John Sinclair Classics – 50. Die Katakomben von Paris

 

John Sinclair Classics – 48. Im Haus des Schreckens

John Sinclair Classics – 47. Flugvampire greifen an

John Sinclair Classics – 46. Der Fluch der schwarzen Hand

John Sinclair Classics – 45. Das Todeskarussell

John Sinclair Classics – 44. Die Spinnen-Königin

John Sinclair Classics – 43. Der Hexer mit der Flammenpeitsche

John Sinclair Classics – 42. Das Hochhaus der Dämonen

John Sinclair Classics – 41. Der schwarze Würger

John Sinclair Classics – 40. Der Albtraum-Friedhof

John Sinclair Classics – 39. Die Killerpuppen

John Sinclair Classics - 38. Die Totenkopf-Gang

John Sinclair Classics - 37. Zirkus Luzifer

John Sinclair Classics - 36. Die Rache der roten Hexe

John Sinclair Classics - 35. Der Voodoo-Mörder

John Sinclair Classics - 34. Die Todesgondel

John Sinclair Classics - 33. Irrfahrt ins Jenseits

John Sinclair Classics – 32. Das Todeskabinett

John Sinclair Classics – 30. Das Phantom von Soho

John Sinclair Classics – 29. Der Hexenclub

John Sinclair Classics – 28. Die Geisterhöhle

John Sinclair Classics – 27. Wenn der Werwolf heult

John Sinclair Classics – 26. Der Fluch aus dem Dschungel

John Sinclair Classics – 25. Dr. Tods Höllenfahrt

John Sinclair Classics – 24. Hochzeit der Vampire

John Sinclair Classics – 23. In Satans Diensten

John Sinclair Classics – 22. Der See des Schreckens

John Sinclair Classics – 21. Bruderschaft des Satans

John Sinclair Classics – 20. Doktor Tod

John Sinclair Classics – 19. Horrorfest am Galgenhügel

John Sinclair Classics – 18. Die Armee der Unsichtbaren

John Sinclair Classics – 17. Die teuflischen Schädel

John Sinclair Classics – 16. Der Gnom mit den Krallenhänden

John Sinclair Classics – 15. Die Bräute des Vampirs

John Sinclair Classics – 14. Dämonos

John Sinclair Classics – 13. Amoklauf der Mumie

John Sinclair Classics – 12. Das Höllenheer

John Sinclair Classics – 11. Der Blutgraf

John Sinclair Classics – 10. Die Insel der Skelette

John Sinclair Classics – 9. Die Nacht des Schwarzen Drachen

John Sinclair Classics – 8. Das Rätsel der gläsernen Särge

John Sinclair Classics - 7. Die Töchter der Hölle

John Sinclair Classics – 6. Friedhof der Vampire

John Sinclair Classics - 5. Sakuro, der Dämon

John Sinclair Classics - 4. Das Leichenhaus der Lady L.

John Sinclair Classics - 3. Dr. Satanos

John Sinclair Classics - 2. Mörder aus dem Totenreich

John Sinclair Classics - 1. Der Anfang


John Sinclair Classics – 50. Die Katakomben von Paris



John Sinclairs Silberkreuz ist immer noch verschwunden, doch eine neue Spur führt ihn nach Paris, wo sich die machtvolle Waffe gegen die dunklen Kräfte in den Katakomben verbergen soll. Doch die Suche ist aufwendiger und gefährlicher als gedacht – nicht nur, weil ein alter Feind von Sinclair die Fäden in den Händen zu halten scheint. Aber auch auf der Seite der Guten hat sich ein neuer Mitstreiter eingefunden: Professor Zamorra…

„Die Katakomben von Paris“ ist eine ganz besondere Episode der „John Sinclair Classics“ – und das in vielerlei Hinsicht. Offensichtlich ist es natürlich, dass es sich um die 50. Folge handelt und damit ein kleines Jubiläum bildet. Aber es ist auch die letzte Episode der Serie, die nun nicht mehr fortgeführt wird. Clever ist dabei gemacht, dass sie gekonnt an die erste Geschichte der eigentlichen Hörspielserie anschließt und dabei einige Lücken schließt. Schön, dass die Mühen von Erfolg gekrönt sind, die Serie an ihr Ziel zu führen. Aber auch inhaltlich gibt es eine Besonderheit, John Sinclair bekommt nämlich Unterstützung von Professor Zamorra und seiner Freundin Nicole Duval, die sogar einen recht großen Teil der Handlung bestreiten. Diese neue Perspektive und die verschiedenen Erzählstränge, die sich daraus ergeben, sorgen für einen abwechslungsreichen Eindruck der Handlung. Diese ist zunächst actiongeladen und temporeich erzählt, bekommt später aber einen bedrohlicheren und düsteren Anklang, der für einige unheimliche Momente sorgt. Die Laufzeit ist dafür recht lang geraten, sodass auch gleich zwei CDs vorhanden sind. Dennoch kommt keine Langweile auf, die Handlung ist angefüllt mit spannenden Szenen und gelungenen Entwicklungen. Besonders das Outro ist dann noch einmal richtig stark und hat mich mit seinem markanten Ausdruck überzeugt. Ein gelungener Abschluss der Serie, der die Qualität dieses Ablegers noch einmal betont.

Natürlich ist wieder Dietmar Wunder als John Sinclair zu hören. Er sorgt wieder für eine lebendige Sprechweise und viele einprägsame Momente, wobei er sich gelungen an den Verlauf des Spannungsbogens anpasst. Douglas Welbat schlüpft in die Rolle des Professor Zamorra, seine tiefe und ausdrucksstarke Stimme passt wunderbar zu der Figur, zumal er sehr betont und intensiv spricht. Auch die wunderbare Katja Brügger hat mir als Nicole Duval ausnehmend gut gefallen, ihr rauer Klang und ihre Fähigkeit, diesen gelungen zu variieren und mit verschiedenen Stimmungen zu spielen, sorgt auch hier für einen sehr markanten Charakter. Leonie Landa, Oliver Bender und Kai-Henrik Möller sind ebenfalls zu hören.

Akustisch wird auch in der Abschlussepisode der Serie eine sehr überzeugende Leistung geboten, die Atmosphäre wird sehr gelungen durch die Musik unterstützt. Mir gefällt, wie dabei sowohl dräuende Melodien im Hintergrund als auch prägnante und harte Musik eingesetzt wird – oder eben auch mal Stille, was für eine gelungene Dynamik sorgt. Auch die eingesetzen Geräusche sind lebendig und vielseitig und die Dialoge integriert.

Eine riesige Wand aus Totelschädeln, beleuchtet von einem schummrig-gelben Licht. Ein riesiges Silberkreuz mit eingavierten mystischen Smbolen. Davor ein Mann in der Rückansicht, eine erhobene Waffe in der Hand: Das Titelbild der Episode ist ansehnlich geraten und passt gut zur Handlung. Eine Übersicht aller Episoden mit ihren Covern ist im Inneren des Booklets zu finden.

Fazit: „Die Katakomben von Paris“ bietet eine spannende und abwechslungsreiche Handlung, die mit ganz unterschiedlichen Stimmungen dynamisch erzählt wird. Dass dabei auch Professor Zamorra im Fokus steht, ist ein weiterer reizvoller Aspekt der Handlung. Die doppelte Laufzeit ist dann auch notwendig, um den Bogen zum Beginn der eigentlichen Serie zu schlagen, was sehr gut gelungen ist.

VÖ: 26. Mai 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785508


John Sinclair Classics – 48. Im Haus des Schreckens



Für Lydia Rankin ist es schier unmöglich, eine bezahlbare Wohnung in London zu finden – als Studentin hat sie nur ein begrenztes Budget. Glücklicherweise stößt sie auf die freundliche Betty Longford, eine ältere Dame, die in ihrem riesigen Haus gleich mehrere Zimmer zu einem sehr günstigen Preis anbietet. Doch die Sache hat einen Haken – und der besteht nicht nur daraus, dass es nur eine Gemeinschaftsküche für alle gibt…

Die „John Sinclair Classics“ sind im Grunde in sich abgeschlossene Geschichten, dennoch: Ein kleiner Handlungsstrang hier und da, der sich über mehrere Episoden erstreckt, ist dann doch zu finden. Bei weitem nicht so stark wie in der ursprünglichen Lübbe-Serie, sodass man zu jeder Zeit einsteigen kann und es auch nicht dramatisch ist, wenn man eine Episode verpasst. „Im Haus des Schreckens“ schlägt die Brücke zu den anderen Teilen beispielsweise ganz am Ende beim großen Finale – und der Weg dorthin ist sehr packend erzählt. So bekommt man anfangs aus der Perspektive von Lydia mit, welch schrecklichen Dinge im Haus von Mrs. Longford vor sich gehen, was für einen packenden Start mit unheimlichen Momenten sorgt. Der Schwenk zu John Sinclair, der in dieser Episode Jane Collins an seiner Seite hat, ist dann gelungen und bringt die beiden schnell auf die richtige Spur Zeit geht hier jedenfalls nicht verloren. Die schnelle Entwicklung ist überraschenderweise gerade beim großen Finale gestoppt, die finalen Szenen sind vielmehr sehr ausführlich erzählt und lassen sich Zeit, sich zu entwickeln und ihre Wirkung zu entfalten, was dann auch umso intensiver zur Geltung kommt. Dabei wird auch die Beziehung von John und Jane noch einmal aufgegriffen und hier auf eine harte Probe gestellt. Hörenswert!

Daniela Reidies sorgt als Lydia Rankin für eine starke Eingangsszene und bringt dabei den aufkommenden Horror sehr gut zur Geltung. Gerlinde Dillges ist als Betty Longford absolut überzeugend, ihre Stimme wirkt sehr präsent und markant, zumal sie eine breite Palette an verschiedenen Stimmungen heraufbeschwört und dabei immer den richtigen Ton trifft. Natürlich wird Jane Collins auch hier wieder von Katy Karrenbauer gesprochen, die sich gekonnt an die unterschiedlichen Situationen anpasst und ihrer Stimme an den richtigen Stellen zusätzliche Dringlichkeit verleiht. Auch Jan-David Rönfeldt, Kim Pfeiffer und Karyn von Ostholt sind zu hören.

Sicherlich hat die Serie einen prägnanten Stil, dieser passt sich aber immer wieder gut an die jeweilige Geschichte an. Hier gibt es beispielsweise zahlreiche düster-bedrohliche Szenen, die mit sphärischen Klängen im Hintergrund ausgestattet sind und so sehr gut zur Geltung kommen. Auch die Geräusche sind gut auf die Handlung abgestimmt, wobei auch hier wieder Schockmomente ihre Wirkung nicht verfehlen.

Eine Gestalt in dunkler Kleidung, eine Kapuze über den Kopf gezogen und so das Gesicht verborgen, kniet in einem Kreis aus Kerzen auf dem Boden – so simpel und doch so effektvoll ist das Cover zu der Episode geraten. Besonders das Spiel von Licht und Dunkelheit ist dabei reizvoll umgesetzt. Ohne Schriftzüge ist das Motiv von Timo Wuerz auch hinter der CD zu finden.

Fazit: „Im Haus des Schreckens“ legt ein ordentliches Tempo vor, Bedrohung und Bösewicht werden dabei schnell enttarnt. Die Spannung geht dadurch jedoch nicht verloren, im Gegenteil wird diese gerade in den letzten Szenen noch einmal deutlich intensiviert – auch weil sich die Geschichte dann Zeit nimmt und detailliert erzählt wird. Gelungen!

VÖ: 28. Oktober 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784488


John Sinclair Classics – 47. Flugvampire greifen an



Für Suko und Bill Conolly sollten es ein paar entspannte Tage werden, doch als sie während eines Zwischenstopps einige Stunden auf ihr nächstes Flugzeug warten müssen, entschließen sie sich kurzerhand, einer merkwürdigen Spur nachzugehen. Dabei stoßen sie auf eine junge Frau, die telepathisch begabt ist und deswegen von finsteren Wesen verfolgt wird: Riesige Fledermäuse, die ihr Blut trinken wollen…

Folgen, in denen Geisterjäger John Sinclair in dem nach ihm benannten Classic-Ableger erst spät vorkommt, gibt es mittlerweile einige. „Flugvampire greifen an“ spielt auch mit diesem Thema, geht aber dennoch einen anderen Weg: Hier erleben seine beiden Verbündeten Suko und Bill Conolly zunächst selbst ein Abenteuer, übernehmen Ermittlungen, müssen sich übernatürlichen Bedrohungen stellen. Das bringt eine gelungene andere Perspektive mit ein, zumal die Entwicklung bis dahin schon sehr spannend und aufregend geraten ist. Ich mag die düstere Szenerie sehr gern, auch der Schauplatz in Tibet wird gelungen in die Handlung integriert. Die Situation scheint für die beiden ausweglos, bis sie auf höchst interessante Weise die Hilfe von Sinclair persönlich anfordern können. Auch nach diesem Wendepunkt geht die Episode sehr unterhaltsam weiter und wird dann actionlastiger, aber auch eine finstere Intrige ist eingebunden. Der Kampf gegen die Mächte der Hölle wird dabei noch einmal auf eine andere Ebene gehoben, kann aber dennoch auch vollkommen eigenständig gehört werden. Eine starke Episode, dessen hohes Tempo von Anfang bis Ende punktet, die sich aber auch die Zeit nimmt, Wert auf kleine Facetten zu legen.

Detlef Bierstedt ist natürlich in der Rolle des Bill Conolly zu hören, auf dem in dieser Folge der Fokus noch mehr liegt als sonst. Auch das meistert er wie erwartet mit Bravour und spricht durchgängig sehr stark – insbesondere aber in den Szenen mit mehr Druck. Kim Pfeiffer ist als Marai zu hören und überzeugt ebenfalls vollkommen, besonders die mystische Aura, die die Figur umgibt, wird durch die intensive Sprechweise greifbar. Auch Tanja Dohse hat mir als Pamela Morton sehr gut gefallen, insbesondere da sie sich noch einmal mit anderen Facetten von dem restlichen Cast abhebt und ihre Szenen sehr ausdrucksstark wirken. Auch Gen Seko, Achim Schülke und Gerlinde Dillge sind zu hören.

Überzeugend ist auch die akustische Umsetzung der Episode, die wieder hervorragend auf die Handlung abgestimmt ist. So werden die vielen kleinen Spannungsbögen gekonnt nachgezeichnet und kommen so sehr gut zur Geltung. Dabei vermittelt die Musik immer auf den Punkt die vorherrschende Stimmung und verstärkt diese noch weiter. Die Geräusche sind kraftvoll und lassen besonders die clever platzierten Actionszenen noch intensiver wirken.

Zahlreiche der riesigen Vampir-Fledermaus-Mischwesen sind auf dem Cover abgebildet, die ein Flugzeug angreifen und ihre dämonischen Fratzen zeigen. Das wirkt sehr dynamisch und bedrohlich – nicht nur, weil der Himmel von Blitzen umzuckt wird, sondern weil die Figuren so beweglich und voller Kraft wirken. Wer sich das komplette Bild von Timo Wuerz ohne den Schriftzug anschauen möchte, kann dies auf dem Platz hinter der CD tun.

Fazit: in „Flugvampire greifen an“ zeigen sich die „John Sinclair Classics“ von ihrer stärksten Seite. Nicht nur der anfängliche Perspektivwechsel, dass zunächst Suko und Bill im Fokus stehen, sondern auch die dynamisch erzählte Handlung und die düstere Stimmung sorgen für eine durchgängig packende Episode. Sehr gelungen, auch durch die Mystik, die der neue Handlungsort und die Nebencharaktere mitbringen.

VÖ: 29. Juli 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784471


John Sinclair Classics – 46. Der Fluch der schwarzen Hand



Der Artikel in einem neuen Boulevardmagazin klingt eigentlich zu abgedreht, um real zu wirken. Doch als John Sinclair der Sache nachgeht und die seltsamen Todesfälle in einem beschaulichen Dörfchen in Cornwall nachgeht und am Grab eines kürzlich verstorbenen Jungen steht, ist er sich sicher, dass tatsächlich dämonische Mächte am Werk sind. Die wie groß die Macht der schwarzen Hand tatsächlich ist, weiß er noch nicht…

Mit „Der Fluch der schwarzen Hand“ liegt ein weiterer in sich abgeschlossener Fall der „John Sinclair Classics“ vor, der auch (fast) ohne die bekannten Nebenfiguren auskommt. Sir Powell, Bill Conolly und Co kommen zwar kurz vor, im Grunde ermittelt der bekannte Geisterjäger aber solo. Dass dabei dennoch eine sehr dynamische Stimmung aufkommt, liegt daran, dass auch zahlreiche Szenen nur von den Dorfbewohnern zu hören sind. Dabei entsteht schnell eine düstere Stimmung, zunächst werden die übernatürlichen Elemente dabei nur angedeutet. Schnell werden aber die mystischen Hintergründe offenbart – es geht also weniger um die Frage, was dahintersteckt sondern eher, wer die Oberhand gewinnen wird. Dabei gibt es natürlich auch einige packende Action-Szenen, die Erzählweise ist aber ruhiger als gewohnt. Mir gefällt das sehr gut, da so die einzelnen Szenen sehr gut zur Geltung kommen und eine dichte Stimmung entstehen kann. Das Finale ist dann clever erzählt und schließt die Folge überzeugend ab. Gut gefällt mir auch das deutliche Statement, Nachrichten egal ob online oder offline nicht direkt für bare Münze zu nehmen, sondern diese kritisch und hinterfragen – und das ist geschickt nebenher eingebaut worden.

Dorothy Parson, die eine sehr wichtige Rolle in dieser Episode spielt, wird von Stephanie Kellner sehr überzeugend gesprochen. Sie lässt sich mühelos auf die verschiedenen Szenerien ein, bietet einige verschiedene Facetten und eine sehr ausdrucksstarke Sprechweise, was mir sehr gut gefallen hat. Ihr Sohn Ritchie wird von Piet Rose gesprochen. Das junge Alter und die geringere Erfahrung als Sprecher hört man ihm zwar an, er macht seine Sache aber richtig gut und sorgt für viele überzeugende Momente. Tobias Lelle spricht den nüchternen Butler James mit einer sehr präzisen und gelungenen Sprechweise, die noch einmal eine andere Note in die Handlung einbringt. Weitere Sprecher sind Ronald Nitschke, Kai-Henrik Möller und Wolfgang Häntsch.

Durch die insgesamt etwas ruhige Handlung und weniger Actionsequenzen wirkt auch die akustische Umsetzung weniger dynamisch, dafür werden aber viele unheimliche und bedrohlich wirkende Momente geboten. Die Musik ist sehr gut daran angepasst und unterstreicht die vorherrschende Stimmung, während die Geräuschkulisse lebendig wirkt – und ein paar kleinere Schockmomente gibt es dann doch.

Eine Frau in schwarzer Trauerkleidung hockt vor einem offenen Grab, streckt die Arme dem Sarg entgegen und versucht die schwarze, klauenartige Hand zu erreichen, die sich daraus emporhebt: Das Cover fängt eine entscheidende Szene des Hörspiels stimmungsvoll ein, wofür auch die erdige Farbpalette sorgt. Der Raum hinter der CD wurde genutzt, um dieses Bild ohne Schriftzüge unterzubringen.

Fazit: „Der Fluch der schwarzen Hand“ bietet zwar auch die typische Ästhetik der Serie, lässt aber durch eine ruhige, aber sehr intensive Handlung dennoch eine ganz eigene Stimmung aufkommen. Dabei geht es oft sehr gruselig und bedrohlich zu, während sich Szenen um die Dorfbewohner mit den Ermittlungen von Sinclair gelungen abwechseln.

VÖ: 29. April 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784464


John Sinclair Classics – 45. Das Todeskarussell



Am Pier des kleinen Küstenstädtchens Brickaville taucht plötzlich ein altes Pferdekarussell auf, das Ken Kovac noch aus seiner Kindheit bekannt vorkommt. Er wird von dem Betreiber zu einer kostenlosen Fahrt eingeladen, doch danach wird der Rentner tot und grausam zugerichtet aufgefunden. John Sinclair wird zu dem Fall hinzugezogen und bekommt von dem Arzt des Dorfes einige erste Hinweise…

Zwar hat sich auch in der „John Sinclair Classics“-Serie von Lübbe Audio ein roter Faden durch einige Episoden eingeschlichen, Nummer 45 der Reihe mit dem Titel „Das Todeskarussell“ steht aber wieder vollkommen für sich allein, sogar die ansonsten bekannten Nebenfiguren als Mitstreiter von Sinclair sind hier nicht vorhanden. Dafür sorgt de Introszene gleich für eine sehr dichte Atmosphäre, das erste Auftauchen des titelgebenden Karussells und eine schreckensreiche Fahrt setzen gleich einen gelungenen Akzent. Auch danach geht es schnell rätselhaft weiter, da dieses mal nicht allzu viele Horror-Szenen zu hören sind, sondern Sinclair mal wieder richtig ermittelt. Er erfährt dabei immer mehr Hintergründe zu dem Karussell, zu den Figuren, zu der Geschichte der kleinen Stadt. Hinzu kommen einige Szenenwechseln mit unheimlichen Momenten, die gut zur Geltung kommen und die Geschichte um eine weitere Ebene gelungen ergänzen. Sehr gut gefällt mir dann der Blick in die Vergangenheit, in der die Szenerie aufgeklärt wird, wobei das obligatorische, actionreiche Finale natürlich nicht fehlen darf. Eine starke Episode und ein völlig für sich allein stehendes Hörspiel, welches man auch ohne Vorkenntnisse der Serie hören kann.

Der wundervolle Peter Weis sorgt in diesem Hörspiel als Dr. Winter für einen markanten Charakter, der Sinclair bei seinen Ermittlungen begleitet. Durch seinen leicht krächzenden Klang sorgt er für viel Aufmerksamkeit und gestaltet seine Passagen sehr lebendig. Henry König sorgt als Ken Kovac ebenfalls für einige einprägsame Momente, so bekommt das Intro durch ihn noch mehr Kraft verliehen, wobei seine Sprechweise eingängig ist. Leonie Landa hat mir als Sita ebenfalls sehr gut gefallen, die passt sich sehr gut der vorherrschenden Atmosphäre an und sorgt mit gekonnter Betonung für eine bemerkenswerte Figur. Weitere Sprecher sind Michael Prelle, Volker Hanisch und Bernd Stephan.

Sicherlich ist das Sounddesign der Serie schon längst ausgestaltet und greift auch hier wieder mit seinem coolen, lebendigen Klang. Doch es wurden auch neue Akzente gesetzt, so sind neben den markanten Geräuschen und den düsteren Melodien auch mal andere Musikstücke zu hören, die bei einigen Szenen im Hintergrund für Abwechslung sorgen. Das ist wieder stimmig zusammengestellt und sorgt für eine durchgängig überzeugende Atmosphäre.

Die grauenhaft verzerrte Version eines Pferdekarussells ist auf dem Titelbild von Timo Wuerz gekonnt in Szene gesetzt worden, dämonische Reiter, düstere Symbole und ein im inneren loderndes Höllenfeuer – das wirkt sehr düster und stimmungsvoll. Der leuchtend gelbe Schriftzug wirkt da leider etwas störend, die dezentere, schwarz-goldene Rahmengestaltung passt da schon besser. Im Inneren gibt es das Motiv aber noh einmal in der Komplettversion zu sehen.

