Seaport Secrets – 20. Perlen-Pulver
Seaport Secrets - 19. Kampf um den Koffer
Seaport Secrets - 17. Der verschwundene Verräter (1/2)
Seaport Secrets - 16. Das Phoenix Phantom
Seaport Secrets - 10. Das zugemauerte Zimmer
Seaport Secrets - 6. Der dämonische Dodge (2/2)
Seaport Secrets - 5. Der dämonische Dodge (1/2)
Seaport Secrets - 4. Die blaurote Briefmarke
Seaport Secrets – 3. Der Geist der Garcia (Teil 2)
Seaport Secrets - 19. Kampf um den Koffer
Jack und Cliff beobachten zufällig den Diebstahl einiger wertvoller Schmuckstücke des örtlichen Juweliers. Ihnen bleibt aber nicht genügend Zeit, in dem Fall zu ermitteln, da Onkel Curtis sie eingeladen hat, auf der Asturia mitzufahren. Doch auch auf dem Kreuzfahrtschiff kommen die beiden Jugendlichen nicht zur Ruhe: Sie bekommen einen falschen Koffer auf die Kabine geliefert, und diesen scheint ein großes Geheimnis zu umgeben...
Dass Seaport, die gemütliche Kleinstadt, an der Küste liegt, wird in "Seaport Secrets" immer wieder thematisiert. In der 19. Episode führt dies zu einer Kreuzfahrt, in der auch die beiden krimibegeisterten Jugendlichen teilnehmen - allerdings erst nach einem kleinen Vorspiel. Dass der Diebstahl der wertvollen Schmuckstücke am Anfang präsentiert wird, ist natürlich kein Zufall, und so ist es auch keine große Überraschung, was in dem geheimnisvollen Koffer gelagert wird. Der Spannung tut dies jedoch keinen Abbruch, da es eben weniger um den Inhalt geht, sondern wie die Verbrecher versuchen, den Koffer an sich zu bringen. Dabei entsteht ein vielseitiges und spannendes Spiel zwischen ihnen und den beiden Hauptfiguren samt Onkel Curtis, das immer wieder für andere Vorzeichen sorgt. Dabei ist die Erzählweise wieder eher langsam, in einigen längeren Dialogen werden die Ereignisse und Pläne bis ins kleinste Details analysiert. Was in einigen anderen Folgen etwas behäbig wirken mag, funktioniert hier sehr gut - auch weil die Spielfläche an Bord der Astoria natürlich begrenzt ist. Das sorgt insgesamt für einen sehr positiven Eindruck, sodass eine starke Episode entstanden ist.
Uwe Thoma hat als Curtis Harding hier einen größeren Auftritt, da er die beiden Jugendlichen auf ihrem Abenteuer begleitet. In den meisten Szenen wirkt er auch durchaus passend, stellenweise wirkt seine Sprechweise aber etwas steif und abgelesen. Auch Thomas Ferdowitz kommt als Kommissar Ellis nicht immer in den Flow, insbesondere da er in den spannenderen Szenen keine zusätzliche Energie einbringt, sondern auf einem Level bleibt. Werner Wilkening hat mir als Erzähler wieder gut gefallen, seine ruhige und ausdrucksstarke Sprechweise sorgt für eine passende Grundstimmung. Auch Frank Keller. Yvonne Radtke und Thorsten Möser sind zu hören.
Die akustische Umsetzung der Geschichte ist stimmig umgesetzt, auch wenn einige Dialoge ohne den Einsatz von Musik und Geräuschen auskommen. Doch es gibt eben auch andere Momente, in denen viele passende Sounds eingebunden sind. Während der Szenenwechsel und einiger besonders spannender Momente sind auch Melodien eingebunden, die die Stimmung noch weiter steigern.
Eine Reihe an Koffern ist auf dem Cover abgebildet, die etwas angestaubte Optik passt natürlich wieder sehr gut in die Zeit, in der die Geschichte spielt. Zwei silhouettenhafte Hände, ganz in schwarz und mit weißem Schimmer umgeben, greifen nach ihnen, was leider etwas einfach und rudimentär wirkt, sodass der Eindruck des Titelbilds ein wenig getrübt wird.
Fazit: "Kampf um den Koffer" ist eine starke Episode der Serie, auch wenn es bei den Stimmen ein paar Haker gibt. Doch die Handlung ist dynamisch erzählt, durch den begrenzten Raum auf dem Schiff und ein gelungenes Katz-und-Maus-Spiel kommt eine angenehme Spannung auf, die mit einigen cleveren Auflösungen ein sehr überzeugendes Finale liefert.
