Kommissar Beck ermittelt - Die neuen Fälle
Kommissar Beck ermittelt: Die neuen Fälle - Alarm in Sköldgatan
Kommissar Beck ermittelt: Die neuen Fälle - Die Terroristen
Kommissar Beck ermittelt: Die neuen Fälle - Der Polizistenmörder
Kommissar Beck ermittelt - Die neuen
Fälle
Erster Eindruck: Kultkomissar in verschiedenen Missionen
Das Verschwinden der jungen Sigbrit Mard beschäftigt die
schwedische Polizei um Kommissar Beck. Ein Tatverdächtiger ist
schnell gefunden. Doch dann überschattet der Tod eines Polizisten
die Ermittlungen und eine Hetzjagd der Medien beginnt... ("Der
Polizistenmörder")
Der Staatsbesuch eines amerikanischen Politikers steht kurz bevor,
und Kommissar Beck und sein Team sollen den Schutz des hohen Gastes
garantieren. Eine schwierige Aufgabe... ("Die Terroristen")
In der schwedischen Stadt Sköldgatan explodiert ein Haus, die
Polizei geht anfangs von einem Selbstmord aus. Kommissar Beck
äußerst aber Zweifel daran. ("Alarm in Skäldgatan")
Kommissar Beck, die Kultfigur der schwedischen Autoren Maj Sjöwall
und Per Wahlöö, hat nicht nur äußerst erfolgreich im deutschen
Fernsehen ermittelt, sondern auch als Radiohörspiel auf sich
aufmerksam gemacht. Drei dieser Fälle hat der Audio Verlag nun aus
den Archiven gerettet und bringt sie als Sonderedition mit sechs
CDs zurück in den Handel. Es sind drei sehr unterschiedliche Fälle,
zudem in unterschiedlichen Längen, in verschiedenen Jahren
produziert und mit wechselnden Sprechern. Den Auftakt macht der
Fall "Der Polizistenmörder" aus dem Jahr 1978, mit fast 3 Stunden
Laufzeit der längste der drei. Und damit ist auch das Erzähltempo
sehr ruhig, gerade in der ersten Hälfte. Der Spannungsaufbau geht
langsam, aber stetig voran, und am Ende ist man ob einiger Längen
doch mehr als versöhnt mit einem spannenden und gelungenen Plot.
Das zweite Hörspiel - dieses mal auf zwei CDs - nennt sich "Die
Terroristen" und hat für den Fall die perfekte Länge. Beck und sein
Team müssen hier den Anschlag auf einen amerikanischen Politiker
verhindern - der daraus resultierende Wettlauf mit den Attentätern
ist Nerven aufreibend spannend, bietet interessante
Perspektivwechsel und ist der gelungenste der Fälle, nahezu
perfekt. "Alarm in Sköldgatan" fällt im Vergleich dazu etwas ab.
Der aus dem Jahr 1995 stammende Fall dauert gerade einmal 45
Minuten und ist kurzweilige Krimiunterhaltung, kann aber nicht so
sehr packen wie die Vorgänger. Vielleicht ist dazu die Geschichte
doch zu konventionell. Drei sehr unterschiedliche Fälle über den
schwedischen Ermittler, die man sich als Krimifan nicht entgehen
lassen sollte. Besonders der zweite Teil lohnt sich sehr!
Das im Laufe von 17 Jahren zwischen den Produktionen die Sprecher
wechseln, kann kaum vermieden werden. So hört man auch zwei
verschiedene Sprecher in der Hauptrolle. In den beiden ersten
Fällen ist es Charles Wittig, der den engagierten und cleveren
Polizisten mit Ernsthaftigkeit und genauer Betonung vorträgt. Sein
Nachfolger Horst Mendroch hat da einen lockereren Grundton, wirkt
aber immer noch sehr standhaft und zielstrebig. Als verurteilter
Sexualstraftäter Folke Bengtsson ist Ernst Jacobi zu hören, dessen
einprägsame Stimme gut zu seinem Charakter passt. Reinhard Heydt,
einer der Attentäter, bekommt seine Stimme von Manfred Seipold, der
den Hörer den Charakter in vielen Facetten zeigt. Günter Lampe ist
schließlich als Lennart Kollberg mit dabei und hinterlässt einen
ebenso positiven Eindruck. Weitere der vielen Sprecher sind unter
anderem Gert Haucke, Christian Brückner, Herbert Fleischmann, Peter
Hensel und Volker Bogdan.
