John Sinclair - 173. Im Namen der Hölle
John Sinclair - 172. Das Erbe der Templer
John Sinclair - 171. Kalis tödlicher Spiegel
John Sinclair - 170. Ein Grab aus der Vergangenheit
John Sinclair - 169. Lupina gegen Mandragoro (2/2)
John Sinclair – 168. Der grausame Wald (1/2)
John Sinclair – 167. Teufelsspuk und Killer-Strigen
John Sinclair – 166. Der Doge, sein Henker und ich
John Sinclair – 165. Mit Blut geschrieben (2/2)
John Sinclair – 164. Baals Opferdolch
John Sinclair – 163. Die Werwolf-Schlucht
John Sinclair – 162. Das Vampir-Internat
John Sinclair - Villa Wahnsinn
John Sinclair – 161. Jenseits-Melodie
John Sinclair – 160. Die Unheimliche vom Schandturm
John Sinclair – 158. Londons Gruselkammer Nr. 1
John Sinclair – 157. Geister-Dämmerung
John Sinclair – SE 16. Totenkopf-TV
John Sinclair – 156. Höllen-Friedhof
John Sinclair – 155. Die schwebenden Leichen von Prag
John Sinclair - 154. Ich und der Poltergeist
John Sinclair - 153. Ihr Freund, der Ghoul
John Sinclair – 152. Todesfalle unter Wasser
John Sinclair – 151. Samarans Todeswasser
John Sinclair – 149. Die Rache des Kopflosen
John Sinclair – SE 15. Tödliche Märchen
John Sinclair – 148. Ninja-Rache (2/2)
John Sinclair – 147. Die Schwert-Legende
John Sinclair – 146. Meine Henkersmahlzeit
John Sinclair – 145. Villa Frankenstein
John Sinclair – 144. Im Tempel des Drachen
John Sinclair – 143. Der unheimliche Shaolin
John Sinclair – 142. Das Grauen aus dem Bleisarg
John Sinclair – Original Soundtrack zur Hörspiel-Serie
John Sinclair – SE14. Die Blutorgel
John Sinclair – 140. Shimadas Höllenschloss
John Sinclair – 139. Werwolf-Omen
John Sinclair – 138. Albtraum-Comic
John Sinclair – 137. Kampf um Lady X
John Sinclair - 136. Vampir-Express
John Sinclair - 135. Ninja, Zombies und Shimada
John Sinclair - SE 13. Der Unheimliche von Dartmoor
John Sinclair - 134. Die lebende Legende
John Sinclair - 133. Mörderische Weihnachten
John Sinclair – 132. Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
John Sinclair – 131. Zombie-Ballade
John Sinclair – 130. Mirandas Monsterwelt
John Sinclair – 129. Gruft der wimmernden Seelen
John Sinclair – 128. Hemators tödliche Welt
John Sinclair – 127. Zwei Schwerter gegen die Hölle
John Sinclair – 126. Die Rache der Großen Alten
John Sinclair – 125. Zombies aus dem Höllenfeuer
John Sinclair – 124. Die Rache der Horror-Reiter
John Sinclair – 122. Inferno in der Alptraum-Schlucht
John Sinclair – 121. Die Geburt des Schwarzen Todes
John Sinclair – 120. Die goldenen Skelette
John Sinclair – 119. Drei Herzen aus Eis
John Sinclair – SE10. Das andere Ufer der Nacht
John Sinclair – SE09. Oculus - Das Ende der Zeit
John Sinclair – 118. Die Kreuzweg-Legende
John Sinclair – 117. Zombies auf dem Roten Platz
John Sinclair – SE 08. Oculus: Im Auge des Sturms
John Sinclair – SE 07. Brandmal
John Sinclair – 116. Die Totenmaske aus Atlantis
John Sinclair – 115. Planet der Magier
John Sinclair – 114. Die Eismeer-Hexe
John Sinclair – 113. Mandraka, der Schwarzblut-Vampir
John Sinclair – 112. Tal der vergessenen Toten
John Sinclair – 2000. Das Höllenkreuz
John Sinclair – SE 6. Melinas Mordgespenster
John Sinclair – 111. Abrechnung mit Jane Collins
John Sinclair – 110. Die Träne des Teufels
John Sinclair – 109. Sieben Dolche für den Teufel
John Sinclair – 108. Satans Knochenuhr
John Sinclair – 107. Der Kampf mit den Giganten
John Sinclair – 106. Xorrons Totenheer
John Sinclair – SE 05. Voodoo-Land
John Sinclair – 105. Shimadas Mordaugen
John Sinclair – 104. Die magische Bombe
John Sinclair – 103. Ghoul-Parasiten
John Sinclair – 102. Wikkas Rache
John Sinclair – 101. Der Hexenwürger von Blackmoore
John Sinclair – 99. Das gläserne Grauen
John Sinclair – 98. Treffpunkt Leichenhaus
John Sinclair – 97. Die Tochter des Totengräbers
John Sinclair – 96. Pandoras Botschaft
John Sinclair – 95. Der Schädelthron
John Sinclair – 94. Verdammt und begraben
John Sinclair - 93. Der Pesthügel von Shanghai
John Sinclair – 92. Satans Eulen
John Sinclair – 91. Der Höllenwurm
John Sinclair – 90. Belphegors Rückkehr
John Sinclair – 89. In den Krallen der roten Vampire
John Sinclair – 88. Die Leichenstadt
John Sinclair – 87. Schlucht der stummen Götter
John Sinclair – SE04. Hexenküsse
John Sinclair – 86. Terror der Tongs
John Sinclair – 85. Kalis Schlangengrube
John Sinclair – 84. Ewige Schreie
John Sinclair – 83. Ein Leben unter Toten
John Sinclair – 82. Macht und Mythos
John Sinclair – 81. Allein in der Drachenhöhle
John Sinclair – 80. Sieben Siegel der Magie
John Sinclair – SE 03. Angst über London / Dark Symphonies
John Sinclair – 74. Lupinas Sohn
John Sinclair – 73. Die Werwolf-Elite
John Sinclair – 72. Das Ölmonster
John Sinclair – 71. Der Mann, der nicht sterben konnte
John Sinclair – 70. Die Hexeninsel
John Sinclair – 69. Der Ripper kehrt zurück
John Sinclair – 68. Die Leichenkutsche von London
John Sinclair – 67. Die Gruft mit dem Höllenauge
John Sinclair – 65. Das Vampirnest
John Sinclair – 64. Um Mitternacht am Galgenberg
John Sinclair – 63. Tokatas Todesspur
John Sinclair – 62. Bring mir den Kopf von Asmodina
John Sinclair - 61. Im Zentrum des Schreckens
John Sinclair - 60. Ich stieß das Tor zur Hölle auf
John Sinclair - 59. Das Erbe des schwarzen Todes
John Sinclair - 58. Asmodinas Todeslanyrinth
John Sinclair - 57. Im Jenseits verurteilt
John Sinclair - 56. Eine schaurige Warnung
John Sinclair - 55. Fenris, der Götterwolf
John Sinclair - 54. Ein schwarzer Tag in meinem Leben
John Sinclair - 53. Dämonen im Raketencamp
John Sinclair – 52. Horrortrip zur Schönheitsfarm
John Sinclair – 51. Mannequins mit Mörderaugen
John Sinclair - 50. Zombies in Manhattan
John Sinclair - 49. Ich jagte "Jack the Ripper"
John Sinclair - 48. Lupinas Todfeind
John Sinclair - 47. Die Werwolf-Sippe
John Sinclair - 46. Myxins Entführung
John Sinclair - 45. Die Teufelsuhr
John Sinclair - 44. Das Elixier des Teufels
Promis lesen John Sinclair
Als Sohn des Lichts kämpft John Sinclair gegen die dunklen Mächte der Hölle. Immer wieder muss er sich Dämonen, Geistern und anderen Kreaturen stellen, um das Gleichgewicht in der Welt zu bewahren. Doch glücklicherweise hat er Freunde, auf die er sich verlassen kann und die ihm bei seinem Kampf zu Seite stehen...
"John Sinclair" genießt bei vielen Menschen seit Jahrzehnten Kultstatus - nicht nur als Hörspiel, sondern insbesondere auch mit der Heftromanserie. Und natürlich sind auch Prominente unter den Fans des Geisterjägers. Fünf von ihnen haben für Lübbe Audio nun ihre Lieblingsgeschichte herausgesucht und als Hörbuch eingelesen: Satiriker Urban Priol, Moderatorin und Comidienne Lisa Feller, Schauspieler und Komiker Oliver Kalkofe, Synchronsprecher Hennes Bender und Hörspiellegende Oliver Rohrbeck. Die Auswahl fällt dabei auf die älteren Geschichten, sie stammen aus den Jahren 1978 bis 1982. Dennoch ist die Auswahl abwechslungsreich, da die Ansätze sehr unterschiedlich sind und verschiedene Themen behandelt werden. Und da jede der Geschichten eher in sich abgeschlossen ist und keinen großen Bezug zu anderen Episoden hat, kann man diese auch sehr gut für sich allein hören. Die gewohnte Mischung aus Grusel, Horror, Krimielementen und einigen coolen und witzigen Sprüchen haben die fünf Vertonungen gemeinsam, sodass hier eine unterhaltsame Box entstanden ist.
Alle fünf prominente Stimmen machen ihre Sache richtig gut und verliehen den Geschichten viel Flair. SIe sind mit hörbarem Spaß an der Sache, legen aber auch hörbar unterschiedliche Schwerpunkte. So versteht es Oliver Rohrbeck auch hier, die Atmosphäre der Handlung zu betonen und bringt die unheimlichen Szenen sehr gut zur Geltung. Oliver Kalkofe hingegen ist mit seinem sehr überzeugenden Timing besonders in den witzigen Momenten sehr stark, während Urban Priol mit eingängiger Betonung überzeugt. Lisa Feller bringt als einzige weibliche Stimme noch einmal andere Facetten mit ein und stellt die Figuren sehr lebendig dar. Hennes Benders Begeisterung für die Vorlage ist deutlich herauszuhören, während er eine abwechslungsreiche Stimmung erzeugt.
Eine Pappbox ist als Verpackung für die fünf einzelnen CD-Hüllen gewählt worden, welches neben dem unverkennbaren Schriftzug voll auf die Gesichter der Prominenten legt. Die einzelnen Hüllen haben jeweils ein eigenes Cover und einen kleinen Einleger mit ein paar Informationen zu den Lesenden verpasst bekommen. Gewählt wurden MP-CDs, sodass die immerhin fast tausend Minuten nicht zu viel Platz im Regal wegnehmen.
Fazit: "Promis lesen John Sinclair" ist ein gelungenes Experiment, bei dem fünf verschiedene Stimmen einzelne Heftromane des Geisterjägers einlesen - jeder mit anderem Schwerpunkt, einem eigenen Stil und dennoch immer lebendig und atmosphärisch. Es macht Spaß, zuzuhören und die alten Geschichten noch einmal zu erleben.
VÖ: 26. April 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786482
John Sinclair - 173. Im Namen der Hölle
In aller Eile kehrt John Sinclair von seinem letzten Einsatz nach London zurück, als er vom Tode Jane Collins' erfahren hat. Doch Lady Sarah Goldwyn und Suko berichten ihm, dass Jane nach dem Telefonat noch Lebenszeichen von sich gegeben hat. Nur kurz darauf verschwindet Janes Leiche und wird durch den kopflosen Körper einer unbekannten Frau ausgetauscht...
Janes körperlicher und mystischer Zustand ist schon seit vielen Episoden immer mal wieder Thema bei "John Sinclair", der kultigen Hörspielserie um den wohl bekanntesten Geisterjäger. Die 173. Episode dreht sich wieder komplett um die ehemalige Privatdetektivin und ihrer Rolle zwischen Gut und Böse. Dazu wird in einer sehr stimmungsvollen Introszene voll düsterer Gewalt auf das Thema eingestimmt und ein kleiner Ausblick auf die Hintergründe erlaubt, was auch die späteren Entwicklungen atmosphärisch unterstützt. Der Schwenk zu John und seinem Team sorgt erst einmal für eine emotionale Szene, in der Jane betrauert wird, in der aber auch die ersten Ermittlungen eingeleitet werden. Danach geht es sehr dynamisch weiter - der Sprung zwischen verschiedenen Szenerien, aber auch einige Wendungen und Überraschungen lassen die Geschichte aufregend wirken - inklusive einem Sprung in die Vergangenheit. Die geschickte Erzählweise beantwortet immer wieder Teilfragen, wirft aber auch neue auf. Hinzu kommt, dass sich verschiedene Stimmungen abwechseln und so kein Stillstand entsteht. Sehr gut gefallen hat mir, dass so einige Motive undurchsichtig sind und auch am Ende nicht alles restlos aufgeklärt wird - es kündigt sich ein neuer, längerer Handlungsbogen an, auf den ich jetzt schon neugierig bin.
Dietmar Wunder ist als John Sinclair natürlich wie immer sehr überzeugend. Wenn er emotional wird oder den Tod von Jane partout nicht wahrhaben will, ist er in dieser Episode besonders stark und verleiht der Figur dabei eine starke Ausstrahlung. Torben Liebrecht ist in einer nicht näher benannten, aber umso markanteren Rolle zu hören und verleiht seinen Szenen viel düstere Ausstrahlung, wobei seine tiefe Betonung für intensive Momente sorgt. Auch Franziska Friede ist als Alison Reid sehr überzeugend und verleiht ihrer Stimme einen dringlichen Klang, der sich sehr gut in die Szenerie der Episode einfügt. Vom Stammensemble sind natürlich Martin May, Karyn von Osthoff und Katy Karrenbauer zu hören.
Die akustische Gestaltung der Episode ist passgenau wie immer geraten und bietet eine sehr gelungene und vielseitige Kombination aus atmosphärischen Melodien und zahlreichen, atmosphärisch eingesetzten Geräuschen. Doch die Serie ist immer genau dann besonders stark, wenn wirklich unheimliche und bedrohliche Szenen vorkommen - und diese sind hier besonders stark umgesetzt.
Eine kniende, vor Angst schreiende und weinende Frau kniet vor einem Henkersblock, während ihre Peiniger direkt hinter ihr stehen - mit schwarzen Kapuzen über Gesicht und Kopf, einem Totenschädel auf den Schultern und in mittelalterlichen Kutten - das Titelbild ist wieder sehr stimmungsvoll geraten. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es wieder eine Übersicht aller bisher erschienenen Episoden der Serie samt ihrer Ableger.
Fazit: "Im Namen der Hölle" ist eine sehr starke Episode der Reihe und wirkt besonders stimmungsvoll und düster. Die bedrohlichen Szenen sind wirkungsvoll umgesetzt, die Handlung dynamisch erzählt und mit einigen Wendungen und Szenenwechseln gespickt. Zudem wird die Neugier auf die kommenden Episoden geweckt, da dieser Handlungsstrang hier noch nicht zu Ende erzählt wurde.
VÖ: 26. Juli 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786321
John Sinclair - 172. Das Erbe der Templer
Dass John Sinclair auch mal mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt wird, ist der Geisterjäger schon gewohnt. Aber dass er in wenigen Stunden einen Flug nach Jerusalem antreten soll, überrascht ihn dann doch. Sir James Powell wurden Bilder einer alten Schriftrolle zugespielt, die das geweihte Kreuz von John zeigt. Warum das mächtige Artefakt dort vor vielen Jahrhunderten bekannt war, ist allerdings vollkommen unklar...
Wiederkehrende Feinde gibt es bei John Sinclair immer wieder, die mit ihrem markanten Auftreten und diversen finsteren Plänen immer wieder für Aufsehen sorgen. Doch es geht auch ohne diese, wie unter anderem die 172. Folge "Das Erbe der Templer" zeigt. Denn hier wird eher ein Teil der Hintergrundgeschichte beleuchtet und ein Rätsel um John das mächtige Kreuz der Hauptfigur in das Zentrum rückt. Natürlich gibt es auch hier wieder einige markante und spannende Actionszenen, es sind aber eben die ruhigen, aber umso intensiveren Momente voller Mystik, die die Episode so stark machen. Auch der Ausflug in die Vergangenheit sorgt für eine besonders dichte und rätselhafte Stimmung. Stellenweise kommt dabei wirklicher Grusel auf, auch gibt es Überraschungen und Wendungen, die sich nicht wirklich vorausahnen lassen. Schön, wie hier gegen Ende wieder ein packendes Finale geboten wird, die die Geschichte gelungen abrundet.
Oliver Warsitz ist als Nelson Nye zu hören und bringt eine überzeugende Ausdrucksweise mit, die seinen Charakter glaubhaft und lebendig wirken lässt, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Manfred Liptow ist in der Rolle des Yves Bertrand zu hören, sein schweres Keuchen und der gequälte Ausdruck sorgen für einige sehr markante Szenen, in denen die Stimmung ebenso dicht wie düster ist. Dietmar Wunder passt sich ebenfalls gekonnt an die leicht andere Stimmung der Episode an, lässt seine Passagen in Dialog und Erzähltext ausdrucksstark wirken, wobei er die ungewohnt langsame Erzählweise der Handlung mit einbezieht. Auch Robin Brosch, Michael Bideller und Niels RIeke sind zu hören.
Akustisch wurde hier wieder eine ebenso saubere wie ausdrucksstarke Szenerie geschaffen, wobei die Melodien eher getragen, bedrohlich und düster wirken. Die vorherrschende Stimmung der Episode wird dabei gekonnt aufgegriffen. Auch die Geräuschkulisse ist überzeugend eingesetzt, viele treffsicher eingebaute Sounds mit dynamischer Lautstärke sorgen für eine lebendige Stimmung.
Ein Ritter in schwerer, metallener Ritterrüstung ist mit erhobenen Schwert und dynamischer Pose auf einem weißen Pferd zu sehen, wobei erst auf den zweiten Blick das Skelettgesicht des Reiters zu sehen ist - natürlich ist das Titelbild auch dieser Episode der Heftromanvorlage entnommen. Das Innere ist wie immer schlicht, aber übersichtlich gestaltet.
Fazit: "Das Erbe der Templer" ist eine eher ruhig, aber sehr intensive Episode der Serie. Dabei ist die dichte, geheimnisvolle Stimmung gekonnt inszeniert und das Tempo ungewohnt langsam. Gepaart mit dem historischen Hintergrund und einigen gelungenen Überraschungen hat mir diese Folge sehr gut gefallen, die sich übrigens auch für sich allein gut hören lässt.
VÖ: 28. Juni 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786314
John Sinclair - 171. Kalis tödlicher Spiegel
Noch ist John SInclair mit seinem letzten Fall beschäftigt und noch nicht nach London zurückgekehrt, als Suko einen geheimnisvollen Anruf erhält. Mitten in der Nacht sucht er daraufhin ein kleines Waldstück auf - und ist danach für sein Team nicht mehr erreichbar. So schnell wie möglich kehrt John zurück, um Suko zur Seite zu stehen, doch nicht alle Mitglieder des SInclair-Teams werden unversehrt aus diesem Fall zurückkehren...
Die Zahl der Erzfeinde, die John Sinclair mittlerweile angesammelt hat, ist beachtlich, wobei in der Hörspielumsetzung von Lübbe Audio auch mal einige Folgen vergehen, bis diese erneut auftauchen. So ist in der 171. Episode wieder etwas von der indischen Schreckensgöttin zu hören. "Kalis tödlicher Spiegel" beginnt dabei mit einem Ausflug in die weiter Vergangenheit, in dem der Mythos um Kali weiter ausgebaut wird und zudem direkt eine reizvolle Basis für die folgende Geschichte schafft. Diese Atmosphäre überträgt sich auch in die nachfolgende Handlung, sodass auch die ersten Szenen noch davon profitieren und so ein gelungener Einstieg in die Episode entstanden ist . Auch wenn es etwas dauert, bis es richtig in die Vollen geht, wird diese Zeit überzeugend überbrückt. Schön auch, dass die Idee hinter "Kalis tödlichem Spiegel" nicht direkt durchsichtig ist, sondern gelungen in die Handlung eingebunden wurde. Dabei wird auch mit dem Faktor Zeit gespielt und immer wieder in kleinen Sprüngen zusätzliche Spannung erzeugt. Dass die Göttin zwar immer sehr präsent wirkt, aber die richrig in Erscheinung tritt, ist ebenfalls ein reizvolles Element der Handlung. Das reicht insgesamt nicht für eine absolute Top-Folge, aber für einen sehr überzeugenden Vertreter der Serie.
Oft gibt es eine ganze Palette an verschiedenen Stimmen, hier sind es gerade einmal acht Sprecherinnen und Sprecher - inklusive natürlich der wiederkehrenden Rollen von Dietmar Wunder und Martin May sowie Erzählerin Alexandra Lange. Auch Ilya Welter ist wieder als Glenda Perkins zu hören, die zwar nur kurz, dafür aber umo überzeugender zu hören ist. Ihre Energie und ihre herrlich ironische Art sorgen bei mir wieder für gute Laune. Dirk Herdegen kehrt als Mandra Korab in die Serie zurück und hinterlässt mit seinem markanten Ausdruck wieder eine kraftvolle Wirkung und passt wunderbar in die Szenerie der Episode. Jürgen Holdorf hat als Garuda einen kurzen, aber umso markanterem Auftritt und hinterlässt dabei einen Eindruck der Macht und der Weisheit der reizvollen Figur.
Dass Dennis Ehrhardt und sein Team markante und abwechslungsreiche Stimmungen erschaffen können, haben sie auch hier wieder bewiesen. Dabei gibt es die typischen, eindringlichen und temporeichen Momente, die mit packender Musik und dynamischen Klängen unterlegt sind. Aber es gibt eben auch ruhigere Momente, in denen viel für die besondere Atmosphäre der Episode getan wird, sodass immer eine stimmungsvolle Szenerie herrscht.
"Kalis tödlicher Spiegel" ist auch auf dem Titelbild zu sehen, gehalten von vier dämonisch-grauen Händen und vor rot-schwarzem Hintergrund. In diesem Spiegel sind die schreckgeweiteten Gesichter einiger Menschen zu sehen, was sehr gut zur Handlung der Episode passt, aber nicht zu viel von ihrem Inhalt verrät. Schön, dass auch hier wieder die Optik der Heftromanserie übernommen wurde.
Fazit: Kali ist als Gegnerin in diesem Hörspiel von Beginn an mit der atmosphärischen Introszene sehr präsent, was der gesamten Geschichte eine düstere Ausstrahlung verleiht. Diese kann auch in Szenen gehalten werden, in denen es etwas ruhiger zugeht - aber natürlich kann man sich auch hier wieder auf ein actionreiches und mystisches Spektakel freuen.
VÖ: 31. Mai 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786307
John Sinclair - 170. Ein Grab aus der Vergangenheit
Unerwartet taucht Nadine Berger bei John Sinclair auf, nur um ihn kurz darauf in ihrer menschlichen Gestalt zu erscheinen und um Hilfe zu bitten. Kurz bevor sie sich in einen Wolf zurück verwandelt, kann sie dem Geisterjäger noch einen Namen nennen: Manon Medoque. Doch ist es ein Ort oder eine Person, Freund oder Feind...?
Nachdem bereits in der letzten Episode von John Sinclair Werwölfe im Mittelpunkt standen, konzentriert sich auch "Ein Grab aus der Vergangenheit" auf die magischen Wesen. Das Auftauchen von Nadine Berger ist zu Beginn ein gelungener Aufhänger für die Episode und sorgt nicht nur für ein paar heitere Momente, sondern setzt kurz darauf auch eine ganze Kette von Ereignissen in Gang. John folgt dem geheimnisvollen Namen quer durch Europa und stößt auf magische Wesen und düstere Vorgänge, die zunächst gar nicht so einfach zu durchschauen sind. Mir gefällt, wie sich alles nach und nach zusammensetzt und immer mehr Details über die übernatürlichen Hintergründe bereitgelegt werden. Das ist spannend und dynamisch erzählt, wobei die Fäden am Ende gekonnt zusammenlaufen. Es gibt ein packendes, aufregendes und actionreiches FInale, aber auch eine ruhige, nachdenkliche und mystische Komponente ganz am Ende, was sehr gelungen ist. In sich abgeschlossen ist die Handlung dabei nicht, es bleiben zahlreiche Fragen und Handlungsstränge offen, sodass diese Episode den Start eines vielversprechenden Handlungsstrangs ist.
Viele spannende neue Figuren tauchen hier auf, die von starken Stimmen umgesetzt werden. Insbesondere Anne Moll sticht dabei positiv heraus und verleiht ihrem markanten Klang eine düstere Note, die sie in verschiedenen Facetten und Intensitäten einfließen lässt. Holger Umbreit ist als Abbe Bloch ebenfalls sehr überzeugend und verstärkt die mysteriöse Stimmung der Episode, wobei er glaubhaft und lebendig auf die verschiedenen Szenerien reagiert. Thomas Schmiuckert hat als Jean einen effektvollen Auftritt, auch seine Stimme passt sehr gut in die Atmosphäre der Episode. Weiterhin zu hören sind Franziska Hartmann, Michael Bideller und Elisabeth Günther.
Klar, dass Dennis Ehrhardt und sein Team auch hier wieder eine vielseitige und markante akustische Gestaltung der Handlung geschaffen haben. So kommt schnell das typische Flair der Serie auf, was aber auch immer wieder passend variiert wird. Das Zusammenspiel von zahlreichen Geräuschen in unterschiedlicher Lautstärke und kraftvoller Musik passt sich dabei gut an die Dynamik der Handlung an.
Das Cover ist natürlich wieder dem Heftroman entliehen, dem das Hörspiel zugrunde liegt. Hier sind mal keine Charaktere oder wilde Kämpfe zu sehen, sondern ein steinernes Mal mit einer silbernen Umrandung und einem glänzenden Kreuz - schlicht und sehr effektiv. Der Aufbau im Inneren der Hülle ist natürlich wie immer gleich.
Fazit: "Ein Grab aus der Vergangenheit" bietet einen sehr gelungenen Aufbau, indem schon kurz nach dem Start in das Thema der Handlung eingeführt wird, aber eben auch immer neue Elemente hinzukommen. Das Hörspiel wirkt so alles andere als statisch, immer wieder muss man sich an neue Gegebenheiten anpassen. Gepaart mit einem reizvollen mystischen Hintergrund ist so eine sehr starke Episode der Serie entstanden.
VÖ: 26. April 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786291
John Sinclair - 169. Lupina gegen Mandragoro (2/2)
Nur mit knapper Not können Morgana und John Sinclair aus dem Wald entkommen, der von Mandragoro beherrscht wird. Doch der Frieden zwischen den beiden ist brüchig, doch zunächst steht ein anderer Kampf an: Lupina zieht in den Krieg gegen Mandragoro, und niemand wird ungeschoren daraus zurückkehren...
"Lupina gegen Mandragoro" - zwei Feinde John SInclair, die aber auch eine Fehde gegeneinander haben. Beide begleiten die Hörspielserie aus dem Hause Lübbe Audio bereits eine Weile, in diesem Zweiteiler spitzt sich ihr Kampf aber zu einem furiosen Finale hinzu. Aber natürlich geht es in der 169. Episode nicht nur um eine Schlacht der beiden höllischen Kreaturen, und natürlich werden auch der Geisterjäger und sein Team in den Kampf hineingezogen. Dabei geht es schnell zur Sache - da grundlegende Setting wurde ja bereits in der vorigen Episode aufgebaut - doch der Grundton ist eher mystisch und ruhig. Neben der oben beschriebenen Szenerie um Sinclair und Morgana ermittelt Suko in einem ganz anderen Fall, auch Bill Conollys Handlungsstrang wird natürlich weiter vorangetrieben, was eine gelungene Dynamik mit verschiedenen Wechseln erlaubt. Das Tempo und die Intensität steigern sich in beiden Handlungssträngen immer weiter, schon bald gibt es auch heftige Actionszenen und brutale Kämpfe. Das ist stark und sehr kurzweilig erzählt, die Spannungskurve zeigt stetig nach oben. Sehr gelungen ist dann das Finale, das ebenso dramatisch wie episch als auch emotional geraten ist. Dabei gibt es auch einen kleinen, aber entscheidenden Moment, der der Figur des John Sinclair noch einmal mehr Tiefe verleiht. Ein starker Abschluss des Zweiteilers.
Maria Koschny ist als Morgana Layton wieder sehr überzeugend, mit jedem Auftritt verleiht sie der Figur eine noch dichtere und markantere Ausstrahlung. Auch hier sorgt ihr geheimnisvolles Auftreten für einige sehr starke Szenen. Claudia Urbschat-Mingues ist in der Rolle der Lupina sehr überzeugend, sie trifft genau die richtige Mischung aus Wildheit und Aggression auf der einen, Mystik und Emotionalität auf der anderen Seite, was der Figur einen gelungenen Schub nach vorne verleiht. Jürgen Holsdorfs Part als Mandragoro ist in dieser Episode zwar nicht sonderlich umfangreich, die vorhandenen Momente setzt er aber gekonnt und mit viel Ausdruck in seiner Stimme um. Auch Oliver Warsitz, Gerlinde Dillge und Jessica Rühle sind zu hören.
"In dieser Episode geht es akustisch mal ganz sanft, zart und zerbrechlich zu" - das würde wohl niemand ernsthaft behaupten. Natürlich gibt es auch hier einige Momente, die etwas ruhiger sind, die Effekte sind aber meist laut, sehr prägnant und häufig im Einsatz. Für die Musik gilt ähnliches, wobei die jeweilige Stimmung dabei überzeugend aufgegriffen wird.
Lupina in ihrer halb-menschlichen Gestalt in gelb-wehendem Kleid und verzerrtem Wolfsgesicht, dazu Mandragoro als Baumdämon mit Vampireckzähnen und beweglichen Ästen. Beide kämpfen auf dem Titelbild gegeneinander, wobei der Zeichenstil wieder sehr nostalgisch geraten ist.
Fazit: "Lupina gegen Mandragoro" geht direkt in die Vollen und treibt das Tempo schnell, aber nicht überhastet voran. Ich mag die Kämpfe auf verschiedenen Ebenen, die dynamischen Wechsel zwischen den Szenerien, aber auch das ungewöhnliche Ende, das noch einmal einen anderen Blick auf den Geisterjäger erlaubt. Eine starke Episode!
VÖ: 22. März 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786284
John Sinclair – 168. Der grausame Wald (1/2)
In einem idyllischen Wald in Wales bricht unvorstellbarer Schrecken ein, als eine Gruppe von Pfadfindern von Flugzeugen überrascht werden, die säurehaltige Flüssigkeit abwerfen. John Sinclair bekommt den Auftrag, den Fall zu untersuchen. Doch bei seinen Recherchen vor Ort trifft er auf übernatürliche Wesen, die dort ihr Unwesen zu treiben scheinen…
„Der grausame Wald“ ist der Auftakt zu einem weiteren Zweiteiler der „John Sinclair“-Reihe, sodass wieder Platz für umfangreichere Entwicklungen ist. So ist auch Zeit für ein Intro, dass zunächst mit dem Ausflug in den Wald einer Pfadfindergruppe, welcher zunächst noch harmonisch wirkt, schnell aber in eine markante Szenerie umschwenkt. Auch danach geht es zunächst ruhig weiter, dabei wird die Rahmenhandlung der Serie kurz einsortiert, ansonsten sind aber keine Bezüge zu den aktuellen Entwicklungen vorhanden. Wie danach die Ermittlungen aufgebaut sind, hat mir wieder gut gefallen. Durch die Wechsel zwischen verschiedenen Erzählperspektiven kommt eine dynamische Wirkung auf, auch da immer wieder an besonders spannenden Stellen angehalten wird. Die Szenen sind dennoch so lang geraten, dass sie nicht wie einzelne Fetzen wirken, sondern man die verschiedenen Stimmungen auskosten kann. Dabei gefallen mir die gewählten Szenen sehr gut: Übernatürliche Wesen mit einem unerwarteten Twist tauchen ebenso auf die bedrohlichen Figuren, die Einsamkeit der walisischen Wildnis wird dabei gekonnt eingebaut und verleiht der Handlung eine besondere Ausstrahlung. Das ist sehr dicht und packend erzählt und mit Actionszenen und Wendungen versehen, sodass eine starke Episode entstanden ist.
Gerlinde Dillge hat schon häufiger bewiesen, dass sie sehr intensive Stimmungen heraufbeschwören kann, auch in dieser Episode bringt sie immer wieder eindrucksvolle Stimmfarben ein und sorgt für markante Momente. Jonas Minthe ist als Gassprecher als Ray Askin zu hören, er passt sich sehr gut an die unheimliche Stimmung seines Handlungsstrangs an und hinterlässt einen lebendigen Eindruck. Und auch Dietmar Wunder ist als John Sinclair einmal mehr bestechend, sowohl in den Dialogen, teils mit sehr viel Energie, als auch in den ruhiger und intensiver gesprochenen Erzähltexten klingt er überzeugend und eindringlich. Kai-Henrik Möller, Oliver Warsitz und Enna Rose sind ebenfalls zu hören.
Akustisch darf man sich natürlich wieder auf den gelungenen Mix aus einer ausgeklügelten Geräuschkulisse und vielen Melodien freuen, die am Anfang auch mal etwas verspielter sind, später aber den düsteren Ausdruck zur Geltung bringen. Das ist nicht nur während der Szenenwechsel zu hören, sondern auch während vieler Szenen. Schön, dass bei der Geräuschkulisse auch die Natur in Wales berücksichtigt wird.
Das Titelbild zu dieser Episode wirkt noch einmal intensiver und unheimlicher als sonst, vielleicht weil der Zeichenstil etwas realistischer wirkt. Der fahle, nebelverhangene Wald mit den kahlen Bäumen bildet einen gelungenen Hintergrund für die monströse Kreatur mit dem Totenkopfschädel, die aus dem Boden zu kriechen scheint.
Fazit: „Der grausame Wald“ bietet nicht nur zusätzliche Stimmung durch den abgelegenen und naturnahen Schauplatz in einem walisischen Waldgebiet, sondern auch eine Handlung, die sich in mehrere Teile teilt. Dadurch kommt eine noch dynamischere Stimmung auf, auch wenn die einzelnen Szenen nicht allzu kurz geraten sind und so viel Atmosphäre aufkommt. Ein spannender erster Teil, der neugierig auf die Fortsetzung macht.
VÖ: 1. März 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785683
John Sinclair – 167. Teufelsspuk und Killer-Strigen
John Sinclair erhält einen beunruhigenden Anruf von Lady Sarah, da Jane seit einiger Zeit verschwunden ist – ohne den Würfel des Heils, der sie am Leben hält. Doch bevor John die Suche nach ihr starten kann, muss er einen wichtigen Bericht schreiben und schickt Suko zum Anwesen der Lady. Als dann auch noch ein geheimnisvoller Privatdetektiv beim Yard auftaucht und John um ein persönliches Gespräch bittet, ist der Geisterjäger endgültig in einen neuen Fall verwickelt…
Die Zahl der Erzfeinde von John Sinclair ist seit dem Start der Serienumsetzung von Lübbe Audio angestiegen. Während einige von ihnen regelmäßig vorkommen (zumindest bis zu ihrer Vernichtung), haben andere nur wenige, ausgewählte Auftritte. So hat Strigus, der Eulendämon, in der 167. Episode einen Auftritt, der für eine bedrohliche Stimmung sorgt. Die heftigen Attacken seiner Strigen auf das Sinclair-Team mit schmerzhaften und blutigen Verlusten sind gelungen über die gesamte Handlung verteilt, die aber auch noch mit anderen, gelungenen Elementen punktet. So ist der Anteil der witzigen Momente mit trockenem Humor hier mal wieder etwas präsenter, aber nicht übertrieben eingesetzt. Auch Janes Rolle und ihr Bezug zu den Mächten der Dunkelheit funktioniert hier gut und sorgt für gelungene Akzente in der Handlung. Die Rolle von Strigus, interne Kämpfe und eine ganz andere Bedrohung für Jane sorgen hier für eine intensive Stimmung und eine überzeugend erzählte Handlung, die mit vielen markanten Momenten punkten. Und auch wenn diese in die Serienhandlung eingebettet ist: Die Episode ist eigenständig genug, um auch ohne den genauen Kontext gut zu funktionieren. Der Übergang zu einem kommenden Handlungsstrang mit einer magischen Veränderung wird dabei gelegt und sorgt für einen gelungenen Cliffhanger.
Katy Karrenbauer hat sich ja längst in die Rolle der Jane Collins „eingesprochen“, zeigt in dieser Episode aber auch noch einmal andere Seiten ihrer Figur. Wie sie ihre dunkle, raue Stimme dabei sehr eingängig einsetzt, hat mir sehr gefallen. Jürgen Holdorf ist als Strigus ebenfalls überzeugend und sorgt für einen markanten Eindruck des Eulen-Dämons, wobei auch er durchaus variable Facetten zeigt und so für eine dichte Stimmung sorgt. Als Stephen Clarke wird in dieser Episode von Konstantin Graudus gesprochen, der sich gut an die Atmosphäre der Episode anpasst und eine gelungene Ausstrahlung einbringt. Ebenfalls zu hören sind Anja Topf, Tim Knauer und Johannes Lange.
Locker, fast schon entspannt wird das Intro der Episode mit einer beschwingten Melodie eröffnen, was aber schnell wieder in die typische, düstere Szenerie der Serie übergeht. So sind wieder zahlreiche Melodien zu hören, die unheilvoll-melancholisch klingen, Spannung und eine düstere Szenerie erzeugen oder die Actionszenen noch prägnanter wirken lassen. Auch die Geräuschkulisse ist wieder gekonnt eingesetzt und sorgt für eine lebendige Stimmung.
Strigus ist nicht nur der mächtige Feind dieser Episode, sondern auch auf dem Titelbild zu sehen. Mit stoischer, aber grimmiger Miene und bleicher Haut sitzt er ruhig und schaut den Betrachter direkt an, während eine riesige Eule im Hintergrund an seine dämonische Gestalt erinnert. Der Kontrast zwischen den beiden Figuren ist prägnant und kommt auf dem Cover gut zur Geltung.
Fazit: „Teufelsspuk und Killer-Strigen“ lässt mit Strigus wieder einen Feind auf den Plan treten, der bisher noch nicht allzu oft in Erscheinung getreten ist und nun für eine abwechslungsreiche Stimmung sorgt. Wie die verschiedenen Elemente der Episode miteinander verknüpft sind, ist eingängig und spannend erzählt. Dabei kommt schnell die typische Stimmung der Serie auf, die Handlung ist aber eigenständig genug, um auch für sich allein sehr gut zu funktionieren.
VÖ: 26. Januar 2024
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785676
John Sinclair – 166. Der Doge, sein Henker und ich
John Sinclair wollte ein paar ruhige Tage mit einem Trip nach Venedig nutzen, um ein wenig Kraft zu tanken. Doch sie beobachten den Mord an einem Gondoliere und eine unheimliche Gestalt in einem Palast – scheinbar sind dunkle Mächte am Werk. Die deutsche Journalistin Romy Gehrmann ist ebenfalls an der Sache dran, doch warum weiß sie mehr als die italienische Polizei…?
Neben Episoden, die die Serienhandlung voranbringen und sich beispielsweise mit wiederkehrenden Feinden oder Veränderungen der bekannten Figuren beschäftigen, gibt es in der Lübbe-Geisterjäger-Serie „John Sinclair“ auch immer wieder Episoden, die eher in sich abgeschlossen sind. Auch „Der Doge, sein Henker und ich“ ist eine Einzelfolge mit nur wenigen, kurzen Bezügen zum aktuellen Zustand von Jane Collins. Dabei kommt das Flair der italienischen Lagunenstadt Venedig sehr gut zur Geltung, nicht nur wegen der vielen Kanäle und Gondeln, sondern auch wegen der mysteriösen Ausstrahlung, alten Gebäuden und zahlreichen düsteren Legenden. Vor dieser Kulisse baut sich ein Fall für den Geisterjäger auf, bei dem einige Zeit nicht klar ist, was hinter den übernatürlichen Ereignissen steckt. Aber schnell gibt es unheimliche Ereignisse und werden reizvolle Figuren vorgestellt, sodass die Stimmung von Anfang an dicht und atmosphärisch ist. Die Idee hinter der Episode ist dann auch durchaus reizvoll geraten, wenn auch nicht vollkommen innovativ – die meisten Elemente kennt man schon aus früheren Episoden der Serie. Dennoch gibt es genügen Wendungen und Überraschungen, sodass eine sehr solide und hörenswerte Folge der Serie entstanden ist.
Sven Plate spricht mit seiner unverkennbar kratzigen und kieksigen Stimme die Rolle des Sorgio Turri und verleiht dem italienischen Polizisten dabei eine greifbare Ausstrahlung, die mit einigen gelungenen Facetten punkten kann. Als Reporterin Romy Gehrmann ist Leonie Landa zu hören, die mit viel Energie und einer präsenten Art spricht. Sie bringt damit eine lebendige Ausstrahlung in ihre Szenen ein und unterstreicht die Wirkung der Ereignisse. Auch Freimut Götsch ist zu hören, seine markante Stimme passt ebenfalls gut in die düstere Ausstrahlung der Episode und verleiht seiner Figur eine markante Ausstrahlung. Ebenfalls zu hören sind Susanne Schwarz, Michael Bideller und Uve Teschner.
Mir gefällt die akustische Gestaltung der Episode sehr gut, da sie die verschiedenen Szenerien überzeugend darstellt. Dabei gibt es beispielsweise eine reichhaltige Geräuschkulisse, die die verschiedenen Szenen glaubhaft zur Geltung bringt. Doch auch die musikalische Auswahl ist sehr gelungen und bringt die Düsternis der Handlung herüber, sie begleitet einige besonders dramatische Szenen und lässt diese noch intensiver wirken.
Die Vorlage des Hörspiels stammt aus dem Jahr 1987, von diesem wurde auch das Titelbild übernommen, welches dadurch einen nostalgischen Charme erhält. Die drei Männerköpfe mit ihren so unterschiedlichen Wirkungen kommen auch dank des schwarzen Hintergrunds gut zur Geltung, während das Innere wie immer schlicht und übersichtlich gehalten ist.
Fazit: „Der Doge, sein Henker und ich“ kommt mit nur wenigen Bezügen zur Serienhandlung als in sich abgeschlossene Episode der Serie herüber und schafft schnell eine stimmungsvolle Kulisse für die Handlung. Mir gefällt, wie diese sich langsam aufbaut und durch eine Trennung des Sinclair-Teams noh mehr Dynamik erhält. Das ist stark erzählt und mit einigen markanten Szenen gespickt.
VÖ: 15. Dezember 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785669
John Sinclair – 165. Mit Blut geschrieben (2/2)
Der Kampf gegen die Todesvögel verlangt John Sinclair und Suko alles ab, kaum eine ihrer magischen Waffen ist gegen die dämonischen Wesen effektiv. Jane Collins sieht keine andere Wahl, als den Würfel des Heils einzusetzen – mit schrecklichen Folgen. Doch der Geisterjäger kann sich kaum um seine Mitstreiterin kümmern, da die dunklen Mächte ihre nächsten Attacken planen – und den Götzen Baal erwecken wollen…
Bei „John Sinclair“, der Geisterjäger-Serie von Lübbe Audio, haben Zweiteiler eine lange Tradition, auch die Episoden 164 und 165 gehören eng zusammen. Dennoch ist dies bei „Mit Blut geschrieben“ fast nur zu Beginn bemerkbar, wenn direkt an den heftigen Kampf des Vorgängers angeschlossen wird. Natürlich wird die Geschichte auch thematisch fortgesetzt, dennoch gibt es viele neue Szenerien und Elemente, sodass es sich fast wie eine eigenständige Episode anfühlt. Nach dem oben beschriebenen Kampf und Jane Collins Zusammenbruch schließt sich beispielsweise eine sehr düstere Szenerie um die junge Lara und ihre Mutter an, die bislang vollkommen unbekannt waren und eine sehr düstere Szenerie in einem Moor erschaffen. Danach geht es um einige verschiedene Etappen weiter, wobei zwischen verschiedenen Schauplätzen gewechselt wird und die Handlung so auf verschiedenen Ebenen voranschreitet. Das ist stellenweise emotional, oft actionreich und insgesamt sehr düster und bedrohlich geraten. Die Serienhandlung wird dabei deutlich vorangetrieben, sodass man sich schon ein wenig mit den aktuellen Gegnern, Verbündeten und Themen auskennen sollte – sonst dürfte es einfach werden, den Überblick zu verlieren. Ansonsten entsteht aber eine sehr dicht erzählte und unterhaltsame Szenerie, die mit einigen Überraschungen und Wendungen eine gelungene Spannungskurve erschafft.
Arthur Galiandin spricht die Rolle des Wladimir Golenkow mit glaubhaftem, nicht überzogen wirkenden russischem Akzent und einer lebendigen Sprechweise mit verschiedenen Intensitäten, sodass eine lebendige Figur entsteht. Leonie Landas Part als Lara Proknowa ist zwar nicht sonderlich groß, sie überzeugt aber dennoch mit ihrer eindringlichen Art und erschafft in ihren Szenen eine sehr dichte und bedrohliche Szenerie, die sie immer weiter zu steigern weiß. Michael Prelle beweist als Akim Samaran erneut sein Gespür für düstere Rollen, auch in dieser Episode spricht er den Gegenspieler des Sinclair-Teams mit markantem Ausdruck und passender Attitüde. Ebenfalls zu hören sind Henry König, Susanne Schwarz und Karyn von Ostholt.
Natürlich geht es auch in dieser Episode an den richtigen Stellen akustisch richtig zur Sache, schon in der Actionszene am Anfang wird wieder ein Feuerwerk an Geräuschen und Musik präsentiert, die gut aufeinander abgestimmt sind. Auch in der restlichen Episode geht beides Hand in Hand und erzeugt dabei eine dichte und eingängige Atmosphäre, die die Szenerien gut zur Geltung bringt.
Dutzende, mit Blut beschmierte Zettel scheinen auf dem Titelbild auf den Geisterjäger zuzufliegen, der mit erschrockenem Gesicht seinem Schicksal entgegensieht. Gepaart mit einem diffusen Hintergrund ist so ein ansprechendes Titelbild entstanden. Die restliche Aufmachung ist wie immer schlicht gehalten, hat aber alle notwendigen Informationen parat.
Fazit: „Mit Blut geschrieben“ setzt zwar die Handlung des Vorgängers direkt fort, schafft danach aber noch eine ganz eigene Szenerie mit eigenständigen Elementen. So ist es sehr angenehm, dass es auch in dieser zweiten Episode noch einmal ruhig und gruselig zugeht. Der Verlauf bis zum Finale ist spannend und dynamisch, und auch der Abschluss ist stark geraten und rundet die überzeugende Folge ab.
VÖ: 24. November 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785652
John Sinclair – 164. Baals Opferdolch
Sir James Powell schickt John Sinclair und Suko nach Sankt Petersburg, wo sie weitere Hinweise auf das magische Testament des legendären russischen Heilers Rasputin vermuten. Doch kurz vor der Abreise erhalten sie einen Anruf der aufgeregten Jane Collins. Denn Lady Sarah ist nach dem Besuch bei einer zwielichtigen Kartenlegerin nicht zurückgekehrt. Noch ahnt John nicht, dass beide Fälle enger zusammenhängen als gedacht…
Mit „Baals Opferdolch“ startet ein weiterer Zweiteiler der langlebigen „John Sinclair“-Reihe von Lübbe Audio, bei der Autor Jason Dark wieder zahlreiche interessante Facetten eingebaut hat. Bereits in den letzten Episoden wurde ja bereits mit dem Vermächtnis von Rasputin gespielt, das hier noch einmal deutlich an Bedeutung gewinnt. Und auch der mächtige Dämon Baal bekommt viel Bedeutung zugemessen und bringt eine sehr düstere und bedrohliche Szenerie mit ein. Dazu wird in mehreren Introszenen ein recht komplexes Setting aufgebaut, da die einzelnen Szenerien zunächst einmal nicht in Einklang gebracht werden können. Nachdem auf John Sinclair und sein Team umgeschwenkt wurde, steht die Entwicklung der Haupthandlung deutlich mehr im Fokus, wobei die einzelnen Ideen geschickt zusammengeführt werden. Der russische Schauplatz, ein abgelegenes Kloster und zahlreiche dämonische Bedrohungen sorgen dabei für einen intensiven Ausdruck. Wie dabei verschiedene Stimmungen aufkommen - von leise unheimlich über actionreich bis hin zu wuchtig und bedrohlich – ist sehr gelungen und intensiviert sich immer mehr zu einem packenden Finale mit einem sehr präsenten Cliffhanger. Eine starke Episode, bei der auch die Figuren wieder gut zur Geltung kommen.
Susanne Schwarz hat mir als Ludmilla Prokova sehr gefallen, ihr glaubwürdiger Akzent, das raue Grollen in ihrer Stimme und die sehr eingängige Sprechweise bringt eine der Introszenen sehr gut zur Geltung, sodass diese noch lange nachwirkt. Uve Teschner passt als Leutnant Tscherkow wunderbar in die Ästhetik der Episode. Sein harter und unnachgiebiger Klang sorgt für einige intensive Szenen, die die bedrohliche Szenerie noch weiter verstärkt. Als Rasputin ist Holger Umbreit zu hören, auch seine Szenen sind nicht sonderlich umfangreich. Dennoch schafft er es, in seinen Momenten die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und einen eindringlichen Ausdruck einzubringen. Auch Michel Prelle, Freimut Götsch und Alexander Döring sind zu hören.
Das Team um Dennis Ehrhardt hat sich auch hier nicht lumpen lassen und eine sehr lebendige Szenerie geschaffen. Dafür sorgt einerseits die lebendige und vielseitige Geräuschkulisse, dessen einzelne Elemente sehr gut ineinandergreifen. Auch die eingebauten Schockmomente sind bestens platziert und können ihre volle Wirkung entfalten. Ergänzt wird dies durch mal harte, mal atmosphärische Musik, was die Stimmung noch weiter verdichtet.
Natürlich wurde auch für dieses Cover das Titelbild des zugehörigen Heftromans übernommen, welches allerdings nicht so viel hergibt wie andere. In einem grellroten Kreis eingerahmt ist der titelgebende Opferdolch, der in einem alten Gemäuer samt Spinnweben und düsterer Beleuchtung. Die restliche Aufmachung ist wie immer schlicht, aber stimmig und übersichtlich. Auch eine Übersicht aller bisherigen Episoden ist wieder zu finden.
Fazit: „Baals Opferdolch“ schafft mit verschiedenen Szenerien direkt eine dichte Atmosphäre und bereitet einen spannenden Handlungsbogen vor. Dieser geht dann auch gut auf und fügt dem bekannten Gebilde um Rasputin und den Homunkulus weitere mystische Elemente hinzu. Die Handlung ist mit vielen spannenden Momenten gespickt und sehr unterhaltsam erzählt, sodass ich mich schon auf den zweiten Teil freue.
VÖ: 27. Oktober 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785645
John Sinclair – 163. Die Werwolf-Schlucht
John Sinclair und Suko bekommen von Sir James Powell den Auftrag, den ungewöhnlichen Hilferuf von den Shetland-Inseln nachzugehen. Dort wurde eine Forschungsstation von übernatürlichen Kräften heimgesucht, und nur Dr. Morgana Layton scheint überlebt zu haben. Als die beiden die Insel untersuchen, treffen sie auch tatsächlich bald auf die Wissenschaftlerin – und eine Bedrohung durch merkwürdige Wolfsmenschen…
Üblicherweise sind die Episoden von „John Sinclair“ von Lübbe Audio mit zahlreichen Sprechern besetzt, sodass die Tabelle im Inneren des Booklets gut gefüllt ist. „Die Werwolf-Schlucht“ ist da die deutliche Ausnahme, nehmen der Erzählerin sind es gerade einmal vier handelnde Personen und – so viel sei verraten – Sir James Powell hat dabei nur einen sehr kleinen Part zu Beginn. Kann das für eine spannende und dynamische Geschichte der Serie reichen? Nach dem Hören kann ich diese Frage mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten. Denn auch ohne Wechsel zwischen verschiedenen Szenerien werden die Figuren hier mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Es gibt ruhige, dialoglastige Momente ebenso wie sehr unheimliche Szenen und packende Actionmomente, sodass eine sehr abwechslungsreiche Stimmung entsteht. Dazu gibt es gerade zu Beginn zahlreiche rätselhafte Momente, da die verschiedenen Elemente nicht vollkommen zueinander zu passen scheinen, einige Informationen widersprechen sich. Etwa zur Hälfte der fast einstündigen Episode wird dies dann in einem gelungenen Dialog aufgeklärt und die eingebauten Ideen sehr gekonnt zusammengeführt, danach geht es immer noch sehr spannend und actionreich weiter. Und auch wenn die Geschichte eigentlich in sich abgeschlossen ist, gibt es für Sinclair-Fans einige Zusammenhänge zu entdecken, zurückliegende Ereignisse noch einmal in einen neuen Kontext gesetzt – aber auch ohne Vorkenntnisse funktioniert die Handlung sehr gut. Die Atmosphäre ist sehr dicht, die Bedrohungen greifbar und packend, sodass eine spannende und rundum gelungene Episode entstanden ist.
Natürlich ist der wunderbare Dietmar Wunder auch hier wieder als John Sinclair zu hören, der Fokus liegt durch die wenigen Charaktere noch mehr auf ihm. Mir gefällt, wie er Coolness, Scharfsinn und actionreiche Szenen gleichermaßen glaubhaft und eingängig umsetzt durchgängig überzeugend wirkt. Martin May lässt Suko ebenso dynamisch und lebendig klingen, wie er auf die verschiedenen Szenerien sehr variabel reagiert und ihnen noch mehr Ausdruck verleiht, hat mir sehr gefallen. Maria Koschny spricht die Gastrolle der Morgana Layton sehr intensiv und bringt die verschiedenen Rätsel der Handlung bestens zur Geltung, schafft eine dichte Aura um die Wissenschaftlerin und klingt dabei sehr agil. Alexandra Lange als Erzählerin und Achim Schülke als Sir James Powell sind ebenfalls überzeugend und ergänzen das Quintett dieser Episode.
Ergänzend zu den hervorragenden Stimmen ist auch die akustische Gestaltung sehr intensiv geraten und verdichtet die Stimmung noch einmal merklich. So gibt es einige spannungsgeladene Momente, die mit einem treibenden Beat unterlegt sind, was die Spannung und die Aufregung noch greifbarer wirken lässt. Auch ansonsten ist die Musik sehr intensiv geraten und wird durch eine eingängige und prägnante Geräuschkulisse ergänzt – das passt alles sehr gut zusammen.
Ein reißender Fluss, ein auf ihm treibendes Floß, das sich halb aus dem Wasser erhebt, darauf John Sinclair, der mit einem Wolfsmenschen kämpft, der mit einem Speer bewaffnet ist – die Szenerie auf dem gelungenen Titelbild wird durch einige weitere der übernatürlichen Wesen ergänzt. Neben den üblichen Angaben ist im Inneren noch eine ausführliche Folgenübersicht der Serie samt ihrer Ableger zu finden.
Fazit: „Die Werwolf-Schlucht“ ist eine sehr packende Episode der Serie, die sehr verdichtet wirkt und eine intensive Handlung erzählt. Dabei ist der Anteil zwischen Mystery, Action und Spannung sehr ausgewogen. Durch die wenigen Figuren und eine einzige Insel als Schauplatz wirkt die Handlung dicht und packend. Zudem gibt es sowohl Anspielungen auf die Vergangenheit und Ausblicke auf die Zukunft, die Episode kann aber auch für sich alleinstehen. Eine sehr hörenswerte Episode und die stärkste seit einiger Zeit.
VÖ: 29. September 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785638
John Sinclair – 162. Das Vampir-Internat
Bei einem scheinbar gewöhnlichen Frühstück bei der Familie Bale bedroht Sohn Leonhard unerwartet seine Eltern. John Sinclair wird auch auf diesen Fall aufmerksam, als Bill Conolly von merkwürdigen Vorgängen in dem Internat erfährt, das auch Leonhard besucht. Dort sollen Schüler zu Vampiren mutiert sein und das Kollegium zu bedrohen…
Auch Einzelepisoden bei „John Sinclair“ immer wieder sehr reizvoll sind und für Abwechslung sorgen, sind auch die großen Handlungsbögen sehr unterhaltsam und schlagen eine gelungene Klammer über mehrere Episoden. In „Das Vampir-Internat“ wird ein neuer solcher aufgebaut, auch wenn es zunächst nicht danach klingt. Die 162. Episode bringt gleich mehrere stimmungsvolle Introszenen an den Beginn: Um das Familienleben der Bales, den Aufbruch von John und Bill, aber auch Szenen vom Internat, die wahrlich unheimlich geraten sind. Besonders gefällt mir, dass anfangs alles nach einer gewöhnlichen Vampirgeschichte klingt, aber bald immer mehr Verdachtsmomente aufkommen, dass doch deutlich mehr dahintersteckt. Wie sich die Handlung dabei immer weiterentwickelt, ist sehr variabel und mit ganz verschiedenen Stimmungen geraten, aber immer sehr unheimlich geraten ist. Dafür wurden gleich mehrere mystische Figuren und Begebenheiten eingeführt, die sehr gelungen miteinander kombiniert wurden und für zusätzlichen Reiz sorgen. Auch die Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen haben mir sehr gefallen, so muss sich John bald entscheiden, wem er noch trauen kann und einen herben Verlust hinnehmen. Hier passt einfach alles zusammen, sodass ein sehr starker Auftakt des neuen Handlungsbogens entstanden ist.
Pascal Houdus spricht die Rolle des Leonhard Bale sehr intensiv und sorgt damit immer wieder für einen passenden Gruselfaktor. Wie eingängig er seine Stimme dabei klingen lässt und dennoch gut zu einer Figur im Teenageralter passt, hat mir gut gefallen. Die wunderbare Celine Fontanges ist als Susan Dole zu hören und passt ihre Stimme gekonnt der düsteren Atmosphäre der Episode an, sodass ihre Szenen sehr lebendig und intensiv wirken. Auch Elise Eikermann ist als Julia Harrison sehr überzeugend, sie reagiert auf die verschiedenen Szenerien sehr standfest und unterstreicht dabei den starken Charakter der jungen Frau. Auch Matti Krause, Kai-Henrik Möller und Dagmar Dreke sind zu hören.
Passend zu der unheimlichen Szenerie der Episode ist auch die Musikauswahl entsprechend düster geraten und sorgt für zusätzliche Stimmung – nicht nur während der Szenenübergänge, sondern auch während einiger Dialoge. Die Geräuschkulisse ist sehr stimmig und abwechslungsreich, aber etwas dezenter als sonst, da die Actionszenen nicht so reichhaltig eingesetzt sind wie ansonsten.
Eine Gruppe Jugendlicher sitzt (oder steht) in einem Klassenzimmer, die Haut ungesund grau und die Münder mit spitzen, hervorstehenden Zähnen versehen. Dass die Kleidung dem damaligen Kleidergeschmack entspricht, sorgt für zusätzlichen nostalgischen Flair für das Titelbild, das sehr stimmig wirkt und gut an die Stimmung der Handlung angepasst ist.
Fazit: „Das Vampir-Internat“ ist eine sehr starke Episode der Serie, in der anfangs noch überhaupt nicht ausgemacht ist, wie die Handlung enden würde. Dazu wurden einige neue mystische Elemente eingefügt, die sehr gut miteinander harmonieren und besonders reizvoll geraten sind. Die Stimmung ist sehr dicht, die Szenen intensiv umgesetzt und der Auftakt zum neuen Handlungsbogen sehr gelungen geraten.
VÖ: 25. August 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785621
John Sinclair - Villa Wahnsinn
Ane Collins sucht den jungen David Kendrick in seinem Wohnhaus auf. Der Junge wird von schrecklichen Visionen geplagt, doch sein Großvater Elmore versteht nicht, woher diese kommen. Schon bald stößt die Privatdetektivin auf merkwürdige Zusammenhänge. Auch John Sinclair ermittelt schon bald in dem Fall und erfährt mehr über die Vergangenheit von Elmore Kendrick…
50 Jahre John Sinclair – was für ein Jubiläum. Als im Jahr 1973 der erste Heftroman erschienen ist, in dem der Geisterjäger seinen ersten Auftritt hatte, hat wohl auch Autor Jason Dark nicht mit dem langanhaltenden Erfolg gerechnet. Und auch wenn es die Hörspielreihe noch nicht ganz so lange gibt, gibt es den Jubiläumsband „Villa Wahnsinn“ auch als Doppel-CD mit 95 Minuten Laufzeit. Auf den ersten Blick wird das Jubiläum gar nicht so sehr in den Fokus gerückt, doch es gibt dann eben doch einige beachtliche Referenzen – ein Ereignis vor 50 Jahren spielt eine entscheidende Rolle, ein Autor von Gruselromanen taucht auf. Für mich ist das genau die richtige Dosis, um das Jubiläum zu feiern, aber dennoch eine in sich sehr schlüssige Handlung zu erzählen. Und diese hat es durchaus in sich: Zunächst ist nämlich sehr lange unklar, was der Kern der Handlung sein könnte. Die Zuhörenden tappen im Dunkeln anstatt alles direkt vorgesetzt zu bekommen, was für einen intensiven Gruselfaktor sorgt. Zudem funktionieren die Überraschungen hervorragend und offenbaren einige erstaunliche Zusammenhänge, was durch die dynamische Erzählweise noch unterstrichen wird – John und Jane erfahren teilweise getrennt voneinander, aber zu ähnlichen Zeitpunkten von den übernatürlichen Vorgängen. Und diese wirken hier tatsächlich frisch, unverbraucht und rätselhaft. Hinzu kommt, dass die Schock-Momente hier wieder richtig zünden und zahlreich eingebaut sind, sodass man nicht schon vorausahnen kann, wann der nächste kommt. Eine sehr starke Episode der Serie, die dem Jubiläum mehr als nur angemessen ist.
Wolf-Dietrich Sprenger ist in der Rolle des Elmore Kendrick äußerst gut aufgehoben. Wie er die zwiespältige Rolle auslebt und mit markanter Sprechweise und gelungenen Facetten anreichert, sorgt für zusätzliche Intensität. Piet Rose ist trotz seines jungen Alters schon überzeugend und spricht die Rolle des David weitgehend flüssig und lebendig, wobei er in den besonders spannenden Momenten mit leiser, flüsternder Stimme für Gänsehaut sorgt. Auch Stephanie Kellner bereichert die Episode mit ihrem ausdrucksstarken Klang, ihre Rolle bleibt dank ihrer starken Aura im Gedächtnis. Auch Wolfgang Häntsch, Katharina Gast und natürlich Dietmar Wunder sind zu hören.
Natürlich erklingt auch hier wieder die bewährte Mischung an Klängen, die die Serie seit vielen Jahren prägt. Die eingebauten Musikstücke sind mal zurückhaltend mystisch, dann aber auch wieder prägnant und hart, was für ganz unterschiedliche Stimmungen sorgt – gerade im Zusammenspiel mit Erzählerin Alexandra Lange funktioniert das hervorragend. Die eingesetzten Sounds und Geräusche wirken ebenfalls sehr passend, die Schockmomente bekommen dadurch noch mehr Gewicht.
Das Titelbild hebt sich von der sonstigen Covergestaltung merklich ab und wirkt mit der ungewöhnlichen Perspektive und den verwendeten erdigen, fast goldenen Farbtönen edel und ansehnlich. Aber natürlich vermittelt die Villa mit ihrem düsteren Ausdruck auch eine unheimliche Atmosphäre. Der Pappschuber um die CD-Hülle ist teilweise mit Glanzfolie überzogen und wertet das Ganze optisch auf, während im Booklet ein Grußwort von Jason Dark nebst einigen Fotos zu finden ist.
Fazit: „Villa Wahnsinn“ ist eine hervorragende Jubiläumsfolge, ohne sich stark um diesen Status zu bemühen. Im Gegenteil werden einige Dinge gekonnt anders gemacht, die Handlung wirkt mystischer, unheimlicher und überraschender. Die Szenerie ist sehr dicht, es gibt ein gelungenes Verwirrspiel um die Wahrheit und viele sehr prägnante Momente. Toll, wie hier alles eng ineinandergreift.
VÖ: 14. Juli 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785786505
John Sinclair – 161. Jenseits-Melodie
Manfredo Cardinal hat sich am Hof der Kaiserin in Wien einen Namen als Komponist gemacht – doch nicht nur, weil seine Melodien so viel Freude bereitet haben. Viele Menschen fürchteten ihn auch, weil er angeblich über magische Fähigkeiten verfügt haben soll. Als John Sinclair auf seine Spur kommt und Berichte von einem Kopf bekommt, der direkt am Hals mit einer einzelnen Hand verbunden ist, erkennt er schnell den Ernst der Lage…
Was tun, wenn gleich zwei übernatürliche Ereignisse zur gleichen Zeit stattfinden und sich John Sinclair und Sir James Powell entscheiden müssen, welchem sie zuerst nachgehen? Dies wird in der 161. Episode der Geisterjäger-Serie thematisiert und führt zu einem launigen Einstieg in die Handlung, in der auch Bill Conolly eine wichtige Rolle spielt. Noch zuvor bekommen die Zuhörenden aber eine Szene präsentiert, in der auf die übernatürlichen Ereignisse um Hofkomponist Manfredo Cardinal eingegangen wird. Dabei gibt es eher Andeutungen und unheilvolle Hinweise als eine komplette Auflösung, sodass während des Verlaufs noch viel Platz für Mysterien und eine unheimliche Stimmung bleibt. Die Ermittlungen schreiten recht schnell voran, sodass die Episode schon bald an ihrem Kern angekommen ist. Das wird unterhaltsam und spannend erzählt, die Hintergründe mit dem Kopf, der mit einer einzelnen Hand verbunden sind wirken dann aber doch recht abstrus – selbst im Kontext dieser Serie. Das ist nicht ganz so auf den Punkt gebracht wie die meisten anderen Episoden der Serie und konnte mich deswegen auch nicht vollkommen überzeugen. Der Handlungsstrang der Serie wird allerdings nicht weiter fortgeführt, sodass mal „Jenseits-Melodie“ auch eigenständig hören kann.
Achim Schülke spricht natürlich auch in dieser Episode die Rolle des Sir James Powell und bringt mit seiner prägnanten Stimme nicht nur das Engagement des Polizeipräsidenten, sondern auch einen wunderbar trockenen Humor ein. Julian Greis spricht in der Introszene den Manfredo Cardinal mit viel Intensität und einer unheimlichen Aura, sodass schon hier die richtige Stimmung für das Hörspiel aufkommt. Katharina von Keller ist in einer Nebenrolle als Judith Kellermann zu hören, die sie markant und präsent umsetzt. Auch Erwin Leder, Octavian Willixhofer und Michael Bideller sind in dieser Episode zu hören.
In einer Episode, in der sich alles um die magischen Melodien eines längst verstorbenen Komponisten dreht, hätte ich mir musikalisch dazu einen stärkeren Bezug gewünscht. Zwar ist in einigen Szenen durchaus etwas hiervon zu hören, im Großen und Ganzen weicht die akustische Gestaltung nu wenig von dem üblichen Klang der Serie ab – wenn das auch zugegeben hier wieder sehr gut funktioniert.
Der Kopf, der direkt mit einer Hand zusammengewachsen ist, ist als ziemlich prägnante Idee dieser Episode auch auf dem Titelbild zu sehen. Der Zeichenstil ist wieder nostalgisch geraten, der Mund ist schreckgeweitet aufgerissen, während die Hand über eine Klaviertastatur rennt – so wird auch auf das musikalische Thema der Episode eingegangen.
Fazit: „Jenseits-Melodie“ bietet zwar einige gelungene Ansätze, beispielsweise den Blick in die Vergangenheit im Intro. Die Idee hinter der Folge wirkt allerdings für meinen Geschmack zu abgedreht und konnte mich nicht so sehr abholen wie andere Geschichten. Dennoch ist das Ganze kurzweilig, actionreich und spannend erzählt, wie man es von der Serie gewohnt sein kann.
VÖ: 30. Juni 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785614
John Sinclair – 160. Die Unheimliche vom Schandturm
Will Mallmann bittet John Sinclair um Hilfe, da in Köln unheimliche, übernatürliche Ereignisse gesichtet wurden. Alles scheint sich auf die Legende um Richmondis von der Arducht zu konzentrieren, die vor Jahrhunderten der Pest zum Opfer gefallen, dann aber lebendig zurückgekehrt sein soll. Treibt die damalige Frau des Bürgermeisters erneut ihr Unwesen…?
Viele Episoden von „John Sinclair“ sind in die Rahmenhandlung der Serie eingebunden, spielen mit wiederkehrenden Feinden oder Entwicklungen der Charaktere über einen längeren Zeitraum. „Die Unheimliche vom Schandturm“ gehört nicht dazu, sondern ist vollständig in sich abgeschlossen, kann sogar ohne Vorkenntnisse gehört werden – wer Will Mallmann ist, erschließt sich beispielsweise aus dem Zusammenhang. Zunächst wird in einer Rückblende in das Jahr 1357 aber erst einmal die Geschichte von Richmondis von der Arducht erzählt, deren Legende in Köln tatsächlich beheimatet und bekannt ist – ein sehr charmanter Zug, die Sage hier einzubringen. Bereits hier kommen eine dichte Atmosphäre und viel Spannung auf, trotz der nur wenigen Minuten Laufzeit bleibt diese Szene noch lange im Gedächtnis. Die anschließenden Ermittlungen von Sinclair und seinen Verbündeten sind dabei unterhaltsam geraten, auch wenn die Zuhörenden einen deutlichen Wissensvorsprung vor dem Team haben. Das macht aber nichts, da Autor Jason Dark ein cleverer Trick eingefallen ist, um dennoch für Überraschungen zu sorgen. Das ist alles gekonnt, zügig und gut komprimiert erzählt, zumal am Ende noch eine sehr intensive Szene folgt, die für einen gelungenen Abschluss sorgt. Eine sehr überzeugende Folge ohne viel Tamtam.
Katja Brügger sorgt als Richmondis von der Arducht in der Introszene für einige packende Momente, ihre tiefe und raue Stimme ist perfekt auf die schauerliche Atmosphäre abgestimmt und wirkt sehr intensiv. Auch Julia Casper macht ihre Sache als Petra Born sehr gut, die engagierte Polizistin bekommt durch sie nicht nur eine authentische Ausstrahlung, sie kann in den richtigen Momenten aber auch andere Facetten von sich zeigen. Lutz Riedel übernimmt die Rolle des Will Mallmann, sein unverkennbarer Klang sorgt auch als deutscher Polizist für eine lebendige und ausdrucksstarke Stimmung sorgt. Auch Uve Teschner, Oliver Bender und Leonie Landra sind zu hören.
Bereits in der ersten Szene wird eine wuchtige und sehr intensive akustische Gestaltung geboten, die Erscheinung von Richmondis von der Arducht wird durch unheimliche Klänge und stimmungsvolle Musik sehr gut in Szene gesetzt. Anschließend geht es zwar etwas ruhiger, aber immer noch sehr lebendig zu. Das wirkt alles sehr stimmig und dicht – insbesondere wenn gegen Ende alles noch einmal anschwillt.
