Die letzte Fahrt der Nautilus - 5. Der dunkle Stern

Die letzte Fahrt der Nautilus – 4. Das Geheimnis der Tiefe

Die letzte Fahrt der Nautilus – 3. Die Reise ins Innerste

Die letzte Fahrt der Nautilus – 2. Isis

Die letzte Fahrt der Nautilus – 1. Das Vermächtnis von Atlantis


Die letzte Fahrt der Nautilus - 5. Der dunkle Stern



Die Nautilus hat bei ihrer Reise durch das Weltall ein merkwürdiges Phänomen entdeckt: Eine Anomalie in Raum und Zeit, die alle Materie an sich zieht und sogar Licht verschluckt. Templeton Pierce hat zwar eine Ahnung, worum es sich handeln könnte, doch auch er scheint die Nautilus nicht mehr retten zu können. Und dann hat ein Besatzungsmitglied ein ungewöhnlich starkes Déjà-vu...

"Die letzte Fahrt der Nautilus" versetzt Motive aus den bekannten Romanen von Jules Verne ins Weltall - an sich schon ein reizvoller Ansatz. In der fünften Episode kommt noch eine ebenso ungewöhnliche wie spannende Idee mit ein, die sehr gut beschrieben wird. Zunächst wird aber zuerst einmal die Beziehung zwischen Templeton Pierce und Kapitän Nemo eingegangen und dabei auch die Rahmenhandlung der Serie leicht weitergetrieben wird, während die eigentliche Handlung ein für sich allein stehendes Abenteuer darstellt. Die Idee eines Déjà-vu wird sehr gelungen vorangetrieben, auch die Zuhörenden werden bald mit diesem Gefühl konfrontiert. Dabei schleichen sich feine, aber entscheidende Änderungen ein - und genau das bringt den meisten Spaß. Die Handlung wird dabei sehr langsam erzählt, was mich wegen des interessanten Konzepts aber überhaupt nicht gestört hat. Das ist aufregend, rätselhaft, flüssig und sehr unterhaltsam erzählt, sodass eine sehr starke Episode der Serie entstanden ist.

Marc Müller ist in der Rolle des Guderov zu hören und hat einen recht großen Part an der Handlung. Seine Stimme verstellt er tief und kratzig, gemeinsam mit dem starken Akzent und dem markanten Ausdruck passt er sehr gut in die Handlung und trägt viel zur Atmosphäre der Episode bei. Constanze Buttmann ist als Bordcpmputer Isis wieder sehr witzig, die kühle Sprechweise und die treffenden Kommentare sorgen des öfteren für Witz und Charme. Sven Klaeschen spricht die Rolle des Cronenberg ebenfalls überzeugend und lebendig, zumal er sich gut an die Stimmung der Serie anpasst. Felix Würgler, Philip Bösand und Rainer Denk sind ebenfalls zu hören.

Durch die akustische Gestaltung entsteht eine typische Weltraumatmosphäre, wobei beispielsweise das Schrillen einer Alarmsirene, das Klicken von Hebeln oder der Luftzug beim Öffnen von Türen für eine lebendige Stimmung sorgen. Ergänzt wird dies durch dräuende, düstere und dynamische Musikstücke, sodass die verschiedenen Szenen überzeugend untermalt werden.

Das Titelbild spielt mit dem Motiv der Zeit und hat sich eine ebenso futuristische wie altertümliche Uhr im Steampunk-Stil ausgesucht, die sich spiralförmig in einen blauweißen Lichtblitz zu drehen scheint. Auch dank der hübschen Rahmengestaltung wirkt dies sehr stimmig. Die üblichen Informationen zu den Mitwirkenden sind natürlich im Inneren des kleinen Booklets zu finden.

Fazit: "Der dunkle Stern" bietet eine sehr ungewöhnliche und reizvolle Erzählweise, bei der Verschiebungen von Zeit und das Stilmittel der Déjà-vus gelungen eingesetzt werden. Gepaart mit einer dichten Stimmung und einem leichten Witz durch die charmanten Figuren ist eine sehr überzeugende Episode der Serie erschienen.