Auch musikalisch sind die Fälle aufgrund des langen
Produktionsabstandes sehr unterschiedlich. In den ersten beiden
Teilen vom Ende der 70er Jahre sind Kompositionen von Hans-Martin
Majewski zu hören, die den jeweiligen Spannungsbogen gut
unterstützen und mit gestalten. Im dritten Teil fällt das Piano als
Instrument sehr auf, insgesamt ist die Musik aber auch hier
gelungen. Allen dreien gemein ist der gelungene und glaubwürdige
Einsatz von Geräuschen.
Bei allen CDs dieser Sondereditionen ist das Coverblatt absolut
identisch, sogar die Sprecher im Inneren sind für alle drei Fälle
aufgelistet. Das Titelbild zeigt uns eine typische schwedische
Landschaft, schön anzusehen und so ist für den Käufer leicht zu
erkennen um welche Art Krimi es sich hier handelt. Dass der
jeweilige Fall nur an der Seitenlasche zu finden ist, erschwert die
Unterscheidung der CDs ein wenig.
Fazit: Drei
unterschiedliche Fälle, packend, spannend und abwechslungsreich.
Schön, dass sie wieder erhältlich sind!
VÖ: 27. Februar 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3952-6
Kommissar Beck ermittelt: Die neuen Fälle - Alarm
in Sköldgatan
Erster Eindruck: War es wirklich Selbstmord?
In der schwedischen Stadt Sköldgatan explodiert ein Haus, die
Polizei geht anfangs von einem Selbstmord aus. Kommissar Beck
äußerst aber Zweifel daran, denn der Tote sollte als Zeuge gegen
eine kriminelle Bande von Autoschiebern aussagen. Die Ermittlungen
gehen also weiter...
Der dritte und letzte Fall von Kommissar Beck, den der Audio Verlag
nun in einer Sonderedition veröffentlicht hat, ist gleichzeitig
auch neueste. Stammen die beiden Vorgänger noch aus den ausgehenden
70er Jahren, ist "Alarm in Sköldgatan" aus dem Jahre 1995 quasi
noch ein Jungspund. Auffällig ist auch, das die Fälle immer kürzer
wurden, mit gerade einmal 45 Minuten Laufzeit ist "Alarm in
Sköldgatan" wesentlich knackiger und knapper erzählt. Das ist wohl
mehr dem heutigen Hörspielgeschmack angepasst, kann dafür aber auch
nicht ganz so sehr fesseln wie die Vorgänger. Dies mag allerdings
auch an dem Fall an sich liegen, der vom Thema und der
Vorausschaubarkeit nicht ganz so innovativ ist wie beispielsweise
"Die Terroristen". Erzählt wird die Geschichte einer Gasexplosion,
die recht typische Ermittlungsarbeit nach sich zieht. Ziemlich
glaubwürdig werden die Vorgänge in der schwedischen Polizei
streckenweise in den Mittelpunkt gerückt, während der Fall
zielstrebig ohne viele Schnörkel aufgeklärt wird. So entsteht immer
noch hörenswerte und unterhaltsame Krimiunterhaltung, die an die
prickelnde Spannung der beiden Vorgänger allerdings nicht
heranreichen kann.
Aufgrund der langen Zeitspanne zwischen den Produktionen mussten
logischerweise Sprecher ausgetauscht werden. Als Kommissar Beck ist
hier Horst Mendroch zu hören, der einen etwas lockeren Grundton hat
als Charles Wirths, aber immer noch sehr standhaft und zielstrebig
wirkt. Matthias Fuchs spricht Gunvald Larsson mit sicherer und
glaubwürdiger Betonung und einprägsamer Stimme. Günter Lampe ist
schließlich als Lennart Kollberg mit dabei und hinterlässt einen
ebenso positiven Eindruck. Weitere Sprecher sind Uli Krohm, Edgar
Hoppe und Ulli Lothmanns.
Stilistisch unterscheidet sich auch die Musik stark von seinen
Vorgängern - auch hierfür ist sicherlich die lange Pause
verantwortlich. Immer wieder werden einzelne Pianotöne
angeschlagen, die etwas abgehackt und unharmonisch wirken.
