Astra Obscura - 2. Renaissance
Astra Obscura - 1. Der Liebe Leid
Astra Obscura - 5. Aus Stein
Erster Eindruck: Stein, Sand und Sonne
Finnis und Rios sind in Taifra angekommen, und Rios ist beeindruckt
von den riesigen steinernen Gärten und Finnis Wandlung zur
umgänglichen Frau. Doch ihr Aufentalt währt nur kurz, die Suche
nach Jara führt sie durch eine erbarmunglose Wüste. Und die düstere
Prophezeiung steht immer noch drohend über allem...
Astra Obscura, die Serie voller Mystik vor mittelalterlicher
Kulisse, geht mit "Aus Stein" in die fünfte Runde. Doch wie in der
Vorgängerfolge hat diese so ihre Startschwierigkeiten: Zwar ist die
Ankunft in Taifra, einer wundersamen Stadt mit einem Garten voller
steinerner Pflanzen, schön beschrieben und sehr atmosphärisch. Auch
Finnis' und Rios' Aufentalt dort ist intensiv dargestellt und zieht
den Hörer in die Welt von Astra Obscura. Doch leider passiert
ansonsten nicht viel, wir bekommen eine andere Seite der Charaktere
zu sehen, wirklich vorangetrieben wird die Geschichte dabei aber
nicht. Erst beim Aufbruch in die Wüste werden mehr wichtige
Ereignisse eingeführt, die die Story fortsetzen. Ich mag die ruhige
Erzählart der Serie sehr gerne und bin der Meinung, dass sich nicht
immer alles überschlagen muss, hier hätte ich mir im ersten Drittel
dennoch mehr Bedeutsames gewünscht. Ansonsten ist diese Folge
wieder sehr gut gelungen, die Charaktere wirken plastisch, die
ständig vorhandene Mystik und die stimmungsvollen Beschreibungen
der Landschaft, die manchmal drohenden Ankündigungen des Erzählers,
all das ergibt ein unterhaltsames und in sich stimmiges Hörspiel,
das mich weiter von der hohen Qualität der Serie überzeugt hat.
Diese spiegelt sich auch in der Wahl der Sprecher wieder. Keine
namhaften, wohlbekannten Sprecher, die man aus etlichen anderen
Produktionen kennt, sondern frische, unverbrauchte Stimmen, die
ihre Charaktere gut wiederspiegeln können. Allen voran die
großartige Heide Jablonka als Finnis, die zart und verletzlich,
nachdenklich, fröhlich, ernst und wütend klingen kann und alle
Gefühle glaubhaft und intensiv darstellt. Erzähler Bodo Henkel kann
seine Stimme ebenfalls sehr variabel einsetzen und geht gut auf die
jeweilige Atmosphäre ein. Ergänzt wird der Cast unter anderem von
Eckard Müller, Lars Haberland und Frank Ferner.
Die Musik ist extrem beeindruckend und reicht von fröhlicher
Mittelalter-Musik bis hin zu pompöser orchestraler Begleitung von
besonders spannenden Szenen. Trotz aller Variabilität wirkt alles
harmonisch miteinander verknüpft, da die Übergänge sehr sanft
gestaltet wurden. Da auch während vieler Sprechpassagen Musik zur
Untermalung eingesetzt wurde, ist die Atmosphäre sehr dicht.
Die Gestaltung des Covers habe ich schon bei meinen anderen
Rezensionen gelobt, und gleiches gilt auch für die Gestaltung von
"Aus Stein". An dieser Stelle sei auch noch auf die Zusatzangebote
des Labels hingewiesen, die wunderschöne Poster und Mini-Portraits
einiger Charaktere veröffentlicht haben. So können in detailreichen
und hochwertigen Zeichnungen unter anderem Finnis, Rios und Jara
bewundert werden. Zusatzinformationen auf den Mini-Portraits gehen
noch intensiver auf den jeweiligen Charakter ein. Toll, dass hier
ein stimmiges Gesamtprodukt geboten wird.
Fazit: Sehr auf die
wunderbare Atmosphäre bezogen läuft die Story hier etwas langsam
an, trotzdem ist auch "Aus Stein" eine klare Empfehlung für Leute,
die die ersten Teile mochten.
VÖ: 22. Januar 2010
Label: Higher Sense in HigherSins
Bestellnummer: 4042564118902
Astra Obscura - 4. Eiszeit
Erster Eindruck: Der weite Weg ins Gebirge...
Finnis und Rios von Faagila sind dabei, sich weiter aneinander zu
gewöhnen und auf dem Weg in die Berge. Viele Mysterien ranken sich
um um das Gebirge, und die kleine Gruppe, die die beiden begleitet,
merkt schnell, dass vieles von dem wahr ist. Und sei es nur, dass
schnell Streit zwischen den Mitgliedern entsteht...