Fazit: „Das Todeskarussell“ startet unheimlich und düster, der Verlauf ist rätselhaft und von wirklichen Ermittlungen von Sinclair geprägt. Zwar kommen auch hier unheimliche und später actiongeladene Momente auf, ich mag aber die mysteriöse Grundstimmung sehr gerne. Auch die Sprecher sind hier wieder in Hochform, sodass eine hörenswerte, in sich abgeschlossene Geschichte entstanden ist.

VÖ: 28. Januar 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782859


John Sinclair Classics – 44. Die Spinnen-Königin



Von Sir Powell bekommt John Sinclair weitere Informationen zu einem Vorfall, der in sämtlichen Boulevard-Medien heiß diskutiert wird: In einem Strip-Club soll ein Mann mit einem Spinnenkopf für ein Chaos gesorgt haben. Noch sieht er in dem Fall keine sonderlich große Bedrohung, doch als er den Überlebenden im Krankenhaus besucht und er weitere Informationen bekommt, ahnt er, dass doch mehr dahinterstecken muss…

Der ganz große Handlungsfaden wie in der ursprünglichen Serie um Geisterjäger „John Sinclair“ von Lübbe Audio ist im Ableger „John Sinclair Classics“ zwar nicht auszumachen, dennoch ist auch die 44. Episode sanft in die Serienhandlung eingebunden, beispielsweise durch einen Bezug auf den Gegner der vorigen Episode oder die sich weiter verfestigende Partnerschaft zu Suko. Doch auch eigenständig gehört oder ohne Vorkenntnisse funktioniert die Geschichte, die mit einigen gelungenen Introszenen punktet – aus ferner Vergangenheit, um zwei Kleinkriminelle, um den Angriff auf das Strip-Club. John Sinclair kommt in etwa erst nach einem Drittel Laufzeit auf den Plan, ist dann aber auch gleich mittendrin, sodass das Tempo hoch ist. Actionreiche Kämpfe wechseln sich mit ruhigeren Momenten an, die bedrohliche Szenerie um die Spinnendämonen ist dabei stetig zu spüren. Und auch die Endgegnerin, die titelgebende Spinnen-Königin, übt einen großen Reiz aus und bringt ihre ganz eigene Note mit ein, die sehr prägend für die Episode ist. Diese ist insgesamt sehr gelungen und bringt eine sehr abwechslungsreiche Szenerie mit sich.

Maria Koschny spricht mit ihrer ausdrucksstarken Stimme die Rolle der Madame Wu sehr überzeugend, sie legt einen harten, harschen Zug in die Rolle und verleiht ihr so eine gelungene Wirkung, die gut in die Szenerie der Episode passt. Detlef Bierstedt bringt seine jahrelange Erfahrung als Schauspieler als Bill Conolly wieder gekonnt mit ein und schafft so eine sehr lebendige und nahbare Figur. Christian Gaul ist in der Rolle des Larry Lund zu hören, den er mit einem sehr treffenden Ausdruck spricht und so die ordinäre Art des Mannes gekonnt umsetzt. Weitere Sprecher sind Oliver Warsitz, Daniela Hopkins und Nicolas König.

Der dynamische Verlauf der Szenen ist wie immer überzeugend durch die akustische Gestaltung umgesetzt worden. So sind auch leise und unheimliche Momente vorhanden, in denen beispielsweise ein leichter Windhauch aufkommt oder dramatische Musik immer lauter gedreht wird. Aber natürlich gibt es auch die typisch lauten, sehr präsent umgesetzten Momente. Das passt alles gut zusammen und wirkt wie aus einem Guss.

Dass die Neugestaltung der Cover der Classic-Reihe eine gute Idee war, zeigt sich hier erneut, da Timo Wuerz eine sehr greifbare und unheimliche Szenerie erschaffen hat. So ist die mächtige Spinnen-Dämonin inmitten einer Horde dicker, behaarter Spinnen zu sehen, die Arme erhoben und den Blick kühl und abweisend – sehr ansehnlich. Im Inneren des kleinen Booklets sind die bisherigen Episoden der Classic-Reihe im Kleinformat zu sehen, sodass man auch kleine eine Folgenübersicht parat hat.

Fazit: „Die Spinnen-Königin“ punktet mit einigen unheimlichen Momenten und einer markanten Gegenspielerin, aber auch wie immer mit actionreichen Szenen, harten Kämpfen und einem unterhaltsamen Verlauf, wobei der Höhepunkt der Episode beeindruckend geraten ist. Schön, dass man sich hier auch ohne Vorkenntnisse gut zurechtfindet und man die Geschichte auch unabhängig von anderen Episoden hören kann.

VÖ: 30. September 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782842


John Sinclair Classics – 43. Der Hexer mit der Flammenpeitsche



Bei der Beerdigung eines alten Freundes wundert sich Jane Collins, dass kein anderer Gast der Trauerfeier beiwohnt, nicht einmal sein eigener Sohn Philipp. Als sie sich ein letztes Mal verabschieden will und der Sarg geöffnet wird, weicht sie geschockt zurück – der Kopf wurde dem Leichnam abgetrennt. Die Privatdetektivin wird daraufhin von der Mordkommission befragt, wobei sie einige Hinweise auf okkulte Vorgehensweisen in einer neu eröffneten Schule im Dorf bekommt…

Klar steht der Geisterjäger John Sinclair auch in dem nach ihm benannten Ableger der bekannten Hörspielserie, den „John Sinclair Classics“ im Mittelpunkt, doch auch hier gibt es Folgen, die ihre Aufmerksamkeit eher auf andere Figuren lenken. Folge 43 ist ein solches Beispiel, in der sich Jane Collins mit der merkwürdigen Beerdigung eines entfernten Verwandten und okkulten Begebenheiten in seinem Wohnort beschäftigt. Zwar wird Sinclair bald erwähnt und tritt auch kurz in Erscheinung, einen großen Teil der Handlung übernimmt aber eben die Privatdetektivin und erlebt dabei nach dem anfänglichen Schock viele mysteriöse Andeutungen, eine verschlossene Dorfgemeinschaft und macht später effektvolle, schockierende Entdeckungen. Mir gefällt, wie die Szenerie gelungen aus verschiedenen Perspektiven aufgebaut wird und der Hörer immer mehr eine Ahnung davon bekommt, was hinter den mysteriösen Vorkommnissen steckt, aber auch dass die Handlung nicht nachlässt, wenn man den Großteil durchschauen kann. Dann kommt nämlich ein weiterer Handlungsstrang auf, in der Sinclair dann ermittelt. Der Bruch der Handlung wirkt gekonnt und eindringlich, aber auch der Humor der Serie kommt wieder sehr gut zur Geltung, beispielsweise wenn der Autor sich selbst eine besondere Erwähnung gönnt. „Der Hexer mit der Flammenpeitsche“ punktet mit seiner sehr dichten Spannung und hat mir insgesamt sehr gut gefallen.

In der Rolle der Jane Collins ist wieder Katy Karrenbauer zu hören, deren rauer und markanter Klang sehr gut zu der toughen Ermittlerin passt, die aber auch ironische oder einfühlsame Momente überzeugend in die Rolle einfließen lässt. Jan-David Rönfeldt spricht die Episodenrolle des Phillip Saunders mit viel Einsatz und einer glaubhaften Attitüde, wobei er sich gut an die Atmosphäre der Serie anpasst und so gut in das unheimliche Ambiente passt. Achim Buch spricht hier den Belphegor, was markant, ausdrucksstark und herrlich pathetisch klingt, sodass ein sehr greifbarer Gegenspieler für den Geisterjäger entsteht. Weitere Sprecher sind Robert Kotulla, Wolfgang Häntsch und Gerlinde Dillge.

Ein paar Erinnerungen an die sehr frühen Umsetzungen der John Sinclair-Reihe kommen auf, wenn eine leise, leiernde Orgel zu hören ist – nur kurz und nur in einer Szene, was den Abwechslungsreichtum der akustischen Umsetzung betont. Denn auch ansonsten passt sich die Musik an die Dynamik der Handlung an und schafft ruhige ebenso wie unheimliche oder markante Momente. Auch die Geräuschkulisse ist passend eingesetzt und beschwört die typische Stimmung der Serie herauf.

„Der Hexer mit der Flammenpeitsche“ ist auf dem Titelbild der Episode sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt worden. Timo Wuerz hat ihn mit diabolischem Grinsen auf dem gehörnten Gesicht und mit feuriger Peitsche in dynamischer Pose dargestellt, wobei die düsteren Rottöne sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Im Raum hinter der CD ist das Motiv noch einmal ohne den markanten Schriftzug der Serie zu sehen.

Fazit: Jane Collins übernimmt hier über weite Teile die Ermittlungen, doch wenn alles klar scheint, hat die Episode noch einmal einen deutlichen Bruch und setzt die unheimliche Atmosphäre auf einer anderen Erzählebene fort. Das ist clever und spannend erzählt, zumal die Stimmung der dicht ist und gut zur Geltung kommt. Eine sehr gelungene Episode der Reihe.

VÖ: 25. Juni 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782835



John Sinclair Classics – 41. Der schwarze Würger



Eine ausgelassene Party am Familiensitz der Familie Clifton läuft etwas aus dem Ruder, sogar Dan, der Bruder des Gastgebers Percy Clifton, wird von den Gästen in den Pool befördert – und überlebt den üblen Streich nur knapp. Sheila Hopkins, die ebenfalls anwesend ist, zieht in aus dem Wasser, doch sie hat noch mehr Fragen an die beiden Brüder. Denn ihre Schwester Laura ist als Teenager vor einiger Zeit bei einem Ausflug verschwunden und war eng mit Sheila befreundet…

Der Kampf gegen Dämonen, Hexen und andere Mächte der Hölle ist ja fast schon Alltag für John Sinclair, von dem neben der normalen Hörspielumsetzung und regelmäßig erscheinenden Sondereditionen auch die „Classics“-Serie seit einigen Jahren erfolgreich läuft. Die 41. Folge mit dem Titel „Der schwarze Würger“ geht aber nicht direkt in die vollen, sondern setzt an einem anderen Punkt an – schließlich ist die Hauptfigur eigentlich Polizist. Gerade zu Beginn mutet die Geschichte dann auch eher wie ein Krimi an, es gilt ein dichtes Beziehungsgeflecht innerhalb einer Familie zu entschlüsseln, mehrere merkwürdige Ereignisse in deren Vergangenheit aufzuklären und – wie nebenbei – auch eine aktuelle Attacke auf ein Familienmitglied aufzuklären. Übernatürliche Elemente halten sich vorerst zurück, auch beim titelgebenden „schwarze Würger“ deutet erst einmal nur wenig auf einen mystischen Hintergrund hin. Das ist dennoch spannend aufbereitet und mit vielen interessanten Momenten versehen, weil die neu eingeführten Nebenrollen so markant und ausdrucksstark geraten sind. Doch auch die Zuspitzung der Handlung kann sich hören lassen und setzt immer weitere gelungene Akzente, die sich zu einem prägnant erzählten Finale aufbauen. Eine gelungene Episode mit einigen gelungenen Wendungen, die mir insgesamt gut gefallen hat.

Wie bereits in der eigentlichen Serie um John Sinclair ist die wunderbare Daniela Hopkins in der Rolle der Sheila Hopkins (spätere Conolly) zu hören und setzt ihre ausdrucksstarke und dennoch sanfte Stimme sehr geschickt ein, um ihrer Rolle eine sehr präsente Ausstrahlung zu verleihen und so zum Leben zu erwecken. Jonas Minthe ist in der Rolle Percy Clifton zu hören und bringt den arroganten und überheblichen jungen Mann sehr eingängig herüber, seine Betonung ist immer sehr passend und gut auf die Szenerie angepasst. Sein Vater Stuart wird von Herbert Tennigkeit gesprochen, der mit viel Wucht und sehr abwertend die Rolle des dominanten Geschäftsmannes spricht. Weitere Sprecher sind Matti Klemm, Robert Kotulla und Peter Kaempfe.

Mir gefällt die akustische Umsetzung der Episode, bei der alle Elemente sehr gut aufeinander abgestimmt sind und die Handlung zum Leben erwecken – mal mit dräuenden Musikstücken im Hintergrund, mal mit geschickt eingebauten Geräuschen oder geschickt platzierten Schockmomenten. Die dadurch entstehende Stimmung ist düster und bedrohlich und bildet eine gelungene Kulisse für die verschiedenen Szenen der Handlung.

Das Cover zu dieser Episode ist etwas zurückhaltender als sonst, ist durch sein Spiel von Licht und Schatten aber dennoch unheimlich und düster geraten. Der Schrecken auf dem Gesicht der jungen Frau ist von Illustrator Timo Wuerz sehr gut getroffen, die Schatten einer krallenartigen Hand scheinen dabei nach ihr zu greifen, was eine gewisse Mystik erzeugt.

Fazit: Die in dieser Episode platzierten Krimielemente sind sehr gut untergebracht und führen zu unterhaltsamen Ermittlungen, aus denen sich im Laufe der Zeit ein überraschendes Gesamtbild zusammensetzt. Die eher langsame Erzählweise und die später auftauchenden übernatürlichen Elemente sorgen für einen gelungenen Eindruck und eine abwechslungsreiche Geschichte.

VÖ: 27. November 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785780886


John Sinclair Classics – 40. Der Albtraum-Friedhof



Die Auszubildende in einem abgelegenen Hotel im Schwarzwald wird eines Nachts völlig durch einen unheimlichen Mann in Angst und Schrecken versetzt und verschwindet daraufhin. Das Heikle: Eben dieser Mann, Anton Leitner, ist schon seit einiger Zeit gestorben. Will Mallmann, der zufällig in dem Hotel logiert, wird gebeten, in dem Fall zu ermitteln und entdeckt auf dem nahegelegenen Friedhof eine erste Spur…

Auch wenn London Dreh- und Angelpunkt des „John Sinclair“-Universums ist, gibt es auch immer wieder Episoden, die außerhalb von Deutschland spielen. So wie die 40. Episode des „Classic“-Ablegers, die im deutschen Schwarzwald angesiedelt ist. Und wer die Serie kennt, ahnt hier bereits, dass Will Mallmann als Gefährte des bekannten Geisterjägers nicht fehlen darf. Tatsächlich übernimmt dieser in einem Großteil der Folge die Ermittlungen und steht im Mittelpunkt, wofür er genügend Eigenheiten und eine passende Aura mitbringt, die allerdings nicht immer zum Strahlen kommt – dafür fällt die Spannung dann doch immer wieder etwas ab. Und leider funktionieren die unheimlichen Momente ebenfalls nicht so gut wie gewohnt, besonders der Start mit der unheimlichen Begegnung fällt etwas zu flach aus, um wirklich neugierig auf die Handlung zu machen. Dafür gibt es andere Elemente, die gut funktionieren, besonders gilt dies für den Charakter des Xaver Jurc, der alte Gräber in der Gegend untersuchen will und einerseits als Triebfeder für die Handlung dient, andererseits aber auch eine eigenständige und geheimnisvolle Aura mit einbringt. Das (recht späte) Auftauchen von John Sinclair läutet dann ein Finale ein, dass wieder mit Spannung und Action geladen ist, aber auch nur wenige wirkliche Überraschungen bietet. Die Romanvorlage wirkt leider nicht mehr ganz zeitgemäß, ein wenig mehr Raffinesse hätte bei der Überarbeitung als Hörspielskript gutgetan. So bleibt „Der Albtraum-Friedhof“ eine solide, aber nicht vollkommen überzeugende Episode der Serie.

Als Will Mallmann ist der wunderbare Lutz Riedel zu hören, der den deutschen BKA-Beamten nicht nur sehr eingängig wirken lässt, sondern auch den Spannungsbogen der Handlung mit seiner Stimme nachzeichnet und so für eine gelungene Dynamik sorgt. Herbert Tannigkeit ist in der Rolle des Archäologie-Professors Xaver Jurc zu hören, der durch ihn eine markante Aura erhält und dem Hörer einige Rätsel aufgibt, er passt seht gut in das Ambiente dieser Episode. Auch Gerhard Garbers ist als Harald König überzeugend, er sorgt für einige gelungene Facetten der Figur und punktet mit eingängiger Sprechweise. Weitere Stimmen stammen von Dirk Petrick, Peter Kirchberger und Wolfgang Häntsch.

Die etwas ruhigere Episode hat natürlich eine ebensolche Umsetzung zur Folge, was aber natürlich auch mit vielen gelungenen Details geschehen ist. Bei der Musik hört man ab und an eine Hommage an die gute alte Heimorgel heraus, die an die legendäre erste Umsetzung der Serie erinnert. Doch auch andere, spannungsgeladene Melodie und natürlich eine Vielzahl äußerst stimmig eingefügter Geräusche sorgen für einen lebendigen Eindruck der Dialoge.

Timo Wuerz hat zu dieser Episode wieder ein sehr gelungenes Cover geschaffen, dass das Thema sehr unheimlich umsetzt. Denn die Skelette, die aus halb umgestürzten Grabsteinen hervorkriechen, wirken sehr düster und gruselig, was durch die erdige Farbgebung noch unterstrichen wird. Im Inneren des kleinen Booklets sind neben einer Auflistung der Mitwirkenden keine weiteren Informationen zu finden, hinter der CD ist das Titelbild aber noch einmal in etwas größer und ohne den Schriftzug zu sehen.

Fazit: Der Folge fehlt es ein wenig an Schwung, die gesetzten Spannungsmomente reichen leider nicht aus, um mich vollkommen zu überzeugen. Dafür ist die Stimmung wieder dicht geraten und punktet mit einigen unheimlichen Szenen, auch der Einsatz von Will Mallmann als zentrale Figur der Episode funktioniert gut und sorgt noch einmal für einen anderen Anstrich.

VÖ: 24. Juli 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785780800


John Sinclair Classics – 39. Die Killerpuppen



Bei der Erstaufführung einer Neuinszenierung des klassischen Dramas Medea jubelt das Publikum, Hauptdarstellerin Diana Torkato und ihr Mann Rick, der als Autor das Stück inszeniert hat, werden von der Presse ebenso gefeiert. 26 Jahre später lernt auch Geisterjäger John Sinclair die beiden kennen, denn in ihrem Umfeld werden mehrere Menschen grausam ermordet. Doch welches Geheimnis sich hinter der Fassade verbirgt, hätte selbst er nicht vermutet…

Mit „Die Killerpuppen“ wird in den „John Sinclair Classics“ eine weitere in sich abgeschlossene Episode erzählt, die für sich alleinsteht und nur wenige Bezüge zum Fortlauf der Serie aufweist. Auch als Einstieg ist Episode 39 deswegen geeignet, da sich die Zusammenstellung der Charaktere auch so schnell erschließt. Und da die Geschichte einige Spannung aufweist und ein klassisches Gruselmotiv beinhaltet, bin auch ich schnell mit der Folge warm geworden. Der Start mit der umjubelten Theaterpremiere und einem ersten Todesfall ist dynamisch geraten, und auch wenn es nicht ganz so spannungsgeladen weitergeht, wird jedoch durchgängig eine interessante Szenerie mit einigen Wendepunkten aufgebaut. Zugegeben: Manches davon ist vorhersehbar, insbesondere das Motiv hinter den Morden wird nicht gerade sorgfältig verborgen. Hier geht es aber auch nicht um einen verzwickten Krimi, sondern um eine schnell erzählte Geisterjäger-Geschichte mit Spannung und einigen gruseligen Momenten. Dass der Humor der Serie nicht zu kurz kommt und es immer wieder auch Momente zum Lachen gibt, rundet das Drehbuch gelungen ab, das zudem noch wie immer mit flüssig wirkenden Dialogen aufwarten kann. Schön, dass der Zusatz „Classic“ im Titel der Serie zwar für einige im besten Sinne altmodischen Elemente steht, aber auch hier die Weiterentwicklung des Mediums Hörspiel aufgegriffen wird.

Peter Kamepfe hat in dieser Episode die Rolle des Rick Torkato übernommen und spricht diese mit lebendig und glaubhaft wirkender Stimme, wobei er eben nicht immer sympathisch wirkt, sondern auch die unangenehmen Seiten des Theatermachers herauskehrt. Die wunderbare Maria Koschny spricht seine Frau Diana ebenso zwielichtig und abwechslungsreich, wobei sie ihre sehr variable Stimme gekonnt nutzt, um alles aus der Figur herauszukitzeln. Sarah Madeleine Tusk hat einen kurzen, aber einprägsamen Auftritt als Fay Ronson, besonders das Ende ihrer Szenen ist eindrucksvoll und energiegeladen geraten. Weitere Sprecher sind Katharina von Keller, Gerlinde Dillge und Gerhard Garbers.

Routiniert wie immer hat das Team um Dennis Ehrhardt die Episode umgesetzt und für eine vielfältige Umsetzung gesorgt. Die Musik wirkt auf die jeweilige Stimmung maßgeschneidert und steigert Spannung, Dramatik und Dynamik der Geschichte, aber auch die zahlreichen Geräusche und Sounds sind passgenau in die Dialoge eingebaut. Zusammen ergibt das eine sehr stimmige und in sich runde Kulisse, die sehr wertig wirkt.

Das Theater-Thema wird mit dem obligatorischen roten Vorhang gekonnt aufgegriffen, auch die titelgebenden Killerpuppen mit den blutenden Augen kommen dank düsterer Beleuchtung sehr gut zur Geltung. Die Optik wirkt dieses Mal überraschenderweise ein wenig wie ein Ölgemälde, was aber sehr stimmig wirkt. Das Innere ist wie immer schlicht und übersichtlich gestaltet, wobei im Inneren ein Überblick über alle bisher erschienenen Cover der Serie zu finden ist.

Fazit: Ein dynamischer Start, abwechslungsreiche Entwicklungen und ein packendes Finale – auch wenn nicht jedes Details absolut perfekt ist und die Handlung ab und an etwas durchhängt, ist „Die Killerpuppen“ sehr hörenswert gelungen. Die ganz großen Überraschungen bleiben aus, die sehr solide Umsetzung sorgt aber für ein sehr unterhaltsames Hörspiel.

VÖ: 1. Mai 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785780770


John Sinclair Classics - 38. Die Totenkopf-Gang



John Sinclair und Suko konnten zwar dem Zirkus Luzifer entkommen und die meisten dämonischen Wesen vernichten. Der geheimnisvolle Anführer, der Mandarin, konnte aber flüchten und versucht, in der Londoner Unterwelt neue Anhänger zu finden. Und so muss sich auch John Sinclair mit den verschiedenen Banden auseinandersetzen - ein Treffen mit dem Mandarin scheint aber unvermeidbar...

Haben die "John Sinclair Classics" anfangs vor allem noch eher in sich abgeschlossene Geschichten geboten haben, hat sich die Serie in diesem Punkt deutlich gewandelt. Mittlerweile gibt es gleich mehrere Geschichten, die gemeinsam ein Ganzes ergeben oder aufeinander Bezug nehmen. Folge 38. ist ein Mittelding aus beiden und setzt fast nahtlos an die Ereignisse aus "Der Horror-Zirkus" an und greift daraus bekannte Figuren und weitere Ereignisse auf. Das versteht man auch ohne Vorkenntnisse, es macht aber mehr Spaß, wenn man die einzelnen Zusammenhänge und Anspielungen versteht. Glücklicherweise wurden aber noch mehr Elemente statt nur einer Fortsetzung zu bieten. So kommt hier noch eine Mischung aus Mafia und Skelettkriegen hinzu, was interessante Aspekte einbringt - derbe Sprüche, Bandenkriege, heftige Kämpfe, typischer Sinclair-Stil also. Besonderer Reiz geht aber von der Figur des Mandarin aus, der mit seiner machtvollen und ruhigen Aura die Folge entscheidend mitbestimmt. Die Wechsel zwischen den Szenen um Sinclair und Suko wechseln sich gelungen mit dem Blick auf ihre Gegenspieler sind dynamisch, hätten aber stellenweise etwas kurzfristiger kommen können. Manche Szenen wirken etwas zu lang geraten und hätten eine kürzere Laufzeit vertragen. Unterhaltsam und flüssig erzählt ist die Episode dennoch.