Ansonsten ist auch hier die atmosphärische Gestaltung als durchaus
gelungen zu bezeichnen.
Bei allen CDs dieser Sondereditionen ist das Coverblatt absolut
identisch, sogar die Sprecher im Inneren sind für alle drei Fälle
aufgelistet. Das Titelbild zeigt uns eine typische schwedische
Landschaft, schön anzusehen und so ist für den Käufer leicht zu
erkennen um welche Art Krimi es sich hier handelt. Dass der
jeweilige Fall nur an der Seitenlasche zu finden ist, erschwert die
Unterscheidung der CDs ein wenig.
Fazit: Hier wird nicht
ganz die Spannung der anderen beiden Teile erreicht, dafür knackige
und kurzweilige Krimiunterhaltung für zwischendurch.
VÖ: 27. Februar 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3952-6
Die Folge ist nur in der komplett Edition "Kommissar Beck ermittelt
- Die neuen Fälle" erhältlich
Kommissar Beck ermittelt: Die neuen Fälle - Die
Terroristen
Erster Eindruck: Spannende Perspektivwechsel
Der Staatsbesuch eines amerikanischen Politikers steht kurz bevor,
und Kommissar Beck und sein Team sollen den Schutz des hohen Gastes
garantieren. Eine schwierige Aufgabe, denn die Feinde des
verhassten Besuchers sind zahlreich. Wird trotzdem ein
bombensicherer Plan zustande kommen?
Der zweite Fall, den der Audio Verlag von Kommissar Beck in einer
Sonderedition veröffentlicht, ist ein recht ungewöhnlicher. Denn
anders als bei vielen vergleichbaren Geschichten geht es nicht
darum, ein Verbrechen aufzuklären, sondern es zu verhindern. Auch
der Perspektivwechsel, der immer wieder von Kommissar Beck zu den
Attentätern vorgenommen wird, ist sehr interessant und bietet neue
Aspekte, die es zu erforschen gilt. Denn obwohl die Pläne beider
Parteien für den Hörer größtenteils bekannt sind, erfolgt daraus
keineswegs eine Minderung der Spannung - eher im Gegenteil. Denn
beim eindeutigen Höhepunkt des Falles, der Ankunft des
amerikanischen Ministers, hält man fast automatisch den Atem an, da
überhaupt nicht klar ist, ob die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen
ausreichend sind. Auch danach geht es ungebrochen spannend weiter,
neue Entwicklungen sorgen für weitere unterhaltsame Minuten. Quasi
ein zweiter Fall eines missverstandenen Banküberfalls ist mit
eingebaut, was nicht nur das Tempo erhöht, sondern auch zu einem
gelungenen Überschnitt führt. Interessant ist die Erzählweise, die
mit zwei unterschiedlichen Sprechern längere Erzählparts sehr
dynamisch wirken lässt. Nahezu perfekte Krimiunterhaltung,
abwechslungsreich, außergewöhnlich und schlicht und ergreifend
spannend.
Auch hier sind die Sprecher wunderbar. Gunvald Larsson, ein Kollege
von Kommissar Beck, wird wie im ersten Teil von Horst Frank
gesprochen, der einen sehr eingängigen Ton wählt und trotzdem die
Ecken und Kanten seines Charakters darstellen kann. Reinhard Heydt,
einer der Attentäter, bekommt seine Stimme von Manfred Seipold, der
den Hörer den Charakter in vielen Facetten zeigt. Auch Günter Sauer
macht als Braxen eine sehr gute Figur. Weitere Sprecher sind
Marianne Mosa, Gert Haucke und Erwin Schaffner.
Auch hier gilt, dass die Musik heutzutage wohl anders klingen
würde. Trotzdem kann mich die gewählte Atmosphäre überzeugen, die
wieder von Hans-Martin Majewski stammt und mit klassischen Klängen
die Steigerung der Spannung erfassen kann. Lediglich an der
Lautstärke hätte teilweise noch gefeilt werden können.
Bei allen CDs dieser Sondereditionen ist das Coverblatt absolut
identisch, sogar die Sprecher im Inneren sind für alle drei Fälle
aufgelistet. Das Titelbild zeigt uns eine typische schwedische
Landschaft, schön anzusehen und so ist für den Käufer leicht zu
erkennen um welche Art Krimi es sich hier handelt. Dass der
jeweilige Fall nur an der Seitenlasche zu finden ist, erschwert die
Unterscheidung der CDs ein wenig.
