Die Alchimistin - 8.Der Alte vom Berge
Die Alchimistin - 7. Der Schatz der Templer
Die Alchimistin - 6. Die schwarze Isis
Die Alchimistin - 5.Die Unsterbliche
Die Alchimistin - 4.Das Kloster im Kaukasus
Die Alchimistin - 3.Die Katakomben von Wien
Die Alchimistin - 2.Das Erbe des Gilgamesch
Die Alchimistin - 1.Der Stein der Weisen
Die Alchimistin -
8.Der Alte vom Berge
Erster Eindruck: Furioses Finale
Endlich offenbart sich Aura das gesamte schreckliche Geheimnis: Die
Templer-Assasinen haben ihren Sohn Gian und ihre Nichte Tess in
ihrer Gewalt, um mit ihren Visionen den heiligen Gral zu finden.
Sie wurde von Philippe verraten, der in Wirklichkeit Anführer der
geheimnisvollen Gruppe ist. Im Kampf bekommt sie mächtige
Unterstützung: Die Göttin Innana, die gleichsam unter dem Namen
"schwarze Isis" bekannt ist, will ebenfalls den Gral erobern, um
mit den darauf eingravierten verlorenen Wort eine neue Welt zu
erschaffen. Doch mitten in den gesamten Ereignissen stirbt
Aura...
Welch eine Serie, welch eine spannende Folge, welch ein würdiger
Abschluss! Nachdem sich die Serie von Folge zu Folge steigern
konnte, ist mit "Der Alte vom Berge" der absolute Höhepunkt
geschaffen worden. Allein der Bericht der Innana über ihr
bisheriges, ewig scheinendes Leben, über ihre Sehnsüchte und
Wünsche, ist beeindruckend, nachdenklich stimmend und Aufsehen
erregend, da einige christliche Werte in Frage gestellt werden.
Doch die Produktion weiß sich noch weiter zu steigern, überrascht
mit immer neuen Wendungen und gipfelt in einem spektakulären,
intensiven Schluss, der ganz anders ist, als man am Anfang der
Serie gedacht hätte. Absolut empfehlenswert!
Neben der (völlig zu recht) vielgelobten überzeugt in dieser Folge
besonders Marie Bierstedt in der Rolle der unsterblichen Göttin
Innana. Ihr Bericht ist derart intensiv melanchoisch und
transportiert die uralte Mystik, die von dieser Figur ausgeht, dass
einem wahrlich Gänsehaut über den Rücken läuft! Auch Auras Sohn,
der von Kim Hasper gesprochen wird, ist in beeindruckender Weise
dargestellt worden. Weitere Rollen bekleiden unter anderem Frank
Glaubrecht, Daniela Hoffmann und Dietmar Wunder.
Melancholsich, dramatisch und hochspannend: so ist die Geschichte
der Alchimistin, und so gestaltet
sich auch die musikalische Untermalung. Klassische
Orchestermelodien paaren sich mit choralen Gesängen und der
weiblichen Solistin Rosemarie Arzt und ergeben so eine Klangwelt,
wie sie passender kaum sein könnte. Löblich, dass das Niveau der
atmosphärischen Gestaltung bis zum Ende gehalten werden konnte.
Das Motiv auf dem Cover, eine mittelalterliche Tür, ist mit seiner
Symbolkraft für Auras letzten Weg die ideale Wahl für die finale
Folge dieser Serie. Die edle Aufmachung, die ebenfalls von Anfang
an genutzt wurde, kann auch hier völlig überzeugen.
Fazit: Der Abschluss der
Serie, doch aufgrund der genialen Umsetzung und der mystischen,
dramatischen Geschichte ist es fast schade, dass wir von Aura schon
Abschied nehmen müssen.
Die Alchimistin - 7.
Der Schatz der Templer
Erster Eindruck: Wenn die Vergangenheit einen einholt...
Gillian ist mit seiner Ordensschwester und Geliebten Karisma weiter
auf der Suchee nach dem sagenumwitterten Schatz der Templer. Auf
den Baleareninseeln finden sie tatsächlich das gigantische
Versteck, doch schon werden sie von den Bewachern des Schatzes
angegriffen... Aura hingegen ist wieder auf der Burg ihres Vaters,
in dem ihr Weg zur unsterblichen Alchimistin begonnen hat. Dort trifft sie auf
Fuente, der ihrem Vater bei seinen Experimenten geholfen hat. Auch
nun hat er Pläne, sein Werk weiterzuführen. Doch diese stellen für
Aura ein große Gefahr dar...