VÖ: 28. Januar 2022
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862123537

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Die letzte Fahrt der Nautilus – 4. Das Geheimnis der Tiefe



Tempelton Pierce konnte wichtige Mitglieder der Mannschaft der Nautilus von sich überzeugen und hat Käpt’n Nemo festgesetzt. Doch es gibt immer noch ihm treue Crewmitglieder, sodass die Stimmung an Bord des Schiffes angespannt ist. Pierce will unbedingt mehr über den geheimnisvollen Mann und sein wirken erfahren und entdeckt in seinen Aufzeichnungen Hinweise auf eine besondere Entdeckung…

Bei Pandoras Play gibt es einige sehr interessante Produktionen, die sich kaum mit anderen Reihen vergleichen lassen. Auch „Die letzte Fahrt der Nautilus“ beinhaltet einige sehr reizvolle und interessante Ideen, die Abenteuerserie wird mit dem vierten Teil „Das Geheimnis der Tiefe“ noch einmal in eine andere Richtung gelenkt. Hier werden die Hintergründe noch einmal klarer, indem eine fantastische Entdeckung von Nemo aus der Vergangenheit in den Fokus gerückt wird. Dabei wird ein bekannter Mythos aufgegriffen, der dem Ganzen viel Reiz verleiht, insbesondere da beispielswiese auch biblische Einflüsse vorhanden sind. Dabei wird zunächst in der Gegenwart erzählt, die Situation an Bord der Nautilus geklärt. Die dabei geschilderten Reibereien und offen ausgetragenen Kämpfe sind spannend, doch mit dem Sprung in die Vergangenheit nimmt die Handlung noch einmal anders Fahrt auf. Dabei erfährt Pierce aus Nemos Aufzeichnungen und Berichten, die Zuhörenden bekommen dies in atmosphärischen Spielszenen geschildert. Die aufregende Stimmung ist sehr dicht, wobei die Bögen in die Gegenwart und zum Originalroman gelungen geschlagen werden. Dabei gibt es einige spannende Höhepunkte und eine gut aufbereitete Entwicklung, sodass ein starker Teil der Serie entstanden ist.

Rainer Denk ist natürlich wieder als Käpt’n Nemo zu hören und bestimmt dabei die Stimmung der Episode, indem er den Mann fordernd, selbstbewusst und geheimnisvoll gleichsam klingen lässt. Andre Polis ist als Benergi zu hören, mit seiner knurrenden und präsenten Stimme gestaltet er besonders die Introszene sehr eingängig, klingt stellenweise aber noch etwas hölzern und hätte eine lockerere Sprechweise bieten können. Marcus Müller ist als Godunow zu hören, er stellt die Rolle solide und bodenständig wieder, bleibt aber auf einer Linie – ein paar mehr Facetten wären schön gewesen. Auch Antonio Lopes, Sven Kläschen und Gerd Haas sind zu hören.

Akustisch wird eine gelungene Leistung abgeliefert, wobei der Fokus im Zweifel immer auf den Stimmen und ihren Dialogen liegt – auch etwas erhitzte Gespräche werden dann nur sanft mit Geräuschen unterlegt. Es gibt aber auch Actionszenen oder besonders dramatische Momente, die intensiver umgesetzt werden und in denen die Musik sehr überzeugend nach vorne tritt. Das zeichnet die Dynamik der Episode gelungen nach und wirkt in sich sehr stimmig.

Das Titelbild der Episode gefällt mir sehr gut, nicht nur weil der Schriftzug mit dem goldenen Rahmen Jules Verne- und Steampunk-Ästhetik verbreitet. Aber auch das Motiv, in dem der riesige, rote Kraken einen reizvollen Kontrast zu dem kühlen Blau des Meeres bildet und die Pyramide sehr geheimnisvoll wirkt, spricht mich an.

Fazit: „Das Geheimnis der Tiefe“ geht den Hintergründen der Serie weiter auf den Grund und baut einige mystische und geheimnisvolle Elemente ein, die die Spannung und die Atmosphäre sehr dicht wirken lassen. Auch die Erzählweise auf zwei verschiedenen Ebenen sorgt für Dynamik und Abwechslung. Die Serie wird hier stark fortgesetzt und bekommt noch mehr Ausstrahlung verliehen.

VÖ: 9. April 2021
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862122912


Die letzte Fahrt der Nautilus – 3. Die Reise ins Innerste



Die Crew der Nautilus landet auf einem fremden Planeten, um die dortige Oberfläche zu erkunden. Doch schnell wird eines der Crewmitglieder von einem merkwürdigen Wesen angegriffen, das einem Tausendfüßler ähnelt. Nur durch Isis entkommt er den Tod. Und während die meisten Besatzungsmitglieder mit dem Verletzten an Bord zurückkehren, bleiben Templeton und Nemo auf dem Planeten und nehmen weitere Nachforschungen vor…