Fazit: Ein ungewöhnlicher
Fall mit einem ebenso ungewöhnlichen Verlauf, sehr packend. Für
mich eines der besten Kriminalhörspiele, die ich in letzter Zeit
gehört habe.
VÖ: 27. Februar 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3952-6
Die Folge ist nur in der komplett Edition "Kommissar Beck ermittelt
- Die neuen Fälle" erhältlich
Kommissar Beck ermittelt: Die neuen Fälle - Der
Polizistenmörder
Erster Eindruck: Hetzjagd und Missverständnisse
Das Verschwinden der jungen Sigbrit Mard beschäftigt die
schwedische Polizei um Kommissar Beck. Ein Tatverdächtiger ist
schnell gefunden, der verurteilte Sexualstraftäter Folke Bengtsson.
Nur Beck glaubt nicht an seine Schuld. Doch dann überschattet der
Tod eines Polizisten die Ermittlungen und eine Hetzjagd der Medien
beginnt...
Kommissar Beck, Kultfigur des schwedischen Autorenduos Maj Sjöwall
und Per Wahlöö, kommt zurück an die Oberfläche der
Hörspielproduktionen. Im Jahr 1978 wurde sein Fall "Der
Polizistenmörder" in Coproduktion mehrerer Radiosender umgesetzt,
im Jahr 2010 veröffentlicht der Audio-Verlag diese Geschichte auf
CD. Drei Discs mit insgesamt fast drei Stunden Laufzeit - ein ganz
schöner Brocken, der einem da hingeworfen wird. Das Erzähltempo ist
dabei nicht allzu hoch, eher schon gemächlich. Eine angenehme
Abwechslung, die ich hier gern angenommen habe. Denn der
Spannungsaufbau ist dabei sehr gelungen und steigert sich im Laufe
der Zeit immer mehr. Dabei ist der Fall für den Zuhörer herrlich
undurchschaubar, immer wieder werden falsche Fährten gelegt und
sorgen für einen unterhaltsamen Verlauf. Die Charakterisierung der
einzelnen Figuren verläuft wie nebenbei und spielt immer wieder
häppchenweise in die Handlung, ist vielleicht gerade deshalb so
genau und detailliert. Ein Hörspiel, das Zeit braucht - um es zu
hören, und auch um beim Hörer zu zünden. Dann wird man aber mit
einem spannenden Fall und gut dargestellten Figuren belohnt.
Für diese gute Darstellung sorgt auch Charles Wirth als Kommissar
Beck, der den engagierten und cleveren Polizisten mit
Ernsthaftigkeit und genauer Betonung vorträgt. Hubert Suschka
spielt Lennart Kollberg, einen Kollegen von Beck, und kann seinen
Charakter mit gekonnter Aussprache und viel Glaubwürdigkeit
darstellen. Als Folke Bengtsson ist Ernst Jacobi zu hören, dessen
einprägsame Stimme gut zu seinem Charakter passt. Weiterhin dabei
sind unter anderem Heinz Schimmelpfennig, Traugot Buhre und Horst
Frank.
Das Hörspiel ist über 30 Jahre alt - da klingt die musikalische
Begleitung natürlich anders als heutzutage. Dennoch können die
Kompositionen von Hans-Martin Majewski durch eine gute
Unterstützung des Spannugsbogens und abwechslungsreiche Melodien
überzeugen. Auch die Geräusche sind gut eingefügt worden und
klingen glaubhaft.
Bei allen CDs dieser Sondereditionen ist das Coverblatt absolut
identisch, sogar die Sprecher im Inneren sind für alle drei Fälle
aufgelistet. Das Titelbild zeigt uns eine typische schwedische
Landschaft, schön anzusehen und so ist für den Käufer leicht zu
erkennen um welche Art Krimi es sich hier handelt. Dass der
jeweilige Fall nur an der Seitenlasche zu finden ist, erschwert die
Unterscheidung der CDs ein wenig.
Fazit: Ist der Funke
übergesprungen, erlebt man einen spannenden und sehr gut
aufgebauten Kriminalfall. Gut produziert!
VÖ: 27. Februar 2010
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8981-3952-6
Die Folge ist nur in der komplett Edition "Kommissar Beck ermittelt
- Die neuen Fälle" erhältlich