Die Sprecherleistung ist auf einem gewohnt hohen Niveau, sodass die Szenen in ihrer Wirkung unterstützt werden. Bodo Wolf ist wieder als Mandarin zu hören und bietet eine sehr betonte, atmosphärische Sprechweise, die die Macht des übernatürlichen Wesens ebenso zu treffen versteht wie die oft vornehme Zurückhaltung mit der machtvollen Ausstrahlung. Tobias Lelle hat einen gelungenen Auftritt als Killer-Pete, den er aufregend und lebendig gestaltet. Seine Szenen wirken so sehr präsent, wobei der Druck durch Lelle noch erhöht wird. Gerrit Schmidt-Foss verleiht seiner Rolle Edward Raines eine ganz andere Ausstrahlung, bringt viel Düsternis mit ein und arbeitet mit passenden Facetten. Weitere Sprecher sind Laura Ehrich, Nicolas König und Volker Hanisch.

Natürlich wird dem treuen Hörer wieder der bekannte Mix aus vielen Geräuschen, prägnanten Schockmomenten, lauten Actionszenen und stimmungsvoller Musik geboten. Doch die Serie weiß auch nach der langen Laufzeit immer noch neue Akzente zu setzen, besonders in der Introszene ist mal eine andere, melodischere Musik im Einsatz. So entsteht auch mal ein anderer Klang, ohne die gewohnte Qualität vermissen zu lassen.

Niemand anderes als "Die Totenkopf-Gang" ist natürlich auch auf dem Cover zu sehen, drei der düsteren Skelette sind in typischer Mafioso-Manier mit hohem Trenchcoat und beigefarbenen Hüten zu sehen. Das ist sehr stimmig und detailreich gearbeitet und passt natürlich wunderbar zu der Episode. Im Raum hinter der CD ist noch einmal ein größerer Ausschnitt des Bildes zu sehen, im Inneren gibt es einen Überblick über alle bisherigen Titelbilder.

Fazit: Zwar keine Fortsetzung der vorangegangenen Episode, aber dennoch eng mit ihr verknüpft. "Die Totenkopf-Gang" setzt jedoch noch einmal andere Akzente und sorgt mit viel brutaler Action, einer flüssig erzählten Handlung und der typischen Atmosphäre der Serie überzeugen. Besonders das Ende ist sehr gut erzählt und bringt einige interessante Aspekte mit ein.

VÖ: 31. Januar 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757383


John Sinclair Classics - 37. Zirkus Luzifer



Chen Lu tritt seit einigen Wochen im „Zirkus Luzifer“ als Assistentin des Messerwerfers auf und lässt sich scheinbar jeden Abend von ihm töten. Doch auch hinter den Kulissen des Horror-Zirkus gehen schreckliche Dinge vor, sodass sie die Flucht vor dem unheimlichen Direktor Mandarin versucht - vergeblich. Ihre Freundin Ting Mai, die ihr bei der Flucht helfen will, wendet sich an Suko, der gerade seine Polizeiausbildung abgeschlossen hat...

Auch wenn die Classic-Serie zeitlich vor den eigentlichen Episoden von „John Sinclair“ spielt, hat die technische Entwicklung hier keinen Halt gemacht, sodass sich die Figuren sehr selbstverständlich in der modernen Welt bewegen. Auch in der 37. Episode der Serie sind Handys und schnelle Kommunikation selbstverständlich, was das Tempo der Folge immer wieder hochhalten kann. Zunächst bekommt der Hörer eine Zirkusvorstellung und den oben beschriebenen Fluchtversuch in einer langen, sehr ausdrucksstarken und gelungenen Introszene präsentiert, bevor die Szenerie auf John Sinclair und Suko umschwenkt. Die Handlung ist aber weiterhin sehr dicht und beschäftigt sich schnell wieder mit dem eigentlichen Thema der Episode. Der düstere Zirkus im Zentrum mit seiner sehr unheimlichen Wirkung ist ein äußerst gelungener Aufhänger und stellt sogar noch überraschend sozialkritisch die Frage, wie weit Unterhaltung gehen darf, wie sich die Menschen von morbiden Ereignissen faszinieren lassen. Die Handlung ist sehr dicht erzählt und mit viel Tempo umgesetzt, packende Wendungen, überraschende Momente und heftige Schockmomente fesseln den Hörer. Dabei steigert sich die Szenerie deutlich, lässt eine sehr dichte Atmosphäre mit starken Bildern entstehen und endet in einem wahren Inferno, die markant umgesetzt wurde. Das Ende ist offen, nicht alle Fäden werden aufgelöst, sodass sich eine weitere Folge zu diesem Thema anbahnt.

Celine Fontange ist in der Rolle der Ting Mai zu hören und spricht sehr glaubhaft und ausdrucksstark, sodass die Angst und die Panik der jungen Frau sehr gut zur Geltung kommt und die Stimmung der Folge verschärft. Der Mandarin wird von Bodo Wolf gesprochen, der eine ruhige, machtvolle Aura verbreitet und den dämonischen Ausdruck der markanten Figur sehr präsent wirken lässt, seine Szenen wirken so sehr eindringlich. Auch Ela Nitzsche macht ihre Sache als Ilonka sehr gut, sie verstärkt die düstere Szenerie der Episode mit einer gelungenen Modulation ihrer Stimme und düsterem Anklang. Weitere Sprecher sind Nicolas König, Sarah Madeleine Tusk und Thomas Albus.

Natürlich ist auch bei dieser Folge die gelungene akustische Gestaltung der Serie zu hören, was besonders die Actionszenen viel Spannung und Dynamik erzeugt. Die Musik und die Geräusche sind dann auch mal sehr laut gedreht, sodass Dialoge und Erzähltexte eng darin eingebettet sind und den Druck hinter diesen Szenen verdeutlichen. Auf Zirkusmusik wurde weitgehend verzichtet, um den Ausdruck des Hörspiels düster wirken zu lassen.

Das Cover der Episode ist mit ihrer collagenhaften Optik äußerst gelungen. Während John Sinclair in kämpferischer Pose komplett zu sehen ist, sind dahinter zahlreiche grotesk entstellte Zirkusmenschen zu sehen, wobei der geheimnisvolle Mandarin mit den weißen Augen und dem ernsten und kalten Gesichtsausdruck den meisten Raum einnimmt. Sehr passend und sehr gut gelungen!

Fazit: Diese Folge hat mich völlig mitgerissen und überzeugt mit einer sehr dichten und packenden Szenerie, die von Anfang an aufgebaut wird und im Laufe der temporeichen Handlung nicht nachlässt. Das Thema mit dem Horror-Zirkus ist sehr präsent umgesetzt, ebenso wie die vielen Wendungen und gruseligen Momente ihre Wirkung voll entfalten können. Äußerst hörenswert!

VÖ: 30. August 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757376


John Sinclair Classics - 36. Die Rache der roten Hexe



Jane Collins bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag von dem Erben eines erfolgreichen Firmenimperiums. Ray Danton wird auf einen abgelegenen französischen Landsitz gerufen, die Privatdetektivin soll ihn zu seinem Schutz begleiten, da die Umstände der Einladung sehr merkwürdig wirken. Und tatsächlich hat Jane bald alle Hände voll zu tun, die Sicherheit Rays zu gewährleisten...

Auch wenn der Classics-Ableger der John Sinclair-Hörspielserie die Vorgeschichte des Geisterjägers erzählt und deswegen unabhängig davon handeln, sind manche Entwicklungen naturgemäß auch hier vorhanden. So wird nach dem Tod der wundervollen Franziska Pigulla die Rolle der Jane Collins auch hier von Katy Karrenbauer übernommen, die in der 36. Episode gleich einen sehr großen Auftritt hat und die Hauptfigur der Handlung ist. Besonders im ersten Teil der Episode wird ihr Weg auf den abgelegenen Landsitz begleitet, auch in der dort vorherrschenden bedrohlichen Szenerie ist sie sehr gut platziert, aber auch der spätere Schwenk zu John Sinclair tut der Habdlung gut und sorgt für mehr Dynamik. Zunächst gibt es aber ein Intro um eine mittelalterliche Hexe, die man so ähnlich schon einige Male gehört hat - eine aufgebrachte Menschenmenge, ein kurzer Prozess, Racheschwüre und eine Hinrichtung - wirklich überraschend ist das nicht, gekonnt erzählt und mit spannenden Momenten versehen ist dies trotzdem. Auch die Zusammenstellung der Charaktere im alten Landsitz ist unterhaltsam geraten und sorgt für zusätzlichen Reiz, die Stimmung wird dabei immer dichter und gefährlicher. Mir gefällt, wie sich alles gekonnt zusammenfügt und gelungene Variationen des bekannten Themas präsentiert werden, sodass ein unterhaltsames und kurzweiliges Hörspiel entstanden ist.

Lucille Latour bekommt ihre Stimme von Simona Pahl verliehen, die einen ebenso unheimlichen wie wilden und harten Klang erzeugt. Durch gelungene Modulationen entsteht eine spannende Figur, die als Gegenspieler dieser Episode bestens funktioniert. Stefan Friedrich ist als Ray Danton zu hören und überzeugt mit seiner lebhaften Sprechweise, die von der anfangs selbstbewussten Art des Mannes später treffend abweicht, sodass er auch andere Facetten von sich zeigen kann. Katy Karrenbauer hat natürlich auch hier die Rolle der Jane Collins übernommen und sorgt mit ihrer rauchigen und dunklen Stimme für eine passende Atmosphäre, zumal sie wieder sehr glaubhaft und markant wirkt. Weitere Sprecher sind Carmen-Maja Antoni, Sven Plate und Klaus-Dieter Klebsch.

Seit dem Start der ursprünglichen Serie hat John Sinclair einen unverkennbaren Sound entwickelt, der seitdem nur wenig variiert wurde und auch hier Anwendung findet. Die Musik ist meist hart und wuchtig, die Geräusche atmosphärisch eingesetzt. Gemeinsam werden so unterschiedliche Stimmungen erzeugt, sodass eine lebendige und auch gerne mal sehr präsente Begleitung der Dialoge entsteht.

Das Gesicht der rothaarigen Lucille ist in einer sehr nahen Aufnahme auf dem Cover zu sehen, boshaft und ernst scheint sie den Betrachter direkt anzusehen, wobei auch die Attraktivität der Hexe aufgegriffen wurde. Eher schlicht ist die restliche Gestaltung geraten, die neben den üblichen Angaben der Mitwirkenden und einer Übersicht der bisher erschienenen Titel keine weiteren Inhalte vorweist.

Fazit: Sicherlich ist das Thema der Episode nicht sonderlich innovativ, wurde aber flüssig und unterhaltsam erzählt. Durch die Konzentration der Handlung auf den französischen Landsitz und die markante Charakterzusammenstellung ist eine überzeugende Episode mit dichter Stimmung entstanden, die mir gut gefallen hat.

VÖ: 28. Juni 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757062


John Sinclair Classics - 35. Der Voodoo-Mörder



Die junge Tramperin Marina Baumann wird in einer dunklen Nacht von einem Autofahrer mitgenommen, alle Warnungen in den Wind schlagend. Doch tatsächlich ist sie an einen Mann geraten, der sie schon länger beobachtet und als sein nächstes Opfer für ein düsteres Ritual auserkoren hat - und damit das Unheil in die Welt lässt...

Die „John Sinclair Classics“ setzen noch vor dem Start der eigentlichen Serie und der Geschichte um den schwarzen Tod an, in dem das Team um den Geisterjäger schon weitgehend geformt ist. Und so ist in der 35. Episode der Serie das erste Zusammentreffen zwischen Sinclair und einem treuen Mitstreiter thematisiert: Der deutsche Ermittler Will Mallmann betritt erstmals die Bühne. Das sorgt natürlich nicht nur für Freude bei den Sinclair-Fans, sondern verleiht der Handlung der Folge auch eine gelungene Dynamik - die beiden Polizisten ermitteln auch unabhängig voneinander, was für einige kleine Cliffhanger sorgt. Doch auch ansonsten überzeugt die Handlung mit einer sehr dichten Stimmung, die mit ihrer Voodoo-Thematik einen ebenso fremdartigen wie bedrohlichen Unterton einbringt. Bereits die erste Szene um die junge Tramperin sorgt für viel Grusel, immer wieder sind auch im weiteren Verlauf sehr prägnante Szenen um Zombies und dunkle Beschwörungen zu hören. Hierbei lässt sich die Folge genügend Zeit, um diese Momente auch richtig wirken zu lassen und die düstere Stimmung zur Geltung kommen zu lassen, während ansonsten eine sehr schnelle Handlung erzählt wird. Am Ende werden dann sogar noch einige falsche Fährten gelegt – eher ungewöhnlich für die Reihe und gerade deswegen ein sehr wirkungsvolles Element. Mir hat „Der Voodoo-Mörder“ außerordentlich gut gefallen, besonders da die Stimmung so dicht ist.

Lutz Riedel ist in dieser Serie erstmals als Will Mallmann zu hören, er setzt seine markante Stimme wieder sehr geschickt ein, um eine lebendige und markante Figur zu erschaffen. Er trifft dabei auch den Humor der Serie und hinterlässt einen rundum positiven Eindruck. Professor Wilbur Carson wird von Wolf-Dietrich Sprenger gesprochen, der sich als echte Bereicherung für das Hörspiel ist und die unheimliche Stimmung der Episode gekonnt aufgreift und verstärkt. Dabei schafft er eine düstere Aura um die Figur, die für viel Reiz sorgt. Natürlich ist Dietmar Wunder auch wieder als John Sinclair zu hören, mit seiner sehr präsenten Stimme, dynamischem Ausdruck und einem guten Gespür für das richtige Timing ist er sowohl in den Dialogen als auch in seinen zusätzlichen Erzähltexten sehr stark. Weitere Sprecher sind Katharina von Keller, Marianne Bernhard und Linda Fölster.

Akustisch ist die Episode erneut sehr detailliert umgesetzt, die Produktion überzeugt mit ihrer dichten Stimmung. Da gibt es das leise Prasseln des Regens gegen die Fensterscheibe ebenso wie laute Schockgeräusche in den Actionszenen und eine überzeugende musikalische Gestaltung. Das bringt viel Atmosphäre in die Handlung und zeichnet den Spannungsbogen der Episode gekonnt nach.

Das Cover mit dem unverkennbaren Zeichenstil von Timo Wuerz ist erneut sehr markant geraten, die nackte junge Frau mit den leeren Augen und den vielen Nadeln im Körper sorgt mit ihrem leblosen Ausdruck direkt für die richtige Stimmung, was durch die düstere und kalte Farbgebung unterstützt wird. Wie bereits in der ursprünglichen Serie um den Geisterjäger ist das Innere des Booklets sehr schlicht geraten und enthält keine weiteren Informationen.

Fazit: Schnell baut sich hier eine dichte und unheimliche Stimmung auf, die bis zum Ende immer mehr an Kraft gewinnt und sehr eindringlich umgesetzt ist. Das Thema ist sehr abwechslungsreich umgesetzt und überzeugt auch durch ein paar geschickte Winkelzüge, die mich sehr überzeugt haben. Eine sehr starke Episode der Reihe!

VÖ: 29. März 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756102


John Sinclair Classics - 34. Die Todesgondel



Als der Komponist Professore Spinelli sein neues Werk vor einem Konsortium vorspielt und dabei komplettes Missfallen erntet, schwört er finstere Rache. Die junge Carla Bonetti muss schon bald in einer dunklen am eigenen Leib erfahren, wie er seinen Plan ausführt. Zufällig erfährt auch Bill Conolly von dem Fall und ruft John Sinclair zur Hilfe...

Venedig ist ein sehr markanter Schauplatz für die 34. Episode der „John Sinclair Classics“ und bietet eine ganz andere Atmosphäre als das oft bemühte London oder das ebenso klassisch anmutende kleine abgelegene Dorf. Das wird auch gelungen eingebaut, durch die Besonderheiten der Stadt mit ihren vielen Kanälen fühlt man sich mitten in die italienische Touristenhochburg versetzt. Auch der Fall an sich mit seinem mystischen Hintergrund ist perfekt darauf abgestimmt und würde wohl in keiner anderen Stadt so passend wirken. Mir gefällt, wie recht schnell am Anfang eine alte Legende erzählt wird, die die Stimmung der Episode immer wieder beeinflusst und eine ungewöhnliche, aber gewohnt unheimliche Atmosphäre erzeugt. Die Handlung an sich konzentriert sich an das (hier noch nicht verheiratete) Paar aus Bill und Sheila, die in der Gondelstadt einen ziemlich verpfuschten Kurzurlaub verbringen und in große Gefahr geraten - Sheila als Opfer, Bill wie immer mittendrin in actionreichen Kämpfen und gefährlichen Ermittlungen, später dann auch mit John Sinclair, der wieder etwas mehr zu tun hat als in der vorigen Episode. Der Verlauf der Geschichte ist flüssig und durch die vielen Szenenwechsel dynamisch erzählt, die Spannung durch die ständige Bedrohung durchgängig hoch. Das Finale nutzt das Potenzial der Legende allerdings nicht ganz aus und bricht kurz vor dem ganz großen Höhepunkt ab, aber gerade dadurch gewinnt die Geschichte auch an Überraschung, da das Finale nicht ganz typisch wirkt.

Die Rolle des Mario Stefani wird von Dirk Petrick gesprochen, der mit viel Energie und einer überzeugenden Sprechweise überzeugt, in den allzu emotionalen Momenten aber etwas hölzern wirkt und nicht alle Momente glaubhaft herüberbringt. Der wunderbare Santiago Ziesmer ist als Professore Spinelli zu hören, er bringt die Rolle auf den Punkt und überzeugt mit einer unheimlichen Aura, die er mit seiner kratzigen Stimme zum Leben erweckt und so sehr zum Gruselfaktor der Episode beiträgt. Daniela Hoffmann ist als Sheila Hopkins ebenfalls wieder sehr stark, spricht die Figur ausdrucksstark und markant, wobei sie in den verschiedenen Situationen sehr glaubwürdig wirkt. Weitere Sprecher sind Bert Franzke, Detlef Bierstedt und Jürgen Holdorf.

Auch diese Episode der Serie erlaubt sich in der Abmischung keine Schwächen, Musik und Geräusche sind sehr stimmig zusammengeführt. Der Soundtrack ist wieder bombastisch, laut und vielseitig, sodass der Spannungsbogen der Handlung nachgezeichnet wird - besonders da auch leise, unheimliche Momente ihren Platz finden. Passend auf die Dialoge abgestimmt sorgen Geräusche und Effekte für einen lebendigen und intensiven Eindruck.

Das Cover zur Folge fällt durch die gelungene Darstellung eines unheimlichen Gondolieres mit undurchsichtiger Maske auf, während in dem typisch venedischen Boot eine angsterfüllte Frau kauert. Auch die restlichen Details sind sehr stimmig dazu komponiert, besonders die rot leuchtenden Augen, die man erst auf den zweiten Blick erkennt. Die restliche Gestaltung ist schlicht und übersichtlich, aber ohne zusätzliche Informationen.

Fazit: „Die Todesgondel“ überzeugt mit ihrem stark in Szene gesetzten Schauplatz, da Venedig mit seinen örtlichen Besonderheiten, aber auch einem finsteren Mysterium gekonnt eingebunden wurde. Aber auch die temporeich erzählte Handlung, die flüssigen Dialoge und die stimmigen Charaktere sorgen für einen gelungenen Ausdruck der Handlung. Eine sehr solide Episode der Serie, die nur im Finale etwas flach wirkt.

VÖ: 28. September 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756096


John Sinclair Classics - 33. Irrfahrt ins Jenseits



Die Entführung der kleinen Alice soll für Cora Benson und Leo Lunt der Weg zu schnellem Geld werden, doch auf ihrer Flucht bleibt ihr Wagen in einem einsam gelegenen schottischen Dorf liegen. Die Bewohner warnen sie eindringlich, den Ort schnell wieder zu verlassen, denn ein düsteres Geheimnis wird von der Dorfgemeinschaft seit vielen Jahren verborgen. John Sinclair, der die Geldübergabe machen soll, wird wieder in einen bedrohlichen Fall hineingezogen...

Auch wenn es bei den „John Sinclair Classics“ mittlerweile einen kleinen roten Faden durch die Serienhandlung gibt, stehen viele Episoden für sich allein und sind in sich abgeschlossen - so auch die 33. Folge „Irrfahrt ins Jenseits“, in der der Geisterjäger allerdings recht spät in Erscheinung tritt. Mit ihm gibt es eine recht kurze Szene nach dem Intro, danach tritt er erst wieder in der zweiten Hälfte der Handlung wieder in Erscheinung. Bis dahin erfährt der Hörer von der Entführung von Alice und zahlreichen Szenen um Cora und Leo, vielen unheimlichen Momenten in dem schottischen Dorf und der Legende eines uralten Dämonen, was lebendig und flüssig erzählt wurde. Immer mehr Puzzlestücke fügen sich dabei zusammen, die Stimmung ist dicht und sehr düster-unheimlich. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, und auch dass man langsam auch mit den Entführern mitfiebert, ist gelungen umgesetzt. Die grundsätzliche Szenerie ist zwar nicht sonderlich innovativ und wurde innerhalb der Serie bereits einige Male variiert, funktioniert aber tadellos und sorgt mit einigen neuen Facetten für Abwechslung. Das Finale ist wieder sehr klassisch gehalten und wird für meinen Geschmack etwas zu schnell erzählt, dem Geisterjäger wird es ein wenig zu einfach gemacht, die uralte Bedrohung auszuschalten. So entsteht eine sehr solide Episode, die vielleicht nicht zu den Top-Titeln der Reihe gehört, aber dennoch sehr unterhaltsam und atmosphärisch geraten ist.

Die wunderbare Katja Brügger ist in dieser Episode als Cora Benson zu hören und lässt ihre Stimme mal wieder ganz anders als gewohnt klingen, reduzierter, dominant und sehr authentisch, sodass die Entführerin einen präsenten Eindruck hinterlässt. Die Stimme des Kelem stammt von Nicolas König und wurde mit einem markanten Filter verzerrt, sodass ein machtvoll dröhnender, düsterer Klang entsteht und die dämonische Erscheinung in das richtige Licht rückt. Alexandra Lange ist auch hier wieder eine wundervolle Erzählerin, schafft durch ihre langsame und betonte Sprechweise eine intensive Stimmung und lässt die beschriebenen Szenerien sehr lebendig wirken, sodass man sie sich gleich bildlich vorstellen kann. Weitere Sprecher sind Emmi Bohla, Wolf-Dietrich Sprenger und Uli Krohm.

Düster, bedrohlich, wuchtig - der Soundtrack zur Episode ist wieder sehr gelungen. Die Melodien fügen sich bestens in die Handlung ein und sorgen für einen eindringlichen Ausdruck, indem sie die vorherrschende Atmosphäre unterstreichen. Aber auch die Geräusche sind - wie nicht anders zu erwarten, sehr genau angepasst und vertiefen den unheimlichen Eindruck. Das ist alles wieder sehr stimmig umgesetzt und hat mit sehr gut gefallen.

