Tabaluga - 7. Schneesturm auf dem Weihnachtsmarkt

Tabaluga – 2. Am wilden Meer

Tabaluga – 1. Die große Stadt

 


Tabaluga - 7. Schneesturm auf dem Weihnachtsmarkt



Die weise Schildkröte Nessaja erzählt Tabaluga und seinen Freunden von einem Ort in der Menschenwelt, in denen viele helle Lichter die Nacht erhellen und die Menschen ein friedliches Fest feiern. Diesen Ort wollen sie natürlich besuchen und landen auf einem Weihnachtsbaum, auf dem es allerlei zu entdecken gibt. Doch die Freunde ahnen nicht, dass sie in große Gefahr geraten sind. Denn Arktos will mit einem Schneesturm verhindern, dass sie wieder zurück in ihre Welt kommen können…

Die neue Europa-Serie um die bekannte Figur des „Tabaluga“ verfolgt einen neuen Ansatz und lässt den kleinen Drachen und seine Freunde immer wieder in unsere heutige Welt eintauchen. In der siebten Episode wird wieder ein spezielles Thema eingebaut, Tabaluga und seine Freunde besuchen einen Weihnachtsmarkt und erleben dabei erst einmal allerlei aufregende Dinge. Der Blick der Grünländer auf die heutige Zeit mit ihren Traditionen und seltsam anmutenden Begriffen ist sehr witzig geraten. Dabei sind insbesondere viele Wortspiele eingebaut, die in Missverständnissen führen – warum Streichhölzer beispielsweise keine Streiche spielen. Für meinen Geschmack ist dieser Aspekt etwas zu viel eingebaut, besonders das erste Drittel ist mit vielen dieser Momente angefüllt, und mit der Zeit verliert das leider etwas an Reiz. Eingebunden sind auch – wie immer bei dieser Serie – einige Umwelt- und Naturschutzthemen, die Anregungen bieten, wie man auch das Weihnachtsfest nachhaltiger feiern kann, ohne auf allzu viel verzichten zu müssen. Das ist zunächst ruhig, später turbulenter und aufregender gehalten, besonders der Schneesturm sorgt für einige Aufregung und bringt die Grünländer in Gefahr. Der Abschluss ist aber wieder ruhiger, fröhlicher und besinnlicher geraten.

Florian Marissal spricht natürlich auch hier wieder die Rolle des Tabaluga und bringt seinen eigenen Charme mit ein. Wie er den Spaß und die Neugier des kleinen Drachen, aber auch die Sorge um seine Freunde darstellt, verleiht der Figur eine gelungene Ausstrahlung. Bully, der gemütliche Marienkäfer, ist natürlich auch hier wieder mit auf dem Abenteuer. Gesprochen wird er wie zuvor von Tobias Diakow gesprochen, der eine witzige und angenehme Sprechweise wählt und so den liebenswerten Begleiter in den verschiedenen Szenen gut zum Leben erweckt. Erzähler Peter Bieringer spricht seine Texte mit ruhiger und warmer Stimme, setzt aber auch spannendere Momente gekonnt und um zeichnet so die Dynamik der Episode nach.

Insgesamt ist die Atmosphäre der Handlung gut eingefangen, auf dem Markt gibt es Stimmgewirr, gesungene Weihnachtslieder und andere passende Geräusche. Nur wenn auch fröhlich gesungen wird, wenn gerade ein heftiger Schneesturm tobt, wirkt dann doch etwas merkwürdig. Dennoch wird eine fröhlich-besinnliche Stimmung geschaffen, die die besonders dramatischen Momente gelungen betont.

Tabaluga läuft mit strahlendem Gesicht über den Weihnachtsmarkt, der festlich geschmückt und mit vielen funkelnden Lichtern verziert ist – dank des kindhaften Charmes wirkt das Titelbild sehr ansprechend. Natürlich gibt es noch viele andere Motive aus dem Hörspiel, sodass es einiges zu entdecken gibt.

Fazit: Tabaluga und seine Freunde entdecken so einiges auf einem modernen Weihnachtsmarkt, was ihnen ungewöhnlich vorkommt – die ungewöhnliche Perspektive sorgt für jede Menge Spaß. Aber auch die Spannungskurve mit einigen gefährlichen Situationen und viele weitere Stimmungen kommen hier vor. Ein rund und gelungen erzähltes Hörspiel, sodass mir auch die siebte Episode von Tabaluga gut gefallen hat.

