Videospielhelden - 3. Bloodrayne
Videospielhelden - 2. Alone in the Dark
Videospielhelden - 3. Bloodrayne
Erster Eindruck: Vampire (fast) unter sich...
Rayne, selbst zur Hälfte Vampir, kämpft nach dem Fall einer
Organisation gegen die Blutsauger auf eigene Faust gegen die
Geschöpfe der Nacht. Das wird nötiger denn je, denn die Vampirin
Oxana wird immer mächtiger und will die Herrschaft über die ganze
Welt an sich reißen. In dem geheimnisvollen Fremden Viorel findet
Rayne einen Verbündeten...
Aus der Reihe "Videospielhelden", die abgeschlossene Geschichten
basierend auf Videospielen und deren Verfilmungen erzählt, liegt
mit "Bloodrayne" der dritte Teil vor, der zusammen mit seinen
beiden Vorgängern erschienen ist. Nach dem Actionspektakel "Far
Cry" und dem gruseligen "Alone in the dark" wurde hier eine sehr
ausgewogene Mischung beider Elemente geschaffen, die am glattesten
der drei Geschichten wirkt. Es ist ein fast schon klassisches
Endzeitszenario, in dem Vampire die Herrschaft über die Erde
erlangt haben. Außergewöhnlich ist, dass dieses mal eine Frau als
Hauptrolle gewählt wurde, aber dieses eröffnet aufgrund der anderen
Charakterstruktur eine erfrischende Abwechslung. Bissig humorvoll,
aber auch zickig eingeschnappt ist Rayne vielleicht kein sonderlich
tiefgreifender Charakter, aber sehr unterhaltsam. Hinzu kommen noch
einige interessante Nebenrollen, beispielsweise ein Arien singender
Fürst und eine gut gelungene Gegenspielerin. Die Geschichte wird in
angenehmen Tempo und flüssig erzählt, bietet stellenweise durchaus
Spannung und bietet lockere Unterhaltung, die zum Ende natürlich
mit einem großen Showdown enden darf. "Bloodrayne" ist sehr
kurzweilig und schlicht und ergreifend unterhaltsam, weswegen es
mir gut gefallen hat.
Claudia Urbschat-Mingues hat sich in die Hauptrolle begeben und
kann mit ihrer abwechslungsreichen Stimme sehr gut den Charakter
von Rayne darstellen, der bissige Humor kommt besonders gut
herüber. Detlef Bierdtedt beweist als Fürst Elrich seine komische
Seite und schmettert seine gesungenen Arien voller Inbrunst heraus.
Oxana, die mächtige Vampirgegnerin, wird von Marianne Groß
gesprochen, deren dunkle Stimmfarbe hier herrlich böse klingt, die
aber auch durchaus witzige Ansätze hat. Weitere Sprecher sind unter
anderem Lutz Riedel, Tobias Kluckert und Björn Korthof.
Auch akustisch gesehen wird eine ansprechende Leistung vollbracht.
Klassische Klänge sorgen für eine düstere Atmosphäre, während eine
Orgel immer wieder Akzente setzt und in den Vordergrund tritt. Das
wirkt manchmal vielleicht etwas überdramatisch, passt aber sehr gut
zu dem Flair der Geschichte.
Auch hier wurde das Motiv des Kinoplakats übernommen, allerdings
zusätzlich mit Rot eingefärbt. Rayne wirkt in ihrer angespannten
Pose cool und kämpferisch, die Bedrohung der Vampire bekommt in dem
Hintergrund mit Burg und Kopf seine Beachtung. Das kleine Booklet
ist übersichtlich und enthält eine praktische Trackauflistung.
Fazit: Ein Hörspiel mit
Action, das aber nicht allein darauf aufbaut. Lockere und spannende
Unterhaltung.
VÖ: 9. Juli 2010
Label: Holysoft
Bestellnummer: 978-3-9418-9938-4
Videospielhelden - 2. Alone in the Dark
Erster Eindruck: Todesengel auf der Brücke...
Edward Carnby, vom Leben als Privatdetektiv ermüdet, begibt sich zu
einer Brücke, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch die
geheimnisvolle Ellen Burke hindert ihn daran und gibt ihm mit einem
neuen Fall neuen Lebensmut. Bald sieht sich Edward vor einer
Übermacht von Schattenkreaturen...
Nach dem sehr actiongeladenen "Far Cry" präsentiert und die Reihe
"Vidoespielhelden" in seiner zweiten Folge einen
Grusel-Horror-Schocker nach dem Game "Alone in the Dark". Auch hier
basiert die Geschichte auf der Verfilmung, ist aber eigenständig
eingesprochen. Der Anfang kommt sehr stimmungsvoll und leicht
depressiv herüber, Edward Carnby wird intensiv und vielschichtig
vorgestellt, bleibt also kein platter Charakter. Doch mit dem
Erscheinen von Ellen Burke nach einigen Minuten ist der Hörer fast
schon mitten in der eigentlichen Geschichte angekommen. Und hier
geht es ebenso stimmungsvoll weiter, etliche gruselige Stellen und
die düstere Atmosphäre machen "Alone in the Dark " zu einer
gefälligen und spannenden Geschichte. Der Kampf gegen die dunklen
Mächte ist voller mystischer Ereignisse, die fast schon klassisch
für ein Grusel-Hörspiel sind, doch dabei werden die die Charaktere
aus den Augen verloren, immer scheinen sie im Mittelpunkt zu
stehen. Der Plot spitzt sich gegen Ende ordentlich zu, die
Ereignisse überschlagen sich, und am Ende kommt man in den Genuss
eines tollen Showdowns. Ein sehr rundes Hörspiel, sehr gut
inszeniert und mit einer gelungenen Handlung.