Sehr gelungen ist auch das Covermotiv gelungen, welches natürlich von der Vorlage als Heftroman stammt. Der Turm in Köln mit den zwei Pferdeköpfen wurde hier durch das wütende und kühle Gesicht von Richmondis von der Arducht ergänzt. Umgeben von dem silhouettenhaft angedeuteten Turm und dem dunkelvioletten Nachthimmel ist ein ansehnliches Titelbild entstanden.
Fazit: Die Verknüpfung mit einer bekannten Legende aus dem Kölner Raum sorgt bei „Die Unheimliche vom Schuldturm“ für eine besondere Atmosphäre. Bereits in der Introszene wird aufgedreht, während in den Ermittlungen immer wieder kleine und große Überraschungen eingebunden sind. Das ist faszinierend und sehr eingängig geraten, was für viel Kurzweil und Spannung sorgt.
VÖ: 28. April 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785607
John Sinclair – 158. Londons Gruselkammer Nr. 1
Eine neue Freizeitattraktion hat in London eröffnet: Das Dark Dungeon. Schauspieler und aufwendige Kulissen sorgen für viel Gruselfeeling, wenn Jack the Ripper oder Bloody Mary zu bewundern sind. Auch John Sinclair wird auf die Ausstellung aufmerksam und stattet ihr einen Besuch ab – nicht ahnend, dass eine ausgeklügelte Falle auf ihn lauert…
Bei den vielen Erzfeinden, die John Sinclair bisher angesammelt hat, hat der Geisterjäger so einiges zu tun. Auch die 158. Episode setzt darauf, dass einer seiner Gegenspieler eine tödliche Falle aufstellt, um Sinclair zu beseitigen. Das ist zugegeben nicht der innovativste Ansatz der Serie und auch der Ablauf der Episode kommt einem nicht ganz unbekannt vor. Dennoch kommen einige sehr gelungene Ideen mit ein, die das Hörspiel hörenswert machen. Das „Dark Dungeon“ ist ein reizvoller Ausgangspunkt und wird lebendig beschrieben, es gibt wieder eine düstere Introszene, besonders gefällt mir aber die Verknüpfung zum Großen Brand in London aus dem Jahr 1966, sodass auch eine historische Komponente. Dabei muss man keine Geschichtskenntnisse haben, um der Handlung zu folgen und gut unterhalten zu werden, es unterstreicht aber de Reiz der Episode. Es geht wieder actionreich zu, es gibt viele brenzlige Situationen und eine leichte Fortführung der Rahmenhandlung der Serie. Also: Alles beim Alten, aber auf gelungene Weise und mit großem Unterhaltungswert.
Dietmar Wunder ist als John Sinclair auch in dieser Episode sehr überzeugend und mischt die Coolness der Figur mit einer energiegeladenen und heißblütigen Art, wenn es darauf ankommt. Elise Eikermann spricht die Rolle der Molly Chambers und liefert eine sehr dynamische Vorstellung ab. Sie passt sich glaubhaft den verschiedenen Szenerien an und setzt die spannenden Momente besonders intensiv um. Michael Prelle ist als Akim Samaran ein gelungener Bösewicht, lässt seine Stimme düster und bedrohlich um, sodass die Macht der Figur gut zur Geltung kommt. Auch Jan-David Rönfeldt, Katy Karrenbauer und Jörn Brom sind zu hören.
Die gewohnt markante akustische Gestaltung der Serie wird natürlich auch hier angewendet und funktioniert einmal mehr sehr gut, um den Spannungsbogen der Handlung nachzuzeichnen. So sind die vielen kleinen Höhepunkt markant mit Musik oder Geräuschen unterlegt, während in anderen Szenen die Klänge eher dräuend im Hintergrund bleiben und eine lebendige Szenerie konstruieren.
John Sinclair steht auch auf dem Cover vollkommen im Fokus, mit erhobener Waffe und gelber Jacke streift er durch das düstere Gewölbe des Dungeons, welches im Hintergrund angedeutet wird. Da wieder das Titelbild der Hetfromanserie verwendet wurde, ist der Zeichenstil wieder angenehm nostalgisch gehalten und wird selbstverständlich wieder mit dem schwarzen Rahmen kombiniert.
Fazit: „Londons Gruselkammer Nr. 1“ ist klassisch aufgebaut und bietet insofern recht wenige Überraschungen. Doch die ausgewählten Themen, die intensive Produktion und insbesondere der Ausflug zu historischen Ereignissen sorgen dennoch für gute Unterhaltung – von dem reizvollen Ausgangspunkt mit dem Dungeon bis hin zum spannenden Finale.
VÖ: 27. Januar 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784587
John Sinclair – 157. Geister-Dämmerung
Viele Geschichten und Gerüchte ranken sich um das Pandämonium, das zahlreiche Dämonen hervorbringt. Mandra Korab, der ebenfalls Forschungen um diesen Teil der Hölle anstellt, erhält neue Hinweise, die er sofort an John Sinclair weitergibt. Doch die Neuigkeiten sind mit schrecklichen Informationen verbunden, denn das Pandämonium scheint weiter um sich zu greifen als je zuvor…
Für die „John Sinclair“-Hörspielumsetzung von Lübbe Audio wurde der rote Faden durch die Handlung noch einmal verstärkt, oft sind dabei Ereignisse kombiniert, die nicht in den ursprünglichen Heftromanen vorkommen. Auch bei „Geister-Dämmerung“ nimmt beispielsweise die Handlung um den Würfel des Heils und Jane Collins wieder einigen Raum ein, was sich aber gelungen einfügt und für Dynamik durch die zusätzlichen Themen sorgt. Die eigentliche Folge um die „Geister-Dämmerung“ ist aber auch an sich schon eine solide Geschichte, die den Fokus auf das Pandämonium lenkt. Mir gefällt, wie so wieder ein bekannter Mythos in den Sinclair-Kosmos versetzt wird und dort mit einer eigenen Symbolik und einer finsteren Strahlkraft aufgeladen. Die Handlung ist kurzweilig erzählt, auch wenn hier ein recht typischer Verlauf für die Sinclair-Serie gewählt wird. So kommt es für die halbwegs regelmäßig Hörenden der Serie nur wenig überraschend, wie die Episode aufgelöst wird. Insbesondere die Kämpfe verlaufen wenig variabel, die ein oder andere Wendung in der Handlung will auch nicht so recht funktionieren. Insgesamt aber eine solide Episode mit einigen gelungenen Szenen – nur eben wenig überraschend.
Dirk Hardegen ist natürlich wieder als Madra Korab zu hören und verleiht der Figur nicht nur ein präsentes Auftreten, sondern verstärkt mit seiner Sprechweise auch noch die Stimmung der Episode. Stephanie Kellner ist als Gemma Quade ebenfalls sehr gut besetzt, ihre volltönende Stimme passt nicht nur gut in das Ambiente der Serie, sondern sorgt auch für viel Aufmerksamkeit und eine reizvolle Figur. Alexandra Lange hat als Erzählerin längst ihren ganz eigenen Stil gefunden und bietet auch hier wieder eine gelungene Mischung aus bedrohlicher Zurückhaltung und düsteren Schwingungen, die der Spannung sehr zuträglich sind. Auch Wolf-Dietrich Sprenger, Wolf Frass und Nils Rieke sind zu hören.
Natürlich kann man sich auch hier wieder auf eine sehr sauber und vielseitig produzierte Episode der Serie freuen, die sich keinen Schwachpunkt leistet. Die Musik ist markant und stimmungsvoll, dabei mal härter und präsenter, dann wieder leiser und bedrohlicher, was den Spannungsbogen der Episode unterstreicht. Die Geräusche sind sehr prägnant eingesetzt, was besonders die Actionanteile gekonnt betont.
Eine höllische Szenerie ist auf dem Titelbild zu sehen. Gemeinsam mit Mandra Korab, der den Betrachtenden das Gesicht halb abgewandt hat, wirft man einen Blick in das Pandämonium, in dem bestialische Gestalten heftige Kämpfe abhalten. Die rot-orange Farbgebung und die gelben Lichtblitze sorgen zudem für eine eindringliche Stimmung.
Fazit: „Geister-Dämmerung“ setzt an verschiedenen Stellen an und erzählt sowohl die Rahmenhandlung der Serie weiter und verstärkt dabei die aktuelle Situation der Protagonisten. Aber auch die Episodenhandlung ist gut in Szene gesetzt und mystisch aufgeladen, wenn auch geübte Zuhörende bestimmte Muster wiedererkennen können. Insgesamt aber ein lohnendes und spannendes Hörspiel.
VÖ: 25. November 2023
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784570
John Sinclair – SE 16. Totenkopf-TV
Die Proben für eine Live-Show mit einem ziemlich trashigen Horrorfilm laufen nicht sonderlich gut – Oliver Kalkofe und Peter Rütten sind nicht so recht auf der Höhe. Noch schlimmer wird es aber, als unerwartet ein Dimensionstor aufreißt und Kalkofe in einer Art Plasma einschließt. Zudem scheint niemand die Halle betreten oder verlassen zu können. Nur einer scheint die Show (und die Mitwirkenden) noch retten zu können: John Sinclair…
In den Sondereditionen der langlebigen „John Sinclair“-Reihe von Lübbe Audio erlaubt sich Regisseur Dennis Ehrhardt auch mal Experimente und weicht in Sachen Stil und Wirkung von der eigentlichen Serie ab. So auch in der 16. Ausgabe mit dem Titel „Totenkopf TV“, bei dem der Heftroman um zahlreiche humoristische Elemente erweitert wird. Im Mittelpunkt stehen dabei Oliver Kalkofe, Peter Rütten, Hennes Bender und Amy Zyed, die jeweils sich selbst spielen. Die Handlung ist dann auch im Umfeld der „SchleFaZ“-TV-Ausstrahlungen angesiedelt und gerade am Anfang mit vielen witzigen Sprüchen und Anspielungen gespickt ist. Leider trifft bei weitem nicht jeder Gag auch ins Ziel, vieles wirkt deutlich zu klamaukig. Zudem konzentriert sich die Handlung zu stark auf diese Aspekte, sodass der Ablauf dadurch immer wieder ins Stocken kommt. Denn an sich ist der Ablauf kein schlechter und mit einigen interessanten Ideen gespickt, was aber eben zu oft überlagert wird. Das Finale ist zwar gelungen und bietet noch einmal einen gelungenen Twist, insgesamt hinterlässt die Episode aber einen zwiespältigen Eindruck bei mir – trotz der durchaus hörenswerten Gastauftritte der bekannten Comedians.
Oliver Kalkofe macht seine Sache ordentlich, wobei die leicht aufgesetzte Aura seiner Fernsehperson auch hier gut zur Geltung sorgt. Die Gags liefert er routiniert und sicher ab, kann aber eben nicht jede Vorlage verbessern. Hennes Bender beweist einmal mehr seine Leidenschaft für Hörspiele und fühlt sich in dem Umfeld hörbar wohl, liefert verschiedene Ebenen an Ausdrücken, was ihm einen glaubhaften Eindruck verleiht. Wolfgang Häntsch kann in dieser Episode seine dämonische Seite ausleben und bringt dabei seine ganz eigene Interpretation davon mit ein, der er mit seiner Stimme Nachdruck verleiht. Auch Robin Brosch, Gerlinde Dillge und Jens Wendland sind zu hören.
Die Atmosphäre der Episode ist deutlich lockerer als sonst, was sich natürlich auch in der akustischen Gestaltung niederschlägt. So sind die ersten übernatürlichen Elemente im Live-Studio vergleichsweise harmlos inszeniert, was den Druck auf die Figuren nicht gerade erhöht. Später kommt zwar etwas mehr von der typischen Inszenierung auf, insgesamt ist diese Episode aber nicht so prägnant umgesetzt wie gewohnt.
Auch das Titelbild dieser Sonderedition ist rein in schwarz und neongelb gehalten. Neben dem bekannten Logo und dem Titel ist im Fernsehen eine Dame zu sehen, der Skeletthände auf die Schulter gelegt wurden – das spielt natürlich auf die TV-Umgebung an und passt insgesamt gut dazu. Auf der Rückseite ist dann auch ein Hinweis auf die Mitwirkenden zu sehen, sodass man sich den komödiantischen Ansatz bereits denken kann.
Fazit: „Totenkopf-TV“ landet zwar einige Gags, insgesamt wirkt der humoristische Ansatz aber zu viel und zu ausladend, um durchgängig unterhaltsam zu sein. Auch die übernatürlichen Elemente kommen dadurch nicht so recht zur Geltung, der Spannungsaufbau ist erst im letzten Drittel wirklich überzeugend.
VÖ: 16. Dezember 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785785164
John Sinclair – 156. Höllen-Friedhof
John Sinclair ist gefangen in dem Haus von Petar Kopanek, in dem er sich weitere Hinweise auf die schwebenden Leichen erhofft hat. Nur mit Mühe kann er dem Flammeninferno entkommen und erhält nur kurz darauf einen panischen Anruf von Jane Collins. Denn diese hat die Todesgefahr für ihren ehemaligen Freund gefühlt und will ihm weitere Hinweise geben – doch dann bricht die Leitung ab…
In „Die schwebenden Leichen von Prag“, der ersten Episode des John Sinclair-Zweiteilers aus der tschechischen Hauptstadt, schienen die Handlungsstränge um John Sinclair und Jane Collins noch voneinander unabhängig, beide hatten mit ganz eigenen Herausforderungen zu kämpfen. In „Höllen-Friedhof“ zeigt sich dann, dass dies nicht nur ein Mittel zur Erzeugung von Dynamik war, sondern die beiden Stränge sehr eng miteinander verbunden sind. Das hat für einige Überraschungen gesorgt und war stellenweise unvorhersehbar, was zu einer spannenden und abwechslungsreichen Episode führt. Dabei führt die Handlung noch einmal deutlich von der anfänglichen Thematik weg und hin zu einer mittelalterlichen Szenerie, die sehr intensiv und atmosphärisch umgesetzt wurde. Dabei entsteht noch einmal eine ganz andere Bedrohung wie im ersten Teil, was zwar für Abwechslung sorgt, diese fühlt sich aber auch wieder viel näher zu der üblichen Serie an – die mystisch-düstere Szenerie um die schwebenden Leichen weicht einer typischeren Stimmung. Doch das Finale ist packend, die Serienhandlung entwickelt sich auch hier wieder ein Stückchen weiter und die verschiedenen Szenen wirken sehr prägnant. So ist dieser Teil in meinen Augen eine Winzigkeit schwächer als der Vorgänger, aber eben immer noch sehr unterhaltsam.
Katy Karrenbauer hat ihren ganz eigenen Weg gefunden, die Rolle der Jane Collins zu sprechen und überzeugt hier besonders mit ihren emotionalen und eindringlichen Momenten, aber auch die spannungsgeladenen Sequenzen wirken durch sie sehr präsent. Tanja Dohse ist als Maria zu hören und bringt eine ganz eigene Note in die Handlung mit ein, die sie ausdrucksstark in Szene setzt. Auch Achim Buch setzt die Rolle des Adam Guby gekonnt um, er passt sich gut der markanten Stimmung seiner Szene an und lässt seinen Charakter darin glaubwürdig wirken. Auch Michael Bideller, Robert Kotulla und Jürgen Holdorf.
Die atmosphärische Gestaltung des Hörspiels ist wieder sehr gut gelungen und beschwört viele sehr markante Momente herauf. Dafür sorgen zahlreiche Geräusche, die besonders in den Actionszenen auch mal lauter sein dürfen, aber auch gekonnt eingesetzte Musikstücke. Schön ist, dass sich die mittelalterliche Szenerie deutlich vom Rest unterscheidet und eine ganz andere Stimmung vermittelt wird.
Ein grinsendes Skelett mit schwarzem, wehendem Mantel und einer Sense in der Hand ist auf dem Cover zu sehen, der blutrote Himmel und die schaurigen Halme mit Menschenköpfen sind dazu eine gelungene Ergänzung – schön, dass man hier einen gelungenen Eindruck von der Szene aus dem Hörspiel bekommt. Das Innere ist wie immer eher schlicht ausgestattet, eine Übersicht der bisher erschienenen Episoden von John Sinclair inklusive Ablegern ist aber wieder vorhanden.
Fazit: „Höllen-Friedhof“ ist spannend erzählt und bietet eine sehr typische Szenerie für den Geisterjäger inklusiver einer Reise in eine andere Ebene. Das ist überzeugend und unterhaltsam umgesetzt, aber auch wieder deutlich näher an den anderen Episoden der Serie und nicht so abwechslungsreich wie der direkte Vorgänger. Wie die Serienhandlung hier nebenbei fortgeführt wird, hat mir aber sehr gut gefallen.
VÖ: 30. September 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784563
John Sinclair – 155. Die schwebenden Leichen von Prag
Als John Sinclair von seltsamen Gerüchten aus Prag hört, dass Leichen durch die Luft schwebend gesichtet worden sind, ahnt er direkt neues Unheil. Gemeinsam mit dem ortsansässigen Polizisten Josef Dinek erkundet er die Gegend aus der Luft. In einem Heißluftballon finden die beiden schnell die Spur der schwebenden Leichen, doch dann reagiert Josef zu impulsiv. Währenddessen versucht Jane Collins weiterhin, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen, als ein düsterer Brief bei ihr ankommt…
Im Prinzip ist „Die lebenden Leichen von Prag“ ein Solo-Abenteuer für John Sinclair, der sich ohne Begleitung eines weiteren Teammitglieds in die tschechische Hauptstadt begibt. Doch der Auftakt zu einem Zweiteiler bietet noch eine zweite Handlungsebene, in der Jane Collins mithilfe von Sarah Goldwyn weiterhin versucht, sich mit ihrem neuen eben vertraut zu machen. Auch wenn dieser Teil deutlich geringer ausfällt und nur ab und an zu den beiden nach London geschaltet wird, baut auch dieser Strang einen gelungenen Spannungsbogen auf und führt noch einmal auf eine ganz andere Ebene. Der Hauptteil um John Sinclair ist ebenfalls sehr gelungen – schnell kommt die Handlung dabei bei der Suche nach den schwebenden Leichen an und hat dort bereits einen frühen Höhepunkt. Mir gefällt, dass die Rätsel um das merkwürdige Phänomen lange bestehen bleiben und nicht direkt klar ist, was hinter allem steckt. Das sorgt für einen ordentlichen Gruselfaktor, der dadurch unterstrichen wird, dass eben nicht nur durch harte und actionreiche Kämpfe Spannung erzeugt wird. Natürlich spitzt sich die Lage gegen Ende deutlich zu, doch auch vorher ist die Handlung sehr dicht und spannend erzählt. Der Bezug zu einer alten Legende und der finstere Plan sind ungewöhnlich und in dieser Serie so noch nicht verwendet worden, was für frischen Wind und gelungene Nuancen sorgt. Der Auftakt des neuen Zweiteilers macht Lust auf mehr – vor allem weil die beiden Handlungsstränge so unterschiedlich und abwechslungsreich geraten sind.
Mark Bremer ist in der Rolle des Josef Dinek zu hören, den er nicht nur sehr engagiert und glaubwürdig klingen lässt, sondern der sich auch mit viel Druck in der Stimme gut an den Spannungsbogen der Episode anpasst. Wolf-Dietrich Sprenger spricht Albert Czerny ebenfalls gekonnt und eingängig, sodass er trotz des vergleichsweise kurzen Auftritts einen positiven Eindruck hinterlassen kann. Karyn von Ostholt ist als Sarah Goldyn mit ihrer liebenswert besorgten, immer wieder aber auch mutigen und kraftvollen Art sehr präsent wirkt und ein guter Gegenpart zu Jane Collins ist. Auch Jonas Minthe, Michael Prelle und Nils Rieke sind zu hören.
Insgesamt ist die Handlung ruhiger erzählt als viele andere Episoden, auch die eingesetzten Klänge wirken deswegen mystischer und sehr atmosphärisch. Dennoch lassen es sich Dennis Ehrhardt und sein Team nicht nehmen, auch hier wieder markante und laute Geräusche an den passenden Stellen einzusetzen, was zum typischen Sinclair-Feeling dieser Serie gehört wie die Heimorgel zur alten TSB-Umsetzung.
Drei weißlich schimmernde Leichen mit grauen Gesichtern, lang ausgestreckt und scheinbar reglos, schweben auf dem Titelbild über das nächtliche Prag mit einigen markanten Gebäuden: Das Titelbild der Folge setzt die titelgebende Idee gelungen um und verbreitet wie die Handlung eher eine gruselige den eine Horror-Stimmung.
Fazit: „Die schwebenden Leichen von Prag“ bietet zwar die typische und packende Stimmung der Serie, setzt aber auch sehr eigenständige Ideen um, die eher auf Grusel denn auf Action und Horror setzen. Das ist gut gelungen, zumal mit den Szenen um Jane Collins noch einmal eine interessante zweite Ebene eingebaut ist. Ein sehr starker Auftakt zu dem Zweiteiler mit vielen einprägsamen Szenen.
VÖ: 26. August 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784327
John Sinclair -154. Ich und der Poltergeist
Endlich kann Jane Collins wieder nach London zurückkehren und soll dort vorerst bei Lady Sarah Goldwyn unterkommen. Diese hat auch spontan eine Überraschungsparty mit allen Freunden organisiert. Doch als nur noch John Sinclair zu Gast ist, erklingen plötzlich seltsame Geräusche vom Dachboden: Ein Poltergeist scheint sich eingenistet zu haben. Doch noch ahnt keiner der Beteiligten, was tatsächlich hinter dem scheinbar normalen Spuk steckt…
Der große Handlungsstrang um Jane Collins, den Würfel des Unheils und ihr neues Herz scheint zwar abgeschlossen, doch die 154. Episode der langlebigen Geisterjäger-Serie „John Sinclair“ beweist, dass auch die Nachwirkungen noch sehr reizvoll sein können. So wird sich in dem entspannt-freundschaftlichen Intro nicht nur eine gelungene Stimmung geboten, sondern auch der Status Quo noch einmal festgehalten. Doch schon schnell danach werden die ersten bedrohlich-übernatürlichen Ereignisse eingebunden, die direkt in Lady Sarahs Haus angesiedelt sind. Trotz des dadurch beengten Schauplatzes kommt eine sehr dynamische und spannende Handlung auf, die sich immer weiter zu steigern weiß. Immer weitere Hinweise deuten darauf hin, dass nicht nur ein einfacher Poltergeist hinter dem Ganzen steckt. Mir gefällt, wie sich dabei die Machtverhältnisse immer wieder verschieben, aber auch wie die Rolle von Sarah Goldwyn und Jane Collins nicht starr bleibt, sondern Entwicklungen eingebunden sind. Sehr reizvoll ist dabei, dass die aktuellen Ereignisse eng mit einigen Vorkommnissen aus der Vergangenheit verbunden sind und dabei eine dichte Stimmung aufkommt. Das ist eine knackig erzählte und sehr stringent erzählte Episode, die gut in den Handlungsrahmen der Serie eingebunden ist und dennoch einen sehr eigenständigen Schwerpunkt bietet. Schön, dass die Serie immer wieder neue Ideen für seine Charaktere bereithält.
Karyn von Ostholt punktet als Sarah Goldwyn mit ihrer gewohnt zugänglichen und herzlichen Art, bringt aber auch eine verschmitzt humorige Stimmung ein und zeigt die resolute Seite der alten Dame, sodass ein sehr runder Charakter entsteht. Wolf-Dietrich Sprenger spricht die Rolle des James Fallon mit viel Engagement und einem eingängigen Ausdruck, sodass seine Szenen sehr gut zur Geltung kommen. Mir gefällt aber auch, wie Katy Karrenbauer hier noch einmal die sanftere Seite von Jane Collins betont und der Figur in ihrem neuen Leben noch einmal viel Tiefgang verleiht. Weitere Sprecher sind Mathias Renneisen, Ronald Nitschke und Jonas Minthe.
Das Produktionsteam um Regisseur Dennis Ehrhardt hat auch für diese Episode wieder eine sehr vielseitige und passende Szenerie geschaffen, die sich gelungen an die Handlung anpasst. So kommt die gelöste Stimmung während der anfänglichen Party ebenso gut zur Geltung wie spannende, bedrohliche oder emotionale Momente, wobei Geräusche, Stimmen und Musik dabei sehr gut aufeinander abgestimmt sind.
Das Titelmotiv stammt natürlich wieder von der Heftromanserie und ist im Jahr 1985 erschienen, sodass es heute einen nostalgischen Charme verbreitet. Durch die düstere Beleuchtung von einem Feuer, den umherschwebenden Möbelstücken und dem grünlichen leuchtenden Dämon wirkt das sehr stimmig, insbesondere auch durch John Sinclair, der die Arme abwehrend erhoben hat.
Fazit: „Ich und der Poltergeist“ gestaltet sich sehr dynamisch – und das, obwohl der Schauplatz recht begrenzt ist. Aber durch immer neue Konstellationen und Herausforderungen sowie das hohe Tempo ist eine spannend erzählte Geschichte entstanden, die durch die Entwicklung der Charaktere gelungen ergänzt wird. Hörenswert!
VÖ: 24. Juni 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784549
John Sinclair - 153. Ihr Freund, der Ghoul
Dass John Sinclair zu einem Einsatz in einen Abwassertunnel in London gerufen wird, hat er sich auch nicht träumen lassen. Doch der Gestank kommt nicht nur von den Exkrementen – und dann sieht er zum ersten Mal die bleichen, sauber abgenagten Knochen, die dort lagern. Sofort ist ihm klar, dass ein Ghoul sein Unwesen treibt. Doch wo treibt sich das magische Wesen gerade herum…?
Die Geschichte „Ihr Freund, der Ghoul“ um den bekannten Geisterjäger John Sinclair stammt ursprünglich aus dem Jahr 1986, über 35 Jahre später ist nun die Hörspielumsetzung von Lübbe Audio erschienen. Doch nicht nur wegen des Alters würde die Episode auch gut in den Classics-Ableger passen, es handelt sich hier um eine in sich geschlossene Geschichte ohne Bezug zum aktuellen Rahmenhandlungsstrang der Serie. Sehr gut gelungen ist dabei der Spannungsbogen, der nach einem (wie so oft) sehr stimmungsvollen Intro und ersten Ermittlungen eine sehr gelungene Wendung offenbart: Statt einer klassischen Jagd nach dem Bösewicht gibt es eine unvorhergesehene Begegnung mit diesem, eine Spontaneingebung von Sinclair und einige sehr bedrohliche Szenen. Ich mag diese andere Situation für den Geisterjäger ebenso sehr wie den ungewöhnlichen Gegenspieler, der mit offenen Karten spielt und dennoch eine mystische Aura um sich erzeugt. Die ganz große Spannung kann dabei zwar nicht die gesamte Handlung über gehalten werden, die Episode gefällt mir insgesamt aber sehr gut und schafft es von Anfang an, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen.
Dietmar Wunder ist als John Sinclair auch in dieser Episode überzeugend wie immer, er bekommt eine gelungene Mischung aus Coolness und Engagement hin, kann sich mal unerschrocken und mal trocken humorvoll zeigen, was alles sehr glaubhaft geraten ist. Katharina von Keller übernimmt die Rolle der Eve Bennett, der sie eine sehr markante Aura verleiht und mit vielseitigen Facetten eine sehr eigenständige Figur schafft, die im Gedächtnis bleibt. Max Ziegler wird von Ronald Nitschke ebenfalls überzeugend in Szene gesetzt, seine spontan wirkende Art passt gut in die Stimmung der Episode und formt einen glaubhaften Charakter. Weitere Sprecher sind Julian Greis, Gerlinde Dillge und Martin Keßler.
Bei der akustischen Gestaltung setzt das Team um Dennis Ehrhardt auf die gewohnt eingängige Atmosphäre: Immer einen Schuss bedrohlich und mit einer markanten Mischung aus Musik und kraftvollen Geräuschen. Hier und da gibt es dabei auch leisere, bedrohliche Momente, insgesamt ist es aber die sehr präsente und durchaus auch laute Begleitung der Handlung, die für die passende Stimmung sorgt.
Der blutrote Himmel über halb zerstörten Gebäuden, eine Frau mit überheblichem Gesichtsausdruck, die ihre Hand über ein riesenhaftes, grau angelaufenes Gesicht streckt und es zu beschwören scheint: Das Titelbild ist aussagekräftig und passt gut zur Handlung, zumal es auch mit seinem nostalgischen Zeichenstil punktet.
Fazit: „Ihr Freund, der Ghoul“ startet mit einer unheimlichen Szene in Londons Abwasserkanälen noch recht gewöhnlich, die Handlung nimmt aber schon bald eine ganz andere Richtung und ist besonders wegen dem reizvollen Gegenspieler sehr stark geraten. Und auch wenn der Spannungsbogen in einigen Momenten etwas nachlässt, ist insgesamt eine sehr gelungene Episode entstanden.
VÖ: 27. Mai 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784532
John Sinclair – 152. Todesfalle unter Wasser
John Sinclair und Suko sind dem einzigen Hinweis gefolgt, den sie zur Entführung von Johns Vater haben. Zwar gehen sie bei der Einladung zu einem Maskenball in einem Hotel von einer Falle aus, doch sie rechnen nicht damit, dass sie bereits bei einem Spaziergang am nahegelegenen Strand eingreifen müssen – der Rezeptionist des Hotels wird von einigen maskierten Männern mit mittelalterlichen Waffen attackiert…
Man kennt es von Mehrteilern von John Sinclair, dass zu Beginn die bisherigen Ereignisse in kurzen Dialogfetzen noch einmal zusammengefasst sind. Eine Ausnahme hiervon bildet „Todesfalle unter Wasser“, die allerdings auf der Hülle auch nicht als direkte Fortsetzung von „Samarans Todeswasser“ gekennzeichnet ist. Es wurde aber ein gelungener Weg gefunden, den Hörer noch einmal an den ersten Teil zu erinnern: John berichtet kurz in seinen Monologen von den Zusammenhängen, was in den gelungenen Start um die Ankunft im Hotel eingeflochten wurde. Die Stimmung ist hier schon recht dicht, wird aber schnell noch intensiver – und nimmt gleich zu Beginn eine Wendung zu einer Szenerie, die ich nicht erwartet hätte. Und dabei wird es richtig unheimlich, statt plakativer Bösewichter gibt es düstere Bedrohungen und ausweglose Situationen, magische Momente und gut platzierte Kampfszenen. Das ist sehr gelungen zusammengestellt und gipfelt in einem packenden Finale – doch der eigentliche Clou ist ein anderer: Die bisherigen Kenntnisse aus der Serie werden über den Haufen geworfen und um eine gelungene Komponente erweitert. Schön, wie die Serienhandlung hier so überraschend erweitert wird und dennoch eine eigenständige Geschichte erzählt wird.
Michael Prelle ist hier wieder als Akim Samaran zu hören, er verleiht der Figur ein markantes Auftreten und eine bösartige Aura, ohne zu sehr zu übertreiben. Das gefällt mir gut, da er so wirklich bedrohlich wirkt. Julian Greis ist als Edward Bale ebenfalls überzeugend, er passt sich überzeugend an die Atmosphäre der Episode an und wählt eine eingängige Betonung. Sehr unheimlich wirkt Boris Tessmann als Spuk, der für einige denkwürdige Momente sorgt und immer einen düsteren Unterton mit anklingen lässt. Weitere Sprecher sind Christian Gaul, Wolfgang Häntsch und Erzählerin Alexandra Lange – als einzige weibliche Stimme in diesem Hörspiel.
Das Sounddesign gefällt mir auch hier wieder sehr gut, da die unheimliche Stimmung der Episode sehr gut zur Geltung kommt. Schon die ersten Szenen sind dabei gelungen betont, insbesondere die Szenen unter Wasser kommen mit passenden Geräuschen und Stimmverzerreffekten sehr gut zur Geltung. Und auch die musikalische Untermalung ist hier eher düster-dräuend, was für viel zusätzliche Atmosphäre sorgt.
Drei Skelette tauchen im tiefen Meerwasser nach einem Schatz, der auf dem Grund liegt, alle drei sind schwer bewaffnet – ein sehr markantes Titelbild der Serie, das mit vielen Details überzeugt und die düstere Stimmung des Hörspiels gekonnt aufgreift. Extras sind in dem kleinen Booklet nicht zu finden, neben den üblichen Angaben zu den Mitwirkenden gibt es aber eine Übersicht aller erschienen Episoden inklusive der Spin Ofs.
Fazit: „Todesfalle unter Wasser“ hat einen düsteren und unheimlichen Anklang, was schon in den ersten Szenen gekonnt eingebaut wurde. Die anschließende Handlung ist abwechslungsreich und dynamisch, wobei die Bedrohung von Sinclairs Gegnern eine ständige und gelungene Begleitung ist. Sehr hörenswert auch der kleine Plottwist, der auf die bisherigen Ereignisse noch einmal ein anderes Licht wirft.
VÖ: 25. März 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785784525
John Sinclair – 151. Samarans Todeswasser
Sophia Mackenzie, Bürgermeisterin von Lauder, wird nach einem gemütlichen Abend im örtlichen Pub auf offener Straße umgebracht, auch ihr guter Freund Horace Sinclair trifft auf den geheimnisvollen Fremden – und taucht nicht zu Hause auf. Seine Frau Mary bekommt zur gleichen Zeit ein schweres Paket geliefert. Zu beiden bricht der Kontakt zu ihrem Sohn ab, der sich Sorgen um die beiden macht. Insbesondere, weil Jane Collins den Würfel des Unheils in der kleinen Stadt orten kann…
Oftmals sind die unheimlichen Elemente bei John Sinclair ja mit dem Holzhammer eingebaut, übermächtige Gegner mit ziemlichen einfachen Plänen. Das hat sicherlich seine Daseinsberechtigung und hat bereits für einige gelungen Episoden geführt, mir persönlich gefallen aber die Geschichten besser, in denen es leise unheimlich zugeht, nicht alles gleich offensichtlich ist und eine rätselhafte Stimmung vorherrscht. „Samarans Todeswasser“ ist eine solche Episode, in der zunächst gar nicht klar ist, wer für die Übeltaten verantwortlich ist oder welchen Plan er verfolgt. Verstärkt wird das Ganze noch mit sehr persönlichen Bezügen von John Sinclair – seine Eltern spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie mehrmals Janes neues Herz thematisiert wird. Die Stimmung ist von Anfang an sehr dicht und atmosphärisch, nach den ersten bedrohlichen Momenten wird in Kurzform bis zu dem Zeitpunkt vorgespult, in der John in Lauder eintritt. Auch bei den Ermittlungen gibt es viele starke Momente, aber nur langsam neue Erkenntnisse. Ich mag, wie sich die Handlung immer weiter verdichtet, wie schnelle Szenenwechsel und dynamische Dialoge für einen spannenden Verlauf sorgen, wie der Hörer auch ab und an auf die Schlichte geführt wird. Natürlich gibt es dabei auch wieder die typische Stimmung der Serie, die aber gekonnt variiert wird. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil eines Zweiteilers, sodass die Handlung in einem gekonnten Cliffhanger endet.
John Sinclair wird von Dietmar Wunder einmal mehr mit viel Leben ausgefüllt. Die gelassene Grundstimmung ist geblieben, der Druck auf die Figur und die persönliche Betroffenheit in dem Fall sorgen aber für eine ernstere Sprechweise, was gut in das Konzept der Episode passt. Ernst-August Schepmann ist als Johns Vater Horace zu hören, seine leicht kratzige Stimme und sein sehr präziser Ausdruck sorgen für viele gelungene Momente, wobei er die Atmosphäre der Episode noch verstärkt. Auch Nadine Wöbs hat gelungene Auftritte, schon die anfängliche Szene bekommt durch sie viel Ausdruck, aber auch in der restlichen Handlung sorgt sie für unheimliche Momente. Weitere Sprecher sind Luise Lunow, Martin Keßler und Jonas Minthe.
Akustisch ist auch diese Episode wieder gut gelungen, wobei eben passend zur Handlung über weite Teile eher auf eine leise bedrohliche Stimmung gesetzt wird. Die eingebauten Melodien sind dabei atmosphärisch passend, die Geräuschkulisse überzeugend und die kleinen Schockmomente sehr gelungen. Schön, dass der Grusel so gekonnt betont wird! Später geht es dann wieder markanter, aber ebenso passend im gewohnten Flair der Serie zu.
Durch den schlichten Hintergrund wird der Fokus vollkommen auf die zwei medizinischen Kolben gelenkt, die mit bläulich gefärbter, blubbernder Flüssigkeit gefüllt sind, darin zwei menschliche Köpfe treibend – das Titelbild des Heftromans wurde auch hier wieder für das Hörspiel übernommen. Das Innere ist wie immer eher schlicht geraten, auf der Rückseite sind aber wieder Fotos von Jason Dark und Dietmar Wunder zu sehen.
Fazit: Die direkte Betroffenheit von Johns Familie verleiht der Episode eine gewisse Schärfe. Mir gefällt, dass der Aufbau da eher ruhig, aber nicht weniger intensiv ist. Die gruselige und geheimnisvolle Stimmung kommt gut zur Geltung, die Spannung nimmt immer weiter zu. Eine sehr gelungene Produktion, auch wegen der sehr engagierten Sprecher und dem überzeugenden Sounddesign.
VÖ: 25. Februar 2022
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782712
John Sinclair – 150. Eisherz
Unerwartet wurde ein Spenderherz aufgetan, welches Jane Collins eingepflanzt werden soll und sie unabhängig vom Würfel des Unheils befreien soll. Lady Sara, die Jane zur Klinik von Dr. Prescott begleitet hat, ist jedoch misstrauisch wegen der Umstände und alarmiert John Sinclair. Dieser will seiner ehemaligen Freundin sofort zur Hilfe eilen und ahnt nicht, dass auch eine ganz andere Bedrohung auf ihn wartet…
150 Episoden – eine magische Grenze, die „John Sinclair“ da erreicht hat, selbst wenn durch diverse Ableger und Specials schon deutlich mehr Hörspiele um den Geisterjäger vertont wurden. Und für das Jubiläum wurde dann auch eine besondere Geschichte ausgewählt, die einen markanten Wendepunkt in der Serienhandlung darstellt. Denn Jane Collins macht darin eine weitere Wandlung durch, was für eine düstere und unheimliche Szenerie sorgt. Man hört direkt, dass mit dem Arzt einiges nicht stimmt, doch was dahintersteckt wird erst im Laufe der Zeit aufgeklärt und sorgt für einige spannende Höhepunkt. Nebenbei läuft aber noch eine weitere Handlung um einen dämonischen Truckfahrer, die vom zeitlichen Anteil sogar noch ein wenig mehr Raum bekommt. Hier kommt mehr packende Action zur Geltung, die Bedrohung wirkt sehr präsent, die Handlung wird für die Serie sehr typisch erzählt. Und es ist genau diese Kombination aus leisen, unheimlichen Momenten mit undurchsichtigem Hintergrund und sehr präsenter Bedrohung, die diese besondere Episode sehr lohnenswert macht – insbesondere weil auch das Finale so packend und markant erzählt wurde. Ich mag auch die neuen Bahnen, die bereits hier für die kommende Entwicklung der Reihe gelegt werden und hier bereits gelungen angedeutet werden. Ein gelungenes Jubiläum, welches mit der doppelten Laufzeit von etwa 100 Minuten gut zurechtkommt und durchgängig sehr spannend geraten ist.
Rasmus Borowski ist in der Rolle des Dr. Prescott zu hören und verleiht der düsteren Szenerie mit seiner markanten Stimme viel unheimlichen Flair, er lässt die Bosheit des Charakters immer unter der Oberfläche brodeln und schafft so einen sehr gelungenen Gegenspieler. Auch Frank Felicetti hat mir in der Rolle des Chuck Everett sehr gefallen, mit seinem kratzigen Klang sorgt er für viele markante Momente und bringt die Stimmung des Hörspiels sehr gut zur Geltung. Jane Collins ist zwar eine zentrale Figur, hat aber nur recht wenig Redeanteil, Katy Karrenbauer schafft es aber, dabei sehr gelungene Facetten einzubauen und die Wandlung der beliebten Figur spürbar zu machen. Weitere Sprecher sind Tobias Lelle, Wolf Frass und Volker Hanisch.
Die gewohnt sehr vielfältige Mischung aus Musik und Geräuschen kommt auch hier wieder gut zur Geltung und wird mit einigen neuen Elementen angereichert. Besonders gelungen ist beispielsweise, wie das regelmäßige Piepen einen medizinischen Überwachungsmonitors mit düsterer, bedrohlicher Musik unterlegt wird und für eine sehr eingängige Szene sorgt. Die Dramatik der Handlung wird zudem gekonnt nachgezeichnet, was sehr überzeugend geraten ist.
Zum Jubiläum wurde dieses Mal nicht das Titelbild des Heftromans verwendet, sondern eine neue Zeichnung. Detailreich ist die Studie eines menschlichen Herzes zu sehen, ein silbriger Schimmer vor schwarzem Hintergrund – sehr gelungen. Die Doppel-CD-Hülle ist zudem noch in einem Pappschuber untergebracht, in dessen Booklet einige einleitende Dankworte zu lesen sind, die ebenfalls einen Rückblick auf die bisherige Serie erlauben.
Fazit: Mit „Eisherz“ wurde eine besondere Episode zum Jubiläum produziert – nicht nur, weil sie doppelte Laufzeit hat. Die zweigeteilte Handlung mit ganz unterschiedlichen Stimmungen sorgt für Dynamik, die Entwicklungen sind spannend und vielseitig erzählt, die Auswirkungen auf das Gefüge der Serie sind bereits jetzt spürbar. Sehr gelungen!
VÖ: 17. Dezember 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782705
John Sinclair – 149. Die Rache des Kopflosen
Beim Schneemannbauen auf dem Spielplatz treffen Bill und Sheila Connolly auf Helen Watson und ihren jüngeren Bruder Doug und freunden sich schnell an. Doch die Attacke eines schwarzen Vogels stört die ruhige Stimmung und hinterlässt den Jungen bewusstlos. Johnny berichtet davon, dass der Rabe ihn mit rot leuchtenden Augen beobachtet hat. Noch will Sheila ihm nicht glauben, doch die Familie Watson scheint ein schweres Los gezogen zu haben…
Ein wenig in die Rahmenhandlung eingebunden ist die Geschichte von „Die Rache des Kopflosen“, die 149. Episode aus der „John Sinclair“-Reihe von Lübbe Audio – allerdings wirklich nur am Rande, in der eine folgenschwere Entscheidung von Jane Collins thematisiert wird. Ansonsten kann man die Geschichte auch problemlos und ohne Vorkenntnisse der Serie alleinstehend hören. Mit einer packenden Szene aus weiter Vergangenheit geht es los, sodass einerseits gleich zu Beginn eine dichte Stimmung entsteht, andererseits aber bereits der Fluch auf der Familie Watson thematisiert wird. Der Hörer kennt also gleich einige Hintergründe, die später noch eine wichtige Rolle spielen. Nach der oben beschriebenen Attacke des Raben, die ebenfalls sehr stimmungsvoll geraten sind, geht es eher mit ruhigeren, aber immer noch gut erzählten Recherchen weiter. Eine bedrohliche, mystische Bedrohung, eine immer druckvollere Handlung, kleine Szenenwechsel mit verschiedenen Erzählperspektiven und eine düstere Familiengeschichte sorgen für einen unheimlichen Eindruck, wobei die Actionelemente etwas weiter in den Hintergrund treten, was mir sehr gut gefallen hat. Am Ende werden die Fäden überzeugend zusammengeführt und mit kleineren Überraschungen versehen, sodass insgesamt eine sehr starke Episode der Serie entstanden ist.
Leonie Landa ist in der Rolle der Helen Watson zu hören und überzeugt mit sehr lebendiger Sprechweise, wobei sie kühle Ablehnung, große Sorge und panische Momente gleichsam überzeugend vertont. Daniela Hoffmann spricht natürlich wieder Sheila Conolly und legt der Mutter von Johnny dabei feine Facetten in die Stimme, sodass ein sehr lebendiger Ausdruck der Figur entsteht. Maria Koschny sorgt mit ihrem markanten Klang ebenfalls für viele gelungene Momente, die Rolle der Celia Watson spricht sie sehr überzeugend. Weitere Sprecher sind Christian Gaul, Wolfgang Häntsch und Jürgen Holdorf.
Auch in der akustischen Umsetzung wird gelungen auf die ruhigere Stimmung eingegangen und dafür die unheimlichen Momente betont, wobei das heisere Krächzen eines Raben und ein markanter Stimmverzerrer hervorstechen. Aber auch die übrige Geräuschkulisse und die eingesetzten Melodien sind markant – insbesondere die Introszene ist gelungen mit klassischer Musik untermalt. Am Ende kommen die Actionfans mit einer etwas lauteren Umsetzung ebenfalls auf ihre Kosten.
Auf dem Cover trifft der Titel der Episode nicht ganz zu, schließlich hat der düstere Reiter mit dem rot-schwarzen Umhang auf seinem Schimmel einen Kopf – allerdings trägt er diesen in der Hand. Gepaart mit dem nostalgischen Zeichenstil und der düsteren Szenerie ist so ein ansehnliches und passendes Titelbild entstanden. Im Inneren wurde wie immer auf Extras verzichtet, eine Übersicht der Mitwirkenden und eine Episodenliste sind dort aber zu finden.
Fazit: „Die Rache des Kopflosen“ ist mit einer Dreiviertelstunde Laufzeit eine eher kurze Episode der Serie, wurde dafür aber knackig und dicht erzählt, aber auch mit viel düsterer Atmosphäre aufgeladen. Dabei gefällt mir, dass es auch einige recht unheimliche Momente gibt und eine düstere Familiengeschichte bis in die Gegenwart reicht. Eine hörenswerte Episode, die mir gut gefallen hat.
VÖ: 26. November 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782699
John Sinclair – SE 15. Tödliche Märchen
Die 15-jährige Stella Finley besucht die geheimnisvolle Grandma Gardener, in deren Schloss Märchen zum Leben zu erwachen scheinen. Doch danach ist sie verschwunden, ihre Mutter sucht daraufhin John Sinclair auf und bittet um seine Hilfe. Nur mit einigen Zweifeln macht er sich auf die Suche nach Stella, ahnt aber noch nicht, welcher Schrecken ihn erwarten wird…
Die klassischen Märchen haben immer noch nichts von ihrer Faszination verloren, vielleicht auch, weil sie schon immer eine leicht unheimliche Atmosphäre verbreiten. Das macht sich auch die mittlerweile 15. Sonderfolge der erfolgreichen „John Sinclair“ zunutze und präsentiert „Tödliche Märchen“. Die oben beschriebene Introszene um Grandma Gardener bietet schon einen sehr bekannten Teil eines klassischen Märchens, auch danach gibt es viele Anspielungen und Märchenmotive, kleine Nacherzählungen und interessante Abwandlungen. Das ist sehr kreativ gelöst, so ist beispielsweise auch das bekannte Intro gelungen variiert worden. Neben den Szenen um John Sinclair bei seinen Recherchen, die recht klassisch gehalten sind und einige Spannungsmomente bieten, kann man auch immer wieder Szenen verfolgen, in denen Polly Gardener auf die eine oder andere Weise ihr Unwesen treibt. Sie ist eine äußerst gelungene Figur, mit düsterer Ausstrahlung und einer geheimnisvollen Art, da ihr Motiv lange Zeit nicht klar ist. Der Spannungsaufbau ist sehr gelungen, die Szenen entwickeln sich dynamisch weiter und entladen sich in einer packenden, dramatischen und sehr spannenden Szene mit einem sehr eindringlichen Endkampf. Und dann gibt es eben doch noch einen Bezug zu der fortlaufenden Serie, wie immer lässt sich aber auch diese Episode völlig eigenständig hören. Eine sehr gelungene Sonderedition, sehr spannend erzählt und eben auch mal wieder richtig unheimlich.
Polly Gardener, die als Grandma Gardener ihr Unwesen treibt, wird von Gerlinde Dillge sehr intensiv gesprochen, sie verleiht ihrer leicht rauen Stimme zwar vordergründig einen freundlichen und gutmütigen Klang, lässt aber auch immer die Hinterlist der alten Dame durchscheinen – sehr überzeugend, besonders wenn sie mal richtig böse sein darf. Leonie Landa spricht die Rolle der Sophie Catledge und legt dabei eine passende trotzige Note in ihren Klang, was sehr glaubhaft klingt, zumal sie später auch noch weitere Seiten von sich zeigen kann. Daniela Reidies hat mich als Susan Atkins ebenfalls sehr überzeugt, ihre unverkennbare Stimme bringt auch hier eine sehr interessante Note mit ein, zumal sie sehr gut in die Atmosphäre der Episode passt. Weitere Sprecher sind Henry König, Oliver Warsitz und Robert Kotulla.
Die akustische Umsetzung der Episode ist auch hier wieder sehr sicher und gelungen, das Soundkonzept der Serie wird sanft an die märchenhafte Stimmung angepasst. So gibt es im Hintergrund immer wieder leise, unheimliche Klänge, die für eine dichte Atmosphäre sorgen. Aber auch die Geräusche sind sehr treffend eingebaut und sorgen besonders in den spannenden Szenen für einen kraftvollen Ausdruck. Und gegen Ende wird mit den Stimmen der Sprecher noch eine interessante Spielerei präsentiert, die technisch perfekt gelungen ist.
Für die Sondereditionen der John Sinclair-Reihe wurde eine ganz eigene Optik gefunden, die natürlich auch hier angewendet wird. Das ursprüngliche Titelbild der Heftromanvorlage wird auf schwarzem Untergrund nur mit gelben Neonfarben dargestellt – ähnlich dem des Schriftzugs. Zu sehen ist eine fast typische Szene zum Märchenvorlesen: Eine alte Dame in ihrem Schaukelstuhl, der einige Kinder gebannt zuhören – nur dass diese statt eines Gesichts einen Totenschädel hat. Die normale CD-Hülle wird von einem Pappschuber umgeben, ansonsten gibt es keine weiteren Extras.
Fazit: „Tödliche Märchen“ ist von der sehr unheimlichen Introszene bis zum packenden Finale sehr gelungen. Die Stimmung ist dicht, es gibt viele Momente zum Gruseln, die dynamisch aufeinander aufbauenden Szenen erzählen die Handlung sehr kurzweilig. Die Märchenmotive sind auf verschiedene Arten sehr gekonnt eingebaut und verleihen dieser Folge ihren besonderen Reiz. Sehr stark!
VÖ: 29. Oktober 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785783153
John Sinclair – 148. Ninja-Rache (2/2)
Mit knapper Not – und nur mit der Hilfe von Tokito Gazzanawa – kann sich John Sinclair aus der Gewalt von Amenouzeme und dem Club der Weißen Tauben befreien. Doch in Sicherheit ist er damit noch längst nicht, denn die dämonische Frau hat immer noch einen hinterhältigen Plan. Und auch Yakup Yalcinkaya, der sich in einer fremdartigen Zwischenwelt wiederfindet, ist auf fremde Hilfe angewiesen: Shao spricht mit ihm…
Zwar handelt es sich bei den Episoden 147 und 148 der „John Sinclair“-Serie von Lübbe Audio um einen Zweiteiler, doch die Vorbereitungen darauf liefen schon seit einiger Zeit länger. Die Geschichte um Amaterasu, Shimada und Shao wird in „Ninja-Rache“ noch einmal verdichtet und mit noch mehr Feinheiten und Hintergründen verrichtet, sodass man zum Verständnis dieses zweiten Teils der Dilogie auch einige weitere Folgen kennen sollte und eben nicht nur die Auftaktepisode. Das ermöglicht der Handlung aber auch, nach einer kurzen Wiederholung der wichtigsten Ereignisse schnell zu starten und die drei Szenerien um John Sinclair, Suko und Yakup Yalcinkaya unmittelbar fortzuführen – und dabei geht es schnell ordentlich zur Sache. Mir gefällt dabei besonders, dass der Handlung eine gelungene Dynamik besitzt und neben vielen actionreichen und aufregenden Szenen auch wieder ruhige, unheimliche Momente bietet, die Figuren in immer neue und teils ungewohnte Situationen befinden, die sehr bedrohlich wirken. Der Verlauf ist temporeich, sodass man schon gut aufpassen muss, um keine Entwicklung zu verpassen, belohnt wird man allerdings auch mit vielen kleinen Highlights und einem packenden Finale, welches die Erzählstränge gelungen zusammenführt. „Ninja-Rache“ lässt aber noch Raum für weitere Entwicklungen offen, obwohl es auch deutliche Umbrüche in der Rahmenhandlung gibt – inklusive eines schmerzhaften Verlustes und einer überraschenden Rückkehr. Sehr hörenswert!
Yakup Yalcinkaya wird auch in dieser Episode wieder von Jesse Grimm gesprochen, der wieder eine dynamische Sprechweise an den Tag legt und dabei wieder einige gelungene Facetten mit einbringen. Auch Achim Buch hat mir in der Rolle des Takito Gattanawa gut gefallen, er spricht sehr dynamisch und passt sich gelungen an die unterschiedlichen Szenen an, was glaubhaft und präsent wirkt. Peter Weis uns seine angenehm gealterte Stimme passen sehr gut zu der Rolle des Rokurokubi, er spricht in intensiv und sehr betont, was eine ausdrucksstarke und geheimnisvolle Figur schafft. Weitere Sprecher sind Gen Seto, Eva Michaelis und Wolfgang Häntsch.
Wie immer sind die vielen Actionszenen, die kennzeichnend für die Serie sind, mit vielen passenden und gut ineinander greifenden Geräuschen versehen, sodass diese lebendig wirken und ihre Dynamik unterstreichen. Aber auch die ruhigen, unheimlichen Momente sind sehr passend gestaltet, ebenso wie viel Musik und passende Halleffekte für die Stimmen für eine noch intensivere Momente sorgen.
Das geisterhaft schimmernde Gesicht eines alten japanischen Mannes mit langem Bart, davor ein vermummter Ninja mit erhobenem Schwert – das Cover konzentriert sich auf diese beiden Motive und schafft dabei eine mysteriöse Stimmung. Das Innere ist wie immer sehr schlicht gehalten, enthält aber eine ausführliche Übersicht der bisher erschienenen Teile der Serie und ihrer Ableger.
Fazit: „Ninja-Rache“ setzt unmittelbar an den vorigen Ereignissen an und legt so von Anfang an ein beachtliches Tempo vor, bietet neben schnellen Entwicklungen aber auch immer wieder unheimliche, ruhige Momente, die dadurch umso besser zur Geltung kommen. Die japanische Szenerie wird dabei weiter ergänzt und mit interessanten Facetten versehen, wobei die Rahmenhandlung wieder deutlich verändert wird. Sehr überzeugend!
VÖ: 27. August 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782682
John Sinclair – 147. Die Schwert-Legende
Eine Attacke mitten in London auf ein Hotel – sofort eilen John Sinclair und Suko an den Ort des Geschehens. Sie erwarten, auf den dämonischen Shimada zu treffen, doch stattdessen wartet in einem der Zimmer ein alter Mann. Er berichtet ihnen von alten japanischen Clans und einem geheimnisvollen Geheimbund, dem Club der weißen Tauben. Doch um mehr erfahren zu können, müssen die beiden Geisterjäger noch einige Gefahren auf sich nehmen…
Während die Lübbe Audio-Serie um „John Sinclair“ oft zwischen verschiedenen wiederkehrenden Gegnern im Laufe weniger Episoden hin- und herwechselt, konzentrieren sich die aktuellen Episoden stark auf den Kampf gegen Shimada mit der zweifelhaften Unterstützung der Sonnengöttin Amaterasu. Dazu wurde ein weiterer Zweiteiler auf den Weg gebracht, den Start macht Nummer 147 der Serie mit dem Titel „Die Schwert-Legende“. Nach einer kurzen, aber sehr atmosphärischen Introszene geht es dann auch gleich actionreich und hektisch zu, der Hörer ist also schnell mitten im Geschehen, dennoch wird sich auch immer wieder Zeit genommen, eine stimmige und spannende Geschichte zu erzählen, in der verschiedene Mächte Einfluss nehmen – und nicht immer ist direkt klar, was deren Ziele sind. Gut gefällt mir auch, dass sich die Handlung in mehrere Stränge aufteilt und nicht nur John Sinclair, sondern auch Suko und Yakup Yalcinkaya begleitet werden, was nicht nur dynamisch wirkt, sondern auch immer wieder für Cliffhanger und Wendepunkte in der Handlung sorgt. Dabei kommen auch immer wieder gruselige Momente auf, nicht nur bloße Action und Spannung, was mir gut gefallen hat. Das Ende kommt natürlich plötzlich, da der Abschluss ja erst in der nächsten Folge erzählt wird – die List darauf wird hier auf jeden Fall geweckt.
Dietmar Wunder ist als John Sinclair auch hier wieder sehr überzeugend und setzt zwar auch den trockenen Humor des Geisterjägers gelungen um, bringt hier aber vor allem die ernsthafte Seite der bekannten Figur zur Geltung. Eva Michaelis hat mit als Amenouzme ebenfalls sehr gut gefallen, sie passt sich gekonnt an die düstere Szenerie der Episode an und schafft so einen ausdrucksstarken Charakter. Achim Buch hat als Tokito Gazzanawa ebenfalls einige gelungene Szenen, die er mit seiner lebendigen und facettenreichen Stimme zum Leben erweckt. Weitere Sprecher sind Gerlinde Dillge, Silke Haupt und Bernd Stephan.
Das Team um Regisseur Dennis Ehrhardt hat wieder sehr überzeugende Arbeit bei der akustischen Untermalung der Episode geleistet und eine sehr dichte und atmosphärische Geräuschkulisse geschaffen, die abwechslungsreich an die verschiedenen Szenen angepasst ist. Toll sind beispielsweise auch unheimliche Stimmeffekte und wie immer auch die überzeugende Musik, die immer wieder für mehr Dramatik sorgt.
Bei dem Cover mag es zunächst verwundern, dass die Episode wieder in einem sehr japanischen Setting angesiedelt ist, erinnert das dunkle Schwert in dem Stein steckend doch eher an die Artus-Sage, wozu auch die verschneite Landschaft und die Raben erinnern. Doch der Zusammenhang wird im Laufe der Episode klar, sodass ein passendes und ansprechendes Titelbild entstanden ist.
Fazit: Actionszenen, ein gelungener Spannungsaufbau und immer wieder auch gruselige Momente – „Die Schwert-Legende“ baut trotz der temporeichen Handlung eine packende Szenerie über mehrere Stränge hinweg auf, was für gelungene Cliffhanger und einen spannenden Verlauf sorgt. Da dabei noch weiter in die Szenerie um Shimada und Amaterasu eingedrungen wird, sollte man die vorigen Ereignisse durchaus noch auf dem Schirm haben.
VÖ: 30. Juli 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782675
John Sinclair – 146. Meine Henkersmahlzeit
Bei einem Treffen mit seinem Sohn berichtet Horace F. Sinclair von Akim Samaran, der ehemalige Künstler hat Statuen von Kindern gegen deren Willen angefertigt. Als Anwalt hat Horace dafür gesorgt, dass der Syrer des Landes verwiesen wird. Doch nun scheint er zurückgekehrt zu sein und Horace einen Drohbrief zukommen lassen – überbracht von einem Jungen, der ebenso aussah wie John als Kind. Natürlich nimmt der Geisterjäger sofort die Ermittlungen auf…
Natürlich sind immer wieder Freunde und Kollegen von John Sinclair immer wieder Ziel von Attacken der dunklen Mächte, was immer wieder für eine verschärfte Szenerie sorgt. Folge 146 mit dem Titel „Meine Henkersmahlzeit“ geht dabei noch einen Schritt weiter und rückt die Familie des Geisterjägers mehr in den Fokus, sein Vater Horace hat es mit einem alten Bekannten zu tun. Der ehemalige Anwalt bekommt zunächst nur einige unheimliche Andeutungen, der Hörer weiß nach der Introszene schon schneller über das bösartige Treiben von Akim Samaran Bescheid, auch in einigen kleinen Zwischensequenzen hat man schon bald einen Wissensvorsprung. Das verstärkt die Spannung allerdings noch mehr, da immer noch viele Überraschungen eingebunden sind. Der Verlauf enthält zwar einige Ermittlungen, die von nicht allzu großem Tempo sind, ist aber dennoch sehr abwechslungsreich und stimmungsvoll geraten. Die Konfrontation zwischen Sinclair und seinem Gegenspieler geschieht erst recht spät, dann aber auch auf sehr überraschende Weise. Es wird noch einmal ein ganz anderer Blick auf die Ereignisse geworfen und ein ebenso ungewöhnliches wie packendes Ende präsentiert. Eine eher ruhige, aber auch sehr intensive Episode, die mir sehr gut gefallen hat.
Michael Prelle lässt seine Stimme wunderbar rau und kratzig klingen, sodass Akim Samaran eine sehr präsente Wirkung entfaltet – insbesondere da er einen harten und boshaften Ton hineinlegt und so einen gelungenen Gegenspieler für Sinclair abgibt. Als Johns Vater Horace ist Ernst-Augst Schepmann zu hören, der viel Charme und eine positive Ausstrahlung in die Handlung einbringt, besonders im Zusammenspiel mit Dietmar Wunder gefällt er mir sehr gut. Die wunderbare Monica Bielenstein ist als Liz Anderson zu hören, auch sie passt sich gekonnt an die Stimmung der Episode an und legt viel Energie und einen sehr überzeugenden Ausdruck in ihre Stimme. Weitere Sprecher sind Henry König, Jonas Minthe sowie Piet Rose.
Regisseur Dennis Ehrhardt und sein Team haben akustisch wieder eine sehr gut aufeinander abgestimmte Atmosphäre geschaffen, in der leise, unheimliche Momente ebenso mit passender Musik unterlegt sind wie aufregende, prägnante Szenen. Das wirkt sehr dicht und wird durch eine lebendige Geräuschkulisse ergänzt, die beispielsweise auch die Erzähltexte von Alexandra Lange sehr lebendig gestalten und für eine intensive Stimmung sorgen.
John an Hals, Händen und Beinen an einen Stuhl gefesselt, dazu ein recht karg gedeckter Tisch – das Titelbild bekommt seinen Reiz einerseits durch die Perspektive, in der man den Geisterjäger nur von hinten sehen kann, andererseits aber auch durch die schummerige Beleuchtung, sodass das Bild noch unheimlicher wirkt. Die restliche Gestaltung ist eher schlicht, enthält aber alle wesentlichen Informationen zu den Mitwirkenden.
Fazit: „Meine Henkersmahlzeit“ überzeugt mit einem interessanten Thema und Szenen, die immer wieder einen Blick auf das unheimliche Treiben von Sinclairs Gegenspieler erlauben. Dabei gibt es einige Überraschungen und durch das Einbinden von Johns Vater noch einmal einen anderen Druck auf den Geisterjäger. Atmosphärisch sehr dicht und dynamisch erzählt ist so eine sehr starke Episode der Serie entstanden, die wie sein Vorgänger eher für sich alleine steht.
VÖ: 28. Mai 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782668
John Sinclair – 145. Villa Frankenstein
Sir James wird von einem merkwürdigen Mord berichtet: Eine Puppe soll ohne weiteres Zutun mit einem Gewehr auf einen Menschen geschossen haben. Das klingt derart ungewöhnlich, dass er den übersinnlichen Ermittler John Sinclair auf den Fall ansetzt. Die Puppe soll aus einer Villa stammen, die in der Gegend berüchtigt ist: Der Besitzer soll schreckliche, von Mary Shelleys Roman „Frankenstein“ inspirierte Experimente durchführen…
Während manche Episoden von „John Sinclair“ stark zusammenhängen und bisherige Ereignisse aufgreifen, gibt es auch immer wieder Episoden, die vollständig in sich abgeschlossen sind. „Villa Frankenstein“, die 145. Folge, gehört in die zweite Kategorie und ordnet sich zwar zeitlich ein, allerdings nur, um kurz zu erklären, warum Suko nicht mit von der Partie ist. Zunächst gibt es jedoch eine Introszene, die die beiden Themen der Geschichte kurz vorstellt: Die mörderischen Puppen sowie die Frankenstein-Experimente. Ein paar Hinweise in einer unheimlichen Szene, und schon schwenkt die Handlung auf das London der Gegenwart um und liefert erste Spuren für John Sinclair. Bis es dann wieder richtig unheimlich wird, dauert es zwar etwas, unterhaltsam ist die Szenerie um Johns Auftrag und seine Reise aber allemal geraten. Und im späteren Verlauf des 50-minütigen Hörspiels geht es dann auch wieder unheimlicher zu. Das geschieht auf eine andere Weise als sonst, die übermächtigen Gegner für Sinclair bringen hier eine recht humorvolle Stimmung mit ein. Hier ist dann auch eher eine recht lange Dialogszene zu hören denn einem sonst üblichen Actionspektakel. Vollkommen überzeugend ist das in meinen Ohren nicht geraten, die tempo- und spannungsarm ist die Handlung geraten. Dennoch: „Villa Frankenstein“ macht durchaus Spaß und setzt andere Akzente als gewohnt.
Hartmut Becker ist in der Rolle des Pater Vincent sehr gut aufgehoben, den Geistlichen spricht er mit einer überzeugenden Ernsthaftigkeit spricht, später aber auch viel Energie in seine Stimme legt und für ein paar eindrucksvolle Momente sorgt. Als Philipp Butcher ist Oliver Stritzel zu hören, der sich gut an das düstere Ambiente der Episode anpasst und seiner Figur eine markante Ausstrahlung verleiht. Wolfgang Häntsch hat ebenfalls eine imposante Rolle inne, die er mit passendem Pathos und einer eingängigen Sprechweise versieht und so einen sehr überzeugenden Eindruck hinterlässt. Weitere Sprecher sind Henry König, Herbert Tennigkeit und Ilya Welter.
Auch in dieser Episode der Serie ist eine vielseitige Geräuschkulisse zu hören, die jede Szene mit einem passenden Hintergrund versieht und so die Glaubwürdigkeit der Dialoge erhöht und für eine dichte Stimmung sorgt – besonders auch in den unheimlichen oder actiongeladenen Szenen. Auch Musik ist natürlich wieder ein wichtiges Stilelement und sorgt für passende Schreckmomente oder eine passende Atmosphäre. Die eingesetzten Stimmverzerrer sind irgendwo zwischen witzig und unheimlich angesiedelt, sorgen aber ebenfalls für Eindruck.
Eine klassische Darstellung, die alle Klischees von Frankensteins Monster erfüllt, ist auf dem Cover zu sehen. Die bleiche Haut und die düstere Gestaltung der Figur passt sehr gut zu der finsteren Umgebung mit angedeutetem Vollmond am violetten Nachthimmel und dem alten Herrenhaus. Wie immer sind auf der Rückseite die Fotos von Jason Dark und Dietmar Wunder zu sehen, im Inneren gibt es eine Übersicht der bisher erschienenen Episoden.
Fazit: „Villa Frankenstein“ kombiniert zwei klassische Grusel- und Horror-Themen und versieht sie mit einer dichten Atmosphäre, auch wenn die Handlung nicht so temporeich und spannend geraten ist wie sonst. Trotz der eher kurzen Folgen haben sich recht lange Dialoge eingeschlichen, doch die gelungene Kombination der Ideen sorgt für eine weitere, hörenswerte Folge der Serie.
VÖ: 30. April 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785782651
John Sinclair – 144. Im Tempel des Drachen
Im Kampf gegen Shimada ist John Sinclair weiterhin auf der Suche nach den machtvollen Artefakten der Sonnengöttin Amaterasu und wird während eines Dimensionssprung mit Suko und Shao angegriffen. Zwar ist er wie geplant in Tibet angekommen, allerdings ohne Suko. Doch was hat nun Priorität: Die Handschuhe der Sonnengöttin zu finden oder Suko zu retten – und welchen Schritt plant Shimada als nächstes…?
Dass „Im Tempel des Drachen“ keine Episode ist, die für sich alleine steht, könnte zur kleinen Überraschung für den unbedachten Hörer von „John Sinclair“ von Lübbe Audio sein, ein entsprechender Hinweis ist zumindest auf der Hülle nicht zu finden. Doch wie immer bei den Zweiteilern der Serie gibt es auch hier eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Und das Tempo der Episode ist deswegen gleich ziemlich hoch, die Reise in den Tibet führt John Sinclair und Suko in zwei unterschiedliche Richtungen. Nach ein paar gelungenen Actionszenen und einer bedrohlichen Szenerie bekommt der Hörer erst einmal mehr Hintergrundinformationen zu der Geschichte der Shaolin und dem Drachengott, den man bereits aus der vorigen Episode kennt. Doch schon bald kommen auch wieder mehr Ereignisse mit ein, neue Mit- und Gegenspieler sorgen für eine lebendige Entwicklung, aufregende Actionszenen sorgen für eine dichte Stimmung. Die Handlung ist durchgängig dicht und sehr unterhaltsam geraten, spitzt sich immer weiter zu und überzeugt auch mit den verschiedenen mystischen Hintergründen. Dass alles in einem Actionspektakel endet, deutete sich zwar schon länger an (und ist keine große Überraschung in der Serie), ist aber auch sehr gelungen ausgeführt und schließt die Handlung des Zweiteilers sehr gekonnt ab.
Shao wird natürlich wieder von Silke Haupt gesprochen und macht die Wandlung der wiedererweckten Dienerin von Amaterasu auch in ihrer Stimme deutlich, klingt härter und kühler, spricht aber auch sehr markant und ausdrucksstark, was der Rolle eine sehr interessante Ausstrahlung verleiht. Rajvinder Singh ist in der Rolle des Jinpa zu hören und bringt eine markante Aura mit ein, zumal er in den verschiedenen Szenen authentisch und kraftvoll wirkt. Und natürlich ist Martin May als Suko zu hören, wie immer spricht er die Rolle mit viel Energie und unterstreich die vorherrschende Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Gen Seto, Tobias Lelle und Alexandra Lange als Erzählerin.
Die akustische Gestaltung ist – wie immer bei der Serie – sehr sorgsam umgesetzt und punktet mit einer detailverliebten Szenerie. Dabei gibt es natürlich zahlreiche unterschiedliche Geräusche, die den Hintergrund lebendig gestalten oder die Actionszenen krachen lassen. Aber auch die Musik ist mystisch, abwechslungsreich und stimmungsvoll geraten, was durch gelungene Stimmeffekte ergänzt wird – sehr gut abgerundet!
Das Titelbild ist mal wieder außerordentlich düster geraten, das Spiel mit Licht und Schatten sehr ansehnlich geraten. Das Motiv ist nicht ganz so auffällig und markant wie in anderen Episoden, wirkt aber gerade durch diese dunkle Stimmung sehr ansehnlich – der Ninja in der blauen Robe, sein Gegenspieler und die grob gehauene Steinmauer im Hintergrund sind gut zusammengestellt. Die restliche Gestaltung ist wie immer schlicht und übersichtlich geraten, allerdings ohne weitere Extras in der CD-Version.