Ein düsterer Totenschädel ist auf dem Cover zu der Episode abgebildet, die grünlichen Knochen sind von strähnigen weißen Haaren umgeben, die leeren Augenhöhlen scheinen den Betrachter anzustarren, der Hintergrund ist mit den Nebelschwaden dezent angelegt. Was anfangs etwas beliebig wirken mag, ist doch gut auf die Stimmung der Episode angepasst, sodass Timo Wuerz mal wieder ein stimmiges Cover gestaltet hat.

Fazit: John Sinclair hat in dieser Episode nur wenig zu tun und taucht auch nur in überraschend wenigen Szenen auf, dafür wird der unheimlichen Bedrohung viel Raum gelassen, um sich zu entfalten. Diese ist flüssig und treffend dargestellt, mit einigen Facetten versehen, fühlt sich aber auch nicht ganz frisch auf, da ein klassisches Thema variiert wurde. Dennoch wird durch die dichte Atmosphäre und den flüssigen Verlauf eine unterhaltsame Episode erzählt.

VÖ: 25. Mai 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756089


John Sinclair Classics – 32. Das Todeskabinett



Erster Eindruck: Keine fröhliche Internats-Geschichte

Milli Drake schleicht sich heimlich aus ihrem Mädcheninternat, um die Nacht bei einem befreundeten Jungen zu verbringen. Doch die kehrt auch am nächsten Tag nicht in ihr Zimmer zurück. Ihr Vater, der Comissioner Jonathan Drake, setzt alle Hebel in Bewegung, sodass auch John Sinclair mit dem scheinbar harmlosen Fall zu tun hat. Doch dieser ist wegen des gestohlenen Kreuzes noch deutlich geschwächt...

Dr. Tod ist als Erzfeind von John Sinclair in der „Classics“-Serie sehr präsent – auch wenn er persönlich nicht in Erscheinung tritt, wird er doch immer wieder erwähnt und scheint seine Finger des öfteren im Spiel zu haben. Auch die 32. Folge macht da keine Ausnahme, schon kurz nach dem Intro um das Verschwinden von Milli hält John einen der typischen Monologe und verweist auf die bisherigen Ereignisse – stimmungsvoll und gelungen, um den roten Faden der Serie nicht zu verlieren. Doch der Fall ist erst einmal in sich abgeschlossen, enthält allerdings einen wichtigen Verweis auf die eigentliche Serie. Der Fall entwickelt sich dabei stetig weiter und erinnert oft eher an ein Kriminalstück, John Sinclair ermittelt in dem reizvoll dargestellten Umfeld des Internats, ohne zunächst eine wirkliche übernatürliche Spur zu haben. Doch die Szenen um den Täter, der von Anfang an bekannt ist, bringen viel düstere und mystische Stimmung mit ein. Der Verlauf der Folge ist flüssig und kurzweilig, wieder gibt es eine gute Mischung aus actionlastigen Szenen und einer spannenden Handlung. Gepaart mit dem trockenen Humor der Serie, der auch hier immer wieder hervorblitzt, konnte mich „Das Todeskabinett“ überzeugen.

Timo Kinzel hat mir in der Rolle des Lewis Harker gut gefallen, er bringt die durchaus zwiespältige Gefühlswelt des jungen Mannes sehr eindringlich herüber, sodass man seine Zerrissenheit schnell mitfühlt. Carmen Maja-Antoni hat als Lydia Bradford sehr ordentlich abgeliefert, sie bringt sehr viel düstere Stimmung mit ein und gestaltet ihre Rolle sehr präsent. Bodo Wolf ist als Jonathan Drake ebenfalls sehr gut besetzt, seine überhebliche und herrische Art sorgt gleich für den richtigen Eindruck des Commissioners. Weitere Sprecher sind Jörg Hengstler, Leonie Landa und Gerd Haas.

Die Betonung der Handlung liegt hier natürlich wieder bei den Actionszenen, die mit passenden und vielseitigen Geräuschen umgesetzt wurden und so lebendig und sehr präsent ausgestaltet. Auch die Musik ist wieder gut im Einsatz und sorgt an den passenden Stellen für eine atmosphärische Untermalung. Wie immer ist alles gekonnt aufeinander abgestimmt und sorgt für eine düstere und lebendige Atmosphäre.

Das Cover ist wieder im typischen Zeichenstil von Timo Wuerz gehalten, das Motiv ist aber alles andere als gewöhnlich für die Serie. Denn die beiden alten Damen haben zwar einen engen Bezug zur Folge, haben aber erst einmal nichts Übernatürliches an sich. Dennoch kommt durch die ersten Gesichtsausdrücke und die markanten Züge viel passende Stimmung auf.

Fazit: Eine düstere Atmosphäre, viele kriminalistische Elemente, hervorstechende Charaktere - „Das Todeskabinett“ kann mit vielen sehr gelungenen Elementen überzeugen und hat eine ausgewogene Mischung aus Humor, Action und Grusel. In sich abgeschlossen und doch mit einem Ausblick auf das Kommende passt die Folge auch gut an diese Stelle der Serie.

VÖ: 21. Dezember 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5424-5


John Sinclair Classics – 30. Das Phantom von Soho



Erster Eindruck: Auswirkungen der Vergangenheit

Wirklich in Vergessenheit ist der vielfache Mörder nicht, der vor einigen Jahren bei seiner Verurteilung bittere Rache an allen Beteiligten geschworen hat. Und auch John Sinclair war bei der Festnahme als Lockvogel beteiligt und bekommt nun die Folgen zu spüren. Doch er muss sich auch gegen die Berichte der Presse bestehen, die ein gewisser Bill Conolly verbreitet...

Dass die Classics-Serie von John Sinclair irgendwann an der ersten Folge anschließen könnte, ist klar, und in der 30. Folge wird ein Schritt in diese Richtung gegangen. Denn Bill Conolly, der später ein enger Vertrauter des Geisterjägers wird, bekommt hier eine wichtige Nebenrolle mit humorigem Anklang. Doch zunächst werden in einer kurzen Rückblende Verhaftung und Prozess des mehrfachen Mörders Monty Parker erzählt, was eine gute Einstimmung auf die Folge ergibt. Auch danach lässt der Druck nicht nach, die Geschichte entwickelt sich eben so dynamisch wie aufregend weiter. Zentral dreht sich alles um die Frage, wie der Psychopath aus einer geschlossenen Anstalt heraus sein Unwesen treiben kann. Ein bisschen kann man das zwar schon anhand des Titels und des Covers erahnen, was aber keinesfalls die Spannung mindert. Im Gegenteil, mit einigen Anspielungen auf einen Erzfeind von Sinclair und einem packenden Finale macht „Das Phantom von Soho“ vieles richtig. So macht die Classics-Serie richtig Spaß, die temporeiche Handlung, die sanften Einschläge in Richtung der eigentlichen Serie und ein reizvolles Thema sorgen für sehr gute Unterhaltung.

Thomas Petrou ist zwar ein Sprecher mit langjähriger Erfahrung, dennoch (oder gerade deswegen) ist bei ihm als Monty Parker keine Spur vor Gleichförmigkeit oder Routine zu erkennen. Vielmehr lässt er sich völlig auf die Rolle ein und hat hörbaren Spaß daran, diese diabolische Figur zu spielen. Frank-Otto Schenk ist als William Mansing ebenfalls eine gute Wahl, auch er bringt viel Energie mit ein und gestaltet seinen Auftritt sehr lebendig. Detlef Bierstedt ist auch hier als Bill Conolly zu hören, wie auch in der eigentlichen Serie versprüht der Reporter hier lässigen Charme. Weitere Sprecher sind Wolf-Dietrich Sprenger, Bert Franzke und Peter Weis.

Er ist zurück: Der Schockeffekt. Nachdem Dennis Ehrhardt die Serie übernommen hat, ist dieses Stilmittel deutlich in den Hintergrund getreten. Hier gibt es wieder eine solche Szene, und die Wirkung ist umso beeindruckender. Natürlich ist die Folge auch ansonsten wieder sehr stimmig, vielseitig und atmosphärisch auf hohem Niveau produziert.

Timo Wuerz hat der Covergestaltung hier nochmal einen anderen Schliff verliehen und sein Konzept mit dem modernen Look und den dunklen Farben mit einem neuen Motiv variiert. Das Phantom ist mit Rauchschwaden und verzerrtem Gesicht eindrucksvoll abgebildet und wirkt zudem wahrlich beängstigend. Im Inneren wird wie immer eine schlichte und übersichtliche Optik geboten.

Fazit: „Das Phantom von Soho“ startet mit einer packenden Szene und lässt auch danach nicht nach. Das Tempo ist hoch, die Handlung sehr spannend und die Atmosphäre dicht. Das Auftauchen von Bill und das Zusammenspiel mit einem mächtigen Feind Sinclairs geben der Folge den letzten Kick.

VÖ: 25. August 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5422-1


John Sinclair Classics – 29. Der Hexenclub



Erster Eindruck: Hexen am Werk?

Als ein Mann in Soho erhängt an einer Laterne aufgefunden wird, tritt John Sinclair auf den Plan, denn die ausgebrannten Augen deuten auf einen dämonischen Hintergrund hin. Zur gleichen Zeit steht für den engagierten Mitarbeiter Dean eine Beförderung an, nur einen letzten Test muss er noch bestehen. Noch ahnt er nicht, welchen Schrecken er mit seiner Entscheidung heraufbeschwören wird...

41 Jahre nach der Veröffentlichung als Heftroman wurde „Der Hexenclub“ nun als Hörspiel für die John Sinclair Classics vertont - natürlich nicht, ohne Anpassungen an die heutige Zeit vorzunehmen. Sogar eine kleine Anspielung auf das aktuelle Zeitgeschehen kann man entdecken. Das ist eher untypisch für die Serie, passt hier aber gut in den Kontext. Die Geschichte ist zweigeteilt, zum einen begleitet der Hörer natürlich John Sinclair bei seinen Ermittlungen. Diese sind gut aufgebaut und steigern sich von dem eher unauffälligen Anfang immer weiter. Der Witz der Serie kommt dabei immer wieder hindurch und lockert die Stimmung auf. Auf der anderen Seite wird Dean begleitet, und hier baut sich die Geschichte um den Hexenclub langsam auf. In diese düstere Welt einzutauchen macht den Reiz der Folge aus, wobei beides natürlich zusammengeführt wird. Im späteren Verlauf taucht dann eine mystische und machtvolle Frauengestalt auf, die nicht nur die Atmosphäre steigert, sondern auch das Tempo der Handlung erhöht. Gut gefällt mir auch, dass Sinclair hier nicht nur mit roher Gewalt, sondern auch mit einem kleinen Trick das Blatt letztendlich zum Guten wendet. Die Folge ist nur sanft in den Rahmen der Serie eingebunden und kann deswegen auch für sich allein gehört werden – was wegen des unterhaltsamen Verlaufes auch empfehlenswert ist.

Jacob Weigert ist in der Rolle des jungen und dynamischen Dean zu hören, was ihm mit der sehr gradlinigen und authentischen Sprechweise auch gut gelingt. Peter Weis ist als Paul Robinson zu hören und sorgt mit seiner markanten Stimme für einen prägnanten Charakter mit einigen starken Szenen. Stephanie Kellner hat einen sehr Aufsehen erregenden Auftritt und gestaltet ihre Rolle mit viel Energie gekonnt aus. Weitere Sprecher sind Konstanze Ullmer, Thomas Petrou und Nadine Schreier.

In der Handlung werden einige unterschiedliche Schauplätze angesprochen, allesamt wurden akustisch treffend umgesetzt und erhalten so eine ganz eigene Ausstrahlung. Die Geräuschkulisse ist auch beim Auftauchen von den übernatürlichen Erscheinungen präzise umgesetzt, die Musik ist wie immer bei dieser Serie hart und laut im Einsatz.

Die anfängliche Szene, in der ein betrunkener Mann die Leiche findet, die an einem Laternenpfahl aufgeknüpft ist, wurde von Timo Wuerz treffend in Szene gesetzt. Er nutzt das Spiel zwischen Licht und Schatten sehr gekonnt, um eine sehr interessante Stimmung zu schaffen. Im Inneren sind die Mitwirkenden übersichtlich aufgelistet.

Fazit: Schnell baut diese Folge eine spannende Grundstimmung auf, die sich über die Laufzeit hinweg immer weiter zu steigern weiß und mit einigen starken Szenen das Interesse stets hoch hält. Besonders das Finale ist dabei sehr gelungen und zeigt eine weitere Facette des Geisterjägers.

VÖ: 28. Juni 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5248-7


John Sinclair Classics – 28. Die Geisterhöhle



Erster Eindruck: Pause für John Sinclair – vorerst...

Das kleine Örtchen Scalfort wird seit einigen Jahren von einer Rockerbande unsicher gemacht, die Bewohner leben in Angst vor dem Clan. Doch die Situation verschärft sich dratisch, als die Gang durch Zufall einen Dämon heraufbeschwört, denn mit neuen Kräften ausgestattet, verbreitet sie noch mehr Terror. Fast scheint das Dorf im Chaos zu versinken, doch dann taucht John Sinclair auf der Bildfläche auf...

Dass die Hauptfigur einer Serie für längere Zeit mal nicht auftaucht, ist der geneigte Hörspielhörer ja bereits aus anderen Produktionen gewohnt. Doch für die 28. Folge der John Sinclair Classics ist das recht neu, hier konzentrierte sich die Handlung bisher sehr stark auf ihren Protagonisten. Der Hörer bekommt in „Die Geisterhöhle“ aber erst einmal die Grundsituation der Folge dargeboten, was durchaus atmosphärisch gelungen ist. Er darf hautnah dabei sein, wenn eine neue dämonische Macht entsteht, bekommt den Schrecken der Dorfbewohner sowohl vor als auch nach der Wandlung mit und lernt die Charaktere schon mal gut kennen. Dennoch ist dieser Teil etwas zu lang geraten, denn richtig los geht es eigentlich erst nach etwa zwei Dritteln der Zeit, wenn auch der Geisterjäger die Bühne betritt. Dieser Teil ist dann sehr solide erzählt, und enthält einige spannende Szenen. Dabei sind allerdings auch zahlreiche Ideen eingebaut, die so oder so ähnlich schon in einigen anderen Episoden zu hören waren, wirkliche Überraschungen bleiben dementsprechend leider aus. Dennoch: „Die Geisterhöhle“ ist atmosphärische und kurzweilige Gruselunterhaltung.

Viel zum Gelingen tragen wie immer auch die Sprecher bei, die wieder sehr gut ausgewählt wurden. Nadine Schreier bringt als Sarah beispielsweise eine sehr lebendige und eindringliche Vorstellung herüber und kann den Schrecken der jungen Frau glaubhaft darstellen. Bert Franzke ist als Muff Potter zu hören, seine tiefe Stimme bringt viel Dramatik mit sich, sodass seine Szenen bestens zur Geltung kommen. Auch Konstantin Graudus ist mit viel Energie und Engagement mit dabei, er wirkt spontan und flüssig. Weitere Sprecher sind Fjodor Olev, Nils Rieke und Jacob Weigert.

In Sachen atmosphärische Gestaltung muss sich „Die Geisterhöhle“ nicht vor ihren Vorgängern verstecken, auch hier ist alles stimmig ineinander gefügt. Die einzelnen Szenen werden wie immer von viel passender Musik begleitet, die mal dräuend im Hintergrund, mal aber auch zur Steigerung der Dramatik deutlich lauter eingesetzt wird. Ähnliches gilt für die Geräusche, die sich dynamisch anpassen.

Das Cover dieser Folge stammt natürlich wieder von Timo Wuerz, der eine wahrhaft düstere Szenerie geschaffen hat. Gitterstäbe, schwebende Kreuze, ein dämonisches Wesen mit rot leuchtenden Augen und spitzen Zähnen – das ist sehr ansehnlich geworden. Das Innere ist wieder übersichtlich aufgebaut und enthält die üblichen Produktionsinformationen.

Fazit: Lange Zeit kommt dieses Hörspiel ohne die Titelfigur aus, und auch wenn der Start atmosphärisch erzählt wurde, geht die Handlung mit seinem Auftauchen erst richtig los. Dann wird wieder in Actionszenen und einem kurzweiligen Handlungsbogen ein wahres Feuerwerk gezündet, welches die Folge gekonnt abschließt.

VÖ: 13. Januar 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5247-0


John Sinclair Classics – 27. Wenn der Werwolf heult



Erster Eindruck: Horror im abgelegenen Dörfchen...

Die Gerüchte, dass ein Werwolf in dem verschlafenen Ort Harwick sein Unwesen treibt, reißen einfach nicht ab. Und so macht sich auch John Sinclair auf, um unter anderem die nahe gelegene Irrenanstalt zu untersuchen. Noch vor seiner Ankunft lernt er die ebenso sympathische wie attraktive Vivian Delano kennen – nicht ahnend, dass beide bald in einen wahren Strudel dämonischer Ereignisse verwickelt sein werden...

Auch der Classics-Abelger von John Sinclair hat einen roten Faden und erzählt von den jungen Jahres des Geisterjägers. Doch auch wenn die 27. Folge beispielsweise die aufkommende Liason zwischen John und Jane thematisiert oder einen kleinen Kommentar zu Suko hinterlässt, ist „Wenn der Werwolf heult“ eine in sich abgeschlossene Folge, die auch gut allein gehört werden kann. Der Anfang ist wie immer harmonisch, aber zumindest was die Szenen in London betrifft auch etwas zu langwierig geraten – hier hätte die Handlung schneller zum Punkt kommen können, zumal die eingestreuten düsteren Szenen so etwas an Wirkung verlieren. Doch schon bald baut sich eine dichte Atmopshäre auf, die die Spannung immer weiter steigern kann. Denn die Ereignisse in dem kleinen Dorf sind sehr intensiv geschildert und verbreiten eine schaurige Grundstimmung, die lange Zeit ohne Actionsequenzen auskommt und so ihre unheilvolle Wirkung entfalten kann. Toll ist auch eine sehr gut beschriebene Szene, in der John fast machtlos ist und geschlagen scheint – auch wenn man sich denken kann, dass er mit dem Leben davonkommt, ist dies packend gelungen. Das Ende ist dann wieder etwas konventioneller, was bei der temporeichen und gut erzählten Auflösung aber nichts negatives ist. Wieder eine starke Folge der Serie, die mich packen konnte.

Bianca Krahl ist hier in der Rolle der Vivian Delano zu hören, mit ihrer kraftvollen Stimme kann sie die toughe Frau sehr intensiv in Szene setzen und ihr in jeder Szene die passende Attitüde verleihen. Sascha Draeger hat ebenfalls einen denkwürdigen Auftritt, den er mit seiner markanten Sprechweise und viel Energie gekonnt umsetzt. Franziska Pigulla hat hier als Jane zwar nur einen recht kurzen Auftritt als Jane Collins, dennoch habe ich mich gefreut, sie hier zu hören, ihre klangvolle Stimme passt erneut wunderbar in die Szenerie. Weitere Sprecher sind Jan-David Rönfeld, Robin Brosch und Daniela Thuar.

Akustisch wird wieder eine sehr saubere Leistung abgeliefert, sodass alles wieder wie aus einem Guss wirkt und die Handlung gekonnt unterstützt. Die Musik hat immer einen mysteriösen Unterton und verstärkt damit die Grundstimmung, aber natürlich hat sie ihren harten, rockigen Klang nicht verloren. Auch die Geräusche sind wieder passgenau eingefügt und lassen insbesondere die Actionsequenzen wuchtig erscheinen.

Klar, dass bei diesem Titel einer der blutrünstigen Bestien auf dem Cover zu sehen ist, ein Mann verwandelt sich gerade in ein Wolfswesen – die Hände werden zu Klauen, das Gesicht zu einer Fratze, die Zähne zu langen Reißern. Das alles wird durch die zerfetzte Kleidung und den riesigen Mond im Hintergrund noch verstärkt. Die restliche Aufmachung ist wie immer unauffällig und übersichtlich geworden.

Fazit: Eine Folge, deren Aufbau sehr gelungen ist, da die vielen mysteriösen Ereignisse sehr gut zur Geltung kommen. Das macht richtig Spaß, zumal auch die Nebencharaktere dieser Folge sehr gelungen sind – weder überzeichnet noch graumäusig. Es entsteht schnell eine dichte Atmosphäre, die die Spannung bis zum Ende halten kann.

VÖ: 18. November 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5246-3


John Sinclair Classics – 26. Der Fluch aus dem Dschungel



Erster Eindruck: Eine Maske aus Amsterdam

Bill Conolly und seine Freundin Sheila entspannen sich nach dem Kampf gegen Dr. Tod für einige Tage in Amsterdam, wo Sheila bei einem Antiqitätenhändler eine alte Maske findet. Sie ersteht diese für ihren gemeinsamen Freund John Sinclair, doch ahnt sie nicht, welches Unheil sie damit heraufbeschwört. Denn schon bald entfaltet sich die gesamte Macht des alten Artefakts...

Nachdem die letzten Folgen der John Sinclair Classics einen roten Faden im dämonischen Doktor Tod gefunden haben, ist der direkte Nachfolger „Der Fluch aus dem Dschungel“ eine in sich abgeschlossene Geschichte. Auch wenn diese noch einmal Bezug auf den zeitlichen Verlauf der Serie nimmt, Themenwahl und Figuren kommen in keiner anderen Handlung vor. Diese baut von Anfang an eine sehr dichte Stimmung auf und kann so einen gelungenen Spannungsbogen über der Folge ausbreiten. Das ist temporeich und dynamisch umgesetzt, erinnert aber streckenweise mit seinen intensiven Ermittlungen eher an einen guten Krimi mit einigen übernatürlichen Elementen als an ein Horror-Hörspiel. Mir gefällt dabei insbesondere das letzte Drittel der Handlung, hier wird eine sehr prägnante Atmosphäre aufgebaut und durch viele eindrucksvolle Szenen im Dschungel angereichert. Und nicht fehlen darf natürlich nicht eine große Portion trockener Humor, der meist von der lässigen Hauptfigur ausgeht und auch hier wieder für eine treffende Stimmung sorgt. Die Erzählweise ist sehr gelungen und überzeugt mit einer sich ständig steigernden Spannung, sodass auch diese Folge wieder sehr hörenswert gelungen ist.

Die wunderbare Daniela Hoffmann ist in der Rolle der Sheila zu hören, die hier mit Nachnamen noch Hopkins heißt. Ihre helle und freundliche Stimme ist auch hier wieder ein gelungener Kontrast zur düsteren Atmosphäre, ihre glaubhafte Betonung kommt ebenfalls gut zur Geltung. Uli Krohm ist als Johan van Dohlen zu hören, der mit seiner unangenehmen und unsympathischen Art einen sehr ausdrucksstarken Charakter schafft, mit seiner Stimme sorgt er immer für gekonnte Akzente. Auch Dirk Hardegen ist als Mandra Korab hier wieder mit dabei, spricht sehr eingängig und mit einer präzisen Betonung. Weitere Sprecher sind Peter Weis, Gordon Piedesack und Michael Bideller.

John Sinclair steht auch für eine sehr eindringliche atmosphärische Gestaltung, was auch hier wieder bestens zur Geltung kommt. Mit vielen düsteren und harten Melodien und einer sehr lebendigen Geräuschkulisse sind die Szenen nahbar und mit viel Nachdruck umgesetzt. Besonders im Urwald sorgt Regisseur Dennis Ehrhardt mit seinem Team für eine stimmige Atmosphäre.

Die Maske, die das Unheil in dieser Folge erst auslöst, ist auf dem Cover abgebildet. Golden schimmernd und aufwändig verziert zieht sie schnell die Blicke auf sich, doch auch die detaillierte Zeichnung des Arbeitszimmers samt Globus, düsteren Portraits und der aufwändig verzierten Tapete sind sehr ansehnlich gelungen. Ein gelungenes Gesamtkonzept, das mal in eine ganz andere Richtung geht.