Die Sprecherliste ist kurz, aber gut besetzt, Namen wie Lutz
Riedel, Tobias Kluckert und Mario Hassert versprechen Qualität und
glaubhaftes Acting. Äußerst gut gefallen hat mir Sven Hasper als
Edward Carnby, der mit sehr genauer Darstellung der Gefühlswelt und
punktgenauer Aussprache eine tolle Darbietung abliefert. Karen
Schulz-Vobach ist als Ellen Burke zu hören und kann ebenso
geheimnisvoll wie kämpferisch klingen, die leiseren Töne stehen ihr
sehr gut. Klaus-Dieter Klebschs einprägsame Stimme passt auch hier
wunderbar in die Rolle des Officer Schwartz.
Beim Vorgänger wurde gezeigt, was das kleine Label alles draufhaben
kann - hier zeigen sie, dass sie auch großes Spektakel eine tolle
Atmosphäre aufbauen können. Sie setzen auf die leisen Töne, die
viel zu der unheimlichen Stimmung beitragen. Die eher
elektronischen Klänge stützen die Sprecher optimal und staffieren
sie weiter aus.
Auch hier wird in Sachen Cover auf das Kinoplakat gesetzt, das
vielen einen Wiedererkennungswert bieten dürfte. Allerdings ist man
so auch dazu verleitet, von einem O-Ton-Hörspiel auszugehen. Neben
Hinweisen auf andere Holysoft-Produktionen lässt sich im Inneren
eine sinnvolle und detaillierte Trackauflistung finden.
Fazit: Ein gruseliges
Horror-Hörspiel, sehr feinsinnig inszeniert, mit tollen Sprechern
und nicht zuletzt einer runden Story. Kann sich sehr gut hören
lassen!
VÖ: 9. Juli 2010
Label: Holysoft
Bestellnummer: 978-3-9418-9937-7
Videospielhelden - 1. Far Cry
Erster Eindruck: Das Hörspiel zum Film zum Videospiel
Jack Carver vermietet sein Boot an die junge Reporterin Valeir
Constantine, die auf einer entlegenen Insel alte Ruinen möchte.
Doch noch vor ihrer Rückkehr wird er von einer Rakete angegriffen
und landet in einer unterirdischen Höhle. Carver startet einen
Rachefeldzug - und will nebenbei Valerie retten...
Das Label Holysoft hat neben der Mega-Produktion von "Die letzten
Helden" noch Zeit für anderes gefunden, entstanden ist außerdem die
Reihe "Videospielhelden". Hier werden beliebte Videospiele als
Hörspiel vertont, den Anfang macht "Far Cry". Etwas verwirrend ist
da der Aufdruck "Hörspiel zum Film", denn es ist keineswegs nur die
O-Ton-Spur, sondern ein eigens eingesprochenen Hörspiel, das sich
lediglich an der Filmhandlung orientiert. Geboten wird in erster
Linie ein Actionspektakel, bei dem es an allen Ecken krachen darf.
Schon nach einer kurzen Introszene geht es mit dem Raketenangriff
zur Sache, danach wird dem Hörer nur selten eine Verschnaufpause
gegönnt. Die Handlung besteht hauptsächlich aus Gefechten und
anderen actiongeladenen Szenen. Das mag einigen sicherlich
gefallen, ist mir persönlich aber doch etwas zu viel des Guten.
Sehr gelungen ist allerdings der bissige Humor des Hauptcharakters
mit der schlechtesten Laune, die ich je bei einem Hörspielhelden
gehört habe. Leider geht vor lauter Kämpfen die Story unter,
weswegen "Far Cry" nicht unbedingt für jeden Geschmack etwas sein
dürfte.
Jack Carver wird von Thomas Nero Wolf gesprochen, der aufgrund
seiner warmen Stimme eher von ruhigeren Rollen bekannt ist, hier
aber einen trotzdem einen engagierten Eindruck macht und den
dunklen Humor hervorragend transportiert. Erzähler Manfred Lehmann
klingt sehr cool und heizt die Stimmung zusätzlich an. Vielleicht
wäre der Tausch zwischen Hauptrolle und Erzähler hier sinnvoller
gewesen. Claudia Urbschat-Mingues kann als Valerie wieder
vollkommen überzeugen und ihre kühle Art perfekt ausspielen.
Weitere Sprecher sind unter anderem Engelbert von Nordhausen,
Detlef Bierstedt und Thomas Danneberg.
Akkustisch stehen - wie bereits oben gesagt - harte Actiongefechte
im Vordergrund, die sehr intensiv und glaubwürdig umgesetzt wurden.
Freunde von lauten Sounds werden ihre helle Freude daran haben. Die
Musik tritt da eher in den Hintergrund, doch gerade am Anfang fällt
die dortige fröhliche Stimmung direkt auf.
Das Cover ist dem Filmplakat entliehen, was die Verwechslungsgefahr
zu einem O-Ton-Hörspiel vergrößert. Allerdings wird man auf das
bekannte Motiv und immerhin einem Til Schweiger kaum verzichten
mögen. Das Motiv gibt sicherlich viel von der Stimmung des
Hörspiels wieder. Die über 80 Sprecher (!!!) sind allesamt im
kleinen Booklet aufgeführt.
Fazit: Actionspektakel
ohne Unterbrechungen, 2 CDs voller Raketen, Kämpfe und Schüsse. Mir
zu wenig storylastig.
VÖ: 9. Juli 2010
Label: Holysoft
Bestellnummer: 978-3-9418-9936-0