2020 sind gleich zwei Episoden der neuen Science-Fiction-Serie „Die letzte Fahrt der Nautilus“ bei Pandoras Play erschienen, die das bekannte gleichnamige Schiff und den noch bekannteren Kapitän Nemo aus der Feder von Jules Verne ins Weltall senden. Auch in der dritten Episode „Die Reise ins Innerste“ wird er als geheimnisvoll und undurchschaubar dargestellt und wird zu einer der zentralen Figuren der Serie, bekommt aber doch eine andere Aura als in den Romanen von Jules Verne verliehen. Diese Inspiration ist geglückt und steigert den Reiz der Handlung, birgt aber auch viel Potenzial für Überraschungen und wirkt nicht zu festgefahren durch die bekannten Geschichten. Die Handlung geht hier mehr in Richtung klassischer Science-Fiction. Die Entdeckung eines neuen Planeten mit seinen bedrohlichen Bewohnern und einer markant beschriebenen Umgebung ist jedoch spannend und dynamisch geraten, da zwischen verschiedenen Szenarien gewechselt wird: Einerseits macht die Crew neue Entdeckungen an Bord der Nautilus, der Hauptteil liegt jedoch bei der Erkundung des Planeten durch Nemo und Templeton. Beides schreitet im Gleichschritt voran und beeinflusst sich gegenseitig, was die Spannung für den Hörer steigert. Die Erkundung des Planeten sorgt zudem für einige intensive und überraschende Momente, was sehr unterhaltsam geraten ist. Das lässt sogar die teilweise recht langen Erzählpassagen spannend wirken, das Dialogbuch ist zudem sorgsam formuliert, sodass die Gespräche der Charaktere authentisch wirken. Eine starke und hörenswerte Episode der Serie, die Lust auf mehr macht.

Unter den Sprechern ist zwar kaum ein Name, den man auch aus anderen Hörspielen kennt. Dennoch ist der Cast sehr gut besetzt mit Stimmen, die ihr Handwerk verstehen und ihren Figuren Leben einhauchen. Besonders gut gefällt mir auch hier wieder der Sprecher des Käpt’n Nemo, der seiner markanten und präsenten Sprechweise immer einen Hauch Mysterium hinzufügt und so eine sehr interessante Figur formt, die im Mittelpunkt dieser Episode sehr gut funktioniert. Auch Gudunov bekommt eine glaubhafte und kraftvolle Sprechweise verliehen, die authentisch wirkt und den Schrecken über das unheimliche Insekten-Wesen gut zur Geltung bringt. Isis bekommt wieder ihre geheimnisvolle Aura verliehen, die Kombination aus annähernd menschlichen Gefühlen und technischer Kälte ist erneut sehr gut gelungen.

Die dichte atmosphärische Gestaltung der ersten beiden Episode wird auch hier wieder sehr gelungen angewendet. Die Musik ist düster und dramatisch, was den Spannungsbogen der Geschichte unterstreicht oder längere Erzähltexte dynamisch wirken lässt. Doch auch die Geräuschkulisse ist reichhaltig, was durch leichte Verzerr-Effekte der Stimmen ergänzt wird. Trotz vieler Elemente wirkt alles sehr stimmig und wie aus einem Guss, was der Episode eine prägnante Aura verleiht.

Das Cover dieser Episode gefällt mir wieder richtig gut – nicht nur, weil die Steampunk-Aspekte des Schriftzuges so ansehnlich geraten sind, sondern insbesondere wegen des ansprechend gestalteten Motivs. Die beiden schwer bewaffneten Männer in ihren ungewöhnlichen Schutzanzügen verbinden einen futuristischen Look mit altmodischen Aspekten, auch der riesige Tausendfüßler über der Schulter des einen kommt gut zur Geltung. Der Hintergrund zeigt eine aufwendig gestaltete Landschaft, dir mir ebenfalls gut gefällt.

Fazit: „Die Reise ins Innerste“ ist eher ein in sich abgeschlossenes Abenteuer, die Rahmenhandlung der Serie wird dennoch in einigen Details gelungen fortgesetzt – insbesondere, was das Geheimnis um Nemo angeht. Die dynamisch erzählte Geschichte mit einigen Cliffhangern und vielen actionreichen oder spannenden Momenten um die Mysterien eines fremden Planeten unterhalten über die gesamt Laufzeit von guten 50 Minuten sehr gekonnt, ohne in der Spannung nachzulassen. Das hat mir wieder sehr gut gefallen!