Fazit: Die Ereignisse dieser Folge sind dicht aneinander getaktet und werden mit vielen mystischen Hintergrundinformationen angereichert. Die Zweiteilung der Handlung, die Zuspitzung der Ereignisse mit einem Actionspektakel als Abschluss und die vielen markanten Charaktere sind klassische Elemente der Serie, werden aber wieder sehr gekonnt aufbereitet und sorgen für eine sehr gelungene Geschichte.
VÖ: 26. Februar 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785780794
John Sinclair – 143. Der unheimliche Shaolin
John Sinclair will seinen Freund und Kollegen Suko eigentlich noch etwas schonen, doch Sir James Powell hat gleich einen neuen Auftrag für den Geisterjäger. Er schickt die beiden zu einer Auktion, in der wertvolle tibetanische Rollbilder versteigert werden. Diese sollen angeblich eine Schatzkarte enthalten, die eine Spur zu Yakup Yalcinkaya enthalten sollen. Doch auch ein gewisser Taro Oziko hat sich zu der Auktion angemeldet…
Dadurch, dass die Rahmenhandlung von „John Sinclair“ durch die Sonnengöttin Amaterasu und den finsteren Gegenspieler Shimada deutliche Züge aus der japanischen Mythologie enthält, wird auch Suko immer mal wieder in den Mittelpunkt gerückt. Seine leicht labile Verfassung nach dem Tod von Shao wird auch in der 143. Episode „Der unheimliche Shaolin“ thematisiert, doch allzu tiefgreifend wird es dabei natürlich nicht – eine dynamische Handlung mit actionreichen und mystischen Elementen steht natürlich auch hier im Vordergrund. Dabei gibt es hier zwei sehr unterschiedliche Handlungsstränge: Einerseits erlebt man natürlich John Sinclair und Suko bei ihrer Suche nach ihrem verschwundenen Verbündeten „Yakup Yalcinkaya“, was sich zunächst etwas langsamer gestaltet, später dann aber mehr Fahrt aufnimmt – wobei einige spannende Momente auch schon früh für Schockeffekte und Aufregung sorgen. Doch es gibt auch eine zweite Handlungsebene, in der eine Geschichte aus früherer Zeit erzählt wird, die den mystischen Hintergrund der Episode vertieft und in mehreren Etappen gekonnt weiterentwickelt. Das bringt eine sehr düstere und unheimliche Stimmung mit sich und ergänzt die Haupthandlung gekonnt. Beides zusammen ergibt zwar eine unterhaltsame Handlung, in die einige sehr gelungene Überraschungen eingebaut sind, die Geschichte entwickelt sich allerdings etwas zu langsam weiter, um eine durchgängig spannende Handlung aufzubauen. Zudem war ich etwas überrascht, dass am Ende der Handlung auf die direkte Fortsetzung in der kommenden Episode hingewiesen wird – Zweiteiler sind nichts Ungewöhnliches bei dieser Serie, normalerweise wird darauf aber direkt auf der Hülle hingewiesen.
Fang Yu ist in dieser Episode als Lin Cho zu hören und bringt das richtige Flair mit, um das japanische Umfeld der Episode zu betonen, schafft aber auch so eine vielseitige und überzeugende Figur, die in den verschiedenen Situationen gekonnt agiert. Die Stimme von Wolfgang Häntsch wurde zwar mit einem imposanten Verzerreffekt unterlegt, mal hört jedoch auch so, dass seine Stimme sehr markant und kraftvoll ist, was dem geheimnisvollen Drachengott eine ausdrucksstarke Aura verleiht. Auch Jesse Grimm ist als Yakup Yalcinkaya wieder sehr überzeugend und bringt seine ganz eigene Note mit ein. Weitere Sprecher sind Herbert Tennigkeit, Gen Seto und Oliver Stritzel.
Akustisch ist die Serie immer noch auf dem aktuellen technischen Stand und ist mit seinen vielen Geräuschen und Melodien sehr eingängig geraten. Beides scheint gleichwertig nebeneinander zu stehen und sorgt für zahlreiche markante Szenen, betont dabei immer die vorherrschende Stimmung. Die Actionszenen sind erfreulicherweise aber auch nicht mit Sounds überstrapaziert, bringen dennoch eine dynamische Atmosphäre mit sich.
Für das Titelmotiv wurde natürlich wieder ein Originalbild der Heftromanserie genommen und an das andere Format angepasst. Mit den dunklen Rottönen und dem finsteren Gesichte des japanischen Mannes mit dem weißen Bart und den mystischen Drachensymbolen ist dies sehr ausdrucksstark geraten und weckt sofort das Interesse an der Episode. Die restliche Gestaltung ist wie immer sehr funktional gehalten und beinhaltet kein weiteres Bonusmaterial.
Fazit: Die Rahmenhandlung der Serie um Amaterasu und Shimada wird hier gekonnt erweitert, einerseits mit aktuellen Ereignissen, aber auch mit einer Erzählung, die die mystischen Hintergrund um einige interessante Elemente erweitert. Die Entwicklung der Handlung ist allerdings etwas zu langsam, ansonsten ist diese erste Folge eines Zweiteilers unterhaltsam und spannend geraten.
VÖ: 29. Januar 2021
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781432
John Sinclair – 142. Das Grauen aus dem Bleisarg
Um seinen Freund Suko vom Verlust seiner Freundin Shao abzulenken, nimmt John Sinclair ihn zu einem Kurztrip zu seinen Eltern mit, die von dem spontanen Ausflug jedoch noch nichts wissen. Die Ablenkung ist aber ganz anders, als John es erhofft hatte: Noch auf dem Weg treffen sie auf eine Frau, die mit zwei Knochen durch die dunkle Nacht wandelt. Die Spur führt die beiden in eine alte Gruft, in die vor vielen Jahren eine Frau lebendig begraben wurde…
Von all den übermächtigen Feinden bedroht hat John Sinclair an vielen Fronten zu kämpfen, an denen sich dann auch die Rahmenhandlung der Serie orientiert. Doch zwischendrin gibt es auch immer wieder Einzelfolgen, die auch losgelöst von den anderen Teilen gehört werden können. „Das Grauen aus dem Bleisarg“ ist so eine Episode, auch wenn zu Beginn eine zeitliche Einordnung durch die Erwähnung von dem Verlust Shaos eingebunden ist – die weitere Handlung ist jedoch auf sich selbst begrenzt – und das ist auch gut so, ist doch eine sehr starke Episode entstanden, in die gruseligen Komponenten deutlicher im Vordergrund stehen als sonst und Actionsequenzen zwar vorkommen, aber eben nur wohldosiert. Schon in der Introszene um ein tiefes Grab in einer Familiengruft ist mit seiner unheimlichen Wirkung sehr hörenswert und atmosphärisch dicht, was den Ton der Folge gelungen setzt. Auch danach gibt es immer wieder düstere Momente mit markanten Auftritten, bedrohlichen Details in Berichten aus der Vergangenheit, später auch wieder in Begegnungen mit Sinclairs Gegenspielern der Episode. Der Verlauf der Episode ist dynamisch und setzt spannende und ruhige Momente gelungen nebeneinander und steigert sich gegen Ende zu einem packenden Finale mit viel unheimlichen Flair. Die Begrenzung der Laufzeit auf 52 Minuten stellt sich als sehr positiv heraus, da so für eine durchgängig unterhaltsame und hörenswerte Folge gesorgt wurde.
Stephanie Kellner ist in der Rolle der Dorothy Lockhead in einer sehr besonderen Rolle zu hören, die sich sehr gelungen umsetzt und einen Großteil der Gruselstimmung erzeugt. Leises, bedrohliches Flüstern zu Beginn, unheimliches Lachen, später aber auch andere Facetten werden von ihr gekonnt umgesetzt. Die wunderbare Luise Lunow spricht erneut die Rolle von Johns Mutter Mary Sinclair, wobei ihre raue und angenehme Stimme einen markanten Klang annimmt, der sehr gut in die Atmosphäre der Folge passt. Carmen-Maja Antoni hat als Thelma zwar nicht die größten Auftritte, überzeugt in diesen aber mit einer auf den Punkt gebrachten Sprechweise und viel düsterem Flair. Weitere Sprecher sind Stefan Krause, Oliver Stritzel und Bodo Wolf.
Das Team um Regisseur Dennis Ehrhardt hat wieder eine geschliffen wirkende Umsetzung für die Handlung geschaffen und einige markante Momente geschaffen, bei der düstere Musik und prägnante Geräusche gelungen miteinander verbunden wurde. Neben viel Action und einer passenden Untermalung gibt es aber auch einige unheimlich umgesetzte Momente, die die gruseligen Aspekte der Serie betonen.
Wie immer ist auch diesmal das Titelbild der Heftromanvorlage als Covermotiv ausgewählt worden, was wieder viel nostalgischen Charme, aber auch eine gehörige Portion Grusel mit sich bringt. Denn das dunkle Skelett in dem Bleisarg mit den weißen Haaren versprüht in Verbindung mit der blühenden Rose jede Menge unheimliche Stimmung – auch wenn letztere wegen des Bildausschnitts fast zu sehr in den Hintergrund rückt. Im Inneren gibt es neben den üblichen Angaben wieder eine ausführliche Übersicht der bisher erschienenen Episoden dieser Serie und ihrer Ableger.
Fazit: Das in sich abgeschlossene Abenteuer für den Geisterjäger baut seine ganz eigene Szenerie auf, führt eine sehr unheimliche und düstere Bedrohung ein, sodass eine atmosphärische und weniger auf Action abzielende Episode geraten ist. Das ist kurzweilig erzählt und voller markanter Szenen, sodass mit „Das Grauen aus dem Bleisarg“ sehr gut gefallen hat.
VÖ: 21. Dezember 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781425
John Sinclair – Original Soundtrack zur Hörspiel-Serie
Die aufwändige Produktion der John Sinclair-Hörspiele von Lübbe Audio hat in der Hörspielszene sicherlich einen Wendepunkt bedeutet, weg von der Heimorgel aus der Tonstudio Braun-Umsetzung zu mehr Atmosphäre und auch mehr Musik. Doch auch diese Serie hat in den letzten Jahren eine deutliche Wandlung durchgemacht, was man umso mehr spürt, wenn man sich den Soundtrack zur Serie anhört, der eine Auswahl von über 25 Musikstücken von Andreas Meyer präsentiert.
Sicherlich stehen in der Serie die Dialoge im Vordergrund, auch die Geräusche sind häufig sehr prägnant, der typische Schockmoment hat zwar etwas angenommen, ist aber immer noch ein gern eingesetztes Stilmittel. Es ist akustisch einfach sehr viel los, sodass man sich den eingebauten Melodien hier noch einmal auf ganz andere Weise nähern kann. Da gibt es Momente, die mit einem schnellen Rhythmus sehr treibend wirken und sich im Laufe der Zeit immer weiter steigern, dann werden fremdländische Klänge eingebaut, dann wirken die Stücke dräuend und unterschwellig, dann wieder vordergründig und epochal. Abwechslung ist hier viel geboten, wobei auch eine gewisse Dynamik festzustellen ist. Denn manchmal bleibt es hier recht ruhig und könnte auch nebenbei gehört werden, mal sind die Klänge so prägnant, dass man völlig von ihnen gefangen genommen wird.
Das Gefühl, dass einem die Stücke bekannt vorkommen, schleicht sich dann auch ab und an ein, doch es gibt eben auch vieles, was sich neu und unverbraucht anhört, weil es eben nicht so sehr mit einer speziellen Situation verbunden wird. Bemerkenswert ist dabei der Einsatz von ganz unterschiedlichen Stilmitteln. Da gibt es mal eine knarzende Geige, die eher schrebbelt als eine wirkliche Melodie zu spielen, dann sind kurze Flötentöne inmitten eines atmosphärischen Stücks als kleine Tupfer zu hören, dann gibt es jazzige Töne mit Trompete und Klavier vor der Kulisse einer sanften Gitarre.
Das Cover ist sehr schlicht und ohne großes Schnickschnack gehalten, wobei natürlich der knallgelbe Schriftzug auf schwarzem Untergrund nicht fehlen darf, ergänzt durch den schnörkellosen Schriftzug. Auch im Inneren herrscht sehr dezente Zurückhaltung, im Wesentlichen sind lediglich die einzelnen Titel mit ihrer Länge aufgelistet – natürlich wieder gelb auf schwarz, um dem Look des Covers zu folgen.
Fazit: Hier zeigt sich erst so richtig, wie unterschiedlich die Serie doch untermalt ist, wobei meist – aber eben nicht immer – auf eine unheimliche Stimmung gesetzt wird. Das ist abwechslungsreich und atmosphärisch und eignet sich auch wunderbar für die Lektüre eines passenden Romans. Schön, dass man sich hier mal nur auf die Musik konzentrieren kann.
VÖ: 1. Juni 2018
Label: Indigo
Bestellnummer: 978-3-95426-992-1
John Sinclair – SE14. Die Blutorgel
Wegen eines ausgefallenen Fluges und einem Lastwagenunfall müssen John Sinclair und Suko einen weiten Umweg durch die US-amerikanische Landschaft nehmen. Und so landen sie in dem kleinen Ort Pine Bluff und stoßen auf eine Tankstelle, in der Blutspuren und ein demoliertes Auto ihre Aufmerksamkeit erregen. Sie ahnen noch nicht, welchen Schrecken die Familie Tyler nur kurz zuvor eben dort erlebt hat, als unheimliche Orgelklänge durch die Gegen schallten…
Auf den Tag genau 20 Jahre nach dem Erscheinen der ersten „John Sinclair“-Episode bei Lübbe Audio hat das Label eine Sonderedition veröffentlicht, um dieses besondere Jubiläum zu feiern. Die Serie hat in Sachen Klang, Dramaturgie und Sounddesign sicherlich neue Maßstäbe gesetzt und zahllose aktuelle Produktionen beeinflusst – umso interessanter, dass gerade in dieser Folge mit dem vermehrten Einsatz einer Orgel an die erste Umsetzung der Serie erinnert wird – passend zum Titel „Die Blutorgel“. Im Mittelpunkt steht jedoch nicht der Geisterjäger an sich, sondern die Erlebnisse von Familie Tyler, die in der Kleinstadt stranden und dort einige schaurige Erlebnisse haben. Das baut sich langsam auf, da aber schnell die ersten unheimlichen Momente aufkommen und immer neue Rätsel eingebaut sind, sind Spannung und Stimmung direkt sehr dicht geraten. Immer dichter und düsterer wird die Geschichte, immer bedrohlicher die Szenerie, was sich auch mit dem Auftauchen von John SInclair und Suko nicht ändert – auch wenn dann mehr Tempo in die Handlung kommt. Mir gefällt, dass die Handlung einige Wege geht, die ich so nicht vorhergesehen habe und die für die Serie eher untypisch sind. Eine überzeugende Episode mit einigen markanten Szenen und einer sehr verdichteten Stimmung, die mir sehr gut gefallen hat.
Die Besetzung der Episode gefällt mir sehr gut, einige eher unbekannte Stimmen bringen Abwechslung mit sich, aber auch einige alt eingesessene Stimmen sind zu hören. Beispielsweise die wunderbare Dagmar Dreke, die in der Rolle der Sarah Porter mit ihrer ausdrucksstarken Stimme für einige gelungene Momente sorgt und sehr gut zur Atmosphäre der Episode passt. Jonas Minthe hat mir als Victor Tyler ebenfalls sehr gut gefallen, den ebenso genervten wie besorgten Familienvater spricht er mit sehr dynamischer Ausdrucksweise und zeichnet dabei den Spannungsbogen der Handlung an. Carmen-Maja Antoni überzeugt mich als unheimliche Wirtin Elizabeth Crane vollkommen, sie klingt durchgängig bedrohlich, hinterhältig und unheimlich, was eine sehr ausdrucksstarke Figur entstehen lässt. Weitere Sprecher sind Toini Ruhnke, Piet Rose und Michael von Rospatt.
Die Rückkehr der 70er-Jahre-Orgel darf sicherlich als kleine Reminiszenz an die erste Hörspielversion des Geisterjäger verstanden werden, was für viele nostalgische Momente sorgt. Dennoch gefällt es mir gut, dass eben auch viele modernere Elemente eingebunden sind und die Musik dann für wahren Grusel sorgt. Die Geräuschkulisse ist ebenso auf den Punkt gebracht, es gibt einige sehr gelungene Schockmomente und eine sehr gelungene Begleitung der Handlung, was insgesamt sehr stimmig wirkt.
Lübbe Audio hat auch dieser Sonderedition einen hübschen Pappschuber verpasst, der ganz im Design dieser Specials mit einem allein schwarz-gelben Titelbild geziert wird. Die titelgebende Blutorgel ist darauf zu sehen und wird von einem dämonischen Teufel gespielt. Hübsch ist auch die Prägung des Serientitels, der sich leicht vom Rest abhebt. Im Inneren gibt es gleich zwei Großworte, um das Jubiläum der Serie zu würdigen.
Fazit: Die Sonderfolge konzentriert sich zunächst stark auf die Erlebnisse der Familie Tyler, sodass die bekannten Hauptfiguren erst spät eingreifen. Die Stimmung der Erzählung ist dabei sehr dicht und bedrohlich, zudem gespickt von aussagekräftigen Momenten und reizvollen Figuren. Später kommt mehr Tempo auf, was aber glücklicherweise der Atmosphäre nicht schadet. Eine sehr gelungene Sonderedition, die mir sehr gut gefallen hat.
VÖ: 30. Oktober 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757802
John Sinclair – 141. Shao
Shao ist tot, ermordet von den dämonischen Trommlern unter der Kontrolle von Shimada. Sein finsterer Plan scheint aufgegangen zu sein, weswegen John Sinclair umso dringender Suko aus seinem Schloss befreien und den Ninja-Dämon vernichten will. Noch hat er keinen Ansatz, wie er ihn aufspüren will, doch dann erreichen James Powell gleich mehrere Anrufe, durch die sich einige Puzzlestücke zusammenfügen…
Zweiteiler haben bei John Sinclair eine große Tradition, schon früh sind thematisch zusammenhängende Geschichten eingebunden wurden. Und auch immer noch, deutlich über 100 Episoden nach dem Start, ist dies immer noch ein gelungenes Mittel, um komplexere Handlungen zu erzählen. Ein fieser Cliffhanger mit dem Tod von Shao beendete die Vorgängerfolge zu – nun ja - „Shao“, hier wird nun das Ende des Zweiteilers erzählt. Mir gefällt dabei, dass der Zuhörer zunächst noch keine Ahnung hat, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird, wie groß die Umwälzungen in dem Gefüge der Serie sein werden, von welchen Freunden oder Gegners man sich verabschieden muss. Und auch wenn sich vielen auf recht klassische Weise weiterentwickelt, gibt es auch einige Sachen, die anders als zuvor erzählt wurden. So ist der Druck der Handlung nicht von Anfang an auf dem Anschlag, sondern erlaubt sich einige Momente ruhiger Recherche, bei dem sich die Dinge langsam zusammenfügen. Später gibt es aber natürlich die bedrohlichen Momente, mystische Erscheinungen und packende Entwicklungen, sodass das typische Flair der Serie aufkommt – natürlich wieder mit verschiedenen Erzählebenen, die auseinanderdriften und wieder zusammengeführt werden. Das Finale hätte zwar mehr Abwechslung vertragen, ist aber gelungen erzählt und bietet einen Ausgang, der unerwartet ist und der Serie eine neue Komponente hinzufügt – auf mystischer wie auf emotionaler Ebene.
Martin May ist selbstverständlich in der Rolle des Suko zu hören und sogt mit viel Intensität für den nötigen Druck, um die Sorge um Shao und den unbändigen Willen beim Kampf gegen die Dämonen glaubhaft zu vermitteln. Peter Kirchberger ist in der Rolle des Dr. Ganasaro zu hören und kleidet diese mit viel Intensität aus, verleiht ihr zahlreiche Facetten und bleibt dabei durchgängig sehr überzeugend. Auch Kirstin Hesse macht als Helen Price einen guten Eindruck, sie passt sich sehr gut der düsteren Atmosphäre an und sorgt für einige wirkungsvolle Momente. Weitere Sprecher sind Achim Schülke, Torben Liebrecht und Sven Plate.
Die Hintergrundgestaltung der Szenen ist sehr stimmig geraten – mal gibt es nur wenige Geräusche wie leise Schritte oder das Blättern in einem Buch, dann gibt es unheilvolle, dräuende Melodien im Hintergrund oder in den passenden Momenten die typischen, lauten und hektischen Geräusche. Dennoch wird auch immer mal wieder etwas Neues probiert, beispielsweise wenn mehrere Gespräche parallel laufen und so eine recht reale Situation in Powells Büro geschaffen wird.
Das Titelbild erinnert an ikonische Filmplakate, der gut angezogene Mann mit dem strengen Gesicht hält eine Frau in einem weißen, fließenden Kleid in den Armen, während ein Friedhof angedeutet und ein Fledermausschwarm am Himmel gezeigt wird. Das passt nicht alles hundertprozentig zum Inhalt der Handlung, ist aber mit den vielen Violetttönen sehr mystisch geraten und bildet so ein ansehnliches Titelbild.
Fazit: Der Abschluss des Zweiteiler ist mit einer zunächst ruhigen, dann immer aufregenderen und druckvolleren Handlung umgesetzt worden. Die verschiedenen Handlungsstränge sind dabei gelungen zusammengefügt, beeinflussen sich gegenseitig und führen zu einem gut erzählten, aber auch recht klassischem Finale, wobei die Veränderungen für das Sinclair-Team weitreichend und aufregend sind.
VÖ: 1. Oktober 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781364
John Sinclair – 140. Shimadas Höllenschloss
Seit Suko durch einen Schrein in das Reich des dämonischen Ninjas Shimada gesogen wurde, findet Shao keine Ruhe mehr. Als sie dann ein anonymer Anruf erreicht und ihr befiehlt, ein rituelles Kleid anzuziehen, stimmt sie aus Angst vor Sukos Tod zu. Und tatsächlich hat Shimada in einem düsteren Ritual akribisch den Tod von Shao und damit der Sonnengöttin Amaterasu vorbereitet…
Auch wenn es manchmal nicht so wirken mag und viele Folgen für sich alleinstehen können, hängt die „John Sinclair“-Serie von Lübbe Audio enger zusammen, als es manchmal den Eindruck macht. Dies wird in der 140. Episode wieder besonders deutlich – nicht nur, weil es der Start eines Zweiteilers ist, sondern auch, weil zu Beginn noch einmal die letzten Episoden rekapituliert werden und gezeigt wird, wie die Ereignisse zusammenhängen. Hauptthema ist jedoch ein düsterer Plan von Ninjadämon Shimada zur Vernichtung von Shao und mit ihr der Sonnengöttin Amaterasu, weswegen die wichtigsten Eckpfeiler ihrer Mythologie noch einmal zusammengefasst wird. Vorkenntnisse sind deswegen dann auch nicht notwendig, aber natürlich sinnvoll, um alle Zusammenhänge zu begreifen. Mir gefällt, wie hier alles zusammenfindet, aber auch die Handlung der Episode selbst kann überzeugen, da sie sehr dynamisch geraten ist. So gibt es nach einem unheimlichen Intro immer wieder Phasen der Entspannung, von Ermittlungen und Befragungen, dann aber auch wieder aufregende, bedrohliche oder actiongeladene Momente. Dabei sind auch wieder einige überraschende Wendungen eingebaut, scheinbare Freunde offenbaren ihr wahres Gesicht, weitere Personen greifen in den Kampf um Amaterasu ein, was immer vielfältiger wird – mit der Zeit zwar auch etwas unübersichtlicher. Viele für unsere Ohren fremdartige Namen wollen richtig zugeordnet werden, zumal an vielen verschiedenen Stellen weitererzählt wird. Mit ein wenig Aufmerksamkeit ist aber alles gut verständlich, sodass „Shimadas Höllenschloss“ eine sehr hörenswerte Episode geworden ist – inklusive einer kleinen Anspielung auf eine andere Hörspielserie, die kurz, aber sehr witzig geraten ist.
Gen Seto ist in der Rolle des Shimada sehr gut aufgehoben und verleiht dem Ninjadämonen eine markante Aura mit einem passenden, aber nicht übertrieben wirkendem Akzent, wobei er unheimliche wie hinterlistige Facetten gekonnt einbringen kann. Douglas Welbat spricht die Rolle des Ondekoza ebenfalls überzeugend, seine volltönende Stimme setzt er gekonnt ein, um sich der Atmosphäre anzupassen und dennoch eine sehr eigenständige Wirkung zu erzeugen. Michael von Rospatt verleiht der Rolle des Chu Tang eine mysteriöse Ausstrahlung, sein unverkennbarer, rauer Klang passt bestens zu der Figur. Weitere Sprecher sind Toini Ruhnke, Heinz Trixner und Iris Artajo.
Auch die akustische Umsetzung des Hörspiels gefällt mir wieder gut und unterstreich die Dynamik des Hörspiels. In unheimlichen Szenen sind im Hintergrund düstere, wabernde Melodien zu hören, Actionszenen sind mit vielen lauten Geräuschen und Effekten unterlegt, ruhigere Momente stehen eher für sich allein und erlauben kurze Ruhephasen. Das ist alles gut aufeinander abgestimmt und sorgt für das typische Flair der Serie.
Eine sehr ungewöhnliche Darstellung von „Shimadas Höllenschloss“ ist auf dem Cover zu sehen, das beweist, dass ein unheimliches Titelbild nicht unbedingt eine nächtliche Szenerie zeigen muss. Vielmehr ist das tempelartige Gebäude im japanischen Stil auf dem Kopf von Shimada selbst zu sehen, der den Betrachter kühl und direkt anzuschauen scheint. Das fahle Sonnenlicht und der violette Grundton passen sehr gut dazu.
Fazit: Mit „Shimadas Höllenschloss“ kündigen sich einige spannende Umbrüche in der Serienhandlung an, einige vorher gesäte Handlungsstränge werden zusammengeführt und in einer spannenden Handlung vereint. Dabei gibt es einige dynamische Entwicklungen und spannende Wendungen, wobei auf verschiedenen Erzählebenen gehandelt wird. Hörenswert, wenn die Folge manchmal etwas aufgebauscht wirkt.
VÖ: 28. August 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781401
John Sinclair – 139. Werwolf-Omen
In einer Vollmondnacht fährt John Sinclair beinahe auf dem Weg nach London versehentlich eine junge Frau an und entschließt sich, sie auf das nahe gelegene Gehöft ihrer Eltern zu fahren. Doch mitten in der Fahrt zerreißt sie ihren Gurt und flüchtet in die Dunkelheit. Der Geisterjäger ahnt sofort, dass es sich um einen neuen Fall handelt und folgt ihr auf den Weg zu ihren Eltern – und findet dort schnell beunruhigende Hinweise…
Nach der experimentellen Vorgängerfolge zeigt sich in der 139. Episode der „John Sinclair“-Reihe von Lübbe Audio, dass manchmal die eher klassischen Motive die besseren sind. Denn mit „Das Werwolf-Omen“ ist eine sehr hörenswerte Episode entstanden, die mit dem sehr klassischen Konflikt zwischen Werwölfen und Vampiren spielt. Bereits der Start in den ersten Minuten ist aufregend und unheimlichen geraten, was einen stimmungsvollen Einstieg in de Handlung ermöglicht und direkt die Richtung für das kommende vorgibt. Der Verlauf der Episode ist zudem sehr abwechslungsreich geraten, da der Kampf der Vampire gegen die Werwölfe immer weiter an Fahrt aufnimmt und sich zuspitzt. Durch die typischen schnellen Schnitte der Serie wirkt die Episode zudem dynamisch und gewinnt an Spannung hinzu. Das gefällt mir schon alles sehr gut, doch besonders wird die Geschichte durch eine recht differenzierte Betrachtung der gegnerischen Parteien, die immer wieder für kleine Überraschungen sorgt. John Sinclair, der immer weiter zwischen die Fronten gerät und sich mal wieder in allerlei gefährlichen Situationen beweisen muss, ist dabei ein gelungener Motor für die Handlung, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund, sodass die anderen Charaktere ebenso gut zur Geltung kommen. Das packende Finale der Handlung ist ein spektakulärer Ausklang für diese sehr gelungene Episode. Denn auch wenn das Motiv der Episode klassisch erscheint, sind immer noch viele überraschende Wendungen eingebaut, um das Geschehen unterhaltsam zu gestalten.
Die wunderbare Bianca Krahl hat in dieser Episode einen gelungenen Auftritt als Alexis Ascot, die mit ihrer ausdrucksstarken Stimme einen prägnanten Charakter schafft, den sie facettenreich und mit gekonnter Betonung spricht. Konstantin Graudus lässt seine langjährige Erfahrung als Sprecher in die Rolle des Traian Bogdanovich einfließen und verleiht seiner Figur viele gelungene Aspekte und ein markantes Auftreten. Der Auftritt von Lupina bekommt seine Würze wieder von der wunderbaren Claudia Urbschat-Mingues verliehen, die ihre Szenen ausdrucksstark und markant wie immer spricht. Auch Milton Welsh, Douglas Welbat und Nicolas König sind zu hören.
Das Team um Regisseur Dennis Ehrhardt versteht es auch hier wieder gelungen, den einzelnen Szenen einen passenden Klang zu verleihen. So sind unheimliche Momente mit dräuenden Melodien hinterlegt, werden Actionszenen mit viel Wucht und lauten Geräuschen unterlegt und gewinnen so an Dramatik, während es auch ruhigere Szenen mit passenden Hintergrundklängen gibt. Die Dynamik der Handlung wird dadurch überzeugend wiedergegeben.
Ein alter Straßenbahnwagen – ein ungewöhnliches Motiv für ein Geisterjäger-Hörspiel mit diesem Thema. Die halb zum Wolf mutierten Menschen auf den Schienen schlagen aber den Bogen zu einer Szene aus dem Hörspiel, zumal das recht helle Titelbild mal eine Abwechslung zu den ansonsten immer sehr düsteren Titelbildern ist. Im Inneren herrscht wieder eher Schlichtheit, die Mitwirkenden sind aber natürlich übersichtlich aufgelistet.
Fazit: „Das Werwolf-Omen“ startet unheimlich und düster, wird aber schnell zu einem spannenden Action-Spektakel, das spannend und abwechslungsreich erzählt wurde. Dabei ist der klassische Kampf von Vampiren gegen Werwölfe eine gelungene Kulisse und bietet immer neue Anreize, die Handlung unterhaltsam zu gestalten. Eine starke Episode der Serie, die mir mal wieder richtig gut gefallen hat.
VÖ: 29. Juni 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781395
John Sinclair – 138. Albtraum-Comic
Bei einer Routinekontrolle der Polizei in einer regnerischen Nacht kommt John Sinclair in Bedrängnis – nicht nur, dass plötzlich eine Flasche mit Alkohol auf dem Beifahrersitz liegt und sein Dienstausweis durch einen Kassenzettel ersetzt wurde, die beiden Polizisten verwandeln sich zudem auch noch in Werwölfe und werden schließlich von einem Feuerball verschluckt. Der nachfolgende anonyme Anruf bringt nur wenig Licht ins Dunkel…
Meist sind die regulären Episoden von „John Sinclair“ eher klassisch gehalten, ab und an gibt es aber auch Experimente bei der Themenwahl oder dem Handlungsverlauf. Die 138. Episode ist ein solcher Versuch, Dinge anders zu machen, doch leider hat sich dieses Wagnis nicht ausbezahlt. Vielmehr wirkt die Handlung ziemlich wirr und wird mit vielen abgehackten Szenen, unnatürlichen Begebenheiten und Sprüngen zwischen verschiedenen Erzählebenen sehr unübersichtlich gestaltet. Zwar bekommt der Hörer schnell einen Hinweis darauf, dass diese Ungereimtheiten mit einem Comiczeichner zu tun haben, der sich der Abenteuer des Geisterjägers samt persönlicher Beziehungen annimmt, wirklich klarer oder nachvollziehbarer wird das Ganze deswegen leider nicht. Zwar gefällt mir, dass durch den Tod eines Mitgliedes des Sinclair-Teams Schärfe in die Handlung gebracht wird und einige Charaktere die Chance haben, sich mal von einer anderen Seite zu zeigen, nur leider weckt dies nur wenig Spannung, die durch die oft zusammenhanglose Erzählweise schnell wieder erstickt wird. Leider wird die Struktur der Handlung nicht gut auf das Medium Hörspiel übertragen, sodass vieles kryptisch bleibt – schade, denn der Grundgedanke gefällt mir gut, und auch einige Figuren sind gelungen dargestellt. Das reicht aber leider nicht zu einer wirklich guten Episode der Reihe.
Als Harold Painter ist Jonas Minthe zu hören, der eine wahre Bereicherung für die Episode ist und seiner Stimme einen harten und unheimlichen Klang verleiht. Doch auch die Manie und der Wahn des Comiczeichners werden durch ihn gekonnt dargestellt. Ilya Welter überzeugt mal wieder in der Rolle der Glenda Perkins mit ihrer sehr prägnanten Sprechweise und der leicht überdrehten Art, die einen liebenswerten Charakter erschafft, hier aber auch dramatischere Seiten von sich zeigen kann. Und auch Dietmar Wunder ist in der Titelrolle des John Sinclair mal wieder sehr überzeugend, sowohl in den Dialogen als auch in den Erzähltexten macht er einen spontanen und lebendigen Eindruck. Weitere Sprecher sind Gerlinde Dillge, Detlef Bierstedt und Bianca Krahl.
An der akustischen Umsetzung gibt es erst einmal nicht viel auszusetzen, die Musik ist wieder sehr sicher eingesetzt und untermalt die Handlung mit vielen passenden Stimmungen. Den Geräuschen kommt dieses Mal eine besondere Bedeutung zu – einerseits, um die Dialoge wie üblich lebendiger wirken zu lassen, andererseits aber auch, um die Sprünge zwischen den Erzählebenen insbesondere zu den Momenten um die Zeichnungen der Comics zu erklären. Das funktioniert leider nur bedingt und macht die Struktur der Handlung nur ein wenig klarer.
Das Cover der Folge greift das Thema der Episode gut auf, indem ein Vampir mit grausam verzerrtem Gesicht und gefletschten Szenen aus den Seiten eines Comics zu entspringen scheint, in dem einige klassische Grusel-Motive zu sehen sind. Eine witzige Idee, während das Innere wieder wie immer sehr schlicht umgesetzt ist, aber eine Übersicht aller bisherigen Episoden samt Classic-Ableger und Sondereditionen zu finden ist.
Fazit: Statt eines geglückten Experiments bekommt der Hörer hier einen unausgereiften Versuch geboten, das durchaus interessante Thema sinnvoll aufzubereiten. Vieles wirkt zusammenhanglos und unlogisch, viele Sprünge sind nur unzureichend oder gar nicht erklärt. So hat sich mir der Sinn nicht immer erschlossen, auch wenn ich den Tod von bekannten Figuren und die Idee hinter der Episode im Grunde mag.
VÖ: 29. Mai 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781388
John Sinclair – 137. Kampf um Lady X
John Sinclair kann zwar mit Hilfe von Frantisek Marek knapp die Fahrt des Vampir-Expresses stoppen, doch die Schlacht ist noch lange nicht gewonnen. Im Gegenteil: Nicht nur muss er Sarah Goldwyn aus der Gefangenschaft der Vampirsippe retten, sondern auch deren Plan vereiteln, eine alte Gegnerin erneut ins Spiel zu bringen, die eigentlich für immer in ihrem magischen Gefängnis ruhen sollte: Lady X, die selbsternannte Herrscherin der Vampire…
Auch wenn es sich bei den Folgen 136 und 137 von John Sinclair einen Zweiteiler bilden, haben sie jeweils einen sehr eigenen Ausdruck und unterscheiden sich in Ablauf und Stimmung deutlich, dennoch ist die eng zusammenhängende Handlung eine Einheit, die untrennbar zusammengehört. Der Start in die Handlung des zweiten Teils „Kampf um Lady X“ wird durch einen umfangreichen Rückblick gelungen gestaltet, bei der nicht nur die Ereignisse des letzten Teils aufgegriffen werden, sondern auch die Geschichte um Lady X noch einmal rekapituliert wird. Danach wird in dynamischer Weise in eher kurzen Szenen weitererzählt: Da gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, Traumvisionen mit düsteren Ankündigungen, aktuelle Entwicklungen auf verschiedenen Ebenen und mit ganz unterschiedlichen Charakteren. Das ist abwechslungsreich gelungen, konzentriert sich dann aber auf die Handlung um John Sinclair auf einer Art gefährlichem Roadtrip, um das Grab von Lady X zu erreichen und ihre Wiedererweckung zu verhindern. Das ist spannend und atmosphärisch geraten und steuert unweigerlich auf einen dramatischen Höhepunkt zu. Das gefällt mir alles sehr gut, auch wenn das Finale dann etwas flach geraten ist – der letzte Kampf hat nicht die Kraft, die man von der Serie gewohnt ist und wird auch der Figur der Lady X nicht ganz gerecht, die eine der einprägsamsten Gegnerinnen der Serie war. Insgesamt macht die Folge aber wieder viel Spaß und bietet 67 Minuten spannende und düstere Unterhaltung.
Tobias Lelle ist in der Rolle des Radu Wintek bestens aufgehoben und sorgt mit einer sehr ausdrucksstarken Sprechweise für viele gelungene Momente und einen denkwürdigen Charakter, der die Folge und dessen Stimmung entscheidend prägt. Kirstin Hesse ist als Vera Bogdanowich ebenfalls eine hervorragende Besetzung, mit feinen Facetten und hartem Klang variiert sie ihre Stimme passend zu den einzelnen Szenen und wirkt dabei sehr lebendig. Katrin Fröhlich hat in den Jahren ihrer Abwesenheit den Spaß an der Figur der Lady X nicht verloren und setzt diese wieder sehr präsent und markant um, sodass sie trotz des eher kurzen Auftritts positiv im Gedächtnis bleiben kann. Weitere Sprecher sind Timo Kinzel, Manfred Liptow und Sven Plate.
Die Umsetzung der Handlung funktioniert dank der dichten Ausstattung mit düsteren Melodien sehr gut und setzt die Stimmungen gekonnt um – mal mit dräuenden Sounds, dann mit einer einsamen Klaviermelodie oder härteren Gitarrenriffs. Das wirkt abwechslungsreich und gut auf die Szenen abgestimmt. Und natürlich sind auch die Geräusche sehr gekonnt eingesetzt, was sehr lebendig und kinoartig wirkt, die Handlung wirkt dadurch eindringlich und leicht zugänglich.
Vampire, Fledermäuse, Wölfe mit leuchtenden Augen, eine angedeutete Burg, die im Nebel versinkt – im Hintergrund ist auf dem Cover allerlei los und sorgt für eine wunderbar unheimliche Stimmung. Im Vordergrund ist dagegen das eigentliche Thema der Folge zu sehen, die Rettung von Lady X in ihrem langen, weißen Kleid ist gelungen umgesetzt. Der klassische Zeichenstil des Titelbildes sorgt dabei wieder für viel nostalgischen Charme.
Fazit: Überraschend, wie unterschiedlich die Stimmung dieser Episode zum Vorgänger ist, aber auch hier kommt die düstere Bedrohung durch die Vampirsippe gekonnt zur Geltung. Der abwechslungsreiche Aufbau der Handlung hat mir auch gut gefallen, selbst wenn das Finale noch spektakulärer hätte sein können, um dem Zweiteiler einen erinnerungswürdigen Abschluss zu bieten. Insgesamt aber dennoch eine hörenswerte Episode.
VÖ: 27. März 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785781371
John Sinclair - 136. Vampir-Express
Die Abfahrt des Vampir-Expresses von Wien in die Karpaten ist für die österreichische Stadt ein wahrer Touristenmagnet, die Fahrt verspricht Stunden voll gruseligem Horror. Auch Lady Sarah Goldwyn ist an Bord und erkennt bald, dass etwas ganz und gar nicht zu stimmen scheint - aber erst ein Anruf von John Sinclair bereitet ihr Kopfzerbrechen...
Dass eine Episode einer langlebigen Hörspielserie auch mal größtenteils ohne ihren Hauptcharakter auskommt, beweist die 136. Episode von "John Sinclair". "Vampir-Express" ist dabei der Auftakt zu einem Zweiteiler und bietet eine sehr besondere Stimmung - neben dem fehlenden Geisterjäger resultiert das besonders aus der gelungenen Grundidee. Eine Reise in dem Zug mit unheimlicher Stimmung, dem Mysterium um Vampire und mit exzentrischen Mitfahrenden - eine sehr gelungene Idee. Durch viele Szenenwechsel entsteht trotz des begrenzten räumlichen oder zeitlichen Wechsels eine lebendige und dynamische Stimmung, zumal man viele Charaktere nicht gleich durchschauen kann. Es gibt einige Überraschungen aufzudecken, die teilweise auch sehr überraschend kommen und unerwartete Identitäten bieten. Dazu kommen zahlreiche unheimliche Szenen, die Vampire nicht als blutrünstige Bestien zeigen, sondern als wunderbar machtvolle und bedacht vorgehende Wesen. Genau dadurch resultiert eine sehr düstere und dichte Stimmung, die sich immer weiter zuspitzt und den Hörer völlig gefangen nimmt. Toll, wie die einzelnen Elemente ineinander greifen und mal wieder eine ganz andere Folge der Serie entstanden ist. Die Neugier auf die kommende Episode ist jedenfalls geweckt, "Vampir-Express" ist sogar eine der besten Episoden der letzten Zeit geworden.
In der Rolle des Karl Hubert zu Eisenstein ist Bernd Stephan zu hören, der mit seiner volltönenden Stimme den engagierten Künstler sehr präsent wirken lässt, aber auch eine andere Facette zeigt und so eine vielschichtige Digur präsentiert, die durchgehend sehr glaubhaft wirkt. Kerstin Hesse hat mir als Vera Bogdanowitsch sehr gut gefallen, ihre aufgeweckte und lebendige Stimme bildet einen gelungenen Kontrast zu der düsteren Atmosphäre, wobei auch sie sehr authentisch klingt. Timo Kinzel sorgt als Dragan Popescu für einige unheimliche und düstere Momente, er beherrscht aber auch die unbeschwertere und lockere Art des Mannes überzeugend. Weitere Sprecher sind Manfred Liptow, Karyn von Ostholt und Gerlinde Dillge.
Auch wenn hier einige bekannte Melodien zu hören sind, die bereits aus vielen anderen Episoden bekannt sind, wurden diese teilweise gekonnt abgewandelt und sorgen dabei für einen unheimlichen, manchmal sogar melancholischen Ausdruck. Die Geräusche sind gut darauf abgestimmt, insbesondere das beruhigende Rattern des Zuges auf seiner Fahrt ist passend, aber nicht zu laut eingebaut. Der Gesamteindruck ist dabei sehr stimmig und überzeugt mit der gekonnten Mischung.
Das Cover zur Episode gefällt mir ausnehmend gut: Aus dem aufgerissenen Mund eines alten Vampirs mit violetter Haut fährt eine alte Dampflokomotive, was durch die interessante Perspektive sehr ansehnlich geraten ist. Weitere Extras sind in dem beiliegenden Booklet zwar nicht vorhanden, dafür gibt es eine ausführliche Übersicht über die bisherigen Episoden inklusive der Sondereditionen und dem Classic-Ableger. Die schwarz-gelbe Farbgebung findet natürlich auch hier wieder eine effektvolle Anwendung.
Fazit: Die Episode begrenzt sich fast ausschließlich auf die Fahrt im Zug, was für eine sehr verdichtete Stimmung sorgt. Dabei gibt es einige überraschende Wendungen, wenn Charaktere ihr wahres Gesicht offenbaren, aber auch sehr spannende oder unheimliche Momente. Dass Sinclair selbst kaum vorkommt, steigert den Reiz umso mehr und sorgt für eine sehr besondere und gelungene Episode der Serie.
VÖ: 28. Februar 2020
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759363
John Sinclair - 135. Ninja, Zombies und Shimada
Um ihren neuen Freund und Gefährten Yakup Yalcinkaya bei der Rettung seiner Partnerin Helen Price zu unterstützen und seinen Feind Shimada aufzuhalten, reist John Sinclair mit Yakup nach San Francisco. Doch auch fernab des heimatlichen Londons steht der Geisterjäger im Fadenkreuz der dämonischen Mächte, muss sich aber auch mit einem unmoralischen Angebot beschäftigen...
Der aktuelle Handlungsstrang um Shimada, der eigentlich bereits in der 133. Episode gestartet wurde, ist in „Ninja, Zombies und Shimada“ immer noch das zentrale Thema und wird nach dem etwas starren Bericht von Yakup Yalcinkaya in der direkten Vorgängerfolge deutlich lebendiger fortgeführt. Dabei ist die japanische Mythologie um Götter und Dämonen weiterhin sehr präsent und fügt eine sehr mystische Stimmung bei, die wieder einen sehr individuellen Ausdruck hinterlässt. Viele Fäden aus den vorigen Episoden werden aufgegriffen und fortgeführt, durch die geradlinige Erzählweise wird der Überblick über die Ereignisse aber erleichtert. Und dabei wird auch sehr viel Abwechslung geboten, da viele unterschiedliche Stimmungen präsentiert werden. Es gibt actionreiche Kampfsequenzen, viele Hintergrundinformationen um die Mythologien, packende und wuchtige Momente, aber eben auch ein bisschen leisen Grusel, der hier sehr wohl dosiert und geschickt platziert wurde. Gut gefällt mir auch die sehr dichte Stimmung mit den lebendigen Beschreibungen, die in jeder Szene eine individuelle Atmosphäre verleihen. Und am Ende hat man dann das Gefühl, dass die Handlung um Yakup zu einem überraschenden, aber auch markanten Ende geführt wurde, es gibt aber auch noch offene Fragen, sodass die Figurenwelt noch weiter in der Serie eingebaut werden kann. Insgesamt eine sehr gelungene Episode der Serie.
Kirsten Hesse sorgt als für einen sehr markanten, gruseligen Moment und bringt die Rolle so sehr präsent zur Geltung, zumal sie ihrer Stimme ganz andere Facetten entlockt, als man es von der Serie gewohnt ist. Jossip Semec taucht wieder auf und wird wieder von Tobias Lelle gesprochen, der seine Stimme sehr hart klingen lässt und den skrupellosen Mann sehr ausdrucksstark spricht. Auch Maria Koschny hinterlässt als Mamiko Tamamoto einen sehr guten Eindruck, auch sie passt sehr gut in die Handlung und sorgt durch einen prägnanten Eindruck für starke Momente. Weitere Sprecher sind Herbert Tennigkeit, Peter Kirchberger und Jesse Grimm.
Wie man es von der Serie nicht anders kennt, ist die akustische Gestaltung der Episode sehr lebendig, abwechslungsreich und prägnant umgesetzt. Die Geräusche sind durchgängig sehr präsent und gestalten ganz unterschiedliche Hintergründe, während die temporeiche Musik für einen sehr dynamischen Eindruck sorgt. So wirken auch die Erzähltexte von John Sinclair aufregend und markant.
Das Cover der Folge ist genau wie der direkte Vorgänger eher schlicht geraten, durch die Ninja-Kämpfer wird aber die Stimmung der Episode gut aufgegriffen, zumal auch der Hintergrund mit dem weißen Baum und dem rötlichen Himmel eine gelungene Atmosphäre schafft. Wie immer ist die restliche Gestaltung des Booklets sehr schlicht geraten, neben den üblichen Angaben und der Folgenübersicht im Inneren sind keine weiteren Extras vorhanden.
Fazit: Die in den vorigen Episoden gestreuten Handlungsfäden werden hier sehr abwechslungsreich fortgeführt, die eine Vielzahl an Stimmungen präsentieren. Die Atmosphäre ist dicht und packend, die Szenerie um die japanische Dämonenwelt markant umgesetzt. Ein starker Abschluss des Zweiteilers, der mich voll überzeugen konnte.
VÖ: 20. Dezember 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759356
John Sinclair - 134. Die lebende Legende
Mit knapper Not und der Hilfe eines unbekannten Retters konnte John Sinclair einem Ghoul-Angriff entkommen. Nun will er mehr von Yakup Yalcinkaya erfahren, und dieser erzählt ihm von seinem Leben in Japan, von den Göttern und Dämonen, von dem Schicksal seiner Mutter Mara Yalcinkaya - und von seinem Erzfeind Shimada...
Dem Hörer von „John Sinclair“ wurde bereits eine Vielzahl an Gegnern aus ganz unterschiedlichen Thematiken präsentiert, auch die japanische Mythologie wurde durch Shimada und Ameterasu bereits in die Serie integriert. In der 134. Episode konzentriert sich die Handlung noch mehr auf diese Götter- und Dämonenwelt, was lebendig und insgesamt recht authentisch geschehen ist. Ein großer Teil wird durch den Bericht von Yakup Yalcinkaya ausgefüllt, der die Geschichte von Mara Yalcinkaya berichtet und dabei eine Spanne von mehreren Jahrzehnten abdeckt. Ein Dialog mit John und Suko bildet eine Rahmenhandlung dazu, seine Erzähltexte und viele Dialoge sind aber das Herzstück und entführen den Hörer in diese fremde Welt. Nicht immer ist das einfach zugänglich, da mit vielen fremdartigen Namen und Sitten gespielt wird, nicht alle davon werden auch erklärt - beispielsweise die Endungen, die Namen in der direkten Ansprache angehängt werden, um die Beziehung zwischen den Personen auszudrücken. Auch bei den zahlreichen neuen Figuren der Episode ist Aufmerksamkeit gefordert, um alles erfassen zu können, die Handlung ist aber unterhaltsam erzählt und mit vielen markanten Szenen versehen. Dabei kann die Folge beides: Sowohl unheimliche, leise bedrohliche Szenen als auch Action und sehr raue Gewalt, was sehr abwechslungsreich wirkt. Eine unterhaltsame Episode, die mich jedoch nicht durchgängig überzeugen konnte.
Yakup Yalcinkaya wird von Jesse Grimm gesprochen, der nicht nur in den Dialogen mit John und Suko sowie in seiner eigenen Lebensgeschichte, sondern auch als Erzähler zu hören ist. Dabei ist er sehr überzeugend, wirkt natürlich und authentisch, setzt aber auch starke Akzente und bringt so die Dramatik der Folge sehr gut zur Geltung. Suzan Demircan ist als Mara zu hören, deren helle Stimme eine sehr interessante Figur schafft. Der Kontrast zu der oft düsteren und bedrohlichen Handlung ist dabei besonders gelungen, in den druckvolleren Szenen ist sie besonders stark. Auch Peter Weis hat mir als Shikamaru Yoshinori sehr gut gefallen, seine Sprechweise ist sehr gut an die Szenerie angepasst und überzeugt mit treffend gesetzten Facetten in der Stimme. Weitere Sprecher sind Gen Seto, Christian Gaul und Piet Rose.
Akustisch ist die Episode abwechslungsreich umgesetzt, durch passende Musik kommt viel japanisches Flair auf, aber auch die bekannten wuchtigen Klänge sind vorhanden. Auch in der Hintergrundgestaltung gibt es immer wieder Bezug zu Japan, was mit vielen treffenden Geräuschen und Effekten auch die typische Ausstrahlung der Serie erzeugt. Das ist alles gut zusammengesetzt und überzeugt mit der guten Abstimmung der Klänge auf die Handlung.
Oft sind die Titelbilder der Reihe von grausigen Dämonen oder angsterfüllten Menschen geziert, sodass das Cover zu dieser Episode im Vergleich dezent wirkt. Durch den Hintergrund der nächtlichen Stadt, die in hell lodernden Flammen steht, kommt zwar auch viel düstere Stimmung auf, der Mann mit dem finsteren Gesicht hat aber auf den ersten Blick nichts Übernatürliches an sich. Ein stimmiges Titelbild, das gut zu der Folge passt.
Fazit: Der Bericht von Yakup Yalcinkaya bietet viele interessante Aspekte, einen tieferen Einblick in eine neue Mythologie und viel Abwechslung, wirkt ab und an aber auch etwas steif. Die Rahmenhandlung mit dem Gespräch mit John und Suko macht ab und an einen aufgesetzten Eindruck, doch durch das hohe Tempo wird davon vieles wieder wett gemacht. „Die lebende Legende“ ist ein gelungener Start in den Zweiteiler mit einer sehr dichten Atmosphäre.
VÖ: 29. November 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759349
John Sinclair - SE 13. Der Unheimliche von Dartmoor
Das Gefängnis im Moor von Dartmoor gilt als ausbruchsicher, dennoch sind in letzter Zeit gleich drei Insassen verschwunden. John Sinclair schleicht sich undercover ein, um insbesondere den Anführer der Gefangenen T-Bone zu überprüfen. Währenddessen befragt Suko Mary Wicker, die Frau eines Wärters, die in einer dunklen Nacht ein grünhäutiges Gespenst gesehen haben will...
Mittlerweile sind die Sondereditionen der John Sinclair-Reihe eher schon die Regel denn die Ausnahme, 2019 ist mit „Der Unheimliche von Dartmoor“ die Umsetzung eines eher gewöhnlichen Heftromans erschienen, die in der Studio Braun-Version ebenfalls eine reguläre Episode war. Bis auf die längere Laufzeit und einen Kommentar zur zeitlichen Einordnung der Geschichte und zum weiteren Schicksal des Gefängnisses, konnte ich also keine wesentlichen Unterschiede ausmachen, davon abgesehen ist „Der Unheimliche von Dartmoor“ aber unterhaltsam geraten. Zum Start wird der Hörer in einigen Introszenen in das Thema eingeführt, sodass beispielsweise Mary Wickers Begegnung mit einem Geist zu hören ist. Das ist stimmungsvoll erzählt, danach dauert es aber wieder einige Zeit, bis übernatürliche Elemente eingebaut sind. Vielmehr wird stark auf die Umstände im Gefängnis von Dartmoor eingegangen, wobei eine komplexe Struktur von Insassen wie Beschäftigten dargeboten wird. Die harte, unnachgiebige Atmosphäre, die gewaltbereiten und politisch alles andere als korrekten Kommentare, der völlige Missbrauch des Wärteramtes - all das sorgt über lange Zeit für eine dichte Stimmung, bis später eine recht klassische Geistergeschichte um Rache und Sühne eingebunden wird. Allerdings kann man sich einige Male verwundert die Augen reimen, da insbesondere Sinclair unter seinem Pseudonym äußerst platt handelt und so ziemlich alle Verdächtigen direkt nach Fluchtmöglichkeiten oder dem Verbleib der verschwundenen Insassen fragt. Auch wenn er hier noch eher am Anfang seiner Ermittlerkarriere steht: Etwas mehr Raffinesse hätte man ihm wie den Tätern zugetraut. Sicherlich keine schlechte Folge, sondern unterhaltsam erzählt. Mit der Bezeichnung „Sonderedition“ werden aber Erwartungen aufgebaut, die diese Umsetzung nicht recht erfüllen mag.
Mary Wicker wird von Stephanie Kellner gesprochen, die trotz ihrer eher kleinen Rolle im Gedächtnis bleibt, da sie mit ihrer sehr gefühlsbetonten Stimme und dem einprägsamen Ausdruck vollkommen überzeugen kann. Besonders die unheimlichen Momente der Episode bringt sie gekonnt herüber. Als Titus McGovern ist Bernd Stephan zu hören, der mit hartem und höhnischen Tonfall den Stationsleiter gekonnt in Szene gesetzt, sodass die menschenverachtende Szenerie im Gefängnis sehr prägnant wirkt. Jan-David Rönfeldt spricht die Rolle des T-Bone ebenfalls sehr treffend und vielschichtig, sodass er einen starken Eindruck hinterlässt und viel Stimmung mit einbringt. Weitere Sprecher sind Oliver Stritzel, Volker Hanisch und Harmut Becker.
Eine individuelle Atmosphäre wurde der Sonderfolge nicht spendiert, die vorherrschende Stimmung ähnelt stark den normalen Episoden der Serie - was ja nichts Schlechtes ist. Denn auch hier fügen sich die einzelnen akustischen Elemente sehr gut zusammen, die vielen Geräusche sorgen für einen lebendigen Eindruck, während die Musik für eine ebenso ansprechende wie passende Atmosphäre erzeugt - besonders in den Szenen, in denen es etwas turbulenter zugeht.
Das Titelbild der Sonderedition ist ganz in verschiedenen Gelb- und Schwarztönen gehalten, was einen sehr düsteren Eindruck hinterlässt. Die Szene mit dem Messerangriff kommt dabei sehr gut zur Geltung und ist auf jeden Fall ein Eyecatcher. Der CD-Hülle wurde zudem noch ein stabiler und ansehnlicher Pappschuber spendiert, während auch im Booklet keine zusätzlichen Informationen vorhanden sind.
Fazit: Eine dichte und düstere Szenerie, die über weite Teile ohne übernatürliche Elemente auskommt, mit menschlicher Grausamkeit und vielen grausamen Verfehlungen aber packend erzählt wurde. Die klassische Geistergeschichte und die temporeiche Entwicklung am Ende ist ebenso hörenswert geraten. Wirkliche Unterschiede zur normalen oder Classic-Serie sind aber nicht vorhanden, sodass eher eine gewöhnliche Episode entstanden ist.
VÖ: 1. November 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757703
John Sinclair - 133. Mörderische Weihnachten
Für ein ganzes Jahrzehnt hat Frank Adams nach der Tötung seiner Exfrau am Weihnachtstag hinter Gittern verbracht - vor allem wegen der Aussage seines Sohnes Martin, der bei der Tat anwesend war. Doch nun ist er aus dem Gefängnis entkommen und sinnt auf Rache an seinem Sohn. Und diesem wird nach dem ersten Aufeinandertreffen ausgerechnet von John Sinclair gerettet...
Bei vielen Hörspielserien gibt es früher oder später Sonderfolgen, die sich eines weihnachtlichen Themas annehmen - oder zumindest zur Weihnachtszeit spielen. Bei John Sinclair hätte man dies vielleicht nicht unbedingt erwartet, immerhin hat es bis zur 133. Episode gedauert, bis „Mörderische Weihnachten“ umgesetzt wurde. In der Introszene um den Weihnachtsabend bei Familie Adams geht es schnell brutal und unheimlich zu, die ziemlich markante Szene fällt auch durch ihre explizite Gewaltdarstellung auf, wobei erst einmal keine eindeutig übernatürliche Elemente eingebunden sind - was gerade dadurch umso heftiger wirkt. Der Schwenk zu John Sinclair wird ebenso passend wie ungewohnt durch einige Medienausschnitte eingeleitet, danach folgt eine recht typische Geschichte des Geisterjägers - Recherchen von John, einige lockere Szenen mit sarkastischen Sprüchen, eine Handvoll unheimlicher Momente. Das ist stimmig und unterhaltsam erzählt, aber erst einmal recht überraschungsfrei - jedenfalls bis John Sinclair immer mehr Hinweise auf einen seiner Gegenspieler bekommt und sich ein menschlicher Übeltäter in einer sehr markanten Szene offenbart. Einige sehr eindringliche Momente und ungewöhnliche Ideen sorgen in dieser Episode für die richtige Würze, sodass mir „Mörderische Weihnachten“ sehr gut gefallen hat.
Frank Adams wird von Nicolas König gesprochen, der einen sehr markanten Ausdruck in seine Stimme legt und nicht nur die Wut des Mannes sehr gut zur Geltung bringt, sondern auch seinen steigenden Irrsinn, sodass die Rolle in Erinnerung bleibt. Martin Adams wird in seiner jungen Version im Intro von Piet Rose gesprochen, der für sein junges Alter beachtliches leistet. Sein mal kindlich aufgeregter, mal kühler und berechnender Ton sorgt für einen sehr gelungenen Ausdruck der Figur und wirkt dabei sehr ausdrucksstark. Sein erwachsenes Ich bekommt seine Stimme von Julian Greis geliehen, der mit seinem ausdrucksstarken Klang eine sehr starke Aura für seine Figur schafft, allerdings auch etwas zur Übertreibung neigt und seine Rolle in manchen Momenten überzeichnet. Weitere Sprecher sind Stephanie Keller, Hartmut Becker und Maria Koschny.
Dass eine Episode von John Sinclair mit heimeliger Weihnachtsmusik startet, ist schon sehr ungewöhnlich, aber passend eingebaut. Später gibt es aber das typische Effektgewitter aus zahlreichen, auch mal lauteren Geräuschen und düsterer Musik, die mal atmosphärisch, mal treibend und hart wirkt. Wie immer wirkt das sehr stimmig und ist hervorragend an die Handlung angepasst.
Ein ziemlich bösartig wirkender Weihnachtsmann ziert das Cover der Episode, was natürlich wieder in dem typisch nostalgischen Stil der Serie gehalten ist. Ein langes Messer in der Hand, das Gesicht zu einer grausigen Fratze verziert, eine Frau in schwarzem Kleid statt eines Sackes über die Schulter geworfen - ein stimmig zusammengestelltes Bild, das auch gut zu diesem Hörspiel passt. Als akustischen Bonus gibt es nach der Handlung noch einige Outtakes der letzten Folgen zu hören.
Fazit: „Mörderische Weihnachten“ ist zwar mit einigen Kommentaren in die Serienhandlung eingebunden, steht aber doch für sich allein und präsentiert eine in sich abgeschlossene Handlung, die mit ihren ungewöhnlichen Ideen überzeugt. Die Betonung der gruseligen Momente der Handlung und der starke Ausdruck einiger Figuren gefällt mir sehr gut, zumal der Verlauf flüssig und spannend erzählt wurde. Eine starke Episode, die mir sehr gut gefallen hat.
VÖ: 4. Oktober 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759332
John Sinclair – 132. Der Ghoul, der meinen Tod bestellte
Nicht nur den Mächten der Hölle, sondern auch einigen irdischen Übeltäter ist John Sinclair ein Dorn in Auge. Und so schickt Logan Costello einen seinen Handlanger auf die Jagd nach dem Geisterjäger, der einen Anschlag auf ihn in einem Edelrestautant verübt - was Sinclair nur durch einen geheimnisvollen Fremden überlebt. Doch seine Recherchen führen in eine andere Richtung als gedacht...
In meinem Kommentar zur vorigen Episode habe ich noch angemerkt, dass es der Spannung nicht gerade zuträglich ist, wenn die übernatürliche Bedrohung von John Sinclair bereits im Folgentitel erwähnt wird. Das muss ich für die 132. Folge auch direkt wieder revidieren, denn hier weiß der Hörer schnell, dass ein Ghoul nach dem Leben des Geisterjägers trachtet und auch die unmittelbare Bedrohung in dem Edelrestaurant wird schon früh in der Folge präsentiert. Doch die Handlung wendet sich schnell von dieser Szenerie ab und führt über verschlungene Pfade weiter, bei dem John Sinclair und Suko an unerwarteten Orten ermitteln. Das Herzstück findet beispielsweise in einem nächtlichen Park statt, in dem eine skurrile und ziemlich unheimliche Szenerie aufgebaut wird. Zunächst überraschend leise, später dann laut und intensiv wird dies sehr präsent umgesetzt. Mir gefällt sehr gut, dass die Szenen dabei nicht unstet hin- und herwechseln, um künstliche Dynamik zu erzeugen. Den einzelnen Momenten wird viel Aufmerksamkeit gewidmet, wodurch die Handlung besonders gut zur Geltung kommt. Das ist sehr spannend geraten und lässt immer wieder auch überraschende Momente zu, was einen ziemlich unterhaltsamen Eindruck hinterlässt. Der Humor der Serie kommt dabei sehr gut zur Geltung und ist nicht nur selbstironisch, sondern beinhaltet auch einige Seitenhiebe auf die Hörer und Kritiker der Serie (was meinen Humor besonders getroffen hat...) Schön, dass die Folge zwar einen gelungenen Abschluss gefunden hat und dennoch die Fäden für einen weiteren Handlungsstrang gelegt werden. Eine sehr starke Folge, die mich von Anfang an überzeugt hat.
Natürlich ist wieder Martin May als Suko zu hören, seine lockere und sympathische Sprechweise ist wie Sinclair selbst in der Serie verwurzelt und passt auch hier wieder sehr gut in die Handlung. Edward Gurny wird von Janis Zaurins gesprochen, der sehr frei agiert und die gefühlskalte und eigensinnige Figur sehr treffend wiedergibt. Mit Yakup Yalcinkaya hat Jesse Grimm eine sehr geheimnisvolle und unheimliche Figur geschaffen, den er mit viel Ausdruck und einer intensiven Aura versieht. Weitere Sprecher sind Kirsten Hesse, Nicolas König und Svenja Rose.
Akustisch ist die Folge wieder sehr lebendig und dynamisch umgesetzt, sodass neben lauten und vielseitigen Szenen auch ruhige Momente zu hören sind. Die einzelnen Szenen bekommen so eine sehr passende Untermalung und einen lebendigen Eindruck, der die Spannungskurve gekonnt nachzeichnet. Im Finale knallt es dann wieder an allen Ecken und Enden, was aber treffend und nicht überzogen eingesetzt wurde.
Auf dem Cover ist eine Szene direkt aus dem Hörspiel zu sehen, die sehr plakativ geraten ist. Der Ghoul mit seiner schleimigen Optik steht dabei im Mittelpunkt – neben dem Schild mit Sinclairs Namen. Titel und Cover wecken bei einigen sicherlich die Befürchtung, es mit einem recht merkwürdigen Plot zu tun zu bekommen, wobei doch eine sehr starke Episode entstanden ist.
Fazit: „Der Ghoul, der meinen Tod bestellte“ schafft schnell eine spannende und präsente Atmosphäre, bringt aber noch viel Variabilität ein und sorgt am Ende für einen ziemlich ungewöhnlichen Eindruck mit einer sehr ausdrucksstarken Szene am Ende. Die geheimnisvolle Aura der Handlung hat mich völlig in seinen Bann gezogen, sodass mir diese Episode äußerst gut gefallen hat.
VÖ: 2. August 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759325
John Sinclair – 131. Zombie-Ballade
Allein für die Trauerfeier eines Mitgliedes des englischen Adels wird ein alter Friedhof wieder eröffnet und ein Mausoleum errichtet. Doch seine Witwe Mary Ann Baxter will den Ort zu einem ganz anderen Zweck nutzen, wovon John Sinclair und Jane Collins durch ihre alte Bekannte Lady Sarah Goldwyn erfahren. Steckt eine einfache Verwirrtheit und Druck der englischen Klatschpresse hinter ihrem Plan oder muss der Geisterjäger eingreifen?
Übernatürliche Wesen gibt es im Kosmos von John Sinclair zur Genüge, kaum eine Kreatur aus den diversen Mythologien und modernen Sagen, gegen das der Geisterjäger noch nicht gekämpft hat. Das bietet natürlich immer wieder einen kleinen Überraschungseffekt, wer sein Gegner in der neuen Folge ist. Das verpufft allerdings in der 131. Episode, in der bereits im Titel „Zombie-Ballade“ darauf hingewiesen wird. Viel zu ermitteln haben John und sein Team allerdings auch nicht, das meiste wird dem Hörer aus Sicht der Bösewichte oder Opfer geschildert. Das ist zwar durchaus düster und unheimlich geraten, lässt aber nur wenige wirklich spannende Momente aufkommen, eher noch einige Actionszenen mit viel Blut und unappetitlichen Geräuschen. Abgelöst wird dies ab und an von Szenen, in denen das Zurückkehren ins Leben von Jane Collins erzählt wird, was aber auch nur wenige neue Erkenntnisse bietet und sich daher nur träge weiterentwickelt. Erst deutlich über der Hälfte der Laufzeit zieht das Tempo wieder an und bringt auch John Sinclair wieder mehr ins Geschehen ein. Dieser Wendepunkt auf einer Trauerfeier ist allerdings sehr fokussiert und aufsehenerregend geraten, was mir sehr gefallen hat. Dann findet die Folge auch zur eigentlichen Stärke der Serie zurück und wird deutlich packender erzählt - auch wenn man als Hörer eben schon viele Details vorausahnen kann. Die gelungene Grundidee der Handlung wird durch die anfangs etwas holprige Erzählweise zwar nicht ganz ideal ausgeführt, punktet aber mit einigen emotionalen Momenten um Jane Collins und später auch durch eine packende Umsetzung, sodass eine solide Episode der Serie entstanden ist.
Die Rolle der Mary Ann Baxter wird von Stephanie Kellner gesprochen, die der Neuadeligen eine geheimnisvolle, aber auch leicht überdrehte Ader verleiht und so neben allem Grusel den Humor der Serie nicht vernachlässigt. Als Lady Sarah Goldwyn hat mir Karyn von Ostholt sehr gut gefallen, die mit ihrer gutmütigen Attitüde und dem warmen Klang schnell die Sympathien der Zuhörer weckt und ihre Szenen mit viel Leben füllt. Auch Thomas Albus bringt sich mit viel Energie und markanter Stimme als Alan Spirow in die Handlung ein, sodass er den Spannungsbogen der Handlung gekonnt unterstützt. Weitere Sprecher sind Konstantin Graudus, Bodo Wolf und Bert Franzke.
Zombies als übernatürliche Bedrohung für John und Jane werden in der akustischen Umsetzung der Folge gelungen aufgegriffen. Da röchelt und atmet es unheimlich im Hintergrund, aber auch die übrigen Geräusche sind sehr treffend in Szene gesetzt. Die Musik passt sich gekonnt der Dynamik der Folge an, sodass mal ruhige, leise Momente entstehen, aber auch wuchtige Melodien, die die spannenden Szenen untermalen, sind zu hören.
Mary Ann Baxter ist auf dem Cover im Stil einer High-Class-Fernsehserie der 80er Jahre zu sehen und macht mit dem Pelzmantel und der dunklen Sonnenbrille einen markanten Eindruck. Auch die drei Zombies, die neben ihr an der Wand hängen, ergänzen das Titelbild gekonnt. Der schlichte schwarze Rahmen mit dem grellgelben Schriftzug passen gut dazu.
Fazit: „Zombie-Ballade“ konzentriert sich im ersten Teil auf einige unheilvolle Ankündigungen, die aber schon viele Rückschlüsse auf den weiteren Verlauf der Handlung ziehen lassen. Erst spät in der Folge kommt wirkliche Spannung auf, was dann auch reich und unterhaltsam umgesetzt wurde. Die neuen Entwicklungen um Jane Collins funktionieren gut, auch die Atmosphäre um die Beerdigung gefällt mir gut. So entsteht eine durchaus hörenswert Folge, auch wenn einige Stolpersteine vorhanden sind.
VÖ: 31. Mai 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759318
John Sinclair – 130. Mirandas Monsterwelt
Nach seiner Rückkehr nach London (und einer von Alpträumen geplagten Nacht) keht John Sinclair in den Yard zurück, wo einige unbearbeitete Fälle auf ihn warten. Eine wahllos ausgewählte Akte führt ihn zu Ltd. Percy Morton, der als einziger eine ganze Horde übernatürliche Wesen gesehen haben will, die sich aber seltsamerweise mit einer ganzen Reihe ungeklärter Mordfälle decken...