Die Serie "Die Alchimistin" von Christian Hagitte und Simon
Berteling steht kurz vor ihrer Vollendung: Der siebte von acht
teilen bereitet eindeutig ein großes, spektakuläres Finale vor. Die
drei verschiedenen Fäden der Geschichte, Gillian und Karisma, Tess
und Gian sowie Aura) werden konsequent weitergeführt und laufen
langsam zusammen. Während der Anfang mit einem toll inszenierten
Kampf aufwartet, geht die Geschichte um Aura ein Stück in die
Vergangenheit zurück und bietet dem Hörer weitere interessante
Hintergründe zu Auras Vater und dessen Forschungen. Dass diese
wieder eng mit der Gegenwart verknüpft ist, dürfte Hörern der Serie
klar sein, denn hier werden der komplexen und vielschichtigen Story
immer wieder einzelne Teile hinzugefügt, sodass immer mehr
Einzelheiten zusammengefügt werden. Eine tolle Erzählweise, die die
Serie zu einer der hörenswertesten des letzten Jahrgangs macht.
Sämtliche Sprecher tragen einen großen Teil zum Gelingen des
Hörspiels bei. Neben der grandiosen Yara Blümel-Meyers, die Aura
mit wehmutsschwerer Stimme spricht, glänzt auch Friedhelm Ptok als
Erzähler seit der ersten Folge. Seine Parts wirken immer spannend
und intensiv. Hans-Peter Hallwachs spricht den skrupellosen Fuente,
eine wichtige Rolle in dieser Folge, der er regelrecht Leben
einhaucht. Einen Gatsauftritt hat Marie Bierstedt als Innana, deren
Interpretation glaubhaft ist und Freude beim Zuhören bereitet. In
weiteren Rollen sind unter anderem Ulrike Stürzbecher, Kim Hasper
und Dietmat Wunder zu hören.
Die Musik wurde, wie immer bei Stil, eigens für diese Serie
komponiert und eingespielt. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die
dramatische Klangkulisse unterstützt die mysteriöse Story und die
lebendigen Charaktere in ihrem Wirken besonders gut. Auch die
Geräusche tragen ihren Teil zur intensiven Atmosphäre bei.
Die Darstellung auf dem Cover wirkt dieses mal durch den Ritter im
Hintergrund äußerst dynamisch. Wie auch schon bei den anderen
Folgen bietet die weibliche Person, die Aura darstellt, einen
außergewöhnlichen Fokus. Wie immer gelungen ist auch die restliche
Gestaltung in warmen Brauntönen.
Fazit: Kurz vor ihrem Ende
spitzt sich die Lage von Aura noch einmal zu, und so bekommen wir
fast 70 Minuten hochspannende Unterhaltung geboten.
Die Alchimistin - 6.
Die schwarze Isis
Erster Eindruck: Zurück nach Spanien...
Tess, die Nichte der Alchimistin
Aura Institoris, verucht ihren Entführern zu entkommen und flieht
von dem Schiff. Sie wähnt sich in Spanien, doch schon bald wird sie
von den schwarz maskierten Jungen eingeholt. Währenddessen versucht
Aura das Geheimnis um den sechszackigen Stern zu lösen. Der Autor
des Buchs soll ihr dabei helfen, doch sie findet ihn nur
bestialisch ermordet auf. Allerdings findet sie einen Hinweis auf
das Schloss ihres Vaters. Ihr Weg führt sie zu zwei Wahrsagerinnen,
wo sie Hilfe zu finden wähnt. Doch die Zwillingsschwestern
verhelfen ihr zu einer Vision: Eine in schwarz gekleidete Frau mit
ebensolchen Haaren gebiert einen Sohn, der Gian Augen hat. Doch
kurz darauf wird sie von der Gegenwart eingeholt: Als Deutsche wird
sie wegen des Kriegs in Frankreich verfolgt - oder steckt mehr
dahinter?
