Die geheimen Archive des Sir Arthur Conan Doyle - 1. Bekanntschaft mit dem Tod

 


Die geheimen Archive des Sir Arthur Conan Doyle - 1. Bekanntschaft mit dem Tod



Harry Gray kehrt nach einem halbjährigen Auslandsaufenthalt zurück, von dem er sich einen beruflichen Auftritt erhofft hat. Auf der Zugreise trifft er auf den mysteriösen Mister Adrian, der es schnell schafft, sein Vertrauen zu gewinnen und einige Geheimnisse zu entlocken. Das ist jedoch fast vergessen, als Harry zu seiner Frau nach Hause zurückkehrt, denn er findet sie mit seinem Nebenbuhler vor...

In der Episode „Bekanntschaft mit dem Tod“ wird Sherlock Holmes, dessen Name nach wie vor in aller Munde ist, als Teil einer neuen Serie eingeführt: „Die geheimen Archive des Sir Arthur Conan Doyle“. In dieser ersten Folge haben Holmes und Watson einen Auftritt, während Doyle als Erzähler fungiert. Die Handlung beginnt mit der Schilderung der privaten Situation der Familie Gray, gefolgt von einer Begegnung im Zug und einem Streitgespräch nach Harrys Rückkehr. Diese emotionalen und eingängigen Beschreibungen schaffen sofort eine Verbindung und sorgen für Aufmerksamkeit. Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine Mordserie, die von Intrigen und Geheimnissen geprägt ist. Die unergründeten Motive der Figuren und die vielen Hinweise sorgen für komplexe Verstrickungen, die die Spannung kontinuierlich steigern und bis zum markanten Finale intensiv bleiben. Harry Gray steht im Mittelpunkt der Geschichte, man lernt ihn in vielen Facetten kennen. Die anderen Figuren scheinen allesamt Geheimnisse zu haben, was das Misstrauen verstärkt – niemand scheint wirklich vertrauenswürdig zu sein. Holmes und Watson werden als bekannte Figuren gut in Szene gesetzt, tragen jedoch nicht maßgeblich zur Ausstrahlung der Handlung bei. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll und von vielen Intrigen geprägt, wobei die Erzählweise eher ruhig bleibt. Die Spannung steigert sich allmählich und hält bis zum Ende an. Persönlich empfand ich diesen Krimi als gelungen, besonders da er eher auf persönlicher Ebene spielt. Er bietet viele Emotionen und Geheimnisse, der Aufbau ist durchdacht, allerdings hätte die Geschichte ebenso mit anderen Ermittlern funktionieren können – Holmes und Watson scheinen hier eher als Zugpferd zu dienen, ohne dass ihre Eigenheiten intensiver beleuchtet werden.

Manuel Straube als Harry Gray überzeugt mit einer eingängigen Sprechweise und glaubhaften Emotionen. Er setzt seine Szenen intensiv um und prägt die Stimmung maßgeblich. Christian Rudolf ist als Mister Adrian zu hören und bringt eine sehr geheimnisvolle Ausstrahlung in seine Rolle ein. Obwohl seine Sequenz kurz ist, bleibt sie markant und wirkt auch später noch nach, was die Spannung der Geschichte erhöht. Axel Prahl als Sir Arthur Conan Doyle besticht durch eine ruhige und eingängige Sprechweise. Er unterstreicht die geheimnisvolle Stimmung der Handlung und führt elegant sowie betont durch die Erzählung. Auch Sarah Alles, Peter Sura und Tammo Kaulbarsch sind zu hören.

Akustisch ist die Episode gelungen aufbereitet. In guter alter Krimimanier stehen die Dialoge immer im Vordergrund, im Hintergrund ist aber schon einiges los. Die Geräuschkulisse ist variabel und sorgt für eine lebendige Szenerie, während die Musik die geheimnisvolle und mysteriöse Aura unterstreicht. So wirkt alles sehr atmosphärisch und wie aus einem Guss.

Die Covergestaltung erinnert stark an andere Serien, in denen Sherlock Holmes ebenfalls eine Rolle spielt - keine große Überraschung, da auch hier Mark Freier für das Titelbild zuständig ist. Die Rahmengestaltung mit den verschnörkelten Ornamenten und dem schlichten Schriftzug ist passend dazu gestaltet.

Fazit: Die neue Serie „Die geheimen Archive des Sir Arthur Conan Doyle“ startet mit „Bekanntschaft mit dem Tod“ stark und spannend. Die Handlung entfaltet sich in einer Mordserie voller undurchsichtiger Figuren und vielen Geheimnissen. Hier wird viel aus dem privaten Umfeld erzählt, was zudem einen gelungenen Einblick in das viktorianische Zeitalter erlaubt.

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