Wickie und die starken Männer - 4. Friesen in Sicht
Wickie und die starken Männer - 3. Die veränderte Stadt
Wickie und die starken Männer - 2. Die Stadt der Tyrannen -2-
Wickie und die starken Männer - 1. Die Stadt der
Tyrannen -1-
Wickie und die starken Männer - 4. Friesen in
Sicht
Erster Eindruck: Auf der Flucht vor den Friesen
Auf ihrer Heimreise ins heimatliche Flake sind die Wikinger in ein
windstilles Gebiet gekommen, auf das unerbittlich die Sonne
scheint. Doch die demotivierte Stimmung schlägt in Aufregung um,
als am Horizont einige Schiffe der Friesen auftauchen. Dann tritt
auch der Schreckliche Sven in Erscheinung...
Zum Auftakt der "Wickie und die starken Männer"-Hörspielserie von
Studio100 wurden gleich vier Folgen produziert. Die ersten drei
handeln von den Abenteuern in der fremden Stadt, Nummer vier heißt
"Friesen in Sicht" und spielt auf hoher See, auf der die Wikinger
von den Friesen umzingelt werden. Doch bis es so weit ist, werden
erst einmal die Geschehnisse der vorigen Folgen ausführlich
wiederholt, was nicht nur in keinem Zusammenhang mit der aktuellen
Folge steht und somit überflüssig ist, sondern auch sehr langweilig
ist, wenn man eben diese Folgen schon gehört hat. Hinzu komt, dass
dies fast ausschließlich vom Erzähler geschieht, was keineswegs
lebendig wirkt. Doch auch danach wirkt die Handlung sehr
langgezogen, selbst nach der Umkreisung durch die Friesen passiert
lange Zeit fast gar nichts. Der eingesetzte Stoff hätte locker auch
in einer viertel Stunde erzählt werden können, wurde aber künstlich
auf vierzig Minuten Länge gezogen. Wickies Idee und die Vorstellung
der Wikinger ist zwar erneut sehr gelungen, insgesamt ist dies aber
eine schwache Folge.
Der Schreckliche Sven wird vom ehemaligen Knorkator-Mitglied
Stumpen gesprochen, dem ein sprecherisches Talent nicht
abzusprechen ist. Vielmehr stellt er den Friesen eindrucksvoll,
aber nicht ohne Humor dar. Wickie wird erneut von Andi Wittmann
gesprochen, der den Jungen ganz schön clever, aber auch ängstlich
wirken lässt und nah an der Stimme der TV-Serie liegt. Karlo
Hackenberger gefällt mir als streitlustiger Tjure wieder sehr gut.
Weitere Sprecher sind unter anderem Hans Werner Olm, Jürgen
Kluckert und Tetje Mierendorf.
Als Einstimmung auf die Handlung schallt zuerst das bekannte
"Wickie"-Lied aus den Boxen, welches jeder direkt mitzusingen
vermag. Die restliche atmosphärische Gestaltung wird von Geräuschen
bestimmt, die sher passend sind und verschiedene Stimmungen
erzeugen können. Eine solide Leistung auf diesem Gebiet!
Von den bisherigen Titelbildern gefällt mir dieses am besten, auch
wenn der grobe Stil der Zeichnung mir wieder nicht zusagt. Im
Inneren finden wir einen Hinweis auf den Internetauftritt von www.wickie.de, der
mit Spielen, Downloads und weiteren Informationen gut gelungen
ist.
Fazit: Lange
Wiederholungen und Handlungspausen, in denen nichts Großartiges
passiert. Leider eine sehr schwache Folge der Serie.
VÖ: 13. November 2009
Label: Studio100
Bestellnummer: 5414233124511
Wickie und die starken Männer - 3. Die veränderte
Stadt
Erster Eindruck: Halt die Klappe, Tjure!
Reich beladen mit wertvollen Gütern kommen die Flake-Wikinger von
ihren Handelsreisen aus der Südsee zurück und machen einen
Abstecher in die Stadt, die sie von den Tyrannen befreit haben.
Doch der neue Rat regiert noch grausamer als die Könige. Aber wie
soll die Hand voll Wikinger gegen ein ganzes Heer ankommen?
Das sechste Buch über Wickie und die starken Männer des
schwedischen Autors Runer Jonsson wurde in der TV-Serie nicht
umgesetzt. Dieses wurde nun von Studio100 als Hörspiel nachgeholt,
sodass man endlich der Geschichte um die fremde Stadt lauschen
kann. Wie schon in der vorigen Folge angedeutet herrscht nun
nämlich keineswegs Harmonie und Frieden, sodass das Eingreifen der
Wikinger erneut erforderlich ist. Auch hier geschieht dies wieder
auf sehr humorvolle und abwechslungsreiche Art, was besonders auf
die vielen unterschiedlichen Charaktere zurückzuführen ist. Im
Mittelpunkt steht aber natürlich die erneute Befreiung der Stadt,
die durch einen guten Einfall von Wickie unterhaltsam gestaltet
wird. Leider fehlt auch hier etwas das Tempo, gerade im ersten
Drittel des Handlung passiert nur wenig Erwähnenswertes. Trotzdem
hat mir auch die dritte Folge der Serie gut gefallen, da sie die
Geschichte sinnvoll fortführt und eine dreiviertel Stunde gute
Unterhaltung bietet.