Nachdem die letzte Folge von "Die Alchimistin" eher gemächlich
startete und auf die kommenden Ereignisse vorbereitete, geht es in
der sechsten Folge "Die schwarze Isis" wieder mehr zu Sache und das
Tempo wird deutlich erhöht. Bei ihren Nachforschungen stößt Aura
auf gleich zwei brutale, mysteriöse Morde, was sich Ausschlag
gebend auf die Stimmung auswirkt, die wieder sehr düster und
geheimnisvoll ist. Dabei ist nicht nur die gut austarierte und
fesselnde Geschichte phänomenal, genau so sehr freut man sich über
das Zusammenspiel von der dichten Atmosphäre und den guten
Sprechern. Hier gibt es eine weitere Besonderheit: Neben Erzähler
Friedhelm Ptok werden auch immer wieder die Ereignisse aus der
Sicht verschiedener Charaktere geschildert. So wirkt das Ganze sehr
lebendig und Gefühls betont.
Neben Yara Blümel-Meyers etabliert sich Marie-Luise Schramm as
zweite weibliche Hauptfigur in ebenso detaillierter und
angemessener Sprechweise. Auch wenn ihre Parts nicht ganz so lang
sind wie die der Aura versteht sie es, diese intensiv, nachdenklich
und lebendig zu gestalten. Als Gastrollen sind Christiane Marx und
Daniela Hoffmann als Wahrsage-Zwillinge Salome und Lucrecia
Kaskaden zu hören. Beide verkörpern sie geheimnisvollen Rollen auf
besonders glaubhafte Weise. Ebenfalls zu hören sind Kapsar Eicheel,
Claudio Maniscalo und Norman Matt.
Eine Serie mit einer derart gelungenen atmosphärischen Inszenierung
ist selten anzutreffen. Das Filmorchester Berlin spielte die
Arrangements ein, der Hochmeisterchor Berlin und Solosängerin
Rosemarie Arzt sorgen für beeindruckende und Gänsehaut erzeugende
Vocals. Dabei hält sich die Untermalung immer dicht an die Handlung
und geht so eine perfekte Symbiose mit ihr ein, in die auch die
Geräusche passend integriert sind.
Eine mittelalterliche Gasse mit sonnenbeschienenen Bäumen an deren
Ende sehen wir neben dem Gesicht von Aura auf dem Titelbild. Die
eingesetzten Brauntöne strahlen dabei eine erdige und
geheimnisvolle Stimmung ab, die wunderbar zum Hörspiel selbst
passt. Ein kleines Booklet liegt außerdem bei, in dem wir einiges
über Autor Kai Meyer erfahren.
Fazit: Das Rätsel um den
sechszackigen Stern vertieft sich, und die Zukunft Auras verbindet
sich hier mit ihrer Vergangenheit. Eine phantastische und
lobenswerte Produktion
Die Alchimistin -
5.Die Unsterbliche
Erster Eindruck: 10 Jahre später...
Aura Insistoris macht auf ihrer rastlosen Reisedurch Europa Halt in
Paris. Zwar hat sie die Unsterblichkeit erlangt, doch in ihrem
Leben findet sie keine Erfüllung: Gillian, mit dem sie sich ewige
Treue geschworen hat, ist seit Jahren von ihr getrennt, und auch
ihr Sohn Gian und ihre Nichte Tess sind weit fort von ihr. Immer
tiefer ist sie in den letzten Jahren in die Geheimnisse der
Alchemie eingedrungen und ist momentan auf der Suche nach dem
verlorenen Wort. Doch eines morgens stellt sie fest, dass jemand in
ihr Zimmer eingedrungen ist, um ihr einen blutigen Handabdruck mit
sechs Finger zu hinterlassen. Schnell stößt sie auf die Legende
eines Sternes, und ihre Nachforschungen führen sie zu einem
Autor...
Mit Teil 5 der achteiligen Serie "Die Alchimistin" hat Lübbe Audio
nun den Start des zweiten Abschnitts von Auras Leben
veröffentlicht. "Die Unsterbliche" spielt 10 Jahre nach dem vierten
Teil, doch der Einstieg fällt leicht. Durch eine kurzweilige
Zusammenfassung der vergangenen Zeit werden wir über diese Jahre in
Kenntnis gesetzt. Eine große Rolle wird in diesem Teil auch Tess
und Gian, Auras Nichte und Sohn, zugeteilt, die ebenso wie Aura dei
Fähigkeit besitzen, Erinnerungen ihrer verstorbenen Vorfahren
heraufzubeschwören. Doch hauptsächlich dreht sich die Geschichte um
die Nachforschungen über den mysteriösen Handabdruck, der von einem
Menschen stammt, der Aura offenbar ziemlich genau kennt. Das alles
geschieht in einer wunderbar dichten, stimmungsvollen Atmosphäre,
dass man sich in die Anfänge des 20. Jahrhunderts hineinversetzt
fühlt und so die Geschichte lebendig wird. Sehr gelungen!
