Töne angeschlagen, wobei die Musik sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern eher für sanftere Szenenübergänge sorgt. Sie ist gut ausgewählt und kann die Stimmung der Folge gut unterstützen. Auch die Geräusche sind passend eingefügt und lassen die einzelnen Szenen lebendiger wirken.
Das Coverdesign hat sich nicht geändert, wieder ist am oberen Rand ein schwarzer Balken mit dem Schriftzug samt Fledermaus abgesetzt, während das eigentliche Motiv – eine rennende Frau in weißem Kleid, die vor einer Geistererscheinung davon rennt – in violetten Tönen eingefärbt ist und so eine mystische Wirkung erzielt. Im Inneren des Booklets sind zahlreiche Fotos der Sprecher abgedruckt.
Fazit: Zwar wird hier streckenweise recht schwerfällig erzählt und der Handlung so viel Dynamik genommen, dank der gut dargestellten Stimmung im Dorf und der unheimlichen Atmosphäre ist dennoch eine recht gelungene Folge entstanden, die zu ihren Vorgängern durchaus eine Verbesserung darstellt.
VÖ: 16.Januar 2015
Label: Nocturna Entertainment
Bestellnummer: 603877114629
Gordon Black - 3. Friedhof der Hexen
Erster Eindruck: Ein Hexenmeister aus der Vergangenheit
Zur Zeit er Hexenverfolgung wurde in Salem ein Hexenmeister samt seiner Anhängerschaft verbrannt. Heute ist er zurückgekehrt, um blutige Rache zu nehmen, doch erst wenn er seine sieben Hexen wieder erweckt hat, ist seine Macht unbesiegbar. Gordon Black wird in die kleine Stadt gerufen, um dies zu verhindern. Da beginnen die Kirchenglocken zu läuten...
"Friedhof der Hexen" komplettiert die drei zuerst veröffentlichten Folgen der neuen Gordon Black-Reihe über einen Anwalt, der dazu bestimmt ist, Dämonen zu bekämpfen. Die Folgen haben keinen roten Faden und können somit alle für sich allein gehört werden, auch wurden bisher nicht weitere Details von Gordons Weg zum Dämonenjäger enthüllt als die - sehr gelungene - Introszene, die vor jeder Geschichte steht. Auch hier fehlt mir wieder das Besondere, das eine Serie einzigartig macht, ansonsten ist diese dritte Folge die bisher stärkste. In der Geschichte finden sich keine Ungereimtheiten, alles ist logisch und gut nachvollziehbar aufgebaut. Die Darstellung der Dämonen ist schariger als in den beiden Vorgängern, Gordon steht aufgrund des Versagens seiner Waffen in Zgzwang, was neue Perspktiven für den Handlungsverlauf bietet. Auch hier schlägt die Handlung immer wieder Wendungen ein, sodass trotz der Laufzeit von 68 Minuten kein Leerlauf entsteht. Ich jedenfalls habe mich gut unterhalten gefühlt und möchte diese Folge Fans des Genres gerne nahe legen.
Auch in dieser dritten Folge ist der Sprechercast wieder hervorragend. Als Noah Rush hören wir den wunderbaren Martin Sabel, der den Dämonen sehr düster und rachsüchtig wirken lässt. Gleiches gilt für Petra Goßmann und Heidi Lepies als seine Hexen, auch sie schaffen eine gruselige Atmosphäre. Auch Santiago Ziesmer, dessen Stimme wohl unverwechselbar ist, macht als Inspector Ranking eine sehr gute Figur. Weitere Sprecher sind Konrad Halver, Klaus-Dieter Klebsch und Reinhilt Schneider.
Ebenso wie in den ersten beiden Folgen kann sich hier die atmosphärische Gestaltung wieder behaupten. Die musikalischen Arrangements sind treffend zu den einzelnen Szenen ausgesucht und unterstützen sie in ihrer Wirkung auf den Hörer. Besonders während der Kampfszenen mit dem Dämonen wird hier einiges für die Ohren geboten. Weiter so!