Fazit: Diese Folge setzt von Anfang an auf eine sehr eingängige Stimmung, baut schnell eine rätselhafte Atmosphäre auf und setzt diese gekonnt fort. Der Spannungsbogen trägt die Folge bis zum Schluss und setzt eher auf die Ermittlungen denn auf Schockmomente, was gemeinsam mit dem trockenen Humor eine sehr hörenswerte Folge ergibt.

VÖ: 10. Juni 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5245-6


John Sinclair Classics – 25. Dr. Tods Höllenfahrt



Erster Eindruck: Gleich zwei Geschichten aus der Vergangenheit

John Sinclair ist gemeinsam mit den Reporter Boll Conolly zur Premiere eines neuen Horrorfilms eingeladen. Für das Event haben sich die Produzenten etwas ganz besonderes einfallen lassen und entertainen das Publikum mit unheimlichen Einlagen. Doch der Geisterjäger merkt schnell, dass etwas nicht stimmt – und steht schon bald seinem Erzfeind, dem totgeglaubten Dr. Tod, gegenüber...

In der eigentlichen Hörspielserie um John Sinclair ist Dr. Tod nicht mehr als eine Randnotiz, dabei hat er den Anfang der Heftromanserie mitbestimmt und hatte zahlreiche Auftritte. Dafür widmet sich mittlerweile seit einigen Folgen die Classics-Serie dem morbiden Wissenschaftler, was in Folge 25 in einem Showdown endet. Doch auch hier gibt es wieder einen Querverweis zu Hauptserie, denn die Schauspielerin Nadine Berger hat hier ihren ersten Auftritt – was später aus ihr werden soll ist ja mittlerweile bekannt. Die Geschichte ist gewohnt solide umgesetzt, hier passt alles gut zusammen, und auch langwierige Szenen konnte ich nicht entdecken. Dennoch konnte mich die Handlung nicht so sehr mitreißen wie andere Episoden, es fehlte etwas Biss. Denn obwohl flüssig erzählt wurde, fehlen die echten Highlights, sogar der große Showdown wird etwas stiefmütterlich behandelt und in wenigen Momenten erzählt. Zu einer Top-Bewertung reicht es also dieses mal nicht, doch zum 25. Jubiläum gibt es noch zusätzlich eine weitere Episode oben drauf: „Mein erster Fall“ ist ziemlich ironisch erzählt und hat gerade zu Beginn eine hohe Gagdichte, nimmt sich selbst ziemlich auf die Schippe und wird am Ende auch recht albern, wobei dennoch einige spannende Szenen vorhanden sind. Das ist sicherlich nicht jedermans Geschmack, ist aber kurzweilig geraten und hat mir viel Spaß bereitet.

Elisabeth Günther ist in der eigentlichen Geschichte als Nadine Berger zu hören, sie schafft es sehr gut, die Frau sympathisch darszustellen, aber eben auch die leicht divenhafte Art der Schauspielerin einzubringen. Peter Weis ist als Haduk zu hören, er setzt seine Stimme sehr gekonnt ein, um eine düstere und bedrückende Stimmung zu erschaffen. Gerlinde Dill ist in der Bonusgeschichte als Mrs. Osbourne zu hören, die eine sehr variable Stimmung hat und diese sehr präzise einsetzt. Weitere Sprecher sind Wolfgang Rüter, Ursula Sieg und Björn Schalla als junger John Sinclair.

An der akustischen Umsetzung gibt es wieder rein gar nichts auszusetzen, diese ist atmosphärisch dicht und eingängig, sodass die Szenen sehr gut unterstützt werden, besonders die actiongeladenen Momente bekommen einen sehr lebendigen Ausdruck. Etwas anders ist natürlich auch „Mein erster Fall“, hier wird durch den Einsatz von witzigen oder nostalgischen Klängen noch einmal eine ganz andere Stimmung erzeugt.

Ein riesiger Totenkopf ist auf dem Cover zu sehen, blutig und roh, durch die halb geöffneten Augenlider schimmert milchiges weiß hevor – ein beeindruckendes und auffälliges Cover, welches nach dem Hören der Handlung noch einmal eine andere Bedeutung bekommt. Doch auch für „Mein erster Fall“ wurde ein Cover entworfen, im Comicstil und mit übergroßen Köpfen ist hier eine Szene aus der Geschichte zu sehen.

Fazit: Die Umsetzung der Geschichte ist zwar gewohnt flüssig und unterhaltsam, entfaltet aber eben nicht ein so großes Feuerwerk, wie man es von anderen Folgen der Serie kennt. So bleibt für das kleine Jubiläum der Classics ein solider, aber nicht herausragender Eindruck. Eine witzige Dreingabe ist „Mein erster Fall“, eine recht ungewöhnlich umgesetzte Vorlage, die mir Spaß gemacht hat.

VÖ: 15.April 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4992-0


John Sinclair Classics – 24. Hochzeit der Vampire



Erster Eindruck: Eine fröhliche Reise in die Karpaten

Eigentlich hat es John Sinclair nicht ganz ernst genommen, als Bill Conolly ihn zu einer Kurzreise mit „Horror-Tours“ zu einer schwarzen Hochzeit eingeladen hat. Doch als sich in London mysteriöse Dinge ereignen, die ebenfalls in Verbindung mit dem merkwürdigen Reiseveranstalter gebracht werden müssen, packt der Geisterjäger seine Koffer und macht sich mit Bill auf in die Karpaten. Eine Mitreisende erregt schnell seine Aufmerksamkeit: Jane Collins...

Jane Collins ist ein fester Bestandteil der John Sinclair-Reihe und nicht mehr aus ihr wegzudenken. Wie sich die engagierte Reporterin und der Geisterjäger kennengelernt haben, wird darin jedoch nie wirklich aufgeklärt – und genau diese Lücke schließt nun die 24. Folge der Classics-Reihe. „Hochzeit der Vampire“ lässt sich anfangs etwas Zeit, sodass vor der Reise in die Karpaten noch eine stimmige Szene in London zu hören ist. Das bremst den Start etwas, doch die spätere Handlung kann diesen kleinen Makel locker wieder wett machen. Die Stimmung auf der Horror-Tour ist sehr dicht, und auch wenn mit Werwölfen, Blutsaugern und einem alten Schloss wohl sämtliche Klischees erfüllt wurden, ist eine ganz neue und unverbrauchte Stimmung aufgekommen. Das liegt einerseits an dem Auftauchen eines wohl bekannten Gegenspielers, der noch einmal eine ganz neue Facette mit einbringt, andererseits aber auch an der sehr dichten, stellenweise wirklich gruseligen Atmosphäre, die gerade die zweite Hälfte der Produktion dominiert. Die Handlung geht – nach der Ankunft im Schloss – ziemlich flott voran und auch das Auftauchen von Jane ist sehr reizvoll, sodass eine sehr hörenswerte Produktion entstanden ist.

Die unvergleichliche Franziska Pigulla ist natürlich auch hier als Jane Collins zu hören. Ihre dunkle und rauchige Stimme passt wunderbar zu der toughen Reporterin, der sie mit feinen Nuancen in der Stimme zum Leben erweckt. Andreas Mannkopffs einzigartiger Klang ist hier mal wieder sehr prägnant als Haduk eingesetzt, er bringt wieder viel Energie und Leidenschaft mit und passt sich der Rolle sehr gut an. Katja Brügger hat als Vera Montesi einen sehr interessanten Auftritt, sie erzeugt eine düstere und bedrückende Atmosphäre, die mich vollkommen überzeugt hat. Weitere Sprecher sind Walter Wigand, Frank Felicitti und Achim Schülke.

Bei dieser Handlung kommt es sehr stark auf die atmosphärische Gestaltung an, und diese ist wieder sehr rund und eingängig gelungen. Insbesondere die Musik sorgt dabei für eine passende Stimmung und passt sich bestens an die verschiedenen Szenen an, während die Geräusche mehr Schwung einbringen und für eine gewisse Tiefe sorgen. Besonders die Szenen um die schwarze Hochzeit bleiben so nachhaltig im Gedächtnis haften.

Timo Wuerz hat ein grandioses Cover zu dieser Folge geschaffen, das sehr düster wirkt und Moderne und Altmodische Elemente wunderbar miteinander vereint. Die vampirische Braut ist hell beleuchtet, scheint fast selbst in grellem Licht zu strahlen, während ihr Bräutigam eher im Dunkeln gelassen wird – ebenso wie der Wolfskopf, der gerade noch so am unteren Rand zu erkennen ist.

Fazit: Sehr düster, atmosphärisch und voller gruseliger Momente – bis auf den etwas schleppenden Anfang entwickelt sich hier eine spannende Geschichte, die sich immer weiter zu steigern versteht. Dabei läuft alles auf den Höhepunkt mit der schwarzen Hochzeit hinaus, die dann auch sehr eingängig erzählt wurde.

VÖ: 10.Dezember 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4991-3


 

John Sinclair Classics – 23. In Satans Diensten



Erster Eindruck: Zwischen Traum und Realität

Es sollte eigentlich ein entspannter Abend in netter Runde werden, den John Sinclair mit seinen Freunden Bill und Sheila in weiblicher Begleitung verbringen wollte. Doch als er in dem Restaurant die als verschwunden geltende Opernsängerin Ramona Navarra sieht und ihr auf die Toilettenräume folgt, geschieht etwas schreckliches, und seine Freunde können nur noch seinen Leichnam auffinden...

Nachdem die ersten Folgen eher jeweils für sich allein stehen konnten, gibt es nun bei den „John Sinclair Classics“ einen roten Faden, der sich um einen den charismatischsten Gegenspieler des Geisterjägers dreht: Dr. Tod. Schon die Vorgänger von „In Satans Diensten“ haben sich mit dem diabolischen Wissenschaftler beschäftigt, hier schlägt er wieder mit einem ziemlich teuflischen Plan zu. Dabei kommt die Handlung schnell zum Punkt und liefert am Anfang nur wenige Introszenen, und auch danach geht es recht temporeich weiter. John findet sich dabei in einer äußerst prekären Lage wieder, die er selbst nicht mehr beeinflussen kann, die dabei verbauten magischen Elemente verstärken den Reiz noch einmal. Noch besser gefällt mir allerdings, dass später noch einmal eine ganz andere Stimmung aufkommt, der Geisterjäger und sein Team sich einer recht merkwürdigen Situation stellen müssen. Hier geht es dann auch in Sachen Action wieder richtig zur Sache, das typische Flair der Serie kommt dabei bestens zur Geltung. Schon beide Abschnitte für sich genommen sind sehr lohnenswert, in der Kombination liefern sie aber eine sehr gelungene und atmosphärisch dichte Folge, die sehr abwechslungsreich und voller düsterer Momente ist.

Tanja Dohse ist in der Gastrolle der Ramona Navarro, der scheinbar verschwundenen Opernsängerin, zu hören. Sie legt dabei viel Energie in ihre Stimme und bleibt immer sehr authentisch, sodass eine sehr ansprechende Leistung entstanden ist. Jürgen Holdorf ist als Hugh Morton zu hören, seine tiefe Stimme passt sehr gut zu dem Charakter und setzt seine Szenen sehr eindringlich um. Detlef Bierstedt ist mal wieder als Bill Conolly zu hören, auch er passt sich sehr gut an die Szenerie an und überzeugt mit seiner eingängigen Sprechweise. Weiterhin zu hören sind Frank Gustavus, Walter Wigand und Dagmar Dreke.

Dennis Ehrhardt und sein Team haben auch diese Folge sehr gelungen produziert, alles passt hier bestens zusammen und sorgt für eine nachdrückliche Inszenierung. Die Musik ist gewohnt hart und rockig, die Geräusche vielfältig und passend. So wird eine lebendige Klangkulisse erschaffen, die den Hörer trotz bekannter Elemente immer wieder zu überraschen versteht.

Das Konterfei eines Mannes, düster beleuchtet, ist auf dem Cover zu sehen, er scheint den Betrachter durchdringend zu beobachten. Im Hintergrund, der rötlich eingefärbt ist, ist noch ein schwertschwingender Mann zu sehen. Die restliche Aufmachung ist bereits bekannt und wieder sehr übersichtlich gestaltet.

Fazit: „in Satans Diensten“ ist eine sehr packende und temporeiche Folge, die mit ganz unterschiedlichen Situationen eingängige Stimmungen schaffen kann. Von Anfang an wird die Handlung sehr reizvoll und spannend gestaltet, mir hat die Folge deswegen äußerst gut gefallen.

VÖ: 13.August 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4990-6


John Sinclair Classics – 22. Der See des Schreckens



Erster Eindruck: Schlag auf Schlag

Bill Conolly stößt bei seinen Recherchen als Reporter auf merkwürdige Vorgänge im Umfeld eines Sees, das Verschwinden eines jungen Campers ist da nur die Spitze des Eisberges. Schnell wird Geisterjäger John Sinclair zu dem Fall hinzugezogen, sodass ihm nach seinem letzten Kampf kaum Zeit zum Verschnaufen bleibt. Bald ahnt er, wer hinter den Angriffen stecken könnte...

Hinterließ der Start der John Sinclair-Classics-Reihe noch den Eindruck von Einzelhörspielen, hat sich dies mittlerweile deutlich gewandelt. Vielmehr hat sich eine zweite, parallele Serienhandlung als Ergänzung zu der eigentlichen Reihe entwickelt, sodass „Der See des Schreckens“ nahtlos an die vorige Folge anschließt und zahlreiche Ereignisse und Informationen aufgegriffen werden. Das vermag zu gefallen, zumal dies in einer sehr spannenden und packenden Handlung verpackt ist. Schon kurz nach dem Start geht es hier richtig zur Sache, der manchmal sonst eher gemächlich wirkende Aufbau weicht hier einer schnellen und temporeichen Geschichte. In typischer Sinclair-Manier deckt der Geisterjäger langsam die Hintergründe auf, wobei Bill Conolly hier als Katalysator dient und die Handlung schnell vorantreibt. Viele spannende und teilweise atmosphärische Szenen reihen sich aneinander und sorgen für einen sehr flüssigen Verlauf, wobei sich die Handlung am Ende noch einmal deutlich zu steigern weiß. Das „Monster der Folge“ wirkt dann aber insgesamt doch recht konventionell, wobei der Aspekt mit den tätowierten Rockern durchaus zu gefallen weiß und neue Würze einbringt. So entsteht ein solider und ansprechender Gesamteindruck, der von der gelungenen Produktion abgerundet wird.

Detlef Bierstedt bekommt hier als Bill Conolly mal wieder einen recht großen Part, den er wie immer routiniert und mit einer glaubhaften Gefühlsbetonung meistert. Katharina von Keller hat mir als Shirley Adams gut gefallen, sie kann die junge Frau mit viel Energie und authentischer Panik in der Stimme überzeugen. Lutz Mackensy zeigt als Huxley mal wieder eine ganz andere Seite von sich zeigen und passt wunderbar in das düstere Ambiente der Folge. Weitere Sprecher sind Torben Liebrecht, Klaus Dittmann und Tim Kreuer.

Das Team und Regisseur Dennis Ehrhardt beweist einmal mehr, dass er die Serie sehr eingängig umsetzen kann und sorgt mit einer düsteren Klangwelt für den passenden Hintergrund für die Handlung. Die Musik greift dabei die Stimmung der jeweiligen Folge auf, während die zahlreichen und stets präsenten Geräusche für mehr Dynamik und Tiefe sorgen.

Der grell-gelbe Schriftzug dominiert auch das Cover zu dieser Folge und sticht aus der ansonsten sehr düsteren Szenerie deutlich hervor. Zu sehen sind einige Leichen in verzerrten Posen, die Gesichter im Schatten verborgen. Besonders die diffus gezeichnete Hintergrund von Timo Wuerz sorgt dabei für die passende Stimmung. Das Innere ist sehr schlicht gestaltet und enthält keine zusätzlichen Informationen.

Fazit: Schön, dass die fortlaufende Handlung der Ableger-Serie hier weiter fortgeführt wird – zumal wenn es in einer solch spannenden und kurzweiligen Geschichte geschieht. Der schnelle Einstieg und viele unheimliche Szenen sorgen dabei für eine gelungene Folge, die mit zahlreichen kleinen Überraschungen punkten kann.

VÖ: 15.Mai 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4989-0


John Sinclair Classics – 21. Bruderschaft des Satans



Erster Eindruck: Düstere Vorgänge im Kloster

Um ein altes, abgelegenen Kloster ranken sich düstere Geheimnisse: Die Mönche sollen einen Pakt mit dem Herrscher der Hölle höchst persönlich geschlossen haben. Roger Busceau will in dem alten Gemäuer Nachforschungen anstellen, doch kurz darauf wird er tot aufgefunden. John Sinclair wird auf den Fall aufmerksam und beginnt mit seinen Recherchen – nicht ahnend, welche Ereignisse er damit auslöst...

Anfangs waren die Classics-Folgen von John Sinclair als einzelne Geschichten konzipiert, doch mehr und mehr hat sich ein roter Faden durch die Handlung herauskristallisiert. Nach dem Auftauchen mit Doktor Tod geht es jedoch mit einer Episode weiter, die für sich allein stehen kann, aber dennoch große Ereignisse für die kommenden Folgen ankündigt. Wie so oft wird die Folge zu Anfang düster und unheimlich erzählt, die Stimmung in dem alten Kloster wird gekonnt umgesetzt. Schön ist, dass sich dies durch das gesamte Hörspiel zieht, wobei die Handlung immer mehr an Fahrt aufnimmt und sich in typischer Sinclair-Manier zu einem kleinen Inferno entwickelt. Besonders das Ende ist dabei beeindruckend umgesetzt und offenbart einen neuen Gegner für Sinclair. Dass dabei von Anfang an der Bösewicht feststeht nimmt keinesfalls den Schwung aus der Handlung, da wie immer noch einige Überraschungen und kleine Nebenarme eingebaut sind. Eine sehr solide Folge für den Geisterjäger, bei dem besonders die Stimmung hervorsticht.

Dietmar Wunder konnte mich als John Sinclair hier erneut überzeugen und mit seiner sehr präsenten Stimme für zusätzliche Atmosphäre sorgen. Trotz aller Coolness kann er glaubhafte Gefühle vermitteln und nahbar wirken. Die wunderbare Celine Fontanges ist als Lili Busceau zu hören, ihr sanfte und angenehme Klang passt sehr gut zu dem Charakter, zumal sie sehr authentisch agiert. Erik Schäffler ist als Pierre Saval eine ebenso gut Wahl und kann mit seiner eingängigen Sprechweise punkten. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Michael Harck und Jürgen Holdorf.

Unter der Regie von Dennis Ehrhardt ist erneut ein sehr sauber produziertes Hörspiel entstanden, die passende musikalischen Untermalung kann besonders die Szenen im Kloster düster und bedrohlich wirken lassen. Dazu kommen – wie immer – zahlreiche wohl platzierte Geräusche, die auch mal etwas lauter sein dürfen und so die Dramatik der Geschichte noch weiter steigern.

Das Cover stammt erneut von Timo Wuerz und hat eine sehr moderne und düstere Optik, verbunden mit dem auffälligen Schriftzug und der gelungenen Covergestaltung ergibt sich ein sehr ansehnliches Titelbild. Zu sehen sind natürlich einige der düsteren Mönche, die meisten Gesichter unter weiten Kapuzen versteckt, während der Herr im Vordergrund eine entstellte Fratze präsentiert.

Fazit: Eine klassische Sinclair-Geschichte: Ein Kloster als unheimlicher Schauplatz, ein Pakt mit dem Bösen, eine tempo- und wendungsreiche Handlung. „Bruderschaft den Satans“ ist düster, nimmt schnell Fahrt auf und setzt auf kurzweilige und lockere Unterhaltung. Die Ausblicke auf weitere Ereignisse ist passend eingebaut.

VÖ: 15.Januar 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4972-2


John Sinclair Classics– 20. Doktor Tod



Erster Eindruck: Erster Auftritt eines alten Bekannten

John Sinclair bekommt eine unheimliche Nachricht von einem ihm unbekannten Mann, der sich dazu bekennt, eine Gruppe von Jugendlichen in einem Spiegelkabinett hingerichtet zu haben. Er kündigt weitere Bluttaten an und fordert den übernatürlichen Ermittler zu einem Duell auf. Sofort schreitet Sinclair ein und beginnt mit seinen Ermittlungen und stößt bald auf den Mann hinter der Nachricht: Doktor Tod...

Doktor Tod ist wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Figuren des John Sinclair-Iniversums, sodass sein Auftauchen in der „Classics“-Serie von vielen heiß erwartet wurde. Mit Folge 20 ist es nun so weit, was auch gleich im Titel der Folge angekündigt wird. Und tatsächlich kann die große Erwartungshaltung hier erfüllt werden, denn die Geschichte wurde sehr spannend und ziemlich unheimlich umgesetzt. Besonders in den ersten Szenen, die die Situation im Spiegelkabinett darstellen, sind sehr gut in Szene gesetzt, brutal und wie aus einem amerikanischen Horrorfilm entsprungen. Und auch im weiteren Verlauf geht es atmosphärisch und temporeich weiter, zumal die Bedrohung durch Doktor Tod gut zur Geltung kommt, hier wird eine sehr imposante Figur mit interessantem Hintergrund geschaffen. Mir hat diese Folge sehr gut gefallen, was besonders an der stimmigen Umsetzung gelegen hat.

Wolfgang Rüter übernimmt die Rolle des Doktor Tod und setzt diese sehr gekonnt und mit einer ganz eigenen Interpretation um. Er klingt sehr bedrohlich und setzt nicht auf donnernde Lautstärke, sondern auf feine Nuancen und eine markante Aussprache. Celine Fontages trägt als Jessica Clay einen großen Teil zum Gelingen der ersten Szenen, mit glaubhafter Panik und viel Energie fesselt sie den Zuhörer sofort. Dietmar Wunder hat mir als John Sinclair wieder sehr gut gefallen, mit leicht ironischem Unterton und viel Coolness kann er den Geisterjäger sehr präsent wirken lassen. Weitere Sprecher sind Bert Franzke, Achim Schülke und Eva Meckbach.

Die Musik von Andreas Meyer wurde eigens für die Serie produziert und kommt hier gut zur Geltung. Immer wieder wird sie zwischen den Szenen eingesetzt, um die jeweilige Stimmung zu unterstreichen. Dies gelingt gut, zumal sie auch mal etwas länger erklingen darf. Die Geräusche sind wie immer wuchtig, aber hier nicht zu übertrieben einbaut, sodass eine eindrucksvolle Szenerie entsteht.

Timo Wuerz hat auch dieses Cover mit seinem typischen Stil geprägt, wobei die schwarzhaarige Schöne hier sehr geisterhaft wirkt. Die sie operierenden Hände mit dem Reagenzglas, der Totenschädel und der diffuse Hintergrund sind hierfür passende Ergänzungen, wobei der grellgelbe Schriftzug wieder etwas aus dem ansonsten ziemlich düsteren Bild heraussticht.

Fazit: Mir hat der erste Auftritt von Doktor Tod in der Classics-Serie sehr gut gefallen. Das liegt zum einen an der sehr düsteren und unheimlichen Stimmung, zum anderen an der spannenden Geschichte, die den hinterhältigen Doktor Tod ins rechte Licht zu rücken weiß. Eine sehr gelungene Folge!