Wie in den ersten beiden Folgen ist Peter Groeger als Günther von
Münster, einem befreundeten Dichter der Wikinger, zu hören. Mit
seiner markanten Stimme prägt er ein sehr eingängiges Bild, das
durch die lustige Art des Mannes unterstützt wird. Snorre, der
Steuermann, wird von Rainer Fritzsche gesprochen, der eine ebenso
glaubhafte Darstellung abliefern kann. Erzähler der Serie ist Frank
Gustavus. Seine relativ wenigen Passagen gestaltet er ruhig, aber
keineswegs langweilig. Weitere Sprecher sind Felix Würgler, Karlo
Hackenberger und Tetje Mierendorf.
Auch in dieser Folge wird mehr Wert auf die Dialoge der Wikinger
als auf eine aufwändige Produktion gesetzt. So bekommt man außer
dem schmissigen Titelsong kaum Musik zu Ohr, die eingesetzten
Geräusche können aber durchaus stimmungsvoll sein und malen die
Geschichte weiter aus.
Bei der Coverzeichnung wurde versucht, den Stil der
Zeichentrickserie nachzuahmen, was auch hier leider nur bedingt
geglückt ist, die Zeichnung wirkt insgesamt zu grob. Der Rahmen mit
den Sternen, dem Logo mit Wikingerhelm und der Fahne ist aber
ansprechend und gelungen.
Fazit: Eine insgesamt
nette Folge, die lediglich einige Längen aufweist. Erneut ist
besonders die Charakterisierung der Rollen gelungen.
VÖ: 13. November 2009
Label: Studio100
Bestellnummer: 5414233123323
Wickie und die starken Männer - 2. Die Stadt der
Tyrannen -2-
Erster Eindruck: Hey, hey Wickie, der Wickinger!
In der geteilten Stadt ist den Wikingern klar, dass sie mit der
Hilfe von Günther vom Münster die Bevölkerung von den Tyrannen
befreien müssen. Wickie muss nicht lange nachdenken bis er einen
Plan hat, wie sie alle in den Palast kommen. Doch dies erfordert
einige Vorarbeit...
Wickie, der Kinderbuchklassiker, der besonders durch die
Anime-Serie Berühmtheit erlangt hat, ist nun auch als Hörspiel zu
haben, Folge zwei der neuen Studio100-Serie schließt die Geschichte
um die tyrannisierte Stadt (vorerst) ab. Diente der erste Teil noch
vorrangig der Charaktervorstellung und der Erklärung der Situation
der Stadt, kann die Geschichte hier an Fahrt aufnehmen. Schnell
sind wir mitten in der Handlung, in der es vor cleveren Einfällen
nur so strotzt. Besonders Wickies Plan, der den Mittelpunkt der
Story ist, bietet einen sehr großen Unterhaltungsfaktor. Schön,
dass die Erklärung von Wickie selbst übernommen wird und die
restlichen Wikinger herrlich lustig darauf reagieren. Überhaupt ist
die Humoranteil relativ hoch und entspringt vor allem aus den
unterschiedlichen Charakteren. Dieser zweite Teil gefällt mir um
einiges besser als ein Vorgänger, da sowohl die
Charakterdarstellung ausführlich und liebevoll gelungen ist, aber
auch mehr Wert auf eine spannende und unterhaltsame Geschichte
gelegt wurde. Schön ist auch, dass das Ende Lust auf weiteres
Zuhören macht und die Geschichte der Stadt weiterhin offen lässt.
So stelle ich mir Familienunterhaltung vor, die sowohl Erinnerungen
an alte Zeiten weckt als auch neue Elemente bietet.
Auch hier kann die Auswahl der Sprecher wieder überzeugen. Ulme,
der Poet der Wikinger, wird von Hans Werner Olm gesprochen, der die
teils hochtrabenden, teils witzigen Reime sehr lebhaft gestaltet.
Tetje Mierendorf ist als gutmütiger und bärenstarker Faxe zu hören,
der seine Rolle ebenfalls glaubhaft und mit einem Augenzwinkern
spricht. Als böser König ist unter anderem Santiago Ziesmer zu
hören, dessen unverwechselbare Stimme sich auch in dieses Hörspiel
gut einfügt. Weitere Sprecher sind Harry Kühn, Karsten Troyke und
Jan Kircheldorf.
Das aus der TV-Serie bekannte Titelsong darf auch hier nicht fehlen
und bietet einen flotten Einstieg in das Hörspiel mit hohem
Wiedererkennungswert. Bei der restlichen akkustischen Gestaltung
ist kaum Musik verwendet, um nicht von den Sprechern abzulenken.