Eine Frau, die scheinbar zu Tode erschreckt und schreiend auf einem Friedhof davonläuft ziert das Cover von "Friedhof der Hexen". Wieder wurde das Titelbild des Heftromans mit dem insatz von Violetttönen verfremdet. Lediglich der Schriftzug wirkt etwas angestaubt, wird Nostalgiker aber wohl erfreuen.
Fazit: Eine insgesamt sehr gute Folge des Genres, die mit einigen spannenden Höhepunkten aufwarten kann.
Gordon Black - 2. Die Augen des Dämonen
Erster Eindruck: Spielsüchtiger Dämon
Durch Zufall stößt der Anwalt und Dämonenjäger Gordon Black auf einen neuen Fall: Ein Dämon kontrolliert die Gedanken von Mariette Hammond und lässt sie einen Mann ermorden. Doch auch im Gefängnis ist die angehende Schauspielerin nicht sicher vor den schädlichen Einflüssen. So beauftragt er Hanako auf Mariette aufzupassen. Ein schwerer Fehler...
"Ein Gruselkrimi aus der Geisterwelt" lautet der Untertitel der neuen Serie von Nocturna Entertainment "Gordon Black", was die Serie insgesamt gut umschreibt. In dieser zweiten von bisher drei veröffentlichten Folgen hat er der Dämonenjäger wieder mit einen gefährlichen Geschöpf aus der Unterwelt zu tun, wobei die Geschichte teilweise nicht ganz nachvollziehbar ist. Was nämlich ein Dämon aus der Vergangenheit mit Glücksspielen zu tun hat, wird nicht ganz deutlich. Die Geschichte hingegen schlägt recht viele Winkelzüge, was sie durchaus interessant und abwechslungsreich erscheinen lässt. Auch handwerklich ist nichts auszusetzen, der Spannungsbogen ist gut aufgebaut, die akkustische Ausstattung gut bis hervorragend. Dennoch sind die Geschichten zu gleichförmig und vorhersehbar und die Charaktere sind bisher zu stereotyp. Trotzdem: Es ist eine gute Produktion und eine Steigerung zur ersten Folge.
Wieder sind über 40 Sprecher im Einsatz, die neben den üblichen Sprecherrollen im Hintergrund immer wieder für realistische Gesprächsfetzen sorgen. Erzähler der Serie ist Wolf Frass, der mit seiner eingängigen Stimme und klarer Sprechweise für eine gute Stimmung bei seinen Texten sorgt. Sehr gut gefallen hat mir Katja Brügger als Mariette Hammond, die sehr wandlungsfähig ihre Stimme an verschiedene Situationen anpassen kann. Im Intro ist Stephan Schwarz als Earl of Blackinverness in seiner kurzen Passage sehr beeindruckend. Weitere Sprecher sind unter anderem Patrick Bach, Monty Arnold und Lea Kohns.
We dieie erste Folge kann auch "Die Augen des Dämonen" mit einer gelungenen Atmosphäre überzeugen. Die ausgewählten Musikstücke tragen zur Spannung bei, die Geräusche sind recht realistisch und beschreiben das Geschehen gut und nachvollziehbar. Wieder sind die vielen Sprecher im Hintergrund hervorragend umgesetzt, sodass beispielsweise das Casino sehr plastisch und greifbar wirkt.
Für das Cover wurde wieder er die Originalzeichnung des Heftromans mit einem schmucken Lilaton eingefärbt, was mir persönlich sehr gut gefällt und die Idee aus den 80er Jahren mit dr heutigendeodernen Hörspielwelt verbindet. Auch der Rest der Aufmachung ist durchaus ansehnlich und wird in den selben Farbtönen fortgeführt.
Fazit: Ein solides, gut produziertes Hörspiel für Fans von Dämonenjägern, und eine deutliche Steigerung zur ersten Folge.