"Der Pfad der Sterne" kann nach nur kurzer Wartezeit weiter
beschritten werden: Astra Obscura, die neue Serie von HigherSins
veröffentlicht kurz nach den ersten drei Folgen zwei weitere Teile,
sodass die Geschehnisse um Finnis und Rios noch sehr präsent sind.
Trotzdem steht am Anfang der Folge eine kleine Zusammenfassung der
Ereignisse, sodass man sich sehr schnell wieder in die Geschichte
einfinden kann. Leider startet diese recht gemächlich, auffallend
lange Dialoge und Erzählpassagen dienen zwar der weiteren
Charaktervorstellung, hätten aber auch dynamischer ausfallen
können. Erst als die kleine Reisegruppe aus Finnis, Rios und einer
kleinen Familie in das Gebirge aufbricht, kommt die Geschichte
langsam in Gang und ist gegen Ende wieder sehr spannend und findet
zu der Stärke der Vorgänger zurück. Das Finale ist dabei besonders
gelungen. Schön ist, dass mit Finnis ein Charakter als Hauptfigur
erkoren wurde, der unbestreitbar seine dunkle Seite hat und diese
auch auslebt. Mit ihrer Kratbürstigkeit und aufbrausenden Art sorgt
sie auch in dieser Folge für ungewöhnliche Momente. Da die
Geschichte sinnvoll fortgeführt wird und der Abschluss sehr
gelungen ist, kann ich über die leichten Längen davor
hinwegsehen.
Finnis wird erneut von Heide Jablonka gesprochen, die den
vielschichtigen Charakter umfassend einzufangen vermag. So kommt
jede Facette der Frau sehr gut zur Geltung. Eckard Müller ist als
Rios von Faaglia zu hören und gestaltet seine Rolle wieder
glaubwürdig und sehr lebendig. Lars Haberland spricht Medach, der
die beiden auf ihrer Reise begleitet, auch er ist überzeugend.
Weiterhin zu hören sind Tanja Esche und Bodo Henkel als
Erzähler.
Wie in den vorigen Folgen ist die Musik hervorragend - besonders
wenn man bedenkt, dass es sich um ein eher kleines Label handelt.
Passend zum mittelalterlichen Flair der Geschichte werden
insbesondere klassische Klänge eingesetzt, um das Geschehen
stilvoll zu untermalen. Das ist während der gesamten Laufzeit der
Folge sehr gut gelungen.
Für mich gehört "Astra Obscura" zu den Serien mit den besten
Coverdesigns. Die detaillierten Zeichnungen, bei denen flammende
Rottöne benutzt werden, erzeugen einen einzigartigen Eindruck ohne
überladen zu wirken. Schade, dass sich dieses nicht im Inneren
fortführt, dass die Sprecher einzeln pro Folge aufgelistet werden
kann durchaus erwartet werden.
Fazit: Nach einigen
Anlaufschwierigkeiten wird aus "Eiszeit" noch eine spannende Folge.
Sehr gelungen ist wieder die Charakterbeschreibung von Finnis.
VÖ: 22. Januar 2010
Label: Higher Sense in HigherSins
Bestellnummer: 4042564118896
Astra Obscura - 3. Noom
Erster Eindruck: Die Zukunft der Sterne in der Hand...
Finnis von Somora hat sich der Suche nach der jungen Jara
angenommen und räumt alle Gefahren, die auf ihrem Weg lauern, aus
dem Weg. Die geraubte Schnelle mit den schwarzen Steinen ist ihr
einziger Anhaltspunkt, und Trapin, ein alter Freund und Astronom,
ist ihr dabei behilflich. Doch eine düstere Bedrohung hängt
unheilvoll über Finnis...
Nach dem ersten Teil, in dem den Hörern die Grundsituation näher
gebracht und Jara vorgestellt wurde und nach einem grandiosen
zweiten Teil, in dem auf die Hauptperson der Serie umgeschwenkt
wurde, geht der dritte Tel der "Astra Obscura"-Reihe nun in die
Vollen und beschäftigt sich vermehrt mit der Hintergrundgeschichte
und der düsteren Prophezeiung. Gut so! Dabei sind auch Jaras Szenen
unterhaltsam, die in einem fernen, orientalisch anmutenden Palast
spielen, in dem die reine Frau gefangen gehalten wird. Immer mehr
zeigt sich, dass sie eng mit dem Schicksal der Welt verbunden ist.
Finnis Szenen hingegen bringen die Handlung in großen Schritten
voran, bescheren ihr einen neuen Begleiter und führen sie zu einem
alten Freund. Gut gelungen ist, dass hier nicht gleich alles von
ihrer Freundschaft offenbart wird, sodass die Titelheldin weiterhin
ein Schleier des Ungreifbaren umgibt, der sie interessant und
geheimnisvoll wirken lässt. Trotzdem wirkt der Handlungsverlauf der
Geschichte zu gleichförmig, ein wenig mehr Dynamik in der
Erzählweise hätte die Geschichte noch interessanter wirken lassen.