Die trotzdem gelungene Atmosphäre wird also besonders durch die
Geräusche erzeugt.
Leider ist die Coverzeichnung nicht sonderlich ansprechend
geworden. Zwar ist Wickie in der typischen Geste zu sehen, wenn er
einen Einfall hat, die restlichen Menschen und der Hintergrund
wirken aber seltam verschoben und werden von zu einfachen Formen
dominiert. Im Inneren des kleinen Booklets ist vorrangig Werbung zu
finden.
Fazit: Ein lustiges,
unterhaltsames und temporeiches Hörspiel mit spaßigen Einfällen und
einer schönen Charakterdarstellung. Gelungen!
VÖ: 18. September 2009
Label: Studio100
Bestellnummer: 5414233123323
Wickie und die starken Männer - 1. Die Stadt der
Tyrannen -1-
Erster Eindruck: Der cleverste der Wickinger
Wickie, sein Vater Halvar und die Mannschaft des Wikingerschiffes
wollen von nun an friedlichen Tauschhandel bertreiben. Auf ihrer
Fahrt landen sie in einer merkwürdigen Stadt, die durch einen Fluss
geteilt ist. Auf der einen Seite sind die Leute bettelarm, auf der
anderen leben sie in größtem Luxus. Günther von Münster, ein
bekannter Dichter, erklärt ihnen, wie es dazu gekommen ist...
"Wickie und die starken Männer" ist als Zeichentrickserie aus den
70er Jahren bis heute präsent und erfreut Generationen von Kindern.
Durch die Realverfilmung des Stoffes sind die Abenteuer der
Wikinger wieder in aller Munde. Grund genug, ihm eine eigene
Hörspielserie zu widmen, das dachte sich das neue Studio100 und hat
gleich vier Folgen produziert und startet mit dem Zweiteiler "Stadt
der Tyrannen". Anfangs werden die Wikinger ausführlich vorgestellt,
längere Zeit ist eine Szene auf See ohne große Handlung zu hören.
Das ist wichtig für das Verständnis und sicherlich auch
unterhaltsam, nimmt aber viel Tempo aus dem Hörspiel und lässt es
recht langgezogen wirken. Denn auch nach der Ankunft in der
seltsamen Stadt geht es mit dem verwirrten Dichter Günther von
Münster humorig weiter, aber hier hören wir lediglich
Beschreibungen der Umstände und kaum Handlung. Doch gerade bei
einer Abenteuergeschichte, wie Wickie sie nun einmal ist, wäre dies
wünschenswert gewesen. Doch die liebevolle Beschreibung der
Charaktere kann einiges wieder wett machen, sei es der miesepetrige
Tjure, der vergessliche Günther von Münster oder der clevere, aber
ängstliche Wickie selbst. Eine typische erste Folge, die vor allem
der Charaktervorstellung dient und dabei etwas die Geschichte
vernachlässigt. Trotzdem unterhaltsam.
Gerade bei einer Geschichte, die für viele Kindheitserinnerungen
beinhalten, ist die Wahl der Sprecher äußerst wichtig, schließlich
sollen zwar etwas eigenes entwickeln, dabei aber nicht allzu sehr
von den bekannten Stimmen der TV-Serie abweichen. Studio100 hat
dies gut gelöst: Wickie wird von Andi Wittmann gesprochen, der die
Charakterzüge der Hauptfigur gut darstellt und ziemlich pfiffig
klingt. Tjure, der Störenfried auf dem Wikingerschiff, wird von
Karlo Hackenberger sehr streitlustig und griesgrämig gesprochen,
was eine zusätzliche humorige Komponentemit einbringt. Halvar, der
Häuptling der Wickingerbande, wird von Jürgen Kluckert gesprochen,
der ein wenig zu niedlich für diese Rolle zu sprechen scheint.
Andere Sprecher sind Tetje Mierendorf, Rainer Fritzsche und Peter
Groeger.
Die akkustische Gestaltung wird dem Anspruch eines Kinderhörspieles
gerecht. Hier wird kaum Musik eingesetzt, die Atmosphäre wird
lediglich aus einigen Geräuschen gezogen, die sinnvoll eingesetzt
sind. Als Titelsong hören wir den bekannten Song aus der
Zeichentrickserie, den wohl jeder mitsingen kann.
Auch das Covermotiv orientiert sich an den bekannten Figuren der
Serie, allerdings ist der Stil doch etwas anders und wirkt
unsauberer. Leider versprüht es auch nicht den Charme der Vorlage
und ist zu schlicht. Schön ist, dass auf der Rückseite noch ein
Eindruck aller Wikinger gegeben wird, die dort noch einmal
abgebildet wurden.
Fazit: Tolle
Charakterisierung der Wikinger, wenig Handlung. Trotzdem weckt das
Hörspiel viele schöne Kindheitserinnerungen.
VÖ: 18. September 2009
Label: Studio100
Bestellnummer: 5414233123316