Yara Blümel-Meyers schafft es, die Wandlung von Aura während der
letzten Jahre hörbar zu machen. Ihre Stimme setzt sie gekonnt dazu
ein, die schwermütige Alchimistin
darzustellen. Großes Lob gebührt auch Marie-Luise Schramm, die als
Tess eine ebenso überzeugende Darstellung von Tess abliefert, und
auch in den gesprochenen Erzählerparts die Spannung aufrecht
erhalten kann. Als Neuzugang im Sprecherteam ist Ulrike Stürzbecher
als Ordensschwester Karisma. Eine gute Wahl, denn mit ihrer warmen
Stimme ist sie eine Bereicherung für jede Produktion. Weitere
Rollen sind durch Kim Hasper, Dietmar Wunder und Frank Glaubrecht
besetzt.
Pompös ist die Soundkulisse mit der Christian Hagitte & Simonn
Bertling die Folge ausgestattet haben. Die Geräusche sind ein
Genuss für die Ohren, sie sind so passend eingesetzt, dass sie die
richtige Stimmung erzeugen, um sich ganz in Auras Welt entführen zu
lassen. Mit dem Berliner Filmorchester hat Christian Hagitte einen
genialen Soundtrack mit klassischen Arrangements sowie Einzel- und
Chorgesänge für die Miniserie produziert, wie er eindrucksvoller
nicht sein könnte.
Die Gestaltung des Covers ist auf ganzer Linie gelungen, die CD
kommt in einem edlen Digipack daher, das in warmen Brauntönen
gehalten ist. Im Innenteil findet sich ein kleines Booklet mit
Sprecherangaben und einer Folgenübersicht der Serie, sowie einem
kleinen Text zu Autor Kai Meyer und seinem Schaffen.
Fazit: Endlich geht es
weiter mit den spannenden Geschichten über die Alchimistin. Nahtlos schafft dieser Teil den
Übergang zu der Vorgängefolge, und die Produktion ist ebenso
hervorragend.
Die Alchimistin -
4.Das Kloster im Kaukasus
Erster Eindruck: Furioses Finale
Nachdem er vor drei Jahren das Internat zerstört hat, findet
Gillian in Begleitung von Tess und Gian endlich mehr über die
Geschehnisse im Kloster heraus: Lysander, dessen Mutter auf dem
Scheiterhaufen während der Inquisition verbrannt worden ist, floh
er mit Morgantus und tritt zusammen mit Nestor in seine Dienste.
Zusammen zogen sie mordend durch die Gegend, um durch
Jungfrauenblut Unsterblichkeit zu erlangen. Dabei stießen sie auf
die Legende des Gilgamesch. Doch ein schrecklicher Vorfall entzweit
das Trio… Währenddessen will Aura mit ihrem Stiefbruder Christopher
in das Kloster, in dem Sylvette gefangen gehalten wird, eindringen,
um ihre Schwester zu befreien. Dafür haben sie einige Söldner
engagiert. Doch ob das eine gute Idee war, ist anzuzweifeln…
Der vierte Teil der „Alchimistin“ aus der Feder von Kai Meyer reiht
sich nahtlos in die perfekte Produktion der ersten drei Teile ein.
Schon die Eröffnungsszene ist furios: Durch die Erinnerungen der
Vorfahren von Tess und Gian erfahren wir endlich die ganze
Vorgeschichte um Morgantus, Lysander und Nestor. Wie die meisten
Szenen werden diese Gedankenbruchstücke nicht einfach von den
beiden erzählt, sondern mit Dialogen erlebbar gemacht und wirken so
äußerst authentisch. Doch auch die Produktion der darauf folgenden
Abschnitte ist wie immer äußerst gelungen: Zu der nachdenklichen
Grundstimmung wird dieses mal ein neues Element mit eingeflochten:
Die sich immer mehr steigernde Wut Auras’ ist atmosphärisch
einzigartig umgesetzt. Alles ist in sich stimmig und schlägt mit
voller Wucht oder leisen Tönen im Gehörgang ein.