VÖ: 29. September 2023
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862124855
Seaport Secrets – 20. Perlen-Pulver
Dass jemand ausgerechnet aus der örtlichen Polizeistation wertvollen Schmuck stiehlt, ist schon ziemlich dreist. Und auch auf dem örtlichen Markt für Schmuckhandwerker werden weitere Stücke entwendet. Als Jack und Cliff dann auch noch in einem An- und Verkaufsladen Broschen entdecken, die dem gestohlenen Schmuck unglaublich ähnlich sieht, wollen sie den Fall unbedingt lösen. Ihr heißester Hinweis: Perlen wurden entfernt und gegen andere Steine ausgetauscht…
Mit den „Seaport Secrets“ ist das charmante Hörspiellabel Pandoras Play aktuell äußerst aktiv, sodass nun bereits die 20. Episode erscheinen konnte. Der Auftakt zu „Perlen-Pulver“ ist dabei schon ziemlich dynamisch geraten, schnell wird der anfängliche Diebstahl thematisiert und bald mit weiteren Informationen gefüttert. In den ersten Minuten wird dabei schon viel geboten, was gleich für eine reizvolle Stimmung sorgt. Dieses Tempo und die Dichte an aufregenden Momenten kann allerdings nicht gehalten werden, sodass sich auch immer wieder Szenen einschleichen, in denen die Geschichte nicht so recht vorankommt. Insgesamt ist der Spannungsbogen der Handlung aber durchaus gelungen und bietet viele interessante Elemente. Gut gefällt mir dabei, dass dabei noch viele wissenswerte Fakten eingebunden sind – und diese sind eben nicht nur auf Perlen und Schmuckherstellung begrenzt, sondern auch ganz andere Themen und Ideen werden eingebracht. Dass dabei auch ein paar mystische Aspekte eingebaut wurden, hat mir ebenso gefallen. Leider sind die Dialoge nicht immer vollkommen flüssig und authentisch, beispielsweise wenn sich die Charaktere nach einer wichtigen Entdeckung und einer unfreundlichen Begegnung einfach lapidar voneinander verabschieden. Auch wäre in ein, zwei Szenen der zusätzliche Einsatz des Erzählers in meinen Augen sinnvoller gewesen, der Dialog zwischen den beiden Protagonisten bei der Beobachtung anderer Figuren wirkt etwas gezwungen. Der Charme der Figuren und der Serie ist aber durchgängig vorhanden, sodass insgesamt eine solide Episode entstanden ist.
Robert Braun ist in der Rolle des Jack Brewster wieder sehr gut aufgehoben und bringt den neugierigen Jugendlichen locker und authentisch wirken, sodass eine glaubhafte und sympathische Ausstrahlung entsteht. Dennis Prasteyo macht als Mister Finn insgesamt auch einen recht soliden Eindruck, wirkt in manchen Momenten aber auch ein wenig hölzern und stockend, hier hätte er einen flüssigeren Sprachstil wählen können. Matthias Ubert ist in der Rolle des Mister Long zu hören und bringt eine passende Stimmung in die Handlung ein, die die Episode noch einmal ein wenig atmosphärischer wirken lässt. Auch Claus-Peter Damnitz, Sabine Lorenz und Thomas Fedrowitz sind zu hören.
Viele Szenen der Handlung werden auch musikalisch begleitet, besonders spannende Momente sind mit passender Musik unterlegt. Aber auch eine vielseitige Geräuschkulisse sorgt für eine passende Atmosphäre, wobei diese recht plakativ eingesetzt ist: Es werden besonders die Aktionen der Figuren hervorgehaben, es gibt immer wieder aber auch eine passende Geräuschkulisse. Das wirkt insgesamt in sich stimmig und unterstreicht die vorherrschenden Stimmungen.
Das Perlen-Thema der Episode wird auf dem Titelbild gelungen aufgegriffen, zahlreiche Ketten und andere Schmuckstücke werden dort präsentiert. Der Fokus liegt aber auf der Hand in schwarzem Lederhandschuh, der nach dem Schmuck greift. Die Optik ist ein wenig flach, passt aber in die bisherige Covergalerie. Im Inneren des kleinen Booklets werden die Mitwirkenden an der Handlung übersichtlich aufgelistet.
Fazit: „Perlen-Pulver“ startet mit einem Knall und vielen interessanten Informationen. Und auch wenn die Episode zwischendrin immer mal wieder einen Knick nach unten hat, die der Spannungsaufbau insgesamt sehr gelungen – insbesondere weil die Handlung in einer andere, unerwartete Richtung führt. Dass dabei ein paar interessante Informationen und eine charmante Stimmung eingebunden sind, rundet die Episode ab.
VÖ: 1. Dezember 2023
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862125081
Seaport Secrets - 17. Der verschwundene Verräter (1/2)
Dass Mr. Wilson nicht zum Unterricht auftaucht, macht Jack und Ciff direkt misstrauisch - das passt gar nicht zum den beliebten und gewissenhaften Lehrer. Auch das Kollegium hat nichts von ihm gehört oder gesehen. Die beiden machen sich auf die Suche und nutzen als Anhaltspunkt seinen auffälligen Wagen - und finden ihn schon bald im Straßengraben außerhalb der Stadt...
Jack und Cliff nutzen in der Jugendkrimiserie "Seaport Secrets" wirklich jede Gelegenheit, um in einen neuen Fall zu geraten, sogar das Fernbleiben eines Lehrers von der Schule ist für die beiden ein Grund, direkt mit den Ermittlungen zu beginnen - der Auftakt von "Der verschwundene Verräter" ist geboren. Der Zweiteiler startet wie immer mit dem eher ruhigen Tempo und lässt die Ermittlungen dabei schrittweise und verständlich wirken - auch wenn der Zufall den beiden Jugendlichen immer wieder in die Karten spielt. Denn direkt die erste Spur ist eine sehr heiße und der Wagen des Lehrers schnell gefunden. Danach geht es aber deutlich stimmiger weiter, die Handlung wird noch einmal in eine andere Richtung gelenkt und die Verbindung zu einem früheren Fall geschlagen. Es gibt eine abwechslungsreiche Erzähweise, neben ruhigen Ermittlungen und DIalogen, in denen Schlussfolgerungen gezogen werden, gibt es auch einige spannende Actionszenen und einen Cliffhanger, der in einer bedrohlichen Situation endet. Da sind schon einige positive Aspekte dabei, aber eben auch ein paar Stolpersteine, die den Eindruck insgesamt eher solide denn begeisternd wirken lassen.