So gut die Mehrteiler mit großen Umwälzungen in der Serienhandlung von John Sinclair auch gelungen sein mögen, so sehr freue ich mich auch immer wieder auf in sich abgeschlossene Einzelfolgen. „Mirandas Monsterwelt“ ist eine solche und schafft dann auch eine sehr unheimliche, gruselige Stimmung. Das Intro mit gleich mehreren Szenen, die scheinbar zusammenhanglos aneinandergereiht wurden, wirkt zunächst etwas sperrig, da man die Ereignisse noch nicht richtig zuordnen kann. Erst im weiteren Verlauf der Handlung erfährt der Hörer, was dies alles mit der titelgebenden Miranda zu tun hat, woraus die Folge einen großen Teil ihrer Spannung zieht. Natürlich gibt es auch hier einige bedrohliche Actionszenen, dem sich John und sein Team stellen müssen, die auch wieder gut funktionieren, doch auch die ruhigeren Dialoge mit den verschiedenen Charakteren allein hätten schon für gute Unterhaltung gereicht. Miranda und ihre Familie stehen bei dem Fall im Mittelpunkt und sorgen für packende Szenen, aber eben auch einige nachdenkliche oder dramatische Momente, was interessant Facetten in die Folge einbringt, die so in der Serie noch nicht zu hören waren. Das packende Finale, das einen gelungenen Bogen zum Start schlägt, sorgt für einen runden und temporeichen Abschluss der starken Folge. Dass dabei der trockene Humor der Figuren mit den bissigen Kommentaren wieder bestens eingebaut ist und auch die Erzähltexte von Sinclair für eine lebendige, unmittelbare Stimmung sorgen, muss wohl kaum noch dazu erwähnt werden.
Percy Morton wird von Klaus-Dieter Klebsch gesprochen, der seine intensive Stimme auch hier sehr gekonnt einsetzt, um die düstere Szenerie zum Leben zu erwecken und die unheilvollen Ankündigungen so sehr markant umsetzt. Seine Tochter Miranda wird von Liza Ohm gesprochen, die gerade mit ihrer scheinbar unbekümmerten Art für Gänsehaut sorgt und die Steigerung der Spannung sehr gekonnt und präzise umsetzt, auch wenn sie für eine 18-jährige junge Frau etwas zu jung klingt. Ilya Welter sorgt als Glenda Perkins wieder für einige Lacher und überzeugt mit ihrer spitzen Zunge und treffsicherer Betonung. Weitere Sprecher sind
Auch diese Episode der Serie ist akustisch sehr sauber umgesetzt und überzeugt mit einer reichhaltigen Auswahl an Geräuschen, die jede Szene mit einem passenden Hintergrund ausstattet. Natürlich gibt es aber auch hier die typischen brachialen Sounds, die die Actionszenen sehr prägnant wirken lassen. Die Musik ist gut auf den Handlungsbogen abgestimmt und wirkt so sehr dynamisch.
Eine Kollage aus Miranda und – wer hätte es bei diesem Titel vermutet – einigen Monstern, die in der Episode eine wichtige Rolle spielen, ist auf dem Cover zu sehen, wobei das halb erschrocken, halb boshaft wirkende Gesicht der jungen Frau im Mittelpunkt steht. Die übrige Gestaltung ist wie immer recht schlicht geraten, enthält aber alle wichtigen Produktionsinformationen.
Fazit: „Mirandas Monsterwelt“ nimmt nach dem etwas sperrigen Auftakt eine gelungene Wendung und stellt die unheimliche Stimmung um Miranda in den Mittelpunkt, was in packenden Szenen und einer gelungenen Erzählweise geschieht. Die temporeichen Entwicklungen wissen zu fesseln und füllen die Episode gekonnt aus, die so sehr dicht und atmosphärisch zieht. Die eingebauten übernatürlichen Elemente überzeugen ebenso wie der treffende Witz der Folge.
VÖ: 29. April 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785759301
John Sinclair – 129. Gruft der wimmernden Seelen
Jane Collins ist nicht mehr sicher, seit die wimmernden Seelen aus ihrem Gefängnis ausgebrochen sind und sich auf die Suche nach dem Würfel des Unheils gemacht haben. John Sinclair ist deswegen in höchster Alarmbereitschaft und macht sich per Charterflug im Hubschrauber auf in das Kloster von Pater Ignatius – nicht ohne Zwischenfälle. Und auch Jane bekommt in ihrem Zimmer bald Besuch...
Der letzte Vierteiler von John Sinclair hat wieder für einige deutliche Umwälzungen im Gefüge der Serie gesorgt und Freund und Feind neu aufgestellt. Die Nachwirkungen davon sind in Episode 129 noch deutlich zu spüren, viele der Erzählstränge werden hier wieder aufgegriffen. Dennoch ist „Gruft der wimmernden Seelen“ mehr als nur ein verlängerter Arm der Geschichte um die Vernichtung der Großen Alten, sondern setzt mit dem Schicksal von Jane ganz andere Schwerpunkte. Auch die Stimmung ist gänzlich anders und konzentriert sich weder auf eine actionreiche Handlung – davon ist in diesem Hörspiel kaum etwas zu merken – noch auf eine sonderlich ausgereifte Story. Diese lässt sich in ein paar Sätzen zusammenfassen, punktet aber umso mehr durch eine sehr dichte und bedrohliche Stimmung. Immer wieder entgehen die Protagonisten nur knapp einem schlimmen Schicksal, müssen sich mit übernatürlichen wie irdischen Bedrohungen herumschlagen. Hinzu kommt eine sehr beklemmende Szenerie in den Tiefen des Klosters, die gerade im Finale für Gänsehaut sorgt. Die Gegner des Sinclair-Teams sorgen dabei für einige Rätsel, was für zusätzliche Spannung sorgt. Hier wird gezeigt, dass auch mit wenig Knalleffekten und unheimliche und eindringliche Sinclair-Episode erzählt werden kann.
Katy Karrenbauer, die mittlerweile die Rolle der Jane Collins übernommen von der leider verstorbenen Franziska Pigulla übernommen hat, überzeugt mit ihrem dunklen Timbre, das die unheimliche Stimmung der Folge noch weiter unterstreicht, auch wenn sie hier nicht immer die ganze Intensität ihrer Vorgängerin erreicht. Markus Stolberg ist wieder als Pater Ignatius zu hören, sein engagierter und präsenter Klang passt auch hier wieder gut in die Szenerie, wobei er die Gefühlsregungen des Mönchs gekonnt darstellt. Sven Plate ist als Frank Arthur zwar nicht allzu häufig zu hören, prägt die Episode aber mit seiner unverkennbaren Stimme, der er hier einen deutlich dunkleren Klang verleiht, als man es von ihm gewohnt ist. Weitere Sprecher sind Boris Tessmann, Konstantin Graudus und Bodo Wolf.
Bei der akustischen Umsetzung dieser Episode ist natürlich wieder alles sehr gut aufeinander abgestimmt, alles ist an seinem Platz und wirkt wie aus einem Guss. Durch die deutlich ruhigere Handlung verschiebt sich aus der Klang der Folge, wird atmosphärischer, aber nicht weniger bedrohlich. Besonders die letzten Szenen im Kloster und auch der Anfang im Hubschrauber kommen dabei gut zur Geltung.
Das Cover ist natürlich der Heftromanvorlage der Geschichte entnommen und stellt Jane Collins in den Vordergrund, die von unheimlichen Fratzen verfolgt wird. Ihr verzerrtes Gesicht ist gut umgesetzt, ebenso wie die Kulisse des Klosters im Hintergrund gelungen angedeutet wird. Die restliche Ausstattung ist wieder schlicht und übersichtlich geraten.
Fazit: Ohne den vorigen Vierteiler gehört zu haben wird man hier einige Handlungsstränge nicht ganz erfassen können, dennoch ist „Gruft der wimmernden Seelen“ mehr als nur einfache Fortsetzung und überzeugt besonders mit der sehr intensiven und unheimlichen Szenerie. Das ist sehr fokussiert auf den Moment und ohne große Handlung geschehen, was mir sehr gefallen hat.
VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757291
John Sinclair – 128. Hemators tödliche Welt
Um seinen Freund und Mitstreiter Suko aus dem Land ohne Grenzen zu retten, muss John Sinclair tief in die Leichenstadt eindringen, das Reich der Großen Alten. Für diesen Weg hat er in Ali und Leila neue Begleiter gefunden, doch natürlich bleibt ihr Erscheinen nicht unbemerkt. Und auch Kara und Myxin haben den Kampf an anderer Stelle aufgenommen...
Für den Abschluss einer Vierteilers in Hörspielen erwartet man ein großes Spektakel, eine packende Handlung und viel Spannung und Action – zumal wenn es sich bei der Serie um „John Sinclair“ handelt, der ja schon in den regulären Episoden nicht mit einer dichten und harten Atmosphäre geizt. „Hermators tödliche Welt“ schließt die Handlung um die Zombiemädchen und die Großen Alten bei ihrem Kampf gegen die Mächte der Hülle dann auch gekonnt ab und führt die verschiedenen Fäden zusammen. Viele Elemente aus den vorigen Episoden bekommen noch einmal Bedeutung, es gibt einige Wendungen (von denen allerdings nicht alle ganz überraschend kommen) und auch die Hintergründe über die Großen Alten werden noch einmal mehr ausgeführt. Und auch die humorigen Anspielungen auf die Sprecher in anderen Rollen, die mir im Vorgänger schon gut gefallen haben, finden hier wieder ihren Platz und sorgen für gut dosierte Heiterkeit. Das ist insgesamt schon ziemlich ansprechend und in eine temporeich erzählte Handlung verpackt – genau dort liegt aber auch ein kleiner Stolperstein. Die Vernichtung der Gegner scheint hier gar nicht schnell genug erfolgen zu können, einige Szenen werden mit ziemlich knappen Kommentaren abgehandelt. Sicherlich liegt hier auch nicht immer der Schwerpunkt des Vierteilers, da so einige Schauplätze wichtigere Entwicklungen bergen, die Macht der Gegenspieler Sinclairs wird dadurch aber ziemlich abgewertet und kommt nicht mehr so recht zur Geltung. Das ist aber wirklich nur ein kleiner Wermutstropfen in dem ansonsten sehr packenden Finale, das mir insgesamt wirklich gut gefallen hat.
Dazu tragen einmal mehr auch die Sprecher bei, die ihre Rollen sehr gekonnt ausfüllen. Samir Fuchs fällt als Ali beispielsweise wieder durch eine witzige und lockere Sprechweise auf, die man ihm absolut abnimmt, seine Stimme klingt wunderbar aufgekratzt und hyperaktiv. Suzan Demircan setzt ihre gekonnte Leistung aus den vorigen Teilen weiter fort und überzeugt mit einer wandlungsreichen Stimme, die die jeweilige Szenerie gekonnt aufgreift. Susanna Bonasewicz ist natürlich wieder als Kara dabei, wie immer klingt sie sehr geheimnisvoll, durch die immer dunkler werdende Stimme passt sie wunderbar in die düstere Atmosphäre der Serie. Weitere Sprecher sind Peter Matic, Wolf Frass und Boris Tessmann.
Dennis Ehrhardt und sein Team haben wieder eine sehr eingängige Stimmung geschaffen, die die Dynamik der Folge gut nachzeichnet und ihr Schwung und Intensität verleiht. Dabei ist die Musik gewohnt hart und passt sich gut an die verschiedenen Szenen an, während die Geräusche gerade in den Actionszenen wieder das gewohnte Spektakel erzeugen, das viel Power vermittelt.
Eine riesige, behaarte Spinne, ein Totenschädel, eine Frau mit erschrockenem Gesichtsausdruck inmitten vieler Spinnweben – das Cover der Folge erfüllt zwar einige Klischees der Gruselliteratur, punktet aber auch mit der dezenten Farbgebung und dem nostalgischen Ausdruck. Das Innere ist wie immer übersichtlich gestaltet und enthält eine ausführliche Folgenübersicht der Serie.
Fazit: Ein fesselnder Abschluss des Vierteilers, der die bisherigen Ereignisse noch einmal verdichtet und die Fäden zusammenführt. Einige der Kämpfe mögen zwar etwas zu schnell abgehandelt sein, es gibt aber wieder eine lebendige Kombination aus Spannung und Dramatik. Große Umwälzungen in der Serienhandlung bringen zusätzliche Würze in die Handlung mit ein.
VÖ: 31. Januar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756485
John Sinclair – 127. Zwei Schwerter gegen die Hölle
John Sinclair setzt weiterhin alles daran, Suko aus dem Reich von Lilith zu befreien. Dass die Große Alte dabei einen ganz eigenen Plan erfährt er erst später – und erkennt dann die Dimensionen, die der aktuelle Angriff von Atlantis auf die Hölle auch für das Team des Geisterjägers bedeutet. Und auch Myxin und Kara greifen in den Kampf ein und bekommen unerwartete Unterstützung...
An der Apokalypse ist John Sinclair in der nach ihm benannten Hörspielserie bei Lübbe Audio ja schon einige Male nur knapp vorbeigeschrammt. Auch in dem Vierteiler um den Angriff der Großen Alten auf die Mächte der Hölle setzt eine Bedrohung auch für John Sinclair und sein Team in den Mittelpunkt. Nach zwei rasant erzählten Episoden tritt der dritte Teil „Zwei Schwerter gegen die Hölle“ etwas mehr auf die Grenze und geht auf die Hintergründe ein. Zwar gibt es auch hier einige neue Entwicklungen und Wendungen, es wird aber eher in die Retrospektive gegangen und die bisherigen Ereignisse noch einem beleuchtet, wobei öfters neue Details hinzugefügt werden. So lernt man beispielsweise mehr über die geheimnisvollen Großen Alten kennen und auch das ungewöhnliche Verhalten des Eisernen Engels wird thematisiert. Das ist durchaus spannend geraten und sorgt für einige gelungene Aha-Effekte, kann die Intensität und die Dramatik seiner beiden Vorgänger aber nicht ganz halten. Man merkt der Handlung an, dass das große Finale vorbereitet wird, und dazu noch einige Vorbereitungen getroffen werden müssen – die titelgebenden „Zwei Schwerter gegen die Hölle“ wirken dabei öfter eher wie eine Randnotiz. So ist die Folge solide und unterhaltsam geraten, aber nicht die stärkste Episode der Serie. Als fester Bestandteil des Vierteilers, ohne den viele Informationen fehlen würden, ist die Folge aber natürlich ein Muss.
Viele der Sprecher sind bereits aus den beiden vorigen Teilen bekannt und wieder mit viel Engagement bei der Sache. El Sudat wird von Sven Plate gesprochen, der seinen unverwechselbaren Klang auf sehr eigenständige Weise einsetzt und dabei bestens in die unheilvolle Szenerie der Episode passt. Johannes Steck ist als Eiserner Engel mit seiner volltönenden Stimme ebenfalls wieder sehr gut besetzt und greift die starke Präsenz der Figur gekonnt auf. Alexandra Lange ist natürlich wieder als Erzählerin mit dabei, wobei sie wieder feine Nuancen einsetzt, um die Spannung in ihren Passagen durchgängig hochzuhalten. Weitere Sprecher sind Samir Fuchs, Peter Matic und Atheer Abel.
„Zwei Schwerter gegen die Hölle“ ist wie immer sehr opulent inszeniert und kombiniert zahlreiche Geräusche mit der typisch harten und prägnanten Musik der Serie. Dabei werden die Sounds passgenau eingesetzt und sind meistens sehr laut, manchmal gestalten sie aber auch etwas ruhiger einen Hintergrund aus. Das Flair von John Sinclair kommt so wieder gut zur Geltung.
Der Titel der Serie wird mit dem herrlich nostalgischen Titelbild der Heftromanvorlage aufgegriffen, sodass die beiden Schwerter auch direkt zu sehen sind. Mit der schwarzhaarigen Dame, dem Steinsockel und dem in Rottönen gehaltenen Hintergrund ist das Cover aber überraschend zurückhaltend geraten. Die übrige Gestaltung ist wie bei den Vorgängern auch schlicht und übersichtlich geraten.
Fazit: Sicherlich kann „Zwei Schwerter gegen die Hölle“ nicht im gleichen Maße überzeugen wie die beiden deutlich temporeicheren Vorgänger. Doch wie die bisherigen Ereignisse neu zusammengesetzt werden und um viele interessante Details ergänzt werden, ist schon spannend und unterhaltsam geraten – zumal auch hier wieder mit einigen Actionszenen garniert wird.
VÖ: 21. Dezember 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756478
John Sinclair – 126. Die Rache der Großen Alten
Suko ist in einem mystischen Land gefangen, in das ihn die Große Alte Lilith entführt hat. Um ihn zu retten, muss sich John Sinclair mit Liliths Dienerin Leila verbünden, kann sich aber nie richtig auf die ehemalige Bordellbesitzerin verlassen. Gemeinsam suchen sie nach dem Portal, um in die andere Dimension zu gelangen. Doch unerwartet taucht ein unerwarteter Verbündeter des Geisterjägers auf...
Ein neuer Vierteiler hat in Episode 125 von John Sinclair begonnen, und auch wenn dort einige Themen eine bestimmte Richtung für die Rahmenhandlung angedeutet haben, war lange nicht ganz klar, wohin diese führen würde. Im direkten Nachfolger „Die Rache der Großen Alten“ wird dies nun deutlicher umrissen und verschärft den Kampf der Mächte. Dabei geht die Handlung auch weiter weg von der Szenerie um andere Charaktere und konzentriert sich mehr auf John Sinclair und Suko, deren Wege mal wieder getrennt wurden. Die Teilung der Handlung ist typisch für die Serie und sorgt auch hier für dynamische Wechsel, zumal beide Szenerie sehr spannend erzählt wurden. Ein besonderer Reiz entfaltet dabei die geheimnisvolle Figur der Leila, die sich als äußerst undurchsichtig entpuppt und nie so recht durchblicken lässt, was ihre Ziele sind und dabei für einige Überraschungen sorgt. Die Szenen sind dabei eng aneinander gereiht und abwechslungsreich, was spannend und mit viel Druck umgesetzt ist. Natürlich merkt man dabei, dass man hier mitten in der Handlung steckt und vieles offen bleibt, dennoch findet die Folge eine eigenständige Identität. Auch der Auftritt eines alten Bekannten sorgt für Aufsehen, da sich dieser ganz anders verhält als gewohnt und dem Hörer so einige Rätsel aufgibt – die hier noch nicht aufgelöst werden und so noch Potenzial für die nachfolgenden Teile geben. Dieser hier ist wegen der eingängigen Stimmung und der temporeichen Entwicklung jedenfalls sehr hörenswert.
Suzan Demircan hat als Leila eine zentrale Rolle in dieser Episode inne, die sie mit ihrer leicht kratzigen Stimme und einem variablen Klang sehr gelungen gestaltet und geheimnisvoll wirken lässt. Martin May ist natürlich als Suko wieder mit dabei und präsentiert sich wie immer mit glaubhafter und lockerer Sprechweise, bringt aber auch den Druck in der Geschichte gut wieder. Atheer Adel spricht die Rolle des Jamal treffend und ausdrucksstark, sodass seine Szenen gut im Gedächtnis haften bleiben. Weitere Sprecher sind Erik Schäffler, Stefan Friedrich und Frank Gustavus.
Die Atmosphäre der Folge wird durch die akustische Gestaltung noch weiter verschärft, besonders die vielen Geräusche sorgen für viel Druck. Die Actionszenen werden dabei gekonnt betont, die Dialoge und Erzähltexte werden dadurch aber nicht überdeckt. Auch die Melodien fügen sich gut ein und prägen den typischen Stil der Serie mit dem harten Klang.
Das Cover zu dieser Episode ist ziemlich düster geraten, dunkle Gewitterwolken, ein blutroter Hintergrund und eine mystische Gestalt im Mittelpunkt fangen die Stimmung der Handlung gut ein, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Das Innere ist wieder sehr schlicht geraten, Fotos, weitere Zeichnungen oder Hintergrundinformationen sind nicht vorhanden.
Fazit: „Die Rache der Großen Alten“ setzt sofort am Vorgänger an und löst auch nur wenige Teile der Handlung auf. Und obwohl diese Episode so in der Mitte steht, findet sie eine eigene Ausstrahlung und überzeugt mit einer spannenden und intensiven Handlung. Besonders die Figur der Leila hat mir dabei sehr gut gefallen, sie bringt eine ganz eigene und überraschende Note mit sich.
VÖ: 30. November 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756461
John Sinclair – 125. Zombies aus dem Höllenfeuer
Zur Prostitution gezwungen und von Freiern und Zuhältern gleichermaßen schlecht behandelt, beschließen zwei junge Frauen aus ihrem Gefängnis zu fliehen. Doch sie werden dabei von argwöhnischen Augen beobachtet, und die beiden erahnen nicht, welchen Schrecken sie entfesseln. Auch John Sinclair und Suko werden eher zufällig in die Ereignisse verwickelt und begegnen einem alten Feind...
Dass sich die Geschichten von John Sinclair über mehr als eine Episode erstrecken, ist eher die Regel denn die Ausnahme. Auch die 125. Folge ist der Auftakt zu einem Vierteiler, was eine entsprechend komplexe Handlung mit großen Umwälzungen in der Serie erahnen lässt. Dafür startet „Zombies aus dem Höllenfeuer“ noch recht harmlos, die aufgebaute Szenerie um das Bordell enthält zunächst keine übernatürlichen Elemente, diese werden erst mit der Zeit eingebaut und entfalten dabei eine dräuende Stimmung, die immer weiter ansteigt. Auch die Zweiteilung der Geschichte gefällt mir gut, neben der beschriebenen Szenerie verfolgt der Zuhörer eben auch die Ereignisse bei John Sinclair, was in einige dynamische Wechsel mündet. Gut gefällt mir auch, dass die scheinbar eher gegensätzlichen Szenerien gut zusammengeführt werden und so viele verschiedene Themen Platz finden. Wieder hilft es dabei sehr, die bisherige Serie verfolgt zu haben, um die Vorgeschichte einiger Figuren zu kennen – zwingend notwendig ist das hier jedoch nicht. Die Stimmung ist wie immer düster und hart, statt gewaltiger Schlachten gibt es aber eher mystische Bedrohungen, was mir sehr gut gefallen hat. Einige merkwürdige Handlungen des Geisterjägers lassen den Zuhörer allerdings etwas verwundert zurück, wurden als Triebfeder für die Handlung aber gut genutzt – auf etwas elegantere Art hätte dies dennoch gelöst werden können. Wie nicht anders zu erwarten endet die Episode in einem fiesen Cliffhanger gleich auf mehreren Ebenen, sodass die Neugier auf die weitere Handlung geweckt wird.
Eva Michaelis ist in dieser Episode als Gloria Gibson zu hören und verleiht mit viel Druck in der Stimme insbesondere den dramatischen Momenten der Folge viel Ausdruck und passt sich dabei dem Spannungsbogen gekonnt an. Auch Luzie Buck macht ihre Sache als Diana Thurgood sehr gut und setzt gekonnt Akzente, was dem Charakter viel Ausdruck verleiht und dynamisch wirkt. Helmut Zierl hat mit Stephen Murdock einen äußerst unsympathischen Antagonisten erschaffen, was sehr gut zu dem dunklen Unterton in seiner Stimme passt. Weitere Sprecher sind Suzan Demircan, Stefan Friedrich und Sarah Madeleine Tusk.
Akustisch wird wieder eine sehr gelungene Leistung abgeliefert, wie man es von der Serie gewohnt sein darf. Die Effekt sind laut, teilweise heftig, aber nicht übersteuert. Ihre Wirkung erzielen sie durch die sehr genaue Anpassung an die Handlung, was auch für die eingesetzten Musikstücke gilt. Diese greifen die vorherrschende Stimmung auf und prägen die Atmosphäre der Folge noch weiter.
Eine ganze Horde Zombies reckt sich aus einer Kuhle im Boden empor, umzüngelt von heißen Flammen und eine holde Frau im weißen Kleid und mit blonden Haaren bedrohend – ein wenig klischeebeladen und zur Folge nicht absolut passend, aber der nostalgische Zeichenstil gefällt mir auch hier sehr gut. Wie immer ist die Ausstattung des Booklets recht gering, neben den üblichen Produktionsangaben findet sich jedoch auch eine ausführliche Folgenübersicht inklusive aller Specials wieder.
Fazit: Der Auftakt zum neuen Vierteiler gestaltet sich abwechslungsreich und spannend, stellenweise wirkt die Handlung aber auch etwas konstruiert. Die vielen übernatürlichen Themen sorgen für eine mystische und bedrohliche Szenerie, die sich immer weiter aufbaut und akustisch gekonnt umgesetzt wurde – wozu auch die Sprecher viel beitragen.
VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785756454
John Sinclair – 124. Die Rache der Horror-Reiter
Seit ihrer Rückkehr auf die Seite des Guten steht Jane Collins wieder im Fadenkreuz der Mächte der Hölle. John Sinclair fasst den Plan, sie in dem Mönchskloster unterzubringen, in dem Pater Ignazius die silberne Munition für den Geisterjäger schmiedet. Dort wähnt er sie sicher, doch einige alte Feinde tauchen bald wieder auf, um für Zerstörung zu sorgen...
Jane Collins hat seit einiger Zeit ihre Seele zurückgewonnen und ihr Herz verloren – und das bedeutet auch einen großen Umbruch für die Sinclair-Serie, was die momentanen Folgen so interessant macht. Schließlich will nicht nur der Charakter wieder ins Team integriert werden, die Rolle muss neu definiert werden. Durch ihre Bekehrung ist aber auch ein Platz als Erzfeind frei geworden, der gefüllt werden muss, um einen roten Faden durch die verschiedenen Folgen zu ermöglichen. In „Die Rache der Horror-Reiter“ entwickelt sich beides weiter, die Geschichte wirkt aber nicht immer ganz so prägnant, wie man es von der Serie gewohnt ist. Die Atmosphäre ist wieder bestens umgesetzt, besonders die Szenen im Kloster und mit dem geheimnisvollen Wanderer sind sehr stark und präsent in Szene gesetzt. Doch manchmal finden sich eben kleine Durchhänger in der Geschichte wieder, in der die Spannung nachlässt. Gut in Szene gesetzt sind wieder die Horror-Reiter, die an verschiedenen Stellen auftauchen und die Helden des Hörspiels auf Trab halten, durch sie wirkt die Atmosphäre hübsch bedrohlich und unheimlich. Wie viele andere Episoden auch endet diese in einem großen Knall, der jedoch noch eine dicke Überraschung bereit hält, was den Fortlauf der Serie weiter entscheidend beeinflussen wird. Vollkommen packen konnte mich die Episode wegen der kleinen Hänger zwar nicht, ein sehr solides Hörspiel ist aber dennoch entstanden.
Der wunderbare Klaus Dieter Klebsch überzeugt auch hier mit seiner ausdrucksstarken, eingängigen Stimme, die er herrlich diabolisch klingen lässt. Er findet dabei wieder gelungene Facetten wie Hinterlist und Machtgier, um einen sehr präsenten Charakter zu schaffen. Markus Stolberg spricht Pater Ignazius sehr gradlinig und passt sich gut der vorherrschenden Atmosphäre an, geschickt unterstreicht er die wichtigsten Szenen. Auch Wolf Frass macht einen sehr ordentlichen Eindruck, mit viel Wucht und einer furchteinflößenden Stimme wird der Horror-Reiter durch ihn umgesetzt. Weitere Sprecher sind Walter Wiegand, Uli Krohm und Konstantin Graudus.
Der Verlauf der Handlung ist wie gewohnt dynamisch geraten, sodass auch die akustische Umsetzung immer wieder an- und abschwillt. Das wird besonders durch den Einsatz von verschiedenen Geräuschen erzeugt, die die Actionszenen betonen und für eine aufregende Atmosphäre sorgen. Die Musik ist wieder hart und sorgt für gut gestaltete Szenenwechsel.
Die Horror-Reiter haben nicht nur für den Titel der Folge gesorgt, sondern sind auch auf dem Cover zu sehen. Im typischen Stil der Serie wirken sie zwar eher nostalgisch als wirklich bedrohlich, durch die düstere Szenerie samt Nebel und den Skelett-Gesichtern ist aber dennoch ein ansehnliches Titelbild gelungen.
Fazit: Die Gegenspieler der Folge werden sehr gut inszeniert, wobei nicht nur die Horror-Reiter für eine bedrohliche Atmosphäre sorgen. Eindringliche Szenen gibt es vor allem im Kloster, das Ende ist dabei besonders präsent geraten. Zwar gibt es dabei manchmal einen Spannungsabfall, insgesamt ist aber eine weitere starke Folge entstanden.
VÖ: 31. August 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5644-7
John Sinclair – 122. Inferno in der Alptraum-Schlucht
Es steht nicht gut für John Sinclair, der weit in der Vergangenheit die Geburt des Schwarzen Todes beobachten muss, ohne wirklich eingreifen zu können – zu hoch ist die Gefahr, zu sehr die Gegenwart zu verändern. Doch daneben steht ihm noch ein ganz anderer Kampf bevor: Die Rettung von Jane Collins, deren Herz aufgehört hat zu schlagen...
Drei Teile einer Geschichte liegen schon hinter dem Hörer, wenn er die 122. Episode von John Sinclair mit dem Titel „Inferno in der Alptraum-Schlucht“ anmacht. Drei Teile, in denen ziemlich viel passiert ist, in denen der Handlung immer neue Elemente hinzugefügt wurden – was hier noch einmal deutlich gesteigert wird. Glücklicherweise gibt es am Anfang einen kurzen Überblick über die bisherigen Ereignisse, sodass man gut wieder in die Handlung findet. Und dann geht es schnell mit recht hohem Tempo los, die Stimmung der vorigen Folgen verdichten sich noch weiter und werden zu einem wahren Spektakel. Kenntnisse sind dabei nicht nur von den anderen Episoden des Vierteilers hilfreich, sondern auch von der gesamten Serie, denn bis zum Schluss gibt es viele Querverweise und Themen, die schon lange Zeit zurückliegen, inklusive einiger Auftritte bereits bekannter Figuren. Das macht in dieser Häufung schon ziemlich Spaß und sorgt für immer neue Überraschungen, was die Erzählung auch ziemlich spannend macht – beispielsweise wenn sich ein Charakter mal ganz anders verhält, als man es gewohnt ist. Die Komplexität nimmt dabei auch zu, da auf verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Durch die geschickten und dynamischen Szenenwechsel ist das aber dennoch gut nachvollziehbar dargestellt. Dass alles in einem intensiven Finale endet, war zu erwarten, dieses ist aber anders gelagert und endet mal nicht mit einem großen, actionbetonten Knall. Diese Abwechslung hat mir richtig gut gefallen, zumal noch ein Meilenstein in der Serie mit einer deutlichen Veränderung der Vorzeichen gesetzt wird. Eine vielfältige und durchaus detailverliebte Folge, die mich mal wieder so richtig überzeugt hat.
Das liegt natürlich auch wieder an den sehr guten Sprechern, bei denen sich Dietmar Wunder als John Sinclair wieder positiv hervortut und der Rolle viel Leben einhaucht und diese beständig, aber auch facettenreich umsetzt. Johannes Sreck ist in der Rolle des Eisernen Engels zu hören und schafft eine gelungene Aura um die mythische Figur, die sehr gut in die abwechslungsreiche Szenerie passt und mit Ausdruck gesprochen wurde. Wolf Frass lässt seine Stimme volltönend, machtvoll und sehr präsent klingen, was durch eine technische Verfremdung noch unterstützt wurde und so präsente Szenen ermöglicht. Weitere Sprecher sind Thomas Friebe, Peter Matic und Carla Becker.
Wie es sich für das Finale eines Vierteilers gehört, werden akustisch wieder alle Register gezogen. Die mystischen Szenen sind sehr vielfältig umgesetzt und punkten in Geräuschen und Musik, aber wie oben bereits erwähnt gibt es auch technische Spielereien, die die Stimmen machtvoller wirken lassen. Das ist sehr gut aufeinander abgestimmt und zeichnet den Spannungsverlauf der Handlung gekonnt nach.
Klar, dass wieder das Cover eines der originalen Heftromane zu John Sinclair als Titelmotiv genutzt wird, wobei die Orange- und Rottöne für eine wilde Atmosphäre sorgen. Auch die vier Gesichter, die in dem leuchtenden Feuer erscheinen, tragen zu diesem Eindruck bei, der Mann mit der abwehrenden Körperhaltung erdet das Motiv wieder etwas.
Fazit: Der starke Vierteiler von John Sinclair wird hier sehr spannend und abwechslungsreich abgeschlossen, was besonders wegen des Auftauchens einiger bekannter Figuren so unterhaltsam geraten ist. Die dynamischen Wechsel und die vielschichtige Erzählweise überrascht mit einigen Elementen, die anders sind als gewohnt, wozu auch das gelungene Ende gehört.
VÖ: 27. April 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5498-6
John Sinclair – 121. Die Geburt des Schwarzen Todes
Die Rettung von Jane Collins, die nur noch durch den Würfel des Unheils am Leben gehalten wird, gestaltet sich für John Sinclair und sein Team schwieriger als gedacht. Nicht nur, dass die Familie Canotti hinter dem machtvollen Artefakt her ist und sich unter dem Schutz der goldenen Skelette befinden. Denn dann landet John Sinclair auch noch in einem höllischen Sumpf, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint...
Vier Teile sind für eine Geschichte von John Sinclair schon viel – insbesondere wenn man bedenkt, dass viele Handlungen in einer einzelnen Folge erzählt werden. „Die Geburt des Schwarzen Todes“ steckt dann als dritte Episode auch noch mitten in der Handlung. Dennoch ist eine spannende und dynamische Folge entstanden, die sich mit vielen eigenständigen Elementen von den anderen Episoden abhebt, aber eben auch die Figuren auf das große Finale vorbereitet. Dazu ist die Handlung zweigeteilt, was dynamische Wechsel (und Wechselwirkungen) ermöglicht. Immer wieder sind kleine Cliffhanger eingebaut, die die Spannung erhöhen und die Protagonisten vor so einige brenzlige Situationen stellen. Natürlich spielt Familie Canotti wie auch schon in den Vorgängern eine wichtige Rolle, sie bringt Schwung in die Handlung und sind passende Antagonisten, werden aber noch durch weitere Mächte der Hölle ergänzt. Durch die gelungene Vorstellung der einzelnen Charaktere kommt der Hörer dennoch gut mit, Intentionen und Hintergründe sind immer klar. Und so kann man sich ganz auf die abwechslungsreiche Handlung konzentrieren, von denen die titelgebende Geburt des Schwarzen Todes nur ein kleiner Abschnitt ist, der aber dann sehr wuchtig inszeniert wurde. Eine stimmige und hörenswerte Episode der Serie, die wieder mit dem typischen Flair und einer lebendigen Erzählweise überzeugt.
Carla Becker ist als Maria Canotti eine gute Wahl, da sie die herrische und strenge Frau mit viel Energie und einer bösartigen Ausstrahlung verkörpert, ohne dabei allzu übertrieben zu wirken. Torben Liebrecht ist als Pernell Kent zu hören, auch er macht seine Sache gekonnt und lässt einen passenden Ausdruck für seinen Charakter entstehen. Johannes Steck ist als Eiserner Engel zu hören und spricht mit ernster, getragener Stimme, schafft es aber nicht allein, diese ganz besondere Rolle den nötigen Eindruck zu verleihen – hier wäre ein zusätzlicher Effekt hilfreich gewesen. Weitere Sprecher sind Betina Zech, Tobias Schmidt und Jens Weißler.
Das Soundkonzept der Serie funktioniert auch hier wieder gut, sodass die einzelnen Szenen eine passende Untermalung bekommen. Dazu gehört wie immer viel Musik, die mit harten Gitarrenriffs und einer eher rauen Wirkung ihren Effekt nicht verfehlt. Und auch Geräusche und Effekte sind wieder treffend eingesetzt und lassen die Szenen lebendiger wirken.
„Die Geburt des Schwarzen Todes“ kommt hier zwar erst ganz am Ende vor, hat es wegen des Titels aber auch auf das Cover zu dieser Folge geschafft. Vor dem überraschend schlichten Hintergrund in Rot hebt sich das riesenhafte Skelett fast ganz Schwarz gelungen ab und wird nur von einem Schwarm Fledermäuse und dunklen Wellen ergänzt.
Fazit: Sicherlich werden auch hier die Figuren merklich für den großen Showdown in Stellung gebracht, der Spannung und der Dynamik tut das jedoch keinen Abbruch. Da an verschiedenen Fronten gekämpft wird, gibt es viel Abwechslung und markante Auftritte von Mitstreitern wie Gegnern. Schön, dass auch die Serienhandlung um den Würfel des Unheils hier weiter vorangetrieben wird.
VÖ: 29. März 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5432-0
John Sinclair – 120. Die goldenen Skelette
John Sinclair findet Jane Collins mit herausgeschnittenem Herzen in den unterirdischen Katakomben von Paris. Nach dem ersten Schock bemerkt er jedoch, dass das Blut noch durch ihre Adern fließt, sie ist also nicht vollständig verloren. Doch die Erleichterung währt nicht lang, denn aus dem Jenseits bekommt der Geisterjäger Anweisungen, wie er die Hexe noch retten kann – und eine Warnung...
Das Schicksal vieler Mehrteiler, sei es nun als Buch, Film oder eben Hörspiel, ist meist, dass nach einem starken Anfang einige Zeit gebraucht wird, um alles für das fulminante Finale vorzubereiten. Auch bei der 120. Folge von John Sinclair, die zweite Episode eines Vierteilers, ist dieses Phänomen zu beobachten, einige neue Elemente werden beigefügt und verleihen der Gesamthandlung mehr Facetten. Dabei sind die Szenen nicht ganz so prägnant wie im Vorgänger, doch auch hier gibt es einige sehr gelungene Momente. Neben den Szenen um John Sinclair steht hier als zweiter Handlungsstrang der Aufschneider Luigi Canotti mit seiner Eroberung Claudine Auber im Mittelpunkt. Es dauert einige Zeit, bis offenbart wird, wie das alles zusammenhängt und wer ein falsches Spiel treibt, doch daraus zieht sich auch ein großer Reiz. Es wird unheimlich und bedrohlich, was an prägnanten Schauplätzen geschieht. Und auch der Strang um John Sicnlair und seine verzweifelte Suche nach einer Heilung für Jane dreht. Hier kommt wieder viel Dynamik mit ein, was die Folge am Laufen hält und den nötigen Schwung mit einbringt. Natürlich laufen beide Handlungsstränge dann zusammen und treiben den Vierteiler dann mit neuen Entwicklungen ordentlich voran. Trotz dieser Einbindung hat „Die goldenen Skelette“ einen sehr eigenständigen Ansatz, und auch wenn dieser nicht sonderlich deckungsgleich mit dem ersten Abschnitt ist, macht das Hörspiel Spaß und bietet einige hübsch unheimliche Szenen.
Tobias Schmidt ist in der Rolle des Luigi Canotti zu hören und trifft dabei jede einzelne Szene auf den Punkt, die Rolle des eingebildeten und gelangweilten Vatersöhnchen steht ihm ziemlich gut. Bettina Zech punktet als Claudine Auber mit einer lebendigen Darstellungsweise und geheimnisvollem Auftreten. Jens Weißer ist als Romano zu hören, sein markanter Klang passt bestes in der verschiedenen Szenen und überzeugt mit einer düsteren Betonung. Weitere Sprecher sind Carla Becker, Ilya Welter und Susanna Bonasewicz.
In der Handlung gibt es erneut einige Schockmomente, die auch akustisch sehr gut umgesetzt wurden und die Handlung sehr lebendig wirken lassen. Auch die übrigen Dialoge sind immer wieder mit vielen passenden Geräuschen unterlegt, wobei auch die Msuik einen großen Anteil am Gelungen beisteuert und insgesamt sehr stimmig wirkt.
Eine junge Dame, bei der es sich vermutlich um Claudine handelt, ist mit ihrem blassen Erscheinungsbild und der erschrockenen Miene ein guter Blickfang für das Cover, während im Hintergrund die goldenen Skelette zu sehen sind. Das ist gut aufeinander abgestimmt und ergibt ein Titelbild, das in Verbindung mit dem unverkennbaren Schriftzug einen nostalgischen Eindruck hinterlässt.
Fazit: Die Geschichte um Jane Collins und ihren Todesschlag wird hier sehr eigenständig dargestellt und sorgt für viele neue Szenarien, greift andere Themen und Mythologien auf und endet wieder in einem diesen Cliffhanger, was sehr prägnant und mit viel Energie umgesetzt wirde. Ein toller zweiter Zeil!
VÖ: 23. Februar 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5431-3
John Sinclair – 119. Drei Herzen aus Eis
Erster Eindruck: Auf der Suche nach Macht...
Auch wenn es nicht zwingend einen übernatürlichen Hintergrund haben muss, wird John Sinclair auf eine Mordserie an drei jungen Frauen angesetzt. Allen wurde das Herz entfernt, sodass durchaus ein düsteres Ritual dahinterstecken könnte. Doch seine Recherchen werden behindert, da in London plötzlich riesige, menschengroße Ratten auftauchen, die die Bevölkerung in Schrecken versetzen...
Gerade erst wurde bei „John Sinclair“ ein langer Abschnitt über den Planeten der Magier und die Befreiung Jane Collins' vom Geist des Rippers abgeschlossen, schon folgt der nächste Vierteiler. Den Anfang macht dabei „Drei Herzen aus Eis“, die gleich mit einer blutigen Szene beginnt und den Hörer mit unheimlicher Stimmung auf das Kommende vorbereitet. Die Entwicklung der Handlung ist zunächst noch etwas verhalten, nimmt aber schnell Fahrt auf und verknüpft auf die typische Weise mehrere Handlungsstränge miteinander. Der erste ist ziemlich actiongeladenen und zeigt den Kampf von Sinclair gegen die Rattenwesen, während der zweite ziemlich atmosphärisch geraten ist und Janes Suche nach einem machtvollen Gegenstand. Dabei werden so einige Themen aus dem bisherigen Serienverlauf aufgriffen, hinzu kommt noch ein Schuss Mythologie und die rätselhafte Wandlung, die sie durchgemacht hat. Nie ist ganz klar, auf welcher Seite sie nun steht, was ihre Pläne sind. Beides zusammen ist sehr reizvoll, zumal sich beide Handlungsstränge unabhängig voneinander steigern und in zwei ziemlich treffsicheren Cliffhangern endet. Und schon ist mal mitten drin in einer Geschichte, deren Komplexität man hier schon etwas erahnen kann, aber auch die persönlichen Entwicklungen werden schon angedeutet. Die mutierten Tiere mögen zwar ein wenig unfreiwillig komisch wirken und der Anfang etwas holprig sein, doch insgesamt ist eine starke Folge der Serie geworden.
Stefan Krause ist in dieser Folge als Pierre Trudot zu hören und verleiht seiner Stimme wieder eine neue Facette, passt damit wunderbar in die unheilvolle Szenerie und drückt dieser ihren eigenen Stempel auf. Erzählerin Alexandra Lange gefällt mir mit ihrer ruhigen, aber intensiven Art sehr gut, sie gestaltet ihre Passagen so sehr treffsicher. Auch Bernd Rumpf hat mal wieder einen sehr interessanten und markanten Auftritt, den er mit viel Inbrunst in der Stimme vorträgt. Weitere Sprecher sind Franziska Pigulla, Konstantin Graudus und Tim Knauer.
Dennis Ehrhardt und sein Team haben auch für diese Folge eine sehr lebendige Atmosphäre gestaltet. Dafür sorgt viel Musik, mal laut im Vordergrund, mal als sanfte Untermalung für die Dialoge, was immer sehr stimmig wirkt. Ergänzt wird dies durch ebenso vielfältige wie treffende Geräusche, die besonders die Actionszenen lebendig und eingängig gestalten.
Natürlich ist das Motiv des Heftromans auch hier für das Cover verwendet worden, ein düsteres, gehörntes Gesicht mit viel Schattenwurf ist darauf über den drei titelgebenden Herzen aus Eis zu sehen, was wieder einen nostalgischen Charme verbreitet. Ergänzt durch den grellgelben Schriftzug ist wieder ein stimmiges Titelbild entstanden. Im Inneren gibt es neben einer Folgenübersicht und den Infos zu den Mitwirkenden keine weiteren Extras.
Fazit: Die ersten Szenen mögen noch nicht so prägnant sein wie der Rest, doch dann nimmt die Handlung aber Fahrt auf und führt zu einer zweigeteilten und dynamisch erzählten Handlung. Beide Stränge sind mit spannenden Szenen gespickt und enden in packenden Cliffhangern, wobei die Atmosphäre sehr dicht ist. Ein guter Start in die kommende Handlung!
VÖ: 26. Januar 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5430-6
John Sinclair – SE10. Das andere Ufer der Nacht
Erster Eindruck: Ein Schloss in Spanien...
Bill Conolly erhält von einem alten Freund Hinweise auf übernatürliche Vorgänge in Spanien, gemeinsam mit John Sinclair und Suko will er der Sache auf den Grund gehen. Auf der Burg, die seit Generationen im Besitz der Familie Marquez ist, stellen sie erste Recherchen an, doch plötzlich ist der Geisterjäger verschwunden – und dahinter steckt ein dämonischer Plan...
Mit „Das andere Ufer der Nacht“ ist mittlerweile die zehnte Sonderedition von John Sinclair erschienen. Was zuvor eine absolute Ausnahme war, etabliert sich langsam als weitere Ergänzung der Hauptserie und den Classics, hier wird in sich abgeschlossenen Geschichten Raum geboten, auch mal ungewöhnlichere Themen anzusprechen und so neue Aspekte mit einzubringen. Zunächst wirkt diese Folge aber wie eine gewöhnliche Folge der Serie, die mit einigen unheilvollen Ankündigungen, einer düsteren Atmosphäre und markanten Nebenfiguren allerdings für erste Spannung sorgen kann. Hinzu kommen einige Rückblicke in die Zeit der Inquisition, wobei der Zusammenhang zu den aktuellen Ereignissen noch einige Zeit im Unklaren bleibt. Erst gegen Ende der ersten von zwei CDs ist die Marschrichtung klar, was dann noch sehr intensiv und spannend aufbereitet wird. Hier wird es dann ziemlich unheimlich und düster, was auch soundtechnisch sehr gekonnt in Szene gesetzt wurde. Toll auch, dass Evita Marquez, die hier eine wichtige Rolle einnimmt, so wunderbar undurchsichtig ist. Lange ist nicht klar, wo ihre Motivation liegt, was den Reiz der Folge noch weiter steigert. Trotz kleinerer Längen in der Handlung eine sehr empfehlenswerte Sonderedition, die mal wieder eine neue Facette der bekannten Figur betont.
Katja Brügger steht mit ihrer unverwechselbar rauen und markanten Stimme als Evita Marquez hier oft im Vordergrund, was sie sehr lebendig und intensiv gestaltet, zumal sie der spanischen Lady einen sehr mysteriösen Ausdruck verleiht. Leonie Landa hinterlässt als Viviana ebenfalls einen positiven Eindruck, sie passt sich gut der vorherrschenden Atmosphäre an und sorgt für so einige intensive Momente. Erzählerin Alexandra Lange gelingt es sehr gut, mit ihrer langsamen, rhythmischen Sprechweise für zusätzliche Spannung zu sorgen, sie geht gut auf die Stimmung der jeweiligen Szene ein. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Bodo Wolf und Jörg Hengstler.
Auf der ersten CD wird das typische Sinclair-Feeling geboten, eine Vielfalt an unterschiedlichen Stimmungen und Geräuschen sorgt neben der spannenden Handlung für zusätzliche Atmosphäre. Besonders gelungen sind aber die Schlüsselszenen auf der zweiten CD, die mit vielen flüsternden Stimmen sehr unheimlich und düster geraten sind. Ein tolles Highlight in dem sehr solide produzierten Hörspiel.
Vor dem rein schwarzen Hintergrund des Covers zeichnet sich ein grellgelbes Motiv ab, was nicht nur bestens zu dem unverkennbaren Schriftzug passt, sondern auch ein äußerst interessantes Bild zeigt: John Sinclair ist darauf a den Mast eines Schiffes aus Knochen gebunden. Der stabile Pappschuber umgibt dabei die Plastikhülle, die im Inneren die Fotos einiger mitwirkender Sprecher bietet.
Fazit: Sehr düster und unheilvoll präsentiert sich diese Folge, die über verschlungene Pfade langsam ein sehr stimmiges Gesamtbild zusammensetzt. Toll ist, dass sich alles anders entwickelt als gedacht und auch die Figuren verschiedene Facetten zeigen können. Das sehr intensiv dargebotene Thema passt sehr gut in die Sondereditionen des Geisterjägers und sorgt für einen großen Gruselfaktor.
VÖ: 24. November 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4877-0
John Sinclair – SE09. Oculus - Das Ende der Zeit
Erster Eindruck: Abgedrehtes aus der Zukunft
Nicht nur in der Gegenwart hat John Sinclair eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, auch die Zukunft, in die er von einer geheimnisvollen Organisation geholt wurde, muss durch ihn beschützt werden. Denn die von mächtigen Aliens überrannte Welt steht kurz vor dem Abgrund, und nur der Geisterjäger kann durch seinen Bezug zur Vergangenheit noch helfen...
„Oculus“ ist die erste Sonderedition von John Sinclair, die wegen ihres Umfangs von vier CDs auf zwei Veröffentlichungen aufgeteilt worden ist. „Das Ende der Zeit“ setzt somit schon in dem postapokalyptischen Szenario an, welches in „Im Auge des Sturms“ heraufbeschworen worden ist. Doch auf dem Weg dieser Folge gehen einige positive Aspekte verloren, so sind die Ereignisse in der Gegenwart bei weitem nicht mehr so präsent wie im ersten Teil. Auch wird die Handlung zunächst noch verworrener, insbesondere wenn man die vorigen Ereignisse nicht mehr ganz so präsent vor Augen (bzw. Ohren) hat. Erst auf der zweiten CD von „Das Ende der Zeit“ wird wirklich klar, worum es eigentlich geht. Mir gefällt, wie die mächtige Bedrohung dargestellt wird, wie sie mal eine andere Wirkung hat als die bekannten Bösewichte aus dem Sinclair-Universum, und auch der leichte Bezug zu einer mythologischen Figur ist durchaus reizvoll. Doch nach einer doch recht verstrickten und leicht ausufernden Handlung wird dann ein ziemlich schräges Finale präsentiert, welches mich leider nicht überzeugen konnte, es ist einfach zu abgedreht und nicht zum Rest der Serie passend. Und so ist der zweite Teil nicht so stark, wie der durchaus vielversprechende Auftakt, was der erfreuliche Auftritt eines längst verloren geglaubten Charakters ein wenig abmildern kann.
Dietmar Wunder gefällt mir als John Sinclair immer noch sehr gut, mit seiner dynamischen Sprechweise passt er sich immer der jeweiligen Situation an, wirkt mal cool und abgeklärt, mal steigert er die Dramatik mit mehr Druck hinter der Stimme. Michael Harck ist hier mal wieder in einer wichtigen Rolle zu hören, er kann mit ungebrochener Spielfreude und markanter Stimme einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Auch Tim Grobe ist als Saron gut besetzt, der Charakter kommt durch ihn gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Katharina von Keller und Alexandra Lange.
Natürlich wird hier wieder ein wahres Feuerwerk gezündet, akustisch ist die Handlung opulent umgesetzt. Dafür sorgen hier insbesondere viele Geräusche, die die Dialoge begleiten und für den einen oder anderen Schockmoment sorgen. Durch die schnellen Schnitte kommt so manche Szenerie aber gar nicht so recht zur Geltung, sodass die Atmosphäre leider leidet.
Wieder ist die Doppel-CD-Hülle in einem schicken Pappschuber untergebracht, dessen Schriftzüge mit hübscher Glanzfolie überzogen sind. Das Motiv eines Meteoriten, der auf die Erde stürzt, ist gelblich eingefärbt und bildet damit einen gelungenen Kontrast zum schwarzen Untergrund. Im Inneren gibt es bis auf ein Foto von Autor Wolfgang Hohlbein nebst einer sehr kurzen Info keine weiteren Extras.
Fazit: Leider schwächelt diese Sonderedition, der reizvolle Auftakt wird nicht so positiv fortgesetzt wie erhofft. Besonders das Ende ist für meinen Geschmack zu abgedreht, zumal die aufgebaute Szenerie durch zu häufige Szenenwechsel nicht so recht zur Geltung kommt. Einige interessante Querverweise sorgen aber immer mal wieder für gelungene Momente.
VÖ: 26. Oktober 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5551-8
John Sinclair – 118. Die Kreuzweg-Legende
Erster Eindruck: Eine Legende erwacht zum Leben...
Der Graf des polnischen Dorfes Szetisch übt eine unüberwindbare Faszination auf die junge Martha aus, nicht zuletzt wegen der beiden Wölfe, die den Reiter stets begleiten. Als sie eines nachts seinem Ruf folgt folgen ihr die Männer des Dorfes und stellen den dämonischen Mann und erhängen ihn an einer Eiche direkt neben einer Kreuzung. Doch damals ahnt noch keiner von ihnen, dass viele Jahre später die junge Wanda beim Putzen einer Madonnenstatue das Unheil wieder heraufbeschwört...
Nach Russland in „Zombies auf den Roten Platz“ geht es in der 118. Folge weiter nach Polen für den Geisterjäger, und auch hier handelt es sich wieder um eine Einzelfolge, die von der Serienhandlung völlig losgelöst ist. Dabei geht es mit einem atmosphärischen Intro los, in dem die Legende um den grausigen Reiter erzählt wird. Die Szenerie ist düster, die Figuren einfach gestaltet, aber durchaus voller Strahlkraft, der Bogen zur heutigen Zeit wird recht schnell geschlagen. Auch hier ist alles mystisch erzählt, umso besser gefällt mir, dass es im Laufschritt erzählt wird, wir Sinclair zu dem Fall gekommen ist. So wird die Dynamik der Folge nicht unterbrochen und es kann direkt mit den ersten Recherchen begonnen werden. Hier verbinden sich Vergangenheit und Gegenwart gut miteinander und führen zu einigen eindringlichen Szenen und – natürlich – gegen Ende zu einer bombastischen Geistererscheinung mit Wucht. Das alles ist gut zusammengestellt und unterhaltsam erzählt, der ganz große Wurf ist mir dieser Folge dann aber nicht gelungen. Denn ein wenig vorhersehbar ist die Geschichte dann doch geworden. Doch als Zwischenspiel zwischen den großen Schlachten kann „Die Kreuzweg-Legende“ durchaus überzeugen, die eingängige und dichte Stimmung ist durchaus gefällig und wird von einer guten Szenerie ergänzt.
Walter Gontermann ist in der Rolle des düsteren Grafen Wojtek zu hören und lässt seine Stimme volltönend und eindrucksvoll klingen, baut so eine beeindruckende Aura um sich herum aus, So schafft er eine prägnante Figur, die als Mittelpunkt des Hörspiel bestehen kann. Jochen Schröder hat mir als gutmütiger Küster Kasimir Wojtek ebenfalls gut gefallen, mit seinem sanften Klang und lebendiger Sprechweise ist er ein verlässlicher Mitstreiter für Sinclair. Julia Fölster macht ihre Sache als Wanda sehr gut, sie spricht sehr präzise und kann die Gefühlsregungen des aufgeweckten Mädchens gut darstellen. Weitere Sprecher sind Tim Grobe, Robin Brosch und Frank Gustavus.
Die Atmosphäre der Geschichte ist bestechend, was durch die sehr gute akustische Gestaltung noch unterstrichen wird. Dabei ist besonders die ausgewählte Musik besonders treffend ausgewählt und lässt die erste Szene düster nachwirken. Die Geräusche sind der Dynamik der Folge gut angepasst und dürfen in den dramatischeren Szenen auch mal etwas lauter sein, überdecken aber nie die Dialoge, alles bleibt immer gut verständlich.
Der dunkle Reiter in seinem wallenden Umhang scheint von orangefarbenen Flammen umgeben zu sein, während er durch die vollmondbeschienene Nacht reitet – natürlich an einem Kreuzweg und natürlich an einer blattlosen Eiche. Das Cover greift die Atmosphäre der Folge sehr gelungen auf und wirkt durch die Verwendung des Heftromantitelbilds herrlich nostalgisch.
Fazit: Atmosphärisch ist diese Folge sehr weit vorne mit dabei, gleich die beiden anfänglichen Szenen sind sehr düster und stimmig umgesetzt. Schön, dass die Ermittlungen von Sinclair dann gleich losgehen, auch wenn wirkliche Überraschungen oder Wendungen nicht aufkommen. Eine unterhaltsame und kurzweilige Einzelfolge der Serie.
VÖ: 29. September 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5429-0
John Sinclair – 117. Zombies auf dem Roten Platz
Erster Eindruck: Russlandreise mit grauenhaftem Ausgang...
Für Einheimische wie Touristen endet ein Tag am Roten Platz in Moskau in einer Katastrophe, denn bei einem Überfall von Untoten gibt es zahlreiche Opfer zu beklagen. Auch Scotland Yard wird in den Vorfall involviert und schickt John Sinclair nach Russland, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und schon bald sieht dieser sich im Fokus in einer ganzen Armee von Zombies...
Nach dem Vierteiler um den Planeten der Magier wurde bei John Sinclair mal wieder eine Einzelfolge produziert: „Zombies auf dem Roten Platz“. Natürlich ist die Handlung dabei bei weitem nicht so komplex und wird sehr gradlinig erzählt, was eine angenehme Abwechslung zum verschachtelten Vorgänger darstellt – die Folge kann auch mal zwischendurch gehört werden. Die Handlung entwickelt sich schnell zu einem unterhaltsamen Actionspektakel, das dynamisch und lebendig wirkt – ganz im Gegensatz zu den Herden der Untoten, die eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre mit einbringen. Doch leider ist die Handlung nicht nur reichlich mit Klischees beladen, was das Verhältnis zu Russland angeht, sondern ist auch recht überraschungsarm. Vieles ist vorhersehbar, auch die Auflösung des Ganzen ist dann recht einfallslos geschehen. Hier hätte man sicherlich noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen können, um die 117. Folge noch besser zu machen, aber eines hat sie ohne Zweifel: Humor. Sei es die witzige Introszene mit den Touristen, eine neckische Anspielung auf die Stimme von John Sinclair oder viele weitere Momente, immer wieder gibt es einen trockenen Spruch oder einen komischen Moment zu hören. Den Unterhaltungswert der Folge steigert dies ungemein.
Die Sprecher machen ihre Sache wieder sehr ordentlich und sorgen für einen stimmigen Gesamteindruck. Allen voran natürlich Dietmar Wunder in der Titelrolle, die er cool und ausdrucksstark wie immer präsentiert. Auch Pjotr Olev hat mir als Wladimir Golenkow gut gefallen, er bringt einen gewissen Druck mit in die Handlung ein und gestaltet seine Szenen dank dynamischer Sprechweise kurzweilig. Carmen-Maja Antoni ist als Major Petrowa zu hören, lässt ihre Stimme kalt und abweisend klingen und schafft dabei eine sehr präsente Figur. Weitere Sprecher sind Jacob Weigert, Stephanie Kirchberger und Tim Knauer.
Dass die Folgen von John Sinclair immer sehr opulent umgesetzt werden, ist nicht neu, ist hier aber nicht ganz sauber umgesetzt worden. Das äußert sich darin, dass die Geräusche oftmals zu laut eingestellt sind und die Dialoge überdecken. Andere Gespräche sind dann wiederum recht leise eingestellt, sodass man häufiger manuell nachregeln muss, um alles verstehen zu können. Atmosphärisch ist hier aber alles sehr gelungen umgesetzt.
Bei diesem Titel nicht sehr überraschend sind auf dem Cover Zombies auf dem Roten Platz zu sehen, die mit starrem Blick, ausdruckslosem Gesicht und grauer Haut auf den Betrachter zuzugehen scheinen. Der Hintergrund ist mit der leuchtenden Metropole und den Prachtbauten sehr ansehnlich gelungen. Die restliche Gestaltung ist wie immer schlicht und übersichtlich gelungen.
Fazit: Die Handlung von „Zombies auf dem Roten Platz“ ist auf den Punkt gebracht und unterhaltsam erzählt, auch wenn die ganz großen Überraschungen oder Wendungen fehlen. Die actionreiche und dynamische Geschichte ist zudem mit viel Humor durchzogen, was immer wieder für Lacher sorgt. Eine gute Folge für zwischendurch.
VÖ: 21. Juli 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5428-3
John Sinclair – SE 08. Oculus: Im Auge des Sturms
Erster Eindruck: Ein Mann ohne Gedächtnis
Ein Mann erwacht in einer zerstörten Stadt, die ihm vage bekannt vorkommt. Doch er kann sich weder an seinen Namen noch an die genaueren Umstände seines Lebens erinnern. Immer wieder kommen kleine Erinnerungsfetzen zurück, als er auf die Besatzung eines riesigen Flugschiffs stößt. Zur gleichen Zeit sind die Freunde von John Sinclair in großer Sorge um den Geisterjäger und brechen sogar seine Wohnungstür auf – und müssen eine furchtbare Entdeckung machen...
2017 ist ein äußerst ertragreiches Jahr für Fans von John Sinclair, neben der normalen Serie und den Classics sind gleich zwei Sondereditionen veröffentlicht worden. Nach dem sehr guten „Brandmal“ geht es dem ersten Teil von „Oculus“ ebenso interessant weiter, da die bekannte Figur hier mal in einem ganz anderen Kontext gezeigt wird. Nicht nur, dass Teile der Handlung in einer futuristischen Steampunk-Welt spielen, auch die Verbindung mit den düsteren Ideen von H.P. Lovecraft ist sehr reizvoll. Gut auch die Zusammenstellung der Charaktere, die sich aneinander reiben und gut zusammen funktionieren. Nur langsam kommt man dabei dahinter, was hinter dem Gedächtnisverlust steckt und wie alles zusammenhängt, erst gegen Ende der Folge wird dies klar. Gut verknüpft mit einem wichtigen Teil der eigentlichen Serie kommen einige sehr interessante Gedankenspiele auf. Dabei ist die Handlung zweigeteilt, ergänzend zu den Szenen in der Zukunft ist auch die Geschichte um das Sinclair-Team in der Gegenwart sehr hörenswert, undurchsichtige Pläne einer Organisation und die seltsame Krankheit von Sinclair sind dramatisch aufbereitet. Als wäre das nicht genug, ist auch die Rückkehr eines sehr beliebten Charakters aus der bisherigen Serie zu verzeichnen, die das Geschehen zusätzlich sehr interessant gestaltet. Doch insgesamt wirkt die Folge dann, als würde sie etwas zu viel auf einmal wollen. Denn nicht nur eine dritte Zeitebene, sondern auch eine komplexe und undurchsichtige Handlung wollen aufmerksam verfolgt werden. Da ist ziemlich viel auf einmal zusammengefügt, wodurch auch die Atmosphäre manchmal etwas leidet. Dann Ende kommt etwas plötzlich und lässt den Hörer mitten in einem spannenden Höhepunkt zurück, sodass die Vorfreude auf den zweiten Teil steigt.
Achim Buch ist in dieser Folge als Robert Craven zu hören, den er mit viel Energie, präsentem Auftreten und markanter Stimme umsetzt und dabei einen interessanten Charakter schafft. In den verschiedenen Szenen bleibt er durchgängig glaubwürdig und sehr überzeugend. Wolf Frass sorgt als Rowlf für einige sehr präsente Momente und setzt seine ganze Erfahrung dazu ein, die Figur lebendig wirken zu lassen. Deborah Mock spricht Marisa Baines und hinterlässt mit ihrem ausdrucksstarken Klang einen positiven Eindruck, wobei sie ihre Stimme sehr treffend und variabel einsetzt. Weitere Sprecher sind Tim Grobe, Eva Michaelis und Michael Harck.
Die akustische Umsetzung dieser Sonderfolge hat mich sehr beeindruckt, da gezeigt wird, was sonst noch alles in der Serie steckt. Denn neben den klassischen Elementen der Serie inklusive der heißgeliebten Schockeffekte wird auch die leicht skurrile Steampunk-Umgebung des Hauptteils gekonnt aufgegriffen und durch eine passende musikalische Begleitung und zahlreiche Geräusche passend gestaltet.
Die beiden CDs der Sonderedition sind in einer Plastikhülle untergebracht, die leider neben einem Hinweis auf „Bandmal“ keine weiteren Extras enthält. Der Pappschuber darum ist mit dem schlicht schwarzen Hintergrund und dem verschnörkelten Motiv ansehnlich gestaltet. Ich hätte es allerdings fairer gefunden, deutlicher zu machen, dass diese Geschichte keinesfalls abgeschlossen ist, sondern es sich um einen Mehrteiler handelt – lediglich ein kleiner Hinweis ist hierzu auf der Rückseite in einer Ecke zu finden.
Fazit: Verschlungen, futuristisch und ungewöhnlich - „Oculus“ startet mit diesem ersten Teil der Sonderedition von John Sinclair furios und düster. Die mehrgeteilte Handlung ist recht komplex und wirkt stellenweise etwas überladen, kann mit der ganz anderen Atmosphäre als gewohnt aber auch viel reizvolle Momente erzeugen.
VÖ: 29. September 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5450-4
John Sinclair – SE 07. Brandmal
Erster Eindruck: Düstere Verknüpfung in die Vergangenheit
Erzsebeth Barthory, die in die Bücher als Blutbaronin eingegangen ist, wurde nach ihrer Bestrafung ein grausames Schicksal zuteil. Die Ereignisse sind fast vergessen, sodass es John Sinclair zunächst schwer fällt, einen Bezug zu einem aktuellen Fall von Selbstentzündung mitten in London herzustellen. Doch die Hinweise mehren sich, sodass er in Begleitung von Jane Collins zu dem ungarischen Schloss der Adeligen reist...
Neben der eigentlichen Serie und den Classics mit früheren Abenteuern werden von John Sinclair in unregelmäßigen Abständen auch Sondereditionen veröffentlicht, die außerhalb der Serienhandlung spielen und von ihr unbeeinflusst eine in sich abgeschlossene Handlung erzählen und dabei oft eine Besonderheit aufweisen. In „Brandmal“ ist dies einerseits, dass Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke als er selbst auftritt und Realität und Fiktion somit vermischt werden. Andererseits wird der Mythos um die Blutbaronin äußerst stimmig in die Handlung eingebunden, die recht lange Introszene um ihre Untaten und ihre Bestrafung ist sehr atmosphärisch gestaltet und versetzt den Hörer völlig in diese düstere Szenerie. Doch auch im weiteren Verlauf ist ihre Geschichte sehr gut eingeflossen, kann aber zunächst nur schwierig mit den Fällen von spontaner Selbstentzündung in Verbindung gebracht werden. Die Recherchen sind sehr gut erzählt, die Reise in die touristisch erschlossene Gegend unterhaltsam und mit einigen humorvollen Szenen versehen, die Stimmung ist dicht und wird im Laufe der Zeit immer intensiver – und schon sind die immerhin drei CDs mit einer Laufzeit von fast 160 Minuten bei ihrem Finale angelangt. Dabei stellt sich nicht nur heraus, dass Jane ein Rammstein-Fan zu sein scheint und aus dem Zitat eines Songtextes den Sieg über ihren Gegner heraufbeschwört, sondern auch dass alle verwendeten Elemente bestens zusammenpassen und zu einer richtig guten Geschichte zusammenpassen.
Dr. Mark Berenecke kann sicherlich vieles, sich gut in einem Hörspiel zu präsentieren gehört aber unüberhörbar nicht dazu. Er spricht sich selbst hölzern, emotionslos und mit unrunder Betonung, was mich wegen seiner vielen Auftritte sehr im Hörfluss gestört hat. So interessant seine Rolle auch angelegt sein mag, durch ihn verlieren seine Szenen an Reiz. Kerstin Draeger ist an seiner Seite als Tina Baumjohann hingegen sehr hörenswert und kann ihre jahrelange Sprechererfahrung nutzen, um eine dynamische, frische und unterhaltsame Figur zu schaffen, insbesondere am Ende ist sie sehr stark. Toll auch Bernd Stephan, der mit seiner markanten Stimme immer wieder für eindringliche Momente sorgt. Zum weiteren starken Sprecherensemble gehören Bea Kopyto, Wolf-Dietrich Sprenger und Thomas Schmuckert.
Sehr gelungen auch die akustische Umsetzung der Folge, die sehr rund und stimmig gelungen ist. Dafür sorgt viel passende Musik, die die Atmosphäre der Folge noch unterstreicht und sehr präzise angepasst sind. Auch die Geräusche sorgen für eine lebendige Stimmung, sowohl im Hintergrund als auch für die Untermalung der reichlich vorhandenen Actionszenen. Und auch die Schockeffekte der Serie dürfen nicht fehlen und verfehlen ihre Wirkung nicht.
Ein dicker, stabiler Pappschuber umgibt die beiden einzelnen Hüllen, ganz in schwarz geschaltet und mit eingeprägtem Serienlogo sowie Glanzfolie auf dem Folgentitel macht dieser ordentlich etwas her. Auch das Motiv einer Feuerhand passt sehr gut dazu. Im Inneren gibt es neben den üblichen Produktionsinfos noch kurze Texte über Mark Benecke und Autor Florian Hilleberg sowie Fotos von den Aufnahmen.
Fazit: „Brandmal“ ist eine starke Sonderedition von John Sinclair, die Verbindung mit Erzsebeth Barthory, Mark Benecke und einer sehr atmosphärischen Geschichte ist sehr gelungen. Leider ist Benecke als Sprecher schwach und stört den Hörfluss, doch ansonsten konnte mich die Folge wegen ihrer dichten Atmosphäre und dem eingebauten Humor vollkommen überzeugen.
VÖ: 29. September 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5500-6
John Sinclair – 116. Die Totenmaske aus Atlantis
Erster Eindruck: Das Ende eines Vierteilers
Nicht nur John Sinclair und Suko sind mittlerweile auf dem Planeten der Magier angekommen, auch Bill Conolly, Wikka und Jane Collins. Nachdem sie von der Herrin der Hexen verstoßen wurde, sucht sie dort nach neuen Verbündeten, hat sich allerdings deutlich verkalkuliert. Den Arkonada hat die absolute Macht auf seinem Planeten...
Mit „Die Totenmaske aus Atlantis“ wird der Vierteiler um Arkonada und Mandraka in der John Sinclair-Hörspielreihe abgeschlossen, was angesichts der zahlreichen Fäden, die ausgelegt wurden, eine ziemlich trubelige Angelegenheit geworden ist. So viele Figuren werden hier erwähnt, deren persönliches Schicksal mit der Handlung verbunden ist, und Geschichten müssen weiter erzählt werden. So kommt es, dass nicht nur die Informationsdichte sehr hoch ist, sondern der eine oder andere Teil etwas zu kurz geraten ist. Besonders den dauerhaften Abschied von einem wichtigen Charakter hätte ich mir ausführlicher und mit mehr Fokus auf diese Szene gewünscht. Durch das hohe Tempo besitzt diese Folge aber auch einen hohen Unterhaltungswert, der mit vielen Wendungen und Überraschungen gespickt ist. Toll ist auch die Introszene, die einen Rückblick in die Zeit von Atlantis erlaubt und einen gelungenen Startpunkt für die Folge darstellt. Auch die Atmosphäre auf dem düsteren Planeten kommt sehr gut zur Geltung, der Kampf gegen Arkonada ist treffend in Szene gesetzt und verlangt dem Team einiges ab. Am Ende ist nichts mehr so, wie es am Anfang der Trilogie scheint, sodass nicht nur eine packende Geschichte erzählt wurde, sondern auch die Serienhandlung deutlich vorangetrieben wurde.