VÖ: 10. November 2023
Label: Europa
Bestellnummer: nur Digital


Tabaluga – 2. Am wilden Meer



Tabaluga, sein Freund, der Marienkäfer Bully und das Eismädchen Lilli wollen dem Raben Kolk für ihre Rettung ein besonderes Geschenk machen. Auf der Suche nach einem schönen Stein begegnen sie unerwartet Nessaja, die von einer ihrer Zeitreisen zurückkehrt und von der Welt der Menschen berichtet, in der das Meer völlig verdreckt ist. Das will das Trio mit eigenen Augen sehen und das Meer unbedingt vor dem Untergang bewahren…

Bei Europa hat „Tabaluga“, die äußerst bekannte Drachenfigur von Peter Maffay, eine neue Heimat als Hörspielserie gefunden, in der insbesondere Umweltschutzthemen aufgegriffen werden. Auch in der zweiten Episode „Am wilden Meer“ macht Tabaluga wieder einen Zeitsprung in die heutige Welt, um das magische Gründland mit aktuellen Problemen zu verbinden – dazu folgt aber erst noch einmal eine kurze Zusammenfassung, wie das funktioniert und was Tabaluga dabei beachten muss. Der Einstieg ist dementsprechend sanft geraten, aber auch schon hier kommt die witzige Grundstimmung mit vielen witzigen Sprüchen gut zur Geltung, aber auch einige unheimliche Momente sind während der Handlung eingebaut und sorgen im Laufe der Zeit für Spannung. Das ist natürlich kindgerecht und eher erzählt, sodass man gut folgen kann, und auch die durchaus komplexe Thematik der Verschmutzung der Meere ist greifbar gehalten und gut begreiflich geschildert. Dabei kommt wahrscheinlich vor allem Erwachsenen schon das Gefühl, dass stellenweise doch mit ordentlich erhobenem Zeigefinger erzählt wird, das Plädoyer für Umweltschutz und die Dringlichkeit der Situation ist dies in meinen Augen aber durchaus noch angemessen geraten. Die Handlung verlässt sich allerdings eher auf den Charme der Figuren und hätte ruhig noch etwas vielschichtiger sein können, insgesamt ist aber auch dieser zweite Teil durchaus unterhaltsam und hörenswert geraten.

Leonie Lander ist in der Rolle der Lilli zu hören, ihre sanfte und fröhliche Stimmung sorgt nicht nur für einige lebendige Momente, sie wirkt auch in ihren Dialogen sehr glaubhaft und lebendig. Tim Grobe spricht den düsteren Arktos mit dräuender, tiefer Stimme, aber auch das helle, bösartige Auflachen von Tabalugas Gegenspieler ist überzeugend geraten. Merete Brettschneider spricht die Rolle der Ceylan professionell wie immer, ihr angenehmer Klang und die ausdrucksstarke Sprechweise passen gut in das lockere Ambiente der Serie. Weitere Sprecher sind Dagmar Dreke, Daniel Kirchberger und Joshua Rudolf Goralski.

Der Titelsong, der extra für diese Hörspielserie noch einmal von Peter Maffay und seiner Band eingespielt wurde, darf natürlich auch hier nicht fehlen. Und auch während der Handlung ist viel passende Hintergrundmusik eingebaut, die die Stimmung der jeweiligen Szene verstärkt – beispielsweise der unheimliche Bericht von Nessaja, aber selbstverständlich gibt es auch viele fröhliche und lustige Melodien. Ebenso sind auch viele Geräusche eingebaut, die die Dialoge lebendig wirken lassen.

In niedlichem, kindlichen Zeichenstil ist auf dem Titelbild eine Szene mit Tabaluga und Lilli am Strand zu sehen, viele Motive aus dem Hörspiel lassen sich dabei finden. Im Inneren gibt es noch ein kleines Spiel für Kinder, natürlich sind aber auch die Mitwirkenden aufgelistet. Die Trackliste auf der Rückseite mit den Überschriften der Kapitel ist zwar hilfreich, die Nummerierung ist aber nicht ganz stimmig – der erste und der letzte Track mit dem Titelsong wurden nicht berücksichtigt.

Fazit: „Am wilden Meer“ stellt wieder charmante Charaktere und markante Gegenspieler in den Fokus, während die Handlung etwas flach wirkt – zwar unterhaltsam, aber vielleicht eine Spur zu knapp geraten. Die Umweltthemen sind stimmig eingebunden und sprechen viele wichtige Dinge an. Schön, dass auch Produktion und Sprecher auf gutem Niveau sind.