Philip Wolf ist beim Sprechen des Cliff leider etwas unbeständig und scheint hier einen eher schlechten Tag erwischt zu haben - manche Passagen klingen einfach sehr steif und abgelesen, was auch an den teilweise konstruiert wirkenden Sätzen liegen kann. Marco Steeger ist in der Rolle des Mr. Wilson gut aufgehoben, er wirkt spontan und glaubhaft, insbesondere seine gradlinige Art kommt dabei gut zur Geltung. Daniel Boeken klingt stellenweise etwas stockend, dem Farmer Mr. Todd kann er dabei nicht so recht Leben einhauchen und wirkt insgesamt etwas blass. Auch Michael Schöpf, Kathy Reed und Felix Würgler sind zu hören.
Die akustische Umsetzung der Episode ist eher dezent, sowohl Musik als auch Geräusche drängen sich nie zu sehr in den Vordergrund. Dennoch wird die Handlung geungen begleitet, die Handlungen der Figuren werden dadurch lebendiger, die Stimmung prägnanter. Schön, dass auch die damalige Zeit aufgegriffen wird.
Ein Automobil im Straßengraben, gelbe, trockene Weizenfelder, einige Farmen im Hintergrund und ein hoch aufragender Baum, der in den schwarzen Rahmen mit dem Logo am oberen Rand übergeht - das Titelbild der Episode schafft es, die anfängliche Stimmung einzufangen, während die Gestaltung des kleinen Booklets schlicht und übersichtlich ist.
Fazit: Der Start des Zweiteilers "Der verschwundene Verräter" ist gut gelungen, insbesondere da es anfangs gar nicht klar ist, wohin sich die Handlung entwickelt. So gibt es einiges zu entdecken und einige verschiedene Szenerien. Es macht Spaß, mit den beiden Hauptfiguren immer mehr hinter die Geheimnisse der Episode zu kommen, zumal auch einige spannende Momente eingebaut sind. Ein wenig Feinarbeit in der Formulierung der Dialoge und vielleicht einige andere Stimmen hätten der Folge aber gutgetan.
VÖ: 16. Juni 2023
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862124800
Seaport Secrets - 16. Das Phoenix Phantom
In Seaport steht eine Auktion an, auf der wertvolle Kunststücke versteigert werden sollen. Überraschenderweise bekommt auch Jack eine Einladung, wobei er sich doch sicherlich keines der Exponate erwerben kann. Dann entdeckt Jack auch noch eine geheime Botschaft in der Einladung. Sein Spürsinn ist geweckt, sodass er der seltsamen Einladung auf den Grund gehen will...
Jack und Cliff treten in der liebevollen Juniordetektivreihe "Seaport Secrets" als eingeschworenes Duo auf, das eigenständig in ihren Fällen ermittelt. In der 16. Episode "Das Phoenix Phantom" bekommen sie aber zumindest kurzzeitig Hilfe von unerwarteter Seite - ausgerechnet einer ihrer Lehrer Mr. Van Dyke hilft ihnen bei einer brisanten Aktion und seinem Fachwissen, was eine gelungene Stimmung verbreitet. Interessant ist auch, dass ganz verschiedene Orte und Zusammenhänge erkundet werden, neben der Schule, dem Haus eines Mitschülers, einer Druckerei und natürlich dem örtlichen Postamt gibt es noch einiges weiteres zu entdecken, was für einen vielseitigen Eindruck sorgt. Der Aufbau der Handlung ist ganz im Stil der Serie eher langsam, aber dennoch aufregend und besonders gegen Ende spannend. Der Dialoganteil nur zwischen den beiden Hauptfiguren ist hier etwas zurückgeschraubt, da viele andere Figuren vorkommen. Aber natürlich ziehen die beiden auch gemeinsame Schlüsse, was hier aber nicht zu ausführlich geschehen ist. Da auch das Thema reizvoll ist, hat mir die Episode gut gefallen und ist ein starker Vertreter der Serie.
Horst Kurth ist in der Rolle des Mr. Van Dyke zu hören und setzt seine tiefe Stimme insgesamt lebendig und passend ein, wobei er besonders in den spannenderen Szenen für eine gelungene Ausstrahlung sorgt. Erik Borner spricht Mr. Wang mit einem präsenten Ausdruck und einer eingängigen Ausstrahlung, das Drehbuch lässt ihm aber wenig Freiheiten, auf seine persönliche Situation auch durchgängig zu reagieren. Erzähler Werner Wilkening sorgt in seinen kurzen Texten mit seiner prägnanten Stimme für gelungene Übergänge und fügt der Episode ausdrucksstarke Momente zu. Auch Armin Hägele, Felix Würgler und Constanze Buttmann sind zu hören.
Die akustische Gestaltung ist zwar insgesamt effektiv geraten, wobei insbesondere die Geräusche für den passenden Flair sorgen. Natürlich gibt es das Möwengeschrei der kleinen Küstenstadt, aber beispielsweise auch das Flattern von Federn des titelgebenden Phoenix Phantoms ist eingesetzt, sodass auch die spannenderen Momente einen passenden Ausdruck bekommen.
Natürlich steht das mystische Fabelwesen aus dem Titel auch auf dem Titelbild im Vordergrund, mit weit ausgestreckten Flügeln und von Energieblitzen umgeben sorgt er mit der rötlichen Färbung für einen echten Hingucker. Auf den zweiten Blick erkennt man dann auch einen roten Vorhang wie aus einem Theater - ein Zusammenhang, der sich erst beim Hören der Folge erschließt.
Fazit: "Das Phoenix Phantom" ist eine Folge mit so einigen Aspekten, die eng miteinander verzahnt sind und im Laufe der Zeit ein stimmiges Bild ergeben. Es macht Spaß, dies gemeinsam mit Jack und Cliff zu erkunden, zumal diese mit vielen anderen Figuren konfrontiert werden. Die Erzählweise ist dynamisch und aufregend, sodass eine starke Episode entstanden ist.