VÖ: 8.Oktober 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4620-2


John Sinclair Classics – 19. Horrorfest am Galgenhügel



Erster Eindruck: Grauenvoller Besuch zu Hause

Sarah Duffy, die Bibliothekarin des kleinen Ortes Foynes findet durch Zufall einen alten Brief in einem Buch – doch kurz nachdem sie ihn gelesen hat stirb sie unter mysteriösen Umständen. Doch sie sollte nicht die letzte Tote sein, immer mehr Menschen segnet in dem Dorf das Zeitliche. Und so wird der Besuch zu Hause für Fred Young und seine Verlobte Christine zu einem wahren Horrortrip...

Während sich die eigentliche Serie gleich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gegner beschäftigt und so gleich mehrere Handlungsstränge verfolgt werden, ist die Rahmenhandlung bei der Classics-Serie deutlich einfacher gestrickt, in Folge 19 beispielsweise wird lediglich gegen Ende ein kleiner, wenn auch sehr interessanter Ausblick auf die kommende Episode erlaubt. Die Handlung an sich ist dafür in sich abgeschlossen und erzählt eine ziemlich spannende und actiongeladene Story, an denen an der einen oder anderen Stelle neben all dem Horror auch etwas Grusel hindurch schimmert. Schon die Introszene wirft einige Fragen auf, doch richtig los geht es kurz darauf mit einem Überfall auf die oben erwähnten Fred und Christine. Von da an wechseln sich Actionsequenzen und Dialoge ab, in denen die Geschichte immer weiter entwickelt und deren Hintergründe weiter aufgedeckt werden. Dazu gibt es kleine Rückblenden in die Vergangenheit, schnelle Wechsel zu anderen Schauplätzen und einen sehr unheimlich umgesetzten Charakter, der viel Stimmung in die Handlung bringt. Gegen Ende steigert sich alles zu einem für die Serie typischen Showdown, der es in sich hat und sich in einem großen Knall entlädt. Zugegeben, wirkliche Innovation oder die große Überraschung ist hier nicht geglückt, aber das ist auch gar nicht notwendig, denn „Horrorfest am Galgenhügel“ kann mit der spannenden und kurzweiligen Geschichte auch so überzeugen.

Bereits zum zehnten Mal spricht Dietmar Wunder hier die Rolle de John Sinclair, und das macht er mit lässiger Coolness und seinem ganz eigenen Charisma, das sehr gut zur Geltung kommt. Mich hat es gefreut, mal wieder Kaspar Eichel zu hören, der in der Rolle des Horace Kennan mit sehr intensiver und eingängiger Betonung glänzt. Grandios ist hier Michael von Rospatt als Leichenbestatter O'Donnel, mit recht hoher, eindringlicher Stimme setzt er sehr gekonnte Akzente und sorgt für die nötige Gruselstimmung. Weitere Sprecher sind Thomas Wenke, Linda Fölster und Karin Rasenack.

Auch die Umsetzung von Dennis Ehrhardt und seinem Team ist wieder äußerst gelungen. Die Folge, die nur so vor packenden Actionszenen strotzt, bietet natürlich eine große Spielwiese für laute und knallige Effekte, die mit viel Gefühl für das richtige Timing umgesetzt wurde. Durch den Einsatz atmosphärischer Musik wird eine harte und effektvolle Stimmung erzeugt, die durch passende und recht laute Sounds noch weiter vervollständigt wird.

Das Cover orientiert sich wie gewohnt nicht an den Heftromanen von John Sinclair, sondern stammt aus der Feder von Timo Wuerz, der wieder ein stimmungsvolles und passende Bild gezeichnet hat. In unheimlichen Grautönen wird die Armee der Skelette dargestellt, die auf den Betrachter zuzulaufen scheinen, umhüllt von dichtem Nebel. Besonderer Blickfang ist dabei die Schlinge, die von oben herab zu baumeln scheint.

Fazit: Die ganz großen Überraschungen oder Wendungen bleiben zwar aus, doch durch die sehr dichte und packende Handlung ist ein sehr unterhaltsames Hörspiel entstanden. Zahlreiche Actionsequenzen und ein düsterer Charakter sorgen dabei für unterschiedliche Stimmungen.

VÖ: 13.Juni 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4619-6


John Sinclair Classics – 18. Die Armee der Unsichtbaren



Erster Eindruck: Dämonenpause für John Sinclair

Mitten in einem feinen Londoner Restaurant wird einem Gast vor den anderen Anwesenden die Kehle aufgeschlitzt – von einem Messer, das scheinbar in der Luft zu schweben scheint. Während der allgemeinen Unruhe bemerkt keiner die eher unscheinbare Frau, die völlig ruhig den Tatort verlässt. Als John Sinclair auf den Fall aufmerksam wird, ahnt er nicht, dass es zu einem seiner ungewöhnlichsten Aufträge wird…

Was macht ein Geisterjäger, wenn gerade keine Dämonen oder übernatürlichen Wesen zu besiegen hat? Er nimmt sich den irdischen Problemen an, die aber zugegebenermaßen nicht sehr alltäglich sind. John Sinclair hat in seinem 18. Classics-Fall jedenfalls mit einer durchgedrehten Wissenschaftlerin zu tun, die mit einer ganz besonderen Methode versucht, die Weltherrschaft an sich zu reißen – sie hat eine Methode entwickelt, Menschen unsichtbar zu machen und hat dies auch erfolgreich an einer Gruppe Schwerkrimineller angewendet. Das mag auf den ersten Blick unglaubwürdig klingen, wird aber durch einige weitere Übertreibungen und Ungereimtheiten nicht gerade realitätsnäher. Besonders eine James Bond-Szene und die Wahl der Waffe gegen die Armee der Unsichtbaren stechen da hervor. Wer dies alles ausblendet, bekommt ein kurzweiliges und unterhaltsames Actionspektakel geboten. Schnelle Szenenwechsel und zahlreiche spannende Szenen sorgen für eine gewisse Dramatik, während die wunderbare Gegenspielerin eine sehr interessante Aura ausstrahlt. Durch ihr ruhiges, analytisches Verhalten unterscheidet sie sich stark von den oft so heißblütigen Dämonen, die Sinclair ansonsten bekämpft. Mir gefällt, wie anders diese Folge wirkt, wie ungewöhnlich Thema und Handlungsverlauf sind. Mit den oben genannten Einschränkungen eine wirklich hörenswerte Folge.

Karin Rasenack macht hier als Jessica Moron, der Gegenspielerin der Folge, eine wirklich gute Figur. Mit sehr unterkühlter Stimme und einigen scharfzüngigen Kommentaren schafft sie einen interessanten Charakter, der viel zu der Stimmung des Hörspiels beiträgt. David Monteiro ist als ihr Gehilfe Jorge zu hören, mit tiefer, brummiger Stimme kann er das Bild eines harten und gnadenlosen Mannes schaffen. Detlef Bierstedt kann als Bill Conolly mit seiner markanten Ausdrucksweise wieder überzeugen. Weitere Sprecher sind unter anderem Achim Schülke, Torsten Michaelis und Stefan Krause.

Auf absolut hohem Niveau ist die akustische Gestaltung des Hörspiels, hier ist man wieder hochprofessionell und gleichzeitig mit Leidenschaft bei der Sache gewesen. Eine sehr dichte Stimmung wird durch die zahlreichen eingebauten Musikstücke erzeugt, die meist durch harte Gitarrenriffs geprägt sind. Durch eine passende Gestaltung des Hintergrundes wirkt die Handlung zudem sehr lebendig und greifbar.

Die Armee der Unsichtbaren ist auch auf dem Cover zu sehen. Was wie ein ziemlicher Widerspruch klingt, wird durch Kleidung ermöglicht, die die Unsichtbaren tragen und die scheinbar durch die Luft zu schweben scheinen – ebenso wie das große, spitz gebogene Messer, mit dem eine vor Angst schreiende junge Frau bedroht wird. Ein düsteres Cover, das nur wenige Lichteffekte hat und so seine Wirkung nicht verfehlt.

Fazit: Einige Ungereimtheiten und Übertreibung trüben etwas den Eindruck dieses ansonsten sehr gelungenen Hörspiels. Hier wird die Serie mal von einer ganz anderen Seite gezeigt, statt Dämonen gibt es einen menschlichen Gegner zu bekämpfen. Dies geschieht durch interessante Nebencharaktere und eine spannend erzählte Handlung.

VÖ: 14.Februar 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4618-9


John Sinclair Classics – 17. Die teuflischen Schädel



Erster Eindruck: Lebende Schädel und ein dunkler Brunnen

Der Reporter Bill Conolly recherchiert in einer sehr brutalen Mordserie in Glasgow, in der der Täter die Köpfe seiner Opfer vom Körper trennt. Bald muss Bill erfahren, dass unheiliges Leben in die Köpfe fährt. Er kann gerade noch einen Anruf an seinen Freund John Sinclair absetzen, als er fast ohne Spur verschwindet. Der Geisterjäger macht sich sofort auf den Weg, doch die Ermittlungen gestalten sich anfangs recht schwierig…

Dreieinhalb Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Folge der John Sinclair Classics-Hörspielreihe ist nun bereits die 17. Folge erschienen. Hier werden die Anfänge des beliebten Geisterjägers erzählt, doch während es auch einen losen roten Faden gibt – hierin wird berichtet, wie das silberne Kreuz in den Besitz von Sinclair gerät – gibt es auch immer wieder Einzelfolgen, die in keinem wirklichen Zusammengang zu anderen Geschichten stehen und auch allein gehört werden können. „Die teuflischen Schädel“ gehört in diese Kategorie. Zu Anfang werden die teuflischen Schädel in einer kleinen Szene beschrieben, und auch das Auftauchen von Bill Conolly ist hier gut eingebunden. Der Start ist sehr atmosphärisch und gruselig erzählt, die bedrohliche Stimmung, die von den Schädeln ausgeht, prägt sich schnell beim Hörer ein und schafft eine gelungene Grundlage für den weiteren Fall. Der Schnitt zu Sinclair ist dann recht hart, zumal der Mittelteil eine ganz andere Stimmung vermittelt. Hier wird viel auf die Ermittlerarbeit von John Sinclair geschaut, unheimliche Momente treten vorerst in den Hintergrund. Obwohl dieser Teil einige etwas langwierige Szenen beinhaltet, ist er gut gelungen und kann insgesamt gut unterhalten. Zwischendurch wird immer wieder zu Bill Conolly und seinem ziemlich nassen Gefängnis geschaltet, und diese federn den Mangel an Grusel gut ab. Das Finale hingegen ist wieder typisch für die Serie, ist sehr actionbetont und bombastisch in Szene gesetzt. Insgesamt eine sehr gelungene Folge des noch etwas jüngeren Geisterjägers.

Anders als in der Hauptserie von John Sinclair wird der Geisterjäger hier seit einigen Folgen von Dietmar Wunder gesprochen. Dieser findet immer weiter in die Rolle herein und gibt sich gekonnt sehr cool und abgehärtet, kann mit seiner Stimme aber auch Emotionen vermitteln. Detlef Bierstedt hat hier als Bill Conolly mal wieder einen größeren Auftritt, den er sehr gut meistert. Er kann besonders die Szenen in dem dunklen Brunnen mit viel Energie umsetzen. Stefan Staudinger hat einen gelungenen Auftritt als Inspektor Shaugnessy, den er mit Witz ausstattet und gut in Szene setzt. Weitere Sprecher sind Torsten Michaelis, Nele Mueller-Stöfen und Achim Buch.

Hier zeigt sich erneut, wie behutsam das neue Produzententeam um Dennis Ehrhardt die Geschichten umsetzt. Die einzelnen Szenen bekommen durch den Einsatz von Musik und Geräuschen die passende Stimmung verliehen, zudem entsteht durch die schnellen Wechsel eine gewisse Dynamik. Besonders gekonnt sind die Szenen um Bill gelungen, die klaustrophobische Atmosphäre kommt sehr gut herüber.

Anstatt hier die Motive der alten Heftromane zu übernehmen und an das Format des Hörspiels anzupassen, werden für die Classics-Folgen eigene Cover von Timo Wuerz in seinem unverwechselbaren Zeichenstil angefertigt. Zu sehen sind hier – natürlich – einige der teuflischen Schädel, aufgespießt auf die kahlen Äste eines Baumes und die Münder weit aufgerissen. Ein sehr stimmungsvolles und gelungenes Titelbild.

Fazit: Die Handlung um den verschwundenen Bill Conolly und die abgetrennten Köpfe trotz einiger kleinerer Längen gut erzählt und vermittelt in vielen Szenen eine sehr gruselige und unheimliche Atmosphäre. Der mystische Hintergrund fügt sich wunderbar ein und bringt ein sehr düsteres Element mit ein. Besonders die Wechsel in den dunklen Brunnen sind ein Highlight der Folge.

VÖ: 11.Oktober 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4617-2


John Sinclair Classics – 16. Der Gnom mit den Krallenhänden



Erster Eindruck: Zaubervorstellung mit Folgen…

In einem kleinen französischen Dorf geht immer noch die Legende des mächtigen Zauberers Sourette um, der vor hunderten Jahren für Schrecken gesorgt hat. Auch der missgestaltete und körperlich schwache Cascabel fürchtet sich vor der Geschichte, als ein Blitz in die Mühle der Familie einschlägt. 30 Jahre später besucht John Sinclair nach einem Hinweis von Sir James Powell die Vorstellung eines Magiers, der wahrhaftige schwarze Magie praktizieren soll…

Die John Sinclair Classics-Serie widmet sich insbesondere dem Erhalt des silbernen Kreuzes, macht in der 16. Folge aber eine kleine Pause von diesem Thema und widmet sich einer völlig in sich abgeschlossenen Geschichte, die mit kleineren Anpassungen durchaus auch in die Hauptserie gepasst hätte. Zu Anfang ist eine recht atmosphärische Szene zu hören, die die Legende von Sourette erstmals thematisiert und Cascabel vorstellt. Beide finden erst im weiteren Verlauf wieder Erwähnung, was gleich Spannung aufbaut. Mit einer kleinen weiteren Szene, deren Sinn sich erst später erschließt, wird zu John Sinclair übergeleitet, der die geheimnisvolle Magiervorstellung anschaut – und an dort scheint die Story am Anschlag angekommen. Die Show wird sehr unheimlich und atmosphärisch umgesetzt und wird durch ein heftiges Finale gekrönt. In der nachfolgenden Handlung hat der Geisterjäger erst einmal mit einer sehr verschlossenen Dorfgemeinschaft u kämpfen, hier baut sich die Handlung langsam auf und verdichtet sich immer weiter, wobei die unheimliche Stimmung immer weiter nachzuhallen scheint. Das Finale erstreckt sich dann über mehrere Minuten und ist packend und dicht geschildert. Ganz am Ende gibt es dann eine recht deutlich beschriebene Szene, die nichts für schwache Nerven ist. Eine sehr gelungene Folge mit einer spannenden und gradlinigen Handlung, die wirklich gut erzählt wird.

Bodo Wolf ist hier in der Rolle des Antagonisten zu hören, der seiner Stimme einen sehr harten und bösartigen Klang verleiht und so eine interessante und nachhaltige Figur schafft, die diese Folge stark zu prägen weiß. Cascabel wird von Jens Bohsack gesprochen, der eine gekonnte Leistung abliefert und die Rolle gekonnt zu formen weiß. Besonders gegen Ende kann er noch einmal richtig aufdrehen. Kathrin Nelson, die von John Sinclair gerettet werden muss, wird von Nadine Wrietz gesprochen und kann die Angst und die Panik der jungen Frau vermitteln. Weitere Sprecher sind Walter Wiegand, Boris Tessmann und Ilya Welter.

Schön, dass trotz wohl bekanntem Sounddesign der Serie auch immer wieder kleine Überraschungen eingebaut werden. Dass in dem Setting der französischen Landschaft ein Blues-angehauchtes Musikstück untergebracht ist, klingt vorerst recht ungewöhnlich, passt aber ganz gut und vermittelt die etwas ruhigere Stimmung nach dem Nervenaufreibenden Auftritt des Magiers. Ansonsten geht es wie gewohnt düster, laut und temporeich weiter.

Natürlich ist der Titel gebende Gnom mit den Krallenhänden auf dem Cover zu sehen – auch wenn sich die meisten Zuhörer unter diesem Titel etwas ganz anderes vorstellen dürften. Mit vor dem Gesicht verschränkten Händen blickt er den Zuschauer diabolisch an. Was allerdings der Falke auf der rechten Seite des Covers dort zu suchen hat, erschließt sich mit nicht so ganz, denn ein Raubvogel spielt in dieser Folge keine Rolle.

Fazit: Eine sehr gradlinig erzählte Folge, die ohne Schlenker eine spannende und interessante Geschichte erzählt. Gut eingebaute Gruselelemente und mehrere Höhepunkt spannen einen packenden Bogen. Der mächtige Gegner von Sinclair wird gut dargestellt. Für mich eine der besten Folgen der Classic-Serie des Geisterjägers.

VÖ: 19.Juli 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4382-9


John Sinclair Classics – 15. Die Bräute des Vampirs



Erster Eindruck: Möchtegern-Dracula auf Beutezug

Der junge John Sinclair beginnt gerade damit, die Macht seines silbernen Kreuzes zu entdecken, als sein Vorgesetzter Sir James Powell ihn über einen neuen Fall informiert. Dass er es mit Vampiren zu tun bekommt, wird schnell klar. Er folgt der Spur von Boris Barrow, der in Rotlichtkreisen verkehrte. Doch die Call-Girls, die Sinclair befragt, scheinen ein Geheimnis zu bewahren…

Jon Sinclair und sein Silberkreuz – ist das eine ohne das andere in der regulären Hörspielserie noch undenkbar, ist dies in der Classics-Serie nicht selbstverständlich. In den vorigen 14 Folgen war es immer wieder Thema, wie der Geisterjäger das Kreuz erlangt hat. Auch in Nummer 15 mit dem Titel „Die Bräute des Vampirs“ wird dies thematisiert, aber nicht mehr zur Hauptsache gemacht. Hier fließt eher die Entdeckung der Macht des machtvollen Artefaktes organisch in die Handlung ein, die sich um einen gefährlichen Neu-Vampir dreht. Dabei gibt es einige starke Szenen, und auch der Hintergrund, die Entstehung des Vampirs, werden gut erklärt und können unterhalten. Leider wirkt der Verlauf dabei nicht sehr spannend sondern plätschert an einigen Stellen eher vor sich hin. Hier schaffen es die Produzenten leider nicht, den Hörer wirklich abzuholen, ihn in die düstere Welt zu ziehen. Das ist bei anderen Folgen der Serie schon besser gelungen. Allerdings gibt es auch viele positive Seiten, so ist der Kampf gegen den Vampir gut dargestellt und bringt mehr Dynamik in die Handlung. Eine insgesamt mittelmäßige Folge, die nicht ganz mit den starken Vorgängern mithalten kann.

Robin Brosch ist hier als Boris Barrow zu hören und schafft es, seinem Charakter einen düsteren und unheilvollen Ausdruck zu verleihen – eine überzeugende Leistung, die einen wunderbaren Bösewicht entstehen lässt. Freya Trampert spricht die buchbare Dame Brenda Porter, sie wechselt geschickt zwischen den verschiedenen Stimmungen und kann besonders die aufsteigende Paik der jungen Frau darstellen. Santiago Ziesmer ist als ständig plappernder Gefangener zu hören, seine Kommentare bringen einen gewissen Witz mit in die Handlung. Weitere Sprecher sind Walter Wiegand, Katharina von Keller und Achim Schülke.

Musikalisch ist die Folge wieder auf absolut hohem Niveau. Zahlreiche, spannungsgeladene Stücke sorgen für eine dichte und intensive Atmosphäre, die so typisch für die Machweise von Regisseur Dennis Ehrhardt ist. Und auch die Geräuschkulisse kann überzeugen, die vielfältigen und treffenden Sounds können einen lebendigeren Eindruck der Szenen erzeugen, sodass alles gut auf den Hörer wirken kann.

Wie immer bei der Classics-Serie wurde das Covermotiv von Timo Wuerz gestaltet, der als Hauptaugenmerk wieder eine dunkelhaarige Frau gewählt hat, die sich durch zahlreiche seiner Entwürfe ziehen. Der spitzohrige Mann im roten Sakko, der bedrohlich im Hintergrund steht, ist hier eine gute Ergänzung und passt bestens zu der Handlung. Die restliche Aufmachung ist schon bekannt und wie immer übersichtlich gestaltet.

Fazit: Zwar einige sehr gelungene Szenen, dafür wirkt der Verlauf nicht so spannend wie gewohnt. Eine eher durchschnittliche Folge der Serie, für Fans aber natürlich ein Muss.

VÖ: 17.Mai 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4381-2


John Sinclair Classics – 14. Dämonos



Erster Eindruck: Der Augenjäger

Als die Leiche einer jungen Frau aus der Themse gefischt wird, denkt man zuerst an einen Selbstmord – doch ihre Augen wurden aus dem Kopf geschnitten. Und das klingt dann doch eher nach einem Fall für den übernatürlichen Ermittler John Sinclair, der bei den Recherchen in dem Fall noch über einen gewissen Garry Santer stolpert, und der soll seinen Eltern einen Besuch abgestattet haben – und das mächtige Kreuz an sich genommen haben…

Dachte man zu Anfang der „John Sinclair Classics“ noch, es würde sich um in sich abgeschlossene Geschichten aus der Anfangszeit des Geisterjägers handeln, hat sich dies in den letzten Folgen stark gewandelt, vielmehr geht es nun schon über mehrere Folgen darum, wie Sinclair an sein magisches Kreuz gelangt ist. In dieser 14. Folge findet der rote Faden nun einen vorläufigen Höhepunkt, da der Fall sehr eng mit dem Artefakt verbunden ist, zusätzliche Informationen werden hier offenbart, die selbst aus der Hauptserie noch nicht bekannt waren. Doch auch der Kampf gegen Dämonos, der geprägt ist von viel Ermittlungsarbeit am Anfang, gestaltet sich unterhaltsam und spannend. Gerade, wenn die Folge später Fahrt aufnimmt und eine interessante, abwechslungsreiche Dynamik präsentiert, wird klar, dass hier eine starke Folge produziert wurde. Die Geschichte endet mit einem Knall, die unheimliche und teilweise an Krimis erinnernde Stimmung während der Handlung sorgen für einen spannenden Vorlauf. Mir hat diese Classcis-Folge richtig gut gefallen.

Anders als in der Hauptserie wird John Sinclair hier von Dietmar Wunder gesprochen, der sich zunehmend wohler in der Rolle fühlt und immer glaubwürdiger, spontaner agiert. Merete Brettschneider ist in einer Nebenrolle als Sarah Boyd zu hören, ihre Stimme wirkt einprägsam und kann mit einem angenehmen Klang überzeugen, den sie aber immer wieder gekonnt variiert. Florian Krüger-Shantin spricht als Dämonos mit einer typischen, dunklen und herrischen Stimme und schafft damit einen gekonnten Bösewicht. Weitere Sprecher sind unter anderem Osman Ragheb, Gerald Paradies und Feya Trampert.

In Sachen Musik und Geräusche ist dieses Hörspiel ganz vorne mit dabei, die anfänglichen Startschwierigkeiten nach dem Wechsel des Produzententeams scheinen endgültig überwunden. Die Musik gibt gut die Stimmung des Hörspiels wieder und kann diese noch intensivieren, wirkt stimmig und unheimlich. Die Geräusche dürfen hier auch mal etwas lauter sein und können die Handlung glaubhafter und lebendiger machen.