Eine wichtige Rolle nimmt auch hier wieder Peter Matic als Myxin ein, der den atlantischen Zauberer herrlich undurchsichtig wirken lässt und viel Energie in seine Stimme legt. Franziksa Pigulla bringt die Rolle der Jane Collins auch wieder wunderbar zur Geltung, sie entlockt ihrer Stimme wieder einige neue Facetten. Alexandra Lange hat als Erzählerin recht wenig zu tun, bringt ihre Texte aber sehr präzise und eindringlich herüber. Weitere Sprecher Martin May, Hennes Stelzer und Michael Harck.
Ganz im Stil der Serie gibt es auch hier wieder einige heftige Effekte, wobei sich Musik und Sounds ergänzen. So werden die späteren Kampfszenen sehr prägnant inszeniert, während ansonsten viele passende Hintergrundgeräusche für die richtige Atmosphäre sorgen. Besonders die Introszene mit dem Schmied Nathan gelingt so sehr lebendig.
Die fünfeckige Totenmaske von Atlantis ist auf dem Cover vor schlichtem, schwarzen Hintergrund abgebildet und an seinen Ecken jeweils mit einem Auge in verschiedenen Farben versehen. Mehr zeigt das Cover nicht, was etwas schlicht wirkt. Auch im Inneren gibt es keine weiteren Extras, alle Mitwirkenden sind aber übersichtlich aufgeführt.
Fazit: Hier wird viel auf einmal erzählt, sodass nicht jede Szene ihre volle Wirkung entfalten kann – schließlich steht dann schon die nächste Wendung an. Durch das hohe Tempo und die dynamische Erzählweise entsteht aber dennoch ein gelungenes Hörspiel, wozu sicherlich auch die erneut sehr gute Sprecherleistung beiträgt.
VÖ: 26. Mai 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5427-6
John Sinclair – 115. Planet der Magier
Erster Eindruck: Verzerrte Realitäten und fremde Welten
John Sinclair und sein Freund Suko müssen sich auf dem Planeten der Magier gegen dunkle Mächte behaupten und kommen auf einem altertümlichen Jahrmarkt an, auf dem alle Menschen nur ein einziges Auge mitten auf der Stirn haben – die Häscher Mandrakas. Währenddessen bleibt Sir Powell nur Bill Conolly übrig, um nach dem einzigen Menschen zu suchen, der die beiden von dem Planeten retten könnte...
Der Vierteiler um den Schwarzblutvampir Mandraka geht mit „Planet der Magier“ in die dritte Runde. Bei insgesamt über vier Stunden Laufzeit entwickelt sich natürlich eine recht komplexe Handlung, aber die bisherigen Ereignisse werden zu Beginn noch einmal gut zusammengefasst, sodass man schnell wieder in die Handlung einsteigen kann. Zunächst beginnt diese noch recht ruhig und fokussiert sich auf Bill Conolly, doch später werden auch die anderen Handlungsstränge wieder aufgegriffen, weiter- und wieder zusammengeführt. Dabei stechen die Szenen auf dem Planeten der Magier hervor, der Jahrmarkt hat eine sehr schaurige Ausstrahlung und bietet so einige Überraschungen. Später schält sich dann heraus, was es mit dem Jahrmarkt auf sich hat, was eine ganz neue Facette in die bisherige Handlung mit einbringt und den Planeten der Magier noch stärker mit der realen Welt verbindet. Toll auch, wie die vielen Figuren mit dem ganz unterschiedlichen Hintergründen zu einem stimmigen Ganzen zusammengeführt werden. An allen Ecken wird die Handlung mit viel Tempo vorangetrieben, sodass die Aufmerksamkeit des Hörers stetig gefordert ist und sich neue Situationen ergeben. Eine sehr starke Folge kurz vor dem Abschluss des Vierteilers, die nicht so wirkt, als würde sie bloß die Charaktere in die richtige Stellung bringen, sondern etwas sehr Eigenständiges zu erzählen hat.
Die Handlung konzentriert sich stark auf die bereits bekannten Charaktere, sodass nur in wenigen Nebenrollen neue Stimmen zu hören sind. Dafür gibt es mal wieder ein Zusammentreffen mit Silke Haupt als Shao, die mit ihrer sanften Stimme und viel Ausdruck darin für einen positiven Eindruck sorgt. Susanna Bonasewicz und ihr unverkennbarer Klang bringen wieder einige mystische Elemente mit ein, besonders die spätere Dringlichkeit in ihrer Stimme passt sehr gut in die Szenerie. Robin Brosch ist in dieser Folge als Professor Chandler zu hören, seine markante Betonung wirkt authentisch und schafft einen interessanten Charakter. Weitere Sprecher sind Martin May, Daniela Hoffmann und Sandra Schwittau.
Auch hier gibt es wieder die wuchtigen Kampfszenen, die den Stil der Serie von Anfang an geprägt haben, aber es gibt auch mal ganz andere Töne zu hören. So ist der unheimliche Jahrmarkt hervorragend inszeniert worden und bringt auch mal leise Zwischentöne zu Gehör, was oft an gute Horrorfilme erinnert. Musik und Geräusche gehen dabei eine untrennbare Allianz ein und ergänzen sich gegenseitig.
Da die Cover den alten Heftromanen entnommen werden, kommen auch manchmal etwas merkwürdig anmutende Zeichnungen auf die Titelbilder der Serie – so auch hier. Denn aus dem stilisierten Planeten der Magier ragt ein wutverzerrtes und schrecklich entstelltes Gesicht hervor, ebenso wie eine Hand, die eine Pistole hält. Der auffällige Schriftzug und der tiefschwarze Rahmen dürfen aber natürlich nicht fehlen.
Fazit: Oft haben die mittleren Episoden eines Mehrteilers die Aufgabe, die Figuren für den großen Showdown in Stellung zu bringen, bei „Planet der Magier“ ist dies jedoch anders. Sicherlich entwickeln sich alle Handlungsstränge gekonnt weiter, vereinen aber sehr eigenständige Elemente mit starken Schauplätzen und Ereignissen. Das ist sehr unterhaltsam und hat sogar an einigen Stellen großen Gruselfaktor.
VÖ: 24. April 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5426-9
John Sinclair – 114. Die Eismeer-Hexe
Erster Eindruck: Mystische Wesen und ungeklärte Verhältnisse
Für John Sinclair steht es gerade nicht zum Besten: Die Bedrohung durch Mandraka ist immer noch sehr präsent, doch durch die überraschende Abkehr eines ehemaligen Verbündeten ist das Team sehr geschwächt. Nun müssen sie als letzten Ausweg die Hilfe eines mächtigen Wesens anfordern und dafür tief in die Rocky Mountains vordringen. Doch ist ihnen die Eismeer-Hexe tatsächlich wohl gesonnen?
Eigentlich dreht sich der erste Vierteiler der John Sinclair-Serie von Lübbe Audio unter der Regie von Dennis Ehrhardt um Mandraka und den Planeten der Magier, doch in der zweiten Folge taucht noch eine ganz andere mystische Gestalt auf und leiht der Episode ihren Namen: Die Eismeer-Hexe. Auch von ihr geht eine ganz besondere Aura aus, wild und machtvoll, sodass ihre leider rechr rar gestreuten Szenen sehr gut wirken. Doch dies ist nicht der einzige Aufhänger und tritt gegenüber einer anderen Frage zurück: Wie wird sich das Verhältnis von John Sinclair und Jane Collins weiterentwickeln. Sicherlich ist dies auch bereits in den vorigen Folgen thematisiert worden, doch nun werden dem noch weitere Facetten hinzugefügt – zumal sie einen ausgeblufften Plan ausklügelt, der ihrer Figur einen neuen Dreh gibt, noch mehr wird sie dazu zur treibenden Kraft statt einfach nur eine Randfigur zu sein. Der Verlauf der Folge ist mit vielen starken Szenen gespickt, die aber nicht immer wie eine Einheit wirken: Obwohl alles spannend und unterhaltsam ist, ist der darüber geschlagene Bogen etwas wackelig. Dennoch hat mir auch diese Folge sehr gut gefallen, da sie die Handlung des Vierteilers gekonnt weitertreibt und dabei mit vielen eindrucksvollen Momenten punktet.
Franziska Pigulla ist natürlich wieder als Jane Collins mit dabei, ihre dunkle und rauchige Stimme gelingt dabei eine sehr gelungene Mischung aus dem warmherzigen Ton der ersten Folgen und den bösartigen Auftritten der letzten Episoden. Stefanie Kirchberger ist als Eismeer-Hexe eine sehr beeindruckende Erscheinung, was nicht zuletzt durch ihre sehr präsente Sprechweise und den sehr betonten Ausdruck erzeugt wird. Douglas Welbat hat einen guten Auftritt als Dr. Grey, den er mit seiner professionellen Art gekonnt umsetzt. Weitere Sprecher sind Peter Weis, Fjofor Olev und Linda Fölster.
Bei der akustischen Umsetzung darf man sich wieder auf den bereits bekannten Mix aus zahlreichen Sounds und passender Musik freuen, sodass schnell das typische Flair der Serie aufkommt. Das ist ziemlich wuchtig und vielseitig, sodass jede Szene ihre eigene Ausstrahlung bekommt. Insbesondere die Auftritte der Eismeer-Hexe sind sehr gelungen inszeniert.
Passend zum Titel ist auf dem Cover ein Eskimo abgebildet, dessen wettergegerbtes Gesicht von einer fellbesetzten Mütze umgeben ist. Als passendes Element dazu ist eine fauchende Ratte zu sehen, die auf seiner Stirn sitzt. Im Inneren wird das bewährte Konzept der sehr übersichtlichen Auflistung aller Mitwirkenden beibehalten, wobei keinerlei Extras geboten werden.
Fazit: Hier wird sowohl die Handlung des Vierteilers als auch der rote Faden der ganzen Serie vorangetrieben, dennoch hat diese Folge ihr ganz eigenes Gesicht. Die Eismeer-Hexe hat gelungene Auftitte, aber auch die Beziehung zwischen John und Jane wird sehr intensiv weitererzählt.
VÖ: 16. März 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5425-2
John Sinclair – 113. Mandraka, der Schwarzblut-Vampir
Erster Eindruck: Ungewöhnliche Bündnisse
Vampire stellen ja schon kaum eine Herausforderung für John Sinclair dar, schon Dutzende hat er in seiner Karriere als Geisterjäger besiegt. Doch bisher hatte er es nicht mit Mandraka zu tun, dem Schwarzblut-Vampir, der es insbesondere auf magische Wesen abgesehen hat. Und so kommt es zu einer ungewöhnlichen Kooperation, denn der Höllenfürst Asmodis höchstpersönlich ist auf die Mithilfe des verhassten Gegners angewiesen...
Seit jeher sind Mehrteiler ein fester Bestandteil im Programm der Lübbe Audio-Serie über John Sinclair, mit Folge 113 hat nun sogar ein Vierteiler begonnen – selbst wenn die hier Geschichte nicht mit einem Cliffhanger endet, sondern eher mit einigen düsteren Zukunftsprognosen abschließt. Doch von Anfang an: Der Aufbau ist fast schon klassisch für die Serie und beginnt recht locker, bis sich die ersten düsteren Wolken über die Szenerie zusammenziehen. Von dort an entwickelt sich die Handlung sehr unterhaltsam weiter und präsentiert ganz neue Konstellationen für die bereits bekannten Charaktere – nicht nur beim um einen Bund bittenden Asmodis, auch andere Bekannte sorgen für Überraschungen. Nebulöse Andeutungen, die später mit Leben gefüllt werden, viele mysteriöse und gut platzierte Elemente, ein gelungener Spannungsaufbau: Die Serie dreht ihre Stärken wieder voll auf und präsentiert sich von ihrer besten Seite. Denn auch Mandraka entpupt sich als äußerts mächtiger und gerissener Gegener, der das Team um den Geisterjägers ziemlich auf Trab hält. Zudem wird die Lust auf die kommenden Teile geweckt, die ersten Ankündigungen werden bereits hier platziert.
Bernd Rumpf hat einen äußerst gelungenen Auftritt als Asmodis, den er mit hörbar viel Freude an der Figur umsetzt und ziemlich dämonisch und hinterhältig klingt. Auch Susanna Bonasewicz hat mir als Kara sehr gut gefallen, ihre ausdrucksstarke Stimme nimmt hier wieder einen nebulösen Klang ein, den sie mit viel Nachdruck hinterlegt. Hannes Stelzer ist in der Rolle des Nathan zu hören und kann sich gut an die vorherrschende Atmosphäre an. Weitere Sprecher sind Robin Brosch, Tim Kreuer und Peter Weis.
John Sinclair hat längst seinen ganz eigenen Sound gefunden, der natürlich auch hier wieder für das typische Flair sorgt. So sind nur nur wieder viele harte und temporeiche Musikstücke zu hören, sondern auch insbesondere viele Geräusche und Effekte, die auch mal etwas lauter sein dürfen. Das sorgt für einige gelungene Schockmomente und dramatische Kämpfe.
Das Cover wurde wie immer von einem Heftroman entnommen und zeigt Mandraka, der Asmodis im Würgegriff hält. Beide sind recht plakativ dargestellt und wirken so nicht wirklich bedrohlich, auch wenn die grimmigen Gesichter und der düstere Kulisse sich alle Mühe hierfür geben. Das Innere ist wieder im bekannten Look gehalten und enthält keine weiteren Informationen.
Fazit: Der Auftakt zum Fünfteiler ist sehr spannend gelungen und entwickelt sich von dem eher ruhigen Beginn zu einem wahren Spektakel, in dem Bündnisse geschlossen und andere gebrochen werden, in dem sich Figuren in einen neuen Kontext stellen und viele Andeutungen auf den weiteren Verlauft gemacht werden – eine sehr kurzweilige Umsetzung, die Lust auf mehr macht.
VÖ: 16. Februar 2017
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5244-9
John Sinclair – 112. Tal der vergessenen Toten
Erster Eindruck: Unheimliche Geschichte auf zwei Ebenen
Es ist ein gewöhnlicher, routinierter Tag im deutschen Bergbau nahe Köln, wieder steigen die Kumpel in ihre Gruben herab und fördern Kohle zutage. Doch an diesem Tag läuft etwas anderes, die Balken beginnen zu knarren, der ganze Stollen droht zusammen zu brechen – und das hat noch Jahre später Auswirkungen, und wieder einmal muss Geisterjäger John Sinclair eingreifen...
Seien wir mal ehrlich, für Feinfühligkeit ist die John Sinclair-Reihe nicht gerade bekannt, eher wird in zahlreichen Actionszenen mit Bombast-Effekten geprahlt. Das ist auch völlig okay so, doch umso überraschender und intensiver wirkt es, wenn dieses Muster aufgebrochen wird – so geschehen in der 112. Folge der Serie. Denn hier wird auf zwei Zeitebenen erzählt, in der einen steht natürlich John Sinclair im Mittelpunkt und ermittelt dieses mal in Deutschland rund um unheimliche Geistererscheinungen und skrupellose Kommunalpolitik. Doch seinen vollen Reiz erhält die Geschichte durch die zweite Ebene, in der die oben beschriebene Szene in Bergwerk erzählt wird. Hierzu wird ein zweiter Ich-Erzähler eingeführt, der zudem im Präsenz und recht schlichter Sprache spricht. Das wirkt sehr glaubhaft und nahbar, was die düstere Geschichte noch weiter unterstützt. Die Beklemmung in den unterirdischen Gängen, die sich immer weiter steigende Bedrohung, schließlich auch eine dämonische Erscheinung, die sich jedoch ganz anders äußerst als man es von der Serie gewohnt ist – das ist sehr sehr stark. Und zudem auch seit langer Zeit in der Serie auch richtig gruselig, was mir äußerst gut gefallen hat. Eine der stärksten Folge der letzten Jahre!
Tim Grobe ist in der Rolle des Christoph Krüger zu hören, der als Ich-Erzähler die Szenen im Bergwerk maßgeblich prägt. Das macht er nicht nur sehr glaubwürdig und mit authentischem Slang, sondern auch sehr intensiv und eindringlich, sodass sich der sich immer weiter steigende Schrecken auch auf den Hörer überträgt. Romanus Fuhrmann ist als Emil Fegemann zu hören, auch er bringt eine unheimliche Note mit ein und trifft die Szenerie dabei auf den Punkt. Lutz Riedel ist als Will Mallmann zu hören, der Kumpane von John Sinclair wirkt durch ihn ebenso sympathisch wie durchsetzungsstark. Weitere Sprecher sind Bert Franzke, Wolf-Dietrich Sprenger und Niel Rieke.
Wie die Geschichte selbst weicht auch die akustische Gestaltung stark von ihren Vorgängern ab, die Bergwerk-Szenen sind ruhig und dennoch sehr atmosphärisch umgesetzt worden. Dafür sorgen leise dräuende Musik und viele Geräusche, die das Geschehen greifbarer machen. Besonders die Schlusssequenz ist dabei sehr intensiv in ihrer Wirkung untermalt worden.
Das Cover wirkt im Vergleich zur Geschichte schon recht gewöhnlich, sogar etwas bieder – was aber auch daran liegt, dass wieder das Titelbild eines alten Heftromans verwendet wurde. Zu sehen sind einige Soldaten in einem Jeep, die von einer kleinen Gruppe an durchscheinden Geistern belagert werden. Das Innere ist wie immer übersichtlich und ohne weiteren Extras gestaltet.
Fazit: Diese Folge hat mich absolut begeistert und bringt mal ordentlich Abwechslung in die Serie. Die fast schon stille, sehr intensiv erzählte Erzählebene in der Vergangenheit bringt mal wieder ordentlich Gruselfaktor ein, während auch die Gegenwart nicht ganz so knallig gestaltet ist wie gewohnt. Darauf muss man sich einlassen können, ich fand es großartig!
VÖ: 9. Dezember 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3785752432
John Sinclair – 2000. Das Höllenkreuz
Erster Eindruck: Ein neuer Erzfeind
Das Leben im Sinclair-Team scheint gerade einmal in etwas ruhigeren Bahnen zu verlaufen, Glenda Perkins findet sogar die Zeit, einige Dates mit einem Verehrer zu haben. Doch als geheimnisvolle geflügelte Wesen John Sinclair in einer düstere Parallelwelt entführen, ist es mit der Ruhe vorbei. Und während John versucht, mehr über die Hintergründe zu erfahren, arbeiten Suko, Glenda und Sir James Powell fieberhaft an einer Rettung des Geisterjägers...
Bis die 2000. Folge der John Sinclair-Hörspielreihe erscheit, dauert es wohl noch ein wenig, bei den Heftromanen ist es nun so weit gewesen. Und zu diesem ganz besonderen Jubiläum hat Dennis Ehrhardt die fortlaufende Nummerierung der Serie hinter sich gelassen und diesen Roman als Hörspiel vertont – eben als 2000. Folge. Der Einstieg ist dabei geschickt gelöst, sodass man auch mit dem heutigen Wissensstand der Hörspiele der Geschichte gut folgen kann, wichtige Informationen werden dabei im Laufe des Hörspiels wie nebenbei gegeben. Und auch die Handlung des Zweiteilers ist gut gelungen, denn sie verdichtet sich immer weiter, fügt neue Elemente hinzu und lässt die eine oder andere überraschende Wendung aufkommen, sodass dem Hörer eigentlich immer etwas Neues geboten wird. Dennoch lässt sich Ehrhardt genügend Zeit, Handlung und Charaktere zu entwickeln und auch die fremdartige Welt gut zur Geltung zu bringen, einen bösartigen Widersacher zu positionieren und seinen diabolischen Plan einfließen zu lassen. Die ganz große Spannung kommt dabei vielleicht nicht auf, dennoch ist „Das Höllenkreuz“ sehr hörenswerte Horrorunterhaltung, mit dem das Jubiläum auh akustisch gebührend gefeiert wird.
Dietmar Wunder ist natürlich wieder in der Rolle des John Sinclair zu hören, mit seiner prägnanten und coolen Art setzt er die immer noch reizvoll wirkende Rolle sehr gekonnt um und sorgt für eindrucksvolle Momente. Martin May steht ihm als Suko in nichts nach, immer noch dynamisch lässt er auch diese Rolle alles andere als abgedroschen wirken und bringt die Dramatik dieser Folge sehr gt zur Geltung. Ilya Welter hat als Glenda mal wieder einen großen Auftritt, den sie mit viel Charme und einer sehr eingängigen Sprechweise sicher umsetzt. Weitere Sprecher sind Konstantin Graudus, Romanus Fuhrmann und Thomas Petrou.
Lobenswert ist auch die akustische Umsetzung dieser Folge, die sich stilsicher und mit einem sehr gelungenen Soundtrack gibt. Die ausgewählten Musikstücke bringen die harte Atmosphäre des Hörspiels gut zur Geltung, treten aber nie zu sehr in den Vordergrund. Auch die Geräusche, die natürlich auch mal etwas lauter sein dürfen, sind zielsicher eingefügt und verstärken die Atmosphäre der Serie.
Wenn es schon um das Höllenkreuz geht, gehört dieses selbstverständlich auch auf das Cover, das übrigens nicht identisch mit der Heftromanausgabe ist. Ein verzerrtes Gesicht ist auf dem dunklen, klobigen zu sehen, das von blauen Lichtblitzen umgeben ist und von einer krallenartigen Hand gehalten wird – sehr ansehnlich. Zudem gibt es im Booklet einen kleinen Text zum großen Jubiläum aus der Feder – bzw. aus der Schreibmaschine – von Jason Dark.
Fazit: Das große Jubiläum der Heftromane wird auch als Hörspiel zelebriert, und das mit einer hörenswerten und atmosphärisch dichten Geschichte, die durchaus wendungreich erzählt wurde. Die Anpassung der Handlung ans Medium Hörspiel ist ebenso gut gelungen wie die einfließenden Informationen für den Hörspielhörer über die neuen Gegebenheiten.
VÖ: 11. November 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5454-2
John Sinclair – SE 6. Melinas Mordgespenster
Erster Eindruck: Familie Sinclair und ein Zwillingspaar
Obwohl Horace Sinclair die Kommunikation mit seinem Sohn eher Seiner Gattin Mary überlässt, wendet er sich dieses mal direkt an John. Denn in seinem Heimatdorf sind auf geheimnisvolle Weise zwei Menschen spurlos verschwunden. Doch schon bei seiner Anreise wird es lebensgefährlich für den Geisterjäger, als die Scheibe seines Bentleys mitten in der Fahrt zerstört wird. Nicht die einzige Bedrohung, die ihm bevor steht...
„Melinas Mordgespenster“ war bereits einmal als reguläre Folge der John Sinclair-Reihe geplant, ist nun aber als mittlerweile sechste Sonderedition als Doppel-CD mit einer Laufzeit von über 90 Minuten erschienen. Die Geschichte ist auf mehreren Ebenen sehr stark und kombiniert diese Elemente geschickt, um eine einzigartige Atmosphäre für die Serie zu schaffen. In einer Art Rückblick wird zunächst eine Szene aus der Kindheit der titelgebenden Melina und ihrer Zwillingsschwester Iris gezeigt, die mit einem ziemlich unheimlichen und spukigen Finale endet und damit den Takt der Folge vorgibt. Der Schwenk auf Familie Sinclair ist dann recht abrupt, aber sehr stimmig, da sich schnell alles miteinander verknüpft. Und das ist einer der großen Vorteile der Folge: Da auch Vater und Mutter des Geistergägers im Mittelpunkt stehen, bekommt die Handlung noch einmal eine ganz neue Dramatik, zudem lernt man die Hauptfigur noch ein bisschen besser kennen. Die Ermittlungen sind rätselhaft, die Beziehungen in der Familie von Melina sind erst einmal nur schwer zu durchschauen. Die schaurige Atmosphäre klärt sich in der zweiten Hälfte langsam auf – und das auf eine für die Serie sehr ungewöhnliche Art. Dass dabei noch viele Details über psychische Erkrankungen einfließen, ist nicht nur sehr interessant aufbereitet, sondern sorgt auch für einen sehr eindringlichen Eindruck der Geschichte. Ich war schnell gefesselt ob der sehr speziellen Atmosphäre der Folge, die nicht vorrangig auf Actionelemente setzt, sondern eine erstaunlich kluge und sehr eindringliche Geschichte erzählt.
Dass Melina und Iris von ein und der selben Sprecherin vertont werden, hat mich sehr überrascht, da sie beiden Charakteren eine sehr individuelle Note verleiht. Ulrike Staats trifft dabei die beiden Kinder sehr genau und kann Melina verstörend beängstigend vertonen. In ihrer älteren Version werden die Zwillingsschwestern von Corinna Dorenkamp gesprochen, ebenso treffen und facettenreich, ebenso eingängig. Ernst-August Schepmann spricht Horace Sinclair, seine prägnante und deutlich gealterte Stimme passt wunderbar zu der Rolle, die so in jeder Situation sehr gut zur Geltung bringt. Weitere Sprecher sind Walter Gontermann, Luise Lunow und Karyn von Ostholt.
Diese besondere Geschichte, die oft sehr ruhig ist, schafft in Sachen Akustik eine gelungene Brücke aus dieser anderen Stimmung und der etablierten Konstruktion der Hintergrunduntermalung. Die Musik hat nichts an ihrer Härte und Präsenz verloren, aber eine Spur dezenter eingesetzt worden. Die Geräusche sind wie immer sehr prägnant, auch die typischen Schockmomente fehlen nicht, aber es gibt auch sehr stille Momente, was einen gelungenen Kontrast bildet.
Die Sonderedition ist in einem Pappschuber untergebracht, im Inneren befindet sich aber eine gewöhnliche Plastikhülle, die leider keinerlei Zusatzmaterial zu bieten hat. Das Cover ist dafür umso beeindruckender: Vor tiefschwarzem Hintergrund ist eine junge Frau mit gelockten Haaren zu sehen, die den Betrachter ernst anblickt – von den manchmal etwas trashigen Titelbildern der eigentlichen Serie ist hier keine Spur vorhanden.
Fazit: Melinas Mordgespenster überrascht gleich auf mehreren Ebenen, ist ruhiger und intensiver als üblich und löst die Geschichte sehr ungewöhnlich auf, was für eine spannende und düstere Stimmung sorgt. Die hervorragenden Sprecher und die ebenso gelungene Umsetzung tragen ebenso zum Gelingen bei.
VÖ: 21.Oktober 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5249-4
John Sinclair – 111. Abrechnung mit Jane Collins
Erster Eindruck: Der Kampf um Johnny
Johnny Conolly ist weiterhin in der Gewalt der alten Dame Martha Henshaw und ihrer bösartigen Enkelin, die ihn in ein abgelegenes, verfallenes Haus bringen – mit finsteren Plänen. Das Sinclair-Team arbeitet deswegen unter Hochdruck an der Suche nach ihm, ist jedoch auch gespalten und muss an vielen Fronten eine Schlacht schlagen...
Mit der 111. Folge schließt die John Sinclair-Serie einen Handlungsstrang ab, der vordergründig seit einigen Episoden vorbereitet wurde, aber auch die gesamte Serienhandlung mit erneuten Wendungen bei den Hauptfiguren vorantreibt. Da es sich um den Abschluss einen Zweiteilers handelt, wird natürlich direkt nach einer kurzen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse in die eigentliche Handlung eingestiegen, sodass man sofort mehrere Handlungsstränge verfolgen kann. Obwohl sich diese parallel zueinander entwickelt, steigern die gleichzeitig die Spannung und steuern unüberhörbar auf einen gemeinsamen Höhepunkt zu. Durch die dynamischen Wechsel zwischen den einzelnen Elementen ist das Tempo zudem sehr hoch, an allen Ecken und Enden bekommt der Hörer neue Informationen, spannende Momente und dramatische Wendungen – da kommt man nur selten zur Ruhe. Und dann natürlich der große Höhepunkt der Folge, die direkte Konfrontation mit Jane Collins, die jedoch anders verläuft als vielleicht erwartet. Wie bereits in den Vorgängern thematisiert ist der Geist des Rippers zwr stark, aber nicht übermächtig, sodass sich nach vielen prägnanten Szenen eine sehr interessante Konstellation herauskristallisiert. Eine hörenswerte Folge mit vielen Wirrungen, sodass durchaus etwas Aufmerksamkeit gefordert ist, die jedoch auch mit viel Energie überzeugen kann.
Franziska Pigulla ist auch hier wieder sehr für ihre Interpretation der Jane Collins zu loben, sehr facettenreich und genau die Stimmung der ehemaligen Sinclair-Mitstreiterin treffend bringt sie die Figur auf den Punkt und überzeugt mit ihrer rauchig-geheimnisvollen Stimme. Regina Lemnitz macht sich nicht nur in ihrer Paraderolle als etwas kratzbürstige, aber gutmütige alte Dame gut, sondern punktet hier mit einem sehr kühlen, berechnenden und dämonischen Auftritt als Martha Henshaw. Sven Plate ist einmal mehr als van Dohlen zu hören und setzt seine unverkennbare Stimme wieder geschickt und zielgerichtet ein. Weitere Sprecher sind Sandra Schwittau, Emmi Bohla und Dirk Hardegen.
Wie eigentlich kaum anders zu erwarten ist auch die akustische Untermalung der Handlung wieder mit Wucht und sehr einprägsam umgesetzt. Dafür sorgt insbesondere die eingesetzte Musik, die mit ihren harten und prägnanten Melodien einen engen Rahmen um die Handlung ziehen. Und auch die vielfältigen und ausdrucksstarken Geräusche sind wieder sehr passend eingebaut worden.
Das Cover ist sehr stimmungsvoll – hat aber leider fast gar keinen Bezug zu der Handlung und passt deswegen nicht so recht dazu: Eine junge Dame, wie zu einem dämonischen Ritual auf die Knie gesunken, hinten ein düsterer Priester mit rotem Mantel, im Hintergrund noch ein Widderkopf. Das Innere birgt keine Überraschungen und ist wie immer übersichtlich aufgebaut.
Fazit: Die Handlung geht sofort in die Vollen und gibt dem Hörer kaum Verschnaufpausen, da die Weiterentwicklung an allen Ecken und Enden vorangetrieben wird. Das ist dynmisch erzählt und mit vielen spannenden Szenen gespickt, da es natürlich wieder sehr knapp ausgeht. Der eingebaute Wendepunkt bringt wieder neuen Schwung in die Konstellation der Serie.
VÖ: 9.September 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5242-5
John Sinclair – 110. Die Träne des Teufels
Erster Eindruck: Auf der Jagd...
John Sinclair ist immer noch nicht in den Besitz der Träne des Teufels, einem wertvollen Edelstein, der seinem Besitzer ewiges Leben schenken soll. Doch noch mehr will er den Stein in seinen Besitz bringen, weil Jane Collins damit die Tür zur Hexenwelt öffnen will, was die Welt ins Unheil stürzen würde. Und so beginnt eine Hetzjagd auf die Träne des Teufels – und den Edelsteinhändler Hendrik van Doolen...
Schon seit einigen Folgen beschäftigt sich die Lübbe Audio-Serie John Sinclair stärker mit Jane Collins, der ehemaligen Lebensgefährtin des Geisterjägers, die vom Geist des Rippers besessen ist und zur Seite des Bösen gewechselt ist. Ebenso wurde erst vor kurzem auch Sheila Conolly weiter in den Mittelpunkt gerückt, die ebenfalls in den Fängen von Wicca und Collins ist. Beide Handlungsstränge neigen sich mit „Die Träne des Teufels“ dem Ende entgegen, der Start eines Zweiteilers setzt fast nahtlos an die vorigen Folgen an und geht somit direkt in die Vollen. Schon in den ersten Minuten wird voll auf eine spannungsgeladene Atmosphäre gesetzt, in einer kurzen Szene mit Wicca wird die Brisanz der Folge gerade für Jane und Sheila noch einmal deutlich gemacht. Die Jagd nach der Träne des Teufels gestaltet sich für alle Seiten trickreich und ist gerade deshalb so unterhaltsam für den Zuhörer. John und Jane versuchen immer, sich zu übertrumpfen, dennoch spielen auch immer noch ihre widerstrebenden Gefühle in die Handlung hinein – sehr gelungen! Auch der Cliffhanger kann voll überzeugen und macht definitiv Lust auf die kommende Folge.
Martin May ist als Suko wieder eine absolute Bank, mit unüberhörbarer Spielfreude und einer sehr präzisen Betonung bingt er sowohl die ernsten als auch die heiteren Momente gut herüber. Dirk Hardegen ist wieder als Madra Korab zu hören. Er spricht wieder sehr ausdrucksstark und mit viel Energie, er passt damit wunderbar in die harte Atmosphäre der Serie. Sven Plate hat mir als Hendrik van Doolen wieder sehr überzeugt, seine ungewöhnliche Stimme bietet hier einen großen Facettenreichtum an. Weitere Sprecher sind Ilya Welter, Linda Fölster und Bernd Rumpf.
Diese Folge hat weniger Actionelemente als sonst, sodass die ganz großen Knallereien entfallen. Dennoch ist die akustische Untermalung wieder sehr vielfältig geraten, was durch abwechslungsreiche und auf die jeweilige Szene zugeschnittene Musik sowie die sehr gut platzierten und sehr präsenten Geräusche erreicht wird. Das ist sehr gut zusammengefügt und zieht einen völlig in die düstere Welt der Folge hinein.
Die Träne des Teufels ist nicht nur der Titel der Folge, sondern auch auf dem Cover zu sehen. In verschiedenen Farben glänzend und mit schreckerfüllten Gesichtern im Inneren liegt der Stein in einer schwarz behaarten Kralle. Ergänzt durch den schlichten schwarzen Rahmen und mit dem auffälligen, knallgelben Schriftzug entsteht wieder ein ansehnliches Titelbild.
Fazit: Die Geschichte um Jane Collins spitzt sich hier noch weiter zu, die Handlung startet sofort mit Vollgas und präsentiert eine Vielzahl packender Szenen, die gelungen miteinander verwoben wurden. Im Kampf zwischen John und Jane wird wieder die komplizierte Gefühslage der beiden sehr deutlich.
VÖ: 12.August 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5241-8
John Sinclair – 109. Sieben Dolche für den Teufel
Erster Eindruck: Düsteres aus Deutschland
Durch Will Mallmann bekommt John Sinclair einen Hinweis auf die Träne des Teufels, einen machtvollen Gegenstand, von dem er erst vor kurzem von Jane Collins erfahren hat. Deswegen reist er sofort gemeinsam mit Suko nach Deutschland, um dort in einem edlen Sexclub nach Spuren zu suchen. Doch noch jemand anderes ist dort untergetaucht, um der Sache auf den Grund zu gehen...
Auch wenn es sich bei den aktuellen Veröffentlichungen von John Sinclair nicht um einen Mehrteiler handelt und jede Folge für sich allein stehen kann, ist die Handlung stark miteinander verknüpft, und so setzt „Sieben Dolche für den Teufel“ fast nahtlos am direkten Vorgänger an und führt sowohl die Geschichte um Bills Familie fort, als auch zahlreiche neue Elemente vorkommen. So wird – typisch für die Serie – in einigen Szenen zum zwielichtigen Diamantenhändler Hendrik van Doolen und seiner Begleiterin geschaltet, die im oben erwähnten Sexclub verabredet sind und einer ziemlich merkwürdigen Zusammenkunft beiwohnen. Beachtlich ist die Folge, da kaum Actionelemente aufkommen und dennoch eine sehr dichte, spannende Atmosphäre geschaffen wird, die sehr rätselhaft ist. Der Hörer wird mal nicht über alle Fähigkeiten oder die Gegner aufgeklärt, sodass vieles im Dunkeln bleibt, sodass sogar an einigen Stellen wirklicher Grusel vorkommt. Sehr gut gefallen haben mir auch die Szenen mit Jane, die viel über die ziemlich komplizierte Gefühlslage von ihr und John aussagen. Eine richtig gut konzipierte Folge mit vielen einprägsamen Szenen und einer spannenden Entwicklung.
Auch die Sprecher haben mir hier besonders gut gefallen. Sven Plates unverkennbare Stimme passt wunderbar zu der Rolle des Hendrik van Doolen, sie nimmt hier einen schmierigen Klang an und sorgt mit facettenreichem Ausdruck für viel passende Stimmung. Bianca Krahl ist in der Rolle der Irina Lemberg zu hören, sie findet für jede Szene die richtige Tonlage und sorgt dabei für einen sehr eingängigen Ausdruck. Franziska Pigulla hat als Jane wieder einen neuen Kklang für ihre Stimme gefunden, besonders in dem letzten Gespräch mit John hat sie mich mitgerissen. Weitere Sprecher sind Ursula Sieg, Dirk Hardegen und Bodo Primus.
Akustisch wird hier wieder die gewohnte Mischung aus stimmungsvoller und harter Musik sowie lauten und prägnanten Geräuschen geboten. Das funktioniert wieder sehr gut und wird durch viele Hintergrundatmosphären sehr gut unterstützt. Insbesondere die düsteren Szenen in dem alten Schloss sind sehr passend untermalt und bringen so mehr Leben ein.
Ein Mann mit Mundschutz und Haarhaube, der den Betrachter eindringlich anzuschauen scheint, eine abgedeckte Leiche im Hintergrund – es hätte sicherlich passendere Motive für das Cover gegeben, es schrammt etwas an der Stimmung des Hörspiels vorbei. Dennoch gefällt mir der nostalgische Zeichenstil sehr gut, die restliche Gestaltung ist wieder übersichtlich und ansehnlich gestaltet.
Fazit: „Sieben Dolche für den Teufel“ ist eine sehr gut geschriebene Folge mit vielen spannenden Szenen, die aber nicht auf überbordende Action, sondern auf eine packende Handlung mit vielen Wendungen und starkem Ausdruck setzt. Das macht richtig Spaß und ist sehr kurzwelig, zumal einige Fäden für die weiteren Folgen gesponnen werden.
VÖ: 14.Juli 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5240-1
John Sinclair – 108. Satans Knochenuhr
Erster Eindruck: Die Conollys im Pech
Sheila Conolly verhält sich äußerst merkwürdig, ist ihrem Mann Bill plötzlich abweisend und kühl. Und auch Johnny Conolly ist wieder einmal ins Visier der dunklen Mächte gerückt. Nicht nur, dass er von einem unheimlichen Mann angesprochen wird,er hat auch ein merkwürdiges Video auf seinem Handy, auf dem eine Frau auf einer riesigen Uhr aus Knochen angebunden ist und Höllenqualen leidet...
Besondere Dramatik erhalten die Folgen von John Sinclair traditionsgemäß, wenn ein Mitglied des Teams um den Geisterjäger im Fokus der Bedrohungen aus der Hölle stehen – ein Element, das schon in den ersten Folgen angewendet wurde, aber nie überstrapaziert im Einsatz ist. „Satans Knochenuhr“ nutzt diesen Effekt ebenfalls und rückt Bill und seine Familie in den Mittelpunkt. Schon in den ersten Szenen wird dabei eine unheilvolle Stimmung aufgebaut, die sich immer weiter zu steigern weiß. Sowohl das merkwürdige Verhalten von Sheila, die mitten in der Nacht einen Brief schreibt und später spurlos verschwindet, als auch das Video mit der riesigen Knochenuhr sorgen für jede Menge Aufregung und zahlreiche packende Momente. Natürlich steckt wieder einer der Widersacher Sinclairs hinter dem Plan, hier gibt es ein wunderbares Verwirrspiel, sodass bald kaum einer der Beteiligten noch weiß, was er glauben kann. Die Knochenuhr ist zudem ein sehr gelungenes Element, dessen Geheimnis sehr gut in Szene gesetzt wurde. Ein besonderes Bonbon gibt es ganz am Ende, denn es gibt nicht das übliche Happy End, sondern einen offenen Handlungsfaden, der erst in den nächsten Folgen aufgeklärt wird.
Daniela Hoffmann ist natürlich wieder als Sheila Conolly zu hören, sie lässt ihre sonst so sanfte Stimme sehr hart und unnahbar klingen. Diese neue Facette kann sie sehr überzeugend einsetzen und sorgt dabei für einige Überraschungen. Flemming Draeger ist als Johnny Conolly ebenfalls überzeugend, für sein junges Alter spricht er die Rolle sehr flüssig und mit hörbarer Spielfreude. Auch Detlef Bierstedt ist natürlich wieder als Bill Conolly mit dabei und setzt seine Rolle sehr lebendig und mit viel Ausdruck um. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Ursula Sieg und Achim Schülke.
John Sinclair steht seit langer Zeit für hochwertig produzierte Hörspiele, was natürlich auch hier wieder umgesetzt wurde. Die Musik ist wuchtig und hart, dabei unterstützt sie die Spannungsbögen der Geschichte und setzt bei den besonders dramatischen Szenen gekonnte Akzente. Auch die Geräusche und Soundspielereien sind natürlich wieder sehr gekonnt in die Handlung integriert.
Das Cover wurde natürlich von dem Heftroman übernommen, sodass der nostalgische Zeichstil auch hier wieder gut zur Geltung kommt. Lange Knochen sind dabei auf einem orange leuchtenden Ziffernblatt angebracht, auf einen davon ist der sich windende Geisterjäger angebunden. Die Dramatik der Handlung wird dabei leider nicht ganz erreicht. Die übrige Gestaltung ist bereits aus den vorigen Folgen bekannt.
Fazit: „Satans Knochenuhr“ ist eine atmosphärisch sehr dichte Folge, die von Anfang an eingängig in Szene gesetzt ist und viele packende Momente bietet. Besonders die Bedrohung von Familie Conolly ist sehr präsent und sorgt für einen eindringlichen Verlauf, der durch die titelgebende Knochenuhr einen sehr kreativen Einfall verpasst bekommt.
VÖ: 13.Mai 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5239-5
John Sinclair – 107. Der Kampf mit den Giganten
Erster Eindruck: Zwischen den Fronten
Der Kampf zwischen Xorron und Shimada ist vollends entbrannt, und auch die Göttin Pandora greift ein, um ihren Schützling Xorron unter die Arme zu greifen. Und inmitten des Krieges steht wieder einmal John Sinclair, der verzweifelt versucht, die unschuldig in die Auseinandersetzung hineingezogenen Menschen zu beschützen – und das auch mit durchaus unkonventionellen Mitteln...
Mit „Der Kampf der Giganten“ schließt sich eine weitere Trilogie aus der John Sinclair-Hörspielreihe, die sich mit dem Kampf zwischen dem japanischen Dämonen Shimada und einem der Erzfeinde des Geisterjägers, Xorron, beschäftigt. Die Figuren wurden in den beiden Vorgängerepisoden bereits in Stellung gebracht, sodass es hier direkt mit dem heißen Gefecht zwischen den beiden losgehen kann. Das ist gespickt mit viel Action und dementsprechenden lauten Effekten, mit zahlreichen brenzligen Situationen, mit dramatischen Wendungen. Wieder gut eingebaut ist dabei das Einwirken verschiedener dämonischer Mächte, aber auch die Sonnengöttin Amaterasu bekommt hier noch einmal viel Bedeutung zugesprochen, ebenso wie Mafiaboss Logan Costello wieder seine Finger mit im Spiel hat. Das ist alles ziemlich bunt gemischt und bedient sich unterschiedlicher Mythologien und Ansätze, ist aber stimmig zusammengestellt und bietet dem Hörer kaum eine Verschnaufpause, so dicht wird die Handlung hier erzählt. Ganz am Ende werden dann noch wichtige Änderungen im Gefüge der Mächte vorgenommen und die Weichen für weitere Folgen gestellt.
Eva Meckbach ist in dieser Folge wieder als Pandora zu hören, sie spricht die mythologische Figur mit einem sehr kalten und boshaften Klang spricht und ihr so einen machtvollen Ausdruck verleiht. Bernd Vollbrecht ist als Logan Costello wieder ein wunderbar zwiespältiger Charakter, seine schmeichlerische Art kommt auch hier wieder sehr gut zur Geltung. Martin May gibt als Suko wieder alles und spricht mit seinem bereits bekannten Elan. Weitere Sprecher sind Patrick Bach, Silke Haupt und Reent Reins.
Bei einer solch epischen Schlacht geht es natürlich heftig zur Sache, und das wird in der typischen Marnier der Serie auch akustisch sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Es kracht und knallt an allen Ecken und Enden. Die Soundkulisse, die für die Geschichte geschaffen wurde, ist wuchtig und beeindruckend, sodass wieder alles sehr gut zusammenpasst und die Ereignisse gekonnt mit einem Ausrufezeichen versieht.
Auch auf dem Cover wird das Zusammenprallen der verschiedenen Mächte dargestellt, wobei sich die nostalgische Wirkung des Zeichenstils wieder gut entfalten kann. Gepaart mit dem obligatorischem schwarzem Rahmen und dem gelben Schriftzug ist erneut ein ansprechendes und passendes Titelbilld entstanden. Im Inneren herrscht wie immer die schlichte Aufmachung ohen Zusatzinformationen vor.
Fazit: Die Trilogie wird gekonnt mit viel Wumms in Geschichte und Umsetzung abgeschlossen, wobei es durchaus einschneidende Änderungen im Gefüge der Serie gibt. Die unterschiedlichen mythologischen Aspekte werden dabei stimmig miteinander verknüpft, alles ist aufregend und spannend erzählt.
VÖ: 11.März 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5238-8
John Sinclair – 106. Xorrons Totenheer
Erster Eindruck: Erzfeinde in erbitterten Kampfvorbereitungen
Dass Shimada, ein alter japanischer Dämon, in London aufgetaucht ist, bereitet nicht nur John Sinclair, sondern auch besonders Xorron Kopfschmerzen. Denn die alte Feindschaft zwischen den beiden flammt sofort wieder auf, sodass der Herr der Zombies sein Totenheer in die Stadt schickt. Das ruft auch die sensationslüsterne Reporterin Jill Evans auf den Plan, die bald zwischen alle Fronten gerät...
Bei den bisherigen Dreiteilern von John Sinclair war die zweite Folge oft die schwächste – eingezwängt zwischen einem aufregenden Start und einem actiongeladenen Finale konnte sie oft keine eigene Identität entwickeln. Nicht so „Xorrons Totenheer“, das sich nicht wie die vorige Folge auf Shimada konzentriert, sondern eben Xorron und seine Galeere mit einer Armee in den Mittelpunkt stellt. So wird noch einmal ein ganz anderer Aspekt der großen Geschichte berücksichtigt, das einer eigenen Dramatik folgt und noch tiefer in den Kampf der beiden Dämonen eindringt. Die alte Feindschaft zwischen Shimada und Xorron wird sehr lebendig dargestellt, was einen düsteren Anklang hat, der sich schnell auf die gesamte Handlung überträgt. So wirkt alles sehr dicht und atmosphärisch, was durch einige gelungene Kniffe noch verstärkt wird. So wird wieder auf verschiedenen Handlungsebenen erzählt, was dynamische Wechsel und viele kleine Cliffhanger ermöglicht. Interessant wird es dabei besonders in einer eher kleinen Szene, in der die Beziehung zwischen Sukos Freundin Shao und der japanischen Sonnengöttin Amaterasu weiter beleuchtet wird. Und auch das Auftauchen von Jill Evans verleiht der Geschichte mehr Eigenständigkeit. Eine sehr spannende und lohnenswerte Folge, die mit sogar noch ein bisschen besser gefallen hat als der direkte Vorgänger.
Daniela Thuar ist hier in der Rolle der Jill Evans zu hören, sie legt viel Energie in ihre Sprechweise und schafft so einen aufgedrehten Charakter, der viel Schwung in die Handlung bringt. Udo Schenk ist mit seiner tiefen Stimme als Xorron für die düsteren und unheimlichen Momente in dieser Folge zuständig und kann diese sehr atmosphärisch gestalten. Dietmar Wunder klingt als John Sinclair wieder sehr motiviert, er findet genau die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und dem wunderbar trockenen Humor der Figur. Weitere Sprecher sind Hanns Jörg Krumpholz, Jan-David Rönfeldt unf Achim Schülke.
Viel Wert wurde bei der Produktion wieder auf eine fast durchgängige Geräuschkulisse gelegt, die jeder Szene ihre eigene Kulisse verleiht, die Actionszenen mit lauten Sounds untermalt und eine enge Verbindung mit den Dialogen eingeht. Und auch die Musik passt bestens in dieses Konzept, ist düster und hart, sodass die Stimmung der Folge noch weiter hervorgehoben wird.
Auch hier kommt das Titelbild eines der Heftromane für das Cover zum Einsatz, zu sehen ist das titelgebende Totenheer von Xorron auf der Galeere. Die starr blickenden Zombies in ihren Fetzen und dem altertümlichen Holzschiff stehen in interessantem Kontrast zu der Hell erleuchteten Großstadt im Hintergrund. Die restliche Gestaltung ist dabei wie immer schlicht und übersichtlich gelungen.
Fazit: Schön, dass diese zweite Folge noch einmal eine ganz andere Richtung einschlägt und neue Prioritäten setzt. So gibt es gleich mehrere Handlungssträngen, die sich gut zu einer Einheit verbinden und den Herrn der Toten wieder von seiner kämpferischen Seite zeigen. Dass dennoch auch die Handlung des Dreiteilers vorangetrieben wird, ist umso löblicher.
VÖ: 12. Februar 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5066-7
John Sinclair – SE 05. Voodoo-Land
Erster Eindruck: Ungemütlicher Ausflug nach Louisana
Für einen geheimen Auftrag wird John Sinclair von Sir James Powell nach Louisana geschickt, doch der scheinbar einfache Auftrag, einen Vampir zu überführen, entpuppt sich als geheimer Auftrag einer Regierungsgruppe. Wegen der Brisanz des Themas besteht der Geisterjäger jedoch darauf, dass Suko ihm zur Seite steht – nicht ahnend, dass dieser dadurch in große Gefahr geraten wird...
Neben den regulären Folgen und dem Classic-Ableger gibt es von John Sinclair auch immer wieder Sondereditionen – dies aber natürlich nicht so regelmäßig. Doch kurz nach der Übernahme der Hauptrolle durch Dietmar Wunder ist auch schon mit „Voodoo-Land“ der fünfte Ableger in Spielfilmlänge erschienen, der sich nicht in die Serienhandlung einordnet. Das Vodoo-Thema kommt dabei sehr schnell sehr gut zur Geltung, schon wenige Szenen nach dem Start ist man auch schon mittendrin in dieser ganz besonderen, düsteren Stimmung. Woher die Bedrohung ausgeht, ist dabei lange Zeit nicht klar. Hier ist eine große Spannungsquelle, die ausführlich ausgeschöpft wird. Dunkle Schauplätze, interessante und aussagekräftige Charaktere und überraschende Wendungen prägen die Geschichte, die sehr temporeich erzählt wird und die Laufzeit komplett ausfüllen kann. Gegen Ende geht die Handlung dann noch einmal in eine ganz andere Richtung, wird sehr actiongeladen und präsentiert genreuntypische und ungewohnte Themen, die jedoch sehr gelungen eingebaut sind. Eine sehr runde und gelungene Folge, die besonders mit ihrem engen Voodoo-Bezug begeistern kann.
Das Stammensemble um Detlef Bierstedt, Martin May und Achim Schülke ist auch hier wieder in Hochform und kann sehr überzeugen, doch auch die Nebenrollen können hier absolut begeistern. Nadine Schreier ist als Mona zu hören, einer recht zwiespältigen Figur, die man zunächst nicht wirklich einordnen kann. So umgibt sie auch ihre Stimme mit einem Schleier des Mysteriösen, dreht aber später richtig auf und gibt energie- und gefühlbetonte Passagen zum Besten. Der grandiose Klaus Dieter Klebsch ist als Fred Diamond zu hören, der Sinclair bei seinen Ermittlungen zur Seite steht und mit seiner prägnanten Stimme immer genau den richtigen Ton trifft. Wunderbar ist Katja Brügger als düstere Voodoo-Priesterin Rhonda Lasalle, ihr kratziger Klang klingt wunderbar bösartig und dämonisch, sodass sie einen sehr bleibenden Eindruck hinterlässt.
Dass die Vertonungen der Sinclair-Hörspiele von Lübbe auf sehr hohem Niveau gehalten sind, ist wohl kein Geheimnis mehr, doch in dieser Folge konnte das Produktionsteam um Dennis Ehrhardt sogar noch eine Schippe drauflegen. Mit sehr mystischen Klängen und natürlich vielen Voodoo-Trommeln ist die Musik sehr atmosphärisch gehalten, und auch die Geräusche fügen sich bestens ein und sorgen in ihrer Heftigkeit für einen imposanten Eindruck.
Die beiden CDs sind in einem Jewel-Case untergebracht, das wiederum von einem hübsch gestalteten Pappschuber gehalten wird. Das ebenso schlichte wie ansehnliche Cover mit dem gelben Kreis samt mysteriöser Zeichen ist gelungen, während im kleinen Booklet die übliche Aufteilung herrscht, Extras sind hier keine vorhanden. Dafür sind am Ende der Folge einige Outtakes zu hören, die sehr witzig geraten sind.
Fazit: Die fünfte Sonderedition von John Sinclair konnte mich vollends begeistern. Die düstere Voodoo-Stimmung hat mich schon nach wenigen Momenten völlig vereinnahmt und hat sich immer weiter gesteigert, während im Laufe der Folge auch andere, sehr stimmige Themen eingebaut wurden. Die prägnanten Charaktere bleiben in der actiongeladenen Handlung nicht außen vor, sondern sind ebenso prägend wie die vielen spannenden Momente. Sehr hörenswert!
VÖ: 12.November 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5059-9
John Sinclair – 105. Shimadas Mordaugen
Erster Eindruck: Neue Bedrohung, neue Unterstützung
John Sinclair bekommt eine Warnung von höchst ungewöhnlicher Stelle: Die japanische Sonnengöttin Amaterasu berichtet ihm durch Sukoas Partnerin Shao von Shimada, einem äußerst gefährlichen Dämonen, der Menschen mit seinen blauen Augen in den Bann ziehen kann. Und tatsächlich taucht dieser bald mitten in London auf, sodass Sinclair und sein Team wieder alle Hände voll zu tun haben...
John Sinclair spielt immer wieder mit Wesen aus unterschiedlichen Mythologien und anderen Geschichten und versetzt diese in die moderne Zeit. Auch der Dreiteiler, der mit „Shimadas Mordaugen“ beginnt, entleiht sich einige Motive aus der japanischen Götter- und Dämonenwelt und verpackt diese in eine atmosphärisch sehr dichte und spannende Handlung. Der Start gelingt recht zügig mit einigen prägnanten Szenen, sodass sich der Hörer schnell zurecht findet. Durch zahlreiche eingebaute Wendungen und überraschende neue Informationen merkt man zudem gar nicht, wie die Zeit vergeht, da alles sehr dicht erzählt wird. Dass dabei die Action eher in den Hintergrund tritt, tut der Serie äußerst gut, denn so konzentriert sich die Handlung auf die Entwicklung der Ereignisse. Mir gefällt dabei insbesondere die wunderbar dargestellt Figur des Shimada, der eine sehr bedrohliche Stimmung einbringt und für einige dramatische Momente sorgt. Eingebettet in das immer noch spannende Geflecht aus bereits bekannten Charakteren bringt er neue Facetten mit ein. Das Ende dieses ersten Teils ist äußerst gelungen und lässt den Hörer – natürlich – in einer sehr lebendigen Situation zurück, was die Lust auf die kommenden Ereignisse einheizt.
Silke Haupt ist hier mal wieder als Shao zu hören, besonders gelungen sind dabei die Szenen, in denen sie mit der Stimme Amaterasus spricht. Sie entlockt ihrer Stimme dabei einige ganz neue Facetten, ist aber auch ansonsten wie immer überzeugend. Gen Seto ist als Shimada zu hören, der seinem Charakter einen sehr düsteren und bedrohlichen Klang verleiht und so für eindrucksvolle Momente sorgt. Bernd Vollbrecht ist mal wieder als Logan Costello zu hören, der dem Mafiaboss trotz all seiner Missetaten immer wieder auch sympathische Züge entlocken kann. Weitere Sprecher sind Peter Kirchberger, Douglas Welbat und Achim Buch.
Akustisch ist dem Team um Regisseur Dennis Ehrhardt wieder eine sehr stimmige und eingängige Atmosphäre gelungen, die die einzelnen Szenen sehr gekonnt und imposant in Szene setzt. Immer wieder sorgen laute, krachende Geräusche für die Aufmerksamkeit des Hörers, während sich die Musik stimmungsvoll in das Gesamtkonzept einbettet.
Das Cover ist sehr gut gelungen, das Bild des zugehörigen Heftromans kommt dank des schwarzen Rahmens bestens zur Geltung. Zu sehen sind Shimadas durchdringende, blaue Augen, die nur spärlich von einer einzelnen Kerze beleuchtet werden. Im Inneren werden wie immer die wichtigsten Produktionsdetails aufgelistet, auch ein Überblick über die bisherigen Folgen ist zu sehen.
Fazit: Der Auftakt zum Dreiteiler ist sehr gut gelungen, die Geschichte ist sehr dicht und spannend erzählt, zu keiner Zeit ziehen sich die Szenen in die Länge. Vielmehr vereinen sich einige Actionszenen mit kurzweiligen Sequenzen, die die Handlung immer weiter nach vorn treiben und so Lust auf die weiteren Ereignisse machen.
VÖ: 14.Januar 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5065-0
John Sinclair – 104. Die magische Bombe
Erster Eindruck: Ein Abschied und eine Rückkehr
Madame Tanith, mit der John Sinclair einige male vertrauensvoll zusammengearbeitet hat, wird ermordet, und sowohl ein Video als auch eine Zeugenaussage deuten auf den Geisterjäger als Täter hin. Inspector Nolan ermittelt in dem Fall und setzt Sinclair in einer Arrestzelle des Yards fest. Suko hingegen ist von seiner Unschuld überzeugt und nimmt selbst die Ermittlungen in die Hand...
John Sinclair unter Mordverdacht – eine interessante Konstellation, die von der 104. Folge der Lübbe-Hörspielserie so richtig ausgekostet wird, denn mit einer langwierigen Einleitung hält sich „Die magische Bombe“ erst gar nicht auf. Unvermittelt ist der Hörer direkt in der Handlung, einige Dinge ergeben sich erst im Laufe der Zeit, sodass von Anfang an eine intensive Stimmung zu spüren ist. Zwar ist dem Hörer gleich bewusst, dass Sinclair selbst nicht der Mörder der übersinnlichen Madame Tanith ist, dennoch kommt hier schnell Spannung auf. Nicht nur Suko, sondern auch der Hörer wittert eine Intrige dessen Hintergründe zu erkunden den Reiz dieser Folge ausmacht – und diese sind komplexer als es zunächst den Anschein hat, denn gleich zwei Gegenspieler des Geisterjägers haben sich zusammengetan, sodass es ein wirklich unerwartetes Wiedersehen mit einem alten Bekannten gibt. In einem packenden Finale wird die Folge schließlich nach einigem hin und her gekonnt abgeschlossen, eine düstere Bedrohung für ganz London wird abgewehrt, und auch der ziemlich unsympathische Nolan bleibt geschlagen zurück. Trotz des nicht gerade vielversprechenden Titels ist eine packende, flüssig erzählte Folge mit viel Mystik und Witz entstanden, die den sehr positiven Trend der letzten Episoden nahtlos fortsetzt.
Der wunderbare Klaus-Dieter Klebsch ist als Nolan zu hören und lässt seine Stimme sehr unnachgiebig und hart klingen, was bestens zu dem unsympathischen Ermittler passt. Gerade gegen Ende fährt der erfahrene Sprecher noch einmal richtig auf und präsentiert einen sehr starken Charakter. Martin May macht seine Sache als Suko wieder sehr sicher und ausdrucksstark, er ist längst fest mit der Rolle verwachsen und kann die Gefühlsregungen des kampfeslustigen Asiaten sehr gekonnt wiedergeben. Die kurzen Passagen von Wolf-Dietrich Sprenger reichen vollkommen aus, um einen sehr positiven Eindruck zu hinterlassen und für eindringliche Momente zu sorgen. Weitere Sprecher sind Frank Felicitti, Tanja Dohse und Karin Buchholz.
Wieder ist die akustische Umsetzung der Vorlage sehr rund produziert worden, hier greift alles sehr gut ineinander. Dabei ist alles sehr dynamisch abgemischt – in den ruhigeren Szenen hält sich auch die Soundkulisse zurück, diese kann aber ebenso mit voller Wucht in den dramatischeren Momenten und insbesondere im großen Finale sehr laut, hart und heftig werden, ohne die Dialoge zu überdecken.
Das Cover zeigt eine der letzten Szenen auf dem Hochhaus, bei dem eine grauenvolle Fratze über der hell erleuchteten Stadt schwebt. Viele Details aus dem Hörspiel sind zu erkennen – was umso erstaunlicher ist, wurde das Titelbild doch einem gänzlich anderen Heftroman entnommen. Die übrige Gestaltung ist wie immer schlicht und mit den üblichen Informationen versehen.
Fazit: „Die magische Bombe“ startet ohne Umschweife mit der Handlung, die atmosphärisch sehr dicht ist und mit vielen packenden Momenten überzeugen kann. Denn neben den Mächten der Hölle hat der Geisterjäger auch mit sehr irdischen Problemen zu kämpfen, was immer wieder für witzige Momente sorgt. Das packende Finale ist dabei das Tüpfelchen auf dem i.
VÖ: 8.Oktober 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5064-3
John Sinclair – 103. Ghoul-Parasiten
Erster Eindruck: Die Nachwehen der Mordliga
Logan Castello bekommt Besuch von einem unheimlichen Fremden, der sich schlicht Mister X nennt und ihm nach der Auflösung der Mordliga seinen Schutz anbietet – in Form einer goldenen Pistole, der magische Kräfte innewohnen. Das ruft schnell John Sinclair auf den Plan, der jedoch von einer aufdringlichen Reporterin über den Stand der Ermittlungen ausgefragt wird – bis sich die Ereignisse überschlagen...
Etliche Episoden von John Sinclair reizen die Spielzeit einer handelsüblichen CD fast aus oder werden gleich in zwei Folgen aufgeteilt, „Ghoul-Parasiten“ hingegen läuft gerade einmal eine dreiviertel Stunde. Auch wenn dies erst einmal recht wenig klingen mag, beim Hören der Geschichte darf man sich davon überzeugen, dass genau dies der richtige Weg war. Denn die Handlung wird hier sehr dicht erzählt, ohne es an Atmosphäre mangeln zu lassen. Die Entwicklungen folgen Schlag auf Schlag und setzen schon gleich zu Beginn ein, steigern sich schnell, um den Hauptteil sehr wuchtig wirken zu lassen. John wird hierbei in Begleitung in eine düstere und unwirtliche Welt verbannt, die es gemeinsam mit sehr interessanten Mitstreitern zu erkunden und wieder zu verlassen gilt. Packend und ohne ausufernde Nebenarme geht dies zügig von statten, stellt aber auch einen mysteriösen neuen Gegenspieler vor und lässt alte Bekanntschaften einfließen.
Bernd Vollbrecht kehrt in dieser Folge als Logan Castello zurück in die Sinclair-Welt, seine volltönende Stimme nimmt wieder interessante Facetten an und schafft so einen gelungenen Charakter. Torben Liebrecht ist als geheimnisvoller Mister X zu hören, sein Klang nimmt eine harte und unnachgiebige Färbung an und sorgt damit für einige intensive Momente. Auch Robin Brosch hat mir als Professor Chandler gut gefallen, der ungewöhnliche Wissenschaftler kann sich durch ihn gut in Szene setzen. Weitere Sprecher sind Dagmar Dreke, Frank Gustavus und Flemming Stein.
Die Folgen haben zu Beginn der Serie neue Standards gesetzt und sich auf diesem hohen Niveau gehalten, sodass auch „Ghoul-Parasiten“ sehr gekonnt inszeniert wurde. Besonders die fremdartige Welt, in die der Geisterjäger katapultiert wird, bekommt mit feinen Hintergrundgeräuschen eine sehr eindringliche Atmosphäre verpasst, wobei auch die restlichen Szenen sehr passend umgesetzt wurden.
Merkwürdige rote Kugeln mit seltsamen Mustern darauf schweben durch die Luft, auch der Hintergrund stellt die fremdartige Welt ansehnlich dar. Dass die dargestellte Dame ein ziemlich knappes Kleid für ihren ausufernden Oberkörper hat, ist wohl der künstlerischen Freiheit geschuldet. Der scharfe Rahmen und der gelbe Schriftzug dürfen natürlich nicht fehlen, genauso wie die schlichte, aber gelungene Aufmachung.
Fazit: Sehr schnell und temporeich erzählt erhält diese Folge eine sehr dichte Stimmung, die sich konsequent weiterentwickelt und dennoch viel Wert auf die Details legt. Das ist sehr unterhaltsam und kann mit vielen starken Szenen punkten, wobei neue und alte Bekannte gleichermaßen zu Wort kommen – sehr gelungen.
VÖ: 10.September 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5063-6
John Sinclair – 102. Wikkas Rache
Erster Eindruck: Hexen gegen ihren Würger
Glenda Perkins ist weiterhin in der Gewalt des Hexenwürgers Mason Cortland, doch sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite: Jane Collins befreit sie nicht nur aus dessen Verlies, sondern bringt sie auch zurück in die Gegenwart - allerdings nicht ohne Hintergedanken. Und auch John Sinclair und Suko stellen sich den unheimlichen Vorgängen in dem düsteren Moor...
Es gab schon einige Mehrteiler bei John Sinclair, wobei traditionell die späteren Folgen schneller in die Handlung finden – klar, denn die Aufbauarbeit hat ja schon der Vorgänger erledigt. So ist auch „Wikkas Rache“ deutlich temporeicher als der Vorgänger und fesselt von Anfang an mit einer sehr düsteren Atmosphäre, die sehr prägend für diese Episode ist. Die oft mittelalterlich-bedrohliche Stimmung, die leicht verwirrenden Zeitsprünge, Folter und irrwitzige Gegenspieler – das alles kombiniert sich zu einem sehr dichten und stimmigen Ganzen, in dem einige Szenen positiv heraus stechen können. Dazu zählen insbesondere die Dialoge zwischen Glenda Perkins und Jane Collins, deren dämonische Seite wieder bestens zur Geltung kommt, in denen aber auch einige gefühlvolle Andeutungen gemacht werden. Und auch das wie immer furiose Finale ist packend geschildert und schließt den Zweiteiler gelungen und mit einem Wumms ab – nicht ohne eine erheiternde Abschlussszene zu bieten.
Ilya Welter wird auch hier wieder als Glenda mehr in den Mittelpunkt gerückt und kann auch dabei sehr überzeugen – die Folterszenen gelingen ihr sehr eindringlich, und auch die übrigen Szenen werden ausdrucksstark und mit gelungenem Tempo von ihr gesprochen. Ben Hecker gibt als Mason Cortland einen wunderbaren Gegenspieler ab, mit seiner tiefen Stimme und dem sehr bedrohlichen Unterton wird aus dem Hexenwürger eine unheimliche und sehr präsente Figur. Sandra Schwittau kann erneut als grausame und sehr präsente Wikka punkten, ihre kratzige Stimme passt wunderbar zu dem irren Auftreten. Weitere Sprecher sind Oliver Stritzel, Patrick Bach und Andreas Mannkopff.
Lobenswert ist auch hier wieder die akustische Gestaltung der Geschichte, die mit vielfältigen Elementen sehr lebendig wirkt. Seien es leicht verzerrte Stimmen, bombastische Sounds, harte, eingängige Musik oder leise Hintergrundgeräusche, alles fügt sich zu einem stimmigen Ganzen zusammen und bildet so eine sehr gelungene Kulisse für die Handlung, die dadurch ihre volle Wirkung entfalten kann.
Nebelverhangene Grabsteine, ein voller Mond, vermummte Gestalten im Hintergrund, eine leicht bekleidete Dame, die mit schreckverzerrtem Gesicht davon läuft – war passt das Cover nicht hundertprozentig zu der Handlung, fängt aber die Atmosphäre gekonnt ein. Wie immer ist die restliche Gestaltung übersichtlich und schlicht gehalten.
Fazit: Direkt an den Vorgänger anknüpfend startet die Folge gleich mit recht hohem Tempo durch und erzählt die Geschichte um den Hexenwürger und Wikka flott weiter, nutzt dabei die Chance zu einem atmosphärischen Gesamteindruck und setzt einige prägende Szenen in den Mittelpunkt. Eine sehr gelungene und kurzweilige Umsetzung.
VÖ: 16.Juli 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5062-9
John Sinclair – 101. Der Hexenwürger von Blackmoore
Erster Eindruck: Peitscher statt Würger
Als Sie Powell von dem seltsamen Verhalten zahlreicher Krähen im kleinen Ort Blackmoore erfährt, misst er dem Bericht erst einmal keine große Bedeutung zu. Doch als Bill Conolly zufällig auf Jane Collins trifft und von ihr ebenfalls einen Hinweis auf den abgelegenen Ort bekommt, macht sich John Sinclair gemeinsam mit Suko sofort auf den Weg dorthin. Denn jemand dort schwebt in großer Gefahr: Glenda Perkins...
Auch nach Folge 100 geht es mit John Sinclair weiter – so viel war klar. Mit einem großen Knall ist die Mordliga in der vorigen Folge vernichtet worden, doch „Der Hexenwürger von Blackmoore“ setzt nicht dort an, erwähnt diese Tatsache nicht einmal. Vielmehr konzentriert sich dieser Zweiteiler auf eine andere, bereits bekannte Gegnerin des Sinclair-Teams und eben insbesondere auf den Hexenwürger, der in einer atmosphärischen Introsequenz vorgestellt wird und trotz seines Namens überraschend wenig würgt, sondern vielmehr seine Peitsche nutzt. Im Laufe des Hörspiels verwischen Vergangenheit und Gegenwart immer wieder, nie kann man sicher sein, ob es sich im Realität oder eine Vision handelt. Das ist sehr gut umgesetzt und interessant erzählt, wobei die Atmosphäre deutlich im Vordergrund steht. In der Handlung kommt zwar kein wirklicher Leerlauf auf, ein bisschen flotter hätte diese für meinen Geschmack dann aber doch sein können. Besonders gelungen sind dann die Szenen im Kerkerverlies, aber auch die letzte Szene mitten im Moor, die sehr unheimlich ist und einen sehr gefälligen Kniff enthält. Die Handlung endet – natürlich – recht abrupt, sodass die Neugier auf den zweiten Teil geweckt wird. Alles deutet darauf hin, dass dann etwas mehr passiert, sodass dieser Auftakt durchaus als gelungen betrachtet werden kann.