VÖ: 26. Mai 2023
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862124695
Seaport Secrets - 10. Das zugemauerte Zimmer
Ein abgelegenes Anwesen, mitten in der Wildnis - ein idealer Ausflugsort für Klassenfahrten? Die Schule von Jack und Cliff bittet die beiden nebst einigen anderen Jugendlichen, die Gegebenheiten zu prüfen und mit ihrem Lehrer Herrn Wilson einige Tage dort zu verbringen. Doch nach ihrer Ankunft erfahren sie, dass ein alter Fluch auf dem Haus liegen soll, was die beiden schon bald am eigenen Leib erfahren...
Ungefähr in den 70er Jahren sind die "Seaport Secrets" von Pandoras Play angesiedelt, in der Jack und Ciff ihre Abenteuer erleben. Auch in der 10. Episode ist der Flair dieser Zeit zu spüren - nicht nur bei gesellschaftlichem Umgang und der technischen Entwicklung, sondern auch im der Benutzung einiger Wörter. Ein wenig zwiespältig lässt es mich also schon zurück, dass das Wort "Indianer" hier geradezu inflationär benutzt wird und nicht einmal eine Nachfahrin der Cherookee erwähnt, dass es sensiblere Bezeichnungen für amerikanische Ureinwohner gibt. Abgesehen davon ist wieder eine hörenswerte Episode der Serie entstanden, die mit der Stimmung eines Feriencamps samt Zelten und Erkunden der Umgebung, aber auch einigen unheimlichen Begebenheiten und rätselhaften Vorgängen. Geisternebel, Rauch aus dem Schornstein und unstimmige Maße des Hauses - all diese reizvolle Elemente sind gelungen kombiniert und langsam, aber unterhaltsam erzählt. Dabei geht es wie gewohnt schrittchenweise, aber gut durchdacht weiter, was zu einer unterhaltsamen Auflösung führt.
Marco Steeger ist in dieser Episode als Lehrer Mr. Wilson zu hören, der die die Klasse bei dem Ausflug begleitet. Er klingt zwar in einigen Szenen zwar etwas hölzern, gibt insgesamt aber eine überzeugende Darstellung der Figur ab. Constanze Buttmann bringt den Charakter von Jill lebendig und treffend herüber, sowohl in den entspannteren als auch in den aufregenden Momenten trifft sie den richtigen Ton. Als Nick ist Ramon Klein zu hören, auch er ist sehr solide und bietet eine überzeugende Palette an verschiedenen Stimmungen an, die passend zur Entwicklung der Handlung eingesetzt sind. Claus-Peter Damitz, Lucia Patricia Bayer und Thomas Fedrowitz sind ebenfalls zu hören.
Die eingesetzte Titelmelodie wird auch während der Handlung gerne wiederholt, insbesondere während der Erzähltexte, was einen gelungenen Wiedererkennungswert bietet, ohne nervig zu wirken. Während der Dialoge gibt es viele Geräusche, die für eine passende Kulisse sorgen, in den spannenderen Momenten aber auch stimmige Melodien, die die Atmosphäre unterstreichen.
Auf dem Titelbild ist das alte, verwinkelte Anwesen zu sehen, dass von den Schulkindern und ihrem Lehrer besucht wird. Die Darstellung einer Figur als Hauptmotiv ist ebenfalls nicht allzu sensibel und transportiert einige Klischees. Das Innere des Booklets ist wie immer schlicht, aber übersichtlich gehalten.
Fazit: "Das zugemauerte Zimmer" ist eine sehr unterhaltsame Episode, insbesondere wegen ihrer dichten Stimmung, die mit ihrem Zeltlager-Flair eine neue Note in die Serie einbringt. Die verschiedenen Hinweise und unheimlichen Momente sind gelungen kombiniert, wobei auch die verschiedenen Figuren lebendig dargestellt sind.
VÖ: 29. April 2022
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123599
Seaport Secrets - 6. Der dämonische Dodge (2/2)
Mister Hollingsworth wurde verhaftet, da er scheinbar den alten Dodge von Mrs. Culver gefahren hat, als dieser in einen Unfall mit Fahrerflucht verwickelt war. Doch Jack und Cliff sind davon überzeugt, dass er unschuldig ist und wieder kein Mensch in dem Auto saß. Doch die Beweise fehlen den beiden, sodass sie weitere Ermittlungen anstellen müssen...
"Der dämonische Dodge" ist bereits die zweite Doppelfolge bei "Seaport Secrets", wobei die Geschichte um den scheinbar allein fahrenden Wagen hier abgeschlossen wird. Der markante Cliffhanger wird hier überraschend schnell aufgelöst, nur wenige Momente werden auf die schier aussichtslose SItuation von Jack und Cliff verwendet. Hier wird in meinen Augen einiges an Potenzial vergeben, um die Handlung schnell wieder auf Touren zu bringen. Leider wird dieser Eindruck dadurch bestärkt, dass es einige sehr lange Dialoge gibt, in denen die beiden Hobbydetektive ihren Plan zur Überführung des Übeltäters allzu ausführlich besprechen. Die Handlung wird immer wieder gebremst (im Gegensatz zum titelgebenden dämonischen Dodge) und kommt lange nicht in Fahrt, bis sich die aufgstaute Energie in einer einzigen packenden Szene am Schluss entlädt. Hier hätte ich mir eine etwas gleichmäßigere Verteilung von Spannung und Aufregung gewünscht, denn auch wenn der Fall hier gelungen abgeschlossen wird, ist der Eindruck dieser Episode leider etwas getrübt.