Sehr gelungen ist dieses mal das Cover, das erneut von Timo Wuerz gestaltet wurde. Dämonos ist hier in rotem, hautengen Anzug mit dämonischem Ausdruck zu sehen, während der Hintergrund ebenfalls in düsteren Rottönen gehalten ist. Das Bild verströmt eine unheimliche und machtvolle Atmosphäre, alles spielt hier gut zusammen. Weitere Extras wie Infos zu den Sprechern oder zusätzliches Artwork ist hier leider nicht vorhanden.

Fazit: Viel Ermittlungsarbeit, viel Vorankommen im roten Faden der Serie, viele eindrucksvolle Szenen und ein sehr spannendes Ende – mich konnte “Dämonos” voll überzeugen.

VÖ: 15.Februar 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4380-5


John Sinclair Classics – 13. Amoklauf der Mumie



Erster Eindruck: Der Fluch kommt nach London

Professor Cornelius gräbt mit einem kleinen Team eine ägyptische Grabstätte aus. Doch statt im Auftrag der Wissenschaft zu arbeiten, ist er lediglich auf Geld und Ruhm aus und geht dabei auch über Leichen – wortwörtlich. Doch die ausgegrabene Mumie entwickelt bald ein grauenhaftes Eigenleben und macht nach ihrem Transport auch London unsicher. Und obwohl John Sinclair eigentlich auf der Suche nach seinem Kreuz ist, nimmt er sich des Falles an…

Mumiengeschichten sind in vielen Werken der Horrorliteratur fester Bestandteil, und auch in Hörspielen ist das Thema sehr beliebt. Auch Nummer 13 der John Sinclair Classics nimmt sich einer bandagierten Gestalt an und setzt gleich in der Introszene auf die passende Stimmung. Hier wird nicht nur Professor Cornelius als der ehrgeizige und unsympathische Forscher dargestellt, der er ist, sondern auch eine passende Atmosphäre aufgezeigt, die das Innere der Grabkammer lebendig und präsent erscheinen lässt. Dies wird gut ausgekostet und ist ein guter Start in die Handlung. Der weitere Verlauf ist sehr auf Action fixiert und präsentiert mit vielen Szenenwechseln eine dynamische und abwechslungsreiche Geschichte, neben der Haupthandlung wird auch der kleine Nebenstrang um das verloren gegangene Kreuz weiter vorangetrieben, der zu einem roten Faden in der Serie zu werden scheint. Einzig negativ fällt auf, dass die meisten Motive schon aus anderen Geschichten bekannt sind und nicht allzu viel Varianz dazu geboten wird. Doch die Rolle des grantigen Professors und einige andere Elemente sorgen für Action und einige gruselige Szenen, sodass eine gelungene Folge der Serie entstanden ist.

Peter Weis ist hier als Professor Cornelius zu hören und stellt mit viel Enthusiasmus die Boshaftigkeit und Arroganz des Mannes dar, sorgt dabei immer für die passende Stimmung. Seine Assistentin Tessa Mallay, die auch eine tragende Rolle in dem Hörspiel einnimmt, wird von Christine Pappert gesprochen, die ihre helle und klare Stimme punktgenau einsetzt, um in den verschiedenen Situationen passend zu reagieren. Erzählerin Alexandra Lange greift die verschiedenen Stimmungen auf und zögert Spannungsmomente mit einer langsamen Sprechweise gekonnt in die Länge. Weitere Sprecher sind Hasso Zorn, Thomas Nero Wolff und Andreas Mannkopff.

Gut gelungen ist die musikalische Untermalung, die die Szenen gut unterstützen und verstärken. So ist gerade während den ersten Szenen Wert auf eine unheimliche und altägyptische Atmosphäre gelegt worden, während im späteren Verlauf die schnellen Szenenwechsel mit entsprechender Musik unterlegt werden. Das weiß zu gefallen und ist ein weiterer Beweis für die gute szenische Umsetzung des neuen Produzententeams.

Wie immer ist Timo Wuerz für die Covergestaltung zuständig, und dieses mal hat er keine leichtbekleidete und nachdenklich dreinschauende Brünette gezeichnet, denn natürlich ist hier die Mumie zu sehen, die die Hände unheilvoll dem Betrachter entgegenstreckt. Die abgerissenen Fetzen entblößen einen Teil seines Gesichts, das grausam entstellt ist. Wie immer ist die restliche Gestaltung schlicht und übersichtlich wie immer.

Fazit: Auch wenn das Thema bereits bekannt ist, werden durch den unsympathischen Professor und die temporeiche Erzählung neue Akzente gesetzt. So entsteht ein gut erzähltes und unterhaltsames Hörspiel.

VÖ: 1.Dezember 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4379-9


John Sinclair Classics – 12. Das Höllenheer



Erster Eindruck: Gegen eine Göttin

Wieder kommt John Sinclair nicht dazu, das geweihte Kreuz bei seiner Mutter abzuholen. Denn ein anonymer Hinweis bringt ihn auf die Spur der vermissten Mary Nikuta, deren letztes Lebenszeichen eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihre Bruders ist. Darin berichtet sie von einer dämonischen Sekte, die der Todesgöttin Kali huldigt und von ihr einen Mord verlangt – den Mord an John Sinclair…

Anfangs scheinbar nur dafür gedacht, die früheren Abenteuer des berühmten Geisterjägers John Sinclair zu erzählen, hat sich „John Sinclair Classics“ mittlerweile einen eigenständigen roten Faden entwickelt und setzt die einzelnen Episoden so in Bezug zueinander. Anfangs war dies nur dezent, nun nimmt es immer mehr Raum ein – gut so, denn das verleiht dieser Serie das gewisse Extra, das viele Fans bei der Stange hält. Zu Beginn dieser zwölften Folge geschieht dies ebenso wie am Ende, hier wird ein deutlicher Vorlauf für die nächste Folge geleistet. Als besonders stark habe ich hier die erste Viertelstunde empfunden, sehr dynamische Szenenwechsel, immer an der spannendsten Stelle – das weiß zu gefallen. Später flaut dieses zwar etwas ab, doch immer noch ist die Handlung gut erzählt und weiß den Hörer gespannt auf die nächsten Ereignisse zu halten. Und ganz am Finale findet die Handlung zu ihrer anfänglichen Stärke zurück und begeistert mit einem dramatischen Verlauf. Der geplante Überraschungseffekt, wer denn nun der Bösewicht ist, bleibt zwar aus und ist schon vorher erkennbar, dennoch ist hier eine sehr starke und unterhaltsame Folge der Serie entstanden.

Zum ersten mal ist hier Achim Schülke als Sir James Powell zu hören. Den durchsetzungsfähigen Chef von John Sinclair kann er ebenso lebendig und dynamisch darstellen, seine oftmals schlechte Laune ist besonders gut getroffen. Neu hinzugekommen ist auch Dirk Herdegen als Mandra Korab, ebenfalls Geisterjäger, der uns anscheinend noch ein wenig begleiten wird. Seine markante Stimme passt sehr gut in die Atmosphäre der Serie, er kann stark und standhaft wirken. Andreas Schmidt ist als Jack Nikuta zu hören, dessen schluffiger Ton mit dem leichten Akzent einen interessanten Charakter formen. Weitere Sprecher sind Simona Brahmann, Konstantin Graudus und Luise Lunow.

Akustisch wird wieder ausgefeilte Kost geboten, besonders die Musik kann hier an einigen Stellen überraschen und überzeugen, indem sie erst langsam und ruhig erscheint, um dann in aller Wucht zuzuschlagen. Auch die Geräusche sind wie immer sehr gut eingefügt und sorgen für den einen oder anderen Schockmoment, können sich aber auch mal ganz zurückziehen.

Einer der unheimlichen Mönche ist auf dem Cover zu sehen, die rot glühenden Augen, die dunkle Maske, die Kapuze, die große Teile des Gesichts verhüllt, all das ergibt ein sehr atmosphärisches und gelungenes Cover. Die restliche Aufmachung ist gleich geblieben und enthält alle wichtigen Informationen, darüber hinaus gibt es aber leider keine zusätzlichen Extras.

Fazit: Eine Folge, die mir richtig gut gefallen hat, was an der dynamischen Erzählweise und der spannenden Geschichte liegt.

VÖ: 21.September 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4378-2


John Sinclair Classics – 11. Der Blutgraf



Erster Eindruck: Das Schiff der Schrecken

Ein Team von Archäologen hat in der Slowakei einen alten Sarkophag gefunden und ist begeistert von dem guten Zustand der Mumie. Auf einem Luxusliner soll er zu weiteren Untersuchungen nach Amerika gebracht werden. Doch plötzlich erwacht die Leiche zu neuem Leben und entpuppt sich als blutrünstiger Vampir. Gut, dass Geisterjäger John Sinclair zufällig auch mit an Bord ist...

Der Wechsel des Produzententeams hat weitreichende Folgen für John Sinclair und dessen Ableger, die John Sinclair Classics. Und wenn ich mich in den vorigen Rezensionen immer zu Sprechern und Produktion geäußert habe, wird in der elften Folge „Der Blutgraf“ noch ein weiterer Punkt deutlich: Im Gegensatz zu den ersten Episoden, in der zumindest ein kleiner roten Faden zu finden ist, wurde die Kontinuität der Serie hier über den Haufen geworfen. Das geweihte Silberkreuz, dass in einer der letzten Folgen aufgetaucht ist, wird ebenso wenig erwähnt wie der kürzlich hinzugestoßene Suko, die Familienverhältnisse von Bill und Sheila sind etwas wirr und die zeitliche Einordnung will auch nicht so ganz passen – eine Anspielung auf aktuelle Ereignisse und die Erwähnung von Facebook, wenn vielleicht auch witzig gemeint, wirken fehl am Platze. Kleine Schnitzer, die man bei einer guten Geschichte vernachlässigen könnte, aber auch hier ist nicht alles eitel Sonnenschein. Nach einer gelungenen Introszene will sich nicht so recht Spannung aufbauen, die Geschichte dümpelt mit wenigen guten Szenen so vor sich hin und scheint nie richtig Fahrt aufzunehmen, alles zieht sich hier ein wenig. Dabei ist das Setting auf einem Schiff, von dem man ja nicht so leicht fliehen kann, eine sehr gute Idee, und auch die Atmosphäre weiß zu gestalten, aufgrund der lahmen Geschichte kann diese Folge mich aber leider nicht überzeugen.

Graf Tomaso, der mächtige Blutgraf, wird von Klaus-Dieter Klebsch gesprochen, dessen kratziger Klang wie geschaffen für bösartige Rollen ist. Auch hier kann er mit seinem intensiven Ausdruck und immer ein wenig Irrsinn in der Stimme eine tolle Performance abliefern. Peter Franke ist als Dr. Fulmer eine ebenfalls gute Wahl, seine Rolle kann er lebhaft und glaubwürdig erscheinen lassen. Und dann ist da ja immer noch Dietmar Wunder als John Sinclair, der eine absolut gelungene Leistung abliefert und besonders den trockenen Humor der Figur aufgreifen kann. Weitere Sprecher sind Konstantin Graudus, Raimund Krone und Daniela Hoffmann.

In Sachen Musik und Geräusche ist man hier weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und erschafft damit eine dichte, tragende Atmosphäre, die von schnellen Wechseln und lauten Stileffekten geprägt ist. Die meist rockige Musik ist passend ausgewählt und unterstreicht einige Passagen der Handlung, während die Geräusche meist vordergründig für Stimmung sorgen.

Sehr gut gefällt mir das Titelbild der Folge, das zwar im typischen Stil von Timo Wuerz gehalten ist, aber von seinem üblichen Schema durchaus abweicht. Der Blutgraf ist hier mit diabolischem Grinsen vor einem Bullauge zu sehen, die Farbwahl unterstreicht die unheimliche Wirkung. Der Rest ist wie immer hübsch und recht schlicht gestaltet worden.

Fazit: Leider kommt hier keine rechte Spannung auf, nur einige wenige Szenen sind richtig gelungen. Da hätte man mehr draus machen können.

VÖ: 22.Juni 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4377-5


John Sinclair Classics – 10. Die Insel der Skelette



Erster Eindruck: Auch hier Wechsel in der Personalriege

Eine Gruppe machthungriger Männer verschreibt sich in einem Ritual dem Bösen, muss aber einen hohen Preis dafür zahlen. Mitten bei einer Dinnerparty verwandelt sich einer der Teilnehmer in ein mörderisches Skelett. John Sinclair, der sich einen Namen bei übernatürlichen Fällen gemacht hat, wird aus seinem Urlaub zurückbeordert und findet sogleich eine heiße Spur...

Auch bei den Classics der John Sinclair-Serie ist Oliver Döring ausgestiegen, Dennis Ehrhardt hat nun das Zepter (und die Klangregler) in der Hand. Und siehe da: Hier hat er eine hörenswerte Folge gezaubert, die mit einigen Neuerungen überrascht. So liegt die Betonung nun mehr auf dem Gruselfaktor denn auf schmissiger Action, was dem Wunsch einiger Fans entspricht. Die Geschichte beginnt dann auch gleich mit einer stimmungsvollen Szene, das Unheil nimmt gleich seinen Lauf. So wird gleich zu Beginn ein markanter Ausgangspunkt gesetzt, der Reiz über die gesamte Folge recht hoch gehalten. Auffällig ist die wellenförmig verlaufende Spannung, doch auch in den ruhigeren Passagen scheint immer ein wenig Unheimliches mitzuschwingen. Immer weiter steigert sich die Handlung und endet in einem Finale, das mit dem positiven Mittelteil mithalten kann. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, immer wieder sind Gags eingestreut, die die Handlung auflockern können. Allerdings wirkt John Sinclair hier teilweise noch abgebrühter und cooler als seine ältere Ausgabe, was nicht so ganz in die Chronologie der Serie passen mag. Auch, dass keinerlei Bezug zu anderen Folgen der Classics gemacht wird, ist merkwürdig, hat mit Suko doch gerade erst ein wichtiger Verbündeter das Feld betreten. Eine gelungene Folge, ein guter Start des neuen Produktionsteam bei den Classic Fogen.

Gleich zwei wichtige Änderungen hat es in der Besetzung der Sprecher gegeben: John Sinclair wird ab hier von Dietmar Wunder gesprochen, der einen ernsthafteren Weg einschlägt und eher die düstere Seite der Serie betont. Das ist vorerst etwas ungewöhnlich, hat aber auch seinen Reiz. Alexandra Lange-Baehr übernimmt wie in die eigentlichen Serie die Rolle der Erzählerin, kann jedoch (noch) nicht so sehr fesseln wie ihre Vorgänger, manchmal bleibt sie einfach zu blass. Volker Brandts eigenwillige Stimme ist hier als Michael Douglas zu hören, er kann wieder eine neue Facette seines Könnens zeigen. Auch Hans Teuscher, Jürgen Holdorf und Tim Kreuer sind zu hören.

Natürlich gibt es auch in Sachen Sounddesign neues zu berichten. Die bekannte Introsequenz wurde durch stimmungsvolle Musik ersetzt, und auch sonst wirkt alles gemäßigter, aber düsterer und unheilvoller. Auch de Geräusche sind nicht mehr ganz so wuchtig inszeniert, dafür realitätsnäher. Das ist Geschmackssache, aber allemal interessant zu hören.

Timo Wuerz ist weiterhin für die Titelbilder verantwortlich, hier ist mal keine diabolisch blickende dunkelhaarige Frau zu sehen, sondern menschliche Schädel in Großaufnahme. Für den richtigen Gruseleffekt sorgt hier ein Auge, das in einer Höhle sitzt. Ein gelungenes Titelbild, das immer noch wesentlich moderner wirkt als der „große Bruder“ der Serie.

Fazit: Atmosphärisch und gruselig geht es hier zu, die Geschichte ist gut erzählt und bietet lockere Unterhaltung.

VÖ: 17.Februar 2012
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4376-8


John Sinclair Classics – 9. Die Nacht des Schwarzen Drachen



Erster Eindruck: Ein neuer alter Bekannter

Li Tse Feng, ein Freund von Inspector John Sinclair, verliert seine Tochter an einen Geheimbund, der den Namen „Schwarzer Drache“ gewählt hat. Er weiß um die Macht des Clans, nimmt aber trotzdem den Kampf auf. Auch John Sinclair will schlimmeres verhindern und stürzt sich halsbrecherisch in ein neues Abenteuer – und lernt einen jungen chinesischen Mann kennen...

Wie ist John Sinclair zu dem Geisterjäger geworden, den wir aus der Hörspielserie kennen? Diese Frage stellt sich die Spin-Off Serie mit dem Untertitel „Classics“, die mit der neunten Folge einen großen Schritt in eben diese Richtung macht. Nicht nur, dass Johns Mutter Mary das berühmte silberne Kreuz findet, die aus der Serie nicht mehr wegzudenken ist. Viel mehr lernt Sinclair hier seinen späteren Freund und Kollegen Suko kennen. Die anfänglich eher komplizierte Beziehung der beiden wird hier gut beleuchtet und stellt das Highlight dieser Folge dar. Eingebettet ist das Ganze in eine Geschichte, die passenderweise viele chinesische Motive bietet und daraus auch an Stimmung gewinnt. Der Kampf gegen den Geheimbund ist flüssig dargestellt und hat einen stringenten Aufbau, hat durchaus spannende Stellen zu bieten – insbesondere natürlich das Finale, das den Kampf gegen ein mächtiges Wesen zum Inhalt hat. Eine Folge, die die hohe Qualität der Serie betont und ihr eine weitere starke Folge hinzufügt.

Natürlich wird Suko auch in diesem Ableger von Martin May gesprochen, die Sprecher des Hauptcastes sind alle gleich geblieben. Auch hier klingt er kämpferisch und hat schon viel von der Stärke des späteren Charakters. Karlheinz Tafel ist als Sir James Powell zu hören und spielt besonders in den Wortgefechten mit seinem Angestellten John Sinclair seine große Stärke aus. Bernd Rumpf ist als Li Tse Feng eine sehr gute Wahl und bringt mit glaubhafter und akzentuierter Aussprache eine gute Leistung. Auch Christian Schult, Tobia Kluckert und Reiner Schöne machen eine gute Figur.

Die Musik hält sich im Gegensatz zu den vorigen Folgen mehr im Hintergrund und ist etwas leiser als gewohnt. Das mag auch daran liegen, dass auch hier chinesische Elemente eingebaut sind, die insgesamt einen ruhigeren Eindruck machen – an der einen oder anderen Stelle darf es aber auch hier richtig krachen. Eine runde und in sich stimmige Produktion.

Der mächtige schwarze Drache, der eine so wichtige Rolle in dem Hörspiel einnimmt, ist auch auf dem Cover dargestellt. Dies ist sehr fantasievoll geschehen und macht einen sehr modernen Eindruck, besonders der stimmungsvolle Hintergrund mit dem dichten Neben und dem Beschwörer des Drachen. Das schlichte Artwort lässt das Motiv gut zur Geltung kommen.

Fazit: Hier passt alles gut ineinander, besonders die Fortschritte der Serie zu den heutigen Umständen.

VÖ: 14.Oktober 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857- 4375-1


John Sinclair Classics – 8. Das Rätsel der gläsernen Särge



Erster Eindruck: Mama und Menschenfresser

Der Bestattungsunternehmer William Abbot ist bekannt für seine Särge aus Glas und gilt im allgemeinen als ausgesprochener Wohltäter. Doch als eine Bekannte von Sheila Hopkins stirbt und äußerst merkwürdige Dinge geschehen, die mit Abbot im Zusammenhang stehen, wird Geisterjäger John Sinclair auf den Plan gerufen...

„Ein Hörspiel für Erwachsene“ steht golden eingerahmt auf der Rückseite dieser CD, und tatsächlich beinhaltet auch diese Folge der Classics von John Sinclair – einer eigenständigen Serie ohne roten Faden und mit in sich abgeschlossenen Folgen – einige gruselige Szenen und brutale Vorgänge, die nichts für Kinderohren sind. Nummer acht der Serie dreht sich um einen unheimlichen Bestatter, der mit seinen gläsernen Särgen einiges an Unheil heraufbeschwört. Menschenfressende Ghouls sind hier die Gegner vom beliebten Geisterjäger, und das ist in sich stimmig und macht Spaß zu hören, auch wenn die eigentliche Geschichte ein wenig konstruiert wirkt. Wesentlich interessanter sind jedoch die kleinen, aber wirkungsvollen Details, die hier eingebaut sind. So ist zum ersten mal Johns Mutter zu hören, und auch weitere Silberkugeln befinden sich nun in seinem Besitz. Eine runde Sache, die in sich sehr stimmig ist und einen großen Unterhaltungswert beinhaltet.

Überraschend wenige Sprecher sind hier zu hören – 9 Stimmen liegen an der unteren Grenze für diese Serie. Dazu gehört auch Luise Lunow als Johns Mutter Mary, deren angenehm rauer Klang auch für diese Rolle sehr passend ist. Kaspar Eichel macht als William Abbot eine sehr gute Figur, klingt unheimlich und sorgt für jede Menge gruselige Stimmung. Er spricht prägnant und eindrucksvoll. Die wunderbare Daniela Hoffmann bringt auch hier wieder Sheila Hopkins (spätere Conolly) sehr gut herüber und passt gut in die Stimmung der Folge. Weitere Sprecher sind Tanja Geke, Gerrit Schmidt-Foss und Karlheinz Tafel.

Die Stimmung der Folge ist recht unheimlich, was sich auch in der Gestaltung der Musik widerspiegelt. Zwar ist sie auch hier wieder geprägt von harten Gitarrenriffen und lauten Melodien, doch auch die leisen Töne sind hier durchaus vorhanden, während die Geräusche meist recht knallig sind und für kleine Schockmomente sorgen.

Im Gegensatz zu der eigentlichen Serie wurde den Classics ein neuer, modernerer Look verpasst, die Cover werden von Timo Würz neu gestaltet. Hier sind zahlreiche ziemlich grauenerregende Monstren zu sehen, nur im unteren linken Viertel ist eine ängstliche Frau zu sehen. Die angestrebte Wirkung wird hier nicht verfehlt, das Motiv kommt gut zur Geltung.

Fazit: Unheimliche Stimmung, stimmiger Handlungsverlauf, spannende Szenen – eine insgesamt gelungene Produktion.

VÖ: 19.August 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4293-8


John Sinclair Classics - 7. Die Töchter der Hölle



Erster Eindruck: Auferstehung im uralten Gemüter

Immer noch umgibt Lady Barhony ein großes Geheimnis. Als zwei junge Menschen die Gruft der längst verstorbenen Frau öffnen, beschwören sie eine Kette von unheilvollen Ereignissen herauf, die nicht nur ihr Leben in Gefahr bringt. John Sinclair will in dem alten Schloss nach dem Rechten sehen, aber wird von der Besitzerin unfreundlich abgewiesen. Wie tief ist sie in die ganze Sache verwickelt?

Bevor John Sinclair der gefürchtete Geisterjäger geworden ist, der gegen den Schwarzen Tod, Die Mordliga, Asmodina und Konsorten kämpft, hat er natürlich zahlreiche Abenteuer erlebt, die nicht in der Hauptserie von Lübbe Audio zu hören sind. Um auch diese dem Hörspielfreund nicht Geschichten aus eben dieser Anfangszeit erzählen - die aber in Sachen Dramatik und Spannung locker mit den aktuellen Ereignissen mithalten können. Die siebte Folge der Serie ist eine sehr stimmungsvolle, in der zahlreiche atmosphärisch dichte Szenen für Gänsehaut sorgen können. Dafür sorgt schon die anfängliche Situation, in der das Grab der Lady geöffnet wird. Auch danach gibt es immer wieder „hnlich gelagerte Szenen, die für eine düstere Grundstimmung sorgen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte nicht ganz so vorhersehbar ist wie einige andere Folgen der Serie. Immer wieder überraschen die handelnden Personen mit unerwarteten Handlungen und lassen ihre Pläne nicht allzu offensichtlich wirken. Hinzu kommt gegen Ende ein Hinweis, der auch die aktuellen Ereignisse beeinflusst - das freut den treuen Fan und stellt einen noch engeren Bezug zu der Serie her. Dass sich die Figur der Lady Barthony an einer bekannten Figur aus einer bekannten Gruselgeschichte orientiert und sogar einen ähnlichen Namen hat, stört nicht weiter sondern sorgt für eine interessante Neuinterpretation des Stoffes, der organisch in die Handlung einfließt. Eine sehr gelungene Folge der Serie, die mir von den Classics bisher am besten gefallen hat.