Am Ende der letzten Folge wurde es angedeutet – die Hauptrolle des John Sinclair wurde neu besetzt und wird nun von Dietmar Wunder gesprochen. Diesen kennt man schon aus der Classic-Variante der Serie, sodass er sich schon völlig in die Rolle eingefunden hat. Mir gefällt, dass er zwar auch den coolen Ermittler gibt, aber eben auch seine eigene Note mit einbringt. Ich habe mich sehr über den Auftritt von Franziska Pigulla gefreut, die als Jane Collins mal wieder ihre dunkle und bedrohliche Seite zeigen konnte. Und auch Erzählerin Alexandra Lange macht ihre Sache mit ihrer ruhigen Art und den dynamischen Stimmänderungen wieder sehr gekonnt. Weitere Sprecher sind Lutz Mackensy, Ben Hecker und Oliver Stritzel.
Technisch wurde wieder eine sehr saubere Leistung vollbracht, wobei die dichte atmosphärische Gestaltung die Handlung wieder bestens unterstützt. Mit passender, stimmungsvoller Musik und einer Menge Geräusche werden die einzelnen Szenen ins rechte Licht gerückt, wobei man sich besonders die wabernden Momente im Moor bestens vorstellen kann. Auch ein neues Intro wurde der Serie spendiert, wobei der Stil durchaus gleich geblieben ist.
Ruhig und sehr bedrohlich ist die Titelfigur – der Hexenwürger – auf dem Cover abgebildet. Er scheint den Betrachter direkt anzuschauen, während er seine Peitsche schwingt. Auch der Hintergrund mit düsterem Schloss und halb verdecktem Mond ist gelungen und im typischen, etwas kitschigen Stil der Romanvorlagen gehalten. Wie immer ist die restliche Aufmachung schlicht, aber übersichtlich.
Fazit: Der Neustart bei Folge 1 nach der Mordliga ist mit einer sehr atmosphärischen Folge geglückt. Die vielen Sprünge zwischen den Zeiten und Traum und Realität sorgen für einen dynamischen Handlungsverlauf, der allerdings etwas zu langsam geraten ist. Die Lust auf Teil zwei wird auf jeden Fall geweckt.
VÖ: 18.Juni 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5061-2
John Sinclair – 100. Das Ende
Erster Eindruck: Abschiede zum runden Jubiläum
Lady X, momentane Erzfeindin des Geisterjägers John Sinclair, bereitet ihren großen Coup vor, auf diesen hat sie lange hingearbeitet. Doch dafür benötigt sie mächtige Verbündete – John Sinclair und sein Team kommen schnell auf ihre Spur. Und auch sie setzen auf Freunde, um den dramatischen Kampf bestehen zu können...
„Das Ende“ - welch ein Titel für die Jubiläumsfolge von John Sinclair. Wilde Spekulationen kamen kurz nach der Ankündigung auf, sogar die Einstellung der Serie wurde prognostiziert. Nun liegt sie vor und ist der besonderen Folge tatsächlich sehr würdig. Die Story ist auf zwei CDs untergekommen und sehr dicht erzählt, das Tempo ist sehr hoch, eine dramatische Szene jagt die nächste. Da gibt es Explosionen, da gibt es Tote, da wechseln sich die Szenen sehr schnell ab. Zudem wird ein Handlungsstrang gekonnt abgeschlossen und viele lose Fäden zusammengeführt, wobei gleichzeitig der Weg in die Zukunft geebnet wird. Was diese die Handlung aber so gelungen, so rund wirken lässt, ist dass zahlreiche alte Bekannte vorkommen und ihren wichtigen Teil spielen, dass ein Bezug zu früheren Folgen geschlagen wird, dass auch so viel mit bekannten und lieb gewonnen Charakteren passiert. Packende Szenen, ungewohnte Einfälle, zahlreiche Highlights (besonders am Ende der ersten CD). Und ganz am Ende, nach der Auflösung, die große Veränderungen mit sich bringt, wird nicht nur ein Ausblick auf personelle Wechsel gegeben, sondern auch zurückgeblickt und in einer abschließenden Szene mit viel Humor und Augenzwinkern sich selbst würdigt. Das ist schon eine Marke, was hier abgeliefert wurde, mir hat diese Folge jedoch guten Spaß gemacht und viel Spannung bereitet.
Für 100 Folgen sehr konstante Leistung ist noch einmal Frank Glaubrecht als John Sinclair besonders hervorzuheben, der seine Rolle immer mit Nachdruck, Leidenschaft, aber auch viel trockenem Humor umsetzt. Auch Martin May ist als Suko wieder mit vollem Einsatz mit dabei, legt viel Dynamik in seine Stimme und sorgt mit seinem sehr präsenten Auftreten immer wieder für gelungene Momente. Als Lady X ist Katrin Fröhlich wieder mit dabei, legt viel Bosheit und Niedertracht in ihren Klang, so schafft sie eine sehr prägnante Gegenspielerin für de Geisterjäger. Helmut Krauss, Alexandra Lange und Silke Haupt sind ebenfalls mit dabei.
Auch akustisch wurde hier wieder ein wahres Feuerwerk gezündet, laute Soundeffekte und harte Gitarrenmusik, aber auch atmosphärische Stücke werden hier miteinander kombiniert. Zum Jubiläum wurde der Serie zudem noch ein neues Intro spendiert, das mir mit seiner düsteren Stimmung gut gefallen hat. Die sehr schönen Worte von Frank Glaubrecht zum Ende der Folge sind ein gelungenes Extra.
Das gute alte Wackelbild hat es als weiterer Bonus für das Jubiläum auf das Cover geschafft. Ein gelbes, wie mit Farbe an die Wand gemaltes Kreuz hebt sich vor dem tiefschwarzen Hintergrund ab, als bei leichten Bewegungen des Covers ist noch ein Totenschädel mit langen Eckzähnen zu sehen. Das Booklet ist etwas dicker als sonst, enthält aber recht wenig wirkliche Extras, neben einem einleitenden Text von Jason Dark und einem Songtext ist nur eine Covershow zu sehen.
Fazit: Heftige Szenen, die sehr gut verknüpft wurden und Vergangenes und Zukünftiges miteinander verbinden. Die Sorge um lieb gewonnene Charaktere begleitet den Hörer, der in der sehr atmosphärisch erzählten Geschichte immer neue Highlights erlebt. Eine sehr würdige und unterhaltsame 100. Folge und ein sehr gelungener Abschluss eines wichtigen Handlungsstrangs.
VÖ: 13.März 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5060-5
John Sinclair – 99. Das gläserne Grauen
Erster Eindruck: Eine verschwundene Internatsschülerin
Die Suche nach den Großen Alten führt John Sinclair in ein düsteres Mädcheninternat nach Sizilien, welches von der Internatsleiterin Elena Verusco mit strenger Hand geführt wird. Dennoch kann sie nicht verhindern, dass Carla, die Tochter eines Mafiabosses, spurlos verschwindet. John Sinclair ahnt jedoch nicht, in welches Wespennest er dabei sticht...
Mit „Treffpunkt Leichenhaus“ wurde der letzte Zweiteiler von John Sinclair vor der lang erwarteten Folge 100 gelungen eröffnet, doch Episode 99 „Das gläserne Grauen“ legt noch einmal eine Schippe zu. Der Schauplatz des Mädcheninternats wirkt düster und bedrückend, was vielleicht etwas klischeehaft ist, aber sehr gut zu der Handlung passt. Und auch die vorkommenden Charaktere sind sehr intensiv geschildert und können die Episode bereichern. Besonders Elena Verusco ist sehr gut in Szene gesetzt worden und bringt ihre ganz eigene Note mit ein, aber auch Luigi Bergamo ist eine gelungene und reizvolle Figur. Im Mittelpunkt steht jedoch die Bedrohung durch die großen Alten, und das ist mit viel Tempo und sehr spannend umgesetzt worden. Immer weiter dröseln sich die einzelnen Erzählstränge auf und präsentieren so eine Handlung, die zwar typisch für die Serie ist, jedoch einige ganz eigene Elemente enthält und somit durchaus überraschen kann. Das sehr hohe Tempo, die spannende Handlung, die mächtigen Gegner und einige interessante Figuren schließen diesen Zweiteiler sehr gekonnt ab und machen noch einmal richtig Lust auf die Serie und das große Highlight, die Jubiläumsfolge 100!
Ursula Siegs unverkennbare, dunkle Stimme passt ganz wunderbar zu der strengen Internatsleiterin Elena Verusco, die so ihre ganz eigene Aura entfaltet und zu einer starken Figur wird. Als Luigi Bergamo kann Waldemar Hooge überzeugen, der mit festem Klang und eingängiger Betonung eine sehr stimmige Leistung abliefert und die Rolle so gekonnt umsetzt. Peter Weis ist als Professor Bricci ebenso gut besetzt und kann die Atmosphäre der Handlung noch einmal beeinflussen. Weitere Sprecher sind Souzan Alavi, Torben Liebrecht und Anna Kumosiak.
Das Team um Regisseur Dennis Ehrhardt hat wieder eine sehr intensive und packende Atmosphäre geschaffen, die längst zum Markenzeichen der Serie geworden ist. Dafür wurde für jede Szene ein passendes Musikstück ausgewählt, dass meist dräuend im Hintergrund bleibt und zu den dramatischeren Szenen nach vorn tritt. Auch die Geräusche fügen sich hier bestens ein und lassen die Szenerie lebendiger wirken.
Das Cover zu der Folge ist wieder im herrlich nostalgischen Stil gehalten und wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich auffällig, erst beim zweiten Hinsehen fallen die gläsernen und durchsichtigen Beine der beiden Männer auf den düsteren Treppenstufen auf. Das tiefschwarz des Rahmens zieht sich auch durch die restliche Gestaltung, die sehr schlicht gehalten ist.
Fazit: Die Geschichte um die großen Alten wird spannend und temporeich weitergeführt und kann im Gegensatz zum ersten Teil sogar noch ein wenig zulegen. Eine starke Szene reiht sich an die nächste, die zahlreichen Figuren ergänzen sich bestens, sodass diese Geschichte zudem sehr abwechslungsreich wird. Sehr gelungen!
VÖ: 13.März 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4930-2
John Sinclair – 98. Treffpunkt Leichenhaus
Erster Eindruck: Angriff der großen Alten
John Sinclair hat einen Einsatz an der fernen Adriaküste, wo ein Kreuzfahrtschiff von dem Todesnebel angegriffen wurde und gesunken ist. Doch bei seinem Ermittlungen stellt der Geisterjäger fest, dass Lady X scheinbar nicht die Übeltäterin ist. Doch weitere merkwürdige Vorkommnisse führen ihn schließlich auf die richtige Spur, denn bei einem Todesfall zerspringt das Opfer in tausende Scherben...
Der Umbruch bei John Sinclair ist deutlich spürbar, kurz vor der Folge 100 mehren sich die Hinweise auf eine neue Haupthandlung. Kurz zuvor wird noch einmal ein Zweiteiler präsentiert, der die Großen Alten wieder mehr in den Mittelpunkt rückt, dies aber auch gekonnt mit der Mordliga um Lady X kombiniert. Dabei ist die Handlung sehr temporeich erzählt, ohne die Atmosphäre zu vernachlässigen, immer wieder werden unheimlich-stimmungsvolle Momente eingestreut. Ganz nebenbei werden dabei die uralten Wesen näher vorgestellt und mit ihren Eigenheiten sehr gekonnt beschrieben. Zunächst tappt Sinclair hier aber im Dunkeln und hat mehrere Ansatzpunkte, die nicht recht zusammen passen wollen, immer weiter wird dies aber zusammengefügt und in einer spannenden Handlung weitergestrickt. Das Ende dieses ersten Teils lässt den Hörer dann auf einem Höhepunkt der Handlung zurück und macht sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Peter Matic ist hier mal wieder als Myxin zu hören, nachdem der Zauberer aus Atlantis nun etwas länger Sendepause hatte. Seine sehr markante Stimme und der intensive Ausdruck lassen erneut eine vielschichtige und interessante Figur entstehen. Bernd Vollbrecht macht seine Sache als Gangsterboss Logan Castello wieder hervorragend, kann sowohl Ernsthaftigkeit als auch einen stets ironischen Unterton miteinander kombinieren. Karin Rasenack ist als Azucena zu hören und setzt dabei mit energiegeladener Stimme gekonnt Akzente. Weitere Sprecher sind Achim Schülke, Tayfun Bademsoy und Wolf Frass.
Die akustische Gestaltung des Hörspiels ist wieder sehr gelungen und unterstützt die Atmosphäre der Handlung in ihrer Wirkung. Dafür sind zahlreiche passende Musikstücke ausgewählt worden, die sich gut an die jeweilige Szene anpassen und sich mit den Geräuschen gut verbinden. Diese dürfen auch mal etwas lauter sein, was aber nie übertrieben wird, sondern die Geräusche nie überdeckt.
Wie immer wurde das Titelbild eines Heftromanes für das Cover verwendet, so richtig mag dies aber nicht zu der Geschichte passen. Die Szenerie in einem dunklen Kellergewölbe samt einiger dunkler Särge und dem ernst blickenden John Sinclair ist zwar passend, der zähnebleckende Vampir ist aber nicht mit der Handlung vereinbar. Die übrige Gestaltung ist wie immer sehr schlicht gehalten.
Fazit: Todesnebel, große Alte, Logan Castello, gläserne Menschen - „Treffpunkt Leichenhaus“ vereint zahlreiche Themen aus dem Sinclair-Universum und kombiniert diese zu einer spannenden und temporeichen Handlung, die Lust auf die weitere Entwicklung des Zweiteilers macht.
VÖ: 12.Februar 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4929-6
John Sinclair – 97. Die Tochter des Totengräbers
Erster Eindruck: Unheimliches vom Friedhof
Von seinem Freund Boll Conolly wird Geisterjäger John Sinclair auf den Fall eines verschwundenen Mannes weiter. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche und entdecken ein schauriges Loch im Boden. Zur gleichen Zeit findet der Totengräber Jason Price seine Tochter Marion mitten in der Nacht vor einem Grab. Doch etwas scheint mit der jungen Frau nicht zu stimmen...
Neben all den mächtigen Feinden, mit denen John Sinclair es des öfteren mal zu tun hat, finden sich in der Hörspielserie auch immer wieder Folgen, die für sich allein stehen und keinen Bezug zur Serienhandlung haben. „Die Tochter des Totengräbers“ gehört dazu und bildet so eine angenehme Alternative zu Mordliga, Strigen und Co. Der Start in die Handlung ist dann auch recht atmosphärisch gelungen, sowohl die Szenen mit John und Bill als auch die Ereignisse auf dem Friedhof vermitteln eine düstere und unheimliche Stimmung. Anfangs wird noch parallel erzählt, erst im Laufe der Zeit kreuzen sich die beiden Stränge, sodass eine recht dynamische und abwechslungsreiche Erzählweise entsteht. Allerdings kann diese Folge in Sachen Spannung nicht mit ihren Vorgängern mithalten und wird eher oberflächlich erzählt. Die Hintergründe sind dann auch nur mäßig originell, es gibt nur wenig, was man so oder so ähnlich noch nicht gehört hätte. Gut gefallen hat mir hingegen der etwas größere Auftritt von Glenda Perkins, die mit ihrer etwas schnippischen Art und dem witzigen Auftreten Schwung in die Handlung bringt. Insgesamt ein recht durchschnittlicher Fall für John Sinclair, der knackig erzählt wurde, aber nicht so recht zünden möchte.
Ilya Welter spricht die Rolle der Glenda Perkins mit viel Energie und legt immer eine leicht ironische Note in ihre Stimme. Ihr direktes Eingreifen in die Folge und ihr verdutztes Verhalten ganz am Ende sind passende Elemente für diese Geschichte. Als Marion Price ist Dagmer Bittner zu hören, die insgesamt eine solide Leistung abliefert, an einigen Stellen aber doch ein wenig zur Übertreibung neigt. Reent Reins kann mit seiner markanten Stimme als Edward Jeffries wieder für unheimliche und eindrucksvolle Momente sorgen. Weitere Sprecher sind Bert Franzke, Gerlinde Dillge und Tammo Kaulbarsch.
Musikalisch wird hier nicht ganz so dick aufgetragen wie in einigen vorigen Folgen, hier wird dafür mehr Wert auf eine unheimliche und düstere Atmosphäre gelegt. Die Geräusche sind dabei wieder präzise eingebaut und können mehr Leben in die Handlung bringen. Da die Folge nicht mit einem großen Knall endet, wirkt die Szenerie auch hier ruhiger als gewohnt.
Das Cover zu dieser Folge wirkt erneut herrlich nostalgisch, wobei sich das Motiv nicht vollkommen mit der Handlung deckt. Gezeigt wird ein dunkler Friedhof vor dem Hintergrund eines alten Schlosses. Während ein Skelett seinem Grab entsteigt, steht eine junge Frau im pinken Kleid mit einem altmodischen Kerzenhalter im Mittelpunkt. Die restliche Gestaltung ist auf das Wesentliche reduziert worden.
Fazit: Als Einzelfolge kann diese Geschichte auch für sich allein stehen, kann aber in Sachen Dramatik und Spannung nicht mit den meisten Vorgängern mithalten. Alles wirkt zu seicht erzählt, wirklicher Schwung kommt nicht auf. Die düstere Szenerie, die klassischen Horrorfiguren und der wunderbare Auftritt von Glenda sorgen aber doch noch für Stimmung.
VÖ: 18.Dezember 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4928-9
John Sinclair – 96. Pandoras Botschaft
Erster Eindruck: Dämonische Griechen-Gestalt
John Sinclair bekommt einen Hilferuf aus Schottland, gerade das Dorf, in dem seine geweihten Silberkugeln hergestellt werden, wird von einer schrecklichen Seuche heimgesucht. Innerhalb weniger Tage hat sich fast die gesamte Bevölkerung an der heimtückischen Krankheit angesteckt. Schnell findet der Geisterjäger heraus, dass die Ursache der Seuche Pandora ist, doch noch eine andere Feindin steht ihm im Wege...
Jason Dark, Autor der John Sinclair-Romanserie, hat sich in ganz verschiedenen Kulten und Mythologien bedient, um neue Impulse für seine Bösewichter zu erschaffen. Als Folge 96 der Hörspielserie ist beispielsweise „Pandoras Botschaft“ zu hören, das die griechische Sagengestalt in den Mittelpunkt stellt. Deren Erschaffung wird in der sehr stimmungsvollen Introszene thematisiert, der danach folgende harte Schnitt versetzt den Hörer wieder in die Gegenwart zu Sinclair und seinem Team. Die sich aufbauende Handlung ist typisch für die Serie, setzt sich aus schnell ineinander fließenden Szenen zusammen und baut so eine große Dynamik auf. Die so mystische Sagengestalt Pandora wird dabei schnell zu einer mächtigen Gegenspielerin und beginnt ihren eigenen Kampf gegen Lady X, beide ergänzen sich hier gut. Die einigen wenigen Längen des Hörspiels werden durch das sehr spannungsgeladene Doppelfinale mehr als wett gemacht. Auch der Fortlauf der Serienhandlung wird hier weiter aufgegriffen, und auch ein weiteres Mitglied der Todesliga bekommt einen Auftritt, das dessen Profil weiter schärft anstatt ihn lediglich als Mitläufer wirken zu lassen. Das alles macht auch diese Folge zu einer gelungenen.
Eva Meckbach ist in der Rolle der Pandora sehr gut besetzt, ihre eindringliche und aussagekräftige Stimme sorgt für die passende Atmosphäre in ihren Szenen und stellt ein machtvolles und unnachgiebiges Wesen dar. Markus Stolberg ist als Pater Ignatius zu hören, er wirkt weise und nachdenklich, was durch seine Stimme gut transportiert wird. Udo Schenk hat hier als Xorron mal wieder einen etwas größeren Auftritt und kann dem oft eher stupide wirkenden Zombie überraschend viele Facetten abgewinnen. Weitere Sprecher sind Katharina Pütter, Maria Hartmann und Thomas Cermak.
Die akustische Umsetzung orientiert sich wieder an der hochwertigen Produktionsweise mit dem sehr klaren Klang und zahlreichen eingesetzten akustischen Sounds. So sind viele Musikstücke zu hören, die hart und düster wirken, während die Dialoge und die Actionszenen mit zahlreichen lauten und heftigen Geräuschen unterlegt sind. So wirkt alles sehr eingängig und lebendig.
Das Horn der Pandora, das von der Sagengestalt zur Überbringung der Seuche benutzt wird, ist stilisiert auf dem Cover dargestellt, als goldenes Füllhorn, von zwei überdimensionalen Händen gehalten, aus dem bleiche Skelette und rote Dämonen fallen. Eine gelungene und mystische Darstellung, die wohl wirklich noch besser geeignet ist als die simple Darstellung von Pandora selbst.
Fazit: Die Bedrohung durch Pandora wird gekonnt dargestellt, zumal die leicht mysteriöse Stimmung, die von ihr ausgeht, gerade zu Beginn gut aufgegriffen wird. Schnelle Szenenwechsel sind auch hier wieder das Mittel zur Steigerung der Dynamik, während gerade das Finale sehr spannend erzählt ist.
VÖ: 14.November 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4927-2
John Sinclair – 95. Der Schädelthron
Erster Eindruck: Unheimliches aus Norwegen
Während eines Besuchs bei Bill Conolly wird John Sinclair von den roten Vampirfledermäusen von Vampiro del Mar angegriffen. Doch schnell merkt er, dass dies nur eine Finte war und ihm vom eigentlichen Ziel der Mordliga ablenken sollte. Und so macht er sich bald auf auf die Lofoten, wo in den einsamen Wäldern die Strigen ihr Unwesen treiben...
Der Handlungsstrang um die Strigen, Eulen mit einem Totenschädel auf den Schultern, beschäftigt John Sinclair schon seit einiger Zeit. Und auch in der 95. Folge stehen die unheilvollen Wesen im Mittelpunkt, die dieses mal in Norwegen ihr Unwesen treiben. Und auch die Mordliga um Pamela Scott, die das Team um den Geisterjäger immer wieder auf Trab halten, haben hier wieder ihre Finger mit im Spiel. Dass beide Parteien sich nicht gerade einig sind, sorgt dabei für zusätzliche Dramatik in der Handlung, die in Sachen Stimmung zweigeteilt zu sein scheint. In der ersten Hälfte herrscht eine unheimliche, düstere Stimmung vor, die dunklen Wälder der Lofoten sind hierfür ein idealer Schauplatz. Es verschwinden Menschen, die Strigen tauchen auf, alles wirkt sehr stimmig. Gerade gegen Ende wird diese atmosphärische Erzählweise durch ein Sinclair-typisches und schnell erzähltes Spektakel abgelöst, bei dem die actionbetonten Kämpfe im Vordergrund stehen. Dabei geht es turbulent und nicht immer ganz gradlinig zu, zu einfach lösen sich einige Dinge auf. Eine typische Folge der Serie mit einer spannenden Erzählweise.
Zahlreiche Sprecher, die schon in den vorigen Folgen aufgetaucht sind, sorgen auch hier wieder für eine gute Leistung, unter ihnen Katrin Fröhlich, Helmut Krauss und Detlef Bierstedt. In einer kleineren Nebenrollen ist Achim Buch als Nils Björnisson gut ausgewählt wurde. Er spricht den verschrobenen Waldarbeiter mit einer knarrigen, ausdrucksstarken Stimme und stellt ihn so gekonnt dar. Jonas Brendboe wird von Hannes Stelzer gesprochen, mit viel Energie und einer passenden Ausdrucksweise schafft er so einen interessanten Charakter. Gut gefallen hat mir Maria Hartmann als Merle Nerhus, mit tiefer und eingängiger Stimme spricht sie die zurückgezogen lebende Norwegerin.
Die akustische Gestaltung ist hier wieder mit viel Aufwand umgesetzt worden, besonders die ersten Szenen in den dunklen und geheimnisvollen Lofoten sind sehr stimmig und atmosphärisch gelungen. Und gegen Ende darf es dann wieder ordentlich krachen, die actionbetonten Kämpfe mit der Mordliga und den Strigen wurden mit lauten und prägnanten akustischen Effekten ausgestattet.
Das Cover zu der Folge ist sehr schlicht, kann aber gerade deswegen durchaus überzeugen. Ein kahler Totenschädel prangt darauf, darüber die Schneeeule, die im Hörspiel eine wichtige Rolle spielt, die die Flügel weit ausgebreitet hat und auf den Betrachter zuzufliegen scheint. Der einfache schwarze Hintergrund und der prägnante gelbe Schriftzug sind hierzu die passenden Ergänzungen.
Fazit: Sehr unterschiedliche Stimmungen werden hier aufgegriffen. Während der erste Teil recht atmosphärisch und unheimlich ist, kommt gegen Ende wieder eine sehr actionbetonte Stimmung auf. Diese ist zwar temporeich erzählt, wirkt aber manchmal zu hektisch. Insgesamt eine typische Folge der Serie.
VÖ: 16.September 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4926-5
John Sinclair – 94. Verdammt und begraben
Erster Eindruck: Vampire gehen immer
John Sinclair und sein Freund Suko werden zu einem neuen Fall gerufen, der für den Geisterjäger schon fast nach einer Routineaufgabe klingt: Der Vampir Terrasco tyrannisiert ein ganzes Dorf und lockt seine Opfer in hinterhältige Fallen und saugt ihnen das Blut aus. Ein heftiger Kampf entbrennt, doch für John und Suko hat sich die Sache noch lange nicht erledigt...
Diverse Monster und Kreaturen der Hölle tummeln sich bei John Sinclair, doch Vampire sind immer wieder ein Thema. Auch Nummer 94 der Serie mit dem Titel „Verdammt und begraben“ widmet sich einem Blutsauger, doch das ist erst der Anfang für eine weitere, darauf aufbauende Handlung, die wieder zwei Mitglieder der Mordliga in den Mittelpunkt rückt und so auch den roten Faden der Handlug weiterführt. Hinzu kommt, dass ein bereits bekannter Charakter wieder auftaucht, was gerade für Fans der Serie ein echtes Schmankerl sein dürfte. Actionreiche und kampfbetonte Sequenzen, dazwischen natürlich auch immer wieder Dialoge, die die Handlung vorantreiben – ziemlich viel Stoff für eine Produktion, die gerade einmal 53 Minuten läuft. Das sorgt natürlich für Kurzweil und einen packenden Verlauf, sorgt in diesem Fall aber auch dafür, dass einige Passagen wie im Schnelldurchlauf erzählt werden. Das Tempo geht hier teilweise auf Kosten der Handlung, dennoch ist die Geschichte zweifelsohne spannend und packend erzählt, hat so einige Höhepunkte zu bieten und kann natürlich auch die wunderbare Atmosphäre der Serie vermitteln.
Manfred Liptow ist in der Rolle des zurückgekehrten Charakters zu hören, den er mit einem recht speziellen, aber auch sehr passenden Klang umsetzt und so den Hörer eine ungewöhnliche Rolle anbietet, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Janis Zaurins setzt den Baron von Leppe auf eine frische und ungezwungene Art um, der in seinen Szenen durchaus passend umgesetzt wurde. Wie immer sehr lässig und voller Elan setzt Frank Glaubrecht seine Paraderolle als John Sinclair um, durch ihn gewinnt die Serie einen ganz eigenen, rauen Charme. Weitere Sprecher sind unter anderem Karin Rasenack, Yvonne Yung Hee und Achim Schülke.
In Sachen Akustik wurde hier wieder tadellose Arbeit abgeliefert, Dennis Ehrhardt und sein Team setzen hier erneut auf eine actionbetonte Stimmung, sodass der Gruselfaktor in den Hintergrund tritt. Da knallt und kracht es an allen Ecken und Enden, besonders die Kampfszenen sind sehr treffsicher mit zahlreichen Geräuschen und Sounds umgesetzt wurden. Ergänzend hierzu die harte, atmosphärische Musik, die immer wieder Akzente setzt.
Passend zu dem Vampirthema ist auf dem Cover einer der blutsaugenden Nachtschwärmer zu sehen. Er entsteigt hier gerade einem Sarg, die Zähne gebleckt, die Augen rot leuchtend, das spinnwebenverhangene Gemäuer durch eine große Flamme erleuchtet – ein ansehnliches Cover, das die Machart der Heftromanserie transportiert und die Szenen aus dem Hörspiel gekonnt untermalt.
Fazit: Die Folge erzählt ziemlich viel in recht kurzer Zeit, sodass sie etwas überfrachtet wirkt und nicht allen Elementen gerecht werden kann. Doch das aufkommende Tempo und die Spannung, die durch die verflochtene Geschichte entsteht, können durchaus überzeugen und sorgen für kurzweilige Unterhaltung.
VÖ: 15.August 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4925-8
John Sinclair - 93. Der Pesthügel von Shanghai
Erster Eindruck: Sukos Soloabenteuer (jedenfalls fast)
Gerade hat John Sinclair erfolgreich die Strigen zurückgeschlagen, da kommt schon das nächste Ungemach auf ihn zu: Sein treuer Freund Suko wird entführt. Er findet sich bald in China wieder, wo sein Ruf als Geisterjäger ihm vorauseilt. Dort soll der den Bewohnern eines Dorfes helfen, die nahe eines Sumpfes Seidenraupen züchten. Doch ein Mann hat sich zu weit in den Morast vorgewagt und damit großes Unheil hinauf beschworen...
John Sinclair kämpft in den 90er-Folgen der gleichnamigen Hörspielserie gleich gegen eine Vielzahl verschiedener Feinde – die Großen Alten, die Strigen, die Mordliga, die auch noch aus einigen unterschiedlichen Mitgliedern besteht. Genug Stoff, doch Folge 93 mit dem Titel „Der Pesthügel von Shanghai“ gönnt sich den Luxus und nimmt sich von alldem eine Auszeit, erzählt eine völlig eigenständige Geschichte ohne Einbindung in den roten Faden der Serie. Die Geschichte konzentriert sich vorrangig auf Suko und versetzt ihn in das kleine chinesische Dorf, zwielichtige Personen und eine unheimliche Atmosphäre sind besonders während der ersten Szenen sehr präsent. Besonders die Figur des Jademannes wird gut aufgebaut, er tritt erst spät selbst in Erscheinung, wird aber immer wieder erwähnt. So entsteht um ihn eine undurchdringliche Aura, was mir gut gefallen hat. Für einen dynamischen Eindruck sorgen Szenenwechsel zu John, der seinem Freund zu Hilfe kommen will und dafür sogar mit einem alten Feind paktiert. Die über 50-minütige Handlung vergeht ob der vielen Themen und Situationen sehr schnell, eine runde Folge, die mir richtig gut gefallen hat – gerade weil sie auch außerhalb der Serienhandlung funktioniert.
Martin May hat in dieser Folge als Suko einen sehr großen Auftritt, seine standfeste Stimme und seine glaubhafte Charakterdarstellung passt wieder wunderbar und kann so seine Szenen sehr präsent wirken lassen. Helmut Krauss ist ebenfalls als Gastsprecher zu hören, den Wu kann er mit seinem einzigartigen Klang und präziser Betonung ebenso gut wirken lassen. Yvonne Yung Hee hat mir als Meilin sehr gut gefallen, ihre angenehme, klare und kraftvolle Stimme sticht heraus und zeigt viel Energie. Weitere Sprecher sind Fang Yu, Asad Schwarz und Maverick Quek.
Und auch die akustische Umsetzung der Geschichte kann sich wirklich hören lassen, durch den Einsatz zahlreiche Elemente entsteht eine dichte und packende Atmosphäre. Die Musik bleibt hier oft eher im Hintergrund, ist manchmal leicht chinesisch angehaucht und insgesamt stimmungsvoll. Die Geräusche sind sehr vielfältig und durchgehend recht laut dargestellt, setzten somit Akzentpunkte und halten in Sachen Auffälligkeit locker mit den Stimmen mit, so entsteht ein sehr lebendiger und kerniger Audruck.
Die Cover dieser Serie werden seit jeher von de Heftromanserie übernommen und wirken ziemlich nostalgisch. Auch hier passt das Titelbild wieder sehr gut, in dem tiefschwarzen Rahmen mit dem auffälligen gelben Schriftzug greifen mehrere verzerrte menschliche Hände, grau und verkrampft, aus einem schlammigen Morast, während im Hintergrund durch den roten Sonnenuntergang ein grüer Jeep brettert.
Fazit: Eine Einzelfolge, völlig in sich abgeschlossen, ohne wirkliche Berührungspunkte zu der eigentlichen Handlung. Mir gefällt dies sehr gut und wirkt entzerrend auf den Serienverlauf, zumal de erzählte Geschichte mit einer gelungenen, actionbetonten Atmosphäre, einer großen Portion Mystik, tollen Schauplätzen und dynamischen Wechseln punkten kann.
VÖ: 18.Juli 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4924-1
John Sinclair – 92. Satans Eulen
Erster Eindruck: Kreuzfahrt des Grauens
Eigentlich wollte John Sinclair nur ein paar Tage Entspannung mit Bill, Sheila und Johnny auf einer Kreuzfahrt suchen, doch selbst dort lassen ihn die Mächte der Rolle keine Ruhe. Bald wird eine Passagierin von einer Eule angegriffen, die einen Totenschädel als Kopf hat. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, und auch in einem abgelegenen Dorf ereignet sich Schreckliches...
Nach einem eher durchwachsenen Zweiteiler ist Folge 92 von John Sinclair wieder eine in sich abgeschlossene Geschichte präsentiert, die auch für sich allein stehen kann – natürlich nicht ohne Querbezüge zu bereits bekannten Personen und Ereignissen, die sehr gut miteinander verknüpft wurden. Der Anfang ist dabei sogar ziemlich heiter geworden, in einer sehr amüsanten Szene, in der John Sinclair von einer Unbekannten angesprochen wird, dabei werden gleichzeitig die ersten Grundlagen für die Handlung gelegt. Der Kampf gegen die dämonischen Eulen gelingt sehr spannend und packend, immer weiter steigert sich die Handlung, bezieht wieder Mitglieder des Sinclair-Teams mit ein und erzeigt so zusätzliche Dramatik. Insbesondere die Momente, in denen der kleine Johnny in Gefahr schwebt, bleiben dabei im Gedächtnis haften. Doch neben den Ereignissen auf dem Kreuzfahrtschiff sind auch andere Szenen mit dem gleichen Thema eingebaut, die eine gänzlich andere Wirkung entfalten und statt actionbetont eher unheimlich. Besonders gefällt mir, wie beides zusammengeführt und zu einer Einheit verschmolzen wird. Eine sehr stimmige Folge, die mir wirklich gut gefallen hat.
Kerstin Sanders-Dornseif ist hier als Martina Carlsson zu hören, die viel Energie in ihr Auftreten legt und so eine interessante Figur zu schaffen weiß, sie kann sich von verschiedenen Seiten präsentieren und dabei immer glaubhaft bleiben. Mittlerweile gefällt mir Erzählerin Akexandra Lange sehr gut, mit ihrer sonoren Stimme schafft sie eine unterschwellige Atmosphäre und kann gelungene Akzente setzen. Wolf Frass spricht den dämonischen Strigus und verbreitet dabei eine hübsch düstere Stimmung. Weitere Sprecher sind Patrick Güldenberg, Flemming Draeger und Cathlen Gawlich.
Auf gewohnt hohem Niveau ist die akustische Gestaltung, die sich hie sehr gut an die verschiedenen Stimmungen der beiden Erzählstränge anpasst, mal zurückhaltend, mal offensiv und laut, mal schaurig und leise klingt. Eine gelungene Mischung, die von harter Musik und zahlreichen stimmigen Geräuschen erzeugt wird, die immer präsent sich und sich als gleichwertiges Gegenstück zu den Dialogen positionieren.
Eine Eule sitzt auf einem knorrigen, unbelaubten Baum, die Flügel eng angelegt, ein Totenkopf auf dem Hals beobachtet sie den Betrachter. Der Hintergrund mit dem dunklen, violetten Himmel und dem rot scheinenden Mond ist zwar stimmungsvoll, doch wirklich furchteinflößend wirkt zumindest die Eule nicht – vielleicht, weil man den Totenschädel eher als Helm deuten kann. Die restliche Gestaltung ist wie immer schlicht gehalten.
Fazit: Zwei unterschiedliche Handlungsstränge, mal actionbetont, mal gruselig, dazu eine dynamisch erzählte Handlung mit vielen starken Szenen. Eine in sich abgeschlossene Folge, die mich mit ihrem pfiffigen Start und der Bedrohung auf dem Kreuzfahrtschiff überzeugen konnte.
VÖ: 16.Mai 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4923-4
John Sinclair – 91. Der Höllenwurm
Erster Eindruck: Schleimige Gegner
Belphegor ist zurückgekehrt und hält das Sinclair-Team in Paris auf Trab. Sein Plan ist John schnell klar, er will Izzi, den Höllenwurm erwecken und somit die Macht an sich reißen. Währenddessen treibt auch die Mordliga weiterhin ihr Unwesen und verfolgt ihre eigenen Ziele. Und bald kämpft der Geisterjäger an vielen Fronten und merkt, dass der Fall enger zusammenhängt als er denkt...
Doppelfolgen haben bei John Sinclair von Lübbe schon lange Tradition, und auch Folge 90 und 91 hängen zusammen und binden eine gemeinsame Geschichte. Der Anfang mit „Belphegors Rückkehr“ bot einen etwas holprigen Start, und auch „Der Höllenwurm“ gehört nicht zu den stärksten Folgen der Serie. Das liegt daran, dass für meinen Geschmack die einzelnen Elemente und Szenen zu überhastet erzählt werden und nicht so recht zur Geltung kommen wollen. Zu schnell werden Kämpfe abgehandelt, besonders der Showdown mit Izzi, dem Höllenwurm, geht viel zu einfach und kann der vorher aufgebauten Figur nicht gerecht werden. Und auch neben dieser Handlung wird zu viel auf einmal gewollt, die Mordliga und ihre Intentionen werden fast im Schnelldurchlauf durchgehetzt. Schade, denn dies birgt durchaus einen hohen Unterhaltungswert und kann mit sehr guten Ansätzen überzeugen. Der rote Faden der Serie wird weiter verfolgt, und zahlreiche packende Szenen sorgen hier immerhin für Kurzweil. Insgesamt keine schlechte Folge, aber die Erzählweise war mir manchmal einfach zu schnell.
Karin Buchholz hat mir als hellsichtige Madame Tanith gut gefallen, sie verleiht ihrer Stimme einen leicht mysteriösen Klang, ohne ins Lächerliche oder Übertriebene abzudriften. So schafft sie eine ebenso übersinnliche wie bodenständige Figur. Katrin Fröhlich ist wieder als skrupellode Lady X zu hören und legt eine große Schärfe in ihre Aussprache, intoniert sehr hart und schneidend. Johannes Steck ist gegen Ende noch in einer interessanten Rolle zu hören und gestaltet diese mit einer gelungenen Betonung. Weitere Sprecher sind Martin Keßler, Achim Schülke und Udo Schenk.
Die Produktion kann auch hier wieder mit einer wuchtigen und lauten Umsetzung des Geschehens punkten. Die Macher lassen es hier wieder ordentlich krachen und lassen neben zahlreichen rockigen Musikstücken wieder viele rohe Geräusche einfließen. Doch einige Stellen wirken hier etwas unsauber ausstaffiert, sodass nicht alles stimmig zusammengefügt wurde.
Die Aufmachung der Hörspiele war seit jeher sehr schlicht, und auch die Angaben in dem kleinen Booklet beschränken sich auf die wesentlichen Angaben und eine Übersicht über die bisher erschienenen Folgen. Das Cover ist der Heftromanserie übernommen und zeigt – natürlich – den riesigen Höllenwurm Izzi, der sich um ein Haus schlängelt und mit seinem riesigen Körper zur Seite drückt. Der Zeichenstil wirkt dabei herrlich nostalgisch.
Fazit: Leider konnte mich auch der zweite Teil nicht vollkommen überzeugen, da die einzelnen Elemente zu überhastet erzählt werden und somit nicht richtig zur Geltung kommen können. Hier hätte man sich ein wenig mehr Zeit lassen können, um die durchaus interessanten Ansätze weiter zu verfolgen.
VÖ: 15.April 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4922-7
John Sinclair – 90. Belphegors Rückkehr
Erster Eindruck: Wiedersehen mit einem ungeliebten Bekannten
Paris, Mentmatre, Sacré Coeur: Ein gewaltiger Blitz trifft die riesige Kuppel der weißen Wallfahrtskirche, nur kurze Zeit später kommt ein Mann ums Leben, bei lebendigem Leib verbrannt. Dies ruft den Geisterjäger John Sinclair auf den Plan, der schnell einen Zusammenhang zu den Großen Alten herstellen kann – und nicht damit rechnet, bald einem alten Bekannten gegenüber zu stehen, denn Belphegor breitet seine Rückkehr vor…
„Belphegors Rückkehr“ ist der Auftakt zum neuen John Sinclair-Zweiteiler und gleichzeitig Folge 90 der Serie. Wer sich an Belphegor nicht mehr richtig erinnern kann (was schon mal gut sein kann, denn sein letzter Auftritt fand in der Doppelfolge mit den Nummern 12 und 13 statt), muss aber keine Sorge haben, denn seine Person wird hier noch einmal ausführlich vorgestellt. Und auch ansonsten bekommt der Hörer hier einige Wiederholungen präsentiert, wirkt stellenweise eher wie eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Das ist – ohne Frage – unterhaltsam umgesetzt, dennoch hätte ich mir ein paar mehr eigenständige Elemente gewünscht. Tauchen diese auf, können diese auch überzeugen, zwar gibt es keine wirklich spannende oder mysteriöse Stimmung, dafür aber actionreiche und treibende Szenen. Doch dies wird hier leider auch recht komprimiert erzählt, denn die Zusammenfassungen nehmen viel Raum ein. Hier wird direkt an die vorigen Ereignisse angeknüpft, sodass man sich schnell in der Handlung zurecht findet. Die Darstellung des Belphegor ist hier sehr gelungen, der Dämon wirkt deutlich bedrohlicher und angsteinflößender als bei seinem ersten Auftauchen. Und auch die Mordliga bekommt wieder einen etwas differenzierten Ausdruck in ihrem Zusammenspiel, die Verhältnisse der Mitglieder untereinander lassen hier eine gewisse Komplexität durchschimmern. Leider kommt die Handlung wegen der Zusammenfassungen nicht so recht in Schwung, während sich später die Dinge überschlagen. Die Geschichte kann aber auch mit einigen gelungenen Elementen punkten.
Belphegor wird von Steffen Gräbner gesprochen, der die Rolle recht anders anlegt als sein Vorgänger im Jahr 2001. Er bringt einen sehr scharfen Klang in seine Worte, wirkt sehr bedrohlich und mächtig, sodass ein eindrucksvoller Bösewicht entsteht. Helmut Krauss ist wieder als Vampiro-del-mar zu hören, der hier wieder ein stimmiges Bild des Vampirlords schafft und zeigt, was so alles in der Figur stecken kann. Erzählerin Alexandra Lange hat hier wieder einige längere Passagen und kann diese kurzweilig und intensiv wirken lassen. Weitere Sprecher sind Karin Buchholz, Thomas Wenke und Martin Keßler.
Beeindruckend wieder, wie stimmig und rund hier die atmosphärische Gestaltung gelungen ist. Die dunkle, stimmungsvolle Musik ist nicht nur in den Szenenübergängen zu hören, sondern betont auch einige besonders dramatische Szenen oder lockert die Erzählpassagen von Alexandra Lange auf. Die Geräusche sind wieder wuchtig, treffend inszeniert und mit Nachdruck in die Handlung eingebaut.
Natürlich steht Belphegor auch auf dem Cover im Mittelpunkt, der rotgekleidete Dämon mit den geschwungenen Hörnern blickt mit diabolischem Gesichtsausdruck den Betrachter direkt an, den Arm weit über den Kopf erhoben und eine brennende Peitsche schwingend. Die Kombination aus roten und schwarzen hinterlässt eine sehr interessante Stimmung und schafft ein gelungenes Cover.
Fazit: Der Auftakt zum neuen Zweiteiler besteht zu großen Teilen leider aus Wiederholungen und Zusammenfassungen, sodass sie zuerst nicht richtig in Schwung kommen mag. Zwar sind die bisherigen Ereignisse stimmig und gelungen geschildert, doch die neuen Elemente geraten dabei etwas in den Hintergrund und werden im letzten Drittel recht überhastet erzählt.
VÖ: 14.März 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4870-1
John Sinclair – 89. In den Krallen der roten Vampire
Erster Eindruck: Ermittlungen in Deutschland
In einer Höhle in der schwäbischen Alb finden zwei Forscher eine riesige Fledermaus, die von rotem Fell bedeckt ist. Durch Will Mallmann, Ermittler beim BKA und Freund von John Sinclair, wird auch der Geisterjäger auf den Vorfall aufmerksam und reist mit Suko zum Ort des Geschehens. Bald entdecken sie, dass zwei ihrer Erzfeinde hinter den Vorkommnissen stecken. Doch Lady X und Vampiro-del-Mar stehen bald ebenfalls einem mächtigen Feind gegenüber…
Wer sich gefragt hat, was Will Mallmann so treibt, der in seit etlichen Folgen nicht mehr bei John Sinclair vorgekommen ist, bekommt in Nummer 89 der erfolgreichen Serie eine Antwort. Doch mit dem neuen Produzententeam ist auch sein Charakter etwas anders angelegt, er präsentiert sich hier äußerst übellaunig und spitzzüngig. Die Vorfälle mit der roten Fledermaus weitet sich wieder zu einem gruseligen Spektakel aus, das nach einer dynamischen und spannenden Handlung ein gut erzähltes Finale präsentiert. Lady X ist wieder dämonisch und herrisch wie immer, doch auch Campirp-del-Mar, der bisher eher eine Nebenrolle gespielt hat, tritt endlich in den Vordergrund und zeigt, dass auch er ein wunderbarer Bösewicht ist. Seine Kräfte, sein Auftreten und seine Verhaltensweise bringen neuen Schwung in die Handlung und ergänzen das Geschehen um die Mordliga gekonnt. Gegen Ende taucht aber ein weiteres dämonisches Wesen auf, das es noch mehr in sich hat und sehr mysteriös und grausam dargestellt wird. Es gibt viel zu erzählen in dieser Folge, sodass die Handlung manchmal etwas überstürzt wirkt, nicht alles wird ganz bis zum Ende erzählt. Das typische Sinclair-Flair stellt sich aber schnell ein und lässt auch diese Folge zu einer hörenswerten werden.
Helmut Krauss spricht wie auch schon in den vorigen Folgen Vampiro-del-Mar, hat aber hier erstmals einen richtig großen Auftritt. Er zeigt, was er mit seiner markanten Stimme alles anstellen kann und klingt furchteinflößend und bösartig. Lutz Riedel ist als Will Mallmann mit dabei und macht auch in der deutlich grantigeren, übel gelaunten Version der Figur eine glaubhafte und einprägsame Figur. Erzählerin Alexandra Lange gefällt mir auch hier sehr gut und gestaltet ihre Erzählparts nicht nach Schema F, sondern sorgt für neue Akzente. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Jan-David Rönfeld und Michael von Rospatt.
Die akustische Umsetzung der Folge ist wieder sehr sauber und effektbetont gehalten. Die ganz heftigen Schockmomente entfallen zwar, dennoch wird mit lauten Sounds und dramatischer Musik eine spannungsgeladene Szenerie erzeugt, die einzelne Abschnitte betont und einen gekonnten Bogen durch die gesamte Handlung schlägt. Wie immer wird hier sehr viel geboten.
Eine blonde Frau, die mit ihren blonden Locken und dem schlichten Kleid den 70er Jahren entsprungen scheint, wird auf dem Cover von einer Horde roter Fledermäuse angegriffen, das Gesicht vor Schreck und Entsetzen geweitet. Ein Skelett direkt neben ihr sowie eine unheimliche Burg im Hintergrund sind hierzu passende Ergänzungen. Durch die unheimlichen Schatten der Figuren bekommt das Cover seinen letzten Schliff.
Fazit: Die vielen verschiedenen Teile dieser Geschichten wirken manchmal etwas unorganisiert, dennoch kann „In den Krallen der roten Vampire“ mit seiner temporeichen Geschichte sehr gut unterhalten. Besonders das Auftreten von Vampiro-del-Mar und ein mächtiger Dämon sorgen für jede Menge unheimlicher Spannung.
VÖ: 17.Januar 2014
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4764-3
John Sinclair – 88. Die Leichenstadt
Erster Eindruck: Unter dem Meer
Nachdem John Sinclair die Nachricht von einer unterseeischen Stadt erhält, macht er sich sofort auf den Weg an die schottische Küste, vermutet er doch, dass die Einwohner des Dorfs Darkwater dort von einer grausamen Gottheit gefangen gehalten wird. Und während der Geisterjäger sich an Bord eines U-Bootes auf den Weg in die Tiefe macht, soll Suko auf die kleine Jennifer Moore aufpassen, die in merkwürdiger Verbindung zu dem Gott zu stehen scheint…
„Die Leichenstadt“ ist die abschließende Folge eines Zweiteilers aus der John Sinclair-Hörspielreihe und hat damit den großen Vorteil, nicht erst langwierig Stimmung aufbauen oder die Grundsituation erklären zu müssen – dies wurde ja dankenswerterweise schon von seinem direkten Vorgänger erledigt, der ebenfalls sehr hörenswert ist. Auch wenn Folge 88 direkt an „Die Schlucht der stummen Götter“ anknüpft, ist hier mehr als nur eine bloße Fortsetzung zu hören, vielmehr wird eine eigenständige Stimmung mit zahlreichen neuen, überraschenden Situationen aufgebaut, und das von Beginn an. Während Sinclairs Reise mit dem U-Boot und die ersten Szenen mit Suko und der unheimlichen Jennifer zuerst noch eine recht ruhige, aber nicht minder bedrohliche Atmosphäre vermitteln, geht es kurz danach wieder richtig zur Sache, mehrere Stränge verknüpfen sich zu einer sehr gut und spannend erzählten Handlung. Gerade diese Mischung aus anfänglicher dichter atmosphärischer Gestaltung und späteren harten, temporeich erzählen Handlungen macht diese Folge zu hörenswert – zumal die hier eingeführten Gegner es in sich haben und Sinclair in der nächsten Zeit Sicherlich noch etwas beschäftigen werden. Mir gefällt, wie hier alte und neue Elemente und Figuren miteinander verbunden werden, wie dramatisch und abwechslungsreich sich die Handlung entwickelt und wie herrlich unheimlich die kleine Jennifer Moore auch hier wieder wirkt. Eine sehr gut abgestimmte Folge, die zu den stärksten der letzten Zeit gehört.
Frank Glaubrecht ist natürlich wieder in der Rolle des John Sinclair zu hören. Im Laufe der Zeit und insbesondere seit dem Wechsel der Produzenten hat er zwar etwas von seiner coolen Lässigkeit verloren, aber dafür einiges an Intensität und noch markanterem Auftreten hinzugewonnen. Auch Susanna Bonasewicz ist wieder mal als Kara zu hören, mit ihrer hellen Stimme und dem starken Ausdruck darin kann sie den Hörer wieder schnell von sich überzeugen und gerade gegen Schluss noch einmal aufdrehen. Regina Lemnitz hat eine kleine, aber interessante Rolle als Schwester Bonifatia, ihre unverwechselbare Stimme sticht auch hier wieder hervor. Weitere Sprecher sind Martin May, Oliver Böttcher und Stefan Krause.
Wer von John Sinclair eine hochprofessionelle Machart und eine blitzsaubere Produktion erwartet, wird auch hier nicht enttäuscht. Alles fügt sich sehr gut ineinander und schafft mit harter Musik und zahlreichen, gern auch mal etwas lauteren Geräuschen die typische Sinclair-Atmosphäre, während am Anfang eher leise begonnen wird, um die vorherrschende Stimmung richtig auszukosten.
Ein ansprechendes und fantasievoll wirkendes Cover ziert diese Veröffentlichung und wurde natürlich auch schon für die Vorlage verwendet. Gezeigt wird eine Szene aus der untergegangenen Stadt, dessen Bewohner mit wehenden Haaren in einer Reihe stehen und sich an den Händen haltend die Ankunft eines U-Bootes betrachten. Die verwendeten Farben verleihen dem Titelbild einen mystischen Ausdruck.
Fazit: Die Grundlagen wurden schon im Vorgänger geschaffen, sodass es schnell richtig zur Sache gehen kann – erst atmosphärisch, später in Sachen Tempo, Action und Dramatik. Die zwei Erzählstränge fügen sich sehr gut ineinander und sind abwechslungsreich, während die Handlung mit ihrer starken Hintergrundgeschichte und faszinierenden Gegenspielern punkten kann. Sehr gelungen!
VÖ: 20.Dezember 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4763-6
John Sinclair – 87. Schlucht der stummen Götter
Erster Eindruck: Neue Feinde für den Geisterjäger
Ein kleines, abgelegenes Dorf wird erschüttert, nachdem ein kleines Mädchen verschwunden ist. Auch die nächtliche Zeltaktion zweier Freundinnen, die einen ihnen unbekannten Stadtstreicher beherbergen, endet auf grausame Art und Weise. Die übernatürlichen Ereignisse rufen Geisterjäger John Sinclair auf den Plan, und der wittert schnell, dass an den Vorfällen wesentlich mehr dran ist - und die ganze Welt in Gefahr…
Feine hat der Geisterjäger John Sinclair ja genug. Und anstatt dass diese mal weniger werden, kommen in fast regelmäßigen Abständen neue Gegenspieler hinzu. So auch in der 87. Folge der Serie, die den Auftakt zu einem Zweiteiler bildet: „Die Schlucht der stummen Götter“. Es gibt einen sehr guten Start in die Serie, nach einem stimmungsvollen und eindringlich erzählten Intro geht mit den beiden oben kurz angerissenen Szenen weiter. Die aufgebrachte Meute, die sich selbst in einem Gottesdienst nicht beruhigen lässt, und die unheimlichen und ziemlich ekligen Szenen beim Campen schaffen eine unheimliche Atmosphäre, lassen aber zeitgleich zur etwas von dem durchschimmern, was auf den Hörer zukommt – denn die Entwicklung des Ganzen geht in eine ganz andere Richtung und schlägt eine Brücke zu den allerersten Hörspielfolgen, erlaubt aber auch einen Ausblick in die Zukunft mit den weiteren, mächtigen Feinden, die hier gottgleiche Fähigkeiten bekommen haben. Die Entwicklung dahin ist mit zahlreichen gelungenen Wendungen gespickt und hält die Spannung sehr hoch. Insbesondere im letzten Drittel nimmt die Handlung ordentlich Fahrt auf, besonders die Rolle eines ziemlich unheimlichen Kindes ist sehr gut eingefügt und sorgt neben all der Action und dem Trubel für einige ruhige, Furchteinflößende Momente. Gut gelungen auch die kleinen, humoristischen Einlagen, die durch die ziemlich aufgedrehte Glenda Perkins zustande kommen. Im Prinzip ist diese Folge in sich abgeschlossen und könnte auch ohne den nachfolgenden Teil gehört werden, dennoch macht der gelungene Cliffhanger neugierig auf den weiteren Verlauf.
Ilya Welter hat hier mal wieder einen etwas größeren Auftritt als Glenda Perkins, ihre aufgekratzte und recht hibbelige Art sorgen an einigen Stellen für Lacher, man meint fast das genervte Augenrollen der Hauptfigur zu sehen. Linda Fölster und Sonja Stein stellen die beiden unbedarften Camperinnen dar, die am Anfang noch sehr locker und ohne Argwohn wirken, die sich aber mit dem steigenden Grauen weiterentwickeln und gegen Ende sehr stimmungsvolle die Szenerie unterstützen. Lobenswert ist die kleine Christina Staats als Jennifer Moore, ihre wunderbar unheimliche Art kommt sehr gut zur Geltung und sorgt für einen der Höhepunkte der Geschichte. Weitere Sprecher sind Philipp Brammer, Stefan Staudinger und Nele Mueller-Stöfen.
Die Produktion des Hörspiels ist auch hier wieder auf hohem Niveau angesiedelt, die Handlung ist sehr sauber und stimmig untermalt worden. Dabei bringt Dennis Ehrhardt auch hier wieder neue Ideen ein und unterlegt hier beispielsweise einen gedanklichen Monolog der Hauptfigur mit einem Hintergrundgespräch mit Glenda. Das Ganze wirkt so recht lebendig, aber auch etwas konfus, da man zwangsläufig versucht, beiden Stimmen zu folgen.
Das Cover ist recht schlicht aber wie immer ansprechend gestaltet worden. Der unausweichliche schwarze Rahmen und der zum Markenzeichen gewordene Schriftzug zieren das Motiv eines riesenhaften Gesichts, das mit spitze Ohren, schmalen Augen und einem breiten Mund recht entmenschlicht wirkt – wozu nicht zuletzt auch die schimmernd grüne Hautfarbe sorgt.
Fazit: Die spannende, unterhaltsame Geschichte wird insbesondere durch einige unheimliche Szenen unterbrochen, die sich bestens einfügen und für Atmosphäre sorgen. Gruselige Momente, die typische Recherche auf Sinclair-Art und jede Menge Action sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Der Cliffhanger zum zweiten Teil ist gelungen, aber nicht so stark, dass diese Geschichte nicht für sich allein stehen könnte. Gelungen!
VÖ: 22.November 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4709-4
John Sinclair – SE04. Hexenküsse
Erster Eindruck: Drei dämonische Hexen…
In einem abgelegenen Waldstück im Süden Englands liegt ein beeindruckendes Schloss, das als Bordell umgebaut wurde und seitdem einige Kunden anlockt. Doch die dort arbeitenden Damen stellen sich als Furien heraus, die ihre Freier gnadenlos töten und damit einen mächtigen Dämonen wiedererwecken wollen. John Sinclair wird von dem mysteriösen Treiben in die Gegend gelockt, gerät aber zuerst in einen brutalen Banküberfall…
Mit „Hexenküsse“ ist 1984 der erste Paperback-Roman von John Sinclair erschienen. Diese wurde von Lübbe Audio als vierte Sonderedition der gleichnamigen Hörspielserie umgesetzt und fast 30 Jahre nach der Romanveröffentlichung in die Läsen gebracht. Schon die anfängliche Szene in dem oben beschriebenen Bordell verspricht eine düstere und spannungsgeladene, aber auch actionbetonte und ziemlich brutale Folge. An Blut wird hier jedenfalls nichts gespart, und das äußerst boshafte und hinterhältige Auftreten der Dämoninnen sorgt für einen gelungenen Einstieg in die etwa 90-minütige Handlung, die auf 2 CDs verteilt ist. Und auch die nachfolgende Handlung ist gespickt mit sehr temporeichen und packenden Szenen, immer wieder kocht die Stimmung hoch und setzt den Hörer unter Spannung. Dabei spielen mehrere Elemente ineinander und fügen dem Gesamtbild immer weitere Teile hinzu, wobei diese trotz ihrer anfänglichen Unvereinbarkeit sinnvoll miteinander verknüpft sind. Dabei ist die Geschichte gut ausgefüllt, langatmige Szenen kommen hier so gut wie nicht vor. Allerdings wird hier ab und an zu viel des Guten gewollt, manches wirkt doch etwas überladen. Besonders die Schlusssequenz wird zu schnell erzählt, hier überstürzen sich die Ereignisse, sodass diese kaum zur Geltung kommen können. Dies ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau, entstanden ist insgesamt ein wirklich gut produziertes, hochunterhaltsames Hörspiel.
Astrid Breidbach, Cathlen Gawlich und Ulrike Möckel sind hier als dämonisches Hexentrio zu hören, sie bilden zusammen nicht nur eine sehr stimmige Einheit sondern können auch einzeln mit ihren prägnanten Stimmen überzeugen. Ebenso geht es den drei Bankräubern, die von Thomas Petrou, Jens Bohnsack und Stefan Staudinger ähnlich prominent besetzt wurden, auch sie können sich gegenseitig ergänzen und passen sich perfekt an die Handlung an. Santiago Ziesmer zeigt hier mal wieder seine Wandlungsfähigkeit und spricht den Steve Bennet deutlich düsterer und bedrückender als man es von ihm gewohnt ist. Weitere Sprecher sind unter anderem Bernd Stephan, Uli Krohm und Simona Pahl.
Die Musik stammt von Andreas Meyer, der es geschafft hat, jeder einzelnen Szene ein passendes Klangkleid zu schneidern und unterstützt diese so bei ihrer Wirkung. Dabei darf die Musik auch schon mal überraschend laut sein und geht mit den Stimmen der Sprecher so eine gelungene Symbiose ein. Natürlich sind auch die Geräusche wieder bestens eingebaut und setzen deutliche Reizpunkte.
Auf den ersten Blick wirkt das Titelbild des Pappschubers, das die einfache CD-Hülle umgibt, sehr schlicht, lediglich der bekannte gelbe Schriftzug und der Titel der Produktion sind auf dem rein schwarzen Hintergrund zu sehen. Erst bei näherem Hinsehen fällt auf, das das stilisierte Gesicht einer Frau darauf zu sehen ist, das in die Pappe eingeprägt und mit schwarzer Glanzfolie geprägt wurde. Sehr schick und ansehnlich. Allerdings wurde dafür die restliche Gestaltung eher stiefmütterlich behandelt, für eine Sonderedition hätte ich mir ein etwas dickeres Booklet mit zusätzlichen Informationen gewünscht. Immerhin sind auf der CD als Bonustrack einige Outtakes zu hören.
Fazit: Auch die vierte Sonderedition der Hörspielreihe um John Sinclair kann mit vielen actionbetonten und blutigen Szenen überzeugen, ein Highlight jagt hier das nächste und lässt den Hörer kaum zu Atem kommen, wirkt punktuell aber auch etwas überladen. Die Produktion und die Sprecher sind wieder absolut hochwertig und können die gelungene Geschichte noch weiter unterstützen.
VÖ: 13.Dezember 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4899-2
John Sinclair – 86. Terror der Tongs
Erster Eindruck: Tödliche Schlangen und willenlose Sklaven
Kalis Diener, die skrupellosen Tongs, versetzen London in Angst und Schrecken, das Sinclair-Team muss sich zahlreichen Attacken erwehren. Dringend wird deshalb der indische Geisterjäger Mandra Korab für den Kampf gebraucht, doch dieser befindet sich in der Gewalt von Wikka und Jane Collins. Zusammen machen sie Kali ein Angebot, dass der Todesgöttin noch mehr Macht verleihen würde…
Die beiden Folgen 85 und 86 der Geisterjäger-Hörspielserie bilden zusammen einen Zweiteiler rund um die indische Todesgöttin Kali, die in der vorigen Folge die Fertigung einer neuen Kette aus menschlichen Köpfen gefordert hat. Diese Geschichte wird nu n in „Terror der Tongs“ weitererzählt und die ausgelegten Geschichtsfäden wieder aufgegriffen. So ist die Handlung wieder schnell auf einem hohen Spanungslevel, gleich wird in schnellen Szenenwechseln zwischen den einzelnen Schauplätzen gesprungen und somit eine Dynamik erzeugt, die immer wieder an den entscheidenden Momenten umschneidet. Dabei wurde ziemlich viel in dem einstündigen Hörspiel verarbeitet, zahlreiche bekannte Figuren und etliche Nebenschauplätze tauchen hier auf. Das ist alles sehr kurzweilig und kann auch die typische Spannung einer Folge der Serie erzeugen, bleibt jedoch weitgehend überraschungsarm - die eingebaute Wendung ist für geübte Hörer der Serie schon vorhersehbar gewesen. Das trübt dieses spannende Actionspektakel jedoch kaum, besonders das große Finale im Kampf gegen Kali ist beeindruckend umgesetzt, ihr Auftauchen verspricht die nötige Portion Grusel, die der Serie zwischen all dem Horror und der Action immer gut tut. Schön auch, wie sich die Rahmenbedingungen und die Konstellation seiner Feinde für die nächste Folge leicht verschoben haben und so der rote Faden der Serie wieder weiterverfolgt wird.
Erneut hat Franziska Pigulla einen Auftritt als äußerst böse und hinterhältige Version von Jane Collins, ihrer rauchigen Stimme verleiht sie einen harten Ausdruck und wird so zu einer wunderbaren Gegenspielerin des Sinclair-Teams. Auch Ilya Welter hat mal wieder einen Auftritt als Glenda Perkins, die leicht aufgedrehte Sekretärin im Yard bekommt durch sie eine ganz besondere und authentische Note. Prashant Prabhakar spricht (logischerweise) den Dr. Rasana mit glaubwürdigem indischen Akzent und passt dabei sehr gut in die Atmosphäre dieser Produktion. Weitere Sprecher sind Julia Holmes, Bernd Vollbrecht und Bodo Wolf.
Dennis Ehrhardt und sein Team schaffen es auch hier wieder, eine eindringliche und recht laute Atmosphäre zu schaffen, die den Szenen den nötigen Nachdruck verleiht. Durch die effektvollen Geräusche und die stimmige Musikauswahl werden besonders die actionbetonten Szenen aufgewertet und erhalten eine dramatischere Note. Besonders das Finale ist dabei wieder eindrucksvoll umgesetzt worden.
Einer der dämonischen Tongs, willenlose Diener der Kali, ist groß auf dem Cover zu dieser Folge abgebildet, einen typisch indischen Hut auf dem Kopf und ein langes, blitzendes Messer im Mund. Statt schwarzer Pupillen hat der Mann hier kleine Totenköpfe, ein nettes, kleines Detail. Der schwarze Rahmen mit dem bekannten gelben Schriftzug darf dabei natürlich nicht fehlen.
Fazit: Die Ereignisse des ersten Teils werden sofort aufgegriffen und weiter verfolgt, sodass man schnell wieder in der Handlung steckt. Diese ist hier sehr kurzweilig und spannend, wenn auch auf die großen Überraschungen verzichtet wurde. Der Kampf gegen die indische Totengöttin nimmt immer dramatischere Züge an, sodass ein rundes und gelungenes Hörspiel herausgekommen ist.
VÖ: 20.September 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4708-7
John Sinclair – 85. Kalis Schlangengrube
Erster Eindruck: Rückkehr der indischen Göttin
Der indische Drogenfahnder Malcolm Dennings ermittelt auf einem Schiff aus seiner Heimat, auf der offensichtlich gefährliche Fracht geschmuggelt wird. Auch John Sinclair wird auf den Fall aufmerksam, doch er kann nur noch die Leiche von Dennings finden. Der zur Hilfe gerufene Mandra Corab trifft auf dem Flughafen jedoch nicht wie geplant auf Suko, sondern auf Jane Collins…
Wiederkehrende Gegner sind ja ein Kernelement von der Hörspielserie John Sinclair, sie scheinen oft ebenso wichtig wie die Hauptcharaktere und sorgen für einige Turbulenzen. Und so tauchen in der 85. Folge gleich mehrere alte Bekannte auf, Logan Castello ist ebenso mit von der Partie wie Jane Collins und Wikka. Im Mittelpunkt steht jedoch die indische Totengöttin Kali, die schon in einer der früheren Folgen vorgestellt wurde – und das, ohne dass sie jemals selbst in Erscheinung tritt. Sie bleibt völlig im Hintergrund und agiert aus dem Vorborgenen, was ihre mystische Aura noch weiter stärkt. Wieder wird hier auf verschiedenen Erzählebenen agiert, zwischen verschiedenen Schauplätzen gewechselt. Und so bekommt man eine vielfältige Handlung präsentiert, in der die einzelnen Elemente sehr gut ineinandergreifen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Angriffe von Schlangen, die immer wieder für neue Situationen sorgen. Gut gefällt auch, dass die Rolle von Malcolm Dennings nicht so offensichtlich ist, warum er so sehr im Fokus des Interesses steht. Generell wird hier einiges im Unklaren gelassen, nicht alles erschließt sich dem Hörer direkt, sodass etwas Varianz in das Schema der Folge eingebracht wurde. Einige gekonnte Actionszenen runden die Geschichte ab, die jedoch eher auf der Entwicklung des Falles liegt, langsam werden die verschiedenen Fragen geklärt. Da es sich hier um die erste Folge eines Zweiteilers handelt, ist das Ende dementsprechend offen.
Sandra Schwittau hat mal wieder einen etwas größeren Auftritt als Wikka. Sie spricht die Königin der Hexen mit ihrer sehr rauen und kratzigen Stimme mit viel Leidenschaft und Energie, sodass sie zu einer interessanten und bedrohlichen Figur wird. Dirk Hardegen ist als Madra Korab zu hören, der sich sehr gut in das hervorragende Sprecherensemble einfügt und viel Nachdruck in seine Stimme legt. Gut gefallen hat mir auch Julia Holmes in der Rolle von Siri Dennings, die die lebhafte indische Frau einen etwas überdrehten Touch verleiht. Weitere Sprecher sind unter anderem Bernd Vollbrecht, Tayfun Bademsoy und Christian Stark.
Als Regisseur war wieder Dennis Ehrhardt am Werk, und das hört man der Produktion auch deutlich an. Wieder schafft er mit passenden Mitteln eine dichte Atmosphäre, die die Handlung optimal unterstützt und ihr viel von ihrer Wirkung verleiht. Dabei drängen sich weder Musik noch Geräusche allzu sehr in den Vordergrund, sodass der Fokus immer auf den Dialogen und der Entwicklung der Geschichte liegt.
Kali wird auf dem Cover zu dieser Folge als indische Schönheit dargestellt. Einige Riesenschlangen dienen ihr hier sowohl als Gefährten als auch als Thron. In (sehr!) knapper roter Kleidung und mit viel Schmuck behangen macht sie mit ihrem eher neutralen Gesichtsausdruck allerdings keinen sonderlich bedrohlichen Eindruck. Wie immer ist das Cover dem Titelbild eines der Heftromane von John Sinclair entnommen.
Fazit: Wieder tummeln sich so einige Feinde von John Sinclair in einer Story, in der sich die verschiedenen Erzählfäden immer wieder abwechseln und so Spannung und Dynamik erzeugen. Kali wirkt trotz ihres Nichtauftauchens sehr bedrohlich und präsent, während auch Wikka, Jane Collins und Logan Costello für Turbulenzen sorgen. Schön, dass hier nicht alles klar ist, sondern einige Dinge bewusst im Hintergrund bleiben, so entsteht eine geheimnisvolle Stimmung. Ein richtig gut gelungener Auftakt zum neuen Zweiteiler.
VÖ: 16.August 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4707-0
John Sinclair – 84. Ewige Schreie
Erster Eindruck: Rückkehr eines Henkers
John Sinclair besucht auf der Rückreise seines letzten Einsatzes seine Eltern in ihrem Anwesen. Als deren Mitarbeiterin Helen Cloud einen Hilferuf ihrer Familie aus dem schottischen Walham erhält, bietet sich der Geisterjäger sofort an, um sie dorthin zu begleiten – und stolpert damit eher zufällig in einen neuen Fall. Denn eine Serie an Selbstmorden versetzt das Dorf in Angst und Schrecken. Liegt das tatsächlich an dem rachsüchtigen Geist des längst verstorbenen Henkers Sam Davies?