VÖ: 3. Juni 2020
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862122004


Die letzte Fahrt der Nautilus – 2. Isis



An Bord der Nautilus entdeckt Templeton eine fremde Intelligenz, die sich schnell seinen Wünschen anpasst und ihm menschliche Begleitung in Form einer Frau anbietet. Doch das Misstrauen der restlichen Besatzung, insbesondere von Käpt’n Nemo ist groß, auch wenn das Wesen vorerst an Bord geduldet wird – dessen technischen Möglichkeiten scheinen noch nützlich. Doch als an Bord ein Mensch stirbt, scheint die Schuldige schnell festzustehen. Nur Templeton hat einen anderen Verdacht…

Es hat etwas gedauert, doch nun ist doch noch die zweite Episode von „Die letzte Fahrt der Nautilus“ erschienen, einer Produktion von Pandoras Play: „Isis“. Und erfreulicherweise wurde auch direkt der dritte Teil hinterhergeschoben, sodass die Rahmenhandlung der Serie ordentlich vorankommt. In dieser zweiten Episode geschieht dies einerseits dadurch, dass man die Charaktere noch besser kennenlernt und sie ihre Positionen noch weiter verfestigen können, aber auch unerwartete Seiten von sich zeigen können. Wesentliches Element ist jedoch das Auftauchen der fremdartigen Wesenheit, die sich bald darauf als Frau definiert und von der lange Zeit nicht klar ist, was hinter diesem ungewöhnlichen Charakter steckt. In Form gegossen wird dies zusätzlich durch einen übernatürlichen Kriminalfall, bei dem Templeton herausfinden will, wer hinter dem Tod eines Besatzungsmitglieds steckt, um den Verdacht von der fremden Intelligenz abzuwenden. Das ist eine ziemlich ungewöhnliche Kombination aus klassischer Science-Fiction, Steampunk, Mystery und Krimi, die durch einige philosophische Fragen ergänzt und abgerundet wird, was erstaunlich gut funktioniert und gut zusammengestellt ist. Da macht es auch nicht viel, dass der Druck in der Handlung an einigen Stellen etwas abfällt und die Handlung dann nicht mehr ganz so markant wirkt. Das ist aber nur selten und an wenigen Stellen der Fall, sodass mir „Isis“ sehr gut gefallen hat.

Die Sprecher des Hörspiels machen ihre Sache richtig gut und passen sich gut an die Kulisse der Handlung an, um die Geschichte gekonnt wirken zu lassen. Der Sprecher des Templeton ist beispielsweise sehr gut darin, die vorherrschende Stimmung aufzugreifen und die Dramatik seiner Szenen darzustellen und Tempo und Ausdruck daran anzupassen. Auch Nemo wirkt immer sehr intensiv, bleibt aber ruhiger und gesetzter, ist deswegen aber nicht minder ausdrucksstark und schafft einen sehr markanten Charakter. Sehr gut gefällt mir auch die Sprecherin hinter der fremden Intelligenz, die eine perfekte Mischung aus technischem und menschlichem Ausdruck anbietet und zwischen der neutralen Wirkung eine tiefgreifende Gefühlswelt zu verbergen scheint.

Gut gefallen hat mir die akustische Gestaltung des Hörspiels, die sehr dicht geraten ist und die Dialoge und Erzähltexte eng begleitet – meist düster und dräuend im Hintergrund, stellenweise aber auch markanter im Fokus des Geschehens. Dann ist die Musik auch mal imposanter und bedrohlicher, was die Spannung der Geschichte betont. Gut dazu kombiniert sind die durchaus futuristisch wirkenden Geräusche, die das Innere des Raumschiffs lebendig wirken lassen.

Das Steampunk-Thema wird auf dem Cover aufgegriffen, die typischen Zahnräder und Uhren finden im hübschen Schriftzug Verwendung. Die dort vorherrschenden erdigen Farbtöne stehen im gelungenen Kontrast zu dem Science-Fiction-artigen Titelmotiv mit einem violetten Sternenhimmel und zwei Gestalten, die durch einen Tunnel in helles Licht zu treten scheinen. Gemeinsam ist das ansehnlich geraten und passt gut zur Stimmung der Episode.

Fazit: „Isis“ beginnt nach wenigen Szenen, um wieder in die Serie zu finden, mit dem Auftauchen einer mysteriösen Wesenheit, die der weiteren Handlung eine sehr geheimnisvolle Aura verleiht. Die verschiedenen Versatzstücke sind sehr gelungen miteinander kombiniert und sorgen für einen spannenden und kurzweiligen Verlauf, wobei sowohl eine eigenständige Handlung erzählt wird, gleichzeitig aber auch auf die Entwicklung der Serie eingegangen wird. Sehr hörenswert!