Philip Wolf hat mir in den ersten Episoden der Serie ja nicht sonderlich gut gefallen, in dieser Geschichte ist aber schon eine merkliche Steigerung zu bemerken. Er schafft es immer öfter, einen spontanen Eindruck zu hinterlassen und verleiht seiner Figur insgesamt mehr Leben. Claus-Peter Damitz ist in der Rolle des Seymor Jenkins zu hören und verleiht der Figur einige gelungene Facetten, die einen vielseitigen und kaftvollen Eindruck hinterlassen. Auch Felix Würgler macht seine Sache als Sheriff Keyes überzeugend, er spricht seine Rolle standfest und mit glaubhaftem Auftreten. Gerhard Acktun, Hans Jörg Krumpholz und Katja Behnke sind zu hören.
Die spannenden Momente der Episode sind lebendig und vielseitig umgesetzt, so wird eine spannende Szene gegen Schluss durch passende Geräusche noch einmal verstärkt. Während der ruhigen Gespräche gibt es hier aber ansonsten wenig zu hören, was den etwas steifen Eindruck dieser Momente noch weiter unterstreicht. Wie immer habe ich die Musik als entspannt und atmosphärisch empfunden.
"Der dämonische Dodge" wird auch auf diesem Titelbild wieder gelungen thematisiert, allerdings auf eine ganz andere Weise: Nur die beiden Scheinwerferlichter sind zu sehen, die von hinten die beiden rennenden Jungen beleuchte, die in der nächtlichen Szenerie nur silhouettenhaft zu sehen sind. Das Innere ist übersichtlich mit den üblichen Angaben ausgestattet.
Fazit: "Der dämonische Dodge" ist in diesem zweiten Teil leider nicht immer aufregend oder dynamisch umgesetzt, ein wenig zu viele DIaloge zwischen Jack und Cliff vermitteln einen etwas steifen Eindruck. Dass noch Potenzial in der Handlung steckt, wird am Ende in einem spannenden Finale gezeigt, dass die Erzählurve sprunghaft nach oben treibt. Insgesamt ist dieser Teil aber etwas schwächer als der erste.
VÖ: 28. Januar 2022
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123506
Seaport Secrets - 5. Der dämonische Dodge (1/2)
Jack und Cliff helfen wieder beim Austragen der Post, auch die etwas abgelegene Villa von Mrs. Culver steht auf ihrer Liste. Doch auf dem Weg dorthin werden sie beinahe von dem wertvollen Dodge gefahren, der dem verstorbenen Gatten der liebenswerten Frau gehört hat. Mrs. Culver berichtet ihnen, dass sich seit dem Tod ihres Mannes immer wieder seltsame Ereignisse um die Limosine ereignen...
Auch in der fünften Episode der "Seaport Secrets" von Pandoras Play ist die Poststation von Jacks Mutter der Aufhänger zum Start der Episode, dieses Mal allerdings durch das Austragen der Post und die damit verbundene Beobachtung eines scheinbaren Geisterfahrers. Im Gegensatz zu anderen Serien des Jugenddetektivgenres wird hier aber nicht künstlich eine unheimliche Stimmung erzeugt, und trotz des Berichts von Mrs. Culver wird die übernatürliche Komponente nicht aufgebauscht. Und auch die Herangehensweise von Jack und Cliff wirkt authentisch: Statt mit allen Mitteln zu versuchen, den Spuk aufzudecken, tauchen sie mehr in das Umfeld der reichen Witwe ein und loten aus, wer hinter den Ereignissen stecken könnte. Ein Ereignis bedingt dabei das andere, es gibt immer neue Informationen, die das Geschehen am Laufen halten - und das wieder in dem eher gemächlichen Tempo der Serie. Es handelt sich hierbei um den Start eines Zweiteilers, der Spannungsaufbau funktioniert dennoch sehr gut: Am Ende gibt es noch einige gruselige und bedrohliche Szenen, die neugierig auf den weiteren Verlauf machen.
Niemand anderes als die wundervolle Elga Schütz ist in der Rolle der liebenswerten Mrs. Culver zu hören. Ihre kratzige Stimme nimmt hier einen warmen Klang an, wobei sie die verschiedenen Emotionen überzeugend aufgreift. Romanus Fuhrmann ist in der Rolle des Mr. Hollingsworth zu hören, der in seinen Szenen einen bleibenden EIndruck hinterlässt und der Episode mehr Flair verleiht. Werner Wilkening ist natürlich wieder als Erzähler zu hören, seine ausdrucksstarke Stimme sorgt in seinen Texten für einen eingängigen Ausdruck. Auch Claus-Peter Damitz, Gerhard Acktun und Felix Würgler sind zu hören.
Die sanften Melodien, die bereits in den vorigen Episoden in den Szenenwechseln begleitet haben, erklingen auch hier wieder und sorgen für eine entspannte Stimmung. Die Geräusche halten sich ebenfalls eher zurück, einige Dialoge stehen für sich allein, bei manchen werden leiglich die Handlungen der Figuren begleitet, nur selten sind Klangkulissen im Hintergrund zu hören.
Natürlich ist "Der dämonische Dodge" auch auf dem Titelbild zu sehen, wobei die Scheinwerfer wie ein düster zusammengekniffenes Auge gestaltet sind. Der Wagen scheint direkt auf den Betrachter zuzufahren, während die Auffahrt zur Villa der Culvers samt umgestürztem Jack mit seinem Fahrrad im Hintergrund zu sehen ist.
Fazit: Der erste Teil von "Der dämonische Dodge" ist mit seinem reizvollen Thema schnell aufregend, die scheinbar allein fahrende Wagen sorgt immer wieder für Trubel und einige unheimliche Momente, die aber nicht zu sehr aufgebauscht werden. Die Figuren sind wieder ebenso markant wie die Stimmung, was den positiven Eindruck der Episode abrundet.