Nachdem zuerst sein silbernes Kreuz behandelt wurde und danach ein Treffen mit seinem Kollegen Dorian Hunter anstand, ist es in der 84. Folge über Geisterjäger John Sinclair mal wieder Zeit für eine einzelne, in sich abgeschlossene Geschichte, die keinen wichtigen Bezug zum roten Faden der Serie hat. Das Intro, in dem von dem Tod von Henker Sam Davies Anfang des 19. Jahrhunderts berichtet wird, ist schon einmal sehr stimmungsvoll gelungen, und auch die nachfolgende Szene, die den Anfang der schrecklichen Selbstmordserie markiert, ist atmosphärisch dicht gehalten. Der Wechsel auf den allseits beliebten Geisterjäger bremst die Folge dann aber deutlich in ihrer Entwicklung aus, wirklich relevante Informationen werden hier nicht an den Hörer weitergegeben, hier hätte die Folge durchaus etwas gestrafft werden können. Dass Sinclair hier eher zufällig in die Sache hineinstolpert, mag aufgrund des folgenden, starken und durchaus gruseligen Teils verziehen werden. Zahlreiche Schießereien, eindrucksvolle Todesschreie und immer neue Entwicklungen halten hier das Tempo aufrecht und sorgen für einen flüssigen Erzählverlauf. Mit Ausnahme des ein wenig zu lang geratenen Einstiegs ist hier eine durchaus hörenswerte Folge gelungen, die mit einigen sehr starken Szenen punkten kann.
In dieser Folge kann Erzählerin Alexandra Lange wieder zeigen, was sie alles kann. Sie schafft unheimliche und stimmungsvolle Szenerien, spricht langsam, fast bedächtig und steigert gerade dadurch die Spannung des Hörspiels. Als Pfarrer Kilroy ist der wunderbare Douglas Welbat, der mit seiner sonoren Stimme auch das Intro mit der Legende um Sam Davies erzählt. Er kann den standhaften Mann sehr gekonnt in Szene setzen. Kaya Marie Möller spricht Sinclairs Begleiterin in dieser Folge, Helen Cloud. Mit viel Enthusiasmus ist sie dabei, kann besonders die Hysterie der jungen Frau in den spannenden Szenen darstellen. Weitere Sprecher sind Tim Knauer, Luise Lunow und Helmut Zierl.
Die akustische Umsetzung ist so gekonnt, wie in den vorigen Folgen. Dazu gehören düstere Musikstücke, die mal dräuend im Hintergrund erklingen und mal rockig und gitarrenlastig nach vorne treten. Und auch die vielfältige Geräuschkulisse ist wieder gut produziert und kann mit vielen Effekten für abwechslungsreiche Szenen sorgen. Die plötzlichen Schockmomente, die so typisch für die Produktionsweise von Oliver Döring war, sind hier allerdings nicht zu finden.
Das Titelbild wurde von der Heftromanserie übernommen und zeigt auf einem nächtlichen Friedhof zwei schreiende, vor Grauen verzerrte Gesichter, die aus den Grabsteinen ragen. Ein durchaus ansprechendes Cover, das den nostalgischen Charme der Zeichnung gut zur Geltung bringen kann. Die restliche Gestaltung ist so schlicht wie immer gehalten und enthält keinerlei zusätzlicher Informationen.
Fazit: Zwei sehr starke Introszenen, danach ein kleiner Stimmungsabfall und danach eine temporeiche und spannende, wenn auch etwas willkürliche Geschichte, die gut unterhalten kann. Die euphorischen Verfechter der ursprünglichen Produktionsweise dürften sich auch an dieser Folge reiben können, für meinen Geschmack ist sie aber unheimlich und düster gelungen, zumal das Ende dann doch recht überraschend ist und der Folge eine gelungene Tiefe verleiht.
VÖ: 21.Juni 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4706-3
John Sinclair – 83. Ein Leben unter Toten
Erster Eindruck: Ghouls oder Ghoule?
Diane Coleman, eine ältere Dame, die in einer schottischen Seniorenresidenz wohnt, lädt ihre Freundin Lady Sarah Goldwyn in einem Brief zu einem Fest ein, dem „Fest der Toten“ – doch kurz darauf ist sie tot. Sarah wittert eine Verschwörung und bricht mit dem Geisterjäger John Sinclair auf, um Nachforschungen anzustellen. Doch noch vor den Mauern der weitläufigen Residenz treffen sie auf einen Angestellten mit dem Namen Dorian Hunter…
Ein wuchtiger Dreiteiler um das magische Kreuz bildeten die John Sinclair-Folgen 81, 82 und 83 – und schon kurze Zeit danach ist eine neue Folge erschienen, die eher lockere Unterhaltung ist und den roten Faden der Handlung nur nebenbei behandelt. Eine willkommene Abwechslung, die zudem noch ein ganz besonderes Extra bereit hält: Dorian Hunter, der Dämonen-Hasser, hat einen interessanten Gastauftritt in dieser Folge. Und in der aktuellen Hunter-Folge wird genau die gleiche Geschichte aus seiner Sicht erzählt, sodass die beiden sich ergänzen, aber auch allein gehört werden können. Genau diese Überschneidungen machen die Geschichte so interessant, sie bekommt ihre ganz eigene Würze und wird zu etwas sehr Besonderem. Doch auch allleinstehend ist diese Folge richtig gut, das Geheimnis hinter der unheimlichen Residenz hält den Hörer auf Trab. Langsam kommen weitere Informationen zum Vorschein, werden neue Verhältnisse erklärt, zeigt aber auch der Kampf der alten Frauen gegen Unterdrückung und Abwertung. Und das alles kombiniert mit einer unheimlichen Stimmung, einer suspekten Heimleiterin und einer spannenden Schlusssequenz – wirklich hörenswert. Das Crossover-Projekt ist hier absolut gelungen, eine starke Folge!
Für dieses ganz besondere Projekt konnte Jürgen Prochnow gewonnen werden, dessen jahrzehntelange Schauspielerfahrung natürlich auch als Hörspielsprecher von Nutzen ist. Er spricht den Residenzleiter Doc Rawson und lässt immer Unheil in seiner Stimme mitschwingen, was besonders gut auf der alten Tonbandaufnahme zu Geltung kommt. Maria Mägdefrau gehört als Lory Brandshaw zu den Bewohnerinnen des Heims und kann ihren gealterten Klang sehr gekonnt einsetzen, um diese Nebenrolle interessant und authentisch wirken zu lassen. Alexandra Lange hat hier als Erzählerin nicht allzu viel zu tun, kann diese Passagen aber wieder richtig gut gestalten. Weitere Sprecher sind Hannelore Minkus, Ursula Sieg und Peter Woy.
Auch wenn es sich um eine Crossover-Folge handelt, bekommt man in Sachen Musik und Geräusche natürlich die gewohnte Sinclair-Manier geboten, die Dennis Ehrhardt für sich bestens modifizieren konnte. So sind die Schockeffekte nicht mehr ganz so heftig und häufig zu finden, dafür mehr unheimliche Stimmung. Diese wird insbesondere durch die düstere Musik erzeugt, doch auch die vielfältigen und sehr treffend eingebauten Geräusche tragen ihren Teil dazu bei, dass hier ein perfekt produziertes Hörspiel vorliegt.
Eine Hand bricht durch die Erde, verkrümmt und dunkel verfärbt, im Hintergrund ein Strand mit einer Steilklippe, auf dem ein altes Herrenhaus steht, die ganze Szenerie ist vom Mondlicht beschienen. Das Cover ist unheimlich und gruselig – und wer der Aufdruck „Crossover mit Dorian Hunter“ nicht mag, kann das Booklet umdrehen und findet das gleiche Motiv ohne das Emblem wieder. Das Booklet enthält noch einen unterhaltsamen Infotext zur Entstehung der beiden Folgen.
Fazit: Die Geschichte ist dynamisch und spannend erzählt und wird so zu etwas wirklich Außergewöhnlichem. Die Konfrontation der beiden Geisterjäger setzt der interessanten Geschichte die Krone auf. Sehr gelungen!
VÖ: 19.April 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4705-6
John Sinclair – 82. Macht und Mythos
Erster Eindruck: Die Macht des Kreuzes
John Sinclair steckt immer noch in der Vergangenheit fest, unerreichbar für Kara und ihre Beschwörungsformeln. Auch wenn er sich nicht an sein eigentliches Leben erinnern kann und als Babylonier Torkan lebt, lernt er vieles über das geheimnisvolle Kreuz, und das von dessen Erschaffer Hesekiel. Doch nicht alles davon dürfte dem Geisterjäger gefallen…
Nach einiger Zeit gibt es mit der Kreuz-Trilogie wieder einen Dreiteiler der kultigen „John Sinclair“-Serie, die nun unter der Regie von Dennis Ehrhardt entstanden ist. Schon in den ersten beiden Folgen ging es ordentlich zur Sache, Action und eine dynamische Handlung vom Anfang bis zum Schluss haben die Messlatte für den dritten Teil „Macht und Mythos“ ziemlich hoch gelegt. Nahtlos knüpft diese Folge nach einer kurzen Wiederholung der wichtigsten Ereignisse an ihre Vorgänger an, sodass wir neben Johns Leben als Torkan im alten Babylonien auch dem von verschiedenen Gegnern bedrohten Sinclair-Team lauschen können. Hier schwappt die Handlung wellenartig vor sich hin, immer wieder gibt es neue Wendungen, die Geschichte der totgeglaubten Lupina wird erzählt, das alles ist sehr stimmig, unterhaltsam und spannend umgesetzt. Kernpunkt ist aber die Handlung in Babylon, in der John nicht nur gegen den mystischen Baal und seine Schergen antreten muss, sondern insbesondere einige sehr interessante Informationen über sein Kreuz erhält. Das hat wahrscheinlich noch weitrechende Konsequenzen für die komplette Serie und ist mit viel Eindruck umgesetzt worden. Ein wirklich phantastischer Abschluss und eine sehr gelungene Handlung runden die hervorragende, düstere Trilogie gekonnt ab.
Und natürlich kann – wie in den beiden vorigen Teilen – auch die Sprecherliste voll überzeugen. An dieser Stelle sei noch einmal Alexandra Lange erwähnt, die sich als Erzählerin sehr gesteigert hat und nun mit ihrer etwas zurückhaltenden, aber dennoch intensiven Sprechweise viele Pluspunkte sammeln kann. Nicolas König spricht hier die Rolle des Torkan und klingt sehr kämpferisch und entschlossen, er macht klar, dass der Zusammenhang zu John Sinclair nicht aus der Luft gegriffen ist. Wolfgang Draegers dunkle und geheimnisvolle Stimme passt wunderbar zu der Rolle des Hesekiel, die düsteren Prophezeiungen kommen durch in sehr gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Ronald Nitschke, Daniela Hoffmann und Gerd Rigauer.
Andreas Meyer ist hie zuständig für die Musik, und diese ist wieder eindringlich, stimmungsvoll und recht laut geraten. Sie begleitet die Spannungskurve der Handlung und ist steigert diese zusätzlich, unterstreicht wichtige Szenen oder die tollen mysteriösen Szenen, in denen die Hintergründe des Kreuzes erklärt werden. Auch die Geräusche sind wieder hervorragend passgenau eingefügt.
Natürlich ist hier das Kreuz von John Sinclair auf dem Cover zu sehen, schließlich geht es hier vorrangig um das magische Artefakt. Vor dunklem Hintergrund strahlt es in einem leichten Fliederton, Blitze zucken aus seiner Mitte heraus, während es von einer Hand gehalten wird. Die restliche Gestaltung ist bereits bekannt und so schlicht und übersichtlich wie immer.
Fazit: Ein grandioser Abschluss der Trilogie mit einer gekonnten Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit und viel Hintergrundwissen zu dem Kreuz, eine Folge, die mit ihrem düsteren Ausdruck und den spannenden Szenen begeistern kann.
VÖ: 15.März 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4704-9
John Sinclair – 81. Allein in der Drachenhöhle
Erster Eindruck: Reise in die Vergangenheit
Lady Sarah Goldwyn ist trotz der Übergriffe von Lady X in Besitz der Steintafel, die das Rätsel um John Sinclairs mächtiges Kreuz lösen kann. Doch als sie sich in eine abgelegene Kirche flüchten kann, wird der Geisterjäger in eine Falle gelockt. Doch plötzlich scheinen sich auch Jane Collins und Pamela Scott uneins zu sein, denn der Plan der von Pamela birgt ein großes Risiko…
Während der erste Teil der John-Sinclair-Trilogie um sein heiliges Kreuz vor allem in der Gegenwart angesiedelt ist und die Grundsituation, den hinterhältigen Plan des Bösen aufgriff, wird in Folge 81 mit dem Titel „Allein in der Drachenhöhle“ auf die Vergangenheit eingegangen. Und so ergibt auch die düstere Einleitung des ersten Teils mit den sieben Weltwundern einen ganz anderen Sinn… Und so wird anfangs abwechselnd aus Vergangenheit in Babylonien und der Gegenwart hin- und hergeschwenkt, was einen dynamischen Eindruck vermittelt, man will wissen, wie beides zusammenhängt. Auf beiden Zeitebenen spitzt sich die Lage immer weiter zu, und in einer ziemlich heftiges Gewaltszene wird Torkans Wut auf Baal ziemlich deutlich erklärt – das ist nichts für schwache Nerven in diesem ziemlich ernsten Hörspiel. Die Differenzen zwischen Lady X und Jane Collins sind zwar sehr unterhaltsam, aber manchmal handeln die beiden nicht sehr logisch, denn beide hatten den Geisterjäger völlig in der Hand und haben ihn dennoch nicht getötet, weil sie ihren Plan unbedingt durchsetzen wollten. Ist John Sinclair dann aber erst einmal in der Vergangenheit angekommen, sind diese kleinen Ungereimtheiten aber vergessen, denn dort wird ein unglaublich dichtes und spannendes Hörspiel präsentiert, das zeigt, wie viele andere Facetten durch den Produzentenwechsel gezeigt werden können – alles ist wesentlich düsterer, unheimlicher und ernsthafter. Ein wirklich gelungener Mittelteil der Trilogie, die sehr neugierig auf den Ausgang des Spektakels macht.
Die Sprecherauswahl begeistert mit vielen bekannten Stimmen aus der Serie und einigen wirklich interessanten Neuzugängen. So ist Gerd Rigauer als Okastra eine sehr gute Ergänzung für das bereits bestehende Team, sein tiefer, bedrohlicher Klang vermittelt viel zusätzliche Atmosphäre. Und auch Nicolas König spricht den Torkan mit viel Energie und kann die aufwallenden Gefühlsregungen des jungen Mannes sehr gekonnt darstellen. Susanna Bonasewicz kann mit ihrer hellen Stimme wieder die Magierin Kara zum Leben erwecken. Weitere Sprecher sind Marianne Bernhardt, Sonja Stein und Achim Schülke.
Perfekt inszeniert wurde hier von Anfang bis Ende, die kraftvolle musikalische Untermalung zieht sich durch die gesamte Handlung und passt sich immer der jeweiligen Stimmung an, tritt an den richtigen Stellen auch schon mal in den Vordergrund, um die Dramatik des jeweiligen Moments zu verdeutlichen. Und auch die Geräusche halten sich nicht gerade zurück, sondern verleihen mit ihren lauten Klängen mehr Lebendigkeit.
John Sinclair kauert sich an einen altertümlichen Altar, auf dem ein Foliant liegt und versucht, möglichst viel Raum zwischen sich und den grün geschuppten Drachen zu bringen, der ihn umkreist und angriffslustig die Zunge herausstreckt, der Geifer läuft ihm aus dem zahnbewährten Maul – das Titelbild ist mit seiner nostalgischen Zeichenweise nicht mehr unbedingt zeitgemäß aber wohl ein Zugeständnis an die Fans der Heftromane.
Fazit: Ein absolut gelungener Mittelteil der Trilogie, auch wenn die beiden Bösewichtinnen Jane und Pamela nicht immer glaubwürdig handeln, kann hier mit einer dynamischen Geschichte überzeugt werden.
VÖ: 15.März 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4703-2
John Sinclair – 80. Sieben Siegel der Magie
Erster Eindruck: Auftakt der Kreuz-Trilogie
Bei Ausgrabungen werden uralte Steintafeln gefunden – und gleich von korrupten Arbeitern an Pamela Scott übergeben. Diese weiß um den wahren Wert dieser Artefakte, begründen sie doch die Macht von John Sinclairs Kreuz. Währenddessen begegnet Lady Sarah in einem Buchladen auf der Suche nach magischen Werken einer alten Bekannten: Jane Collins, die auf die Seite des Bösen gewechselt ist…
Um das legendäre magische Kreuz von John Sinclair ranken sich innerhalb der Serie zahlreiche Mythen, auch in den aktuellen Folgen der „Classics“-Serie geht es um das machtvolle Artefakt – und eben auch beim neuen Dreiteiler, der mit der 80. Folge mit den Titel „Sieben Siegel der Magie“ seinen tempogeladenen Auftakt findet. Der Anfang wird ziemlich stimmungsvoll erzählt, von den sieben Weltwundern wird schnell auf das Kreuz-Thema umgeschwungen, hier wird schon einmal die Neugier auf das Kommende geweckt. Und das kann sich wirklich hören lassen, zahlreiche Szenenwechsel, immer wieder neue Situationen und ein actionbeladenes Ende lassen diese Folge zum Spektakel werden, hier wird wirklich einiges in Sachen Story und Produktion geboten. Abgerundet wird das Ganze durch das Auftauchen vieler „alter Bekannter“ aus der Serie, vom Todesnebel über Lupina (!) bis zu einer grandiosen Jane Collins, die mit einer geflüsterten Beschwörungsformel für das Sorgen kann, was ich in der Serie oft vermisst habe: eine wirklich düstere und unheimliche Stimmung. Die vielfältige und sehr temporeiche Geschichte gepaart und die perfekte Produktion lassen ein sehr rundes Hörspiel entstehen, das einen wirklich gelungenen Auftakt zur Trilogie darstellt.
Durch die zahlreichen wieder vorkommenden Figuren ist der Cast entsprechend hochkarätig besetzt, viele der Lieblinge der Fans sind hier zu hören. Dazu gehört auch die fabulöse Franziska Pigulla, die hier auch ihre böse Seite hervorkehren kann und mit ihrer dunklen Stimme für eine wunderbar dichte und unheimliche Atmosphäre sorgen kann. Evelyn Gressmann kann als Sarah Goldwyn mit ihrem warmen und sympathischen Klang überzeugen, sie wirkt sehr spontan und glaubwürdig. Boris Tessmann als Spuk hat zwar keine sonderlich große Rolle, kann in dieser Zeit aber wieder mit viel Präsenz aufwarten. Weitere Sprecher sind Dieter Schaad, Peter Woy und Samir Fuchs.
Der Soundtrack zu der Folge ist wahrlich beeindruckend und passt sich sehr gut an die Dynamik der Handlung an. Düster und recht laut ist die Musik von Anfang an, steigert sich aber im Laufe der Zeit immer weiter und endet in einem wahrlich imposanten Finale samt orchestral begleiteter Chöre. Auch die Geräuschkulisse kann da mithalten, die effektiv und häufig eingesetzten Sounds verleihen die typische Atmosphäre.
Pamela Scott in ihrer furchteinflößenden Vampirgestalt stürzt sich in das biedere Wohnzimmer von Lady Sarah Goldwyn, die erschreckt in einem ihrer Sessel sitzt. Das friedliche Ambiente des Raumes wird deutlich durch die unheimliche Gestalt gestört. Selbstverständlich wurde wieder das Titelbild der Heftromane übernommen, und auch der allseits bekannte Schriftzug darf hier nicht fehlen.
Fazit: Dynamische Wechsel, interessante Verwicklungen, das Auftauchen zahlreicher Bekannter und die sehr spannende und bestens umgesetzte Handlung machen diese Folge zu einer richtig guten, die eine klare Empfehlung wert ist.
VÖ: 15.März 2013
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4702-5
John Sinclair – SE 03. Angst über London / Dark Symphonies
Erster Eindruck: Zwischen Traum und Realität
Merkwürdige Dinge gehen in London vor, Flugzeugabstürze, Verkehrsunfälle – die ganze stadt droht bald in Schutt und Asche zu liegen. Als John Sinclair auf das Medium Miriam di Carlo trifft, die in die Zukunft sehen kann, macht er sie zu seiner Verbündeten. Das hat er auch dringend nötig, denn all seine Freunde scheinen ihn plötzlich nicht mehr zu erkennen...
Auch wenn diese Veröffentlichung unter „Dark Symphonies“ läuft, also einer Musikkompilation passend zu der kultigen John Sinclair-Serie von Lübbe Audio, doch Fans der Serie dürften sich wohl eher über die darin enthaltene dritte Sonderfolge freuen – und auch darin den Hauptanreiz sehen, die Doppel-CD zu kaufen. Und das lohnt sich, denn „Angst über London“ unterscheidet sich stark von den Geschichten der Hauptreihe, legt eine ganz andere Erzählweise und einen anderen Handlungsverlauf zu Grunde und wirft damit ein ganz neues Licht auf die manchmal etwas eingefahrenen Strukturen des Geisterjägers. Man kann manchmal kaum zwischen Realität und Vision unterscheiden, und gerade das macht das entworfene Schreckensszenario so interessant und greifbar. Auch, dass anfangs ein großer Teil der Story eben nicht aus der Sicht von Sinclair, sondern von dem hellsichtigen Medium Miriam di Carlo erzählt wird und John Sinclair wie nebenbei auftaucht, hat seinen Reiz. Das große Rätsel, wer denn nun hinter allem steckt, warum die Hauptfigur plötzlich von niemandem mehr erkannt wird, was es mit den Visionen auf sich hat, all das wird langsam und genüsslich aufgeklärt und weicht dabei stark vom sonstigen Handlungsverlauf ab. Die Betonung auf Mytery-Elemente und deutlich weniger Actionsequenzen lassen diese Folge sehr stark werden, die somit eine klare Empfehlung für Sinclair-Fans darstellt.
Zahlreiche Gastsprecher sind hier in kleinen Rollen zu hören, die meisten sind auch schon auf der Musikkompilation zu hören, beispielsweise Marianne Rosenberg, Xavier Naidoo, Nena und Haudegen. Auch Katharina von Keller macht als Miriam di Carlo einen sehr guten Eindruck, klingt mal zerbrechlich, mal kraftvoll, spielt mit ihrem Charakter und formt ihn so zu einer interessanten Rolle. Erzählerin Alexandra Lange hat mir hier richtig gut gefallen, sie legt ein wenig mehr Tempo in ihre Texte und hat einen tiefen, unheilvollen Unterton. Als John Sinclair darf natürlich Frank Glaubrecht nicht fehlen, dessen coole Art wunderbar in die Serie passt.
Das Hörspiel ist opulent wie immer inszeniert, überraschen kann aber die „Dark Symphonies“-CD, die sich an so manchen gewagten Stilbruch traut. Da ist Marianne Rosenberg mit den Rüpel-Romantikern von Haudegen vereint, Nena mit den H-Blockx und Xavier Naidoo mit Score-Musik aus den Hörspielen. Doch gerade diese bunte Mischung ist es, die den Reiz der Zusammenstellung ausmacht, und allen Liedern liegt eine deutliche Düsternis zu Grunde.
Zur Sonderfolge gibt es hier auch eine besondere Aufmachung. Das Jewel-Case ist in einem schicken Pappschuber untergebracht, natürlich in schlichtem Schwarz – das Logo ist hier sogar eingeprägt. Darunter in schwarzer Glanzfolie der Folgentitel und in gelber Umrandung „Dark Symphonies“. Im umfangreichen Booklet ist zu jedem Künstler ein Foto sowie der Songtext abgedruckt.
Fazit: Eine ganz spezielle Folge von John Sinclair, die mit einem ganz anderen Handlungsverlauf und einem interessanten Gegenspieler überzeugen kann. Auch die Kompilation ist abwechslungsreich zusammengestellt.
VÖ: 28.September 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4555-7
John Sinclair – 74. Lupinas Sohn
Erster Eindruck: Werwolfjagd
Lupinas Werwolfsippe bedroht weiter ganz London und richtet jede Menge Unheil an. Zwar können Suko und John Sinclair vorerst die gefährlichen Wesen zurückschlagen, die Königin der Werwölfe und ein geheimnisvoller schwarzer Wolf können aber entkommen. Und dann taucht auch noch Lady X auf und entführt Glenda Perkins...
Nach einem hervorragenden Start in den ersten Zweiteiler von Dennis Erhardt als Regisseur von John Sinclair geht es auch in Nummer 74 der Serie packend weiter. „Lupinas Sohn“ heißt der vierte Titel unter dem neuen Team und ist – wie sein Vorgänger – ein richtig gelungenes Hörspiel. Das liegt zum einen auch daran, dass „Die Werwolf-Elite“ gut vorbereitet hat und man nun schon voller Spannung die nächsten Ereignisse erwartet. Nahtlos wird auch daran angeknüpft, die verschiedenen kleinen Handlungsstränge werden in schnellem Wechsel weitergeführt und spitzen sich immer weiter zu. So sind später sowohl John Sinclair als auch seine Gegnerin Pamela Scott in einer Zwangslage, in der keiner auch nur einen Schritt zurück gehen kann und der weitere Verlauf völlig ungewiss ist. Das bestätigt sich auch dadurch, dass hier eine durchaus wichtige Figur für die bisherige Handlung ihren letzten Auftritt hat. Gut gefallen hat mir die neue Figur des Luparo, der ein weiterer mächtiger Feind ist und mit einer interessanten Hintergrundgeschichte ausgestattet wurde. Auch hier passt alles wunderbar zusammen, und das Flair, das Fans so an John Sinclair schätzen, wird massiv geboten. Sogar noch einen Tick besser als der erste Teil kann „Lupinas Sohn“ vollkommen begeistern.
Rasmus Borowski hat als Luparo hier zwar nur einen kleinen, dafür umso wichtigeren und beeindruckenderen Auftritt. Seine markante Stimme passt sehr gut zu dem mächtigen Werwolf, zumal er ihn düster und verschlagen wirken lässt. Ilya Welter legt als Glenda Perkins eine solide Leistung ab und stellt Sinclairs toughe Sekretärin gekonnt dar. Als Suko ist wie immer Martin May mit dabei, er bleibt in jeder Situation gekonnt cool und voll in seiner Rolle. Auch Karlheinz Tafel, Simona Pahl und Eckart Dux sind zu hören.
Behutsam und doch gekonnt hat Dennis Erhardt den Sound von Sinclair an seinen eigenen Stil angepasst und einen guten Mittelweg zwischen den beiden Stilistiken gefunden. Die Musik drängt sich nicht mehr so sehr in den Vordergrund und ist ein wenig atmosphärischer, ohne zu mystisch oder düster zu wirken. So ist der lockere Grundton der Serie beibehalten worden.
Natürlich sich auf diesem Titelbild Lupina und ihr Sohn Luparo zu sehen, die Königin der Werwölfe halb verwandelt mit Wolfskörper und menschlichem Gesicht. Die Umgebung ist mit dem schlichten Vollmondhimmel und dem dunklen Hügel sehr schlicht gehalten, sodass die beiden Figuren deutlich im Fokus stehen. Die restliche Aufmachung ist übersichtlich wie immer.
Fazit: Noch eine Steigerung zum ersten Teil mit vielen starken Szenen und einem packenden Finale.
VÖ: 18.Mai 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4594-6
John Sinclair – 73. Die Werwolf-Elite
Erster Eindruck: Zurück auf altem Niveau
Als Glenda Perkins auf der Suche nach Jane Collin nichts weiter als einen Werwolfclub entdeckt hat, ist Geisterjäger John Sinclair alles andere als erfreut. Doch schon bald wird genau das zu einem brisanten Fall, als ein kleines Mädchen von einem Werwolf angegriffen wird und von niemand anderem als Pamela Scott gerettet wird. Was geht in der Mordliga vor?
Nach 70 Folgen Döring-Ära als Regisseur der Lübbe-Serie „John Sinclair“ und anschließendem Wechsel auf Dennis Ehrhardt mussten sich Hörer und Produzenten anscheinend etwas aneinander gewöhnen – mit der 73. Folge trifft man sich wieder auf einem Level. Das liegt zum einen daran, dass einige Änderungen wohl doch etwas gewöhnungsbedürftig waren und zum anderen daran, dass Dennis Ehrhardt hier wieder das macht, was er am besten kann: Gruselige Hörspiele produzieren. Schon in einer der ersten Szenen, das den Überfall auf das kleine Mädchen thematisiert, kommt ein wenig Grusel-Flair auf, genau so viel, dass es eine richtig gute Grundlage für diese Geschichte bietet. Und so geht es dann auch weiter mit Action, Spannung und ein bisschen Intrigenspiel in der Mordliga. Dessen Mitglieder wirken hier sogar noch intensiver und vielschichtiger als früher, ihnen wird insgesamt mehr Charakter zugestanden. Die Schnitte erfolgen schnell, alles wirkt hier dynamisch und flüssig, auch die Spannung kann durch diese gelungene Technik weiter gesteigert werden. Hier passt alles zusammen und bereitet zudem auf den zweiten Teil der Handlung vor, ohne seine Eigenständigkeit und eigene Nuancen zu verlieren. Eine richtig starke Folge, wie ich sie mir von der Serie wünsche. Weiter so!
Nach zwei sehr mäßigen Folgen sagt mir auch Erzählerin Alexandra Lange zu, ihre Passagen gestaltet sie düsterer und ein wenig langsamer als zuvor, was die Spannung noch zu steigern weiß. Claudia Urbschat-Mingues ist für dunkle Rollen wie geschaffen und bringt auch hier wieder Lupina sehr gut zur Geltung. Und eine Szene sei noch sehr lobend erwähnt, in der Frank Glaubrecht einen wahren Gefühlsausbruch hinlegt, wieder eine andere Facette des Geisterjägers. Auch Thomas Petrou, Tilo Schmitz und Bernd Vollbrecht machen ihre Sache gut.
Die Musik fügt sich stimmig in das Geschehen ein und unterstützt sie gekonnt in ihrer Wirkung. Es knallt auch hier nicht mehr so an allen Ecken und Enden wie bei Döring, aber auch dieses etwas Weniger gefällt mir sehr gut. Das gilt sowohl für die Musik, die sich mehr im Hintergrund hält, ohne gänzlich zu verschwinden, als auch für die Geräusche, für die ähnliches gilt.
Lupina, vom Vollmond beschienen, steht zusammen mit zwei weiteren, halb verwandelten Werwölfen in einem von Nebel umwaberten Wald und hält diese an den Händen – der Ausdruck des Titelbildes ist dunkel und mystisch, passt sehr gut zu der Folge und fügt sich auch in das andere Artwort der Serie mit dem grellgelben Schriftzügen gut ein.
Fazit: Spannung, Action, ein bisschen Grusel, eine flüssige und unterhaltsame Geschichte mit schlüssiger Produktion – so soll Sinclair klingen!
VÖ: 5.April 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4552-6
John Sinclair – 72. Das Ölmonster
Erster Eindruck: Stopp in Saudi-Arabien
In der Saudi-arabischen Botschaft in London verwandeln sich plötzlich blutrünstige Besten und richten ein Massaker an. Der zur Klärung hinzugezogene Geisterjäger John Sinclair bricht kurz darauf in das Land der Wüste auf und macht dort weitere, erschreckende Entdeckungen. Zusammen mit Suko versucht er, der Sache auf den Grund zu gehen...
Seit der vorigen Folge wird die John Sinclair-Serie von Lübbe Audio von einem neuen Team umgesetzt, und gleich für den Erstling hagelte es jede Menge Häme und schlechte Kritiken. Die 72. Folge der Serie und damit die zweite unter neuer Regie wirkt nun deutlich gereifter und griffiger, hat wieder mehr von der alten Atmosphäre der beliebten Reihe. Schon die Handlung ist stimmiger und auch wesentlich spannender, wenn auch kein Top-Titel bei dieser Vorlage heraus kommen kann - ein deutlicher Anstieg im Laufe der Zeit ist zu erkennen. Auch kommt wieder mehr des typischen Sinclair-Flair herüber, mehr actiongeladene Gefechte und wilde Kämpfe säumen die Handlung. Sogar ein klein wenig Grusel ist in einigen Szenen zu entdecken, die Stimmung ist wieder intensiver als im Vorgänger, ebenso wie die von Jason Dark geschaffenen Figuren ihre Wirkung besser entfalten. „Das Ölmonster“ ist keine schlechte Folge der Serie, auch wenn sie nicht ganz an die Hochzeiten heranreicht. Und sind wir mal ehrlich, unter Oliver Döring gab es auch einige schwächere Folgen.
Frank Glaubrecht ist wieder richtig stark als John Sinclair und stellt den Witz der Figur gleichberechtigt neben den Ernst und die Coolness. Er sorgt an vielen Stellen für zusätzliche Atmosphäre. Auch Martin May als Suko ist wieder richtig gut, er spielt Glaubrecht immer wieder in die Hand, ohne zu versinken. Allein die neue Erzählerin Alexandra Lange-Baehr kann auch hier nicht überzeugen, sie bleibt zu blass und kann die jeweilige Stimmung nicht mit ihrem Klang transportieren. Weitere Sprecher sind Ronald Nitschke, Frank Jordan und Erik Schäffler.
Vom Sound her ist geht es nach dem Wechsel des Produktionsteams nicht mehr ganz so bombastisch zu, was insbesondere bei den Geräuschen auffällt. Beispielsweise sind die Pistolengeräusche realistischer und somit leiser gehalten, was allerdings auch nicht so dynamisch wirkt. Stilistisch ist die Musik ähnlich wie vorher, jedoch nicht mehr ganz so dramatisch.
Optisch hat sich nach dem Neustart rein gar nichts geändert, womit wir wieder das Titelbild der alten Bastei-Romane betrachten dürfen. Das Motiv passt recht gut zu der Handlung und bringt die Stimmung in der saudi-arabischen Wüste gut zur Geltung. Auch das Mystische Element in der Ölsäule passt gut herein. Die restliche Gestaltung ist gewohnt schlicht.
Fazit: Keine schlechte Folge mit einer gelungenen Geschichte, aber noch einigen Stolpersteinen.
VÖ: 16.März 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4551-9
John Sinclair – 71. Der Mann, der nicht sterben konnte
Erster Eindruck: Neue Produzenten für die Erfolgsserie
Vor über 100 Jahren stürzte in Russland ein Meteor ab, der Holzfäller Fjodor Rankin ist unmittelbar in der Nähe. Das seltene Ereignis zieht weitreichende Folgen mit sich, denn von nun an kann Fjodor weder verletzt werden noch altert er. Der KGB rekrutiert den Mann für eine Mission in England, und dort trifft er auf niemand anderen als John Sinclair...
Schon früh war bekannt, dass mit der 71. Folge Oliver Döring aus der Erfolgsserie „John Sinclair“ aussteigen würde und somit Dennis Ehrhardt als neuer Produzent fungieren würde. Und auch, dass damit große Änderungen innerhalb der Serie vorgenommen werden würde, konnte man sich denken – entsprechend groß war die Spannung und die Erwartungshaltung an den anerkannten Produzenten. Leider wurde keine sonderlich glückliche Vorlage für das Erstlingswerk ausgesucht, „Der Mann, der nicht sterben konnte“ bietet nicht genügend Reizpunkte, um ein spannendes Hörspiel zu produzieren. Die Handlung plätschert hier nur so vor sich hin, das Tempo ist ausgesprochen gering. Einige der Dialoge wirken hölzern und künstlich – ein Problem, dass bei der Serie nicht zum ersten mal auftritt. Insgesamt wirkt alles sehr gebremst und wesentlich ruhiger, die überzogene Darstellungsweise Dörings hat der Serie besser gestanden. Dabei sind die neuen Ansätze durchaus lobenswert und in einzelnen Elementen auch gelungen, so wirkt das Sounddesign realitätsnäher und durchaus auch vielschichtiger. Vielleicht liegt es an der mauen Story, vielleicht ist man noch zu sehr an die wuchtigen Arrangements von Oliver Döring gewohnt, aber leider ist diese erste Folge unterm neuen Produzententeam kein guter Start.
Auch in Sachen Sprecher hat es personelle Veränderungen gegeben, die neue Erzählerin heißt Alexandra Lamge-Baehr. Sie spricht wesentlich sanfter und bei weitem nicht so prägnant wie ihr Vorgänger, kann deswegen auch nicht die gleiche Spannung aufbauen. Man hört allerdings, dass sie durchaus das Potenzial hat, stärker auf die Charaktere und ihre Gewissenskonflikte einzugehen. Erik Schäffler spricht Fjodor Rankin und kann die düstere und zwiespältige Gestalt gut einfangen. Der ganz spezielle Klang von Sven Plate bereichert auch in der Rolle des Gaylord Rankin dieses Hörspiel. Weitere Sprecher sind Evelyn Gressmann, Claus-Dieter Clausnitzer und Uli Krohm.
Schon zu Beginn lassen sich große Unterschiede zur Döring-Produktion feststellen: Das Intro ist komplett anders. Neben einem neuen Erzähltext, der nicht mehr ganz so reißerisch ist, wurde auch die Musik verändert und wirkt nun nicht mehr so wuchttig und mitreißend, eher verspielter – und das mag nicht so recht zu der Serie passen. Auch danach geht es gemäßigter weiter, nur die heftigen Schockmomente sind noch so prägnant wie früher.
An der optischen Ausführung hat sich nichts geändert, nach wie vor ist das Titelbild der Heftromanserie verwendet worden, auch die Kombination mit den grellgelben Schriftzügen ist geblieben. Der Mann, der nicht sterben konnte, wirkt auf diesem Bild aber eher grimmig und wehmütig als wirklich bedrohlich. Auch ein Hinweis auf den Wechsel des Produzenten ist nicht zu finden.
Fazit: Eine gemäßigte Handlung, die kaum Spannung zulässt, dazu kann auch die Produktion hier nicht begeistern. Kein guter Start...
VÖ: 20. Januar 2012
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4550-2
John Sinclair – 70. Die Hexeninsel
Erster Eindruck: Wikkas Rückkehr
Der Ripper hat gesiegt und Besitz von Jane Collins Körper ergriffen. Geisterjäger John Sinclair legt alles daran, seine ehemalige Freundin zu retten und bringt sie nach einigen Diskussionen in ein Sanatorium, dass auch außergewöhnlichen Heilungsmethoden aufgeschlossen ist. Doch während der Fahrt wird ein Anschlag auf das Gefährt vernommen...
Nach 70 Folgen (und einigen Specials) nimmt Oliver Döring Abschied von John Sinclair, dem berühmten Serienhelden von Jason Dark, für die Hörspielserie wird er keine weiteren Folgen mehr produzieren. Und zum Abschied lässt er es noch einmal so richtig krachen – und setzt sich selbst ein kleines Denkmal. Denn einer der Fahrer des Krankentransports heißt nicht zufällig auch Döring und wird mit den Worten „Olli ist raus“ von übernatürlichen Mächten vernichtet. Doch neben dieser lustigen Anspielung hat „Die Hexeninsel“ noch einiges mehr zu bieten und setzt nahtlos den hervorragenden Vorgänger fort. Auch hier geht es in der Beziehung zwischen Jane und John turbulent zu, der Geisterjäger versucht verzweifelt, die Detektivin von dem Geist des Rippers zu befreien. Das ergibt einige emotionale Szenen, die ungefiltert beim Hörer ankommen und der Serie eine ganz andere Tiefe verleihen als die sonst übliche lockere und gruselige Unterhaltung. Doch auch in Sachen Action und Spannung lässt sich diese Episode nicht lumpen und gibt Wikka, der Königin der Hexen, einen weiteren eindrucksvollen Auftritt, der sie trotz der kurzen Zeit zu einer der Lieblings-Gegnerinnen der Hörer werden dürfte. Stets ist man hier auf Spannung und kann die weiteren Entwicklungen kaum abwarten, fiebert mit den Protagonisten mit und ist entsetzt über die Wandlung von Jane. Oliver Döring verabschiedet sich mit einem Knall und beweist, dass er ein grandioses Gespür für das richtige Timing hat. Eine sehr, sehr gute Folge der Serie.
Franziska Pigulla zeigt erneut eine andere Facette ihres Könnens, hier kann sie locker so einige andere Bösewichte mit ihrer heftigen Aussprache in die Tasche stecken und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Auch Sandra Schwittau ist als Wikka eine hervorragende Wahl, ihre raue und einzigartige Stimme nimmt hier eine hinterlistige und bösartige Färbung an. Susanna Bonasewicz ist wieder als Kara zu hören, ihr sanfter Klang bildet einen tollen Kontrast zur lautstarken Umsetzung der Serie. Weitere Sprecher dieser Folge sind Karlheinz Tafel, Dietmar Wunder und Wolfgang Bahro.
Für zusätzliche Atmosphäre sorgt wie immer die stimmungsvolle Musik, die genau an den richtigen Stellen einsetzt und die einzelnen Szenen immer wieder anders beleuchten kann. Hinzu kommen die zahlreichen Geräusche, mal leise, mal laut im Vordergrund, die der Handlung mehr Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit verleihen.
Drei Hexen mit hämischem Gesicht, mit flatternden schwarzen Kleidern tragen John Sinclair hoch über einer bergigen Insel – wieder wurde das Cover von den Heftromanen übernommen und verleiht so einen nostalgischen Charme, der durch den schwarzen Rahmen jedoch moderner wirkt. Im Inneren gibt es wie immer keine Extras, nur die wichtigsten Produktionsangaben.
Fazit: Viel Emotion, viel Spannung und eine dramatische Handlung, die einen Wendepunkt der gesamten Serie darstellt – ein Muss für Fans des Geisterjägers.
VÖ: 25.November 2011
Label: WortArt
Bestellnummer: 978-3-7857-4494-9
John Sinclair – 69. Der Ripper kehrt zurück
Erster Eindruck: Ein Wendepunkt mit Gefühlschaos
Jane Collins findet durch Zufall einen Liebesbrief von Nadine Berger und erfährt so von der Liaison der Schauspielerin mit John Sinclair. Die Trennung von John Sinclair steht für sie fest. Mitten in dieses Gefühlschaos platz die Nachricht Sir James Powells', dass anscheinend der Ripper zurückgekehrt sei. Das Dilemma nimmt seinen Lauf...
In der 69. Folge der John Sinclair-Serie von WortArt ist es vorerst nicht die actionreiche Geschichte, die auffällt, sondern das ganz private Drama zwischen John Sinclair und Dauerfreundin Jane Collins. Dieses nimmt einen großen Teil der Handlung ein und beschreibt, für diese Serie ungewohnt emotional, das ganze Gefühlschaos der beiden. Ein wichtiger Meilenstein der ganzen Serie, der alles verändert und gewohnte Sicherheiten auf den Kopf stellt. Gerade, wenn man sich länger mit der Serie beschäftigt hat und mit den Charakteren mitfühlt, ist dieser Part durchaus mitreißend. Ganz davon ab findet auch wieder eine gruselige und actionbetonte Story statt, die sehr gut mit dem ersten Teil verknüpft wird. Auch hier wird auf Ereignisse aus der Vergangenheit zurückgegriffen, der Ripper sorgt wieder für Spannung. Gerade das Unberechenbare, das dieser Figur anhaftet, ist intensiv eingefangen und sorgt für jede Menge unheimliche Stimmung. Auch das Szenario mit dem Grusel-Vergnügungspark fügt sich nahtlos ein. Ein wirklich fieser Cliffhanger beendet diese Folge und weckt reges Interesse an den weiteren Ereignissen. Eine rundum gelungene und sehr ausgeglichene Folge, eine der besten der letzten Zeit.
Auch die Sprecher laufen bei dieser gelungenen Vorlage zu Hochform auf, gerade die Stammsprecher können hier noch einmal alles geben. Die wunderbare Franziska Pigulla kann hier neben der coolen Detektivin auch die harte, kalte und sehr verletzliche Seite von Jane Collins zeigen. Und Frank Glaubrecht ist hier mal sehr emotional, alles Lockere und Flapsige fällt hier von ihm ab. Suko steht hier zwischen den Stühlen, und das bringt Martin May sehr gut zur Geltung. Weitere Sprecher sind Tanja Geke, Anja Rybiczka und der wunderbare Jörg Hengstler als Ripper.
Wie immer ist die musikalische Umsetzung sehr gelungen, hier darf es eben auch mal etwas lauter zugehen, sodass die Musik wieder mit der üblichen, reißerischen Gitarrenmusik aufwartet und lautes Knallen für regelmäßige Schockmomente sorgt. Auch die Geräusche sind wieder bestens eingefügt, sodass die typische Atmosphäre der Serie aufkommt.
Der Ripper in wehendem Mantel und Zylinder würgt von hinten eine junge rothaarige Frau in modernem Dress, während der Hintergrund dunkel beleuchtet ist und nebelverhangene Straßen zeigt. Eine stimmungsvolles Bild für diese Folge, die schon mal gut die Atmosphäre wiedergibt. Im Inneren gibt es keine Neuerungen, alles ist sehr schlicht gehalten.
Fazit: Eine sehr spannende Geschichte mit grandiosem Bösewicht, dazu jede Menge Gefühlschaos, genau das Richtige für Fans der Serie und eine der besten Folgen der letzten Zeit.
VÖ: 11.November 2011
Label: WortArt
Bestellnummer: 978-3-7857-4475-8
John Sinclair – 68. Die Leichenkutsche von London
Erster Eindruck: Eine Kutsche, die es in sich hat...
Als das Haus eines Gangsterbosses angegriffen wird, erscheint plötzlich eine schwarz lackierte Leichenkutsche, der ein grauenhafter Dämon erscheint und den Übeltäter umbringt. Als eine Zeugin dies aussagt, ist John Sinclair schnell klar, dass Xorron dahinter stecken muss – und er hat noch andere Opfer, die er noch in dieser Nacht umbringen will...
Es geht weiter mit dem Klassiker unter den Geisterjäger-Hörspielen: John Sinclair. Mittlerweile ist Folge 68 erschienen, die den Titel „Die Leichenkutsche von London“ trägt. Dieses merkwürdige und gefährliche Gefährt taucht immer in der Geschichte auf, wenn Unheil droht, was auch recht stimmungsvoll in Szene gesetzt wurde. Schon zu Beginn wird mit dem Auftauchen der schwarzen Kutsche die eigentliche Geschichte eingeläutet, die von diesem Zeitpunkt an zwar nicht in halsbrecherischem, aber angemessen schnellem Tempo abläuft. Irgendetwas passiert immer, das wichtig für den Verlauf ist, sodass stets für Unterhaltung gesorgt wird. Dass Gangsterbosse von der Hölle gejagt werden, ist zwar nicht gerade eine große Neuerung, aber durchaus spannend umgesetzt. Gut gefällt mir hier wieder die Darstellung von Sinclair und seinem Team, der in einer Szene seinen Boss ziemlich hereinlegt – typisch für seine unkonventionelle Vorgehensweise. Der Verlauf ist flüssig und unterhaltsam, das Ende gut in Szene gesetzt – besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch die Schlussszene, die einen Ausblick auf kommende Folgen gibt und das Leben des Teams entscheidend verändern wird. Eine gelungene und sehr solide Folge mit einigen starken Szenen.
Bernd Vollbecht spricht den Mafiaboss Logan Costello und bringt in seiner kurzen, aber effektiven Szene den unnachgiebigen und etwas hochmütigen Charakter gut wieder. Seine Geliebte Lana wird von Marie Bierstedt gesprochen, deren helle Stimme in interessantem Kontrast zu dieser nicht ganz lupenreinen Figur steht, was sie gut herüber bringen kann. Udo Schenks dunkle und markante Stimme ist bestens geeignet für die Rolle eines Bösewichts, weswegen er auch hier Xorron eine ganz eigenen Ausdruck verleiht. Weitere Sprecher sind Rainer Fritzsche, Markus Pfeiffer und Wolfgang Bahro.
Zu der akustischen Umsetzung müssen nicht mehr allzu viele Worte verloren werden, sie sind nach wie vor von hoher Qualität. Auch wenn andere Produktionen mittlerweile in Sachen atmosphärische Gestaltung und gruseliger Stimmung auf- und überholt haben, hat keine andere Serie so hübsche und immer wieder effektive Schockmomente wie John Sinclair.
Das titelgebende Gefährt ist auch auf dem Cover abgebildet und sieht ziemlich Unheil verkündend aus – was natürlich auch der sehr düstere Farbwahl mit den Lichteffekten zu verdanken ist. Dank der Übernahme von den Romanheften sieht das Cover herrlich nostalgisch aus. Die restliche Aufmachung ist – wie immer – sehr schlicht und bietet keine weiteren Extras.
Fazit: Eine kurzweilige und temporeiche Folge mit einigen wirklich gelungenen Szenen und flüssigem Verlauf.
VÖ: 16.September 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4474-1
John Sinclair – 67. Die Gruft mit dem Höllenauge
Erster Eindruck: Aus der Vergangenheit eines Geisterjägers
Das Grab von John Sinclair übt eine seltsame Faszination auf den jungen Mann namens Frank aus. Als er den Grabstein berührt, sitzt er plötzlich fest, den Arm halb im Stein versunken. Doch es gibt auch einen äußerst lebendigen Mann gleichen Namens, der auf den Fall aufmerksam wird und erneut die Mächte der Hölle konfrontiert wird – und gleichzeitig mit einer Familiengeschichte, die weit in die Vergangenheit reicht…
Neben einer ganzen Reihe von Erzfeinden, die in ziemlicher Regelmäßigkeit John Sinclair und seinen Freunden das Leben zur Hölle machen – und das im wahrsten Sinne des Wortes – gibt es auch immer wieder Folgen, die eher in sich abgeschlossen sind und einen einzelnen Fall des Geisterjägers behandeln. Wie beispielsweise die 67. Folge „Die Gruft mit dem Höllenauge“, die zudem noch einen sehr interessanten Einblick in die Familie des Titelhelden gibt. Nicht nur, dass Johns Eltern zum ersten Mal auftauchen, auch der Konflikt zwischen Horace Sinclair und seinem Sohn wird beleuchtet. Für Fans der Serie ein kleines Schmankerl, das schließlich weitere Einblicke in den Charakter der Hauptfigur erlaubt und ihn nicht nur als den coolen Ermittler zeigt. Eingebettet ist dies alles in eine durchaus interessante Geschichte, die aber nicht zu den stärksten der Serie gehört. Eine kleine mystische Geschichte um einen bösen Geist, der typische Aufbau der Serie mit dem langsamen Anfang, der sich zu einem actionreichen und temporeichen Finale steigert, ist ebenso vorhanden wie die Atmosphäre, die die Serie ausmacht. Alles passt gut zusammen und macht Spaß, wird kurzweilig dargeboten und lässt auch eine große Portion Humor nicht vermissen. Eine sehr solide Folge, die mit der interessanten Familiengeschichte punktet.
Neben dem bereits etablierten Cast der Serie wird natürlich auch hier wieder Wert auf gute Sprecher gelegt, die die Nebenrollen ebenso engagiert vertonen. So ist Dietmar Wunder als Frank Evans zu hören, der in dem Grabstein gefangen wird. Mit seinem professionellen Auftreten und der glaubhaften Sprechweise beweist er einmal mehr sein Können, auch aus der gewöhnlichsten Rolle etwas Besonderes herauszuholen. Ernst August Schepmann ist als Horace Sinclair zu hören und kann den charakterstarken Mann mit dem nötigen Ernst und Nachdruck darstellen. Rainer Schöne sorgt als „alter“ John Sinclair für gruselige Momente. Luise Lunow, F.G. Beckhaus und Martin May sind ebenfalls zu hören.
Die akustische Gestaltung ist nach wie vor auf höchstem Niveau und kann mit einer stimmungsvollen Atmosphäre überzeugen. Auf musikalischer Seite wird dies wieder durch die typischen harten Gitarrenklänge erreicht, die die Stimmung der Geschichte gut einfangen. Die Geräusche ergänzen dies mit ihren vielfältigen Einsätzen und gestalten besonders die actionlastigen Szenen sehr eingängig.
Natürlich wird die im Titel benannte Gruft auch auf dem Cover gezeigt, sodass der Betrachter gleich einen Eindruck von dem mächtigen Grabstein bekommt. Sonderlich gruselig oder stimmungsvoll ist das Titelbild aber dieses mal nicht anzusehen, im Gegensatz zu den vielen anderen sehr gelungenen Motiven wird hier eher Durchschnittliches geboten. Die restliche Aufmachung ist wie immer übersichtlich, aber ohne zusätzliche Informationen.
Fazit: Eine gute und unterhaltsame Geschichte mit dem typischen Verlauf der Serie, gewürzt mit Hintergrundinformationen zu der Hauptfigur und unheimlicher Stimmung.
VÖ: 22.Juli 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4473-4
John Sinclair – 66. Hexenwahn
Erster Eindruck: Neue Kultgruppen und neue Gegnerin
Bill Conolly bekommt Hinweise auf Vereinigungen von Hexen, denen sich insbesondere ältere Menschen anschließen. Zusammen mit dem Sinclair-Team will er der Sache auf den Grund gehen – und stößt tatsächlich auf eine neue, mächtige Gegnerin, die Dämonin Wikka. Besonders für Jane Collins hat dies weitreichende Konsequenzen...
In beeindruckendem Tempo, welches kaum ein anderes Label bei seinen Hörspielen vorlegt, erscheinen in erfreulicher Regelmäßigkeit neue Folgen der Geisterjäger-Serie John Sinclair, und selbst die Qualität scheint dabei eher zu- als abzunehmen. Folge 66 behandelt dabei ein Thema, das bisher eher sehr kurz gekommen ist: Hexen. Und das schafft auch wieder eine neue Atmosphäre für die Folge, alles wirkt hier ein wenig mystischer – und auch gruseliger, was vielen Fans gefallen dürfte, die nach den ganzen (auch hervorragenden) Actionspektakeln ein wenig Gänsehaut spüren wollen. „Hexenwahn“ heißt das gute Stück und ist spannend erzählt, überrascht immer wieder mit neuen Wendungen und hat ein wunderbar untypisches Ende, das merklich Grundsteine für weitere Entwicklungen der Rahmenhandlung bietet. Besonders gefallen mir hier die Szenenwechsel zwischen zwei Erzählsträngen, die alles dynamisch wirken lassen und sich zu einem spannenden Ganzen entwickeln und in einem hochdramatischen Finale enden. Schön, dass hier ordentlich frischer Wind in die Serie gebracht wurde, Hexenwahn ist für mich eine der besten Folgen von John Sinclair, die in letzter Zeit veröffentlicht wurden.
Bis in die kleinste Nebenrolle wurde auch dieses Hörspiel mit Top-Sprechern besetzt, die für ungetrübten Hörgenuss sorgen. Die wunderbare Franziska Pigulla kann ein weiteres mal zeigen, wie vielfältig sie ihre Stimme anpassen kann, ihre Interpretation der Jane Collins ist wohl nur schwer zu toppen. Wikka, die böse neue Gegenspielerin, bekommt ihre Stimme von Sandra Schwittau geliehen, deren rauer Klang wunderbar mit der Rolle harmoniert, auch sie macht mal wieder einen hervorragenden Eindruck. Christian Schult ist als Harald Doyle mit dabei und fügt sich mit seiner einprägsamen und angenehmen Stimme sehr gut in das Ambiente ein. Weitere Sprecher sind Thomas Nero Wolf, Berenice Weichert und Gerrit Schmidt-Foss.
Großes Lob gibt es seit jeher für die akustische Gestaltung der Serie, und auch hier wird dem äußerst positiven Eindruck kein Abbruch getan. Die Musik ist sehr stimmig und scheint in Gleichklang mit der Story Wellen zu schlagen, ist mal präsent und mal zaghaft im Hintergrund. Die Geräusche dürfen hier auch mal etwas lauter sein, was eine intensivere und heftigere Atmosphäre schafft.
Die Covergestaltung gefällt mit dieses mal äußerst gut. Die melancholisch blickende und durchscheinende Frau gibt ein tolles Motiv ab, das durch mystische und naturverbundene Elemente und die Einfärbung in Violett noch wunderbar in Szene gesetzt wurde. Zudem wirkt es wesentlich moderner als viele seiner Vorgänger. Die übrige Gestaltung ist bereits bekannt und wurde nicht verändert.
Fazit: Hier kommen wieder mehr mysteriöse Elemente ins Spiel, eine hervorragende Gegnerin und neue Verstrickungen des Teams – eine sehr starke Folge der Serie!
VÖ: 20.Mai 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4472-7
John Sinclair – 65. Das Vampirnest
Erster Eindruck: Der Fortschritt der Medizin...
Bei einem Kampf tötet John Sinclair einen Angreifer und ist überrascht, dass der vermeintliche Vampir viel Blut verliert und auch sonst nicht alle Merkmal eines Blutsaugers besitzt. Er beginnt zu recherchieren und vermutet eine neue Teufelei der Mordliga – womit er völlig richtig liegt, denn Lady X und Solo Morasso haben einen neuen Plan ausgeheckt...
Die Mordliga ist seit langer Zeit ein großes Thema bei John Sinclair, der erfolgreichen Geisterjäger-Serie, die in der Neuproduktion bei Lübbe Audio erscheint und Qualitätsmaßstäbe gesetzt hat. Ein Vorteil dieser Organisation ist, dass viele verschiedene Bösewichter immer wieder andere Färbungen in die Handlung mit einbringen, was schon daran liegt, dass sie ganz unterschiedliche Dämonen sind. „Das Vampirnest“ beschäftigt sich mal wieder intensiv mit Lady X alias Pamela Scott, was natürlich wieder eine Vampirgeschichte nach sich zieht. Doch dieses mal geht alles erst einmal recht rätselhaft zu, das Sinclair-Team muss vorerst herausfinden, was hinter den Kreaturen steckt, die eine Mischung aus Mensch und Vampir zu sein scheinen – schade nur, dass dem Hörer die Auflösung recht schnell präsentiert wird, hier wurde viel Potenzial für zusätzliche Spannung verschenkt. So konzentriert sich die Handlung wieder auf zahlreiche, hervorragend erzählte und produzierte Actionszenen und ein kleines bisschen Grusel. Dabei wird nie die herrliche Lockerheit verloren, der die Serie ausmacht und die viel Raum für sarkastische Anmerkungen lässt. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten auf Seiten von John Sinclair, was durchaus eine Bereicherung ist. Eine weitere gute Folge der Serie.
Eine weitere Stärke der Serie sind die Sprecher, die stets eine sehr gute Wahl sind und ihre Rollen gut darstellen. Katrin Fröhlich gefällt mit beispielsweise als Pamela Scott immer noch sehr gut, ihre grausame Art passt sehr gut, besonders wenn die wie nebenbei diverse Todesurteile verkündet. Douglas Welbat ist nach einiger Zeit mal wieder als Professor Zamorra zu hören und ergänzt die restlichen Sprecher des Stammteams mit seiner eingängigen Sprechweise. In einer Nebenrolle ist Marianne Groß zu hören, deren dunkler Klang angenehm heraussticht. Weitere Sprecher sind unter anderem Helmut Krauss, F.G. Bekchaus und Philipp Schepmann.
Keine Frage, in Sachen Produktion mischt diese Serie immer noch ganz vorne mit. Zwar sind hier keine ausgeklügelten orchestralen Klänge zu hören (die ganz nebenbei auch kaum passen würden), dafür aber temporeiche und harte Musik und Melodien, die Stimmungen schaffen. Bei den Geräuschen wird nicht gegeizt, sie sind zahlreich und laut eingebaut.
Das Titelbild des Heftromans wird hier erstmals nicht für das Cover gewählt, ein andere Geschichte liefert hier die Vorlage. Leider ist diese nicht allzu passend, da die dargestellte Szene kaum etwas mit der Handlung zu tun hat und sich die Geschichte eher junge, modernere Vampire dreht. Trotzdem ist das Cover natürlich ansprechend gestaltet und dürfte für genügend Aufmerksamkeit sorgen.
Fazit: Einige neue Nuancen spielen in diesen recht typischen Fall mit ein und lassen ihn zu einem spannenden Actionspektakel werden.
VÖ: 15.April 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-37857-4444-4
John Sinclair – 64. Um Mitternacht am Galgenberg
Erster Eindruck: Neuer Feind, neue Gefahren
Ty Everett, beruflich Journalist, soll eine Lösegeldforderung abwickeln, der Treffpunkt ist um Mitternacht am Galgenberg. Er trifft auf einen Mann, der von Würmern zerfressen nur noch eine einzige Tat vollbringen kann: Ein magisches Amulett übergeben mit dem Hinweis, dass es für John Sinclair bestimmt ist – der schon bald einer weiteren höllischen Kreatur gegenübersteht...
Unzählige Erzfeinde hat John Sinclair bereits, doch die Hölle scheint unerschöpflich, sodass immer wieder gerne mal einer hinzustößt. Das geschieht auch in dieser 64. Folge der Hörspielserie, und wieder wird auf biblische Motive zurückgegriffen, die sich fest in die Serie integriert haben und durchaus gut mit anderen Mythologien harmonieren. Eingebettet wird dies in eine wie immer spannend und dynamisch erzählte Geschichte, die mit vielen Action-Szenen punkten kann. Zahlreiche große und kleine Kämpfe vergehen, unterbrochen von ruhigeren Szenen, wodurch ein abwechslungsreicher Eindruck entsteht. Gut zum Tragen kommt auch ein gewisser Ekelfaktor, der immer wieder durch detaillierte Beschreibungen von ziemlich vielen Würmern entsteht, ein Bild, das vor dem inneren Auge des Hörers entsteht. Nur schade, dass der Gruselfaktor hier doch zu kurz kommt, an keiner Stelle schleicht sich Gänsehaut den Rücken herunter. Mir gefallen die dieses mal recht bildreichen Beschreibungen der Landschaften und Begebenheiten, die gut in die Handlung eingebaut sind und keinesfalls das Tempo drücken, das auch hier wieder recht hoch ist. Eine sehr runde Sache, die die Serie um einen weiteren Bösewicht erweitert und eine spannende Stunde Action betonte Unterhaltung bietet.
Die Sprecher gaben auch hier ihr bestes, was sich durch glaubhafte und intensive Szenen bezahlt macht. Sehr gut gefallen hat mir beispielsweise Zazie-Charlotte Pfeiffer als Colette Monet, die das Entführungsopfer mit eine interessanten Stimme und abwechslungsreicher Betonung gut herüber bringt. Torsten Michaelis ist mit Ty Everett ebenfalls eine wichtige Rolle zugeteilt worden, die er mit der ihm üblichen Coolness und dem nötigen Druck hinter der Stimme spricht. Martin May kann auch hier mal wieder als Suko sehr überzeugen und zeigt einmal mehr, warum er in diesem Hörspiel unverzichtbar geworden ist. Weitere Sprecher sind Tobias Kluckert, Viktor Neumann und Thomas Petrou.
Die abwechslungsreiche Instrumentalisierung der Serie kommt erneut bestens zum Tragen, gleich zu Beginn wird die Grundstimmung der Ortschaften dargestellt, während im späteren Verlauf der Handlung mit harten Klängen und zahlreichen wuchtigen Effekten nicht gegeizt wird – das typische Sinclair-Feeling passt auch hier wieder perfekt.
Das Cover lässt einen höheren Gruselfaktor vermuten, als er tatsächlich gegeben ist. Trotzdem passt das düstere Bild mit Fledermäusen, altmodischem Galgen und dem Kopf von Asmodis, der im roten Hintergrund zu verschwimmen scheint, gut zu der Handlung und hat natürlich auch den Rahmen, der zum Erkennungszeichen der Serie geworden ist.
Fazit: Eine typische Geschichte um den Urvater aller Geisterjäger, wenig Grusel, dafür stark Action-betont. Schöne Erweiterung der Liste an Gegnern.
VÖ: 18.März 2011
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4384-3
John Sinclair – 63. Tokatas Todesspur
Erster Eindruck: Japanischer Dämon mit neuem Plan
Die Mordliga ist geschwächt, doch Geisterjäger John Sinclair kann sich auch jetzt keine Pause gönnen. Tokata hat einen neuen, teuflischen Plan ausgeheckt, der Sinclair und seinen treuen Gefährten Suko auf eine einsame Insel vor der japanischen Küste führt, auf der Tokata die Macht an sich reißen will – wird die tödliche Falle gelingen?
„Ein Hörspiel für Erwachsene“ steht auf der 63. Folge der Urmutter aller Geisterjäger-Serien. Aber dass gerade hier John Sinclair von seiner gewohnt harten und actiongeladenen Machart abweicht, wird wohl kaum jemand ernsthaft angenommen haben. Und auch in sämtlichen anderen Belangen weicht die Geschichte kaum vom Standard der Serie ab: Zuerst ein mysteriöses Intro, das großen Unheil ankündigt und einen schnellen Start in die Handlung bietet, dann ein John Sinclair in einer gewöhnlichen Alltagssituation, der dann zu der neuen Bedrohung beordert wird und diese schließlich mit Hilfe seines Teams abwenden kann. Das ist alles unterhaltsam, gut gemacht und schließlich auch das, was die meisten Fans von der Serie erwarten dürften. Allerdings wäre ein wenig mehr Innovation, eine neue Nuance sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Ebenfalls auffällig ist, dass sich die Folge stark an den schrecklichen Vorfällen orientiert und den roten Faden der Serie oder Johns Privatleben fast vollständig vernachlässigt. Auch hier hätte ich mir etwas mehr vorankommen gewünscht. „Tokatas Todesspur“ ist keine schlechte Folge der Serie, sondern sogar eher eine recht gute und spannende, das Hören macht wie immer großen Spaß und bietet unterhaltsame Minuten. Es fehlt lediglich der letzte Funken, eine Überraschung oder ein wenig mehr Tiefgang, um mich wirklich zu begeistern.
Karsten Gausche spricht auch hier wieder den mächtigen japanischen Dämon Tokata auf seine ganz eigene, unverkennbare Weise. Seine feste und ausdrucksstarke Stimme passt nicht nur sehr gut zu der Figur, die er verkörpert, sondern auch in das gesamte Ambiente der Serie. Martin May ist selbstverständlich wieder als Suko zu hören und liefert eine gewohnt solide Leistung ab, zumal man sich mittlerweile stark an den Charakter gewöhnt hat. Rainer Fritschze leiht seine unverwechselbare Stimme hier Ishimo Tagashi, der dadurch eine ganz eigene Note bekommt. Weitere Sprecher sind beispielsweise Martin Keßler, Tobias Kluckert und Thomas Nero Wolff.
Um der Geschichte noch mehr Leben zu verleihen und die Sprecher in ihrer Wirkung zu unterstützen, wurde jede Menge am Musik und Sounds eingefügt. So sorgen effektvolle und meist sehr laute Geräusche für Schockmomente und lassen insbesondere die Kampfszenen plastischer und gehaltvoller erscheinen, während die Musik mit ihren harten Gitarrenklängen für die richtige Stimmung sorgt.
Tokata ist der Blickfang auf dem Cover zu dieser Folge, sein japanischer und bunter Samurai-Dress fällt direkt ins Auge, ohne zu fröhlich zu wirken. Der Hintergrund mit den Bergen und den fliehenden Menschen wirkt hingegen recht düster. Die restliche Aufmachung ist wie immer sehr schlicht.
Fazit: Eine spannende und gut produzierte Folge, aber leider nichts Besonderes. Für Fans der Serie wird aber gute Unterhaltung geboten.
VÖ: 14. Januar 2011
Label: WortArt / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4383-6
John Sinclair – 62. Bring mir den Kopf von Asmodina
Erster Eindruck: Kampf der Superschurken
Die Mordliga hatte alles perfekt vorbereitet, jedes Details geplant – jetzt musste Asmodina nur noch in ihre Falle tappen. Tatsächlich kam sie mit ihren Todesengeln in die Welt des Spukes, um ihrerseits Solo Morasso und seine Kumpanen zu vernichten. Doch wieder hat keiner von ihnen mit John Sinclair gerechnet, und so werden Dinge geschehen, die weitreichende Folgen haben werden...
Immer wieder gibt es Mehrteiler in der wohl berühmtesten Dämonenjäger-Hörspielserie John Sinclair. Hier werden Geschichten erzählt, die sich nicht in eine Stunde zusammenfassen lassen – beispielsweise der große Kampf zwischen der Mordliga und Asmodina, in der John Sinclair selbst zwischen die Fronten gerät und die Wege der Hölle beschreitet. „Bring mir den Kopf von Asmodina“ ist die letzte Folge des Dreiteilers und setzt die Kenntnis von Nummer 60 und 61 voraus, um der Geschichte folgen zu können. Der Vorteil ist hier natürlich, dass nach einer (sehr) kurzen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse durch die Mordliga direkt mit der eigentlichen Handlung begonnen werden kann, hier wird schnell das bekannte Actionfeuerwerk gezündet. Die intriganten Pläne der Mordliga, Asmodinas Rache, John Sinclairs einmischen – all das wird aus der Sicht der jeweiligen Person erzählt, sodass man einen umfassenden Einblick in der Verlauf der Geschichte bekommt. Zudem ist es sehr dynamisch und abwechslungsreich, was so alles passiert, das Tempo ist aufgrund der vielen Ereignisse sehr hoch. Natürlich bangt man am meisten um Sinclair, der wieder einmal viele Gefahren überstehen muss und überraschende Wege dafür gehen kann, doch auch die Bösewichte sind einem im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen, und nach dieser Folge sind sie nicht mehr komplett. Auch das Auftauchen eines alten Gegners aus der Anfangszeit der Serie trägt zum hohen Unterhaltungswert der Folge bei. Ein kleines Highlight ist jedoch das Auftauchen einer mysteriösen Gestalt auf der Seite von John Sinclair, der offenbart, wie groß die Macht des Bösen wirklich ist und neue Wege aufzeigt, die die Serie noch gehen kann. Die abwechslungsreiche und dynamische Geschichte steckt voller Spannung und starker Momente, auch wenn der Gruselfaktor bei all der Action wieder auf der Strecke bleibt.
Zahlreiche beliebte Stimmen sind auch hier wieder auf der Sprecherliste zu finden, und das betrifft sowohl den Stammcast als auch die Gastsprecher. Jörg Hengstler ist beispielsweise in einer mysteriöse Erscheinung von John Sinclair mit seiner geheimnisvollen Stimme und dem bedeutungsschweren Ausdruck eine hervorragende Wahl. Walter Gontermann spricht Maddox und kann die Bosheit dieser Figur sehr gut an die Oberfläche transportieren. Joachim Kerzel sorgt in seinen Erzähltexten mit stets angespannter Stimme für zusätzliche Dynamik und Abwechslung. Weitere Sprecher sind Martina Treger, Till Hagen und Bernd Rumpf.
Die Akustik des Hörspiels ist wieder sehr genau austariert und bietet das typische Flair der Serie: Harte Musikstücke sorgen für die richtige Stimmung, während die Geräusche ziemlich laut eingestellt sind und auch mal etwas knalliger sein dürfen. Doch bei John Sinclairs übernatürlicher Begegnung schlägt das Ambiente um, sodass auch hier Abwechslung geboten wird.