VÖ: 14. Januar 2022
Label: Europa
Bestellnummer: 194399427026


Tabaluga – 1. Die große Stadt



Die ersten Erdbeeren sind reif, sodass der kleine Drache Tabaluga und Marienkäfer Bully entschließen, ein Wettrennen zu veranstalten – der Sieger soll die erste Erdbeere erhalten. Doch dabei landen die beiden in einer weit entfernten Zukunft und treffen dort auf das Menschen-Mädchen Ella, das sie nicht nur aus dem Straßenverkehr rettet, sondern Tabaluga auch mit zur Schule nimmt. Doch auch Ella hat einige Probleme: Sie soll bei einem Schulprojekt mitarbeiten, doch sie hat ganz andere Ideen als ihre Mitschüler…

Mit dem kleinen Drachen „Tabaluga“ haben Rockmusiker Peter Maffay und einige seiner Mitstreiter eine Figur geschaffen, die sich mittlerweile ins kollektive Gedächtnis eingeprägt hat. Bei Europa ist nun eine neue Hörspielserie erschienen, an der unter anderem auch Maffays neue Lebensgefährtin Hendrijke Balsmeyer mitwirkt. Die erste Episode „Die große Stadt“ verfolgt dabei einen sehr interessanten Ansatz und startet mit einer vertrauten Szenerie in Grünland, in der neben Tabaluga auch die weise Schildkröte Nessaja und Antagonist Arktos ihren Auftritt haben, danach schwenkt die Szenerie aber in unsere heutige Zeit. Es ist dabei sehr interessant, unsere Welt aus der Sicht von Tabaluga zu erleben, der mit Autos, Hochhäusern und Schulen erst einmal nicht viel anfangen kann. Die eigentliche Handlung konzentriert sich dann auf das Schulprojekt von Ella, die mit verschiedenen Widrigkeiten zu kämpfen hat. Dabei wird sowohl auf zwischenmenschliche Beziehungen eingegangen, vor allem aber auch auf Umweltaspekte eingegangen. Das hochaktuelle Thema wird dabei vielleicht manchmal etwas oberlehrerhaft angegangen, aber durchaus sinnvoll aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Mir gefällt, dass dabei viele Anregungen gemacht werden, wie man Umweltschutz in den Alltag integrieren kann und Kompromisse zwischen verschiedenen Bedürfnissen schaffen kann. Die Erzählweise ist nicht sehr schnell und auch nicht packend oder dramatisch, dafür aber durchgängig mit einer angenehmen Grundstimmung versehen und unterhaltsam dargeboten.

Florian Marissal ist in der Rolle des Tabaluga zu hören und bringt die Energie, die Lebensfreude und die Neugier des kleinen Drachens sehr gekonnt zur Geltung, wirkt sehr spontan und lebhaft, sodass er einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Erzähler ist Peter Bieringer, der mit seiner ruhigen und angenehmen Art durch die Handlung führt und dabei eine gelungene Grundstimmung erzeugt. Als Ella ist Julia Fölster in einer Episodenrolle zu hören und bringt ihre helle und aufgeweckte Art wieder gut herüber, wobei sie besonders die zwischenmenschlichen Momente glaubhaft betont. Weitere Sprecher sind Tobias Diakow, Tim Grobe und Kai Henrik Möller.

Für den Titelsong sorgt – na klar – Peter Maffay höchstpersönlich, der mit einer Neuaufnahme noch einmal eine andere Note in den Song bringt. Die Gestaltung der Dialoge und der Erzähltexte setzt dann weniger auf Musik, sondern auf eine Vielzahl an Geräuschen und Sounds, die zusammen eine lebendige Stimmung ergeben. Dabei geht es auch nicht zu turbulent zu, der Fokus liegt immer auf den Sprechern und ihren Dialogen.

Auf der Coverillustration ist der Moment zu sehen, in dem Tabaluga und Marienkäfer Bully beobachtet von Morla durch das magische Portal in unserer Welt ankommen, wobei eher auf eine grüne Landschaft gesetzt wird denn auf lärmenden Straßenverkehr wie in der Geschichte. Die Zeichnung wirkt recht nostalgisch und kindgerecht. Im Inneren des kleinen Booklets werden einige Figuren der Serie samt Zeichnungen vorgestellt.

Fazit: Die erste Episode der neuen „Tabaluga“-Reihe ist mit einer schönen Grundstimmung und charmanten Figuren versehen, sodass ich der Geschichte gern gelauscht habe. Der Blick auf unsere aktuelle Gesellschaft und das Thema Umweltschutz aus Drachenaugen regt zudem zum Nachdenken an. Ein Ansatz, den es weiterzuverfolgen lohnt, zumal das Hörspiel stimmig produziert wurde.

VÖ: 5. November 2021
Label: Europa
Bestellnummer: 194399426920

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