Zu den Sprechern bleibt nicht mehr viel zu sagen. Großartige
Leistungen machen dieses Hörspiel zu einem Erlebnis, allen voran
Yara Blümel-Meyers, die mit ihrer Stimme zwischen Wut und Sanftmut
spielerisch wechseln kann und somit glaubwürdig und nachvollziehbar
in den Gefühlen Auras ist. Außergewöhnlich ist auch die
Sprecherleistung von Aliana Schmitz und Paul Gerlitz. Obwohl beide
noch hörbar jung sind, stehen sie in den anspruchsvollen Rollen von
Tess und Gian den „Großen“ in nichts nach! Großes Lob für den Mut
des Produzententeams, für die jungen Rollen ebenso junge
Schauspieler vor das Mikrofon zu holen, leider ist dieses sonst
nicht immer der Fall.
Neben der phänomenalen Story und den großartigen Sprechern lebt
diese Produktion besonders von der dichten atmosphärischen
Verwendung der orchestralen Musik. Christian Hagitte hat als Leiter
des Filmorchesters Berlin eine wundervolle Untermalung der
Geschichte geschaffen, die mal bombastisch und mal ganz leise
klingen kann und so die Stimmungen der Charaktere intensiv
umsetzt.
Das Cover ist dieses Mal besonders gelungen. Neben der mittlerweile
typischen Fotografie von Aura sehen wir auf der rechten Bildseite
einen steinernen Kapuzenträger, der mysteriös und Unheil verkündend
wirkt. Eine bessere bildliche Darstellung hätte ich mir nicht
vorstellen können. Selbstverständlich ist auch diese CD im schönen
Digipack erhältlich.
Fazit: Ein grandioser
Abschluss des ersten vier Teile der Alchimistin, der mich wieder einmal vollkommen
in seinen Bann gezogen hat. Mit Spannung erwarte ich die nächsten
und auch schon letzten vier Teile.
Die Alchimistin -
3.Die Katakomben von Wien
Erster Eindruck: Sieben Jahre später
Die mittlerweile 25-jährige Aura ist immer noch auf der Suche nach
ihrer verschollenen Schwester Sylvette. Wohl oder übel sucht sie
den einzigen Verbündeten auf, der ihr helfen könnte: Ihren
Stiefbruder Christopher. Mit einer List befreit sie ihn aus dem
Gefängnis, in dem er wegen der angeblichen Kindsmorde sitzt. Sie
begeben sich in das Versteck ihres alten Feindes Lysander und
treffen dort auf ein Mädchen, das eine unglaubliche Ähnlichkeit mit
ihrer Schwester hat. Lysander selbst liegt im Sterben, sagt ihnen
mit seinen letzten Worten aber noch, dass das junge Mädchen das
Kind von Sylvette und ihm ist. Nur schwer verkraftet die
mittlerweile abgehärtete Aura diese weitere Schreckensnachricht.
Doch auch ihr für unzurechnungsfähig erklärte Muttter mischt sich
schon bald ins Geschehen ein...
"Die Katakombem von Wien" ist der dritte Teil aus der Serie "Die
Alchimistin" und ist noch düsterer gehalten als die beiden
Vorgängerfolgen. Schlag auf Schlag ballen sich neue Erkentnisse und
weitere Schicksalsschläge auf Auras dornigem Lebensweg. Die
Handlung hat einen Sprung von sieben Jahren gemacht, in denen Aura
hauptsächlich weitere Kenntnisse der Alchemie erworben hat und dem
Geheimnis ihres Vaters um Gilgamesch weiter aufgedeckt hat.
Glücklicherwise kann man aufgrund der Erzählweise trotzdem gut der
Handlung folgen. Die Stimmung ist weiterhin sehr finster und
geheimnisvoll, was bei der Serie neben dem großartig umschriebenen
Hauptcharakter den großen Reiz verleiht.
Yara Blümel-Meyers spricht die Aura charakterstark und wie immer
glaubwürdig. Eine grandiose Darstellung die ihresgleichen sucht!
Lobend erwähnt sei auch Timmo Niesner als verhasster Stiefbruder
Christopher, der immer wiederstrebende Gefühle zwischen Mitelid,
Wut und Verständnislosigkeit im Hörer weckt. Jedoch sind die Rollen
bis zum kleinsten Nebendarsteller mit glaubwürdigen Schauspielern
besetzt wie z.B Werner Bussinger, Christian Gaul und André
Sander
Die Musik, so habe ich das Gefühl, wird von Folge zu Folge
imposanter und ausdrucksstärker. Besonders in den spannenden Szenen
unterstützt die dramatische Musik die Handlung und die precher.