Gordon Black - 1. Der Spiegel des Grauens
Erster Eindruck: Neue Geisterjägergeschichten
Beim Spiel auf einem gewöhnlichen Spinett stirbt eine junge Frau unter mysteriösen Umständen und wird völlig blutleer zurückgelassen. Da Mel Teeler verdächtigt wird, den Mord an Linda begangen zu haben, sucht er den Anwalt Gordon Black auf, von dem er weiß, dass er außerdem ein Dämonenjäger ist. Zusammen mit seiner Assistentin und Geliebten Hanako stößt er auf ein schreckliches Geheimnis...
Ein weiterer Kämpfer gegen die Unterwelt betritt die Hörspiellandschaft, die Romane über Gordon Black von Horst W. Hübner werden von Nocturna Entertainment umgesetzt, gleich drei Folgen wurden zum Auftakt veröffentlicht. Den Anfang macht "Der Spiegel des Grauens", und dort bekommen wir erst einmal ein gelungenes Intro aus den Kindertagen des Helden, bevor wir und längere Zeit die Ausgangssituation mit dem merkwürdigen Todesfall lauschen dürfen. Zwar braucht es seine Zeit, um richtig Fahrt aufzunehmen, doch gegen Ende wird es sehr stimmungsoll, das extatische Spiel auf dem Spinett ist hervorragend umgesetzt. Leider folgen wieder lange Gespräche mit Gordon Black, in denen weder sonderlich viel passiert noch großartige Erkenntisse bieten. Positiv anzumerken ist hier die Figur der Hanako Kamara, die mit flotten Sprüchen für Abwechslung sorgt. Doch auch hier fängt sich die Story wieder, der Rest der Geschichte ist interessant und durchaus spannend. Leider fehlt mir aber das gewisse Etwas, das diese Serie von anderen des selben Genres unterscheidet. Auch die Motivation von Gordon Black, also warum er Dämonenjäger ist, kommt nicht wirklich herüber. Kein schlechter Auftakt für die Serie, insgesamt sogar ein recht guter, aber um dauerhaften Erfolg zu haben muss noch dazugelegt werden.
Über 40 Sprecher (!) wirken bei dieser Produktion mit. Das ist besonders darauf zurückzuführen, dass ein vorbildlicher Background für die Serie geschaffen wird, die so sehr lebendig wirkt. Robert Missler ist als Gordon Black besetzt worden, und mit seiner eingängigen Stimme gestaltet er seine Rolle gut aus. Die selbstbewusste Hanako Kamara wird von Tanja Dohse gesprochen, die mit ihrer spröden Art und unverkennbaren Einsatz sehr gut herüberkommt. In dieser Folge hören wir auch Regisseur Sven M. Schreivogel, der als Mel Teeler sin Talent als Sprecher beweist und wirklich sehr gute Arbeit leistet. Weitere Sprecher sind Rainer Schmitt, Reinhilt Schneider und Wolf Frass als Erzähler.
Produktionstechnisch gibt es an diesem Hörspiel nichts auszusetzen. Auffallend gut ist der oben bereits erwähnte Einsatz von Sprechern zur Gestaltung des Hintergrundes, sodass die so entstehende Atmosphäre sehr realistisch und lebendig wirkt. Doch Musik und Geräusche haben ihren festen Platz und setzen Akzente an den richtigen Stellen.
Die Coverzeichnung sowie das Logo wirken herrlich nostalgisch, mit der lilafarbenen Einfärbung aber alles andere als altbacken. Ein toller Kompromiss, der sehr gu funktioniert. Im kleinen Booklet finden wir neben ausführlichen Angaben zur Produktion noch eine Widmung für den Autor Horst W. Hübner und Informationen zu den drei Hauptsprechern.
Fazit: Obwohl es mich nicht wirklich mitgerissen hat, Gordon Black ist ein gut produziertes Hörspiel mit einer guten Story. Aber der letzte Funke sprang bei mir bisher nicht über