Insgesamt bin ich auch von der dritten Folge der Serie überzeugt
und freue mich auf die nächsten Teile.
Eckhard Müller ist als Rios von Faagila zu hören, dem neuen
Gefährten von Finnis, und fügt sich gut in seine Rolle ein. Jussuff
von Sarassan, der sich Jara in dem königlichen Palast zuwendet,
wird von Olaf Krätke gesprochen, der den Zweispalt, der von seiner
Figur ausgeht, gut darstellt. Lars Haberland spricht Trapin, den
Stronom, und kann besonders während seiner Propheziung ein sehr
positives Bild hiterlassen. Weitere Sprecher sind Christian Senger,
Sabine Lein und Heide Jablonka.
Musikalisch setzt sich der rundum gelungene Eindruck der ersten
beiden Folgen nahtlos fort. Eindrucksvoll werden hier die einzelnen
Elemente der Geschichte in Szene gesetzt und durch akkustische
Hilfsmittel in ihrem Wirken unterstützt. Die dichte Atmosphäre
führt dazu, dass sich der Hörer leicht in die Geschichte
hineinversetzen kann.
Die flammenumwobene Hand, die auf dem Cover in dem grandiosen Stil
der übrigen Folgen dargestellt ist, hat eine wichtige Bedeutung in
dem Hörspiel und erneut ein wunderbares Titelmotiv. Schön, dass der
dazugehörige Schriftzug sich nicht zusätzlich in den Fokus rücken
will und dezent eher im Hintergrund bleibt.
Fazit: Hier wird mehr auf
die Hintergrundgeschichte eingegangen, doch auch die
Charakterdarstellung der Figuren ist erneut sehr geglückt.
VÖ: 8. Januar 2010
Label: HigherSense in HigherSins
Bestellnummer: 4042564118889
Astra Obscura - 2. Renaissance
Erster Eindruck: Wiedergeburt der etwas anderen Art
Taru der Schmied, der auf der Suche nach seiner entführten
Verlobten Jara angegriffen und beraubt wurde, wird von der alten
Finnis von Somora und ihrem Gefährten gepflegt. Schnell fühlt er
sich in dem abgeschiedenen Haus wohl, doch er sollte sich besser
nicht zu sehr in Sicherheit wiegen...
"Renaissance" lautet der zweite Teil der neuen "Astra Obscura"
Reihe, die auf der höchsteigenen Internetpräsenz als "Die große
Fantasysaga" umschrieben wird. Die Suche nach Jara treibt Taru in
die Arme von Dieben, und ein verloren gegangenes Schmuckstück wird
zum wichtigen Aufhänger dieser Folge. Tarus Unterkunft bei Finnis
ist gleich in mehreren Hinsichten bemerkenswert: Erstens wird sein
Abenteuer sinnvoll und unterhaltsam weitergeführt, zweitens sorgt
die Unwissenheit über seine Gastgeberin für zusätzliche Spannung,
die sich immer mehr steigert. Und drittens wird ein wohl
einzigartiger Wechsel der Hauptpersonen durchgeführt, der mich
persönlich völlig überrascht hat. Während sich innerhalb der
Handlung die Spannung immer weiter steigert, findet sie in einem
magiegeladenen Spektakel voller Dynamik und menschlicher Abgründe
ein wunderbares Ende, auch der Titel der Folge wird hier deutlich.
Hervorragende Hörspielunterhaltung mit Pfiff und interessanten
Einfällen, mehr davon!
Grazia Dominante ist hier als Finnis zu hören und verleiht der
alten Frau mit ihrer einprägsamen Stimme und eindringlicher
Betonung etwas sehr Geheimnisvolles. Heide Jablonka spricht Finnis
von Somora nach ihrer Wandlung, bleibt dem ersten Eindruck des
Charakters dabei treu und erweitert ihre Charaktertiefe noch
weiter. Als Räuber ist Martin Sabel zu hören, der seine ganze
Professionalität ausspielen kann. Weitere Sprecher sind Bodo
Henkel, Michael S. Ruscheinsky und Olaf Krätke.
Dieter Rhode, der Kopf hinter Astra Obscura, hat auch in diesem
zweiten Teil in Sachen Klang wieder sehr gute Arbeit geleistet. Die
klassischen Klänge der Musik verleihen der Geschichte einen
wunderbaren Hintergrund, der sich eng an die Handlung schmiegt und
mit verschiedenen Stilmittel lebendig hält. Auch die eingefügten
Geräusche heben die Stärke der Akkustik hervor.