Auch die Geräusche sind hörbar perfektionistisch in die Handlung
eingewebt. Die Untermalung der Szenen ist einfach gelungen.
Das Cover zeigt auch diesmal vordergründig Aura, im Hintergrund ist
ein Gang der Katakomben zu sehen. Die Gestaltung ist ein echter
Blickfang geworden und schaut auch gut im Regal aus. Die CD ist
wieder in einem Digipack verpackt.
Fazit: Die Alchimistin gehört mit all ihren Geheimnissen
schon jetzt zu einem meiner persönlichen Highlight des Jahres
2008!
Die Alchimistin - 2. Das Erbe des Gilgamesch
Erster Eindruck: Romanumsetzung der Extraklasse
Auf Schloss Institoris vertuscht Christopher weiterhin den Tod des
Hausherren Nestor und stößt in seiner Bibliothek auf die Legende
eines geheimnisvollen Krauts, welches verjüngen soll und das Nestor
anscheinend zu züchten versucht hat. Doch noch etwas anderes erregt
seine Aufmerksamkeit: Die Liason zwischen seiner Stiefmutter und
Friedrich von Vehse. Und er gedenkt, dieses Wissen gegen sie zu
nutzen. Währenddessen ist Aura immer noch im ungeliebten
Mädcheninternat eingesperrt, nutzt dann aber die erste Möglichkeit
zur Flucht auf einem Pfeerdekarren mit unbekannten Ziel und Fahrer.
Als sie an einer einsamen Berghütte macht sie eine grauenvolle
Entdeckung: Nicht wie gedacht Kleidung, sondern eine ihrer
Mitschülerinnen verbirgt sich in den geladenen Säcken, die auf
schlimme Art verstümmelt wurde. Erst nach dem Kampf mit dem Fahrer
erkennt sie, dass das Mädchen ermordet wurde. Schnell flieht sie
vom Ort des Geschehens, und trifft auf ihrer Reise auf nicht nur
ein grauenvolles Geheimnis.
Auch die zweite Folge der neuen Mysteryserie aus dem Hause Lübbe
Audio bietet mit ihrer melancholischen Grundstimmung und der
verschachtelten Story voller Geheimnisse über eine Stunde gelungene
Unterhaltung für Fans von Hörspielen der gehobenen Art. Auras
Schicksal, das sich immer weiter aufklärt und gleich wieder neue
Fragen aufwirft, geht dem Hörer sehr nahe, ist bewegend und
mitreißend, was nicht zuletzt auf die perfekte und stilsichere
Produktion mit ihrer dichten Atmosphäre zurückzuführen ist. Das
Produzententeam hat den idealen Rahmen für den Roman von Kai Meyer
geschaffen, dessen lebendige Erzählweise aus verschiedenen
Blickwinkeln hervorragend auf das Medium Hörspiel übrtragen
wurde.
Einen großen Teil der intensiven Umsetzung bewirkt Yara
Blümel-Meyers, die nicht nur eine ausdrucksstarke Stimme hat,
sondern zudem noch in der Wahl der Stimmungen sehr frei ist und
somit die Entwicklung Auras fantastisch umsetzen kann. Erzähler
Friedhelm Ptok wird zwar nur für kurze Passagen eingesetzt, die er
mit seiner tiefen und angenehmen Stimme aber sehr gut umsetzt.
Überzeugend ist beonders die - sicherlich nicht ganz einfache -
Umsetzung der Rolle des Gillian von Claudio Maniscalco, der den
Hörer über die wahren Gefühle seines Charakters lange Zeit im
unklaren hält. Doch auch sämtliche anderen Rollen sind mit
suveränen Sprechern wie Detlef Bierstedt, Mathieu Carriere oder
Kerstin Sanders-Dornseif besetzt.
Die Musik ist vom Filmorchester Berlin eingespielt worden, welches
streckenweise vom Hochmeisterchor unterstützt wird. Die monumentale
Vertonung ist stimmungsvoll und äußerst gelungen, da sie trotz
aller Wuchtigkeit die Sprecher nicht überdeckt, sondern
unterstützend in den Vordergrund rückt. Auch die Geräusche sind
glaubhaft undd rückn das Geschehen näher an den Hörer heran.