Das Cover ist wie immer an das Design der zu Grunde liegenden Heftromane angelehnt und zeigt dieses mal ein Bild, das schon etwas altmodisch wirkt, Zeichenstil und Motiv würden heutzutage sicherlich etwas anders ausfallen. Aber gerade das macht den Charme des Designs aus. Gleiches gilt für den Schriftzug mit den „zerlaufenden“ grellgelben Buchstaben.
Fazit: Eine Folge voller Entscheidungen, die den Erzählstrang weit nach vorne bringt und zudem den Dreiteiler abschließt – sehr gelungen!
VÖ: 26. November 2010
Label: WortArt / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4298-3
John Sinclair - 61. Im Zentrum des Schreckens
Erster Eindruck: Der Höllenfürst persönlich mischt sich ein...
Solo Morasso hat viele mächtige Gegenstände gesammelt, um Asmodina zu vernichten. Kara hat Visionen von einem all umgreifenden Krieg. Suko stellt fest, dass das mächtige Kreuz von John Sinclair ausgetauscht wurde. Asmodina spinnt weiter ihre Intrigen. Und John Sinclair? Der wandelt gerade in der Hölle und lernt ihre Schrecken kennen...
Es geht weiter im heftigen Kampf von Asmodina und ihren Gegnern, der Mordliga. Nach den sehr gut gelungenen Auftakt des Dreiteilers "Ich stieß das Tor zur Hölle auf", geht es mit der 61. Folge "Im Zentrum des Schreckens" genauso unterhaltsam weiter. Natürlich wird hier immer noch sehr viel Wert auf die verschiedenen dämonischen Kreaturen gelegt, die in dem Getümmel eine Rolle spielen, immer wieder werden ihre verschiedenen Beweggründe aufgezeigt. Besonders Asmodis, der Herr der Hölle, wird hier in den Mittelpunkt gerückt und spielt zum ersten mal in der Serie eine entscheidende Rolle auf den Ausgang. Dabei ist der Verlauf wie immer sehr kurzweilig und die Geschichte konsequent, aber ohne Hast weiter erzählt, sodass sich alle Elemente,alle Erzählebenen zu ihrem Vorteil entwickeln können. Dass John Sinclair natürlich einmal mehr in größte Gefahr gerät und nur knapp dem Tod entkommt, gehört einfach in jede Geschichte um den Geisterjäger. Ein gemeiner Cliffhanger gegen Ende macht dann viel Lust auf den abschließenden Teil und kündigt große Veränderungen an. Ich bin gespannt, wie dieser bisher sehr gute Mehrteiler ausgeht...
Gute Sprecher sind gehören ebenso zur Serie wie die aufwändige akustische Gestaltung, dabei wird zu jedem Charakter der passende Schauspieler gefunden. Als Asmodis ist beispielsweise Bernd Rumpf zu hören, der wahrhaft durchtrieben und urböse wirkt, dabei einen gewissen Charme nicht vernachlässigt. Tilo Schmitz kann als Solo Morasso, dem Anführer der Mordliga, wieder den positiven Eindruck der vorigen Folgen bekräftigen und legt eine tadellose Vorstellung hin. Katrin Fröhlichs markante Stimme passt sehr gut zu Pamela Scott, deren Skrupellosigkeit so besonders gut zum Vorschein kommt. Weitere Sprecher sind unter anderem Susanna Bonasewicz, Udo Schenk und Tanja Geke.
Dramatische Musik untermalt besonders die Szenen, die in der Hölle spielen und verleihen dem unwirklichen Ort somit etwas Substanz, der ihn greifbarer werden lässt. Doch auch die anderen Passagen werden wie immer sauber in Szene gesetzt und bekommen so ihre jeweils passende Stimmung durch das Zusammenspiel von Musik und Geräuschen.
Sicherlich sind die Titelbilder der Heftromane nicht mehr ganz so zeitgemäß, auf den Covern der Hörspielserie gehören sie dennoch. Ein Farbstrudel mit mehreren dämonischen Fratzen am Rand, und mittendrin John Sinclair - das beschreibt das Gefühl der Folge recht genau. Ein wenig merkwürdig wirkt das Ganze aber dann doch.
Fazit: Die Begegnung mit dem Fürsten der Hölle verleiht der Folge eine neue Ebene, doch auch die alt bekannten Charaktere können wieder für eine unterhaltsame Geschichte sorgen.
VÖ: 12. November 2010
Label: WortArt / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4297-6
John Sinclair - 60. Ich stieß das Tor zur Hölle auf
John Sinclair - 59. Das Erbe des schwarzen Todes
Erster Eindruck: Alte Gefährtin in neuem Look
Ein Schiff wird auf seiner Fahrt von einer merkwürdigen grünen Wolke angegriffen, die Männer glauben, eine Fratze darin zu erkennen. John Sinclair hingegen ist mit anderen Dingen beschäftigt, in Bills Haus soll mit Cara eine Geisterbeschwörung stattfinden - doch diese wird empfindlich gestört...
Der schwarze Tod hat den Geisterjäger John Sinclair in den ersten Folgen das Leben schwer gemacht, bis er in einem packenden Duell besiegt werden konnte. Die 59. Folge greift nun auf diesen Handlungsbogen zurück und präsentiert "Das Erbe des schwarzen Todes". Die Geschichte hat ein recht ungewöhnliches Intro, ein Song, der stark an ein Weihnachtslied lässt den Hörer fragen, ob er wirklich die richtige CD eingelegt hat. Die anfängliche Szene ist dann aber wieder im typischen Sinclair-Stil mit seinen Schockeffekten, aber auch vielen gruseligen Momenten gestaltet - ein vielversprechender Auftakt der Folge. Der Mittelteil ist hingegen recht gemächlich, lange Zeit passiert nichts Entscheidendes, wobei die geführten Gespräche im Sinclair-Team durchaus interessant sind. Die Szene mit dem verschollenen Schiff wird immer wieder behandelt, doch auch hier kommt nicht wirklich Fahrt auf. Erst im letzten Drittel kann die Folge mit dem Auftauchen einer neuen Gefährtin und des eigentlichen Gegners an Tempo aufnehmen und die Folge zu einem spannenden Abschluss führen. Ein wenig mehr von dieser gruseligen Spannung hätte ich mir auch schon vorher gewünscht, trotzdem ist die Folge insgesamt unterhaltsam und gut gelungen.
Die Sprecher sind - wie eigentlich immer bei dieser Serie - in Hochform und können die angepeilte Wirkung voll umsetzen. Detlef Bierstedt ist als Bill Conolly zu hören, seine warme, tiefe Stimme setzt er gekonnt ein, um ein glaubhaftes Bild des Freundes von John Sinclair zu zeichnen. Seine Frau Sheila wird von Daniela Hoffmann gesprochen, ihr aufgeweckter Klang bekommt hier eine ängstliche Note, ebenfalls eine sehr gute Darstellungsweise. Wunderbar ist Jörg Hengstler als Dschinn, der mit donnernder Stimme für gruselige Atmosphäre sorgt. Weitere Sprecher sind Oliver Kalkofe, David Nathan und Simon Jäger.
Wie bereits oben erwähnt zeigt Oliver Döring mit der anfänglichen Melodie, dass er gerne mal Abwechslung in die Serie bringt. Ebenfalls auffällig ist, dass das Intro hier komplett fehlt, die donnernden Worte vermisse ich aber nicht wirklich. Ansonsten ist alles beim alten geblieben, sodass man sich auf typischen Sinclair-Feeling einstellen kann.
Passend zum Titel ist der Nachfolger des schwarzen Todes auf dem Titelbild zu sehen, der Dschinn mit der blutigen Sense, die allseits bekannt sein dürfte, ist sehr gut dargestellt. Der klassische schwarze Rahmen verleiht dem Titelbild gleich den typischen Look, und auch im Inneren wurden keine Veränderungen vorgenommen.
Fazit: Eine tolle Introszene und ein packendes Finale, dazwischen interessant, aber nicht sonderlich außergewöhnlich - eine Sinclair-Folge, die mir gut gefallen hat.
VÖ: 25. September 2010
Label: Lübbe / WortArt
Bestellnummer: 978-3-7857-4295-2
John Sinclair - 58. Asmodinas Todeslanyrinth
Erster Eindruck: Keiner sonderlich herzliche Begrüßung...
Glenda Perkins ist in Asmodinas Todeslabyrinth gefangen und wird von unvorstellbaren Kreaturen gejagt. Eine ihr wenig willkommene Frau kommt ihr schließlich zur Hilfe. Währenddessen versucht auch das Sinclair-Team, Glenda zu retten, bis schließlich Kara eine gefährliche Idee hat...
Glenda Perkins entführt, John Sinclair in Begleitung des zwielichtigen Rick Hunter, alle Mächte der Hölle mobilisiert, um den Geisterjäger zu vernichten - das war der Stand, an dem der erste Teil der Geschichte den treuen Fan zurück gelassen hat. Hier setzt dann "Asmodinas Todeslabyrinth", Nummer 58 der Serie, direkt an und führt die Geschichte weiter. Da im ersten Teil der komplette Plan von Asmodina aufgedeckt wurde, gibt es hier leider nicht mehr sonderlich viele Überraschungen. Der weitere Verlauf der Ereignisse ist trotzdem recht spannend und kurzweilig geschildert. Wieder einmal kann insbesondere Kara, die Schöne aus dem Totenreich, begeistern und mit ihrer mystischen Aura den Hörer auf ihre Seite ziehen. Highlight der Folge ist aber definitiv eine andere Seznen, in der sich Glenda und Jane ziemlich in die Wolle kriegen - herrlicher Zickenterror, der für viel Erheiterung sorgt. Ein drohendes Unheil, das sich für John Sinclair zusammenbahnt, rundet die Folge gegen Ende ab. Eine Folge, die nicht sonderlich überraschend ist, mir aber durch den spannenden Verlauf und einige witzige Szenen viel Spaß gemacht hat.
Philipp Schepmann stellt seinen Charakter, Rick Hunter, sehr genau dar und lässt ihn undurchsichtig und latent gefährlich erscheinen. Susanne Bonaséwicz kann ihre helle Stimme als Kara sehr mysteriös und geheimnisvoll klingen lassen, zumal sie eine sehr genaue Gefühlsdarstellung vollbringt. Erzähler Joachim Kerzel sorgt in seinen kurzen Passagen für zusätzliches Tempo. Natürlich dürfen Frank Glaubrecht, Franziska Pigulla und Martin May nicht fehlen.
In Sachen Akustik müssen nicht mehr allzu viele Kommentare verfasst werden, diese ist von Beginn der Serie auf hohen Niveau und konnte sich nicht weiter steigern. Immer wieder sind kleine Schockmomente eingebaut, die den Hörer teilweise wirklich unerwartet wirken, selbst wenn man die Machart der Serie kennt.
Der schwarze Balken rund um die eigentliche Illustration ist längst zum Erkennungszeichen der Serie geworden. Hier sieht man Glenda auf der Flucht vor den Höllenwesen, ein wenig nostalgisch verrät die Zeichnung einiges vom Inhalt.
Fazit: Eine spannende Fortsetzung der Geschichte mit wunderbarem Zickenterror. Viele starke Szenen!
VÖ: 23. Juli 2010
Label: WortArt / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4238-9
John Sinclair - 57. Im Jenseits verurteilt
Erster Eindruck: Entführung in die Hölle
Myxin und Cara enthalten eine verschlüsselte Nachricht, die auf einen großen Kampf des Sinclair-Teams hindeuten. Tatsächlich wird kurz danach Glenda Perkins, die Sekretärin des Geisterjägers, entführt und an einen höllenartigen Ort verschleppt. Welchen Plan verfolgt die Mordliga, und wie ist Asmodina in die Sache verstrickt?
Weiter gehts mit dem Urgestein unter den Kämpfern gegen die Dämonenwelt: John Sinclairs 57. Folge "Im Jenseits verurteilt" ist der Auftakt zu einem Zweiteiler. Auf recht vielen Handlungsebenen passiert schon in diesem Teil so einiges, viele der Hauptcharaktere spielen hier eine entscheidende Rolle. Schön, dass hier so viel Wert auf die Handlung und nicht nur auf reine Action gelegt wurde! So wirkt auch Glenda Perkins Martyrium wieder so richtig gruselig und Furcht einflößend, während sich langsam der Sinn hinter der Geschichte offenbart. Erzählerisch recht geschickt werden immer wieder kleine Stücke des Planes offenbart, und neue Ereignisse ändern geschickt den scheinbar vorgetretenen Pfad. Auch für das Privatleben von John Sinclair ist Platz, sodass man Einblick in viele Aspekte bekommt. Wieder mal eine sehr gute Folge, die durch ihre ausgeklügelte Story überzeugen kann.
Natürlich sind auch die Sprecher wieder gut ausgewählt und harmonieren mit ihren Rollen. Als Glenda Perkins ist Ilya Welter zu hören, mit ihrem glaubhaften Schauspiel kann sie die Gefühle der Frau deutlich machen. Walter Gontermann wirkt als dämonischer Richter Maddox herrlich bösartig und grausam. Boris Tessmann spricht den Spuk und kann eine unheimliche Atmosphäre erzeugen. Weitere Sprecher sind Philipp Schepmann, Bernd Vollbrecht und Martina Treger.
Die akkustische Gestaltung der Serie hat in den letzten Jahren zwar harte Konkurrenz bekommen, kann aber auch noch 10 Jahre nach der ersten Folge überzeugen. Zum einen liegt das an der stimmigen Musik, insbesondere aber an dem geschickten Einsatz von Geräuschen, die stets eine geheimnisvolle Stimmung zu erzeugen wissen.
Auf dem Cover ist die an einen Stuhl gefesselte Glenda zu sehen, Angst und Panik in ihren Augen. Sehr passend zu dieser Folge, zumal der Hintergrund recht schlicht ist und die Frau in den Mittelpunkt rückt. Der schwarze Rahmen um das Bild ist ja schon längst zum Erkennungsmerkmal der Serie geworden.
Fazit: Eine Sinclair-Folge, die wieder vermehrt auf die Geschichte Wert legt und damit zu einer der besten der letzten Zeit wird.
VÖ: 25. Juni 2010
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4237-2
John Sinclair - 56. Eine schaurige Warnung
Erster Eindruck: Der Tod im Mondlicht...
Trotz seiner Beinverletzung begleitet John Sinclair seinen Freund und Kollegen Suko bei dem nächsten Kampf gegen das Übersinnliche. In einem kleinen Wald wird jeder getötet, der sich nach Sonnenuntergang noch hineinwagt. Das Dramatische daran: Ein Freund von John Sinclair ist dabei ums Leben gekommen...
Die 56. Folge der John Sinclair-Serie von WortArt mit dem Titel "Eine schaurige Warnung" kann den äußerst guten Eindruck seines direkten Vorgängers leider nicht aufrecht erhalten. Positiv anzumerken ist, dass die Geschichte um einen wütenden und grausamen Waldgeist wieder eine ordentliche Portion Grusel bietet. So sind einige Szenen in dem Wald von einer unterschwelligen Drohung untergraben, die mit den Protagonisten mitfiebern lässt. Auch die Legende, auf der die Folge aufbaut, wird gut dargestellt. Leider hat die Story auf mich eine leicht konfuse Wirkung als wisse sie nicht, worauf sie eigentlich hinaus will. Auch bleiben einige Fragen ungeklärt - warum benutzt beispielsweise ein Geist, der sich zum Beschützer des Waldes ausgerufen hat, eine doch sehr chemische Tötungsmethode? Dennoch ist "Eine schaurige Warnung" keine schlechte Folge, da das Auftauchen einer alten Bekannten neue Fragen für den roten Faden der Serie aufwirft.
Zu Anfang hat Dorette Hugo einen sehr ergreifenden Auftritt als Carrie Smith, die ihren Mann verloren hat und sich allen Schmerz von der Seele schreit - toll, wenn das so authentisch wirkt wie hier. Jochen Malmsheimer spricht den Dämon Abrakim und schafft es, sehr wütend und bösartig zu wirken. Und über die Rückkehr von Joachim Kerzel als Erzähler habe ich mich sehr gefreut, da er seine Passagen wieder einzigartig gut gestaltet. Weitere Sprecher sind Peter Flechtner, Tina Haseney und Ernst August Schepmann.
Über die hervorragende akkustische Umsetzung der Serie muss kaum noch ein Wort erwähnt werden. Besonders auffällig sind hier die vielen kleinen (und großen) Schockmomente, die nicht immer zu den erwarteten Zeitpunkten kommen. Die gruselige Stimmung des Waldes wird ebenfalls sehr gut eingefangen.
Einen ziemlich hohen Nostalgiefaktor weißt das Cover auf - die Zeichnung mit den beiden Skeletten und einem sich erschreckenden John wirkt leider etwas altbacken in Anbetracht der Tatsache, dass die Serie doch ziemlich modern gehalten ist. Zudem würde ich mich über ein paar kleine Extras im Booklet sehr freuen.
Fazit: Der Fall mit dem wütenden Walddämon hat einige spannende Momente und wohligen Grusel parat und bietet auch hier wieder etwas mehr Grusel
John Sinclair - 55. Fenris, der Götterwolf
Erster Eindruck: Göttliches Eingreifen...
Tief betrübt vom Tode Nadine Krügers begibt sich der Geisterjäger John Sinclair zu ihrer Beerdigung in das kleine Dorf Avoca. Doch die Trauerfeier wird von dem Autauchen einiger Wölfe gestört, die John und Suko als Kreaturen der Hölle erkennen. Nadines Tante Emily Berger erzählt ihnen von einem schrecklichen Fluch, der tief in die Götterwelt führt...
Weiter geht es mit einer der erfolgreichsten und bekanntesten Hörspielserien überhaupt, dem coolen Geisterjäger John Sinclair. Ein wenig wird der rote Faden der Serie vefolgt - der Tod von Nadine Krüger belastet John auch so sehr, weil sie seine Geliebte war. Dennoch steht "Fenris, der Götterwolf" ganz für sich allein und bietet mal wieder einige wirklich gruselige Szenen, die Action steht hier nicht allzu sehr im Vordergrund. Der Kampf des Dorfes gegen die übermachtigen Wölfe wird durch einen bekehrten Pfarrer und mysteriösen Nebel interessanter gestaltet, während John in einem alten Kloster einen spannenden Showdown erlebt. Schön, dass diese Geschichte so gut erzählt wurde und durch kleine Cliffhanger die Spannung aufrecht gehalten wird. Auch von Folge 55 der Serie bin ich vollkommen überzeugt und freue mich sehr über den hohen Gruselanteil.
Wie nicht anders zu erwarten ist auch der Sprechercast von höchster Qualität. Pfarrer Stone, der recht neu in der kleinen Gemeinde ist und dem Aberglauben skeptisch gegenüberstand, wird von Bernd Rumpf sehr überzeugend und eindringlich gesprochen. Alexandra Lange ist als Emily Berger zu hören und kann sowohl die gefühlvolle als auch die kämpferische Seite der Frau gut darstellen. Sehr gut gefallen hat mir Liane Rudolpg als fest entschlossene Nonne Clarissa, die in jeder Situation den richtigen Ton getroffen hat. Weitere Sprecher sind unter anderem David Nathan, Jörg Hengstler und Tina Haseney.
Im Jahr 2000, als die erste Folge der Serie erschien, setzte das Sounddesign neue Maßstäbe für alle nachfolgenden Produktionen. Auch heute, 10 Jahre später, funktioniert das nur minimal veränderte Konzept hervorragend. In dieser Folge ist besonders die Szene im Kloster gut umgesetzt und sorgt für gruselige Spannung.
Ein zähnefletschender Wolf, ein dämonisch lachendes Gesicht und ein Wolf, der einen Mann anfällt - das Titelbild zu dieser Folge ist eine gelungene Collage, das immer noch im Artwork der seiner Vorgänger erschienen ist. Im Inneren ist alles beim alten geblieben, lediglich ein Flyer zur TV-Serie auf DVD und einem Hörbuch liegt bei.
Fazit: Schön, dass man sich bei John Sinclair wieder richtig gruseln kann. "Fenris, der Götterwolf" ist eine richtig starke Einzelfolge der Serie.
VÖ: 26. Februar 2010
Label: Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4235-8
JohnSinclair - 54. Ein schwarzer Tag in meinem Leben
Erster Eindruck: Pamela Scott in Hochform
Überraschend bekommt John Sinclair einen Anruf von Nadine Berger, die ganz in der Nähe einen neuen Film dreht. Leider erfährt nun auch Suko von der Affäre und fordert deren sofortige Beeindigung. Doch ganz andere Probleme stellen den Geisterjäger vor eine neue Herausforderung: Pamela Scott überredet Solo Morasso, ihr freie Hand zu lassen und schmiedet einen perfiden Plan...
Der Kampf gegen die Mordliga geht weiter für John Sinclair und seine Freunde. Die teuflische Pamela Scott schlägt in dieser 54. Folge wieder zu und hat einen grausamen Plan entwickelt - besonders gefallen hat mir jedoch, dass die Unstimmigkeiten zwischen den Mitgliedern thematisiert worden sind. Für das Verständnis dieser Folge sind Vorkenntnisse der Doppelfolge 51 und 52 hilfreich, denn viele Themen und Charaktere werden hieraus übernommen. Diese Weiterentwicklung der Geschichte um Pamela Scott, die in vielen früheren Folgen positiv aufgefallen ist, ist sehr reizvoll für Hörer der Serie. Auch die privaten Verwicklungen der Charaktere sind interessant und abwechslungsreich dargestellt. Der Spannungsbogen ist gelungen, durch die temporeiche Entwicklung der Geschichte wird der Hörer an die Handlung gebunden und fiebert mit den Figuren mit. Dabei ist besonders das Finale, das sehr actionreich, aber auch emotional geworden ist, ein Highlight der Folge. Eine weitere sehr gute Folge der Serie.
Elisabeth Günther ist wieder als Nadine Berger zu hören und stellt die attraktive Schauspielerin wieder mit viel Feinfühligkeit dar. Positiv aufgefallen ist Dascha Lehmann, die in einer etwas kleineren Rolle einerseits ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt, andererseits trotz schwieriger Parts nie in die Übertreibung fällt. Wolfgang Pampel hat sich als Erzähler bestens eingefunden und überzeugt mit prägnanter Stimme und präziser Betonung. Weitere Rollen übernehmen Tilo Schmitz, Iris Artajo und Berenice Weichert.
Natürlich ist auch in dieser Folge das typische Sounddesign der Serie zu finden, das einen großen Teil der Hörgefühls ausmacht. Recht harte Musik prägt das gebotene Bild, die besonders während der Szenenübergänge eingesetzt wird. Mit den passenden Effekten sind gerade die Actionszenen opulent ausgestattet.
Das Cover zeigt die Dreharbeiten zu dem oben erwähnten Film, was nur am Rande mit der Story zu tun hat. Trotzdem wirkt die Szene sehr dynamisch und ansprechend. Die Aufmachung in den Farben Schwarz und Gelb ist Markenzeichen der Serie und hebt sich auch hier hervor.
Fazit: Die Darstellung der Mordliga, ein heftiger Schlag für John Sinclair und persönliche Entwicklungen machen diese Folge aus und zu etwas Besonderem. Eine gute Story die mit einer tollen Besetzung umgesetzt wurde.
JohnSinclair - 53. Dämonen im Raketencamp
Erster Eindruck: Freund oder Feind?
Suko, der treue Freund von John Sinclair, wird von Sir James Powell nun auch als Inspector eingestellt. Doch viel Zeit zum feiern bleibt dem Sinclair-Team nicht, denn ein abgestürztes Space-Shuttle sorgt an der englischen Küste für Aufsehen. Sinclair findet schnell heraus, dass mehr an der Sache dran ist...
Die 53. John Sinclair-Folge mit dem Titel "Dämonen im Raketencamp" beginnt anders als man es von vielen seiner Vorgänger gewohnt ist. Man bekommt einen Raketenstart zu Ohr, der nur ganz am Ende auf dämonische Aktivitäten schließen lässt. Diese Ungewissheit unterstützt einen gewissen Grusel, der bei einem zu offensichtlichen Angriff oftmals verloren geht. Auch bei den Nachforschungen von John und Suko wird nicht gleich alles aufgedeckt, sodass der Dämon nur noch besiegt werden muss. Bis zur Aufklärung dauert es dieses mal ein wenig, so ist der Mittelteil eher Grusel- als Actionbetont gehalten. Das Finale offenbart größere Zusammenhänge, die für die Serie sicherlich noch entscheidenden Einfluss haben wird. Eine rundum gelungene Folge über den Geisterjäger also, die sowohl eine Geschichte für sich allein erzählt als auch den roten Faden der Serie nach vorne bringt.
Nachwievor wird Suko von Martin May gesprochen, der den coolen Asiaten mit Hingabe und Leidenschaft, aber auch hörbarer Professionalität verkörpert. Als Gegenspieler des Sinclair-Teams ist Tobias Kluckert im Einsatz. Ich freue mich schon, ihn in dieser Rolle wieder zu hören, denn seine Darstellung hat mir sehr gut gefallen. Einen wichtigen Part in dieser Folge hat Rainer Schöne als Jason Style, den er souverän und glaubhaft meistert. Weitere Sprecher sind Regina Lemnitz, Kaspar Eichel und Sandra Schwittau.
Wie man es von John Sinclair gewohnt sein darf, ist die akkustische Gestaltung dieser Folge wieder auf absolutem Top-Niveau. Die Musik lockert die Szenerie auf, kann aber trotzdem zusätzliche Spanung aufbauen. In Sachen Geräusche und Sounds ist sehr präzise gearbeitet worden, sodass die Handlungen greifbar werden.
Das Cover ist wieder einmal den Heftroman entnommen und nur minimal verändert worden. Leider sagt es mir nicht ganz so sehr zu, dass Dämon und Samurai zu plakativ auf der Illustration prangen, wo doch die Folge dieses mal ganz anders gestrickt ist. Der Hintergrund mit der startenden Rakete gefällt mit allerdings wieder gut.
Fazit: Eine gute Folge der Serie, die sich positiv vom reinen Actionspektakel loslöst.
JohnSinclair – 52. Horrortrip zur Schönheitsfarm
Erster Eindruck: Damentrio in Gefahr
Nach dem Übergriff der Mordliga auf die internationale Modenschau werden Jane, Sheila und Shao in ein unbekanntes Gebäude verschleppt. Dort lechzt Pamela Scott geradezu nach Rache, denn sie hat Jane ihre letzte Begegnung noch längst nicht verziehen. Mehr durch Zufall stoßen John Sinclair und Suko auf das geheime Versteck. Kommen sie noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhindern?
Weiter geht es mit der Geschichte um die Modewelt und die Mordliga, Teil zwei trägt den verheißungsvollen Titel "Horrortrip zur Schönheitsfarm" und ist Nummer 52 der John Sinclair-Reihe. Da die beiden Teile zusammenhängen, wird hier die Ausgangssituation der vorigen Folge aufgegriffen, allerdings in eine völlig neue Richtung geführt. Ein alter Bekannter taucht auf und will seinen Plan weiterführen. Hervorragend umgesetzt ist der psychische Verfall von Sheila Conolly, die nur durch Jane und Shao aufrecht gehalten wird. Diese Szenen sorgen für ordentlich Gänsehaut, was auch auf die brutale Grausamkeit der Mordliga, insbesondere von Pmaela Scott zurückzuführen ist. Diese muss sich zudem erst einmal mit einer für sie ganz neuen Rolle zurechtfinden, was einen weiteren Anreiz bildet. Die Story ist dichter als im ersten Teil, es passiert wesentlich mehr, die Bedrohung ist viel näher und gefährlicher. Besonders das spektakuläre Ende, in der das Sinclair-Team (mal wieder) nur mit knapper Not entkommt, ist äußerst hörenswert und sehr spannend. Auch die humorigen Elemente aus Nummer 51 fehlen nicht und werden gekonnt aufgegriffen. Zusammengenommen ist ein wirklich hervorragender Zweiteiler, doch diese Folge ist eindeutig die stärkere von beiden.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die wunderbare Leistung von Daniela Hoffmann als Sheila Conolly hervorheben. Ihre Angst und ihre Panik stellt sie so intensiv dar, dass sie sich umgehend auf den Hörer überträgt. Wunderbar! Katrin Fröhlich hingegen ist als Pamela Scott wieder die Bosheit in Person und bestreitet ihren großen Part wieder hervorragend und sehr intensiv. Und dass Frank Glaubrecht als John Sinclair einfach genial ist, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Weitere Sprecher sind Bernd Rumpf, Kartsen Gausche und Markus Pfeiffer.
Ein wahres Spektakel für die Ohren wird durch den Einsatz von bombastischen Effekten erzielt. Dass diese sich in den richtigen Momenten auch zurückhalten können, steigert die Dynamik und das Wirken der Sprecher enorm. Natürlich hat auch die Musik wieder ihren festen Platz in dieser Produktion, wobei hier besonderes Augenmerk auf die Szenenübergänge gelegt wird.
Die explodierende Villa im Hintergrund, davor die diabolische Pamela Scott mit ihrer heiß geliebten automatischen Schusswaffe, das ergibt wieder ein Titelbild nach meinem Geschmack. Der Rest der Aufmachung ist wieder etwas schlicht, aber durchaus angemessen.
Fazit: Schnell, abwechslungsreich, voller gruseliger Momente, das ist John Sinclair auf seinem Höhepunkt. Mir hat es vorzüglich gefallen.
JohnSinclair – 51. Mannequins mit Mörderaugen
Erster Eindruck: Modenschau des Grauens
John Sinclair bekommt wegen seiner großen Erfolge über die Mächte des Bösen einige Tage Urlaub in Paris zugesprochen. Die Sache hat nur einen Haken: Pamela Scott alias Lady X taucht am Flughafen auf und sorgt für Unruhe. Trotzdem besuchen John und Suko gemeinsam mit Jane, Sheila und Shao eine Modenschau besuchen. Doch plötzlich schlägt die Mordliga wieder zu…
Nach der Jubiläumsfolge geht es bei der John Sinclair-Reihe von Wort Art/ Lübbe mit einem Zweiteiler weiter, „Mannequins mit Mörderaugen“ macht den Auftakt. Von dem relativ merkwürdigen Titel sollte man sich dabei nicht abschrecken lassen, denn neben der gewohnt perfekten Produktion kann man sich an einer flüssigen Story erfreuen, die einige Seitenhiebe verteilt: Nicht nur, dass großes Aufsehen um eine Talentshow im Fernsehen gemacht wird, in der angehende Models gecastet werden, dieser eine Modeltrainer hat mir doch stark an eine momentan bekannte Medienfigur erinnert… Doch neben den humorigen Gefilden geht es auch wieder spannend zu, wenn auch eher im hinteren Teil dieser Folge. Der Rest ist zwar immer noch unterhaltsam, bereitet aber vor allem die kommenden Ereignisse (in der nächsten Folge) vor. Pamela Scott ist wieder herrlich böse, einige Szenen wirken sehr bedrohlich, und es kündigt sich eine entscheidende Veränderung in der Mordliga an. Allein ist diese Folge vielleicht kein großer Knaller, zusammen mit Nummer 52 sollte man sie sich aber keineswegs entgehen lassen.
Knappe 30 (!) Sprecher wurden für diese Produktion verpflichtet, wieder allesamt auf hohem Niveau. Berenice Weichert und Iris Artajo sind dabei zwei der neuen Models, dabei treffen sie sowohl ihre "normalen" Passagen als auch diese als Dienerinnen der Mordliga. Als Brenda Jones ist Anke Reitzenstein verpflichtet worden, die ihre weiche, angenehme Stimme wieder vielfältig zur Geltung bringt. Natürlich sind auch einige Sprecher des Stammcastes dabei, zum Beispiel Silke Haupt als Sukos Freundin Shao, die wieder ihren Charakter zum Leben erweckt. Außerdem sind unter anderem Michael Pan, Hans-Georg Panczak und Jörg Knör zu hören.
Hochkarätig wieder die Akustik, die mit eindrucksvoller Musik und den passenden Effekten einmal mehr überzeugen kann. Hier hört man die extreme Professionalität aller Beteiligten einfach heraus, alles passt zusammen und ist bis ins kleinste Detail in seiner Wirkung bedacht. So wird die Spannung der Folge sehr gut ausgereizt.
Das Cover greift die letzte Szene aus dem Hörspiel auf und gibt einen kurzen Eindruck von der dort stattfindenden Modenschau. Leider wirkt das ganze etwas angestaubt, was auf das Alter der Heftromans zurückzuführen ist. So stellt man sich heutzutage die Modewelt nicht vor, eine Überarbeitung wäre hier wünschenswert gewesen.
Fazit: Ein gutes Hörspiel, dass mit dem zweiten Teil seinen vollen Reiz entfalten kann. Mir gefällt die erstarkte Mordliga sehr gut.
JohnSinclair - 50. Zombies in Manhattan
Erster Eindruck: Zum Jubiläum die Mordliga
Von einem befreundeten Polizisten wird John Sinclair nach New York gebeten. Zusammen mit Suko, der mit einem mächtigen Gegenstand von seiner Reise zurückgekehrt ist, macht er sich auf, um das vermehrte Auftauchen von Zombies zu untersuchen. Schnell bestätigt sich seine Befürchtung: Xorron, Herr der Zombies, soll von der Mordliga wiedererweckt werden…
Satte 50 Folgen gibt es bereits von der John Sinclair-Serie von Lübbe in Zeiten, in denen immer mehr Hörspielserien in recht kurzer Zeit abgesetzt werden ist das in jedem Fall ein Ereignis, das gebührend gefeiert wird. Zombies in Manhattan ist dabei einer der besseren Titel der Serie geworden und das will bei der hohen Qualität schon etwas sagen. Recht schnell entwickelt sich dabei eine Hetzjagd auf die Mordliga, doch auch die schlägt immer wieder zu, was insgesamt eines spannendes und extrem temporeiches Spektakel ist. Die oft recht schnellen Schnitte und die eingebauten Schockmomente sind so etwas wie Markenzeichen der Serie und funktionieren auch in dieser Folge einwandfrei. Ganz besonders beeindruckend ist eine Gewissensentscheidung von John Sinclair, die unserem Helden wesentlich mehr Profil und Tiefe verleiht, ihn sogar menschlich näher bringen kann. Heftige Auftritte der Mordliga fehlen ebenso wenig wie der typisch schwarze Humor der Serie oder natürlich ein spektakuläres Ende. Zombies in Manhattan ist eine sehr gute Sinclair-Folge, nicht mehr und nicht weniger. Für das nötige Jubiläums-Gefühl sorgen hier besonders die Extras.
Natürlich darf auch in einer Jubiläumsfolge nicht eine außerordentlich gute Sprecherauswahl fehlen. Obwohl leider nicht alle Stammcharaktere untergebracht wurden (wobei die Macher natürlich nichts für die Vorlage können…), wird man mit über 20 Top-Sprechern rundum gut versorgt. Neu als Xorron dabei ist Lieblings-Bösewicht-Sprecher Udo Schenk, der auch hier herrlich böse klingt und seine dunkle, harte Stimme toll zur Geltung bringt. Als Jo Barracuda hören wir einen Dietmar Wunder in Hochform, dessen Talent mit sehr unterschiedlichen Szenen gefordert ist. Dass er in sämtlichen glänzen kann steht ja eigentlich schon außer Frage. Und Wolfgang Pampel scheint sich besser in die Erzähler-Rolle eingefunden zu haben und zeigt deutlich mehr Elan. Weitere Sprecher sind Marianne Groß, Björn Schalla und Hans Werner Bussinger.
Grundsätzlich wird auch bei der Musik auf Bewährtes gesetzt. Schließlich ist sie das, was die Serie am Laufen hält und auch das, was die Fans hören wollen- Trotzdem wird eine Szene besonders Eindruckvoll intoniert, in dem ein Schuss aus John Sinclairs Pistole lange nachhallt und dann in vollkommene Stille übergeht ein sehr eindrucksvoller Moment, der mir lange im Gedächtnis geblieben ist und auch eine neue Ebene für das Hörspiel darstellt. Denn hier überdecken eben nicht noch lautere Effekte die Wirkung einer Szene. Das ist eine der besten Momente wenn nicht sogar der beste der ganzen Serie!
Passend zum Jubiläum ist diese Folge besonders aufwändig gestaltet worden. Die CD befindet sich zwar in einem normalen Jewel-Case, diese ist jedoch in einem Plastikschuber mit 3D-Einsatz geschoben, was sehr stilvoll und lebendig wirkt. Zumal auch noch ein Wackelbild erscheint, wenn man die Hülle etwas bewegt. Auch das Booklet ist wesentlich umfangreicher, was ich an vorigen Folgen manchmal etwas vermisst habe ist hier vorbildlich gelöst: Nach einem kurzen Einführungstext von Regisseur Oliver Döring finden sich viele Fotos von Sprechern und Machern wieder. Und als kleines Gimmick können wir alle Sinclair-Cover in Kleinformat bewundern. Für Fans, die ein wenig mehr Geld investieren möchten, bietet sich die Anschaffung der edlen Metallbox an. Das recht große Format wirkt eindrucksvoll, neben der Grundausstattung findet sich geschickt im Inneren integriert eine Fahne unseres Helden wieder.
Doch das war noch nicht alles: Neben der normalen Hörspiel-CD findet sich noch eine DVD mit Extras sowohl in der normalen als auch in der Special Limited Edition wieder. Hier findet sich ein sehr amüsanter Rückblick auf die Vollplaybacktheater-Tour wieder, und auch ein informativer, schräger und durch und durch liebenswerter Film über die Entstehung der Nummer 50 ist enthalten, bei dem kleine Interviews ebenso wie lustige Gags oder Sprachaufnahmen zusammen geschnitten wurden. Für alle, die es noch nicht kennen, ist zudem noch das Hörbuch Die Rückkehr des schwarzen Todes auf der DVD als Audio-Version verfügbar.
Fazit: Auch ohne die vielen sinnvollen und erfreulichen Extras wäre diese Folge nur zu empfehlen. Auch bei Nummer 50 zeigt der Daumen nach oben.
JohnSinclair - 49. Ich jagte "Jack the Ripper"
Erster Eindruck: Rückkehr der Londoner Serienmörders...
In London treibt ein Mörder sein Unwesen, der den legendären Jack the Ripper nachzuahmen scheint und Prostituierte grausam ermordet und skalpiert. John Sinclair wird auf die Sache angesetzt und ermittelt zusammen mit Will Mallmann, es soll eine Zeugin geben, die den Mörder gesehen hat. Und auch Jane Collins stellt verdeckt Recherchen an...
"Ein Hörspiel für Erwachsene" steht in kleinen Lettern auf der Rückseite des Covers. Dieser Hinweis sollte unbedingt ernst genommen werden, denn selbst hartgesottenen Gruselfans bietet diese Folge Angsteinflößende Momente. Dabei geht es - nach einer kurzen Introszene, in der Suko nach Nepal gerufen wird, um ein geheimnisvollen Artefakt entgegen zu nehmen - nicht wirklich übersinnlich zu, der Serienmörder scheint ganz und gar realer Natur zu sein. Erst im Laufe der Folge kommt ein übersinnlicher Aspekt hinzu, sodass diese Geschichte insgesamt glaubwürdiger wirkt. Dass Jane Colluns zufällig im gleichen Fall ermittelt ist dramaturgisch ein genialer Einfall und hält die Geschichte dynamisch und abwechslungsreich. Die Spannungskurve zeigt steil nach oben, bis zu einem spektakulären und sehr überraschenden Finale - dankenswerterweise mal ohne den Einsatz des geheiligten Kreuzes. Diese Folge sticht aus der sehr guten Serie noch einmal heraus und ist für mich ein klares Highlight der Serie - und auch Neueinsteigern zu empfehlen, da die Mordliga eine Auszeit nimmt und diese Folge auch allein gehört werden kann.
Wieder auf Top-Niveau sind die Sprecher, die allesamt einen hervorragenden Eindruck machen. Die dunkle Stimme von Franziska Pigulla verleiht Jane Collins eine sehr einprägsame und erotische Note, die sie selbstverständlich wieder meisterhaft zur Geltung bringt. Lutz Riedel ist mal wieder als Will Mallmann dabei und liefert glaubhafte Szenen ab. Als Gast ist Regina Lemnitz mit ihrer unverwechselbaren Stimme als Big Mama dabei und gestaltet ihren kleinen Part sehr amüsant. Weitere Sprecher sind Ilona Otto, Kaspar Eichel und Manja Döring.
Nach dem bekannten Intro wird auch bei der Musik auf Altbewährtes gesetzt. Nicht wirklich Neues oder Überraschendes, wobei die Schockmomente wie immer toll inszeniert werden. Dieser Wiedererkennungswert ist aber sicherlich ein großer Pluspunkt für die Serie und sorgt von Anfang an für wohligen Grusel.
Mit dem Cover kann ich nicht wirklich viel anfangen, es wirkt recht altbacken und alles andere als stimmungsvoll. Wenn hier etwas mehr angedeutet werden würde, hätte alles einen größeren Reiz. Auch das Booklet könnte etwas umfangreicher sein, enthält aber alles nötigen Informationen.
Fazit: Eine Highlight-Folge mit spannenden Handlungsverlauf und wirklich überraschendem Ende.
JohnSinclair - 48. Lupinas Todfeind
Erster Eindruck: Kein Kreuz, aber ein großer Kampf
Es steht schlecht um John Sinclair und sein Team: Während der Geisterjäger lebendig in einem Glassarg gefangen gehalten wird und ihm Lupina sein mächtiges Kreuz abnimmt, werden Suko und Jane von skrupellosen Gangstern festgehalten und gefoltert. Doch dann betritt ein unerwarteter Gast die Bühne: Silva, Lupinas größte Konkurrentin. Wird sich doch noch alles zum Guten wenden können?
Mit einem furiosen Cliffhanger an allen Stellen der Geschichte endete die letzte Folge, und genauso spannend und Atem beraubend geht es auch in der 48. Folge der John Sinclair-Reihe von WortArt weiter. Wir erinnern uns, dass John Sinclair von Suko und Jane getrennt worden ist, wir also gleich zwei Handlungsstränge zu hören bekamen. Nun werden auch die beiden anderen getrennt, sodass wir nun an drei Fronten zu kämpfen haben. Umso beeindruckender ist es, dass sich alles gut und einfach verfolgen lässt. Auch die Zusammenführung der verschiedenen klappt problemlos und steigert sich zu einem großen Finale, dass unsere lieb gewonnene Feindin Lupina vor einen großen Kampf stellt und sicherlich auch Auswirkungen auf den Fortlauf der Serie haben wird. Eine tolle Weiterführung des ersten Teils und mindestens genauso spannend.
Anke Reitzenstein übernimmt die Rolle von Lupinas Todfeind(in) Silva und stellt dabei eine skrupellose und machthungrige Person heraus. Eine sehr gute Leistung! Auch Claudioa Urbschat-Mingues ist als Lupina sehr überzeugend, besonders in der letzten Kampfszene gibt sie alles. Als Gast ist Udo Schenk als Roland Foucert dabei, der hier ebenfalls nicht hinter seinen Kollegen zurücksteht. Weitere Rollen übernehmen Frank Glaubrecht, Peter Flechtner und Tobias Kluckert.
Zum Start der Serie im Jahr 2000 setzte diese Serie neue Maßstäbe in Sachen atmosphärische Gestaltung. Auch wenn mittlerweile viele wahnsinnig gute Produktionen gefolgt sind, spielt John Sinclair immer noch weit vorne mit. Die harten musikalischen Arrangements und die passenden Geräusche ergeben ein stimmiges Ganzes, dass sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen kann.
Das Cover ist sicherlich Geschmackssache, ich für meinen Teil bin mir sicher, dass schöne Fantasy-Zeichnungen auch ohne halbnackte Frauen auskommen. Das Schloss im Hintergrund trifft hingegen wieder voll meinen Geschmack. Also insgesamt betrachtet passt das Cover zum Hörspiel.
Fazit: Toller zweiter Teil des Hörspielduos, das mit einem tollen Finale die spannende Geschichte noch toppen kann.
JohnSinclair - 47. Die Werwolf-Sippe
Erster Eindruck:Verstärkung für Lupina
In einem französischen Internat geschehen schreckliche Mordfälle, und als John Sinclair aus dem Brief einer Schülerin davon erfährt, dass Lupina in der Gegend ist, bricht er mit seinem Team nach Frankreich auf. Doch auch die Gegenseite ruht nicht: Die Werwölfe schicken sich an, sich unter ihrer Königin zu vereinen, und auch neue Werwölfe werden geweiht…
Erneut muss John Sinclair in einem Zweiteiler ein etwas längeres Abenteuer bestehen, und wie der Titel schon verrät handelt es sich wieder um die Werwölfe und ihre Königin Lupina. Obwohl auch andere Mitglieder des Sinclair-Teams mit nach Frankreich fahren, müssen sie sich kurz darauf trennen, wobei der Hörer danach das Gefühl hat, dass an zwei Fällen gleichzeitig gearbeitet wird. Eine recht komplexe Angelegenheit aber, die trotzdem leicht nach zu verfolgen ist. Welcher der beiden Stränge spannender ist, vermag ich nicht zu beurteilen, ich halte beide für sehr gelungen. Dass dabei für alle ziemlich gefährliche Situationen entstehen, muss Hörern der Serie wohl kaum gesagt werden. Nur soviel sei verraten: Am Ende dieser Folge erlebt John Sinclair einen wirklichen Albtraum. Ein spannender Auftakt zum Zweiteiler, der einen absolut gespannt auf die weitere Geschichte macht.
Eine Umbesetzung wurde in der Sprecherriege vorgenommen: Statt des großartigen Joachim Kerzel ist hier Wolfgang Pampel zu hören. Er ist hörbar bemüht, eine gruselige Stimmung zu erzeugen, bleibt allerdings an manchen Stellen noch zu blass, zu farblos. An der Intensität muss also noch gefeilt werden, ein gelungener Einstand war es aber trotzdem. Der Rest der Stammbesetzung ist allerdings gleich geblieben, wobei ich mich wieder über den Einsatz der bezaubernden Daniela Hoffmann als Sheile Conolly gefreut habe. Als ernstzunehmende Neu-Werwölfin Jovanka ist Berenice Weichert zu hören, die einen sehr atmosphärischen Wolfsmenschen darstellt. Weitere Sprecher sind Dascha Lehmann, Marianne Rogée und Detlef Bierstedt.
Wie nicht anders zu erwarten ist die klangliche Umsetzung wieder auf höchstem Niveau. Besonders die Geräusche überzeugen an den etwas blutrünstigeren Stellen mit realistischen und manchmal leicht ekligen Klängen. Doch das unterstreicht vor allem die Grausamkeit der dunklen Mächte und bildet zusammen mit den Sprechern eine untrennbare Einheit.
Die Anfangsszene, in der die Stammesälteste die Gabe der Werwölfe weitergibt, ist sehr stimmungsvoll gezeichnet worden, und so erinnert das Cover an Zigeunerfantasien und ist wirklich gelungen. Der Klappentext klingt vielversprechend aber etwas zu undurchsichtig, ein Neueinsteiger hat kaum eine Ahnung, was ihn erwartet.
Fazit: Für diese spannende und unterhaltsame Folge kann ich nur eine Empfehlung aussprechen auch wenn das bei dieser Serie fast schon nicht anders zu erwarten war.
JohnSinclair - 46. Myxins Entführung
Erster Eindruck: Myxin in großer Gefahr
Asmodina sinnt auf Rache gegen den uralten Myxin und beauftragt die Mordliga, ihn zu ihr zu bringen. Der Magier aus Atlantis, forscht mit seiner neuen Gefährtin Kara weiter nach Geheimnissen aus seiner Vergangenheit, um seine Kräfte wieder herzustellen. Plötzlich ist Myxin verschwunden, und so sucht Kara Hilfe bei dem einzigen Menschen, der ihnen helfen könnte: John Sinclair…
Nach diesen beiden äußerst gelungenen Eingansszenen der 46. John Sinclair-Folge kommt erst einmal ein kleiner Schock auf die Hörer zu: Unser beliebter Geisterjäger hat eine ziemlich pikante Nacht mit Schauspielerin Nadine Berger hinter sich. Schön, dass neben der Mordliga und Asmodina noch Zeit für eine private Entwicklung der Charaktere möglich ist! Auch die Geschichte, in der Myxin in größte Gefahr gerät kann sich hören lassen, wobei auch hier das große Ganze nicht vernachlässigt wird. Denn die Mordliga ist auf der Suche nach ihrem letzten Mitglied und kommt diesem Ziel hier einen Schritt näher. Diese Ausgewogenheit zwischen einem roten Faden und einer in sich geschlossenen Geschichte macht John Sinclair so reizvoll, und weil diese Folge an einigen Stellen schön gruselig ist, sehr viel Action bietet und auch der schwarze Humor nicht vernachlässigt wird, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.
Mit Eberhard Prüther wurde mitten in der Serie, in Folge 22, ein neuer Sprecher für Myxin eingesetzt. Auch jetzt macht sich diese Veränderung noch positiv bemerkbar, denn seine markante Stimme verleiht dem Magier etwas Unverwechselbares. Auch für Kara wurde mit Susanna Bonasewicz eine fähige Sprecherin gefunden, die hier mit tiefer, manchmal sogar rauchiger Stimme für schöne Momente sorgt. Und dass Martin May als Suko ebenfalls eine gute Wahl war, beweist er seit den Anfängen der Serie immer wieder. Weitere Sprecher sind Till Hagen, Judith Brandt und Katrin Fröhlich.
Eine grundsolide Leistung wird im Bereich Akustik geboten. Hervorzuheben sind hier sicherlich die vielen Schockmomente, die mitten in gesprochene Texte eingebaut sind und so einen besonders intensiven Schreck beinhalten können. Selbst wenn man diese Vorgehensweise kennt, ist man nicht davor gewappnet.
Das Cover halte ich dieses mal für besonders gelungen. Dadurch, dass es recht verwischt gezeichnet ist, wirkt es als würden sich die Personen wirklich bewegen, und die Darstellung von Asmodinas Todesengeln finde ich sehr eindrucksvoll. Auch der Klappentext ist ziemlich viel versprechend.
Fazit: Rahmenhandlung, Spannung, Geschichte mit Substanz, viel Action und Mystik… Hier wurde an alles gedacht und somit ergibt sich eine sehr gelungene Sinclair-Folge.
JohnSinclair - 45. Die Teufelsuhr
Erster Eindruck: Ein Mord und seine Folgen
Nadine Berger, Schauspielerin und gut mit John Sinclair bekannt, will ihre Verlobung in einem Haus an der walisischen Steilklippe gebührend feiern. Doch schon vorher schlägt ein Fluch zu, der vor über 100 Jahren gelegt wurde, als ein Teufelsanbeter drei schreckliche Morde beging, um die Opfer für seine Zwecke zu benutzen. Drei schreckliche Morde an Kindern...
Eine kleine Pause von der Mordliga gönnt sich die John Sinclair-Serie mit der 45. Folge "Die Teufelsuhr", die eine in sich abgeschlossene Geschichte ist. Das Intro ist genial: Anfang des letzten Jahrhunderts werden Morde an Kindern begangen. Sehr atmosphärisch und gruselig gehört diese Szene zu den besten Anfängen der Serie und weckt den Hunger nach mehr. Der Mittelteil ist eher unterhaltsam, allerdings nicht sonderlich gruselig oder spannend. Hier wird eher die private Seite von John Sinclair beleuchtet. Die Party, die zu einem horrormäßigem Szenario wächst, kann die Spannung halten. Doch das Ende hat mich dann doch gestört - John Sinclairs geheiligtes Kreuz kann doch nicht die Lösung aller Probleme sein, hier hätte man mehr herausholen können. Trotzdem eine unterhaltsame und für "Sinclair-Verhältnisse" recht lange Folge, deren Ende noch Konsequenzen haben wird...
Manja Doering liefert als zickige und überdrehte Marion Mitchell eine Glanzleistung ab und bleibt so trotz der nicht allzu langen Nebenrolle im Gedächtnis haften. Auch Dietmar Wunder ist als Don Mitchell, Marions Bruder und Nadine Bergers Verlobter, ganz wunderbar und intensiv. Prädestiniert für Bösewichter ist ja Udo Schenk, der in der Introszene als Rick Holloway wieder für Gänsehaut sorgt. der in weiteren Rollen von Wolfgang Ziffer, Lutz Mackensy und Hans-Jürgen Wolf unterstützt wird.
Für eine packende Umsetzung des Ganzen ist natürlich auch wieder gesorgt, und so sind die Sounds wieder treffend eingesetzt (besonders in den vielen kleinen und großen Schockmomenten), die Musik trägt die Geschichte und bietet wieder eine recht harte Atmosphäre.
Was liegt näher, als bei diesem Titel eine Teufelsfratze an einer Standuhr zu zeichnen? Das dachten sich auch die Verantwortlichen, die mit Spinnweben und Kerzen einige zusätzliche Details einbrachten. Lobend erwähnt sei an dieser Stelle die Auflistung der Sprecher, die in Hauptsprecher sowie in größere und kleinere Nebenrollen unterteilt ist und so sehr übersichtlich wirkt.
Fazit: Eine solide Folge der Serie, die eine gelungene Abwechslung zur Hauptstory bildet und diese auflockern kann.
JohnSinclair - 44. Das Elixier des Teufels
Erster Eindruck:Die Mordliga in Hochform...
Während John Sinclair nach dem Flugzeugabsturz um seine Rettung kämpft, geht es auch in London hart zur Sache: Pamela Scott ist in der Gewalt von Scotland Yard, will jedoch nichts über die Pläne der Mordliga preisgeben. Um sie zum Reden zu bringen, benutzt das Sinclair-Team einen Trick. Einen Trick, der für ein Mitglied tödliche Folgen haben kann: Jane Collins.
Zweiteiler haben es oft schwer: Ist die erste Folge richtig gut, empfindet man die zweite oft als etwas schwächer. Hinkt es aber bei Teil 1, wird einem die Freude auf das Folgende leicht genommen und man geht direkt mit negativer Einstellung heran. Nicht so bei Nummer 43 und 44 der John Sinclair-Reihe, denn nach dem gelungenen "Ich flog in die Todeswolke" geht "Das Elixier des Teufels" eine andere Richtung und beleuchtet insbesondere das Sinclair-Team um Jane Collins, während die Titel gebende Figur eher eine etwas untergeordnete Rolle spielt. Pamela Scott alias Lady X, ihrerseits Mitglied der Mordliga, wird von Suko und Jane mit etwas unkonventionellen Methoden befragt. Doch wie immer hält die Serie einiges an Überraschungen parat, und auch hier schlägt die Situation um, die Geschichte entwickelt sich noch einmal anders als gedacht. So wird die Spannung elegant über die gesamte Spieldauer aufrecht erhalten, und auch der Handlungsstrang wird nicht vernachlässigt. Grandios!
"Lady X" Pamela Scott anvanciert zu einer Lieblingsfigur in der Serie, was nicht zuletzt an der fabelhaften Sprechleistung von Katrin Fröhlich liegt, die sehr vielseitig klingt und eine große Palette an Gefühlen darbietet. Jane Collins, John Sinclairs Geliebte und Privatdetektivin, wird von Franziska Pigulla gesprochen, die besonders in dieser Folge zeigen kann, was alles in ihr steckt. Und auch Sir James Powell ist von Karl Heinz Tafel wieder wunderbar in Szene gesetzt worden. Weitere Sprecher sind Karten Gausche, Martin May und Rita Engelmann in einer tollen Nebenrolle.
Christian Hagitte und Simon Berteling sind viel beschäftigte Leute, denn neben vielen anderen Produktionen steuern sie auch für John Sinclair Musik bei, die durch andere Stücke passend ergänzt wird. Zusammen mit den Geräuschen werden so de Sprecher ins rechte Licht gerückt, um ein dynamisches Gesamtklangbild zu erschaffen.
Das Cover ziert Solo Morasso mit dem Titel gebenden Elixier des Teufels, das in der Folge für einiges Ungemach sorgt. Eine gute Wahl und eine tolle Zeichnung, im Booklet finden wir, wie üblich, eine Sprecherauflistung und eine Folgen übersicht.
Fazit: Temporeich, spannend und natürlich auch mit schwarzem Humor versehen kann diese Folge wider erwartet überzeugen.
JohnSinclair - 43. Ich flog in die Todeswolke
Erster Eindruck: Ohne Ausrüstung gegen das Böse
Als John Sinclair sein wichtiger Koffer, in dem seine ganze Ausrüstung gegen die Ausgeburten der Hölle steckt, gestohlen wird, macht er sich sofort an die Verfolgung der beiden Diebe. Gerade noch schafft er es, den beiden in ein Flugzeug zu folgen. Allerdings hat er nicht mit den Auftraggebern der beiden Kriminellen gerechnet: Die Mord-Liga...
"John Sinclair"-Fans dürfte der Todesnebel aus Folge 36 noch ein Begriff sein, der in dieser ersten Folge eines Zweiteilers sein schreckliches Comeback feiert. Auch die Mordliga ist wieder mit von der Partie, sodass Vorkenntnisse in der Serie schon ziemlich hilfreich sind, um alles auffassen zu können, was so alles in dieser Folge steckt. Dafür werden sehr spannende Szenen geboten, die von John Sinclair im Flugzeug mit den beiden Dieben begleiten. Wie es weiter geht wird natürlich erst im nächsten Teil verraten. Positiv über diese Folge lässt sich so einiges sagen: Die Handlung um die Mordliga ist äußerst spannend und viel versprechend, wird hier konsequent weitergeführt. Die Erzähltexte sind weit heruntergefahren, sodass man das Geschehen aus erster Hand miterlebt, das Tempo ist sehr hoch. Und natürlich möchte man wissen, wie es zu Ende geht, mit Spannung erwartet man die nächste Folge. Und die negativen Seiten? Fallen - wie zu erwarten - nicht weiter ins Gewicht. Eine sehr gut produzierte Folge.
Auch die Sprecher sind wieder in Hochform und geben ihr bestes. Nachwievor halte ich Martina Treger als Asmodina für den dynamischsten und interessantesten Bösewicht der Serie, da sie auch kurze Passagen wie hier sehr spannend gestaltet. Gleiches gilt für Tilo Schmitz alias Solo Morasso, dem Dämonenmenschen, der sehr hart und verschlagen klingen kann. Auch Thomas Lang und Jörg Doering tragen als Einbrecherduo zum Gelingen des Hörspiels bei. Weitere Rollen besetzen Peter Groeger, Marie Bierstedt und Udo Schenk.
Wie immer perfekt ist das Ganze inszeniert: Harte, laute Musik, die genau an den richtigen Stellen eingesetzt ist, sowie realistische Geräusche, die oft für sich allein sprechen und weitere Erklärungen unnötig machen, ergeben eine Atmosphäre, wie wir sie von Sinclair gewohnt sind. Hier stehen eindeutig Action, Spannung und Spaß im Vordergrund, was auch eindeutig hörbar ist.
Eine Teufelsfratze markiert die dunkle Todeswolke, in die das Flugzeug hineinbrettert: Der Spannungshöhepunkt der Folge wurde als Titelbilds verwendet. Wieder eine tolle Wahl und eine vielseitige Zeichnung. Der Rest ist wie immer recht schlicht und sachlich gehalten.
Fazit: Auch Folge 43 der John Sinclair-Reihe bietet beste, spannende Unterhaltung mit grandiosen Sprechern und bereitet zusätzlich die nächste Folge vor.
John Sinclair Remastered - Box 2 - Damona Dienerin des Satans/ Der Mörder mit dem Janus-Kopf/ Schach mit dem Dämon
Erster Eindruck: Drei Abenteuer des Dämonenjägers
John Sinclair kommt auf die Spur der gefährlichen Damona-Sekte, die mit ihren matriarchalischen Strukturen immer neue Frauen anwirbt und die junge Damona anbetet. Seine Freundin Jane Collins schleicht sich als neues Mitglied ein… (Damona Dienerein des Satans)
Immer wieder durchkreuzt Jon Sinclair die Pläne der Hölle. Deswegen verbündet sich ein mächtiger Dämon mit einer Gruppe skrupelloser Verbrecher. Kann John Sinclair dem tödlichen Janus-Kopf entkommen? (Der Mörder mit dem Janus-Kopf)
Bill Conollys Geburtstagsparty entwickelt sich für das Team um Geisterjäger John Sinclair zu einem Albtraum, denn seine Freunde werden von einem Dämon entführt. John kann sie nur retten, indem er ein Schachspiel gegen ihn gewinnt… (Schach mit dem Dämon)
John Sinclair ein Name, der nicht nur Heftroman- oder Horrorfans bekannt ist, sondern in Deutschland ein Inbegriff der gruseligen Unterhaltung geworden ist. Grund genug für Oliver Döring, der Reihe im Jahr 2000 eine würdige Hörspielumsetzung zu produzieren, die auch nun, neun Jahre später, immer noch ein Erfolg ist. Aus diesem Grund wiederum wurden die ersten Folgen in neuer Klangqualität und mit erweiterten Szenen neu aufgelegt. An den Geschichten an sich hat sich nichts geändert, sie sind so spannend und temporeich wie immer. Sei es nun das Abenteuer, in dem sich Jane Collins getarnt als Neu-Mitglied in die Damona-Sekte einschleicht und dabei zu einer großen Gefahr wird, der Kampf gegen den Janus-Kopf, bei dem John Sinclair noch gegen sehr weltliche Gegner kämpfen muss oder das packende Schachspiel, bei dem das Leben aller seiner Freunde auf dem Spiel steht: Der Hörer wird von einem spannenden Moment in den nächsten geworfen, die Zeit vergeht wie im Fluge und man ist völlig gefesselt und fiebert mit. Für lustige Momente sorgen viele flotte Sprüche, die der Geisterjäger eigentlich immer auf den Lippen hat. Doch lohnt sich die Anschaffung dieser Box? John Sinclair-Fans werden sicherlich zugreifen und die erweiterten Szenen schnell entdecken. Auch Neueinsteigern der Serie würde ich zu der Box raten, da an jede CD interessante Extras angehangen sind, beispielsweise Interviews oder ein nicht ganz ernst gemeintes alternatives Ende zu Schach mit dem Dämon. Für Leute, die die Hörspiele schon besitzen, ist es allerdings keine notwendige Anschaffung. Zwar ist der Ton hörbar verbessert, doch in neun Jahren hat sich an der Technik nun nicht so viel verändert, dass es ein ganz krasser Unterschied wäre. Und die verlängerten Szenen fallen nun nicht so sehr auf, dass sie ein absolutes Muss darstellen.
Viel Wert wurde auf eine sorgfältige Sprecherauswahl gelegt, die sich hier bezahlt macht. Denn alle Charaktere werden glaubhaft dargestellt, sodass die Geschichte einiges an Lebendigkeit hinzugewinnt. Natürlich ist Frank Glaubrecht als John Sinclair zu hören, der die Coolness in Person ist und sogar in den gefährlichsten Situationen einen kühlen Kopf behält. Seine Freundin Jane Collins wird von Franziska Pigulla gesprochen, die ihren Charakter mit einer gewissen Portion Erotik in der Stimme gestaltet. In der vierten Folge überzeugt Diana Staehli als Damona de Lorca, indem sie mal leise bedrohlich, mal laut kreischend eine tolle Vorstellung abliefert. Auch Walter Gontermann kann in der Rolle als Mr Janus seine gemeine Seite ausleben, was ihm hörbar gelingt. Auch Udo Schenk, prädestiniert für Bösewichter, ist als Octavio in Folge 6 eine Wucht. Weitere Sprecher sind unter anderem Thomas Friebe, Silke Haupt, Daniela Hoffmann, Martin May und Frank Glaubrecht als Erzähler.
Ebenso beeindruckend wie die hohe Qualität der Sprecher ist die akustische Gestaltung, die neue Maßstäbe im Hörspielbereich gesetzt hat. Viele Soundeffekte sorgen für die passende Stimmung zu jeder Szene, besonders die diversen Kämpfe werden mit viel Getöse umgesetzt und wirken so noch actionreicher. Toll ist auch die eingesetzt Musik, die den Hörer mit harten Klängen in die richtige Stimmung versetzt. Eine grandiose Umsetzung!
Schick ist sie geworden, die Box mit den zweiten drei Teilen. Die CDs befinden sich in einem schönen Pappschuber, aber auch die einzelnen Hüllen sind leicht anders gestaltet als die früheren Auflagen: Der schwarze Rahmen ist verschwunden, das Bild nimmt somit das komplette Cover ein, was wesentlich moderner wirkt. Dabei sind natürlich auch die Zeichnungen ziemlich gelungen, besonders das fliegende Schwert und die Frauengestalten beim Damona-Cover haben es mir angetan. Dass die restliche Gestaltung sehr schlicht ist und im Inneren der Folgentitel immer der gleiche ist lässt sich da verkraften.
Fazit: Auch neun Jahre nach der Erstveröffentlichung haben diese Hörspiele nichts von ihrer Faszination verloren, was durch diese Box einmal mehr bewiesen wurde. Allerdings sollte jeder selbst entscheiden, ob er sie benötigt oder nicht.
John Sinclair Remastered - Box 1 - Im Nachtclub der Vampire/ Die Totenkopf-Insel/ Achterbahn ins Jenseits
Erster Eindruck: Der Urvater aller Geisterjäger ist zurück
Die junge Studentin Marina Held entdeckt im turbulenten Londoner Nachtleben eine Bar voller Vampire, von denen sie nun gnadenlos gejagt wird. Gut, dass sie zuvor im Flugzeug den Geisterjäger John Sinclair getroffen hat. Kann er Marina noch vor den Klauen des Bösen retten? ("Im Nachtclub der Vampire")
Eine Gruppe von Menschen, die dem Aufruf in einer Zeitung nach schnellem Geld gefolgt sind, sitzen in einem Hubschrauber, der sie zu einer Insel bringt. Wird der riesege Totenkopf wirklich das letzte sein, das sie sehen? ("Die Totenkopf-Insel")
Schon die Bauarbeiten des Vergnügungsparks stehen unter keinem guten Stern. Liegt es wirklich daran, dass dort ein alter Friedhof liegt? Doch als auch später immer wieder schreckliche Ereignisse stattfinden, greift der Geisterjäger John Sinclair mit seinem Freund Suko ein... ("Achterbahn ins Jenseits")
Im Jahr 2000 war es soweit, dass die erfolgreichen Heftromane von "John Sinclair" nach der Umsetzung von TSB, die nicht von allen Fans gut angenommen wurde, quasi einen zweiten Frühling erlebten, indem sie aufwändig von Oliver Döring neuvertont wurden. Nun, neun Jahre später, gibt es die ersten drei Folgen der Serie "remastered" - also neu abgemischt und teilweise erweitert - zusammen in einer Box, weitere sollen folgen. Diese Hörspiele haben sozusagen eine komplett neue Ära an hochwertig produzierten Hörspielen eingeleitet, und auch das Genre eines Geisterjägers wurde durch die Produktionen enorm gepusht. Kennzeichnend für diese Serie sind Geschichten, die eher auf Action und Spannung als auf eine tiefgründige Story aufgebaut sind. Hier knallt und rumort es immer wieder, den Hörer wird kaum eine Atempause gelassen. Dabei ist der Grundton relativ locker, für einen coolen Spruch hat der viel beschäftige Geisterjäger selbst in den brenzligsten Situationen Zeit. Den Anfang macht "Im Nachtclub der Vampire", eine fast schon klassischen Horrorgeschichte, in der die Rettung von Marina Held im Vordergrund steht und die am Ende die Ankunft eines neuen, übermächtigen Feindes für John Sinclair ankündigt und somit einen gelungenen, temporeichen Auftakt darstellt. "Die Totenkopf-Insel" beschäftigt sich eher mit den Allmachtsansprüchen eines einzelnen und bietet mit den Zombie-Piraten einen gruseligen Handlungsverlauf. "Achterbahn ins Jenseits"Stellt mit Suko und Boll Conolly gleich zwei Helden an John Sinclairs Seite vor, die spukige Geschichte ist zudem noch äußerst spannend.
Dass die Folgen länger sind, dürfte eingefleischten Fans, die jede Folge auswendig können, sofort auffallen, und auch der Ton ist hörbar verbessert worden. Ob sich die Anschaffung der Box lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden, Neulingen der Serie würde ich aber dringend zu dieser schönen Box raten.
Bei den Sprechern wurden keine Kompromisse gemacht, und so ist die creme de la creme der deutschen Hörspiel- und Synchronisationsszene zu hören. Frank Glaubrecht spricht nicht nur John Sinclair, er verkörpert ihn geradezu. Immer cool und lässig, als ein Mann, der nichts anbrennen lässt ist er der Prototyp eines Geisterjägers. Als Erzähler wurde Joachim Kerzel eingesetzt, der in seinen Parts eine unglaubliche Stimmung erzeugt und wohl die beste Besetzung für die Serie ist. Sir Powell, der leicht cholerische Vorgesetzte des Geisterjägers, wird wunderbar angespannt von Karl-Heinz Tafel dargestellt. Auch Martin May als Suko, Detlef Bierstedt und Daniela Hoffmann als Bill und Sheila Conolly gehören außerdem zur Stammbesetzung. Silke Haupt, die Marina Held spricht, liefert eine ebenso hervorragende Leistung ab. Sibylle Kuhne spricht auf beeindruckende Weise die brutale und hinterhältige Vampirin Mona. Doch auch der Rest der Sprecher, wie beispielsweise Thomas Friebe, Udo Schenk und Henning Bornemann überzeugen auf ganzer Linie.
Ebenso beeindruckend ist die Musik, die besonders aus harten Gitarrenriffs besteht. Schon im Intro werden große Geschütze aufgefahren, wenn Fred Bogner vom Rüsten der Hölle und ihrem Widersacher berichtet, doch was danach kommt, kann sich noch einmal steigern. Die Kämpfe werden mit bombastischen Sounds unterlegt, die Bedrohung durch die Schergen der Hölle mit der passenden Musik unterlegt, und für jede Szene die richtige Stimmung erzeugt. Besonders gelungen sind die Schockeffekte, die nach ruhigeren Passagen mit voller Lautstärke eingesetzt werden. Perfekt!
Auch die Cover wurden leicht überarbeitet, so ist der schwarze Rahmen um die Illustrationen verschwunden. So bekommen wir einen umfassenderen Ausblick auf die tollen Zeichnungen. Ein echtes Highlight findet sich am Ende jeder Folge: Zwei Making ofs, in denen zum Beispiel das Zusammenspiel einzelner Soundelemente gezeigt wird, und ausführliche und spannende Interviews erlauben einen Blick hinter die Kulissen und sind für wahre Sinclair-Fans ein Muss. Eine hervorragende Idee!
Fazit: Dass die Sinclair-Hörspiele zu den besten ihres Genres gehören, ist wohl unumstritten. Hier gibt es die Möglichkeit, die ersten drei Folgen in einer längeren Fassung mit verbessertem Klang und tollen Extras zu erhalten.