Lady Vivian Cheldman, die tief in die dunklen Machenschaften verstrickt ist, wird von Liane Rudolph gesprochen, die ihr einen geheimnisvollen Eindruck verleiht und am Ende ihr ganzes schauspielerisches Talent zeigen kann. Thomas Nero Wolff kann ihren Mann, Lord Gerald Cheldman ebenso überzeugend und gekonnt darstellen. Einen ganz großen Auftritt hat im Finale die wunderbare Sandra Schwittau, die mit ihrer sehr rauen und einprägsamen Stimme für intensive Gruselstimmung sorgt. Auch Jan Spitzer, Hans-Georg Panczak und Marion von Stengel tragen zum Gelingen des Hörspiels bei.

Große Stärke der großen Vorlage wie dieses Ablegers ist das Sounddesign mit der glaubhaften und vielfältigen Geräuschkulisse und den wunderbar stimmungsvollen Melodien, die mal härter, mal gruselig stimmungsvoll in die Handlung eingebaut sind. Diese Symbiose schafft immer wieder dynamische Wechsel, überraschende Momente und einen durchgängig kurzweiligen Hörgenuss.

Im Gegensatz zur Hauptserie wurde hier für das Cover ein neues Titelbild geschaffen. Auch wenn die Figuren von Timo Wuerz immer ähnlich aussehen, hat er auch hier wieder ein stimmungsvolles Motiv mit der passenden Farbwahl geschaffen, das wesentlich unheimlicher wirkt als die meisten der Vorlage. Die restliche Aufmachung ist dagegen ziemlich ähnlich, die wichtigsten Informationen sind übersichtlich dargestellt.

Fazit: Sehr atmosphärisch und mit vielen gruseligen Szenen angereichert, eine recht undurchsichtige Story mit einigen überraschungen - eine sehr gelungene Folge der Classics!

VÖ: 24.Juni 2011
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4292-1


John Sinclair Classics – 6. Friedhof der Vampire



Erster Eindruck: Ein schauriges Haus mit finsteren Bewohnern...

In der kleinen Stadt Bradbury gehen finstere Gerüchte um, in einem Haus sollen grausame Kreaturen ihr Unwesen treiben. Trotzdem will ein junger Scotland Yard-Ermittler gerade ein paar Tage in dem Gasthof übernachten – mit schrecklichen Folgen. John Sinclair wird zur Hilfe gerufen, als Charles Mannering nach den Erlebnissen Selbstmord begeht...

Neben der Haupt-Serie hat sich mittlerweile auch der Ableger „John Sinclair Classics“ etabliert, in der Geschichten des Geisterjägers erzählt werden, die sich nicht mehr sinnvoll oder chronologisch glaubhaft in den roten Faden der Serie einbauen lassen. Die Classics bieten zudem keine eigenständige Handlung über mehrere Folgen, die Geschichten sind also stets in sich abgeschlossen. Und das ist besonders erfreulich, wenn sie so stark sind wie die sechste Folge „Friedhof der Vampire“. Gleich zu Beginn wird hier einiges an gruseliger Spannung geboten, die Introszene ist hervorragend gelungen und ist wirklich schaurig anzuhören. Daran schließen sich nicht nur Geschichten um weitere Menschen an, die mit dem unheimlichen Haus verbunden sind, sondern natürlich auch Ermittlungen der coolen Hauptfigur John Sinclair. Alles greift gut ineinander und baut aufeinander auf, die einzelnen Erzählstränge profitieren hier voneinander – und nicht nur, weil wie immer an den spannendsten Stellen umgeschwenkt wird. Hier geht es recht witzig und auch mal rabiater zu, ein sehr solider Part. Doch die eigentliche Stärke zieht die Folge aus den vielen unheimlichen Szenen, die immer wieder eingebaut sind und eine wunderbar gruselige Atmosphäre heraufbeschwören – besonders eine Szene im Wald ist dabei mehr als nur gelungen. Wer sich nicht daran stört, dass das Highlight der Folge hier gleich zu Beginn stattfindet, wird mit einer sehr guten und düsteren Folge belohnt, die mal wieder richtig Spaß gemacht hat.

Das liegt unter anderem natürlich auch an der wie immer hervorragenden Sprecherleistung, die die Serie nach wie vor ausmacht und die Geschichte zum Leben erweckt. Frank Glaubrecht ist da selbstverständlich als erstes zu nennen, seine coole, charmante, manchmal auch recht hitzköpfige Sprechweise kann er völlig variabel verwenden und so den Charakter des John Sinclair prägen. In dieser Folge ist Marion von Stengel als Lilian Mannering zu hören, besonders in den gruseligen Szenen kann sie ihr Potenzial voll ausschöpfen. Marianne Rogee spricht die Pythia, mit ihrer intensiven Stimme kann sie zusätzliche Stimmung schaffen. Weitere Sprecher sind beispielsweise Peter Flechtner, Jörg Hengstler und Marianne Groß.

Die Produktion ist auch bei dieser Folge tadellos gelungen, durch das dynamische Zusammenspiel von Musik, Geräuschen und Sprechern entsteht die einzigartige Atmosphäre der Serie, die mit ihren vielen Schockeffekten und damit einhergehenden lauten Sounds immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt. Die Musik ist erneut ein guter Mix aus Gitarren- und Elektroklängen.

Im Gegensatz zur Haupt-Serie wird hier nicht das Motiv der Heftroman-Vorlage genutzt, Timo Wuerz hat in seinem unverwechselbaren Stil neue Cover geschaffen – hier das verzerrte und blutbesudelte Gesicht eines Vampirs, der boshaft wirkt und somit eine gute Wahl ist, um genügend Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Rest ist wie immer schlicht, aber übersichtlich gestaltet.

Fazit: Eine dynamische und sehr gruselige Folge mit einem exzellenten Anfang und einem starken Verlauf.

VÖ: 18.Februar 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4291-4


 John Sinclair Classics - 5. Sakuro, der Dämon

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Erster Eindruck: Dämon aus alten Zeiten

Bei einer feierlichen Einäscherung geschieht etwas Schreckliches: Die Anwesenden bemerken, dass der Mann nicht tot ist, sondern nur in eine merkwürdige Starre verfallen ist. John Sinclair wird zu Rate gezogen, um den Fall aufzuklären, da ein übernatürlicher Hintergrund vermutet wird. Und er stößt auf einen Gefährlichen Dämonen - und eine neue Verbündete...

Die "John Sinclair Classics" erzählen Geschichten aus der John Sinclair Reihe, die zeitlich noch vor der aktuellen Serie angesiedelt sind und chronologisch nicht mehr ins Konzept passen würden. So tauchen einige Charaktere hier zum ersten mal auf - auch bei Folge 5, "Sakuro, der Dämon", in der eine gewisse Sheila Hopkins eine wichtige Rolle spielt und Bill Conolly kennenlernt. Der Rest ist dann, wie man so schön sagt, Geschichte. Das ist ein schönes Gimmick, über das sich Sinclair-Fans sicherlich freuen werden, aber selbstverständlich nicht Kernpunkt der Folge. Vielmehr bekommt der Geisterjäger es dieses mal mit einem ganz besonders grausamen Höllenwesen zu tun, was kurzweilig und spannend aufgebaut ist. Nach der gelungenen Introszene mit der Einäscherung geht es zunächst eher beschaulich zur Sache, Einführungen der neuen Charaktere und Gegebenheiten nehmen hier relativ viel Raum ein. Zudem ist der Actionanteil fast vollständig in das hintere Drittel gelegt worden, sodass die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht. Das tut der Serie gut und ist eine tolle Abwechslung, diese Folge ist für Fans des Genres also mal wieder ein Volltreffer.

Wie in der Hauptserie ist als Sheila die wunderbare Daniela Hoffmann zu hören, deren sanfte, helle Stimme einen effektvollen Kontrast zu den zahlreichen markanten Männerstimmen bildet und sehr positiv heraussticht. Viktor Neumann spricht Sakuro, den Dämonen und kann viel von der Grausamkeit der Figur aus in seiner Performance anklingen lassen. Eine Gastrolle hat Oliver Kalkofe als Kenneth Brandon, die er glaubhaft und überzeugend meistert. Weitere Sprecher sind unter anderem Engelbert von Nordhausen, Martin Keßler und Thomas Petrou.

In gewohnt hoher Qualität präsentiert sich die akustische Gestaltung des Hörspiels, hier passt alles zusammen, und auch auf die passende Stimmung wurde stets geachtet. Allerdings ist der Mittelteil aufgrund der ruhigeren Geschichte auch hier nicht ganz so laut umgesetzt, was sich aber wieder an der Geschichte orientiert.

Beim Coverdesing wurde zur eigentlichen Serie einiges verändert, der grellgelbe Schriftzug ist aber geblieben und ist das Markenzeichen der Serie. Für diesen Ableger werden eigens neue Zeichnungen angefertigt, die hier in sehr düsteren Farben ein unheimliches Bild von Sakuro zeigt. Besonders der Schattenschleier ist hier sehr gelungen.

Fazit: Das erste Kennenlernen mit Sheila ist interessant, der Dämon dieses mal besonders grausam, die Geschichte nicht nur auf Action angelegt - eine rundum gelungene Folge.

VÖ: 12. November 2010
Label: Wort Art / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4290-7

 

 


John Sinclair Classics - 4. Das Leichenhaus der Lady L.



Erster Eindruck: Bedrohung aus dem Jenseits

Grauenvolles geht in einem zum Mädcheninternat umgebauten Schloss vor, seltsame Todesfälle ereignen sich. Denn Jahre zuvor wurde die Hexe Lady Laduga von ihrem Mann zum Tode verurteilt und hat schreckliche Rache geschworen. Nur John Sinclair scheint sie jetzt noch aufhalten zu können...

Die "John Sinclair Classics" behandeln Abenteuer aus der Anfangszeit des Geisterjägers, die aufgrund des chronologischen Ablaufes nicht mehr in die eigentliche Serie passen würden. Und viele Fans hat es gefreut, dass auch "Das Leichenhaus der Lady L." umgesetzt wurde, die Geschichte zählt auch in der Serie von TSB zu den beliebtesten. Hohe Erwartungen also - doch diese kann die Folge locker erfüllen. Schon das Intro mit der lüsternen Lady Laduga ist sehr gut in Szene gesetzt, von der Entdeckung ihrer Liebeleien durch ihren Mann über ihre leidvolle Gefangenschaft bis zu ihrem Tod ist diese Mini-Geschichte ein phänomenaler Start in die Geschichte. Dass es danach nicht nachlässt, dafür sorgt neben der coolen Figur des John Sinclair ein unterhaltsamer und wirklich spannender Verlauf der Folge, die neben wirklich gelungenen Schockeffekten auch eine ordentliche Portion Grusel bietet. Das spektakuläre Ende trägt weiter dazu bei, dass hier die bisher beste Folge der Classics vorliegt. Ein rundum gelungenes und unterhaltsames Hörspiel, das lockere Unterhaltung bietet.

Lady Laduga wird von Marion Stengel gesprochen und sorgt mit ihrer variationsreichen Stimme für ein gelungenes Intro, welches sie mit verschiedensten Gefühlsregungen spricht. Als ihr Mann Istvan Laduga ist Raimond Krone zu hören, dessen harte Stimme gut zu der Rolle passt. Und natürlich darf Frank Glaubrecht als John Sinclair nicht fehlen, seine gelassene Art und der schwarze Humor in seiner Stimme gefallen nach wie vor. Weitere Sprecher sind Ilya Welter, Dennis Schmidt-Foss und Tina Haseney.

An der akustischen Umsetzung hat sich im Vergleich zu der eigentlichen John Sinclair-Serie fast nichts verändert, nur das Intro ist ein leicht anderes. Ansonsten sind wieder harte musikalische Klänge und glaubhafte, atmosphärische Geräusche zu hören, die einen sehr plastischen Eindruck des Geschehens vermitteln.

Unverkennbar ist, dass Timo Würz für die Gestaltung der Cover verantwortlich ist. Er drückt dem Titelbild mit Lady Laduga seinen ganz eigenen Stil auf und hat ein ansprechendes Cover geschaffen. Im kleinen Booklet sind nur die nötigsten Informationen zu finden, wobei dies sehr übersichtlich und klar strukturiert ausgefallen ist.

Fazit: Ein geniales und stimmungsvolles Intro, danach geht es spannend und kurzweilig weiter. Bisher die beste Classics-Folge!

VÖ: 27. August 2010
Label: WortArt / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4242-6


John Sinclair Classics - 3. Dr. Satanos



Erster Eindruck: Tödlicher Plan...

Alwine Jackson findet auf einer Landstraße einen abgetrennten Menschenkopf. Auch Geisterjäger John Sinclair erfährt von dem Fall und forscht nach. Er stößt auf Dr. Satanos, der mit den vielen menschlichen Schädeln einen finsteren Plan verfolgt. Kann Sinclair ihn aufhalten?

Die Vorgeschichte eines Helden zu erzählen ist beliebt - nicht nur im Kino als Prequel, sondern auch in Hörspielen. So ist "John Sinclair Classics" entstanden, die übersprungene Geschichte aus der Heftromanreihe vertont und so auch der Hörspielwelt in der neuen Produktion von Wort Art zugänglich macht. Hier sollte man allerdings nicht erwarten, eine Änderung zur eigentlichen Serie vorzufinden, das Sounddesign ist fast identisch, auch die Sprecher sind die gleichen. Die Geschichte dieser Folge ist recht spannend, der Verlauf kurzweilig. Keine tiefgründigen Gedanken, keine Verfolgung eines roten Fadens, sehr actionorientiert, "Dr. Satanos" ist für kurzfristige Unterhaltung gedacht. Die ??? Minuten vergehen dann auch recht schnell, immer wieder wird die Geschichte mit Wendungen und neuen Ereignissen interessant gehalten. Besonders der immer weiter aufgedeckte Plan von Dr. Satanos kann hier überzeugen. Das Finale ist im typischen John Sinclair-Stil recht bombastisch in Szene gesetzt, Fans von Geisterjäger-Hörspielen kommen so schnell auf ihre Kosten. Eine gute Folge dieser neuen Spin-Off-Serie, hier wird gleich zu Anfang Qualität vorgelegt.

Karlheinz Tafel spricht auch in dieser Serie Sinclairs Vorgesetzten Sir James Powell, dessen markante Stimme und teilweise witzige Art sehr unterhaltsam ist. Dr. Satanos bekommt in dieser Folge die kratzige Stimme von Jürgen Thormann gesprochen, der auch diese fiese Rolle wunderbar gestaltet. Sonja Deutsch gibt als Alwine Jackson einen tollen Einstieg in die Handlung. Weitere Sprecher sind Peter Flechtner, David Turba und Alexandra Lange.

Wie oben bereits erwähnt gibt es im Vergleich zur Originalserie beim Sounddesign kaum Änderungen. Laute Musik, meist mit rockigen Klängen sorgen für die typische Atmosphäre, ebenfalls recht wuchtige Sounds ergänzen sie zum Sinclair-Klang. Ideal, um die Geschichten spannungsgeladen zu untermalen.

Das Cover wirkt im Gegensatz zum recht reduzierten Titelmotiv der letzten Folge ein wenig überladen. Viele grafische Elemente lassen die Darstellung des grinsenden Totenkopfes unruhig wirken, lassen aber kaum Details erkennen. Auch der Schriftzug, der einem sonst ins Auge springt, kann seine Wirkung hier nicht entfalten.

Fazit: Kurzweilige Unterhaltung wird hier geboten, nicht mehr und nicht weniger. Die Classics gehen gut weiter.

VÖ: 28. Mai 2010
Label: Wort Art / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4241-9


John Sinclair Classics - 2. Mörder aus dem Totenreich



Erster Eindruck: London, New York und Mexiko

Ein Amoklauf erschüttert in London Bevölkerung und Scotland Yard, doch nur kurze Zeit später macht ein Nachahmungstäter New York unsicher. Bei ihren Recherchen stoßen John Sinclair und sein Freund Bill Conolly auf eine Gemeinsamkeit der beiden Täter, die sie tief ins Reich der Maya führt. Und genau darauf wartet ein finsterer Mann...

Nachdem der erste Teil der neuen "John Sinclair Classics"-Serie von Wort Art und Lübbe Audio die Neuauflage eines bereits veröffentlichen Hörspiels war, ist "Mörder aus dem Totenreich" die erste Produktion, die extra für die Serie entstanden ist. Hier zeigt sich also, wie sie später klingen wird - und zwar genau so wie die Originalserie. Tatsächlich wurde an der akkustischen Erscheinung kaum etwas geändert, die Sprecher der wiederkehrenden Rollen sind identisch, und auch die Story könnte locker aus den Anfängen der Reihe stammen. Die Geschichte um die Amokläufe und den geheimnisvollen Herren der Toten hat viele Höhepunkte und wird mit immer neuen Winkelzügen der Handlung nie langweilig. Vielmehr tritt löblicherweise die Action an einigen Stellen zugunsten eines leichten Gruselns zurück, um danach wieder einem echten Spektakel zu weichen. Der übermächtige Gegenspieler sowie Bills kurzzeitige Verwandlung tun ihr Übriges, um diese Folge wirklich hörenswert zu machen. Ob nun "Classics" oder nicht, John Sinclair ist weiterhin ein Garant für spannende und unterhaltsame Hörspiele.

Auch hier wurden wieder viele hochkarätige Sprecher versammelt, die den Figuren Leben einhauchen. Detlef Bierstedt ist auch in diesem Ableger als Bill Conolly zu hören und liefert eine sehr treffsichere Darstellung des Reporters ab. In kleineren Rollen können hier Dorette Hugo und Ilona Otto punkten, die beide unverkennbare Stimmen haben und mit ihnen umzugehen wissen. Auch Engelbert von Nordhausen kann mit einer sehr guten Interpretation seines Charakters überzeugen. Weitere Sprecher sind Simon Jäger, Anja Rybiczka und Philipp Schepmann.

Das Intro wurde musikalisch nicht verändert, aber einige andere, sehr stimmungsvolle Sätze wurden zur Einleitung eingesprochen. Auch ansonsten ähneln sich Original und Ableger ziemlich, die harte Musik, die lauten Sounds und die Überraschungsmomente lassen sich wohl nicht von John Sinclair trennen, sodass auch hier ein stimmiges Gesamtpaket geboten wird.

Das Cover stammt erneut aus der Feder von Timo Würz, der die magische Beschwörung - einer Kernszene des Hörspiels - optisch einwandfrei umgesetzt hat. Der typische Schriftzug durfte natürlich nicht fehlen. Auch hier sind im Booklet keinerlei Zusatzinformationen geboten, aber ein Ausblick auf die nächsten Folgen lässt sich erhaschen.

Fazit: Kaum Unterschiede zur normalen Serie, aber eine spannende und actiongeladene Folge, die überzeugen kann.

VÖ: 19. März 2010
Label: Lübbe / Wort Art
Bestellnummer: 978-3-7857-4240-2


John Sinclair Classics - 1. Der Anfang



Erster Eindruck: Wie alles begann...

John Sinclair, Oberinspector beim Scotland Yard, hat sich schon seit langem für Aspekte des Übernatürlichen interessiert. Doch was ihn in seinem nächsten Fall erwartet, sprengt fast seine Vorstellungskraft: In einem kleinen, schottischen Dorf geschieht ein grausamer Mord. Was hat der zurückgezogen lebende Mann damit zu tun, vor dem die ganze Gemeinde Angst zu haben scheint?

"John Sinclair" gehört zu den erfolgreichsten Hörspielserien der letzten Jahre, ungebrochen lauschen seine Fans dem Mix aus Action, Horror und Grusel. Die Heftromane, die den Produktionen zugrunde liegen, scheinen schier unerschöpflich, sodass nicht jede Vorlage auch umgesetzt wurde. Um einige Lücken zu schließen und die ersten Abenteuer des Gesiterjägers umzusetzen, die chronologisch nicht mehr in die Hauptserie passen würden, wurde nun die Serie "John Sinclair Classics" ins Leben gerufen, die diesen Missstand beseitigen soll. Den Anfang macht passenderweise "Der Anfang", John Sinclairs ersten Kontakt mit den Mächten der Hölle, der bereits als Sonderedition der normalen Serie erhältlich war und hier nun sein Comeback feiert. Obwohl das Hörspiel reichlich lang läuft, hat man nie das Gefühl, es würde Leerlauf in der Handlung entstehen, da die abwechslungsreiche Geschichte immer neue Aspekte oder Ereignisse aufkommen lässt. Vom übermächtigen Burgherren über lebende Leichen bis hin zu einem schrecklichen Zugunglück - Langeweile kommt hier sicher nicht auf. Besonders das Finale, in der das ganze Dorf von Wesen der Dunkelheit bedroht wird, hat mir sehr gut gefallen, aber auch die engagierte Reporterin Ann Baxter hat der Geschichte den gewissen Pfiff verliehen. Ein sehr guter Aufakt für die "Classics"-Serie, die jedoch schon früher entstanden ist. Was wirklich dahinter steht, kann erst Teil zwei zeigen.

Die Sprecherauswahl ist hervorragend und reichlich bestückt mit Top-Sprechern der deutschen Hörspielszene. Allen voran natürlich Frank Glaurecht als John Sinclair, der den Geisterjäger unglaublich cool und dynamisch wirken lässt, in den richtigen Situationen aber auch einen gewissen Ernst nicht vermissen lässt. Als Ann Baxter überzeugt in dieser Folge Nana Spier, die ihre einprägsame Stimme sehr gut nutzt, um die Reporterin lebendig wirken zu lassen. Tilo Schmitz spricht Ivan Orgov und lässt dabei sein ganzes Können heraus. Weitere Sprecher sind unter anderem Rita Engelmann, Marianne Groß und Boris Tessmann.

Die akkustische Begleitung der Serie hat neue Maßstäbe gesetzt, und auch in dieser Folge funktioniert der Mix aus harter Rockmusik und krachenden Geräuschen sehr gut. Die Szenerie wirkt so sehr lebhaft und temporeich, während besonders die spannenden Szenen und die Kämpfe gegen die Dämonen sehr gut umgesetzt sind.

Für die Neuauflage wurde auch ein neues Titelbild erstellt, und das von Timo Würz, der schon andere erfolgreiche Serien gestaltet hat. Ganz im Gegensatz zum Thema Classics ist die Gestaltung wesentlich modernisiert worden, lediglich der Schriftzug ist der gleiche. Der moderne Zeichenstil passt aber sehr gut und gibt ein stimmiges Gesamtbild ab.

Fazit: Eine vielseitige Geschichte, viel Action und eine gute Portion Horror machen aus "Der Anfang" ein packendes Hörspiel. Toller Auftakt!

VÖ: 19. März 2010
Label: Lübbe / Wort Art
Bestellnummer: 978-3-7857-4239-6

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