VÖ: 28. Januar 2022
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123490
Seaport Secrets - 4. Die blaurote Briefmarke
Jack hilft mal wieder im Postamt der kleinen Küstenstadt Seaport aus, als er beim Sortieren der Briefe eine abgestempelte Marke entdeckt, die ihm sofort ins Auge sticht: Es ist eine wertvolle blaurote Briefmarke. Sofort trägt er den Brief auch aus und bittet die Empfängerin darum, die Marke behalten zu dürfen. Doch Jack hat einen Verdacht: Es könnte sich um eine Fälschung halten. Allerdings scheint noch jemand anderes hinter dem wertvollen Stück her zu sein...
"Seaport Secrets" versetzt die Welt von neugierigen Juniordetektive in die 70er Jahre, was das Setting trotz einiger Ähnlichkeiten zu anderen Hörspielserien deutlich abhebt. Auch in der vierten Episode wird beispielsweise ein Thema behandelt, mit dem heutige Jugendliche kaum etwas anfangen können: Die Seltenheit einiger Briefmarken. Schnell stößt Jack auf das seltene Stück, sodass auch die Handlung bald in Fahrt kommt. DIe Ermittlungen sind dabei recht klassisch aufgebaut, die beiden neugierigen Freunde Jack und Cliff kommen durch Beobachtungen, Befragungen, aber auch einige zufällige Entdeckungen immer weiter auf die Spur des Falls. Dabei steht hier auch immer die Frage im Raum, warum jemand mit so viel Energie versucht, die Marke an sich zu bringen, obwohl diese ja auch in Verdacht steht, eine Fälschung zu sein. Dabei kommt die Atmosphäre der kleinen Küstenstadt gut zur Geltung, allerdings kommt der Spannungsbogen nicht immer gut zur Geltung - der Informationsfluss ist zwar stetig, aber es sind einfach nicht genügend Spannungsmomente vorhanden. Die Umsetzung holpert ebenfalls an einigen Stellen, insgesamt hat mir diese vierte Folge aber auch wegen ihres Charmes gut gefallen.
Philip Wolf hat mich als Clifford Harding leider immer noch nicht ganz überzeugt. In manchen Momenten bringt er zwar etwas mehr Energie ein, meist wirkt seine Stimme aber zu statisch und gleichförmig, sodass keine wirklichen Höhen und Tiefen zu erkennen sind. Nico Birnbaum ist in der Gastrolle als Mr. Warren durchaus solide, er bringt eine glaubhafte Sprechweise ein und passt sich gut an die vorherrschende Atmosphäre der Serie an. Auch Gerhard Acktun hat mir gut gefallen, durch ihn bekommt Mr. Groggins eine passende Ausstrahlung. Auch Felix Würgler, Birgit Arnold und Elke Winkler sind zu hören.
Die Umsetzung der Episode ist wie bei den Vorgängern eher ruhig, dabei aber auch stimmig und eingängig. Die eingebaute Musik ist meist entspannt und unterstreicht damit den stellenweise zu ruhigen Verlauf der Handlung, bringt aber auch eine passende Atmosphäre mit ein. Die eingebauten Geräusche sind eher sparsam, aber treffend eingesetzt, beispielsweise lässt das Möwengeschrei am Strand die Küstenstadt treffend wirken.
Klar, dass die blaurote Briefmarke auch auf dem Titelbild im Fokus steht, sie wird durch eine Hand direkt in den Fokus gehalten - fast so, als würde man sie selbst nach oben halten. Der Hintergrund ist stimmungsvoll und zeigt in einer dunklen Szenerie einen Eindruck von einem Gebäude in der Küstenstadt, was durchaus Bezüge zur Handlung hat.
Fazit: "Die blaurote Briefmarke" ist ein langsam erzählter Jugendkrimi, der allerdings ein paar mehr Spannungsmomente vertragen hätte. Das Geheimnis um die wertvolle Marke wird aber unterhaltsam aufbereitet, durch verschiedene Ermittlungen kommt man den Verbrechern immer mehr auf die Spur. Schön, dass die Atmosphäre in Seaport und die Figuren wieder gut zur Geltung kommen.
VÖ: 30. August 2021
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123315
Seaport Secrets – 3. Der Geist der Garcia (Teil 2)
Dass auf der Garcia kein Geist spukt, steht für Jack und Cliff mittlerweile zweifelsfrei fest. Sie haben dafür bereits einige Hinweise bekommen, wie aus dem einst stolzen Schiff ein Wrack geworden ist und vermuten einen Zusammenhang. Bei ihren Nachforschungen geraten die beiden Freunde aber nicht nur einmal in Gefahr – und dann steht plötzlich ein Schuppen in Flammen…
„Der Geist der Garcia“ ist der erste Zweiteiler aus der Jugendkrimi-Serie „Seaport Secrets“ und wird in der dritten Episode abgeschlossen. Natürlich sind die wesentlichen Weichen für die Handlung hier bereits gestellt, sodass die Episode schnell in die Vollen gehen kann. Die Laufzeit von etwa 45 Minuten ist dabei auch gut angefüllt, die Handlung entwickelt sich konsequent weiter und baut immer neue Erkenntnisse oder spannende Momente ein. Die Beobachtungen der beiden Jungen sind spannend aufbereitet, immer wieder geraten die beiden in Gefahr oder ermitteln im Dunkeln, was aufregend geschildert ist. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die Hintergründe des einstigen Schiffsunglücks bekannt werden und man so nach und nach auch die verschiedenen Figuren in dieses Konstrukt einordnen kann. Wie sich alles zusammensetzt, ist teilweise gut einzuordnen, sodass man alles gut nachvollziehen kann, teilweise kommt es aber auch zu gelungenen Überraschungen. Der Abschluss ist dann gut erzählt und sorgt für einige intensive Szenen, aber auch die entspannte Atmosphäre der Serie kommt dabei gut zur Geltung. Ein überzeugender zweiter Teil, der eingängig und unterhaltsam erzählt wurde.