Die Covergestaltung kann man mit dem Foto der mysteriösen Frau und
der Abblidung des Schlosses nur als gelungen bezeichnen. Die
Farbwahl bereitet auf die Stimmung der Produktion vor, während im
Booklet ein Text des Autors über die Hörspielumsetzung zu finden
ist.
Fazit: Die Geschichte um
Aura fasziniert im zweiten Teil fast noch mehr als in der ersten
Folge. Eine lohnende Serie für Mystery-Fans!
Die Alchimistin -
1.Der Stein der Weisen
Erster Eindruck: Fesselnd von Anfang bis Ende
Der Waisenjunge Christopher kommt bei seiner neuen Familie an, wird
jedoch vom Vater und der ältesten Tochter Aura nicht besonders
freundlich aufgenommen. Auch ds alte Gemäuer, ein Schoss nahe der
Küste, wirkt mit seinen düsteren Fenstern und endlosen Gängen nicht
besonders einladend auf ihn. Doch schnell merkt er, dass auch in
der Familie nicht alles zum Besten steht: Die Vater hat ein
schlechtes Verhältnis zu seinen Kindern, Aura soll die Zeit bis zu
ihrer Volljährigkeit im weit entfernten Internat verbringen. Auras
Schicksal nimmt eine dramatische Wendung, und da weiß sie nicht
einmal von dem grauenhaften Autrag, den Gillian vom mysteriösen
Lysander erhält...
Als ich Mitte 2007 die Ankündigung der Umsetzung der Alchimistin gelesen habe, waren meine Vorfreude
und Erwartungen hoch. Nun liegen die ersten 4 Folgen der 8-teiligen
Mysteryserie vor, und meine Erwartungen wurden bei Weitem
übertroffen. Die Umsetzung kann mit den anderen Kai Meyer
Hörspielen mithalten, was nicht zuletzt an der guten Vorlange
liegen mag. Das Hörspiel strahlt eine einzigartige Stimmung aus,
geheimnisvoll und mystisch. Schon die Eingangsszene, in der das
Schloss beschrieben wird, ist von einer dichten, intensiven
Atmosphäre. Die Geschichte steigert sich von einem eher ruhigen
Anfang bis zum spannenden Ende immer mehr, wobei man die Charaktere
sehr genau kennen lernen kann. Insbesondere Hauptfigur Aura wird
mit allen Facetten ihrer Persönlichkeit dargestellt.
Als Aura erleben wir Yara-Blümel-Meyers, eine für mich bisher
unbekannte Stimme. Sie hat ihre Rolle gut umgesetzt, ihr gelingt
es, diese verschiedensten Facetten in ihre Stimme zu legen. Der
wohl allseits bekannte Schauspieler Mathieu Carriére ist als
Friedrich von Vehse zu erleben, ich mag seine Stimme sehr und hier
kommt sie besonders gut zur Geltung. Beim Erzähler ist die Wahl auf
Friehelm Prok gefallen, eine wirklich passende Besetzung. Seine
Stimme und sein Erzählstil haben mir gut gefallen. Alles in allem
sprechen hier 19 Schauspieler mit, die alle ihr Bestes geben und
hervorragend besetzt sind.
Die Aufmachung dieser neuen Serie ist mehr als gelungen. Das Cover
zeigt Aura, im Hintergrund ist eine mysteriöse Tür zu sehen.
Farblich ist das ganze in warmen Brauntönen gehalten. Die
Gestaltung vermittelt dem Betrachter gleich, um welches Genre es
sich hier handelt. Die CD ist in einem edlen Digipack verpackt,
welches das Ganze optisch noch weiter aufwertet. Für mich ist
dieses Layout das beste, das ich bisher dieses Jahr bei einer neuen
Serie gesehen habe.
Die Musik ist eindrucksvoll umgesetzt, sie wurde wie auch schon bei
vielen anderen Stil Hörspielen von Christian Hagitte mit dem
Filmorchester Berlin eingespielt. Die Klänge können mit jeder
großen Film-Musik mithalten. Die Geräusche passen zum Geschehen und
Simon Berling und Christian Hagitte verstehen es, sie punktgenau an
den Stellen zu platzieren, damit sie die bestmöglischste Wirkung
erzeugen.
Fazit: Der spannende
Auftakt einer neuen Serie aus der Feder von Kai Meyer von dem
Produzententeam von Edgar Allan Poe. Und was dabei herausgekommen
ist, ist aufgrund der einzigartigen Atmosphäre und der tolen Story
noch besser, als man vorher erwarten konnte!