Auch das Coverbild ist extrem gelungen. Die in Rottönen gestaltete
Frau fängt die ganze Magie der Folge ein, wirkt düster ohne zu
verschrecken, die detailreiche Gestaltung ist sicherlich ein
Hingucker im Hörspielregal. Es wäre allerdings schön, wenn auch
mehr Wert auf das kleine Booklet gelegt worden wäre, ein wenig
aufwändiger hätte es zusätzliche Wirkung entfalten können.
Fazit: Eine spannende,
aufregende und hintergründige Geschichte, die uns die neue
Hauptfigur mit einem Knall vorstellt. Wunderbar magisch und
unterhaltsam!
VÖ: 8. Januar 2010
Label: HigherSense in HigherSins
Bestellnummer: 4042564118872
Astra Obscura - 1. Der Liebe Leid
Erster Eindruck: Rückkehr und Aufbruch...
Taru, der Sohn eines Schmiedes, kehrt nach langer Zeit in sein
Heimatdorf zurück, und schon schwillt der Konflikt mit seinem Vater
von Neuem. Hoffnung macht ihm allerdings Jara, ein liebenswertes
Mädchen, dass ihm früher versprochen wurde und nun zur hübschen
jungen Dame herangewachsen ist. Doch das Schicksal meint es nicht
gut mit ihm...
"Higher Sins" ist der Name eines neuen Hörspiellabels, das zum
Start drei Teile der Mystery-Fantasy-Serie "Astra Obscura"
veröffentlicht hat. Der Untertitel der Serie "Der Pfad der Sterne"
spielt auf eine unheilvolle Prophezeiung an, die die ganze Welt
verändern wird - doch bis es so weit ist beschäftigt und vorerst
der junge Waffenschmied Taru, der in sein Heimatdorf zurückkehrt.
Schnell findet der Hörer in die Geschichte, denn die aktuellen
Ereignisse sind größtenteils auf die Zeit vor Tarus Abreise
zurückzuführen, ein umfassendes Bild über seine Situation ist also
gewährleistet. Obwohl die Charaktervorstellung gelungen und
interessant ist, wirken die ersten zwei Drittel des Hörspiels
leider etwas lang gezogen. Hier passiert einfach zu wenig, um den
Hörer wirklich fesseln zu können. Später nimmt die Handlung dann
aber richtig an Fahrt auf, auch ein Ausblick auf das kommende wird
durch Andeutungen gewährt. Dass man schon früh eine leichte Ahnung
von dem Gesamtbild der Serie zu bekommen scheint, hält das
Interesse beim Hörer sicherlich aufrecht. DIe mittelalterliche
Welt, die nicht von Magie beherrscht, aber immerhin durchzogen
scheint, ist eine reizvolle Kulisse für diese Geschichte, Dialoge
und Sprachwahl wirken dabei stimmig.Eine gelungene Auftaktfolge,
doch ich bin sicher, dass noch Steigerungspotenzial vorhanden
ist.
Von den eingesetzten Sprechern war mir bis dato noch niemand
bekannt, trotzdem liefern sie alle solide bis gute Sprechleistungen
ab. Taru, der junge Schmied, der hier den größten Teil der Handlung
bestreitet, wid von Michael S. Ruscheinky gesprochen, der mit
fester Stimme und variablem Ausdruck seine Saache sehr gut macht.
Sabine Lein spricht die Jara mit sehr heller Stimme, die gu zu der
jungen Frau passt. Ingrid Mülleder ist Erzählerin und spicht mit
tragender, aber nie übertriebender Stimme ihre Passagen. Weitere
Sprecher sind Matthias Hermann, Tatjana Müller und Olaf Krätke.
Was bei dem neuen, kleinen Label in Sachen Musik geboten wird, ist
mehr als beachtlich. Klassische Instrumente bestimmen das Bild des
Hörspiels, die mal hochfahrend, mal ganz klein, fast im
Verborgenen, mal völlig verschwunden sind. Eine sehr dynamische
akkustische Gestaltung, die wunderschön anzuhören ist.
Auch die Covergestaltung verdient größtes Lob. Mit dem dunklen
Hintergrund sieht die rot leuchtende, nur in Rot- und Orangetönen
gehaltenen Blume wie brennend aus, die verschlungenen Schnörkel
bieten ein hohes Maß an Ästhetik. So auffällig und gelungen das
Titelbild, so schlicht und übersichtlic ist das Innere, hier wäre
eine genauere Aufteilung der Sprecher für die einzelnen Folgen
wünschenwert gewesen.
Fazit: Der Auftakt zu
einer vielversprechenden Fantasy-Saga, die jedoch anfangs zu
tempoarm wirkt. Ich bin gespannt, wie sich die Serie entwickeln
wird...
VÖ: 8. Januar 2010
Label: HigherSense in HigherSins
Bestellnummer: 4042564118865