Andre Polis ist in der Rolle des Mr. William Harding zu hören, dessen Klang sehr gut zu der Rolle passt. Nicht immer schafft er es, der Figur auch Ausdruck und Flair zu verleihen, insgesamt macht er seine Sache aber solide. Im Zusammenspiel mit seiner Frau Mary wird er von Diana Gantner unterstützt, die insgesamt etwas mehr Energie in ihre Stimme hätte legen können, die Stimmung der Episode aber durchaus zu unterstreichen vermag. Aaron Breunig spricht die Rolle des Stevens und setzt die Figur plastisch um, neigt aber auch dazu, einige Eigenschaften etwas zu platt wirken zu lassen. Auch Matthias Ubert, Klaus Brandhorst und Marko Bräutigam sind zu hören.
Die Umsetzung der Episode entfaltet durchaus Charme, inbesondere wenn die Stimmung in der kleinen Küstenstadt mit passenden Melodien unterstützt wird. Die Geräusche wirken klassisch erzeugt und fügen sich stimmig in die Dialoge ein. Alles verströmt dabei den gewollten Eindruck von Nostalgie, der der Serie ihren besonderen Flair verleiht.
Die Umsetzung des Titelbildes ist wieder eher schlicht, was schon bei dem Schiftzug anfängt. Dass die Silhouette eines Mennes im Vordergrund kaum Details aufweist und fast nur schwarz ist, wirkt duch den weißen Schimmer um die Figur noch ein wenig eindimensionaler, was auch durch die beiden Figuren im Hintergrund nicht ergänzt wird.
Fazit: "Der Geist der Garcia" wird hier gelungen fortgesetzt und in einer eingängig erzählten Handlung abgeschlossen. Dabei sind zahlreiche spannende Szenen und einige Wendungen eingebaut, zumal auch die Hintergründe in der Vergangenheit weiter beleuchtet werden. Die Umsetzung ist nicht in allen Details gelungen, hörenswert ist die Episode dennoch.
VÖ: 30. August 2021
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123308
Seaport Secrets – 2. Der Geist der Garcia (Teil 1)
Während Jack und Cliff an der Restaurierung eines alten Schiffs arbeiten, wird in der nahegelegenen Werft das Wrack eines alten Frachters erneuert. Doch die Arbeiter, die mit der Garcia beschäftigt sind, haben Angst vor einem Geist, der dort umgehen soll. Sogar unheimliche Lichter sollen in der Nacht umgehen. Die beiden Jungen sind natürlich sofort neugierig und machen sich an ihre Ermittlungen…
Bereits in Episode zwei der „Seaport Secrets“ von Pandoras Play wird ein Zweiteiler mit einer Doppelfolge begonnen, sodass man hier erste Details vom „Geist der Garcia“ erfährt. Natürlich ist es dabei schön, noch mehr von den Charakteren zu erfahren. Jack und Cliff sind ein dynamisches und gut zusammenpassendes Duo, das auf einer Wellenlänge ist und sich einander gut ergänzt. Manchmal sind die beiden hier aber fast zu gleich, ein paar mehr Unterschiede zwischen beiden hätte noch mehr Dynamik aufkommen lassen. Die Nebenfiguren sind gelungen konzipiert, die charmante Stimmung in der Küstenstadt kommt sehr gut zur Geltung und wird durch die Zeit, in der die Serie spielt, noch weiter verstärkt. Dass hier noch fernab von Handys, Computer und Internet ermittelt wird, stattdessen lange Register und Telefonzellen genutzt werden und ein einfaches Verstellen der Stimme zum Erfolg führen kann, bringt viel Flair ein. An der Handlung gefällt mir, dass sowohl aktuelle Ereignisse wichtig sind, aber auch die Geschichte der Garcia berücksichtigt wird. Beides scheint eng verknüpft zu sein und wird langsam zusammengesetzt. Trotz des gemächlichen Tempos kommt keine Langeweile auf, da der Informationsfluss und die Kombinationen der beiden Jungen stetig und flüssig eingebaut werden. Die ruhige Stimmung hätte allerdings noch ein paar spannende Höhepunkte vertragen, um wirklich aufregend zu wirken.
Philip Wolf ist auch hier wieder als Cliff zu hören, wirkt aber leider noch etwas steif und hölzern, mehr Lebendigkeit und ein wenig mehr Energie hätten der Figur sicherlich gutgetan. Der Charme der Figur blitzt aber dennoch immer wieder auf. Andre Polis ist in der Rolle des William Harding zu hören und bringt eine gutmütige Energie mit ein. Durch seine sympathische Art wirken seine Szenen gleich angenehm, wobei er die verschiedenen Stimmungen aufgreift. Jelena Plesinac spricht Mrs. Keefe etwas verhalten und hätte lockerer wirken können, wobei ihre leicht steife Art insgesamt zu der Büroszenerie passt. Auch Claus Vester, Gerry Hüttemann und Matthias Ubert sind zu hören.
Passend zur Küstenstadt, in der die Handlung spielt, sind immer wieder lebendige Geräusche eingebaut – Wellenrauschen, eine Schiffshupe oder Möwengeschrei sorgen neben weiteren Sounds für eine passende Kulisse. Musik ist auch im Einsatz – vor allem in den Szenenwechseln – und greift dann die vorherrschende Stimmung aus. Man hört natürlich heraus, dass kein großes Label mit großem Budget hintersteckt, die Atmosphäre ist aber dennoch stimmig und rund.