VÖ: 3. Juni 2020
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862121878


Die letzte Fahrt der Nautilus – 1. Das Vermächtnis von Atlantis



Templeton Pierce ist im Auftrag der britischen Krone auf der Jagd nach einem geheimnisumwobenen Kapitän, der über ein mächtiges Waffenarsenal verfügen soll. Die Suche führt ihn auf ein Unterseeboot – doch bald wendet sich das Blatt. Denn Templeton ist in Gefangenschaft und hat nur zwei Optionen: Den Tod, oder die völlige Unterwerfung vor dem Kapitän…

Jules Verne hat mit seiner Geschichte „20.000 Meilen unter dem Meer“ einen absoluten Klassiker der Literatur geschaffen, die immer noch viel Liebe und Verehrung erfährt. Eine sehr reizvolle Adaption ist auch bei Pandoras Play erschienen, dort wird die Geschichte noch einmal auf eine ganz andere Ebene gehoben: Das Buch über Käpt’n Nemo wurde längst geschrieben, hat Popularität erlangt und ist auch den handelnden Figuren bekannt, hier wird aber noch einmal eine andere Version des mesmerisierenden Seemanns geschaffen – mit einer ebenso kraftvollen Aura und markanten Charaktereigenschaften, aber auch einem ganz anderen, fantastischen Ziel. Hauptfigur und Erzähler ist jedoch Templeton Pierce, Geheimagent, in einem ausführlichen Intro werden er und die Szenerie unterhaltsam vorgestellt. Richtig los geht die Handlung aber erst mit seiner Ankunft auf der Nautilus, und ab dort wird auch die Atmosphäre immer dichter und packender. Bereits in dieser ersten Episode werden zahlreiche einfallsreiche Elemente eingebaut – wie der Titel der Episode bereits erahnen lässt, ist einer davon der sagenumwogende Kontinent Atlantis, aber auch andere Ideen sorgen für intensive Momente. Der Erzählfluss ist langsam, konsequent und sehr gelungen, der Start der Serie sorgt für Spannung und macht sehr neugierig auf die kommenden Teile.

Philip Bösand nimmt als Templeton Pierce sowohl die meisten Dialogszenen als auch die Erzähltexte wahr, auf ihm liegt also viel Verantwortung, was er dann auch überzeugend löst. Er lässt den Agenten glaubhaft, überzeugend und kraftvoll wirken, unterstreicht seine Charaktereigenschaften und baut gelungen Spannung auf. Käpt’n Nemo wird von Rainer Denk gesprochen, der eine markante und mysteriöse Aura um seine Figur aufbaut, den Wahnsinn und die Entschlossenheit mit einbringt und viele Facetten einbaut, die allesamt sehr glaubhaft geraten sind. Werner Wilkenings eingängige Stimme passt gut zu der Rolle des Engineers, zumal er sich gut in die abenteuerliche und fantastische Szenerie einfügt. Auch Claus Vester, Joachim Zons und Tim Daniel Drexler sind zu hören.

Die akustische Gestaltung der Episode ist überzeugend und lässt eine dynamische Stimmung aufkommen. So werden einige ruhige Momente lediglich von wenigen Geräuschen sanft untermalt, während spannende oder dramatische Szenen mit dynamischen Melodien unterlegt sind. Das fügt sich alles gut zusammen und schafft eine eingängige Atmosphäre, die die Handlung nahbar und aufregend wirken lässt.

Für das Titelbild wurde eine sanfte Steampunk-Optik gewählt, der obere Teil zeigt vor goldenem Untergrund einen aufwendigen Schriftzug mit zahlreichen Zahnrädern und passenden aufwendigen Schriftzügen. Das gewählte Motiv mit dem leuchtenden Sternenhimmel und der fantastischen Nautilus verrät leider schon etwas zu viel von der Handlung, zumal die Optik etwas zu kantig und computergeneriert wirkt.

Fazit: Der Start der Serie „Die letzte Fahrt der Nautilus“ ist sehr eingängig und aufregend geraten. Von dem stimmungsvollen Intro über die Entdeckung der Nautilus bis hin zu einem packenden Finale ist ein gelungener Erzählfluss geraten. Das liegt einerseits an den vielen, spannenden Elementen, die eingebaut wurden, andererseits aber auch an einer sich ändernden Sicht auf die Figuren und ihre Beziehungen. Der fantastische Hintergrund und die dichte Atmosphäre haben mir gut gefallen und wecken die Lust auf die kommenden Entwicklungen.

VÖ: 27. Juni 2018
Label: Pandoras Play
Bestellnummer: 9783862121526

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