Der dunkle Schatten eines Mannes mit einem Kapuzenpulli in reinem Schwarz steht im Vordergrund des Titelbilds, wobei der weiße Schleier um ihn etwas von der unheimlichen Stimmung ablenkt. Im Hintergrund ist das gelb leuchtende Wrack der Garcia zu sehen, die im nächtlichen Wasser treibt. Das wirkt insgesamt etwas flach, aber passend.
Fazit: De Auftakt von „Der Geist von Garcia“ wird langsam aber unterhaltsam erzählt, da ein steter Informationsfluss vorhanden ist. Die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart hat mir dabei gut gefallen. Die Stimmung in der Küstenstadt und den 60er Jahren wird gelungen wiedergegeben, wobei leider nicht alle Sprecher wirklich glaubhaft sind – hier gibt es noch Potenzial nach oben. Dennoch macht auch diese Produktion des kleinen Labels Spaß.
VÖ: 30. August 2021
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123292
Seaport Secrets – 1. Das Gargoyle-Geheimnis
Die beiden Freunde Jack und Cliff übernehmen für die erkrankte Postbeamtin Mrs. Pringle ihre tägliche Runde und geraten dabei in einen heftigen Schneesturm. Sie stellen sich im verlassenen Pandergast Manor unter, trauen jedoch ihren Augen kaum: Die steinernen Gargoyle erwachen zum Leben und jagen den beiden einen gehörigen Schreck ein. Und auch Mrs. Pringle berichtet von einer Begegnung mit den unheimlichen Wasserspeiern…
Im Rahmen der Veröffentlichung zahlreicher neuer Produktionen ist bei Pandoras Play auch die brandneue Serie „Seaport Secrets“ erschienen, die sich an bekannte Juniordetektiv-Reihen anlehnt und dabei – wie der Name bereits andeutet – mit einer geheimnisvollen und mysteriösen Aura aufwartet. Die übliche Besetzung von drei bis fünf Mitgliedern einer Bande wurde hier aufgebrochen, lediglich die beiden Freunde Jack und Cliff ermitteln gemeinsam in diesem ersten Fall. Die Idee der lebendig gewordenen Gargoyles in einer stürmischen Winternacht ist reizvoll und sorgt immer wieder für unheimliche Momente. Auch der Aufbau der Ermittlungen ist stimmig geraten, da kontinuierlich neue Informationen eingebaut werden und der Hörer so mehr über das verlassene Haus und seine Geheimnisse erfahren. Die Charaktere haben eine gelungene Aura und bleiben im Gedächtnis, was sowohl für Jack und Cliff, aber auch für viele der Nebenfiguren gilt. Leider wirkt das Skript aber nicht vollkommen ausgereift: Viele der Sätze wirken geschrieben sicherlich gut und lassen sich flüssig lesen, gesprochen wirken sie aber oft gestelzt und aufgesetzt. Gerade die beiden Jugendlichen wirken sprachlich nicht authentisch genug und wirken so nicht sehr locker. Mit 74 Minuten ist die Produktion auch etwas zu lang geraten, einige Details sorgen für ein paar langwierige Szenen, die beispielsweise durch den vermehrten Einsatz des Erzählers flotter hätten abgehandelt werden können. So bleibt trotz der positiven Energie, die sowohl von Label als auch von dieser neuen Serie ausgeht, ein fader Beigeschmack übrig, da die vielen guten Ansätze zu rau und unpoliert wirken.
Die Sprecher der Episode sind wieder eher leidenschaftliche Laien als professionelle Schauspieler, was man auch häufiger merkt. Die Betonung wirkt häufig etwas hölzern und nicht sehr authentisch, die Energie in den Stimmen passt aber glücklicherweise meistens. Der Sprecher des Jack macht seine Sache insgesamt gut und wirkt häufig spontan und glaubhaft, zumal er die Sympathien der Hörer schnell wecken kann. Cliff hat einen soliden, aber nicht vollkommen überzeugenden Sprecher bekommen, der zu häufig etwas farblos bleibt. Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren scheint aber zu stimmen, da sie gekonnt miteinander agieren. Sehr gut gefällt mir der Erzähler der Episode, der mit seiner angenehm warmen Stimme mit dem Timbre eines Märchenonkels für eine gelungene Stimmung sorgt.
Die Titelmelodie ist melodisch, ruhig und ein angenehmer Start in die Episode, aber etwas zu lang geraten. Die restliche akustische Gestaltung ist solide und bietet einige weitere Melodien, die die Stimmung der Episode aufgreifen. Deutlich häufiger kommen passende Geräusche vor, die im Hintergrund für eine real wirkende Szenerie sorgen und beispielsweise den winterlichen Schneesturm, die Betriebsamkeit auf dem Postamt oder einen gemütlichen Tag vor dem Kamin lebendig wirken lassen.
Die Optik des Titelmotivs trifft leider nicht ganz meinen Geschmack, was an der offensichtlich computergenerierten und etwas billig wirkenden Zeichenweise liegt. So wirkt der Gargoyle mit seiner steinernen Haut alles andere als unheimlich, auch die beiden in einen kühlen Winterwald fliehenden Menschen kommen nicht so recht zur Geltung. Idee und Perspektive sind eigentlich gut erdacht, die Umsetzung ist aber nicht ansprechend genug gestaltet.
Fazit: Die Idee der Folge gefällt mir gut, auch die Stimmung im winterlichen Seaport mit den unheimlichen Gargoyles kann immer wieder für fesselnde Momente sorgen. Eine Überarbeitung der Texte, die oft zu gestelzt wirken, sowie insgesamt glaubhaftere Sprecher hätten der Folge aber gutgetan. So ist „Das Gargoyle-Geheimnis“ leider kein sonderlich starker Einstand in die Serie geworden, auch wenn die Serie erkennbar viel Potenzial hat.
VÖ: 3. Juni 2020
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862121908